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Der Pornograf II - 08

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„Das gilt für alle Frauen?", wollte Kim wissen,

„Nein. Das zu sagen wäre unehrlich. Ich schätze höchstens 10% der Frauen in Russland sind so ... wie kann ich es ausdrücken ..."

„Bereit ihr Sexleben auszuleben?", half Kim.

„Ja, so kann man es vielleicht sagen. Sie haben Spaß daran und tun es gerne. Ich denke, ein großer Teil davon ist auch gerne bereit es für Geld zu tun, für Dollar am liebsten. Wenn Paul also ... die Frauen die du kennen lernen wirst, wären alle bereit dazu."

„Oh wie schön für mich", konnte ich es mir nicht verkneifen. Kim sah mich überrascht an. „Leider, kann ich das Angebot nicht annehmen, meine Frau schneidet mit sonst den Schwanz ab. Wir haben da eine klare Vereinbarung. Dollar könnt ihr aber trotzdem verdienen. Ich zahle 10 Dollar für eine schöne nackte Frau, 20 Dollar für eine gute Lesbenszene. Nur, noch einmal ganz klar, weder ich noch Kim stehen zur Verfügung."

Kim strahlte mich an. Sie war beruhigt. Eigentlich sollte sie mich ja auch besser kennen und wissen, was bei mir läuft. Dazu kam der Wunsch von Lis, mich von Russinnen fern zu halten. Ein Wunsch meiner Weiber war und ist mir Befehl.

„Du meinst das wirklich so?", fragte Julia zurück. „Ich kann dir gleich eine Lesbenszene und dann noch mal mich alleine vorführen. Ich habe da im Intershop etwas gesehen, dass ich haben will."

„Na, dann leg mal los. Wo? Kim, ausleuchten. Wir sind nicht nur zum Teetrinken da." Ich hatte wieder meinen Befehlston, obwohl mich Kim dann nicht so richtig ernst nimmt. Auch Lis nicht.

Die Fotografen, die natürlich das Schauspiel ebenfalls fotografieren durften, hatten schon etwas gelernt. Eine bunte Decke kam an die Wand, ein Rest roter Auslegeware auf den Boden, Julia und eine nette Rothaarige legten los. Erstaunlich. Am Schluss dienten die Griffe eins Hüpfseils gar als Dildo. Darnach präsentierte sich Julia, in schwarzer Unterwäsche, auf einem kleinen Tisch. Die Show war heißer als ich erwartete. Dann, nicht faul, agierte sie sich noch einmal mit der Rothaarigen, diesmal vor einem Hintergrund, der mich sehr an Wespen erinnerte. Gelb, schwarz gestreift. Nahtlos ging sie dazu über, mir noch eine russische Frau in Uniform vorzuspielen, wobei die Uniform nur den Zweck hatte, ausgezogen zu werden.

Ich hatte nach kaum einer Stunde vier Filme durch. Julia war einfach gut. Ihre kleinen Brüste waren zwar etwas eigentümlich, aber sehr sexy. Die Brustwarzen wirkten, als seien sie von einer Wespe gestochen worden, irgendwie geschwollen. So eine Art Brust auf der Brust. Durchaus reizvoll anders als normal.

„Jetzt ist alles zu spät", sagte Julia danach. Sie schnappte sich Boris. „Komm, jetzt brauche ich dich. Aber, bitte, das ist für mich, nicht für die Kamera." Damit verschwand sie im Nebenzimmer. Die Geräusche waren eindeutig. Die Gesellschaft am Tisch feixte. Kim kuschelte sich an mich. „Du kannst bestimmt bis zum Abend warten, Paul?" Natürlich konnte ich.

„Wisst ihr", sagte Igor zu uns. „Julia und Boris sind schon lange zusammen. Auch meine Freundin werdet ihr kennen lernen. Wir sind eigentlich zu sechst und, wie Julia schon sagte, wir haben lange Winter. Da wird schon mal getauscht. Bei unseren Spielen kamen wir auf das Fotografieren und dann hatte einer die Idee mit dem Magazin. Es soll vor allem den Männern in den Minen und Bergwerke helfen. Das hat dann wohl auch der Staat erkannt. Das hat uns sehr verblüfft."

„Kim bemerkte gestern, dass ihr, beim fotografieren etwas erregt wurdet. Hat sie das richtig gesehen?", fragte ich sie dreist.

„Was mich angeht schon. Eine nackte Muschi schafft mich. Das muss aber nicht heißen, dass ich sie unbedingt haben muss. Für uns ist dieser Fotojob noch sehr neu. Wir müssen noch viel lernen. Beherrschung gehört sicher auch dazu. Ich habe dich beobachtet. Wir haben ganz sicher die schönsten russischen Muscheln in unserem Teich, dich scheint es aber nicht berührt zu haben. Ich meine, schwul bist du doch nicht, wo du doch mit so einer hübschen Frau kommst?"

„Nein, sicher nicht", lachte Kim. „Paul reagiert sich im Nachhinein bei seiner Frau ab. Da ist er ganz Mann."

Die anderen interpretierten das natürlich so, dass Kim meine Frau ist. Unser Familienleben geht die Russen bestimmt nichts an. Gelogen hat sie auf jeden Fall nicht. Frau ist Frau, angetraut oder Nebenfrau.

Am Nachmittag kamen noch ein paar Mädchen. Models, Tänzerinnen, Schauspielerinnen. Sie waren vom Ministerium bezahlt. Dollars verdienten sie sich gerne dazu. Auf der Couch mit den schwarzen Karos, an der Wand und in einem Bett, im Nebenraum fanden sie eine geeignete Bühne. Ein Schauspieler war auch gerne bereit sich mir nackt zu stellen. Er war recht ordentlich gebaut, da gibt es nichts zu beschönigen. Eines der Mädchen hatte auch nichts dagegen, mit ihm zu schlafen, vor der Kamera. Allerdings nur für mich und Kim, im Nebenraum. Völlig öffentlich wollte sie es dann doch nicht tun. Kim zahlte heute 160 Dollar aus. Mein Tagewerk war getan, ich hatte eine wilde Mixtur auf meinen Filmen, da gab es nur einen roten Faden: Russland. Soll Mikel damit machen, was er will.

Am nächsten Tag ging es mit einem klapprigen Bus weiter, nach Luberzy. Julia Tomarowa erklärte uns, das Programm schreibe vor, dass ich in der Großstadt Moskau, in einer Kleinstadt, Luberzy, und in einem Dorf fotografieren solle. Boris und Igor natürlich auch. Der Plan sehe auch vor, dass gelernt werden müsse, zu improvisieren. „Eine der wenigen Tugenden der Russen", lachte sie. „Es heißt für uns fast ständig, aus der Not eine Tugend machen."

Die Unterkunft in Luberzy war sauber, aber sehr schäbig. Kim meinte, ich solle die Klappe halten, in Russland sei das halt so. Da es ein Bad und ein WC gibt, sei es sicher noch viel besser als die meisten Wohnungen vor Ort. Das war wohl war. Wir hatten eine Wohnung, mit kaum Möbel drin, aber drei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, Küche und Bad. Julia schlief bei Boris, Igor bei seiner Freundin Nadja. Nach einem einfachen Mittagessen, das die Frauen selber machten, eingekauft hatten wir schon unterwegs, kam der erste Besuch. Ich habe die vielen Namen vergessen, sie tun hier ja auch nichts zur Sache.

Ich hatte gerade ein Model, nur mit Kim zusammen, vor der Linse. Da ging die Türe auf. Nadja stand im Türrahmen. Sie kam auf meinen Wink ganz herein und sah zu. Minuten später kam Igor. Die Zwei waren sichtlich angetan, von der Vorführung des Models. Dies spielte anstelle eines Dildos, mit einer Gurke. Agurki ist hier wohl leichter zu bekommen als ein Dildo. Igor fotografierte und Nadja beschäftigte sich mit sich selbst. Also Hemmungen, nein Hemmungen kennen, zumindest die Leute, die wir trafen, nicht. Die Mädchen sind genau so wild, wie vor einiger Zeit die D-Girls im Remstal. Ich hatte nichts dagegen. Mikel wohl auch nicht.

Im Laufe des Tages sahen wir noch eine Rotarmistin, einen weißen Pullover mit schwarzem Rock und ein schwarzes Kleid mit gelben Zitronen. Made in USA, neu aus dem Intershop. Zwei Vollbusige, eine konnte sich nicht von einer Strickkappe trennen, eine dünne Strumpfhose, mit Stolz getragen, und eine Sicherheitsbeamtin, die mit Boris eine heiße Nummer abzog. Die dritte Freundin im Bunde. Ich fragte mich, was für seltsame Spiele da wohl im Winter getrieben werden. Eines war klar, im Gegensatz zu unseren sonstigen Shootings, stand gemeinsamer Sex weit im Vordergrund.

„Diese Russen sind irgendwie animalisch", sagte Kim, abends im Bett. „Sex ist für die eine Ersatzbefriedigung für ... was weiß ich. Die Frauen halten ihr Ding hin, die Männer stecken ihr Ding rein, das kann doch kaum etwas mit Liebe zu tun haben. Ist dir nicht aufgefallen, dass es keine Küsse gibt, kein Streicheln, kein Schmusen? Nur bumsen. Höchstens blasen und die Finger reinstecken. Weißt du Paul, wenn es bei uns auch so wäre, ich glaube, dann könnte ich sehr gut auch ganz darauf verzichten."

„Kim, mein Schatz, das ist mir auch aufgefallen. Nicht gleich, das gebe ich zu. Etwas passte nicht, das hatte ich mehr im Gefühl als im Kopf. Meine Gedanken kehrten nach Bali zurück, auch an meine eigenen verschiedenen Abenteuer musste ich denken. Küsse gab und gibt es immer. Obwohl ich bei Kitty am Anfang noch zögerte, bei Kikki nie. Wenn ich nicht schmusen kann, ich glaube dann habe ich Ärger damit, dass Klein Paul überhaupt aufsteht."

„Du meinst, wenn ich jetzt mit dir schmuse und Klein Paul küsse, dann würde er aufwachen?", grinste Kim.

„Du brauchst ihn nur zart in die Hand nehmen, dann schwillt er zu Rekordgröße. Tue nicht so, als wenn du das nicht wüsstest." Sie tat es. Dann schliefen wir. Am Morgen, in Russland gibt es übrigens keine Amseln, stellten wir fest, na ja, es ist ja auch Herbst, vielleicht sind sie weggezogen in den Süden.

Ich setzte das Thema von gestern fort: „Was mich sehr verblüfft, die russischen Frauen, zumindest die, die wir sahen, machen vor allem da unten, du weißt schon, einen sehr sauberen Eindruck. Wäsche, nun ja, das kann man hier weniger erwarten, Mittel zur Körperpflege wohl auch nicht. Die Seife stinkt, trotzdem sind sie sehr sauber."

„Du hast Recht. Mir fiel das auch auf. Ich bin einmal gespannt, wie das auf dem Dorf ist. Ich fürchte, dort sind sie ein Jahrhundert zurück. Gab es in Europa damals eigentlich schon Seife?", gab Kim grinsend ihren Kommentar dazu.

Wir bekamen ein nunjaso Frühstück. Um Zehn kamen weitere Damen, genug für eine gute Tagesausbeute. Am Abend gab ich eine Runde Champagner aus, Kim liebt das Zeug inzwischen auch. Obwohl sie ein Süßzahn ist, den Krimsekt mag sie nicht, er ist ihr zu süß. Ich hatte mir, noch in Moskau, einen Vorrat beschafft, gegen Dollar. Eine Kiste Taitinger, dazu eine Kiste Wodka. Das einheimische Zeug war mir zu unsicher. Es war selbst gebrannter Wodka, wer weiß woher und aus was. Ich hatte da schon Ding gehört ...

Wir hatten eine fröhliche Party. Feiern, vor allem mit Alkohol, scheint den Russen zu liegen. Scheu vor Fremden haben sie keine, Respekt aber sehr wohl. Wir wurden nicht belästigt, auch nicht, als die Wogen sehr hoch gingen. Am nächsten Tag gab es noch mal volles Programm. Kim musste reichlich Dollar löhnen.

Die Rückfahrt war schon bald angesagt. Jana, das Mädchen aus dem Verlag, war auch plötzlich wieder da. Ich hatte den Verdacht, dass da auch die Dollars lockten, wie bei vielen der Damen. Wir hatten auch ein paar weniger hübsche Damen, die lieblos ihren Job machten. Die waren eher vom Ministerium, davon war Kim völlig überzeugt. Mir war es egal, mein Spesenkonto war gut. Jana auf jeden Fall, posierte für mich an dem Fluss, gegenüber einer Stadt. Wohl der, wo wir herkamen. Später auch noch vor einer Datscha, in dem Dorf wo wir hinfuhren. Sie ist ein nettes Mädchen, dem Anschein nach nicht so wild wie die anderen.

Im Dorf bekamen wir ein akzeptables Zimmer. Das Klo war draußen, ich sage nur: Plumps. Kim und ich haben es überlebt, beide pinkelten wir aber lieber an die Hecke im Garten.

Schon auf der Herfahrt hat mich Julia gefragt, ob wir normal oder gut essen wollten. Was für eine Frage? Sie wollte 50 Dollar. Dafür bekamen wir ein frisch geschlachtetes Schwein, drei Hühner, Kukuruz, Tomaten und Gurken sowie einen trinkbaren Wein. Natürlich wurde das Essen gekocht und reichte für den ganzen mitreisenden Verein. Für unsere Gastgeber blieb der Löwenanteil übrig. Als ich noch ein paar Flaschen Wodka dazugab, war die Orgie perfekt. Kim fühlte sich inzwischen sicher genug, dass sie mitfeierte. Ich machte hin und wieder ein paar Schnappschüsse, mit der kleinen Kamera. Als ich sie beim Zubettgehen neu lud und dann einpackte, überkamen mich plötzlich ein paar wehmutsvolle Erinnerungen an Renate. Von ihr bekam ich diese Kamera ja einmal geschenkt. Lang, lang ist's her und Renate inzwischen verheiratet, mit Hans Meise.

Die Models vom Dorf waren völlig anders. Zuerst. Mit Blumenkränzen im Haar und bäuerlicher Kleidung posierten sie mir. Sie sahen richtig lieb aus. Aber sie hatten den gleichen Teufel im Leib, beziehungsweise unter dem Rock. Die Winter sind hier auch lange. Ganz tief in meinem Inneren, sagte mein innerer Schweinehund, dass er hier auch einmal eingeschneit sein wolle. Ich überwand sein Hervorbrechen, indem ich mich Kim zuwendete.

Zurück in Moskau, hatten wir noch Gelegenheit die Metro, das Gum und den Roten Platz zu sehen. Wir kamen sogar in den Kreml. Ein Sekretär des Ministers, sprach uns seinen Dank aus. Der Minister hatte die Fortschritte der Fotografen gesehen, von meinen Filmen aber keinen mehr, er war wohl auch so zufrieden. Ich bekam vom Sekretär einen Orden zum Anstecken, im Namen des Volkes. Ich hoffe nur, dass ich den russischen Frauen nicht unrecht getan habe, mit meiner Meinung. Die ist halt leider voll abhängig von dem, was uns geboten wird. Das wiederum war ganz anders als meine bisherige Erfahrung.

Abends, im Bett mit Kim, fiel mir dann aber doch noch etwas ein. „Weißt du was, mein Schatz? Die Russinnen sind wie die Amifrauen. Die, die ich kennen gelernt habe, sind genau so gierig, geil und unersättlich. Nur, die meisten davon sehen nicht so gut aus wie die Russinnen. Sie sind Fett, verlebt oder beides. Die bekommen die Falten und die Möpse nur noch mit Kunstgriffen und Kunststoff hin. Die Russinnen haben das nicht und brauchen das nicht. Ich hätte ja zu gerne, etwas mehr über ihren Charakter herausbekommen. Auf jeden Fall hat mich keine gefragt, ob ich mit ihr bumsen will, gegen Dollar."

„Weißt du was, Paul?, mir ist das völlig egal. Ich habe erkannt, was wir an unseren deutschen Hausfrauen haben. Da gibt es zwar auch ähnliche Typen, aber nur sehr wenige", erklärte Kim.

Ich glaube ich habe es schon einmal gesagt, Lis und Kim haben denselben Geschmack. Ich liebe sie wegen ihres guten Geschmackes, der auch meiner ist. Nicht nur deswegen, habe ich sie mir ausgesucht.

***

Der Heimflug war ganz prima und wir freuten uns auf unsere Lieben. Die Zeit in Russland verging zwar wie im sprichwörtlichen Fluge, aber jetzt reichte es. Wir wurden wie Schiffbrüchige empfangen, als ob wir vom Ende der Welt oder gar aus dem Gefängnis in Sibirien kommen würden. So fühlten wir uns nun auf keinen Fall.

Meine Frau hing an meinem Hals. „Geht es dir wirklich gut? Hast du Hunger? Darf ich dir was Spezielles kochen?"

„Nun, meine kleine Kim, hast du alles unbeschadet überstanden? Wenn du gleich baden willst, dafür habe ich vollstes Verständnis", sagte Mom

„Hattet ihr irgendwelche Probleme? Muss etwas unternommen werden? Konntest du gut arbeiten?", wollte Pop wissen.

„Das mit dem Baden ist eine gute Idee. Das fehlt uns wirklich. Auf der nächsten Reise, empfehle ich vor allem Seife und Duft mitzunehmen. Es ist noch zu früh fürs Mittagessen. Wir gehen hoch und genießen die große Wanne. Kommst du mit, Lis?", fragte Kim.

Natürlich kam Lis mit. Nach einem ausgedehnten Bad, ging Kim nach oben. Ihr Buddha hatte ein Anrecht von ihr begrüßt zu werden. Ich ging mit Lis ins Schlafzimmer. Sie hat auch gewisse Anrechte, denn sie ist meine Frau.

Zum Mittagessen, es war Mittwoch, gab es meine Leibspeise. Nein, meine alleine ist es nicht, die ganze Familie einschließlich Kim, mochte sie: Rostbraten, Spätzle und gemischten Salat. Pop rückte auch heute seinen Trollinger raus. Ohne ihn ist der Genuss nur halb so groß. Kim trinkt inzwischen, ohne Folgeschäden, bis zu zwei Gläser davon. Die zweite Flasche war heute also auch fällig. Wir schmausten ausgiebig.

„Nun mein Knuddel ..." Pop redete sie, glaube ich, als Erster so an. Ich fand den Ausdruck passend und übernahm ihn. „... nun, wie hat es dir denn gefallen? War Paul lieb zu dir? Sonst müsste ich ihm womöglich ein paar Ohrfeigen geben. Was hast du erlebt?"

Das mit den Ohrfeigen würde sich Pop sicher noch einmal überlegen. Ich war längst ein halber Kopf größer als er. Dass es aber auch nur eine dialektische Drohung war, ist mir schon klar.

„Paul? Die Frage ist dumm. Er ist zu seinen Frauen immer lieb", antwortete Kim auch prompt. „Diesmal sogar besonders. Ich glaube wir brauchten uns beide, als Erlösung von der Spannung des Tages und aus Liebe."

Lis ging zu ihr, gab ihr einen Kuss und bedankte sich. Mom sah es mit Wohlwollen.

„Probleme gab es nie, auch nicht in der Art, wie wir es befürchteten, von Staats wegen. Paul hat von Anfang an klargestellt, dass er Fotos jeden Genres machen würde, dass, wenn es auch noch so heiß zugeht, weder er oder gar ich zur Verfügung stünden. Er drohte nicht, er sagte es nur in aller Deutlichkeit. Danach war auch dieses Problem vom Tisch. Ich hätte mich zwar sicher nicht in ein fremdes Zimmer gewagt, aber sonst hatten wir völlig unsere Ruhe." Sie lächelte kurz. „Eines, muss ich aber gestehen, Lis, diese 10 Tage, mit Paul ganz alleine für mich, ist etwas, was ich sicher nie vergessen werde. Er war, und das tut mir sehr Leid für dich, er war ganz für mich da. So etwas spürt man. Zweimal sprach er mich zwar als Lis an und einmal hat ihn, im Schlaf, arg die Erinnerung an Renate gepackt, sonst gab es nur mich. Kannst du uns das verzeihen, Lis?"

„Na sicher. Das kennen Renate und ich schon von Anfang an", antwortete Lis, und ich wurde rot. „Paul hat es uns selbst einmal gestanden: Ist er mit einer von uns alleine, bekommt sie seine ganze Liebe. Die andere hat sich ganz ruhig in einem Winkel seines Herzens zurückgezogen, sagt er. Sie kommt erst hervor, wenn sie wieder um ihn ist. Ich finde das gut. Das macht mir auch keinerlei Sorgen, die hätte ich mir gemacht, wenn es nicht so gewesen währe."

„Ja, ich glaube, wenn die Russen einen Vertrag eingehen, dann halten sie ihn auch", lenkte ich von diesem Thema ab. „Ich hatte, nach zwei Tagen kein Problem mehr. Kim war immer in meiner Nähe, ihr konnte also auch nichts geschehen."

„Was nun die Fotografen angeht", fuhr Kim fort. „Die haben gelernt. Wie ich so sah, wurden sie ganz gut. Einen Paul können sie aber in Dezennien noch nicht ersetzen. Ich glaube, das ist auch gar nicht ihr Ziel gewesen. Was meinst du Paul?"

„Nein. Guter Durchschnitt ist für sie völlig ausreichend. Die Frauen, da war ich doch sehr überrascht, die waren toll. Einige ganz sicher eine Nummer eins, ihr wisst, was ich meine. Und gleich dazu, NEIN. Ich habe es nicht getan. Aus Gehorsam und aus Neigung." Ich sah, wie Lis und Mom aufatmeten. „Und unsere Kim natürlich auch nicht." Das hatte wohl auch keiner erwartet. Pop lächelte nur. „Was unser kleines Schlitzohr aber tat, könnt ihr euch denken. Sie kassierte wieder ein paar der Dollar ab, im Tausch gegen Tattoos. Auch die Herren bekamen etwas davon ab. Aber immer im großen Kreis der Gemeinschaft. Kim, erzähle du weiter, ich rufe schnell Roland an. In London wird die Neugierde überkochen. Willi ist ja diesmal draußen."

Ich ging telefonieren, Roland wollte gleich Lisl vorbei schicken. Er hatte Bilder für Onkel Franz im Automaten und konnte nicht selbst kommen. Als ich zurückkam, war Kim dabei, Mom von den Mädchen und Frauen zu erzählen. Dass sie soviel Intimes und Privates herausbekommen hatte, das hatte ich nicht so ganz mitgekriegt. Sie hatte die Zeit gut genutzt, in der ich Bier und Wodka mit den Jungens trank.

Mom schrieb wieder. Das kannte ich inzwischen nur zu gut. Lis kuschelte sich an mich. Sie hatte mich sicher vermisst. Ich erfuhr, dass am Abend Party bei Axel ist. Mama und Papa kommen auch. Mom meinte, es sei kein Problem zu laufen. Wenn Pop zu viel trinken würde, dann könne sie ihn jetzt auch nach Hause rollen. Kim nahm Pop prompt in Schutz, sie schlug vor, er könne dann ja dort im Gästezimmer schlafen. Ich fand, das war nun wieder alleine das Problem von Pop, dass Mom wieder laufen konnte, das fand ich sehr viel besser.

Die Party war natürlich nur zusammengerufen, weil unsere Großfamilie neugierig ist. Also, erzählen. Roland hatte die Bilder fertig. Ich machte mir einen Spaß daraus, einige aus unserem Satz mitzunehmen. Mama und Papa waren etwas verwirrt, sie hatten zwar alle Fiestas gesehen, die wollte ihnen Lis dann doch nicht vorenthalten, aber so Hardcore, wie ich sie in Russland machte, noch nie. Kim übernahm die Beruhigung. Papa lachte bald, Pop sowieso. Kristin machte sich sichtlich Sorgen um ihre Gläser. Mama beruhigte sich dann auch.