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Die Abtei Teil 06

Geschichte Info
Die Geschichte von Monic Delaron.
6.4k Wörter
4.66
7.2k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 6 der 7 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 02/16/2022
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Hallo Ihr Lieben, wie immer zum Verständnis bitte die vorhergehenden Teile lesen. Und an alle die es interessiert, ich muss mich tatsächlich korrigieren. Die von mir angestrebten vier Teile sind nicht zu halten ;-) Im Laufe der Handlung entwickelte sich die Geschichte immer weiter. Und nun bin ich mir sicher, dass es auf jeden Fall auch noch einen Teil 7 geben wird. Ein Teil 8 könnte auch noch ‚drin sein'. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 7: Esthers Plan

Als ich nach Abschluss der Sitzung aus Annecy zurück nach Hause kam, wurde ich von Sophie schon sehnlichst erwartet. Es war das erste Mal seit unserer Hochzeit, dass wir - nicht nur eine - sondern sogar zwei Nächte getrennt waren.

Ich fiel meinem Plüschtiger um den Hals, dann küssten wir uns zärtlich und lange. Unsere Münder verschmolzen miteinander, unsere Zungen führten einen heißen Tanz miteinander auf. Als wir so erregt waren, dass wir uns im Flur schon die Kleidung vom Leibe reißen wollten, piepte der Küchenherd laut und vernehmlich. Sophie ließ schuldbewusst von mir ab, murmelte entschuldigend nur: „Pardon, ma Cherie, aber die Quiche Lorraine!" Und verschwand in der Küche.

Ich ging ins Wohnzimmer und schenkte uns beiden jeweils einen Pastis mit Eis ein. Kurz darauf kam Sophie mit der Quiche und stellte diese in die Mitte unseres wunderschön eingedeckten Tisches ab. Eine Schüssel bunten Salats sowie ein dekantierter Rotwein befanden sich bereits dort.

„Möchtest du mich heiß und die Quiche kalt?", fragte Sophie mit verführerischer Stimme.

„Wie könnte ich diesem Angebot wiederstehen", erwiderte ich lächelnd und nahm sie in die Arme. Wir fuhren dort fort, wo uns der Herd unterbrochen hatte.

Es dauerte nicht lange und wir hatten uns küssend und streichelnd ausgezogen. Langsam aber bestimmt bugsierte mich mein Schatz die Treppe hinauf und in Richtung unseres Betts im Schlafzimmer. Dann gab sie mir einen leichten Schubs, so dass ich rücklings auf demselben lag.

Sie beugte sich über mich und begann mich überall zu küssen und zu streicheln. Es waren wunderschöne Gefühle, die meinen Körper durchströmten.

Sophie kniete sich schließlich zwischen meine Beine und verwöhnte meine Brustwarzen. Abwechselnd nuckelte sie an der einen während sie die andere mit ihren Fingern verwöhnte, indem sie an meinen Nippelchen drehte, zog oder sie zwischen ihren Fingern drückte. Langsam aber sicher kam ich auf Touren, stöhnte vor mich hin und warf meinen Kopf von einer auf die andere Seite.

Verschwommen spürte ich, dass sie anschließend meine Pussie mit ihren Fingern weitete. Und auch meine Klit nicht ausließ. Bis diese - hocherfreut über die ihr zugedachten Reize - mich zu einem fast schon animalischen Urschrei trieb.

Das waren einfach göttliche Gefühle, das Ziehen in meinen Brüsten und dann die Nässe und Hitze in meiner Muschi. Als dann Sophies Finger auch noch meinen G-Punkt fanden und massierten dauerte es dementsprechend nicht mehr lange bis ich röhrend meinen Orgasmus hinausexplodierte.

Als ich langsam wieder zu Atem kam lag Sophies Kopf auf meiner Schulter und ihre Finger streichelten zärtlich über meinen Bauch. „Wie geht es denn meiner schwangeren Frau überhaupt", fragte sie mit einem Lächeln im Gesicht.

„Nicht ganz so gut wie vor der Fahrt nach Annecy", erwiderte ich ebenfalls lächelnd. „Gestern Morgen kniete ich das erste Mal seit vielen Jahren wieder vor einer Toilette. Und Alkohol war dieses Mal mit Sicherheit nicht der Auslöser."

Wir freuten uns beide, dass meine Schwangerschaft anscheinend einen absolut normalen Verlauf nahm, kuschelten uns eng aneinander und dösten so entspannt miteinander ein. Nach einiger Zeit knurrte mein Magen. „Ah, ma Cherie, spricht etwas dagegen, dass du uns die Quiche heraufbringst und wir im Bett essen", fragte ich meinen Schatz daraufhin. „Aber nur, wenn du erzählst, wie es in Annecy war", entgegnete Sophie und stand auf und machte sich auf den Weg in die Küche.

Als wir uns dann beim Essen im Bett gegenübersaßen begann ich zu erzählen. Als ich von Pierre Chambrun und seinem Vorschlag für die ‚Abendgestaltung' sowie meiner Reaktion darauf berichtete legte Sophie ihr Stück Quiche aus der Hand, lehnte sich an das Rückenteil unseres Betts und blickte mich mit zusammengekniffenen Augen an und fragte mit harter Stimme: „Warum hast du ihm das alles erzählt?"

Verschreckt blickte ich in Sophies Augen. „Weil er ein selbstgefälliges Arschloch ist. Er denkt, er wäre das Geschenk der Welt an uns Frauen. Als er seine Hand auf meine legte fühlte ich nur Ekel und Abscheu. Und außerdem habe ich Esther gefragt, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Die war schließlich meine Vorgängerin und hat Erfahrung im Umgang mit ihm. Und die hat mir auch gesagt, dass ich mir von ihm nichts gefallen lassen muss. Ich müsste kein Blatt vor den Mund nehmen, schließlich wäre ich ihm ja auch gar nichts schuldig."

„Mon Dieu", seufzte mein Schatz. „Esther hat das also so gesagt." Und sie blickte lange Zeit starr vor sich hin. Bestimmt zehn Minuten, ich wagte es nicht sie zu unterbrechen. Dann griff sie sich ihr Mobiltelefon vom Nachttisch und wählte über eine eingespeicherte Schnellwahltaste.

„Bonsoir Yves, darf ich dich um diese Zeit noch stören?" .... „Ach du bist noch im Schießstand?" ... „Ah, oui - Training Nachtschießen" .... „Sag' mal, unsere Police Nationale wird doch zurzeit sukzessive von der guten alten Famas auf die neue Sig Sauer umgerüstet. Könntest du mir eine von den Famas sowie eine von den neu eingeführten schusssicheren Westen überlassen?" .... „Bis wann? Am besten bis morgen." .... „Nein, kein Witz! Ziemlich ernst." .... „Warum ich keine Sig Sauer will? Weil ich sie für jemanden benötige, der beim Militär mit der Famas geschossen hat und nicht lange Zeit hat um sich umzugewöhnen." .... „Du bist ein Schatz! Morgen früh um zehn Uhr vor unserer Mairie? Ich danke dir! Und vergiss drei bis vier Schachteln Munition nicht! Salut, bis morgen."

Bevor ich etwas fragen konnte zeigte sie mit dem Finger auf mich und begann: „Frag' jetzt nicht. Morgen und Sonntag gehen wir auf den Schießstand unserer Jagdpächter und da bringe ich deine Schießkünste wieder auf Vordermann. Esther hat dich ganz schön ins Rampenlicht gezogen. Wann hast du in der kommenden Woche den Termin in der Abtei bei Meike?"

„Montagnachmittag", entgegnete ich bedrückt. „Was ist eigentlich los?" wollte ich denn nun doch wissen.

„Entschuldige bitte, dass ich so ernst und sauer reagiere", Sophie blickte mich nun versöhnlich an. „Würde ich sagen, ich hätte Angst um Dich, wäre das etwas übertrieben. Aber einige Sorgen mache ich mir schon. Wenn du in der Abtei bist, gehe zu Esther und frage sie. Aber vielleicht fällt dir ja auch selbst ein, was sie losgetreten hat. Und auch du, als du einfach deinen Gefühlen nachgegeben hast."

Dies war Sophies Art mir klarzumachen, dass ich nach ihrer Meinung einen Fehler begangen hatte. Ich sollte nachdenken und das selbst herausfinden. Auf diese Art und Weise war der Lernfaktor höher und ich wüsste beim nächsten Mal was ich besser - oder nicht mehr - machen sollte. Ich wollte jedoch heute Abend nicht mehr denken, ich war zu verwirrt und zu unsicher. Ich musste erst einmal eine Nacht darüber schlafen. Morgen früh würde ich dann alles zusammenzählen und meinen Fehler herausfinden.

Neugierig war ich nur noch wegen eines Punktes. „Wer ist Yves?", fragte ich nachdenklich.

„Yves ist ein alter Kollege aus meiner Zeit bei der Police Nationale. Er ist jetzt Ausbilder am Schießstand in Annecy und unter anderem auch Beschussexperte bei der Aktualisierung und Neuanschaffung von schusssicheren Westen", erfuhr ich von Sophie. „Und wenn du keine weiteren Fragen hast, dann sollten wir jetzt schlafen. Es wird ein anstrengendes Wochenende für dich."

--

Wie angekündigt trafen wir am nächsten Morgen Yves vor der Mairie. Sophie übernahm die angeforderten Gegenstände und packte sie in meinen Jeep. Ich holte zwischenzeitlich den Schlüssel für die Waldhütte der Jagdpächter aus dem Schlüsselschrank. Dieser befand sich im Vorzimmer meines Büros und wurde von Claire verwaltet, die auch alle Schlüsselausgaben und -rücknahmen vermerkte. Sophie ging noch kurz zu unserem Bäcker René und holte Verpflegung für die kommenden beiden Tage.

Das Wetter war trübe und wolkenverhangen und glich sich somit meiner Stimmung an. Sicher würde es in Kürze noch schneien. Das war im März an und für sich nichts Ungewöhnliches. Aber ich hasste es auch schon während meiner Militärzeit, in Regen, Schnee und Matsch gedrillt zu werden. Und warum sollte ich dies ausgerechnet jetzt wieder tun? Vielleicht sollte ich doch endlich anfangen nachzudenken? Aber dazu würde ich wohl an diesem Wochenende keine Zeit mehr bekommen. Zumindest wenn sich die Voraussage meines Schatzes bewahrheiten würde.

Sophie schien dem Wetter jedoch durchaus etwas Positives abgewinnen zu können. Nachdem wir uns von Yves verabschiedet hatten meinte sie: „Sehr gut, wenn es zu schneien beginnt werden unsere Reifenspuren verdeckt. Lass uns zusehen, dass wir möglichst rasch zur Hütte der Jagdpächter kommen."

Ich fuhr aus unserem Ort hinaus und ungefähr zwei Kilometer durch den Wald bis wir dort ankamen. Die Hütte wies im Parterre das eigentliche Versammlungszimmer mit einem großen gemauerten Kamin, eine voll ausgestattete Küche sowie Sanitärräume mit Toiletten und Duschen auf. Im Dachgeschoss befanden sich einige Zimmer mit Schlafgelegenheiten für jeweils bis zu vier Personen. Über der Eingangstür hing ein leicht zur Übertreibung neigendes Schild mit der Aufschrift ‚Hotel de Chasseurs'.

Wir parkten das Auto zwischen einigen kleinwüchsigen Nadelbäumen und deckten es mit Ästen und Zweigen ab. Und - als wäre es von Sophie bestellt worden - begann es während dieser Arbeit zu schneien.

Mein Schatz hatte mit Ihrer Einschätzung, dass dieses Wochenende für mich anstrengend werden würde, nur allzu Recht. Wobei es jedoch noch einigermaßen human begann. Ich übte - wie in alten Zeiten - wieder das Zerlegen, Reinigen und Zusammensetzen der Famas. Nach ungefähr zwei Stunden war ich dann endlich soweit, dass ich das auch mit den sprichwörtlichen verbundenen Augen tun konnte.

Danach ging es hinaus zum Schießstand, auf dem die Jagdpächter ihre neuen Waffen einschossen. Sophie hatte zwischenzeitlich auf der gesamten Länge von dreihundert Metern der Schießbahn einen Hindernisparcours mit verschiedenen Zielscheiben und Deckungsmöglichkeiten für mich aufgebaut. Ihre Vorgabe war es, ein Ziel zu erkennen, möglichst rasch zwei Schuss ins Schwarze abzugeben und so schnell als möglich zur nächsten Deckung zu rennen oder zu springen und dort mit dem nächsten Ziel fortzufahren.

Müde und total nass und durchfroren beendeten wir bei Einbruch der Dunkelheit den ersten Trainingstag. Ich hatte es noch nicht erreicht, den Parcours in unter fünf Minuten zu absolvieren. Dafür hatte ich es aber schlussendlich geschafft, auf jeder Zielscheibe tatsächlich zweimal ins Schwarze zu treffen.

Während ich unter der Dusche stand um langsam wieder aufzutauen bereitete Sophie das Abendessen zu. Es gab die Spezialität unserer Jagdpächter. Mein Schatz hatte die bereits vorgekochten Portionen aus der Kühlung der Küche entnommen und erhitzt. Verschiedene Stücke Wildbret waren zusammen mit Kartoffeln, Speckstreifen, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika und Waldpilzen in kleine Stücke geschnitten und nach Art eines Gulaschs gekocht und gewürzt worden. Natürlich mit einem ordentlichen Schuss Rotwein zur Abrundung. Dazu gab es das Baguette von René.

Abends gingen wir zusammen ins Bett. Von möglichen Wünschen Sophies noch ein wenig zu kuscheln bekam ich nichts mehr mit, ich schlief fast augenblicklich ein.

Der Sonntag begann wie der Samstag endete. Mein Schatz schleppte mich nach der morgendlichen Übelkeitsattacke und dem Frühstück wieder auf den vorbereiteten Schießstand. Trotz nassem Neuschnee schaffte ich es bis Mittag, den Hindernisparcours innerhalb von fünf Minuten zu absolvieren. Vor Freude und Erleichterung rannte ich den Parcours nochmals ab, führte mich dabei jedoch wie ein schießwütiger John Wayne auf, nahm die aufgestellten Deckungen nicht mehr ernst und schoss im Laufen aus der Hüfte. Kopfschüttelnd und mit einem Grinsen im Gesicht verkniff sich mein Schatz jeden Kommentar hierzu.

Als wir beide unter der Dusche standen um wieder sauber und warm zu werden alberte ich immer noch herum: „Müsste Pierre dieses Training nicht auch einmal wieder absolvieren?", fragte ich grinsend. Ich musste an unseren zweiten Dorfpolizisten und seinen Bierbauch denken.

Sophie machte plötzlich ein ernstes und nachdenkliches Gesicht. „Du weist wahrscheinlich immer noch nicht warum, aber das ist tatsächlich ein guter Gedanke von dir. Ich werde das so bald als möglich veranlassen."

Und in diesem Moment verging auch mir das Lachen. Skeptisch blickte ich meinen Schatz an. War die Lage wirklich so ernst? „Sagst du mir jetzt endlich was hier gespielt wird?"

Sophie drehte ihre Dusche ab und blickte mir lange in die Augen. „Sehen wir zu, dass wir hier fertig werden. Wir räumen auf und fahren in die Abtei. Wir sprechen dort mit Esther. Sie hat den Ball ins Rollen gebracht, sie soll mir auch helfen dir alles zu erklären. Ich rufe gleich dort an." Wortlos trocknete sie sich ab und ging aus der Dusche.

--

Als wir ungefähr eineinhalb Stunden später an der Abtei ankamen, wurden wir bereits erwartet. Tom stand vor dem Tor und ließ uns herein. „Kommt mit in unsere Wohnung. Kaffe, Kuchen und - für alle Fälle - auch noch Stärkeres stehen bereit", begrüßte er uns.

„Esther ist aber auch hier", fragte Sophie nach.

„Naturellement", bestätigte Tom.

Fünf Minuten später saßen wir zusammen mit Heike, Esther und Tom am Wohnzimmertisch und ließen uns einen gedeckten Apfelkuchen schmecken. Nur Susanne fehlte. Sie lag mit ihrem drei Tage jungen Baby, einem kleinen Paul, wie Heike und Tom uns stolz erzählten, im Bett und erholte sich noch von der Entbindung. Tom würde also nicht der Vater meines Kindes sein, überlegte ich im Stillen, er ist also anscheinend auf Jungs gepolt.

Ich war mir nicht sicher, ob ich über diese Erkenntnis erfreut sein sollte oder nicht. Irgendwie fand ich ihn ja ganz süß. Ich ertappte mich kurz bei dem Gedanken wie es wohl wäre, einen jüngeren Mann an der Seite zu haben, den man noch formen und erziehen konnte, wie Frau es sich selbst wünschte und benötigte. Mit einem kurzen Schmunzeln im Gesicht wischte ich diesen Gedanken schnell wieder beiseite.

Wie beim letzten Mal auch brannte ein gemütliches Feuer im Kaminofen. Nur die Weihnachtsdekoration war - eigentlich logisch - nicht mehr vorhanden.

Nachdem wir allseits zum gesunden Baby gratuliert hatten fragte ich Heike, ob ihre Forschungen erfolgreich gewesen seien und alle Babys wie geplant als Junge oder Mädchen zur Welt gekommen waren. Heike berichtete, dass alle als Mädchen geplanten Babys auch tatsächlich als Mädchen geboren wurden. Lediglich bei den Jungs traten wohl gehäuft Unschärfen auf. Drei der Mütter hatten statt eines Jungen jeweils Zwillinge entbunden. Nur eine Probandin hatte anstelle des geplanten Jungen ein Mädchen zur Welt gebracht.

Und dann erzählte Heike noch, dass aufgrund erster Ultraschalluntersuchungen wohl auch bei Meike und ihr selbst das jeweils vorgesehene Geschlecht entbunden werden würde. Bei Meike ein Mädchen und bei ihr ein Junge. Hier betonte sie insbesondere das Wort ‚ein' und grinste uns an.

Schließlich packte Sophie den sprichwörtlichen Stier bei den Hörnern und erklärte den eigentlichen Grund unseres Kommens. Sie forderte mich auf, von meiner Tagung in Annecy und vor allem von meinem Gespräch mit Pierre Chambrun zu berichten. Dies tat ich dann also zum zweiten Mal.

„So, Esther, und jetzt kommst du", wies sie Sophie an. „Erkläre, was du geplant hattest!"

„Eh bien, mes amis", begann nach kurzem Zögern Esther Carbonier. „Zuerst zwei Vorbemerkungen, dann werde ich euch erklären warum ich Monic nicht gewarnt habe."

„Was heißt hier nicht gewarnt!", echauffierte sich Sophie. „Du hast sie geradezu darauf programmiert, Pierre Chambrun zu attackieren."

Plötzlich fügte sich für mich - zwar noch nicht alles - aber doch vieles zusammen. „Du hattest also ‚Affront le Roy' im Sinne, wie einst Bismarck", schoss es aus mir heraus. „Aber warum? Was soll das Ganze?"

„Ich sagte", wiederholte Esther Carbonier stur „ich möchte zuerst zwei Vorbemerkungen machen. Also zum Ersten habe ich nach Aussage meines Arztes noch ungefähr ein Jahr zu leben, und meine Intention ist es, Monsieur Chambrun für seine Taten in dieser mir noch verbleibenden Zeit bestraft zu sehen. Insofern habe ich für eine Beschleunigung des Sachverhaltes gesorgt, nicht mehr und nicht weniger.

Und der zweite Punkt ist, ich bin eine recht gute Schachspielerin. Ich erinnerte mich an eine hochklassige Partie zwischen den beiden russischen Schachgroßmeistern Karpov und Kortschnoi. Der eine bot dem anderen nicht nur einen sondern sogar beide Springer als Opfer an. Wissend, dass bei Opferannahme dies das Ende für den gegnerischen Spieler sein würde. Denn dann hätte der Opfernde freien Zugang zum Königshügel und somit zum gegnerischen König und zum Schachmatt gehabt."

„Verstehe ich das richtig, dass ich der eine Springer bin? Wer ist dann der andere Springer?" Ich blickte neugierig in Esthers Augen.

„Eh, bien, ma Chere, ce moi! Dieser zweite Springer bin selbstverständlich ich", erklärte Esther Carbonier lächelnd. „Mit meiner Krebsdiagnose bin ich lebend nicht mehr viel Wert. Aber mit meinem Hintergrundwissen kann ich immer noch der Nagel zu so manchem Sarg werden.

Und als deine ehemalige Chefin und Vorgängerin im Amt vertraust du mir. Und dieses Vertrauen habe ich dafür leider in schändlicher Weise für meinen Zweck und meine Wünsche ausgenutzt. Dafür möchte ich mich wirklich bei dir entschuldigen. Betrachte es bitte als meinen letzten Wunsch als totgeweihte Frau."

„Also gut", mischte sich Sophie ein. „Bitte von vorne und der Reihe nach."

„Bon, mes Amis", begann Esther Carbonier. „Dit depuis le début: Pierre Chambrun gab den Auftrag zur Tötung zweier Mädchen, die von ihm und seinen Geschäfts- und Parteifreunden vergewaltigt wurden. Ich habe mir geschworen seine Nemesis zu sein. Mit Monics unbeabsichtigter Hilfe habe ich also das Räderwerk in Gang gesetzt. Chambrun hat keine Möglichkeit allein zu agieren, er benötigt Hilfe. Die wird er sich von seinen Geschäftsfreunden holen müssen, denn seine Parteifreunde würden ihm nie helfen, die würden ihn lieber aus der Partei ausschließen und seinen Sitz in Brüssel neu vergeben.

Die Frage ist nur, was sollen sie tun? Mich umbringen? Monic umbringen? Seine Geschäftsfreunde wissen ja nun durch Monic, dass ich ein Dossier hinterlassen habe, in dem ich alles niedergeschrieben habe. Und selbst wenn sie uns beide töten sollten, ma cher Monic, könnten sie immer noch nicht sicher sein, dass dieses Dossier nicht plötzlich doch irgendwo auftaucht."

„Sie müssen also das Dossier finden, dass du ...", begann ich.

„Stopp!", fiel mir Esther ins Wort. „Kein Wort weiter! Solange niemand außer uns beiden den Ort kennt, an dem dieses Dossier zu finden ist, solange sind wir beide sicher. Überlege doch mal, Monic, sie könnten uns beide töten, aber das würde ihnen nichts bringen. Und das wissen diese noblen Herren!

Es gibt also nur drei Lösungen des Problems. Lösung eins wäre, sie entführen mich und versuchen von mir das Dossier zu erpressen. Hiermit erkläre ich in Anwesenheit von euch Vieren, selbst wenn ich entführt und erpresst werden sollte, für mich gebt ihr das Dossier auf keinen Fall heraus. Wie gesagt, ich habe mit meiner Krebserkrankung nur noch ein Jahr zu leben.

Lösung zwei ist, sie entführen und erpressen Monic. Diesen Fall müsst ihr auf jeden Fall verhindern! Und wenn Pierre, unser zweiter Dorfpolizist, mit schusssicherer Weste und Maschinenpistole vor dem Rathaus postiert wird. Monic darf auf keinen Fall entführt und erpresst werden. Das heißt auch, ma chere Monic, dass im schlimmsten Fall Sophie entführt wird und du dann auf keinen Fall das Dossier herausgeben darfst. Denn dann sterben alle, die von diesem Dossier wissen. Und das sind auch wir fünf in diesem Raum.