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Die erotische Geschichte 04

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Er nahm den Bleistift und begann in anfangs ungelenken Bewegungen seine Zeichnung. Sie stand neben ihm und an Stellen, an denen er Schwierigkeiten hatte, führte sie kurz seine Hand. Während sie ihm half, wurde ihm bewusst, dass er weiterhin im Adamskostüm neben ihr stand. Mit einem kurzen Blick hinüber vergewisserte er sich, dass ihr dies nichts ausmachte. Trotzdem spürte er ein leicht aufgeregtes Herzklopfen, als sie ihm in diesen Momenten sehr nahekam. In den nächsten Minuten nahm die Bank mit ihren Schnörkel auf dem Papier Gestalt an.

»So«, sagte sie, als er die Stifte auf der Staffelei ablegte, »und, war das jetzt schwer?«

Er schaute verlegen zu Boden, bis er sagte: »Ja, du hast ja recht. Aber ich habe es nicht allein geschafft. Zwischendurch hast du mir geholfen.«

»Das stimmt, aber nur, damit es ein wenig schneller geht. Du hättest das genauso hinbekommen. Wie wäre es, wenn du dir jetzt ein etwas komplizierteres Motiv vornimmst?«, schlug sie vor.

»Und was? Hier ist nicht viel.«

»Da hast du leider recht«, bestätigte sie, »der Saal ist ziemlich trostlos.«

Er fasste sich ein Herz und fragte: »Und wenn du kurz auf der Bank Platz nehmen würdest?«

»Klar, das kann ich machen«, sagte sie und ging hinüber. Sie überlegte einen Moment, bis sie eine Pose einnahm, die der ähnlich war, die er bei ihrer ersten Zeichenstunden eingenommen hatte. »Ist das so gut?«

Er schaute sie an und nickte. Ihrem Rat folgend, teilte er das Blatt ein und begann zu zeichnen. Nach einer Weile seufzte er schwer.

»Was ist?«, fragte sie?

»Dein Rock ... die Falten ... das bekomme ich nicht hin.«

Laura blickte an sich herunter und verstand, was er meinte. In unruhigen Wellen fiel der Stoff ihres Rocks über ihre Beine. Sie schaute ihn an und sah, wie er seine Schultern hängen ließ. Entmutigt stand er an der Staffelei und schaute sie ratlos an. Ein Moment betretenen Schweigen trat ein.

»Hast du schon ... einmal Modell gestanden?«, fragte er nach längerem Warten vorsichtig.

»Du meinst so wie du?«

Er nickte.

»Nein, noch nie.«

»Könntest du es kurz einmal für mich probieren?«

Sie zögerte, bis sie antwortete: »Ich weiß nicht, ob ich das kann.«

»Was nicht kannst? Modell stehen ... oder dich freimachen?«

»Vermutlich beides ...«

»Hatte hier nicht vorhin jemand gesagt, was wäre schon dabei?«, fragte er etwas beherzter, nachdem sie seine Idee nicht kategorisch abgelehnt hatte, und grinste sie mit einem verschmitzten Lächeln an. »Es wäre doch nichts anderes, als in einer Sauna auf einer Holzbank zu sitzen.«

Sie schaute erst zu ihm, dann ließ sie ihren Blick wieder sinken und sah verlegen auf Füße. Sie ahnte, aus dieser Sache kam sie nicht mehr heraus. Er nutzte ihre eigenen Worte, um sie zu überzeugen. An dieser Stelle konnte sie guten Gewissens keinen Rückzieher mehr machen, ohne sich vor ihm lächerlich zu machen. Außerdem, fragte sie sich, was war denn wirklich dabei? Er hatte sich ja vor ihr ebenfalls ausgezogen. Sie vergewisserte sich, dass niemand anderes inzwischen den Saal betreten hatte, erhob sich und ging hinter den Paravent. Kurze Zeit später kam sie mit einem Handtuch, welches sie dort vorgefunden hatte, oberhalb ihrer Brüste zusammengesteckt zurück. Während sie auf der Bank Platz nahm und ihr Handtuch ablegte, bemerkte sie, dass er sie nicht anstarrte, wie viele es in der Sauna in einem solchen Augenblick taten, wenn sie ihr Handtuch auf einer Bank ausbreitete. Anstatt den Moment nicht abwarten zu können, sie nackt zu betrachten, tauschte er während dessen das Blatt auf der Staffelei gegen ein frisches aus und ließ sich dabei augenscheinlich viel Zeit. Sie vermutete, dass er sich daran erinnert hatte, wie es ihr missfiel, dass ihr andere in den Ausschnitt starrten. Sie war angetan davon, dass er Verständnis für ihre Situation zeigte und bemüht war, ihr den Augenblick des Entblößens zu erleichtern.

Als er wieder zu ihr hinüber schaute, stockte ihm der Atem. Auf der Bank gegenüber saß jetzt eine traumhaft schöne Frau! Die Anmut ihrer Gestalt wurde dadurch betont, dass ihre Haare über ihre Schulter flossen, nachdem sie das Band herausgenommen hatte. Ihre nachlässige Kleidung hatte vollständig kaschiert, welch schöne Körper darunter steckte. Sie hatte die gleiche Pose wie zuvor eingenommen, doch nun strahlte sie dabei eine Sinnlichkeit aus, die ihm buchstäblich den Atem raubte. Sie hatte einen Punkt in der Ferne fixiert und schaute ihn daher nicht an. Während er ein weiteres Mal die richtige Lage seines Zeichenblattes kontrollierte, fragte er sich, ob sie sich ihrer Wirkung bewusst war. Er hatte plötzlich den Eindruck, ein alter Traum wäre wahr geworden. Vor einigen Jahren hatte er im Nachtprogramm den Vier-Stunden-Film ›La Belle Noiseuse‹ gesehen und sich gewünscht, einmal eine solche Frau im wirklichen Leben aus der Nahe betrachten zu können. Jetzt saß diese bildschöne Frau vor ihm, kaum zwei Meter von ihm entfernt, die eine Zwillingsschwester der Hauptdarstellerin hätte sein können.

Er besann sich seiner Aufgabe und ermahnte sich, an das zu denken, was er vorhin selbst gesagt hatte: dass er es nicht gut fand, wenn Männer Frauen nur wegen ihres guten Aussehens anstarren würden. Er teilte das Blatt ein und versuchte danach, ihre Umrisse und die der Bank zu skizzieren. Wann immer er an der Staffelei vorbei zu ihr hinüber sah, bemerkte er, wie sein Herz stärker schlug und danach seine Hand beim Zeichnen vor Aufregung zitterte. Er setzte den Bleistift ab, atmete bewusst ein- und aus, um so seinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen.

Während Laura sich darauf konzentrierte, ihre Pose zu halten, sinnierte sie über die Situation. Sie wunderte sich über sich selbst: Es war ihr im Endeffekt so leicht gefallen, nackt vor ihm auf dieser Bank zu posieren. Sie erkannte, dass es doch einen Unterschied dazu gab, wenn sie nackt in einer Sauna saß. Es gab hier deutlich weniger ältere Herren, die genau dann immer den nächsten Saunagang antraten, wenn sie einen neuen angefangen hatte. Sie blickte aus den Augenwinkeln zu ihm hinüber und es gefiel ihr, dass er sie niemals lüstern anstarrte. Er blickte immer nur kurz zu ihr herüber und war völlig vertieft in seine Arbeit. Apropos Arbeit, dachte sie sich. Sie durfte nicht vergessen, nach diesem kurzen Exkurs für ihn, dass sie zwei weitere Zeichnungen anzufertigen hatte. Wie lange würde er wohl noch brauchen, fragte sie sich und warf erneut einen Blick zu ihm hinüber. Er war weiterhin vertieft in seine Arbeit und ihre Augen wanderten schon wieder zurück zu dem Fixpunkt an der Decke, als sie eine Veränderung im Augenwinkel wahrnahm! Sie lenkte ihren Blick zu ihm zurück, ohne ihren Kopf zu bewegen, und sie fand ihren ersten kurzen Eindruck bestätigt. Die Form seines Penis' hatte sich verändert -- er hatte ein wenig an Länge zugenommen. Er war nicht erigiert oder dicker geworden, lediglich länger. Sie wanderte zu ihrem Fixpunkt zurück, da sie nicht ertappt werden wollte, ihn dort betrachtet zu haben.

War es normal, überlegte sie, dass Penisse sich unvermittelt verlängerten? Bei den Männern, mit denen sie bisher intim gewesen war, hatte sie deren Geschlechter entspannt gesehen oder komplett versteift, selten in einem Zwischenzustand. Diese Veränderung weckte ihre Neugier und damit verbunden, durchlief sie ein unerwartetes, leichtes Kribbeln. Sie wanderte mit ihren Augen, wie beiläufig durch den Saal und verharrte erneut bei ihm, nur für einen Augenblick, bevor sie weiter schlenderte. Sie hatte den Eindruck, sein Geschlecht wäre wieder ein wenig länger geworden, war sich aber nicht sicher, da noch eine weitere Veränderung hinzugekommen war. Er hing nicht mehr gerade herunter, sondern stand in einem leichten Winkel ab. Wie ein Blitz schoss es ihr durch den Kopf: Es erregte ihn, sie zu zeichnen, und sie spürte, wie sie errötete. Was sollte sie tun? Die Zeichenstunde abbrechen? Ihr fehlten jedoch noch zwei Bilder. Nur die Sache mit ihm abbrechen und sich auf ihre eigene Aufgabe konzentrieren? Das fand sie ihm gegenüber nicht fair. Jetzt gab er sich solche Mühe mit seiner Zeichnung. Außerdem hatte sie nicht vorhin gesagt, es wäre ein ganz natürlicher Vorgang, ohne den es sie alle nicht geben würde. Am besten wäre es, entschied sie, es einfach zu ignorieren und so tun, als wäre nichts geschehen. Sie warf einen erneuten, kurzen Blick zu ihm hinüber und der Beginn einer Erektion war nicht mehr zu übersehen. Sein Glied hatte an Länge und Umfang zugenommen und stand inzwischen fast waagerecht ab. Noch nie hatte sie die Zunahme der Erregung eines Mannes so in die Länge gezogen beobachtet, als wäre es eine Zeitlupenaufnahme. Entweder waren die Männer, mit denen sie zusammen war, bereits ganz und gar erregt gewesen, wenn sie sich entkleidet hatten, oder dieser Zustand hatte sich schnell eingestellt, wenn sie diese dort berührt hatte. Diese Transformation faszinierte sie, denn sie kannte sie nicht von sich selbst. Wann wohl diese Wandlung abgeschlossen war? In seinem Gesicht versuchte sie abzulesen, ob er sich seines veränderten Zustands selbst bewusst war. Weder aufsteigende Schamesröte noch ein anderes Anzeichen von Nervosität war zu erkennen. Dass er sich so unter Kontrolle hatte, konnte sie sich nicht vorstellen. Vor einer Weile hatte er doch davon gesprochen, dass er immer Angst hatte, dass ihm genau dies während einer Zeichenstunde passieren würde. Bevor sie sich wieder auf ihren Fixpunkt konzentrierte, glitt ihr Blick kurz erneut an ihm hinab und sein Glied war zu einem strammen Stab geworden, der inzwischen leicht nach oben zeigte. Seine Vorhaut war ein Stück zurückgeglitten und hatte die Spitze seiner Eichel freigelegt. Ein erneuter, diesmal wohliger Schauder lief ihr über den Rücken und sie spürte die vertraute Veränderung, wenn sich die feinen Häarchen auf ihren Armen aufstellten und sich die Haut um ihre Brustwarzen herum zusammenzog. Hoffentlich schaut er nicht so genau hin, wünschte sie sich.

Johannes hatte sich in den letzten Jahren die Fähigkeit erarbeitet, alles um sich herum auszublenden, in eine Art Tunnel einzutauchen und sich in Gänze auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Sein anfängliches Herzklopfen, dieser wunderschönen Frau gegenüberzustehen, hatte sich gelegt und er fokussierte sich in Gänze darauf, dass seine Zeichnung dem Original gerecht wurde. In diesem Moment warf er einen kritischen Blick auf das, was er bislang erreicht hatte. Er fand, dass ihm ihre Beine und ihre Rückenpartie verhältnismäßig gut gelungen waren. Als Nächstes wollte er sich ihrer rechten Vorderseite zuwenden, die ihm im Profil zugewandt war. Da blieb sein Blick an ihrer Brust haften. Zu Beginn seiner Zeichnung war ihre Brustwarze nur auf Grund ihrer dunklen Farbe auf der makellosen Rundung wahrzunehmen. Nun trat sie sich deutlich aus der lieblichen Form hervor.

Fror Laura, fragte er sich, hatten sich deswegen ihr Nippel aufgestellt. Diesen Gedanken schloss er augenblicklich aus, denn es war warm, ja schon fast zu warm im Zeichensaal und bald müssten sie die Jalousien herunterlassen, damit es nicht unangenehm heiß wurde. Er hatte bisher wenig Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht. Als einzig weiterer Grund für diese Reaktion fiel ihm ein: War sie sexuell erregt? Doch auch diese Möglichkeit verwarf er als zu abwegig, denn was wäre an der augenblicklichen Situation erotisch? Sie hatte kein Interesse an ihm gezeigt und er hatte alles vermieden, ihr auch nur anzudeuten, dass er sie aufs Höchste attraktiv fand. Was konnte demnach der Grund sein?

All diese Gedanken, seitdem er begonnen hatte, sein bisheriges Werk zu begutachten, hatten nicht länger als einen Atemzug gedauert. In diesem Moment richtete er das erste Mal seinen Blick nicht nur auf das Zeichenblatt oder sie, sondern in Richtung Fußboden und mit Schrecken sah er, dass sein Penis ein Eigenleben bekommen hatte und deutlich sichtbar von ihm abstand. Ihm schoss augenblicklich Schamesröte ins Gesicht. Er verfluchte die Situation! Es war genau das eingetreten, vor dem er sich am allermeisten gefürchtet hatte. Was würde Laura jetzt von ihm denken? Was würde sie den anderen Mitgliedern der Zeichengruppe und womöglich der Hufnagel erzählen? Sicherlich würde er den Job verlieren. »Scheiße!«, fluchte er innerlich. Er brauchte doch den Job so dringend. Er blickte ängstlich in ihre Richtung. Keine Reaktion. Er war erleichtert, sie hatte glücklicherweise seinen Zustand noch nicht mitbekommen. Wie konnte er vor ihr nur verbergen, dass er eine Erektion hatte? Der Bademantel lag außerhalb seiner Reichweite. Wenn er ihn sich schnappen würde? Dafür war der Weg zu weit. Sofort würde sie seine Lage erkennen. Warum hatte er sich nur auf diese vertauschten Rollen eingelassen? Warum war er nicht bei seiner Aufgabe als Modell geblieben? Dann wäre er bereits zu Hause, zu seinen eigenen Sachen zurückgekehrt und sein Leben würde einfach in ruhigen Bahnen weiterlaufen. So ... ja herzlich ... wie sie ihn ermuntert hatte, das Zeichnen einmal auszuprobieren, hatte ... keine Möglichkeit bestanden, ihren Vorschlag abzulehnen. Es war ihre Art, ihre charmante, unwiderstehliche Art, mit der sie ihn verzaubert hatte. Mit dem einen Satz hatte sie alle seine Vorbehalte weggewischt. Vermutlich kam auch hinzu, dass er sich geschmeichelt gefühlt hatte, wie diese wunderhübsche Frau mit ihm sprach. Bislang hatten Frauen ihm wenig Beachtung geschenkt.

Was sollte er also tun? Oder hatte sie es bemerkt und schenkte dem Ganzen so wenig Beachtung, wie sie vorhin behauptet hatte, als es um seine Angst genau vor dieser Situation ging? »Was wäre denn dabei« und »ohne das gäbe es uns alle nicht«, hatte sie locker in den Raum geworfen. Wenn sie so konsequent handelte, wie sie sprach, würde er sie umso mehr bewundern.

Er versuchte, sich erneut auf seine Arbeit zu konzentrieren, was ihm jedoch nicht gelang. Alle seine Techniken, seine Umgebung auszublenden, schlugen diesmal fehl! Immer wieder kehrte die Sorge zurück, welch schlechte Meinung würde Laura sich über ihn bilden, dass er eine Erektion bekam, während sie ihm gerade half, ein wenig Zeichnen zu erlernen. In einem Versuch, dieser Schleife zu durchbrechen, suchte er irgendeinen anderen Gedanken und stieß auf seine vorherige Frage: Warum hatten sich ihre Brustwarzen aufgerichtet? Ließ diese veränderte Situation sie womöglich nicht kalt und hatten diese deswegen so reagiert? Wieder hatte er keine Antwort und er würde sie auch niemals erlangen. Schließlich konnte er sie nicht fragen! Aber die Vorstellung dieser Möglichkeit, ... dass diese Situation sie ebenfalls erotisch berühren könnte, ließ ein wohliges Kribbeln über den Rücken laufen und automatisch spannte er sein steil nach oben zeigendes Organ kurzzeitig an.

Laura fragte sich derweil, wie viel Zeit er für seine Zeichnung noch benötigen würde. Allmählich wurde ihr die starre Haltung unbequem. Sie warf einen Blick aus dem Augenwinkel zu ihm hinüber. Er machte nicht den Eindruck, als wäre er fertig, denn er zeichnete weiterhin an seinem Bild. Da nahm sie etwas am Rand ihres Sichtfeldes wahr. Plötzlich zitterte sein steifer Penis vor Anspannung und die Vorhaut rutschte ein Stück weiter zurück und legte seine Eichel zur Hälfte frei. Sie schloss die Lieder und spielte die Szene vor ihrem inneren Auge ein weiteres Mal ab, wie bei einer Sportübertragung im Fernsehen: Ein Zittern durchlief ihn und seine Eichel stülpte sich wirklich ein Stück weiter aus ihrer schützenden Hülle heraus. Was war geschehen? War das bei ihm eine unbewusste Reaktion? Wieso hörte das Ganze nicht auf, sie zu beschäftigen? Was fesselte sie so? Warum? ... Was, ... was machte ihre eigene Nacktheit vor diesem fremden Mann, ... diesem erregten fremden Mann mit ihr selbst? Warum blieb er so gelassen? Hatte er vorhin nicht gesagt, dass er Angst vor dieser Situation hätte? Sie hatte keinen Grund gesehen, an seinen Worten zu zweifeln. Kurz musterte sie ihn und fand, er sah nicht unattraktiv aus. Wie kam sie auf einmal auf diesen Gedanken? Sie hatte ihn doch schon so öfter -- auch nackt -- gesehen. Da wurde ihr klar, dass sie ihn gar nicht als Mann wahrgenommen hatte, sondern lediglich als Modell, welches sie akkurat zu zeichnen hatte. War sie so arrogant, dass ihr der Mensch hinter dem Modell egal war, fragte sie sich erschrocken. Erneut ließ sie einen kurzen Blick über ihn schweifen und fand, er hatte weder einen athletischen Körperbau noch einen unsportlichen. Er sah ... ganz normal aus. Aber seine Augen ... seine Augen, die hatten etwas! Sie suchte nach dem geeigneten Wort, es fiel ihr jedoch nicht ein. Er hatte sehr liebe, ja gütige Augen, traf ihrer Ansicht nach am besten zu. Wenn sie ihn das nächste Mal zeichnen würde, nahm sie sich vor, wollte sie sich auf diese Augen konzentrieren. Sofort schalt sie sich, denn schon wieder hatte sie ihn nur durch ihre professionelle Brille betrachtet. Sie hielt mit ihren Überlegungen einen Moment inne, starrte nur an den Punkt an der Decke und lauschte auf ihren Herzschlag. Da war diese Unruhe ... diese innere Unruhe! Sie wurde sie nicht los. Was war nur mit ihr los? Sie entschloss sich, aus dem Gedankenkreis auszubrechen, wandte ihm ihren Kopf zu und fragte: »Wie weit bist du eigentlich?«

Er schaute überrascht auf und und wusste sofort, jetzt hatte sie seinen Zustand mitbekommen! Er hielt erneut in seiner direkten Umgebung nach etwas Ausschau, womit er sich bedecken konnte. Ganz entgegen seiner Erwartung zeigte sie überhaupt keine Reaktion. Für sie schien alles wie immer zu sein. Er fühlte sich trotzdem äußerst verunsichert, wollte aber dennoch nicht in Panik ausbrechen. Er räusperte sich kurz, bevor er antwortete: »Beine, Rücken und Arme habe ich ... denke ich. Es fehlt noch dein Gesicht. Das bekomme ich aber heute vermutlich nicht mehr hin.«

»Darf ich mal sehen?«

Er nickte ihr zu. Doch als er es ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass sie sich ihm deswegen nähern würde. Es war zu spät! Sie war bereits aufgestanden und ging auf ihn zu. Er trat von der Staffelei einen Schritt zur Seite und gab ihr Raum, seine Zeichnung zu begutachten.

Laura betrachtete sein Werk und fragte nach einem Moment: »Möchtest du wissen, was ich denke, beziehungsweise, was mir auffällt?«

Er nickte erneut.

»Deine Aufteilung ist gut. Deine Proportionen stimmen nicht ganz, das gehört aber zu den schweren Dingen am Anfang. Dein Schattenwurf gefällt mir. Du hast mit der Schraffierung gut Tiefe ins Bild gebracht. Bei den größeren Rundungen fehlt dir noch etwas Übung in der Linienführung. Man sieht, dass du oft angesetzt hast. Eins hast du aber gerade vergessen?«

»Was meinst du? Was habe ich in der Zeichnung vergessen, abgesehen vom Kopf, der noch nicht fertig ist.«

»Das meine ich nicht«, sagte sie lächelnd. »Als du soeben beschrieben hast, was du alles gezeichnet hättest, hast du vergessen, zu erwähnen, dass du meine Brust auch schon gezeichnet hast.«

Sie schaute ihn direkt an, als erwarte sie eine Entschuldigung oder wenigstens eine Erklärung. Er sah sie hilflos an und entspannte sich erst, als sie ihren Mund zu einem Lächeln verzog und sagte: »Alles in Ordnung, ich wollte dich nur auf den Arm nehmen. Tatsächlich ist sie dir gut gelungen. Die Rundungen sind da wo ... wo ... wo sie hingehören.«

Obwohl er sich über das Lob freute, war es ihm unangenehm, da sie jetzt der Meinung sein könnte, er hätte ihrer Brust mehr Aufmerksamkeit gewidmet als dem Rest. Wobei, dachte er sich, ganz Unrecht hätte sie nicht. Diese vollkommene Rundung mit dem Warzenvorhof und dem Nippel leicht oberhalb der Mitte der Halbkugel hatte es ihm angetan und er wünschte sich sehnlichst, sie einmal berühren zu dürfen. Doch er war sich im Klaren, dass dieser Wunsch niemals in Erfüllung gehen würde. Um von sich und seinen mittelmäßigen Zeichenkünsten abzulenken, sagte er: »Jetzt bist du aber wieder dran. Schließlich ist es mein Job für dich Modell zu stehen und nicht von dir Zeichenunterricht zu bekommen.«

»In Ordnung.«

Auf dem Weg zur Bank bemerkte er konsterniert, dass seine Erregung nicht nachgelassen hatte. Wie auch, wenn das Thema seine gelungene Darstellung ihrer Brust war und sie sich nach wie vor unbekleidet in seiner unmittelbaren Nähe aufhielt? Was sollte er nur mit seiner Erektion machen? Die kommende Haltung bot keine Möglichkeit, diese zu verstecken. Er setzte sich in Pose auf die Bank und hob langsam, unsicher seinen Kopf, bis sie ihm in die Augen sehen konnte.