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Der Fetisch-Bauernhof 09.1

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"Ihre Mitgefangenen sagen, dass sie freundlich und hilfsbereit war. Still, fügsam, nie aufsässig."

"Hmmm, hmmm", machte Doro. "Nie aufsässig. Nie Grund, bestraft zu werden. Die perfekte Sklavin."

"Sowas ähnliches", meinte Elke, "hat Lady Lydia auch gesagt."

Lady Lydia! Nun gut. Die Frau war eine — wieder etwas, von dem ich niemals vermutet hätte, dass ich so etwas denken oder gar laut sagen würde — renommierte Domina in München. Elke hatte einen Nebenjob als "Zofe" bei ihr. Und auch Elkes Kollege Franz Niedermayer hielt warum auch immer große Stücke auf sie.

"Ach!", stieß Doro hervor. "Und was war ihre Diagnose?"

"Wahrscheinlich", sagte Elke grinsend, "so ähnlich wie deine. Sakura spielt die Sklavin nicht nur. Sie ist eine. Und das nicht, weil die Menschenhändler sie gebrochen haben."

"Sondern, weil sie sich damit sicher fühlt. Sicherer als bei ihrer Familie."

"Können wir", mischte Max sich ein, "jetzt wieder zum eigentlichen Thema kommen? Was genau wollt ihr von uns?"

"Aber das ist doch das 'eigentliche Thema'", sagte Doro energisch. "Solange man sie wie ein —" Sie malte Gänsefüßchen in die Luft. "— 'armes, gebrochenes Mädchen' behandelt, wird sie euch nicht erzählen, was ihr von ihr wissen wollt."

Ich keuchte auf. "Wie hast du das jetzt schon wieder —"

Sie grinste — ziemlich arrogant. "Wozu sollten sich Polizei und Staatsanwaltschaft sonst solche Mühe geben? Was weiß sie?"

Ich zuckte die Schultern. "Keine ihrer Mitgefangenen wusste, dass Sakura Deutsch kann. Keine ihre Mitgefangenen kann mehr als ein paar Brocken Deutsch. Die Entführer haben nur Japanisch mit ihnen geredet. Aber die 'Männer in den Anzügen', die ab und zu aufgetaucht sind, waren wahrscheinlich Deutsche. Und da Sakura so fügsam war, durfte sie bei irgendwelchen Meetings servieren." Ich holte Luft. "Getränke und sich selbst. Es kann gut sein, dass sie etwas Wichtiges gehört hat."

"Aha!", sagte Doro. "Aber sie redet nicht, wenn man nett fragt. Sie redet nur, wenn ihr Herr es ihr befiehlt. Und auch erst dann, wenn sie ihm als ihrem Herrn vertraut."

"Wieso kann das keine Herrin sein?", fragte Jessica stirnrunzelnd.

"Japanische Tradition", warf Joy ein. "Frauen sind da zweite Garnitur. Es mag ja ein paar wenige Gegenbeispiele geben, aber das sind weniger als Frauen auf dem Thron von England. Die Onna-Bugeisha sind eher Mythologie als Realität."

"Okay", meinte Max. "Sie braucht also einen Herrn. Besorgt ihr einfach einen."

Alle lachten auf, selbst ich.

"Nein, nein, nein." Er hob abwehrend die Hände. "Eine Ehefrau und eine Möchtegern-Ehefrau reichen mir vollauf. Ich kann nicht auch noch —" Er schüttelte den Kopf. "Um Himmels Willen! Wo soll das noch enden?"

*

Es hatte eine Menge zu organisieren gegeben. Vor allem juristisch gab es einige Hürden. Mit jemandem eine "Herr-Sklavin"-Beziehung einzugehen, ging normalerweise nur mit beiderseitigem, schriftlich dokumentiertem Einverständnis.

Nun hatte das Gericht mich zwar inzwischen als Sakuras Vormund bestellt. Also konnte ich "eigentlich" dieses Einverständnis in ihrem Namen geben. Aber man würde mich nicht nur rauswerfen, sollte ihr etwas geschehen. Mein Leben wäre verpfuscht.

Und da war noch das Thema Sex. Einem Herrn, der sie nicht — mal hart formuliert — wie eine Sexpuppe gebrauchte, würde sie niemals so weit vertrauen, dass sie sich öffnete. Da waren Lydia und Doro sich einig. Und sie um Einverständnis zu fragen, ging absolut nicht. Der Herr bat nicht, der Herr nahm.

Wenn Max also mit ihr Sex hatte, ging es juristisch gesehen um Vergewaltigung. Da durfte ich als Vormund nicht mitspielen. Ausgenommen ...

"Sie ist ja sowas von geil", sagte Doro.

"Ist das ein medizinischer Fachausdruck?", fragte ich.

Sie wies auf den Bildschirm. "Orgasmusindex bei sechzig Prozent. Und das, während sie nackt und fixiert mit gespreizten Beinen von einem Arzt untersucht wird."

"Naja", meinte Max. "Dass dieser Arzt auch nackt und ein Bild von einem Mann ist, trägt wohl auch etwas dazu bei."

"Nicht viel. Schau mal." Sie spulte die Aufnahme zurück. "Hier wacht sie auf. Im ersten Moment ist der Stress auf siebzig. Dann geht das Licht an und sie erkennt ihre Lage. Stress runter auf dreißig, Erregung auf sechzig. Einfach so. Wäre ich nackt und angekettet in einem fremden Zimmer aufgewacht, wäre ich vermutlich ausgeflippt. Hier ist der Moment, an dem Max ins Zimmer kommt. Stress und Erregung steigen beide an. Max schaut ihr in die Augen. Stress runter, Erregung hoch. Kurz darauf geht der Stress hoch."

"Als Max sie geschlagen hat?"

Sie lacht. "Der kleine Klaps? Nein, davor, als sie mit ihren Gedanken woanders war. Da hat sie sich an irgendwas Schlimmes erinnert. Der Klaps? Hier."

Selbst ich konnte sehen, dass sie davon erregt wurde. Noch mehr, als sie sich vor Max erleichterte. Und das Krabbeln über den Flur — nackt und in Gegenwart anderer Leute? Sie stand kurz vor dem Orgasmus.

"Ich hasse dieses Weibsbild", sagte Johanna, die sich die ganze Zeit still verhalten hatte. "Mir meinen Herrn auszuspannen. Ich würde ihr am liebsten—" Sie krallte ihre Finger.

"Nur die Ruhe." Max strich ihr über die Haare. "Ich verstehe ja, dass du dich in deine Rolle hineinsteigern willst. Aber du hast noch Zeit dafür."

Ich schüttelte mal wieder den Kopf. Max und Johanna waren verheiratet. Sie lebten seit einiger Zeit mit Johannas älterer Schwester zusammen. Auch die vier, die sich um das Hotel kümmerten, waren miteinander verheiratet. Alle vier. Männer und Frauen schienen hier ganz locker ihre Partner zu tauschen, wie es ihnen gerade Spaß machte.

Und alle hatten ihren Spaß. Bei all den Menschen, die ich in meiner Laufbahn schon hatte kennenlernen müssen, ging es beim Sex um Machtausübung, Besitzergreifung, Eifersucht und so weiter. Naja, ich bekam da wohl eher die dunkle Seite des Themas zu Gesicht. Hier war das ganz anders. Kein Wunder, dass Kollegin Freund davon fasziniert war.

"Als nächstes —", sagte Max nachdenklich und blätterte auf seinem Handy.

"— kommt mein großer Auftritt", stellte Jessica fest.

"Ja, ich weiß", gab Max zurück. Dann grinste er. "Doch zuerst soll Herr Doktor noch eine kleine Belohnung dafür kriegen, dass er so lieb mitgespielt hat."

Kajira

Die Tür öffnet sich zischend und Kevin gleitet auf die Knie. Ich sollte das auch tun, doch ich bin auf dem Untersuchungsstuhl fixiert. Meine Füße sind in den Steigbügeln festgeschnallt, meine Hände an den Armlehnen. Kevin hat das getan, als er offensichtlich merkte, dass mich seine Nadeln und Instrumente nervös machten.

Dabei musste er nur die Bänder an meinen Handgelenken und Fußknöcheln gegen gleichartig belegte Stellen an dem Sessel drücken, und sie sind irgendwie miteinander verschmolzen.

Kaum war ich hilflos festgeschnallt, wurde ich ruhiger. Ich schloss die Augen, antwortete einsilbig auf seine Fragen und versuchte, seine ständigen Erklärungen, was er als nächstes tun wollte, auszublenden.

Er hat mein Verhütungsimplantat aufgefüllt und Abstriche von meinen Schleimhäuten genommen. Ich soll in zwei Tagen wiederkommen, um die Ergebnisse zu erfahren. Hoffentlich habe ich keine Krankheit, die meinen Herrn dazu veranlassen könnte, mich zu verstoßen.

Nach den vielen Männern, die mich ungeschützt in allen Körperöffnungen genommen haben, könnte das durchaus der Fall sein. Die Tatsache, dass mein Herr mich zuallererst zu Kevin gebracht hat, beweist mir, dass er sich der Gefahr durchaus bewusst wird. Hoffentlich ...

Meine Gedanken werden unterbrochen, als mein Herr mir sanft über die Stirn streicht. Mir wird heiß. Ich blicke ihn an, doch er ist ganz auf Kevin fokussiert, der ihm in vielen Worten erklärt, dass er nichts Besonderes entdeckt hat.

"Gut", sagt er, lächelt mir kurz zu und geht dann auf Kevin zu, der immer noch auf dem Boden kniet. "Braver Junge", sagt er.

Er bleibt so nahe vor ihm stehen, dass ich nicht genau sehen kann, was geschieht. Doch die Geräusche, die Kevin von sich gibt, sind mir sehr gut bekannt.

Ich bin überrascht, dass mein Herr sich von einem Mann mit dem Mund verwöhnen lässt. Die Wächter in dem Gefängnis, in dem ich war, hatten nur abwertende Worte für Homosexuelle übrig. Und in meiner Heimat — der Gesichtsverlust wäre katastrophal.

"Auf die Matte", sagt mein Herr.

Kevin rutscht auf seinen Knien herum und kriecht zu einer Yogamatte, die offensichtlich nicht zufällig dort liegt. Ob er wohl darauf schläft? Ich könnte auf diesem harten Boden schlafen.

Mein Herr folgt ihm und holt dabei ein Kondom und eine kleine Tube aus seiner Hosentasche. Er will doch nicht etwa ...?

Offensichtlich doch. Kevin streckt seinen Hintern in die Höhe und mein — unser — Herr greift mit beiden Händen danach. Dann schiebt er seinen Unterkörper langsam, aber sicher nach vorne. Kevin keucht auf — und es hört sich nicht nach Schmerz an.

Und der Hintern meines Herrn in den hautengen Lederhosen bewegt sich auf eine Art, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Noch viel lieber würde ich natürlich den Penis meines Herrn sehen. Und wie es aussieht, wenn er in den Hintern eines anderen Mannes eindringt.

Mein Herr erstarrt — die typische Haltung eines Mannes beim Höhepunkt.

"Danke, Herr", keucht Kevin, obwohl er selbst scheinbar nicht zum Höhepunkt gekommen ist.

"Nichts zu danken, Kleiner", gibt mein Herr zurück. Er wirft das Kondom in einen Mülleimer und kommt dann zu mir. Seine Hose hat er leider schon geschlossen.

Er grinst mich an, als wüsste er, was ich die ganze Zeit gedacht habe. Dann beugt er sich über mich, und ich kann wieder seinen Duft riechen.

Er drückt auf einen Knopf an der Armlehne des Stuhls, den ich auch selbst hätte erreichen können, wenn ich ihn gekannt hätte, und meine Bänder lösen sich vom Stuhl.

"Komm mit", sagt er und wendet sich ab.

Schnell steige ich von dem Stuhl und folge ihm.

Er ist an der Ausgangstür stehengeblieben, um seine Überschuhe auszuziehen und in einen Mülleimer zu werfen. Nach kurzem Überlegen tue ich es ihm einfach nach.

Er blickt mich erwartungsvoll an, und ich falle von selbst auf Hände und Knie.

"Braves Mädchen", sagt er und streicht über meinen Kopf.

Wieder durchflutet mich Lust wie jedes Mal, wenn er mich berührt.

Er nimmt die Kette, die er beim Eintritt abgelegt hat, doch verzichtet darauf, sie mir wieder anzulegen. Stattdessen lässt er die Tür aufgleiten und geht wortlos auf den Flur.

Ich krieche hinter ihm her so schnell ich kann.

Wir passieren die Zelle, in der ich aufgewacht bin, und folgen dem Flur durch eine Biegung in eine große, von Tageslicht durchflutete Halle. Ich blinzele und versuche zu erkennen, was das hier ist.

Es sieht wie der Empfang eines Hotels aus oder wie der einer großen Firma, wie ich sie früher in amerikanischen Fernsehserien gesehen habe. Es sind Kunstwerke ausgestellt, die alle erotischen Inhalt haben.

In einer Ecke steht ein Metallgestell, in dem ein männlicher Körper — sicher eine Puppe — hängt, in einen leuchtend roten Zentai gekleidet und mit Seilen verschnürt. Die Puppe zeigt einen großen erigierten Penis — und keiner der Menschen hier stört sich daran.

Ein heftiger Schlag auf meinen Hintern erinnert mich daran, dass ich vor Überraschung angehalten habe. Ich blicke hoch. Mein Herr grinst mich an. "Komm jetzt", sagt er belustigt. "Du wirst noch genug Zeit haben, dir Schwänze anzuschauen."

O Gott! Er hat genau gesehen, wonach ich geschaut habe. Allein schon, dass ich meinen Kopf nicht unten gelassen habe — Aber er hat wohl mit meiner Neugier gerechnet.

Er dreht sich um und geht auf eine Tür zu. Sie öffnet sich, und ich krieche hinterher. Die Tür schließt sich hinter mir.

"Steh auf", sagt mein Herr, "und schau dich um."

Es handelt sich um ein Büro. Eine Seite ist komplett verglast, aber im Vergleich zu draußen abgedunkelt. An der zweiten Seite steht ein großer Schreibtisch mit mehreren Computerbildschirmen. Auf beiden Seiten der Tür, durch die wir hereingekommen sind, sind Schränke. An der letzten Wand hängen große Gemälde, die meinen Herrn in Gesellschaft nackter Frauen zeigen.

Davor steht eine Art großer, niedriger Hocker. Ich blicke meinen Herrn an.

Er zeigt auf den Hocker. "Knie dich auf das Podest. Blick zu mir."

"Ja, Herr." Ich folge seiner Anweisung.

"Verschränke deine Finger hinter dem Nacken."

Diese Haltung — Die großen Gemälde hinter mir — Mein Herr verwandelt mich in ein Kunstwerk. Ich richte mich auf und blicke ihn an.

"Sieht aus, als ob es dir gefällt. Mal sehen, wie lange du das durchhältst."

Eine Prüfung! O Herr, ich werde dich nicht enttäuschen.

Er setzt sich an seinen Schreibtisch und versinkt in seiner Arbeit.

Ich lasse meinen Blick nach draußen schweifen. Ich sehe Häuser, die eigentlich nach einem Bauernhof aussehen. Das, in dem wir uns befinden, bildet die vierte Seite eines Rechtecks. In der Mitte befindet sich eine Wiese. Ein Swimming-Pool und Liegen. Und Menschen. Nackte Menschen. Nackte Menschen, die zum Teil sehr dicht beisammen liegen. Und nicht nur liegen.

Mein Gott! In einem sentō wären sie dafür umgehend hinausgeworfen worden. Selbst in einem der Love Hotels, von denen ich gehört hatte, spielt sich der Sex in den Zimmern ab. Mit Paaren. Ein Mann, eine Frau. Hier aber —

Zwei Männer, zwei Frauen, ein Mann mit zwei Frauen, eine Frau mit — o Gott! — drei Männern. Was genau ist das hier?

Ein Signal erklingt aus Richtung Tür und ich senke meinen Kopf.

Mein Herr steht auf. "Jessica!", ruft er freudig. "Schön, dass du mal wieder da bist."

Ich sehe dunkelrote Lederstiefel mit sehr hohen Absätzen. "Max, mein Bester." Eine sympathische Frauenstimme. Die beiden laufen aufeinander zu und scheinen sich zu umarmen. Und zu küssen.

"Ich habe gehört", sagt die Frau, die er Jessica genannt hat, "du hast eine Neuerwerbung?"

Er lacht auf. "Schau sie dir ruhig an."

Sie kommt näher und blieb direkt vor mir stehen. Ihre Stiefel gehen bis zur Hüfte. Darüber trägt sie einen hautengen, hoch ausgeschnittenen Bodysuit, ebenfalls aus dunkelrotem Leder.

"Gut trainiert", sagt sie. "Sie schaut nicht mal hoch."

"Nicht mein Verdienst. Kajira hat wohl ein gutes Training absolviert."

"Kajira, ja?" Sie läuft einmal um mich herum. "Guter Körper. Etwas wenig Muskelspannung."

Ich richte mich unwillkürlich etwas höher auf.

Sie lacht. "Sehr folgsam. So etwas könnte ich gebrauchen. Wie viel?"

Ich erstarre innerlich.

"Mal schauen. Ich hatte noch keine Gelegenheit, sie zu testen. "

O Herr, teste mich. Du wirst es nicht bereuen.

"Hmmm", sagt sie. "Setz mich auf jeden Fall auf deine Warteliste." Ihre Hand berührt zärtlich meine Wange. Was würde sie wohl mit mir tun, wenn sie mich kaufte? Der Gedanke daran erregt mich. Schon wieder!

Sie legt mir den Finger unter das Kinn — genau wie er es gemacht hat — und hebt meinen Kopf an. Ich blicke in leuchtend grüne Augen. Sie lächelt. "Braves Mädchen", sagte sie.

Wäre es denn schlimm, wenn mein Herr mich weitergeben würde? Ich habe ihn noch gar nicht richtig kennengelernt. Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass er so brutal ist, wie die Wächter in der Anlage. Und wenn doch? Wäre ich bei ihr besser aufgehoben?

Sie streicht über meine Haare. "Wir sehen uns!", sagt sie — zu mir oder zum Herrn? Dann geht sie, und der Herr setzt sich wieder an seinen Schreibtisch. Ich versuche, meine Körperhaltung zu verbessern. Ob er mich nun behält oder nicht. Ich muss perfekt sein.

Wieder blicke ich zum Fenster hinaus. Ein leichter Wind lässt eine Markise flattern, die am Haus angebracht ist. Seltsam ... Nein! Das kann doch nicht sein. Dort draußen, das ist im Freien, und es ist Sommer!

Gestern war Januar und heute ist Sommer! Ich fühle mich, als hätte mir jemand einen Schlag versetzt. Wie kann das sein? Habe ich etwa ein halbes Jahr geschlafen?

Wieder das Signal von der Tür. Diesmal steht mein Herr nicht auf, als sich die Tür öffnet. Ich sehe nackte Füße und Beine näherkommen. Eine Frau.

Es klappert, als sie einen Napf mit braunen Brocken vor mich hinstellt. Oder besser: fallen lässt. Ich zucke zusammen.

"Johanna!", sagt mein Herr. Nicht laut, aber schneidend. "Was soll das?" Er kommt näher.

"Diese —" Die Frau sagt nur ein Wort, dann holt sie lautstark Luft und sinkt direkt vor meinem Podest zu Boden. "Herr —", keucht sie. "Ich —"

Sie ist blond, groß und vollbusig. Gut zu sehen, denn sie ist nackt. Genau wie ich, mit denselben Bändern.

"Kein Wort!" Die Stimme meines Herrn lässt die Luft gefrieren. "Wir gehen respektvoll miteinander um."

"Ja, Herr." Das klang aber sehr sarkastisch. Ich glaube nicht, dass er ihr das durchgehen lässt.

Er steht jetzt dicht vor ihr. Sie hebt die Hände, und mir fällt ein goldenes Blitzen auf. Sie trägt einen Goldring an ihrem Ringfinger, der genau wie der des Herrn aussieht. Ist sie etwa seine Ehefrau?

Der Herr wendet sich ab und geht in Richtung zu den Schränken. Ich höre ein seltsames Sirren und wage es, meinen Kopf ein wenig zu heben. Meine Neugier wird mir wohl irgendwann zum Verhängnis werden.

Ein seltsames Gestell kommt aus einem der Schränke und gleitet in die Mitte des Raums.

"Nein!", sagt Johanna flehend. "Nicht der Bock! Nicht die Peitsche!"

Bock?

"Rauf!", befiehlt der Herr. "Der Bock ist noch vom letzten Mal auf dich eingestellt."

Johanna steht auf — sehr graziös für ihre Körpergröße — und geht langsam auf das Gerät zu. Etwas Dunkles bewegt sich durch die Luft und klatscht auf ihren Hintern.

Sie jault auf.

Der Herr hat tatsächlich eine lange Peitsche. Und er scheint wirklich verärgert zu sein.

Fasziniert sehe ich zu, wie Johanna auf den "Bock" klettert, mit ihren Knien in passenden Vertiefungen landet und ihre Hände schwarze Griffe umfassen.

Der Herr greift an die Seite des Geräts und zieht ein langes Band heraus, das er über Johannas Rücken zieht und auf der anderen Seite befestigt.

"Kajira", sagt er.

"Ja, Herr?"

"Du darfst essen."

Ich blicke nach unten zu dem Napf. Essen? Ist das etwa —?

Ich nehme einen der braunen Brocken heraus. Mein Gott! Es fühlt sich an wie Tempura, es riecht wie Tempura, es schmeckt — einfach himmlisch. Wie lange habe ich so etwas Gutes nicht mehr gegessen.

Klatsch! "Auuu!"

Ich zucke zusammen und blicke hoch. Ein roter Streifen zieht sich quer über Johannas Hintern. Der Herr holt aus, und die Peitsche fällt erneut.

Klatsch! "Auuu!"

"Wenn du nicht bald anfängst", sagt der Herr zu ihr, "dich an deine Erziehung zu erinnern, kannst du für lange Zeit nicht mehr sitzen."

Klatsch! "Dreiii. Danke, Herr."

"O nein. Du fängst schön bei eins an. Verstanden?"

"Jaaa, Herr."

Klatsch! "Einsss. Danke, Herr."

Klatsch! "Zweiii. Danke, Herr."

Jeder einzelne Schlag setzt einen roten Streifen neben den anderen. O mein Gott! Ich hoffe, dass ich ihn nie zu erzürne, dass er das mit mir macht.

Ich senke den Kopf und sehe, dass die Schale leer ist. Ich habe alles ohne Nachdenken gegessen.

"Kajira, komm mit", sagt der Herr, jetzt wieder mit normaler Stimme.

Johanna wimmert leise vor sich hin.

Ich stehe auf und würde sie am liebsten trösten, doch der Herr ist schon an der Tür.

Ich knie nieder und folge ihm kriechend hinaus in den hellen Saal. Dann in den Flur, aus dem wir vorhin gekommen sind, vorbei an der Zelle und dem Arztzimmer. Rechts ab und durch eine Tür.

Eine ältere Frau kniet — nackt und mit Bändern — zwischen einer Reihe von Trainingsmaschinen. Wir sind in einem jimu.

Er zeigt auf eine Stelle etwa zwei Meter vor ihr und ich krieche dorthin. Dann richte ich mich auf.

"Vanessa", sagt der Herr freundlich. "Das ist Kajira. Du weißt, was du zu tun hast?"

Die Frau hebt den Kopf. "Ja, Herr."

"Kajira, das ist Vanessa. Sie wird dir einen Plan für ein tägliches Training aufstellen."

"Ich verstehe, Herr."