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Die Gene sind Schuld 17

Geschichte Info
Maria lernt viel über sich selbst.
9.5k Wörter
4.72
3.7k
0

Teil 17 der 21 teiligen Serie

Aktualisiert 01/25/2024
Erstellt 08/23/2023
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Maria:

Mir schwirrte nur noch der Kopf. Manu kümmerte sich in rasender Geschwindigkeit um alles, was zu erledigen war. Als der Montag um war, war fast aller Papierkram erledigt. Zum Schluß besuchten wir dann mit den anderen sogar noch Claudia, die sich von der Geburt schon wieder einigermaßen erholt hatte. Ihr Sohn lag noch in der Abteilung für Neugeborene, würde aber zwei Tage später zusammen mit Claudia nach Hause kommen.

Am übernächsten Tag war es dann soweit. Am späten Vormittag brachte Manu die stolze Mutter mit ihrem Udo heim. Am Vortag hatten wir das Zimmer noch komplett fertig ausgestattet. Es war alles da, was für die ersten Wochen gebraucht wurde. Claudia produzierte jetzt noch mehr Milch als vorher und so würde immer genug Milch da sein, auch wenn Christa ihr Kind bekommen hatte. Und da ich ja im gleichen Zimmer schlief, konnte ich mich nachts um die Babys kümmern. Für die Mütter war das eine unheimliche Erleichterung, für mich würde es eine schwere Zeit werden. Aber dafür wurde ich ja auch bezahlt. Außerdem freute ich mich darauf.

Am Nachmittag saß Claudia im Wohnzimmer und stillte ihren Sohn. Sarah war oben in ihrem Zimmer und spielte. Sie war unheimlich aufgeregt gewesen und hatte sich auf ihren kleinen Bruder gefreut, aber nach ein paar Stunden hatte sie sich an die Neuerungen gewöhnt und spielte wie üblich. Manchmal mit mir und manchmal auch alleine.

Ich saß Claudia gegenüber, unterhielt mich mit ihr und sah ihr zu. Eine stillende Mutter ist ein unglaublich schöner Anblick. Irgendwann würde ich mich auch mal trauen, sie zu fragen, ob sie mich auch einmal stillen würde.

"Mama, was machst du da?"

Unbemerkt war Sarah ins Zimmer gekommen und sah ihre Mutter mit großen Augen an.

"Ich gebe deinem Bruder was zu essen. Es kann ja noch nicht so essen wie du, und darum bekommt er Milch zu trinken. Da ist alles drin, was er braucht."

"Aber Milch kommt doch von der Kuh."

Da Claudia unheimlich sachlich blieb, versuchte ich auch, einigermaßen ernst zu bleiben, was mir aber nicht vollständig gelang. Zum Glück merkte Sarah das nicht.

"Ja, aber die Milch, die die Kuh gibt, ist eigentlich ja für die Kälbchen gedacht. Aber schau mal, meine Brüste sind eigentlich nichts anderes als der Euter der Kuh. Genau wie im Euter entsteht auch hier in meinen Brüsten die Milch, die ein Baby dann zu trinken bekommt. Mit dir habe ich das damals auch gemacht."

Sarah kam näher zu ihr und schaute gebannt zu. Als Udo kurze Zeit später satt war, klopfte Claudia Udo noch die Luft aus dem Bauch und legte ihn dann in eine Krippe, die im Wohnzimmer stand.

"Komm mal her Sarah, ich zeig dir das alles."

Sarah setzte sich neben ihre Mutter und sah ihr genau zu. Claudia nahm ein Tuch, hielt es unter eine ihrer Brüste und drückte leicht zu, bis etwas Milch heraus spritzte.

"Siehst du, wenn ich hier etwas drücke, dann kommt hier vorne die Milch raus. Oder wenn ein Baby hier an der Brustwarze saugt. Du darfst auch gerne mal anfassen."

Ganz vorsichtig betastete Sarah die Brust ihrer Mutter.

"Darf ich auch mal?"

"Natürlich. Aber saug auf der anderen Seite. Die ist noch ganz voll."

Sarah wechselte die Seite und Claudia nahm sie wie ein Baby in den Arm. Sie nahm den Nippel ihrer Mutter in den Mund und saugte vorsichtig daran. Doch sehr schnell hatte sie sich an den Geschmack gewöhnt und trank genüsslich an der Brust ihrer Mutter.

"Hm, das ist lecker."

Nachdem Sarah genug hatte und wieder auf ihr Zimmer gegangen war, wollte ich sie gerade fragen, ob ich auch mal trinken dürfte, als es klingelte. Da ich nicht wusste, wo Manu gerade war, ging ich zur Haustür und öffnete. Draußen standen zwei Polizistinnen.

"Guten Tag, wohnt hier eine Maria Meininger?"

Mein Name! PANIK! Was wollte die Polizei von mir? Ich knallte die Tür zu, rannte ins Haus und lief Manu in die Arme.

"Manu, da ist die Polizei draußen und die wollen zu mir! Aber ich will nicht wieder zurück! Manu bitte, hilf mir!"

Sie nahm mich in den Arm und hielt mich fest.

"Es ist alles gut, Maria. Du bist alt genug und kannst alles selbst entscheiden. Lass uns erst einmal sehen, was sie wollen. Es ist bestimmt ganz harmlos."

Sie legte ihren Arm um meine Schultern und zog mich mit. Gerade als es wieder läutete, öffnete Manu die Tür.

"Guten Tag, ich bin Manuela Wagner. Darf ich fragen, um was es geht?"

"Ich bin Polizeiobermeisterin Helena Burgmeister und das ist Polizeimeisterin Angela Garmach. Wir würden gerne mit Maria Meininger sprechen."

"Das hier ist Frau Meininger, aber was auch immer es ist, sie wird dieses Haus nicht verlassen. Sie ist alt genug, um selbst über ihr Leben zu bestimmen und die Auszug aus dem Kloster war rechtmäßig."

"Oh nein, keine Angst. Wir möchten nur kurz mit ihr sprechen und dann sind wir auch wieder weg."

"Um was geht es denn?"

"Könnten wir das vielleicht drinnen besprechen. Das dürfte besser sein."

Auch wenn sie gesagt hatten, dass sie nur mit mir sprechen wollten, ließ ich Manuela nicht los. Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns.

"Frau Meininger, es tut uns leid, ihnen eine traurige Mitteilung machen zu müssen. Ihre Eltern wurden Montag Vormittag bei einem Autounfall tödlich verletzt."

"Ja, und?"

"Das scheint sie nicht sehr zu schockieren."

"Nein, absolut nicht. Um ganz ehrlich zu sein, bin ich froh darüber. Ich habe sie gehasst. Mein Vater hat mich ständig verprügelt und meine Mutter hat immer nur zugesehen. Und da ich nicht gehorchen wollte, haben sie mich zuerst in eine Klosterschule und dann in ein Kloster gesteckt. Glauben sie wirklich, dass ich solchen Menschen nachtrauere?"

"Das kann ich verstehen. Das tut mir wirklich sehr leid für sie."

"Am Freitag Abend stand ich auf der Brücke und wollte runterspringen. Zum Glück hat mich eine junge Frau rechtzeitig gesehen und mich davon abgebracht. Und seitdem lebe ich hier, wo ich zum ersten Mal in meinem Leben glücklich bin."

Die beiden Polizistinnen nickten betroffen. Damit hatten sie wirklich nicht gerechnet.

"Darf ich fragen, was passiert ist?"

Manu übernahm jetzt.

"Sie kamen in einer Kurve wegen weit überhöhter Geschwindigkeit von der Straße ab und prallten gegen einen Baum. Aufgrund der gefundenen Unterlagen waren sie wohl auf dem Weg zu einem Notar. Wir haben hier die Adresse. Sie sollten sich am besten dort einmal melden. Vielleicht ging es ja um was, was sie auch betrifft."

"Ja, das werden wir machen. Trotz allem vielen Dank, dass sie uns Bescheid gesagt haben."

"Oh, nichts zu danken. Die ganzen Habseligkeiten aus dem Auto sind noch bei uns im Revier. Die können sie jederzeit abholen."

"Noch eine Frage. Wie haben sie Maria eigentlich gefunden?"

"Über den Notar haben wir erfahren, dass Frau Meininger hier im Kloster ist. Wir haben dann dort nachgefragt und anhand des Kennzeichens ihres Autos wussten wir, wo wir suchen mussten."

Die beiden standen dann auf.

"Gut, wir wollen sie dann nicht weiter belästigen. Und keine Angst, Frau Meininger, niemand will sie von hier wegholen. Auch die Damen im Kloster haben sich damit abgefunden. Sie fanden es zwar schade, aber akzeptierten ihre Entscheidung."

Manuela begleitete die beiden Polizistinnen noch zur Haustür. Claudia, die sich in der Zwischenzeit in der Küche aufgehalten hatte, kam zu mir und umarmte mich.

"Oh Gott, Maria, das tut mir so leid für dich."

Sie hatte die Unterhaltung vorher wohl nicht ganz gehört, denn sonst hätte sie das nicht gesagt.

"Ach Claudia, so merkwürdig sich das anhört, aber ich bin froh, dass sie weg sind. Du weißt ja, was alles vorgefallen ist, und da bin ich froh, dass ich mit denen nie wieder was zu tun habe."

Eine Weile später kam Klaus aus der Arbeit. Noch vor dem Abendessen setzte Manuela ihn über den Tod meiner Eltern in Kenntnis. Da Manuela wieder arbeiten musste, Christa im Laden stand und Claudia nicht weg konnte, erklärte Klaus sich bereit, mir bei den ganzen Formalitäten zu helfen. Er rief seinen Chef an, um schon wieder außerplanmäßigen Urlaub zu nehmen.

***

Manuela:

Die nächsten Tage hatten Klaus und Maria viel zu tun. Vor allem mussten sie die Beerdigung organisieren und, was für Maria am schwersten war, das Haus ihrer Eltern nach allen benötigten Unterlagen durchsuchen. Zum Glück hatten die Ihre Papiere sauber geordnet, so dass sie sich nicht lange da aufhalten mussten.

Wäre es nach Maria gegangen, hätte man die Körper irgendwo im Wald verscharren können. Wir versuchten deshalb nur ein Mal, sie zur Teilnahme an der Beerdigung zu überreden, was sie aber kategorisch ablehnte. Auf das Versprechen hin, sie irgendwann entjungfern zu dürfen, erklärte Klaus sich aber dazu bereit, alles für Maria zu erledigen. Sie hatte es versucht, aber nachdem sie sich vor dem Amtsgebäude übergeben mußte, ersparten wir ihr die Tortur. So kam es dann, dass zwar Freunde und Nachbarn bei der Beerdigung dabei waren, aber nicht ihre Tochter, die einzige lebende Verwandte.

Bei der Suche nach den Papieren hatten wir zum Glück auch Marias Geburtsurkunde und ihren abgelaufenen Personalausweis gefunden. Dadurch wurde die Erledigung all ihrer Amtsgänge deutlich vereinfacht.

Klaus musste dann auch wieder arbeiten, doch den Termin beim Notar konnten wir auf meinen freien Tag legen. So saß ich mit Maria bald darauf in der Kanzlei und erfuhren, was ihre Eltern an dem tragischen Tag wollten.

"Nun Frau Meininger, erst einmal mein herzliches Beileid..."

"Stop! Verzichten sie bitte darauf. Sie können es nicht wissen, aber wenn ich ihnen erzählen würde, was in den letzten Jahren alles passiert ist, würden sie verstehen, warum mir ein Glückwunsch lieber wäre. Kommen wir also besser zur Sache."

Ich hatte noch nie jemanden so entsetzt blicken sehen wie in diesem Moment den Notar. Er fing sich aber schnell und eröffnete uns als erstes, warum ihre Eltern zu ihm wollten.

"Ich weiß keine Einzelheiten, da ich mit ihrem Vater nur kurz am Telefon über das grundsätzliche Anliegen gesprochen hatte. Alles andere sollten bei dem Treffen besprochen werden. Aber es ging wohl darum, dass ihre Eltern wohl beide Häuser der Kirche schenken wollten."

"Ich habe nichts anderes erwartet. Hauptsache alles für die Kirche und nichts für mich."

"Das hätte in der Tat bedeutet, dass ihre Erbschaft nur die Möbel und das Bankkonto umfasst hätte. Aber zu der Schenkung ist es ja nicht mehr gekommen. Das heißt, dass sie jetzt die Alleinerbin sind, sofern beim Nachlassgericht nicht noch ein anderes Testament liegt, wovon ich aber nichts weiß. Vielleicht sollten wir aber die Einzelheiten unter vier Augen besprechen."

"Nein, ich habe keine Geheimnisse vor meiner Freundin. Ich würde es ihr sowieso erzählen."

"Nun gut, wie sie möchten. Ihre Eltern besaßen zwei Häuser. Zum einen den ihnen bekannte Bauernhof in Breitenau, zum anderen seit etwa zwei Jahren noch einen Hof in Steinbach. Bewirtschaftet wurde meines Wissens aber nur der in Breitenau. Beide Häuser sind schuldenfrei. zudem gibt es noch ein Bankkonto mit rund 8.000 € Guthaben. Der Gesamtwert der beiden Häuser beträgt geschätzt etwa 800.000 €. Das bedeutet aber auch, dass sie um eine Erbschaftssteuer nicht drumherum kommen. Und die wird sich im fünfstelligen Bereich bewegen."

"Wieviel?"

"Ich bin kein Steuerberater, darum ist das nur eine ganz grobe Schätzung. Aber es wird sich wohl so zwischen 30 und 50.000 € bewegen."

Maria brach förmlich zusammen. Auch wenn der Wert ihrer Erbschaft sie zu einer reichen Frau Frau machte, hörte sie nur den den Steuerbetrag.

"Ich habe nicht einmal fünf Euro!"

Ich nahm sie in den Arm und drückte sie an mich.

"Maria, alles wird gut. Wir leihen dir das Geld erst einmal. Und dann schauen wir mal, was du mit deiner Erbschaft machen willst. Das wird sich alles ergeben. Keine Angst."

Sie sah mich schon wieder verstört an, wie so oft in den letzten Tagen, wenn wir ihr was Gutes tun wollten. Aber noch bevor sie was sagen konnte, verschloss ich ihren Mund mit einem Kuss.

"Maria, bitte halt die Klappe. Wir machen das schon. Nimm das Erbe an und alles andere wird sich in den nächsten Wochen und Monaten erledigen. Bitte vertrau mir."

Zum Glück tat sie endlich mal wirklich nur das, was ich ihr sagte. Vor allem verzichtete sie auf ihre übertriebenen Dankesgesten. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Kaum waren wir beim Auto angekommen und und hatten keine anderen Menschen mehr um uns, fiel sie vor mir auf die Knie und bedankte sich wieder überschwänglich.

So langsam wusste ich nicht mehr, was ich da noch tun sollte. Erst als ich ihr androhte, sie wie ihre Eltern wieder zu verprügeln, stand sie auf und entschuldigte sich bei mir und versprach, sich in Zukunft mehr zurückzuhalten.

***

Klaus:

Am nächstem Wochenende fuhren wir noch einmal mit Maria zum Haus ihrer Eltern. Es war eine sehr schwierige Situation für sie, aber sie hielt sich tapfer. Es war ein schöner großer Bauernhof, auf dem aber keine Viehwirtschaft mehr betrieben wurde. Ihre Eltern hatten nur noch Getreide und Kartoffeln angebaut. Wie sie es aber geschafft hatten, von den Einkünften ein zweites Haus zu kaufen und nach nur zwei Jahren schuldenfrei zu sein, war uns ein Rätsel.

Wir machten Maria verschiedene Vorschläge, was sie mit dem Haus machen könnte. Sie bestand aber darauf, es zu verkaufen. Vor allem, da sie auch überhaupt kein Interesse daran hatte, Bäuerin zu werden. Und auch selber einziehen war keine Option. Zu schmerzhaft waren die Erinnerungen.

So durchsuchten wir das Haus von oben bis unten und überlegten, was noch gebraucht werden konnte. Da Maria aber nichts davon behalten wollte, würden Kleidung und Möbel an karitative Einrichtungen gespendet werden. Schmuck, Uhren und wertvolles Kleinzeug packten wir gleich ein und wollten es demnächst verkaufen.

Im Keller stießen wir dann auf die Quelle des relativen Reichtums. Hinter einer verschlossenen und getarnten Tür, deren Schlüssel wir zum Glück vorher schon gefunden hatten, fanden wir einen leeren Raum, der intensiv nach Marihuana roch. Das ließ Maria dann völlig ausrasten. Ihre Erzeuger, wie sie ihre Eltern jetzt nur noch nannte, machten nach außen auf brave, gottesfürchtige Bilderbuchbürger und tatsächlich züchteten und verkauften sie Drogen. Das stellten wir fest, als ich mit einem Quad die Felder abgefahren war und versteckt zwischen anderen Pflanzen, noch ein paar Hanfpflanzen fand. Ich hatte die gleich noch ausgerissen und mitgebracht. Zum Glück passten die in ein paar Plastiktüten, die wir später irgendwo entsorgen würden.

Den Kellerraum selbst würden wir vor dem Verkauf des Hauses noch zumauern. Der Gestank würde so schnell wohl nicht verschwinden und die neuen Besitzer durften den Raum so natürlich nicht finden.

Da wir alle arbeiten mussten, besichtigten wir das andere Haus am darauffolgenden Wochenende. Es lag ein paar Kilometer außerhalb der Stadt und war ebenfalls ein ehemaliger Bauernhof, der aber schon länger nicht mehr bewirtschaftet worden war.

Statt dessen war schon damit angefangen worden, ihn zu reinen Wohngebäuden umzubauen. Im Haupthaus waren aus Erdgeschoss und erstem Stock bereits zwei vollwertige Wohnungen geworden, die auch für Familien mit zwei, zur Not auch mit drei Kindern geeignet waren. Aus einem ehemaligen Stall sollte ein schönes großes Einfamilienhaus werden. Er befand sich aber noch im Umbau. Auf der anderen Seite befand sich noch eine Scheune, die aber noch nicht angefasst worden war.

Erwartungsgemäß hätte Maria es am liebsten auch verkauft. Wir anderen waren aber total begeistert davon und hatten sofort ein paar gute Ideen, was man mit dem Anwesen machen könnte. Als wir wieder daheim waren, diskutierten wir weiter über die Möglichkeiten und irgendwann war auch Maria davon überzeugt, es nicht zu verkaufen, sondern selbst zu nutzen.

Und dann machte sie uns einen Vorschlag, der uns erst einmal sprachlos machte.

"Mit euch vier kenne ich ja noch nicht einmal die Hälfte aller hier Personen, die hier beteiligt sind. Aber so unglaublich nett wie ihr seid, kann ich mir nicht vorstellen, dass ihr euch mit - Entschuldigung - Arschlöchern abgebt.

Ich verdanke euch mein Leben, was sich durch nichts wiedergutmachen lässt. Um es aber wenigstens etwas zu versuchen, möchte ich euch das Haus schenken."

Alle redeten auf sie ein, doch Maria hob nur beide Hände und wartete, bis wir alle wieder ruhig waren.

"Lasst mich bitte ausreden. Mit dem Verkauf von dem anderen Haus haben wir genug Geld, um den Umbau abschließen zu können. Das große Einfamilienhaus sollte sich aufteilen lassen, so daß wir da zwei Wohnungen draus machen können. Für deine Eltern und deine Schwester die eine, und für Birgit und Oliver die andere. Aus der Scheune könnte man eine Bar mit Billardtisch machen, ein Spielzimmer für die Kinder und ein Spielzimmer für die Erwachsenen. Und da die drei Gebäude so schön in U-Form stehen, kommt in die Mitte ein großer Pool.

Aus der oberen fertigen Wohnung könnte man die Küche rauswerfen und ein weiteres Kinderzimmer machen. Die wäre dann ideal für Claudia und Christa mit ihren bald drei Kindern. Denn ich glaube, dass wir nicht für jede Wohnung eine eigene Küche brauchen."

Kaum hatte Maria eine Pause eingelegt, redeten wieder alle auf sie ein. Nach einer Weile konnte ich mich dann doch durchsetzen.

"Maria, ja, wir konnten dich von einer Dummheit abhalten. Aber das hast du doch schon längst wieder wett gemacht. Deine Anwesenheit allein ist uns Belohnung genug. Sarah liebt dich abgöttisch. Wir alle lieben dich! Und wo willst du wohnen? Du hast für uns alle Wohnungen geplant, aber dich hast du vergessen."

"Nein, ich habe mich nicht vergessen. Aber was soll ich mit einer ganzen Wohnung? Mir reicht ein Zimmer und ein kleines Bad."

"Oh nein, mein Schatz. so geht das nicht. Wenn wir uns darauf einlassen, dann wirst du eine eigene Wohnung haben. Und du wirst uns das Haus nicht schenken. Das Haus gehört dir und wir werden dir ganz normal Miete zahlen. Aber ansonsten finde ich die Idee gut. Und was sagen die anderen dazu?"

Manu, Christa und Claudia stimmten mir zu. Wir diskutierten dann noch eine Weile, bis Maria endlich nachgab und die Mietzahlungen akzeptierte.

***

Klaus:

Zwei Tage später war ein Feiertag und unsere ganze Gruppe kam am Nachmittag zu uns, um das Baby zu besichtigen. Ich hatte auch noch Claudias Oma abgeholt, die von allen am aufgeregtesten war. Mit Anfang 60 war sie für eine Uroma noch relativ jung, und so benahm sie sich auch. Wütend kam sie aus dem Haus und schimpfte über ihre Nachbarn, die sich ständig beschwerten, weil sie etwas lauter Heavy Metal hörte. Was sie unter etwas lauter verstand, erfuhr ich später auf der Heimfahrt. Sie drehte die Lautstärke hoch, bis die Scheiben deutlich sichtbar vibrierten.

"Die sind gerade mal Mitte 30 und benehmen sich wie alte Leute! Ich würde es ja verstehen, wenn sie ein kleines Kind oder eine kranke Oma hätten! Haben die aber nicht! Aber was willst du schon von Leuten erwarten, die die ganze Zeit bloß Schlager hören! Ich hoffe, du bist nicht auch so einer?"

"Nein, Frau Haber, wir hören alle sehr viel Hard Rock und Metal. Und wer was anderes hören will, beschwert sich nicht."

"Sag Hilde zu mir. So alt bin ich dann ja auch nicht. Aber dann könnten wir doch alle mal nach Wacken fahren. Wir mieten uns ein oder zwei Wohnmobile und rocken mal so richtig ab."

"Ja, die Idee ist cool. Können wir nachher auch mal bereden."

Wir waren die letzten die kamen. Alle anderen waren schon da und warteten nur auf uns, damit Claudia endlich ihren Udo vorführen konnte. Doch als erstes bestaunte Hilde das Foto der spritzenden Brust, das bei uns im Wohnzimmer hing.

"Shit, was für ein geiles Bild."

"Das bin ich, Oma."

Claudia hatte sich neben ihre Großmutter gestellt.

"Du? Toll! Na ja, eine so schöne Frau muß ja auch schöne Titten haben."

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