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Die Geheimnisse der Tochter 02

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„Warum hast du nicht?"

„Keine Ahnung ... Ich hatte ja dich und irgendwie hat sich nie die Gelegenheit ergeben."

„Also von mir aus darfst du dich gerne versuchen ... Vorausgesetzt, ich darf zuschauen", bot Thomas schelmisch grinsend an.

„Das war mir klar."

Sie lächelten einander an. „Also könntest du dir vorstellen, dass Jenny etwas mit einer Freundin haben könnte?", hakte Astrid nach.

„Wenn ich ehrlich bin, wäre mir das sogar lieber, als wenn dieser Kevin sein Ding in sie steckt."

„Du magst ihn nicht, oder?"

„Ich hasse den Kerl", korrigierte Thomas seine Frau. „Am liebsten würde ich ihm den Umgang mit Jenny verbieten. Dieser Wichser!"

Astrid lächelte belustigt. „Und woher hat sie wohl das Geld, sich all die schönen Sachen zu kaufen?"

„Hätte sie das von ihrem Taschen- oder Geburtstagsgeld bezahlen können?"

„Ich weiß nicht,", gab Thomas zu. „Glaubst du, sie verrät es uns?"

„Momentan wird sie uns wohl noch nicht einmal die Uhrzeit verraten", war sich Astrid sicher.

Thomas dachte nach. „Wir könnten uns noch einmal in ihrem Zimmer umsehen. Vielleicht finden wir heraus, ob sie eine geheime Geldquelle hat."

„Spinnst du?", fragte Astrid aufgeregt. „Hat dir das letztes Mal nicht gereicht ...? Wenn sie uns noch einmal erwischt, wie wir ihre privaten Sachen durchwühlen, redet sie gar nicht mehr mit uns!"

„Sie wird es uns nicht freiwillig verraten."

Astrid dachte nach. Thomas erkannte, wie gerne sie sich Antworten auf brennende Fragen erhoffte.

„Oder aber du gibst dich damit zufrieden, dass wir nicht alles über unsere Tochter wissen", stellte ihr Gatte fest.

„Und was, wenn wir etwas finden, was uns nicht gefällt?"

„Glaubst du, sie hat einen spendablen Liebhaber, der sie aushält und der ihr schöne Sachen kauft?", mutmaßte Thomas.

Astrid schlug sich die Hand vor den Mund. „Verdammt ... Das wäre ja sogar noch schlimmer, als wenn Kevin der Einzige wäre, den sie an sich ranlässt."

„Aber wie passen die Lesbenmagazine ins Bild?"

„Hat sie ihr Handy mitgenommen?", fragte Astrid neugierig nach.

„Bestimmt ... Aber was ist mit ihrem Laptop?"

Astrid sprang von der Couch auf und beeilte sich, ins Kinderzimmer ihrer Tochter zu kommen. Thomas folgte ihr und sah, dass seine Frau Jennys Laptop gefunden und auf dem Schreibtisch ihrer Tochter aufgebaut hatte.

„Ist der nicht mit einem Passwort geschützt?", zeigte sich Thomas skeptisch.

„Das werden wir gleich sehen."

Zwei Minuten später hatten sie Zugriff auf den ungesicherten PC, und Astrid wählte zielsicher das Mailprogramm ihrer Tochter aus. Thomas stand hinter ihr und warf immer wieder nervöse Blicke aus dem Fenster. „Du weißt, was passiert, wenn Jenny uns erwischt, oder?"

Astrid antwortete nicht und versuchte, das Passwort zu knacken. Auch nach dem siebten Versuch hatte sie kein Glück und gab enttäuscht auf. „Mist ... Da kommen wir nicht dran."

„Vielleicht sollten wir es gut sein lassen", schlug Thomas vor. „Wir sollten Jenny wenigstens ein paar Geheimnisse lassen."

„Du hast recht", stimmte Astrid zu. „Was machen wir hier eigentlich ...? Stell dir vor, dir würde man hinterherspionieren ... Scheiße!"

Sie beeilte sich, den Laptop auszumachen und verstaute ihn wieder. Sie bemühte sich, ihre Spuren zu verwischen und verließ zusammen mit Thomas das Kinderzimmer. Den Rest des Abends ärgerte sich Astrid über sich selber und verfluchte ihre Neugierde.

Am nächsten Morgen saß Thomas mit Bea im Frühstücksraum und unterhielt sich mit seiner Kollegin. Ihm brannte eine Frage auf der Zunge, und Bea hatte einen Blick dafür und fragte: „Willst du über etwas sprechen?"

Thomas druckste herum und meinte schließlich: „Es ist etwas heikel."

„Da bist du bei mir genau an der richtigen Adresse."

„Findest du nicht, dass wir den Weihnachtswunsch dieser Jasmin erfüllen sollten?"

Bea zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe. „Warum?"

„Ich meine ja nur. Sie hat sich etwas Bestimmtes gewünscht und bekommt jetzt etwas anderes. Würde dich das nicht ärgern?"

„Hör mal", meinte seine Kollegin. „Sie hat sich ein Sexspielzeug gewünscht. Sie konnte doch wohl nicht davon ausgehen, dass wir Geld sammeln, um ihr einen Vibrator zu kaufen."

„Also findest du nicht, dass wir ihr dennoch einen kaufen sollen?"

„Thomas ... Ich erkenne dich gar nicht wieder. Wo kommt denn plötzlich deine soziale Ader her?"

Thomas zögerte und meinte dann: „Ich finde es nur nicht richtig, ihr den Wunsch zu verwehren."

„Und was schlägst du vor?"

„Keine Ahnung ... Ihr dennoch einen schenken?"

Bea sah ihn lange an und erklärte dann: „Also gut ... Wenn du die Kosten übernimmst, gehen wir zwei heute nachmittag in einen Sexshop und besorgen der guten Jasmin ihr richtiges Weihnachtsgeschenk."

Thomas zeigte sich überrascht, dass Bea direkt Nägel mit Köpfen machen wollte. „Gut ... Sag mal ... Muss man so einen Vibrator eigentlich mit der Originalpackung verschenken?"

„Ich verstehe nicht", erklärte Bea und sah ihren Kollegen irritiert an. „Warum willst du den Karton verschwinden lassen. Ist doch nicht wie beim Schuhkauf."

Thomas druckste herum, dachte nach, überlegte, wie viel er Bea verraten durfte. „Es könnte sein, dass ich noch einen Vibrator übrig habe, den diese Jasmin bekommen könnte."

Bea bedachte ihn mit Unglaube. „Woher hast du ihn? Gehört er deiner Frau und gefällt er ihr nicht ...? Ist der etwa schon benutzt?"

„Weißt du was ...? Vergiss es einfach. Soll Jasmin doch mit ihrem Einkaufsgutschein glücklich werden", beeilte sich Thomas zu erwidern, dem Beas Nachfragen mehr und mehr in Erklärungsnöte brachten. Den Rest des Arbeitstages ging er Bea aus dem Weg, die ihn argwöhnisch beäugte. Thomas ärgerte sich, sie ins Vertrauen gezogen zu haben. So gut kannte er sie auch wieder nicht, als dass er ihr die ganze leidige Geschichte mit Jenny auf die Nase gebunden hätte. So gerne er Jasmin den ersehnten Vibrator gönnte ... er hatte ja noch nicht einmal eine Ahnung, wie er dem Mädchen das Präsent zukommen lassen sollte. Außerdem hatte er wahrlich andere Probleme, wenn er an den schiefhängenden Haussegen dachte.

Er kehrte erschöpft von der Arbeit zurück und erwartete Astrid in der Wohnung vorzufinden. Stattdessen saß Jenny im Wohnzimmer auf der Couch und las in einer Zeitschrift.

„Hallo ... Wo ist Mama?"

„Einkaufen."

Jenny war kurz angebunden und als freundlich war ihr Ton nicht zu bezeichnen. Thomas überlegte, ob er das Gespräch mit ihr suchen sollte. Er fand, dass er dies früher oder später ohnehin tun müsste, und nahm neben seiner Tochter Platz. Jenny ignorierte ihn und machte keine Anstalten, die Zeitschrift zur Seite zu legen.

„Können wir reden?"

„Was gibt es denn zu besprechen?", fragte sie und widmete sich weiterhin ihrer Lektüre.

„Es tut mir leid."

Thomas wartete. Jenny war bockig. Nach einer Weile seufzte sie vernehmlich und nahm die Zeitschrift herunter. Sie blickte ihren Vater finster an und verschränkte die Arme vor der Brust. Die abwehrende Haltung verriet Thomas, mit welcher Einstellung sie in das Gespräch gehen würde.

„Was Mama und ich getan haben, war falsch ... Und unverzeihlich", gestand Thomas ein. „Du hast jedes Recht, sauer auf uns zu sein. Wir haben uns wie Teenager verhalten und haben deine Privatsphäre aufs Gröbste verletzt ... Ich kann nur sagen, dass ich es bereue und dass es mir leidtut."

Jenny ließ ihn schmoren und schwieg sich aus. Dann meinte sie: „Hattet ihr wenigstens euren Spaß?"

Darauf hatte Thomas keine passende Antwort. „Wir ... äh ... nun ja ..."

„Lass gut sein. Ist schon klar."

„Mensch Jenny ... Hast du nie etwas Verrücktes gemacht und über die Stränge geschlagen?"

„Ich kann mich nicht erinnern, in eurem Schlafzimmer Sex gehabt zu haben."

Thomas nickte stumm.

„Und ich habe mir niemals Mamas Vibrator ausgeliehen, wenn ihr unterwegs wart."

Thomas wurde stutzig. „Woher weißt du, dass Mama einen Vibrator besitzt?"

Jenny wurde unsicher. Ein zartrosa Farbton legte sich auf ihre Wangen. Sie zeigte die bekannte Reaktion, wenn ihr etwas peinlich war, sie in Erklärungsnot geriet oder beim Lügen erwischt wurde. Thomas kannte seine Tochter und witterte sofort Verdacht. „Jenny?"

„Ich habe doch nur geraten", behauptete seine Tochter, strahlte aber aus jeder Pore das Eingeständnis von Schuld aus.

Thomas grinste zufrieden und fragte: „Waren wir etwa nicht die Einzigen, die neugierig waren und auf Entdeckungsreise gegangen sind?"

Jenny zog es vor zu schweigen, was einem Schuldeingeständnis gleichkam. Thomas räusperte sich und veränderte seine Sitzposition. „Ich finde es grundsätzlich nicht OK, in den Sachen anderer rumzuschnüffeln."

Als Thomas sah, dass Jenny aus der Haut zu fahren drohte, ergänzte er: „Und deshalb verurteile ich sowohl das, was Mama und ich gemacht haben, als auch das Ausspionieren der Sexspielzeuge deiner Mutter."

„Dann sind wir ja quitt", erklärte seine Tochter lapidar.

„Scheint so."

„Trotzdem finde ich es alles andere als gut, dass ihr euch in meinem Bett miteinander vergnügt habt. Wenn ihr mein Spielzeug wenigstens mitgenommen und in eurem Zimmer benutzt hättet", ergänzte Jenny leise.

„Es war von vornherein falsch, dass wir dir nachspioniert haben. Und spätestens, als wir gefunden haben, was wir gesucht hatten, hätten wir es gut sein lassen müssen", räumte Thomas ein. „Ich kann nicht erklären warum, aber irgendwie kam eines zum anderen, und Mama und ich haben rumgealbert, Mama hat dein Nachthemd angezogen und mit dem Vibrator gescherzt ..."

„Und dann seid ihr geil geworden und übereinander hergefallen", vervollständigte Jenny den Satz.

„So war es leider."

„Vielleicht hätte ich an eurer Stelle ebenso reagiert. Wer weiß?"

Thomas grinste seine Tochter an und Jenny schenkte ihm ein Lächeln.

„Aber warum seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen, in meinen Sachen zu stöbern? Warum ausgerechnet jetzt?"

Thomas überlegte, wie viel er zu erzählen bereit war. Da er aber fand, dass das Gespräch mit seiner Tochter in guten Bahnen verlief, legte er die Karten auf dem Tisch. Er erzählte ihr von dem Weihnachtswunsch der jungen Frau aus dem Waisenhaus und gestand, sich darüber mit Astrid unterhalten zu haben. In diesem Zusammenhang wurde die Frage aufgeworfen, ob es normal sei, dass junge Frauen Sexspielzeug besaßen, und natürlich galt es zu hinterfragen, wie viele Spielzeuge die eigene Tochter ihr Eigen nennen konnte.

Jenny hörte aufmerksam zu und zeigte Verständnis, wenn sie auch das Verhalten ihrer Eltern missbilligte.

„Ich kann schon verstehen, dass Jasmin sich einen Vibrator wünscht. Jede Frau sollte einen besitzen."

„Seit wann hast du denn welche und von welchem Geld hast du sie gekauft?"

Jenny blickte zu Boden. Dann sah sie ihrem Vater in die Augen und meinte: „Ich sagte ja bereits ... Ich habe mir in der Vergangenheit das ein oder andere Mal Mamas Vibrator ausgeliehen."

Thomas blickte sie erwartungsvoll an.

„Es hat mir halt gefallen, und da habe ich hier und da die Gelegenheit genutzt, wenn ihr nicht zu Hause wart."

Thomas räusperte sich. „Unter normalen Umständen würde ich dir jetzt eine Moralpredigt halten, aber so lassen wir das mal."

„Als ich alt genug wirkte, bin ich dann in einen Sexshop gegangen und habe mir ein eigenes Exemplar gekauft."

„Von welchem Geld?"

„Ich hatte Taschengeld gespart", gestand seine Tochter.

„Und im Laufe der Zeit kamen weitere Sachen dazu ... So wie die Sexmagazine und die hübsche Wäsche?"

„Ich bin auf den Geschmack gekommen ... Ich war neugierig, hatte Bedürfnisse ... Außerdem bin ich ja nicht die Einzige, die Pornohefte besitzt."

Thomas fragte sich spontan, ob sie an jemand Bestimmten dachte. Auch dieses Mal konnte sich Jenny ein Grinsen nicht verkneifen, und schon war ihr Vater im Bilde. „Also hast du auch in meinen Pornoheften gestöbert?"

„Und mir deine Videofilme ausgeborgt."

Thomas fand es faszinierend, welchen intimen Charakter dieses Gespräch genommen hatte. So ehrlich und freizügig hatten sie noch nie miteinander gesprochen. Einerseits war es interessant, dass die Geheimnisse gelüftet wurden. Andererseits fühlte es sich falsch an, intime Detailkenntnisse von seiner Tochter zu besitzen.

„Und irgendwann hast du dir eigene Sexmagazine zugelegt?"

Jenny nickte stumm.

„Und warum so viele nur mit weiblichen Darstellern?"

Schulterzucken und Schweigen.

„Nun ja, das geht mich ja vielleicht auch nichts an", gestand Thomas ein. „Erkläre mir aber bitte eines ... Woher hast du das ganze Geld? All die Magazine, die hübschen Dessous, das Spielzeug ... Hast du einen heimlichen Nebenjob?"

Jenny schwieg beharrlich, was Thomas ärgerte, doch er gab sich mit dem bisher Erreichten zufrieden und meinte: „Also gut. Vielleicht verrätst du es mir später ... Das Wichtigste ist, dass zwischen Mama, dir und mir wieder alles in Ordnung ist. Das ist es doch, oder?"

„Ich bin immer noch böse auf euch ... Aber ja."

Thomas beugte sich zu ihr herüber und nahm sie in den Arm. Sie drückten sich gegenseitig, bis Jenny die Umarmung löste. Sie sahen sich lange in die Augen. Dann meinte Jenny: „Und was ist jetzt mit Jasmin?"

„Was soll mit ihr sein?"

„Willst du ihr nicht den Vibrator besorgen, den sie sich so sehnlichst gewünscht hat?"

Thomas druckste herum. „Ich hatte daran gedacht, aber eigentlich stehe ich ja in keiner Beziehung zu ihr."

„Stell dir vor, du wünscht dir etwas zu Weihnachten und bekommst es nicht."

„Ja aber ... Ich weiß auch gar nicht, wie ich ihren Namen rausbekommen soll."

„Du weißt doch aber, wie das Waisenhaus heißt. Und so viele Jasmins wird es da schon nicht geben, die zufällig in dem Alter sind. Das bekommen wir schon heraus."

Thomas dachte nach. Plötzlich setzte er ein schelmisches Grinsen auf.

„Was?"

„Ich musste nur gerade daran denken ... Ich hatte ursprünglich vorgehabt, dem Mädchen deine ausrangierten Liebesstäbe zu schenken."

„Das ist nicht dein ernst, Papa", beschwerte sich Jenny. „Du kannst doch einer Wildfremden keine benutzten Vibratoren schenken."

„Aber Mama und du habt doch auch Geräte verwendet, die eine andere zuvor in Benutzung hatte."

„Ja ... Aber das blieb ja immerhin in der Familie. Du kannst doch nicht meine Spielzeuge so einfach weiter verschenken."

„Aber du wolltest sie doch nicht mehr", fiel Thomas ein.

Jenny zuckte mit den Schultern. „Vielleicht war meine Reaktion zu vorschnell und ich habe doch noch Verwendung für sie."

„Also nimmst du sie zurück?"

„Mal sehen."

„Also müssen wir Jasmin einen Neuen kaufen", stellte Thomas fest.

„Weißt du was ...? Wir beide fahren jetzt in einen Sexshop und suchen ein schönes Modell für das Mädchen aus."

„Wir beide?", fragte Thomas überrascht.

„Was ist schon dabei? Niemand weiß, dass wir Vater und Tochter sind, und wenn einer fragt, sag ich einfach, dass du mein finanzstarker Liebhaber bist."

Eine Stunde später kehrten sie zurück. Thomas war froh, den Einkauf hinter sich gebracht zu haben. Es war einerseits spannend gewesen, mit Jenny in die Welt der Sexspielzeuge einzutauchen, andererseits fand er es bizarr, mit seinem Kind über die Vorzüge bestimmter Vibratoren zu diskutieren. Als dann noch die Verkäuferin des Shops hinzukam und Jenny mit ihr ausgiebig diskutierte und beratschlagte, wäre Thomas am liebsten vor Scham im Erdboden versunken. Er war sich sicher, dass Jenny die Situation genossen hatte, besonders dann, wenn es ihrem Herrn Vater besonders peinlich geworden war. Sie hatten sich für ein einfaches Model entschieden, dass sich auf insgesamt fünf Stufen einstellen ließ. Jenny war überzeugt, eine gute Wahl getroffen zu haben, und Thomas verließ sich auf ihr Urteil, auch wenn es ihn störte, dass sich seine 18-jährige Tochter so gut mit dem Thema auskannte. Als er den Wunsch äußerte, dass Jenny das Präsent im Waisenhaus abgeben könnte, steckte er eine Schlappe ein, denn natürlich sei es seine Aufgabe, sein Geschenk höchstpersönlich abzugeben. Jenny sah da keinen Spielraum und bestand darauf, dass ihr Vater Nägel mit Köpfen machte. Astrid erzählte er nichts von seinem Vorhaben und nahm sich vor, dies nachzuholen, sollte alles problemlos geklappt haben. Dafür berichtete er über sein Gespräch mit Jenny und verkündete, dass ihre Tochter ihnen verziehen hatte. Dass Jenny ihrer Mutter früher den Vibrator stibitzt hatte, behielt er für sich.

Am nächsten Morgen war er auf der Arbeit unkonzentriert. Er musste immer an das bevorstehende Treffen mit Jasmin denken und hatte Angst, eine große Dummheit zu begehen. Seiner Kollegin Bea verriet er nichts, da sie ihn ohnehin schon merkwürdig ansah und glaubte, mit ihm stimme etwas nicht. Nach Feierabend setzte sich Thomas ins Auto und fuhr los. Er fand einen Parkplatz in der Nähe des Waisenhauses und stieg mit mulmigem Gefühl im Magen und mit dem als Geschenk verpackten Vibrator aus. Als er vor dem Eingang des großen Backsteinhauses stand, war er drauf und dran, das Weite zu suchen. Dann aber riss er sich am Riemen und betrat das trist wirkende Gebäude. Er hatte vorgehabt, das Geschenk für Jasmin am Empfang abzugeben, doch Jenny fand das viel zu unpersönlich und bestand darauf, dass Jasmin ihren noblen Spender kennenlernen musste. Und genau davor hatte Thomas riesigen Bammel. Was, wenn man ihn für einen Perversen hielt, der sich an wehrlose Waisenkinder heranmachen wollte?

Er entdeckte eine Rezeption und näherte sich unsicher. Er räusperte sich, sodass eine Frau mittleren Alters zu ihm aufsah und sogleich ein eingeübtes Zahnpastalächeln darbot.

„Guten Tag, was kann ich für Sie tun?"

„Guten Tag. Ich würde gerne etwas abgeben ... Ein Geschenk ... Für eines der Waisenkinder."

„In welcher Beziehung stehen Sie zu dem Kind?", fragte die Frau, deren Namensschild sie als Frau Klingbeil auswies in skeptischem Ton.

„Ich kenne die junge Frau persönlich. Wir sind uns begegnet und ich hatte versprochen, ihr etwas zu besorgen", erklärte Thomas so freundlich es ihm möglich war.

Der Gesichtsausdruck der Mitarbeiterin ließ erkennen, dass sie es nicht guthieß, wenn wildfremde Typen die Mädchen beschenkten. „Sie können es mir geben. Für wen ist es denn?"

„Für Jasmin ... Den Nachnamen kenne ich leider nicht. Ich weiß nur, dass sie hier wohnt", erläuterte Thomas freundlich. „Ich würde es allerdings vorziehen, das Geschenk Jasmin persönlich zu überreichen."

Ihre Blicke trafen sich. Frau Klingbeil sah wie eine resolute Dame aus, die sich durchzusetzen wusste. „Sie kennen Jasmins Nachnamen nicht? Wie sieht sie denn aus?"

Hiermit traf sie Thomas auf dem falschen Fuß. Er musste improvisieren und war sich bewusst, dass seine Tarnung ganz schnell auffliegen konnte. „Wie junge Frauen nun einmal aussehen ... Sie ist 18, hübsch, schlank, blond ..."

Die letzten beiden Attribute hatte er geraten und befürchtete, dass er total daneben lag und Jasmin in Wahrheit ein dickliches Mädchen mit schwarzen Haaren war. Die Mitarbeiterin sah ihn skeptisch an und nickte unmerklich. „Wie ist der Name?"

„Thomas Kaufmann."

„Kann ich einen Ausweis sehen?"

Thomas übergab ihr seinen Führerschein und Frau Klingbeil notierte sich seinen Namen. „Warten Sie bitte hier. Ich werde sehen, ob Jasmin da ist."

Sie erhob sich von ihrem Platz und verließ den Eingangsbereich. Thomas Herz klopfte in hohem Takt. Er hatte Angst vor der Begegnung mit Jasmin, und am meisten befürchtete er, dass Frau Klingbeil gleich mit dem Sicherheitsdienst zurückkehrte und ihn abführen ließ. Nach fünf Minuten kehrte sie zurück und hatte ein Mädchen im Schlepptau. Thomas erkannte ein zierliches blondes Mädchen, das ein schlichtes Kleid trug und bildhübsch war. Er hatte mit den blonden Haaren recht gehabt. Jasmin war zudem schlank, wenn nicht sogar dürr. Bekam sie auch genug zu essen im Waisenhaus, ging es ihm spontan durch den Kopf. Jasmin bedachte den Gast mit einem kritischen Blick, und Frau Klingbeil fragte: „Herr Kaufmann hier sagt, du kennst ihn. Stimmt das?"

Die Blicke von Jasmin und Thomas trafen sich. In den Augen des Gastes lag etwas Flehendes, und Jasmin hatte Mitleid mit ihm und spielte mit. „Ja natürlich ... Hallo."