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Der Pornograf III - 04

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„Ich denke, Lis kann auch dazu etwas sagen. Wir brauchten immerhin zwei sehr eigenwillige Versuche. Sie sind es wert, unter so guten Freunden, erzählt zu werden. Also, bis bald, zum Mittagessen.“

Das Mittagessen entsprach der Qualität, die wir erwarteten. Wir saßen am Tisch der Familie. Juan Carlos, der Mann von Contessa, der ältesten Tochter von Heidi, wurde uns vorgestellt. Er war genau so ein schwarzhaariger Teufel, wie ihn uns einmal Heidi, als den unehelichen Vater ihrer ältesten Tochter, Contessa, beschrieb. Juan Carlos sei aber ein Lieber und Treuer, schwor Contessa. Das glaubten wir ihr auf Anhieb. Sie hatte uns vor zwei Jahren klipp und klar erklärt, der richtige Mann wird ihr Einziger sein und bleiben. Ich verstand es, unterschwellig, ganz gut. Ein Fehltritt von ihm und er ist tot. Contessa ist eine sehr feurige heißblütige Mischung aus südamerikanischem Blut und ostfriesischer Sturheit.

Baden. Heidi lud fast alle anderen Gäste des Hotels für heute aus. Nur die Familie kam mit, dazu ein junges Ehepaar und ihre Freundin Izabel. Sie war Model für mich, vor zwei Jahren. Als wir an unserer alten wunderschönen Bucht ankamen, war Lis und mir sofort klar, was lief: Familie Janssen zog sich aus. Auch Juan Carlos. Das junge Paar und Izabel waren kein bisschen verwirrt. Sie folgten dem Beispiel einfach. Auch sonst. Lis sagte zurecht: „Familie Janssen hat sich daran gewöhnt, seit wir es damals einführten.“

Es war, in dem herrlichen Wasser, die optimale Badeparty. Juan Carlos beschaute sich Lis, genüsslich, kam es mir vor, dann kümmerte er sich wieder um seine Frau. Gucken darf man ja wohl. Wir guckten auch nach dem jungen Paar, Jean und Margot. Ebenfalls auf Hochzeitsreise. Aus Paris und knapp älter als wir.

Irgendwann trieb mir eine Welle Heidi in die Arme, dann kam auch noch Fortune angeschwemmt. Der Atlantik war heute etwas kabbelig. Zufall war es nicht und Lis grinste nur. Sie stutze nur, als die nackte Margot plötzlich auch in meinen Armen auftauchte. Das war nun aber wirklich ein Unfall. Lis hielt sich von Jean fern.

Margot posierte mir später, vor einem angetriebenen Baumstamm, gerne für ein paar Bilder mit der kleinen Kamera. Ihr Mann traute es sich nur im Badeslip.

Cocktailstunde. Viel dummes Gerede. Es war bekannt geworden, wer in der großen Villa wohnt: Paul Oktober, der Fotograf. Und auch noch auf Hochzeitsreise. Mit einem seiner Models, wurde getuschelt. Heidi stellte klar, dass dies auf keinen Fall richtig sei. Lis sei von Anfang an meine Braut gewesen und nie ein Model und jetzt sei sie halt meine Frau. Ob das denn nicht begreiflich sei? Wie sie das jetzt meinte, verstanden aber weder ich noch Lis. Sie klärte uns auf, damit sei nur gemeint, dass Lis halt eine besonders hübsche junge Frau sei. Mit meinem fotografischen Blick hätte ich das natürlich sofort bemerkt.

Zum Abendessen gab es frische Austern, mit Käse überbacken, als Vorspeise. Ein enormes Thunfischsteak provincial, als Hauptgericht. Gebackene Bananen, karamellisiert und flambiert als Nachtisch. Dazu Weine der französischen Edelklasse. Die alte Köchin war noch da, sie erkannte uns, mit einem freundlichen Lächeln, wieder. Lis atmete tief durch: „Das Essen ist gesichert. Paul, gib Pfötchen bitte.“ Ich verstand es richtig und steckte der Köchin ein großes Bakschisch zu. Sie freute sich natürlich.

Familie Janssen kam um Neun. Lis lächelte, wir kannten den Auftritt. Brot und Käse die eine, Gläser die andere. Mam, also Heidi, den Wein, Juan Carlos brachte Süßigkeiten und Obst. Das war neu. Der Abend aber war so lustig wie vor zwei Jahren.

Erst ich, dann Lis, danach wieder ich erzählten von unserer Reise. Dann wurden Erinnerungen an unsere Eskapaden vor zwei Jahren ausgekramt. Es gab viel zu lachen. Heidi kam sich nicht zu albern vor, unsere kleine Affäre, während des angeblichen Besuches beim Gouverneur, zu erwähnen. Die Töchter wussten es, das war uns bekannt, sie hatte es ihnen gegenüber schon damals zugegeben. Dass der Schwiegersohn es ganz gelassen hinnahm, er stutze nicht einmal, zeugte davon, dass er in die Familie integriert war. Was Heidi betraf, es zeugte davon, dass sie ihren damaligen Frust voll abgebaut hat.

„Was bist du den von Beruf, Juan Carlos. Ich darf dich doch duzen, oder darf ich gar nicht erst mit ihm reden, Contessa? Das wäre schade, er scheint nett zu sein, dein Mann“, fiel Lis wieder mal auf.

„Er ist nett und er darf natürlich mit dir reden. Ihr seid meine Freunde“, antwortete sie, fast beleidigt ob der dummen Frage.

„Ich bin Betriebswirt. Ich fürchte, ich muss mit meiner Frau nach Europa, um Geld zu verdienen. Im Übrigen, ihr seid schon so oft Thema unserer Abendunterhaltung gewesen, ihr könnt mich natürlich duzen. Contessa, meine sonst sehr eifersüchtige Frau, hat mir zugestanden, dass ich dich Lis, wenn es sich ergibt, sogar küssen dürfte. Das macht dich mir fast zur Heiligen. Bei anderen Frauen, sind sie auch nur in meiner Nähe, läuft sie mit dem offenen Messer in der Tasche herum“, lachte er geradeheraus. Contessa lief dagegen rot an.

„Wenn du, bei Gelegenheit, eine werdende Mutter küssen willst, ich liebe so was. Von feurigen Spaniern besonders.“

„Besonders?“

„Ja. So einer hat mich noch nicht geküsst. Das fiel mir erst auf, als ich dich, Juan Carlos, das erste Mal sah.“

„Ich entschuldige mich, für meine Frau, bei dir, Contessa. Leider war sie schon immer so frech. Wenn ihr Baby da ist, hoffe ich, dass es besser wird. Es ist leider nur eine Hoffnung. Irgendwelche falsche Gedanken brauchst du dir aber nicht zu machen. Sie küsst gerne und viel. Ich denke, Männer zu vernaschen kann sie sich jetzt verkneifen.“

„Jetzt?“, echote Fortune.

„Jetzt“, bestätigte Lis. „Heute habe ich keine Lust darüber zu reden. Wir sind ja noch ein paar Tage da. Es ist aber, das möchte ich ganz klar stellen, ein dummer Gedanke, dass Juan Carlos für mich ein Niemand ist. Ihr müsstet es doch besser wissen, aus unseren Gesprächen vom letzten Mal. Er ist für mich Tabu, er ist dein Mann, Contessa. Für ihn stehe ich nicht zur Verfügung. Es sei denn, es sei ein absoluter Notfall. Dann hätte ich aber arge Probleme. Ich habe ja nur noch einen Freischuss. Aber sympathisch finden, das darf ich ihn doch? Und küssen? Das ist doch nichts Intimes.“

Das brachte natürlich einen Wirbel von Fragen hervor. Lis würgte sie ab. „Ein andermal, ich sagte schon, heute nicht. Da plagt mich ein anderes Problem, Paul sicher auch. Also, hört zu. Wir haben da so eine, für andere ganz dumm aussehende Gewohnheit: Wir schlafen nicht gerne alleine im Bett.“ Sie wurde ganz entzückend rot. „Merde. Schlafen tun wir natürlich schon alleine, was ich meine ist, wir lieben es mit Freunden noch stundenlang im Bett zu liegen und über Gott und die Welt zu quatschen. Auch über Sex. Den gibt es dabei aber nicht, wir haben keinen Bumsverein. Es kommt uns auf die vertrauensvolle Atmosphäre an. Frauen haben da nur an gewissen Tagen Suspens, sonst ist es wie am Strand: Adam und Eva. Worauf ich raus will? Ich möchte dazu gerne dich Heidi und dich, heute so schweigsame Fortune, einladen. Ihr könnt morgen Contessa und Juan Carlos berichten. Dann steht es zur Debatte, ob ihr auch wollt: Graf Paul und Gräfin Elisabeth von Karaj, geben sich die Ehre in ihr Bett einzuladen.“ Lis lachte, dass ich Angst um die Couch bekam.

„Also, ich - was soll es, ich komme“, sagte Mam Heidi.

„Ich auch. Was kann schon passieren?“, sagte Fortune.

„Wenn Juan Carlo mitkommt, dann kommen wir gerne morgen. Dass Paul nicht über mich herfällt? Dazu hatte er vor zwei Jahren Gelegenheit. Es gibt keinen Grund, warum er es jetzt tun sollte. Für Juan Carlos verbürge ich mich. Ihr werdet erfahren warum.“

„Oh, eine neue Geschichte aus dem Haus Janssen. Da freue ich mich drauf. Heute noch?“, fragte Lis, Frau Neugier persönlich.

„Morgen.“

„Ich werde Contessa heute Abend erst einmal den Hintern versohlen müssen. Das hat sie sicher verdient. Unsere Geheimnisse sind nämlich sehr, sehr privat. Nun hat sie geplaudert. Strafe muss sein. Bis morgen also.“

Es wurde abgeräumt. Wir genossen, mit den verbliebenen Gästen, noch das Dampfbad und die Duschanlagen, dann ging es ins Bett. Das war Kingsize, und überdimensional. Das wussten wir natürlich vom letzten Besuch her.

Fortune war ein wenig verkrampft. Heidi fühlte sich gleich wohl. „Ihr werdet es nicht glauben, in dem Bett habe ich noch nie geschlafen. Wenn die Villa belegt ist, dann geht es nicht, ist sie leer, dann ist es auch blöde. Ich merke es erst jetzt, wie angenehm so ein großes Bett ist.“ Dann kuschelte sie sich völlig harmlos an mich. „Einen kräftigen jungen Mann an der Seite und dabei nicht an Sex zu denken, das finde ich auch prima. Über was reden wir?“

„Wir können auch über Sex reden. Reden. Nicht ausüben. Ein wenig kuscheln ist kein Sex. Küssen übrigens auch nicht“, erklärte Lis und streckte sich wohlig. Sie lag ganz außen, Fortune zwischen ihr und mir. Auf meiner anderen Seite lag Heidi. „Von dir Fortune, von dir haben wir heute noch nichts Wichtiges gehört. Was macht denn dein Liebesleben? Du musst es natürlich nicht erzählen, doch glaub mir, du wirst es schnell merken, mit Freunden im Bett, kann man über alles reden“, trieb Lis ein erstes Thema an.

„Oh Gott. Hilf mir“, stöhnte Fortune. „Wenn es denn sein muss. Es quält mich schon lange. Mam, du wirst mir verzeihen?“

„Ich denke schon, wenn du nicht gerade die Kronjuwelen geklaut hast. Die gibst du gefälligst wieder zurück“, lachte Heidi.

„Also - oh je. Nun, ich habe mich ganz schrecklich in einen Mann verlieb - mein erstes Mal. Das Schlimme - er war ein Gast. Es hat bei mit ganz arg gefunkt. Am zweiten Abend war ich in seiner Villa. Ich schlief mit ihm. Ich blieb die ganze Nacht. Mam, verzeih mir. Den ganzen Tag stürzte ich mich in die Arbeit und hielt mich fern von ihm. Um Zehn lag ich wieder in seinen Armen. Er schwor mir seine Liebe. Ich glaubte ihm“, sie schluckte schwer. Lis legte einen Arm um sie. „Am fünften Tag, wir genossen gerade wieder die Liebe, blitzte es und eine fremde Stimme sagte: ‚Hab ich es mir doch gedacht. Mein Mann geht fremd. Das wird Folgen haben du Ehebrecherin und du Ehebrecher.‘ Ich fiel aus einem gerade hervorbrechenden Orgasmus in Ohnmacht. Das könnt ihr euch sicher vorstellen. Dabei war es auch, ganz bestimmt, noch meine eigene Schuld. Ich hatte nie gefragt, ob er liiert sei. Ich bin davon ausgegangen er sei frei“, schluchzte sie.

„Oh Scheiße. Mitten im - und dann so was“, stöhnte Lis.

„Schlimmer konnte es kaum kommen“, bedauerte ich sie.

„Mein armes Kind. Jetzt ist mir klar, warum du seit einem Vierteljahr wie Falschgeld rumläufst. Warum hast du es mir denn nicht gesagt? Wir haben doch sonst über alles gesprochen.“

„Ich schämte mich halt so gewaltig. Ich! Ich hatte einen Ehemann verführt. Ich gestand der Frau die ganze Geschichte und nahm die Schuld auf mich. Sie meinte, sie sei sicher, dass er dieses Spiel schon ein Dutzend Mal getrieben hätte. Jetzt hätte sie den Beweis, die Scheidung sei nun fällig. Der Bursche ist ein stinkreicher Kaufmann aus Castries, auf St. Lucia.“ Sie senkte den Kopf.

„Oh, jetzt verstehe ich deine Reise von vor 14 Tagen. Das mit der kranken Freundin, von der ich noch nie gehört hatte, kam mir schon ein wenig spanisch vor. Ich vermutete eher einen Freund. Als du so durcheinander zurückkamst, dachte ich, es sei mit ihm halt schief gegangen. Du warst ja schon immer wählerisch. Dass es aber so ein Drama war, das konnte ich nun wirklich nicht ahnen. Oh Fortune, da hat auch dein Name nichts geholfen. Ging es wenigstens glimpflich für dich aus?“ Heidi war sichtlich erschüttert.

„Für mich schon. Er konnte nicht beweisen, dass ich wusste, dass er verheiratet ist. Die Bilder zeigten, dass er seinen Ehering nicht trug. Ich wurde vom Gericht nur verwarnt. Die Frau kassierte 50% seines Geldes. Und, das Gemeinste finde ich, sie wurde von ihrem Freund abgeholt. Im Hotel erfuhr ich, dass sie den schon seit drei Jahren hat. Da will mir doch keiner sagen, dass sie nicht auch ...“

„Und jetzt bist du frustriert und kannst die Männer nicht mehr leiden? Wirst du jetzt womöglich deine Freundin Celeste nach gewissen Kontakten fragen?“, lachte ich, um die Stimmung zu verbessern. Celeste, Stubenmädchen im Hotel, hatte mir vor zwei Jahren zwei Lesben als Models vermittelt.

Fortune fuhr auf und boxte mir sehr grob in die Rippen. Dann musste sie doch lachen und ich krümmte mich. Lis auch, vor Lachen.

„Das geschieht dir recht. Ein gesundes Mädchen wie Fortune, wird doch keine Lesbe. Der Kummer vergeht, ein anderer Mann kommt. Das einzig Dumme daran ist, dass eine erste tiefe Liebe enttäuscht wurde. Ich glaube so richtige echte Liebe, die hat man nicht so oft in seinem Leben“, nahm Lis, Fortune in Schutz.

„Die tiefe, echte Liebe? Die muss man sich erarbeiten“, sagte ich. „Dem Blitzschlag aber, dem kann man kaum ausweichen. Da würde ich jedem Verzeihen. Gemein finde ich, wenn es von einem Partner ausgenutzt wird, wenn der Blitzschlag womöglich nur vorgetäuscht ist. Ich muss sagen, er ist bei dem Urteil noch viel zu milde davon gekommen. Er hat sich das Vergnügen wohl öfters gegönnt, wenn ich dich recht verstanden habe, Fortune?“

„Ja, hat er, wie bei Gericht herauskam. Es waren noch vier andere Mädchen da, alle mein Alter. Mehr konnte der Rechtsanwalt der Frau nicht finden. Alle hatten die gleiche Geschichte“, schniefte Fortune.

„Ein arger Jammer für dich, meine Kleine, ich frage mich nur, was jetzt? Möchtest du ein Weilchen Urlaub machen? Vielleicht zu Oma und Opa nach Norden? Opa ist ja wieder aus dem Krankenhaus und würde sich sicher freuen, über deinen Besuch“, schlug Heidi vor.

„Hui - das ist bestimmt eine gute Idee“, lachte Lis. „Paul, hast du noch ein wenig Geld über? Ich gebe für unsere Freundin etwas dazu. Sie soll mit uns zurückfliegen. Wir laden sie ein, die drei Tage mit uns Paris zu erforschen. Sie schläft einfach bei uns. Dann kommt sie mit nach Stuttgart. Mom wird sich einen Ast freuen. Dann schicken wir sie nach Norden. Zurück kann sie sicher alleine. Was meinst du?“

Ich beugte mich über Fortune, quetschte dabei ein wenig ihre netten Brüste, und gab Lis einen Kuss, dann Fortune gleich auch noch einen. „Du bist und bleibst meine kluge Ehefrau. Die Idee ist brillant. Sie konnte nur von dir kommen, mein Schatz.“

„Spitze“, sagte Heidi schlicht.

„Du meinst, wirklich? Ich könnte so einfach mit euch - Paris sehen? Mit euch in Stuttgart? Oma und Opa?“ Ihre Augen strahlten plötzlich wieder. Dann verschleierten sie sich etwas. „Mit euch in einem Bett schlafen? Vor Paul habe ich keine Angst, auch nicht wenn ... Heute, hier, huh.“ Tränen tropften. „Du bist ein Schatz. Lis hatte recht, die Atmosphäre in euerem Bett ist prima. Ganz prima.“ Sie beugte sich über mich und küsste mich. Es fühlte sich nicht mehr verzweifelt an. Ihre Tränen versiegten rasch. Sie kuschelte.

Von der anderen Seite wurde auch gekuschelt. „Was für eine Nacht. An so etwas habe ich nun ganz und gar nicht gedacht. Ehrlich gesagt, ich habe ein paar schlüpfrige Geschichten erwartet, die meine Hormone durcheinander bringen würden, aber keine solche Aufregung. Geht das oft so zu bei euch?“, wollte Heidi wissen.

Sie bekam von mir auch noch einen Kuss ab. „Wir haben schon die tollsten Probleme im Bett gelöst, so ganz lässig, völlig entspannt, geht das ganz prima. Ich habe jetzt aber eine ganz kleine Frage. Brauchst du Fortune eigentlich hier im Hotel? Nein, die Frage ist falsch, kannst du sie vielleicht für ein Jahr oder so freigeben? Renate und ihr Mann Hans, haben ein Hotel. Seit dem ersten Januar. Renate und wir korrespondieren viel, ich weiß, dass sie dringend gutes Personal brauchen. Das Radama Hotel auf Jamaika aber auch. Da komme ich später drauf. Ich könnte es mir nun gut vorstellen, dass Fortune ein Jahr bei Renate und Hans arbeitet, ein ganz hartes Praktikum als Assistentin. Sie ist die Frau, die das bringen kann.“

„Paul! Genau das! Oh Paul“, freute sich meine Frau.

„Paul, das wäre möglich? Mein größter Wunsch ginge in Erfüllung - Berufserfahrung in Europa zu bekommen.“ Bei Fortune tropften schon wieder Tränen.

„Paul. Das ist eine sensationelle Idee. Fortune soll ja einmal das Hotel übernehmen. Contessa hat sich entschlossen, mit ihrem Mann zu gehen, wo er hingeht, und hat ihr Vorrecht an die Schwester abgetreten. Ich komme hier zurecht. Was meinst du aber mit Jamaika?“

„Jutta Berger, du kennst sie aus Konstanz, die blauäugige Negerin.“ Heidi nickte. „Nun, sie hat das gleiche Problem. Im Radama Hotel sind beste Posten offen. In ihrem Betrieb, Schiffe, Lagerhäuser und ein Warenhaus, ein Millionenunternehmen, wird ein Assistent für ihren Mann, den Direktor, gesucht. Er sollte Betriebswirt sein. Es gibt da gute Aufstiegschancen. Sehr geeignet für Contessa und Juan Carlo. Jutta ist bereit, es mit den zwei zu versuchen. Haltet aber bitte die Klappe, das ist unser Bonbon für morgen. So viele interessante Dinge können wir uns ja auch nicht aus den Fingern saugen.“

Jetzt küsste mich Heidi. „Mein Gott, dann sind meine Kinder ja versorgt. Fortune kommt in einem Jahr wieder, danach kann ich mir einen Europaurlaub leisten. Deine Mom hat mich in Konstanz so lieb eingeladen - überhaupt, diese Novelle in der Fiesta - das Heft ist schon arg zerlesen. Ach ja, dann werde ich euch heimsuchen, wenn ich darf. Ich habe mich entschlossen, noch einmal den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Ich suche mir einen Mann, mit dem mache ich die Plantage, und Fortune macht das Hotel. Vielleicht findet sie in Deutschland ja auch einen - unverheirateten - Mann. Oh Paul. Ich bin vor Freude ganz nass zwischen ... vergiss es, vergiss es ganz schnell!“ Sie wurde feuerrot und sehr verlegen.

„Ich denke, wir haben für heute lange genug gequatscht, mein Kind ist müde,“ behauptete Lis, von Heidi und mir ablenkend. „Würdest du, Fortune, bitte bei mir schlafen, ich fürchte mich alleine im Dunklen. Paul, du gehst mit Heidi ins zweite Zimmer. Als Ex, das haben wir besprochen, stehen ihr bestimmte Privilegien zu. Ihr müsst nicht, aber ihr könnt. Ich erzähle Fortune noch ein wenig davon, wie es in Deutschland so ist.“ Lis tat, als sei es die natürlichste Sache der Welt. War es für uns ja irgendwie auch.

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