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Die Doppelhammer Hütte (35)

Geschichte Info
Entdeckungen in München.
8.6k Wörter
4.64
1.3k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 35 der 36 teiligen Serie

Aktualisiert 06/16/2023
Erstellt 09/10/2022
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In den nächsten Tagen und Wochen entstand in Rufus eine innere Unruhe. Das Erlebte mit Nick hatte ihn so aufgewühlt. Er sah sich selbst immer eher als Macho und Hengst, aber Nick hat eine kleine Lunte in ihm entzündet, die nun drohte zu einem Flächenbrand zu werden.

Nachdem Vinzenz nun ganz und gar bei Max eingezogen und auch angekommen war und in Rohrbach alles zurückgelassen hatte, beschloss Max, dass es nun endlich an der Zeit war, alle Freunde mal wieder zu ihnen einzuladen.

Er lud, ohne dass Vinzenz davon Wind bekam, alle zu einem gemütlichen Abend zu seinen legendären Kässpatzn ein. Er ging auf Nummer sicher und alle sagten auch sofort zu und versprachen auch Vinzenz nichts davon zu verraten. Max sagte Vinzenz nur, dass er kochen wolle und er solle Frank und Valentin dazu einladen.

Vinzenz tat wie ihm geheißen war, aber Vinzenz wäre nicht Vinzenz, wenn er nicht sofort die Lunte gerochen hätte.

Montags im Laden sah Vroni ihm sofort an, dass es in seinem Kopf nur so ratterte.

"Was geht in einem Deinem Köpfchen schon wieder vor sich?" fragte sie ihn zwischen 2 Kunden.

"Max will am Wochenende mal wieder einen Männerabend veranstalten und Kässpätzn kochen!"

"Oh, da würde ich auch gerne dazu kommen, ich erinner mich noch gut an seine Kochkünste und auch daran, dass ich meine Hose am Montag nicht mehr zubekommen habe, weil ich nicht aufhören konnte, so gut waren die."

"Ja, so geht es mir auch! Aber er sagte was von Männerabend, da wärest Du fehl am Platze."

"Schon gut, meine Klamotten werden es mir danken, wenn ich nicht in Versuchung geführt werde. Aber Rico könntet Ihr einladen. Dann weiß ich ihn in guten Händen."

Sofort ging Vinzenz in Habachtstellung. Hatte Vroni mit dem ihr typischen 7. Sinn einer Frau eine Ahnung, dass es zwischen ihm und Rico in ihrer gemeinsamen Nacht in Rohrbach, als er den Barbierstuhl abholen sollte und sein Reifen geplatzt war, es nicht beim Bier trinken geblieben war? Und er beschloss die Flucht nach vorne anzutreten und suchte den Körperkontakt in der kleinen Kaffeeküche.

"Moni, sei vorsichtig, uns Deinen Kerl ständig vorbei zu schicken!"

"Was meinst Du? Was mache ich denn?"

"Ja, immer wenn Du ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber hast oder Du mal wieder in die Oper willst, schickst Du ihn zu uns. Nicht, dass wir ihn irgendwann noch umdrehen. Dann bist Du ganz schön angeschmiert."

"Du Spinner, der Rico doch nicht. Und wieso schicke ich ihn ständig zu Dir? Oder meinst Du die Motorradtouren? Ich fahre eben nicht gerne Motorrad, ich habe nun mal panische Angst vor den Dingern. Da passt es doch gut und da sind doch auch einige Männer dabei, die nicht auf Männer stehen. Der Marquardt zum Beispiel!"

"Stimmt auch wieder. Nein, ich mag Deinen Rico doch. Klar kann er vorbeikommen. Willst Du denn wieder nach München mit dem Leonhard?"

"Erraten. Diesen Samstag wird Carmen gegeben, da warte ich schon eine halbe Ewigkeit drauf."

"Na dann geh mal, wir kümmern uns schon um Deinen Rico." sagte Vinzenz voller Überzeugung, denn er war sich nun sicher, dass Vroni völlig ahnungslos über die Gehversuche ihres Lovers auf fremdem Terrain war. Dafür bemerkte er etwas anderes und als er Vroni in die Augen schaute, wich sie seinen Blicken aus und er beschloss nicht weiter zu bohren und wechselte das Thema.

"Aber Du hast Recht, dass mir etwas durch den Kopf geht. Ich überlege, Max bei dem Essen einen Antrag zu machen."

"Was, wirklich? Das ist ja fantastisch. Oh, ich freue mich so für Dich, besser für Euch!"

"Danke, meine Liebe. Dabei könntest Du mir einen Gefallen tun!"

"Klar, soll ich mitkommen den Ring aussuchen?"

"Das wäre super, ich bin ein wenig aus der Übung. Meinen letzten Ring habe ich noch von meinem Lehrlingsgehalt in DM abgestottert."

"Mit dem größten Vergnügen!"

"Und vielleicht finden wir für Dich und Rico auch noch was!"

"Ach lass mal, ich glaube das wird sobald nix. Der Rico ist noch nicht so weit!"

Und Vinzenz sah eindeutig, dass hinter dieser Bemerkung etwas ganz anderes steckte und belies es dabei.

In der Mittagspause gingen die beiden zum Juwelier und wurden schnell fündig und Vinzenz versteckte erst einmal den Ring bis zum Wochenende in seiner Sockenschublade.

Alle trudelten nach und nach ein und Vinzenz tat jedes Mal überrascht, wenn wieder ein unvorhergesehener Gast eintraf. Nicht nur dass er eh schon Bescheid wusste, die Menge an Zutaten die Max eingekauft hatte, hatten ihn spätestens verraten, ganz zu Schweigen von den Getränke-Vorräten die Max aufgestockt hatte. Doch Vinzenz tat, als wenn er von alledem nichts mitbekommen hatte. Und da Max so sehr mit seinen geheimen Vorbereitungen beschäftigt war, bemerkte der nicht, wie Vinzenz je näher der Samstag kam, nervöser wurde.

Nach dem Essen erhob Vinzenz sein Glas und stand auf.

"Du willst doch nicht etwa eine Rede halten?" raunzte ihm Max zu.

"Doch mein Schatz. Ich möchte ein paar Worte an unsere Gäste richten!"

Kling Kling Kling machte er, als er mit einer Gabel gegen sein Weißweinglas schlug.

"Liebe Freunde! Ich und ich bin mir sicher, dass ich auch im Namen von Max das sagen darf, freue mich sehr, dass wir uns hier so zahlreich mal wieder treffen und dass dies mal wieder ein erfreulicher Anlass ist."

Alle waren gekommen, Rico war da und hatte Amando und Gino mitgebracht. Paul hatte sich freigemacht, Frank und Valentin natürlich und obwohl es Frank nicht leicht fiel, hatte er zugestimmt, dass auch Markus und Bruno dabei waren.

"Ich bin sehr froh, dass ich nach langer Zeit wieder nach Feuchtmoos zurückgekehrt bin. Denn ich war fast überall auf der Welt, aber wie sagt man so schön, es gibt nur eine Heimat und die ist nun mal hier. Sicher gibt es hier nicht nur schöne Erinnerungen. Da ist zum einem meine verstorbene Frau, nach deren viel zu frühen Tod ich damals von hier regelrecht abgehauen bin. Doch hier leben auch mein Sohn und mein 2. Beinahe Sohn Frank, zu dem ich in den letzten Jahren ein engeres und innigeres Verhältnis hatte, als zu meinen anderen leiblichen Kindern. Dann natürlich mein geliebter Bruder, von dem wir leider seit einiger Zeit die Gewissheit haben, dass er nie wieder zurückkehren wird."

Er erhob sein Glas und hielt es nach oben und schaute Richtung Himmel und zögerte einen Moment:

"Werner, mein geliebter Bruder. Wo immer Du auch jetzt bist, wir denken oft an Dich und vergessen Dich nicht und trinken auf Dich, so wie Du es immer gemocht hast. Nicht über die Toten trauern, sondern sie für das in Erinnerung behalten, was sie ausgemacht hat."

Für eine Sekunde überlegte er, ob er das Geheimnis dass sie nur Stiefbrüder waren, lüften sollte, verwarf aber den Gedanken schnell wieder, besonders als er sah, dass nicht nur Max, Frank & Valentin feuchte Augen bekamen.

"Aber ich will Euch nicht traurig machen, denn dies soll ein freudiger Anlass sein. Ich bin endlich wieder zurück und habe mit Max einen lieben Mann wiedergefunden, bei dem ich ein neues Zuhause gefunden habe."

Das war genau die richtige Wende, denn plötzlich applaudierten alle Anwesenden.

"Und weil ich jetzt so glücklich wie schon lange nicht mehr bin und mich hier geborgen und zu Hause fühle, wie ich mich nirgendwo sonst jemals gefühlt habe, denke ich, die Zeit ist reif."

Er stellte sein Glas ab und griff in seine Hosentasche und zog die Schatulle mit dem Ring heraus und ging auf die Knie vor Max.

"Und daher möchte ich Dich Max hier vor allen neuen und alten Freunden fragen, ob Du mich für immer haben möchtest und ob Du mein Mann werden möchtest?"

Damit hatte weder Max noch alle anderen gerechnet und in dem kurzen Moment, bis Max antwortete, waren alle mucksmäuschenstill und man hätte sicherlich eine Stecknadel fallen hören können.

"Du bist echt ein verrückter Kerl Vinzenz mich so zu überrumpeln!" hauchte Max und man merkte, wie sehr er mit seiner Fassung rang.

"Dann brauchst Du noch Bedenkzeit?" fragte Vinzenz unschuldig.

"Nein, natürlich nicht. Ja, ich will Dein Mann sein. Lass uns heiraten."

Tosender Beifall als Vinzenz schnell den Ring über Max´ Finger schob und die beiden sich vor aller Augen küssten. Frank und Valentin verschwanden in die Küche und kümmerten sich um den Sekt mit dem dann alle auf das Paar anstießen, als dann Vinzenz´ Handy klingelte.

"Oh, die ersten Gratulanten!"

"Quatsch, weiß doch noch keiner!"

"Hast Du es keinem gesagt?"

"Nur Vroni!"

"Vroni?"

"Na, ich brauchte doch jemanden, der mir beim Ring aussuchen hilft."

Doch Vinzenz irrte sich, denn Frank und Valentin hatten sofort ein Bild vom Paar in ihrem WhatsApp Status geteilt und somit war der weitere Freundeskreis mittlerweile auch im Bilde. Unaufhörlich klingelten die Handys der beiden und beide nahmen unaufhörlich Gespräche entgegen und ließen sich beglückwünschen.

"Hallo Rufus, schön dass Du Dich auch meldest?"

"Hast Du etwa meinen Anruf erwartet?" fragte der ungläubig.

"Ja, es bimmelt in einer Tour, alle gratulieren mir und Max."

"Gratulieren, wozu?"

"Wir werden heiraten, warum rufst Du sonst an?"

"Hallo Rufus!" unterbrach Max ihr Gespräch, in dem er einfach Vinzenz das Handy aus der Hand nahm.

"Congratulations, ick wünsche Euck das Aller, allerbeste!"

"Danke, Rufus, ich geb Dir Vinzenz zurück, mein Handy klingelt schon wieder."

"Alles klar."

"So, da bin ich wieder. Du hast also noch gar nichts mitbekommen?"

"Nein, ick habe nock gar nix gesehen. Aber ick freu mick für Euck! Alles Gute, mein Freund."

"Wenn Du´s noch gar nicht wusstest, warum rufst Du dann an?"

"Ack nix, ick wollte mick nur mal wieder melden, weil ick nack der Eröffnung Eures Barbershops so schnell wieder abgehauen bin."

"Lüg mich nicht an, Rufus. Du hast doch was auf dem Herzen, das höre ich doch!"

"Damm Vince, you can read me like a fucking book!"

Vinzenz lachte laut.

"Also, raus mit der Sprache, was ist los!"

"Das ist jetzt unpassend, Du hast jetzt was anderes zu tun!"

"Unsinn, sag schon." bohrte Vinzenz weiter, denn obwohl sie nur telefonierten, hatte er eine Ahnung.

"Ein anderes Mal!" versuchte Rufus abzuwiegeln.

"Dann setz ich mich morgen auf meinen Bock und komm vorbei."

"Untersteh Dick, feier Du jetzt schön mit Deinem Mann, got me?"

"Rufus, ich höre doch, dass Dir was auf der Seele brennt. Raus damit!"

"Yeah, Du hast Reckt, ich braucke Deinen Rat. Mir ist da was passiert und ick weiß nickt mehr weiter."

"Was ist, kommt Rufus vorbei, um mit uns zu feiern?"

"Hörst Du Rufus, Max meint, Du sollst vorbeikommen, um mit uns zu feiern."

"I´d rather not. Ick müsste mit Dir mal reden, wenn Du Zeit hast."

"Nein Schatz, er will nicht kommen, er braucht meinen Rat und will mit mir reden."

"Dann soll er doch am Montag kommen. Ich bin Montag den ganzen Tag unterwegs und ihr habt doch beide Euren freien Tag."

"Hörst Du, Du sollst Montag kommen. Dann hab ich Zeit zum Reden. Max muss auf eine Viehauktion."

"Ok, I´ll be there. Und nun feiert noch schön!"

Und das taten Sie, es wurde eine feucht fröhliche Party, die bis in die frühen Morgenstunden ging.

Bereits um 8 Uhr stand Rufus vor der Tür, als Max gerade aufbrechen wollte.

"Geh nur rein, Vinzenz pennt aber noch. So früh hat noch nicht mit Dir gerechnet."

Rufus weckte Vinzenz und der machte sich erstmal einen Kaffee, aber Rufus wollte einfach nicht mit der Sprache rausrücken und Vinzenz hatte plötzlich eine Idee.

"Ok, wir fahren auf unsere Hütte, da sind wir alleine und ungestört und da kannst Du dann ohne Bedenken alles mit mir besprechen, was Dir auf der Seele brennt."

Rufus nickte und schnell fuhren sie zur Hütte.

"Also was ist?"

"Well, das ist nickt easy für mick."

"Rufus, Du kannst mir doch einfach alles sagen. Keine Angst."

"Na gut, ick versuchs. Nachdem wir Sex hatten...!"

Vinzenz grinste.

"Bist Du auf den Geschmack gekommen?"

"Geschmack gekommen?"

"Na, Du hast mittlerweile auch mit anderen Kerlen Sex gehabt!"

"Woher weißt Du?"

"Ich hatte so eine Ahnung nach unserer Nacht!"

"Really? Oh, ick wusste nickt. Aber yeah, Du hast Reckt. Mehrmals um ehrlick zu sein."

"Das ist doch geil. Wo ist da das Problem?"

"Ick weiß nickt, eigentlick ist es ja auck kein Problem, aber mir scheint, dass seit unserer Nackt, ick nur nock Guys treffe, die mick geil macken und immer laden wir in der Kiste."

"Von wieviel Guys reden wir denn?"

"Aber Du lackst mick nickt aus, oder?"

"Nein, natürlich nicht."

"To be honest, there were four!"

"Vier, guter Schnitt. Und wer waren die?"

"Also zuerst, mein Tätowierer ist ausgefallen."

"Oh Scheiße und jetzt?"

"Kein Problem, Spiky, you know, der Junge von Hannes, kannte einen anderen Tätowierer und der kam gleick nackdem er ihn gefragt hat vorbei und hat sick den Laden angeschaut und steigt jetzt anstelle von Pille ein."

"Ist doch gut."

"Und nackdem wir alles besprocken haben, hat er mir seinen Schwanz gezeigt. Weißt Du, der hat so einen Prince Albert Ring in seinem Schwanz!"

"Aha, scheint nicht schüchtern zu sein der Knabe?"

"Nein, not at all. Nackdem Hannes & Spiky nack Munich zurückgefahren sind, habe ick ihn mit seinen Handschellen an das Bettgitter gekettet und ihm das Hirn rausgevögelt."

"Wow, Rufus, Du lernst schnell und wer war Nummer 2?"

"Joker, so heißt der Tätowierer, meinte uns fehlt nock eine Bar und als er den alten Gasthof gesehen hat, hat er mir seinen Bekannten, Eddie, vorgestellt und der kam dann auck gleick vorbei und nachdem wir das Geschäftliche geregelt hatten, habe ich ihn auck gefickt."

"Läuft bei Dir, Rufus, Respekt. Aber ich verstehe immer noch nicht wo Dein Problem ist?"

"Ick schätze bei Nummer 3 + 4!"

"Ah, OK, ein Paar, ja das kann ein Problem sein, muss aber nicht. Erzähl weiter."

"Aber das bleibt garantiert unter uns, ja?"

"Ich schweige wie ein Grab!"

"It´s Hannes & Spiky!"

"Deine Werkstattleute? Hast Du mit denen auch?"

"Promise, you won´t say a word."

"I promise!" sagte nun Vinzenz, denn er spürte sofort, dass nun eine Bombe platzen würde.

"Weißt Du nock, ick bin ja früh nack Eurer Ladeneröffnung wieder nack hause gefahren?"

Vinzenz nickte und sagte nichts, um Rufus nicht zu unterbrechen.

"Als ick wieder zu Hause war, habe ich die beiden beim Ficken in der Werkstatt erwischt."

Vinzenz verstand nicht so recht.

"Und das ist ein Problem? Ich meine, warum sollten sie nicht?"

"Father and son?" fragte Rufus und seine Stimme überschlug sich fast.

"Auch das kommt vor. Ich meine, sie sind doch alt genug. Vor allen Dingen Spiky ist doch bestimmt schon Mitte 20."

"You mean, Du findest es nickt seltsam, wenn der Vater mit dem Sohn?"

"Nein, wenn es beide wollen."

"Ok, dann kann ick Dir ja auck nock den Rest erzählen."

Vinzenz nickte wieder besänftigend.

"Als ick sie erwischt habe, dachten beide ick flippe total aus. Stattdessen habe ick auck nock Spiky gefickt und später bei mir hat er mir einen geblasen, während Hannes ihn vor meinen Augen gleickzeitig gefickt hat. Und dann haben wir alle in meinem Bett gepennt und nockmal Sex gehabt."

"Wow, damit habe ich nicht gerechnet. Und wie geht ihr jetzt damit um?"

"Bestens, wir leben jetzt alle zusammen in Deinem Haus. Wir haben den 2. Stock ausgebaut."

"Und jetzt treibt Ihr es regelmäßig?"

"Nearly every single fucking night, believe me, Vince!"

"Und nun hast Du Dich in einen der beiden verliebt?"

Rufus machte große Augen, weil Vince beinahe erraten hätte, was sein Problem ist.

"Nein, nickt ganz. Aber ja, ick habe da so eine Fantasie und ick glaube Hannes auck."

"Ihr wollt auch mal ohne den Junior!"

"Genau, normalerweise fickt der eine und der andere wird geblasen. Aber ick will auck mal von Hannes...."

"Wow, Du bist schnell, Rufus, bist Du denn schon bereit dafür?"

Rufus druckste etwas herum, aber erzählte Vinzenz nun doch von Nummer 5, wie Nick ihn um den Finger gewickelt hatte.

"Rufus, wenn Du es willst, dann sag es ihm."

"Meinst Du denn, er wäre bereit?"

"Das fragst Du mich? Ihn solltest Du mal fragen!"

"Aber wie denn, sein Sohn ist dock nun immer da?"

"Dann schick ihn mal fort und dann schaut was passiert?"

"Gute Idee, ick gebe ihm einen Auftrag etwas für mick zu erledigen und dann bin ick alleine mit Hannes. Jesus, warum bin ick da nickt selber drauf gekommen. Danke Vince, es war ricktick mit Dir zu sprekken."

"Dafür sind Freunde doch da!" grinste Vinzenz und umarmte den total verdatterten Rufus.

In den nächsten Tagen konnte Rufus an nichts anderes mehr denken. Er überlegte krampfhaft, wie er die beiden los würde. Da flatterte ihm eine Werbemail von einer Tattoo Convention ins Postfach.

Schnell überredete er Joker, daran teilzunehmen und so ihr Projekt Beards´n Tattoos & Tools bekannter zu machen. Und als Unterstützung schickte er Spiky mit, den er nicht lange überzeugen musste.

Endlich war es soweit, das Wochenende der Messe war gekommen, zu dem Zeitpunkt ahnte allerdings niemand, dass sich an diesen wenigen Tagen einiges grundlegend verändern sollte.

Joker und Spiky machten sich mit Bergen von Flyern, Bild und Videomaterial und einer kleinen Tattoo Ausrüstung auf den Weg zu der Convention, Rufus hatte einen Gefallen eingefordert und sich von einem Messestandbauer einen kleinen Stand erstellen lassen, der bereits aufgebaut auf die beiden wartete.

Rufus wurde, je länger er im Laden stand und auf den Feierabend wartete, nervöser. Dann war auch der letzte Termin abgearbeitet und der Salon schnell aufgeräumt. Er hörte, dass Hannes immer noch in der Werkstatt zugange war und eilte in die gemeinsame Wohnung, wo er sich schnell in sein Bad verzog, um sich für den Abend vorzubereiten.

"Rico, hast Du Zeit?"

"Das war Gedankenübertragung. Ich wollte Dich auch gerade anrufen. Meine Liebste geht heute Mal wieder in die Oper nach München. Wir haben also sturmfreie Bude. Aber halt, Stopp mal, wolltest Du nicht heute mit Gino auch nach München zur Jahrestagung Eures Verbandes?"

"Das ist es ja. Gino wurde heute vom Oberboss Conrad abberufen. Er sitzt gleich im Flieger nach Mailand, ein besonders wichtiger Klient."

"Oh je, und musst Du Deine Rede ohne ihn halten. Bist bestimmt schon mächtig aufgeregt?"

"Oh ja und vor allen Dingen weiß ich nicht, wie ich nach München kommen soll."

"Hat Gino nicht seinen Wagen dagelassen?"

"Das schon!"

"Und wo ist da jetzt das Problem, Du wirst es mit Navi doch auch ohne ihn finden."

Amando schwieg.

"Nun sag schon."

"Rico, ich habe doch gar keinen Führerschein!"

"Was? Das wusste ich ja noch gar nicht. Soll ich Dich fahren?"

"Du sollst vor allen Dingen mitkommen. Hotelzimmer ist ja schon gebucht."

"Klar, fahr ich Dich und komm mit. Oh fein, dann kann ich endlich meinen Anzug einmal ausführen."

"Rico, ein Anzug reicht da nicht. Heute ist Smoking angesagt!"

"Scheiße und wo krieg ich jetzt auf die schnelle einen Smoking her?"

"Komm vorbei. Gino hat gesagt, Du kannst einen von ihm anziehen. Der hat den ganzen Schrank davon voll. Aber wir müssen erst mal schauen, welcher Dir passt. Sollst ja nicht wie ne Presswurst ausschauen."

"Ich komm Dir gleich dahin, Presswurst, ich?"

"Du weißt doch, wie ich das meine. Größentechnisch müsste da was passen, ich weiß aber nicht, welcher aus welcher Phase bei ihm stammt. Da stehen ja keine Größen drin, die sind ja alle maßgefertigt."

"Klar, ich komm sofort rum. Vroni ist schon seit 12 Uhr weg, heute war gar nichts los und sie und Herr Leonhard wollten vorher noch in eine Ausstellung."

"Prima, dann bis gleich!"

Sie hatten Glück, gleich der erste Smoking passte wie angegossen und Amando hatte wieder einmal seinen perfekten Blick bewiesen. Nicht nur saß er wie für Rico gemacht, sondern noch besser als an Gino. Vielleicht lag es auch daran, dass sich ihr Verhältnis seit jener Nacht grundlegend geändert hatte und die Sympathie sich besonders auf Amandos Seite in eine Schwärmerei gewandelt hatte.

Rico sah den bewundernden Blick, als Amando ihm die Lackschuhe zuband und er wusste was er wollte und er erkannte, dass Amando es auch wollte. Doch als er zu sich hochzog um ihn zu küssen, wehrte Amando ihn energisch ab.