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Die Opernfans 04

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Nach einer gefühlten Ewigkeit, für Hannahs Geschmack aber immer noch viel zu früh, löste sich Chiara aus der Umarmung. Sie sah Hannah lange an und sagte dann sehr leise:

„Das war wunderschön!"

Hannah hatte den Eindruck, dass Chiaras Augen feucht wurden. Nachprüfen konnte sie das nicht. Denn Chiara riss sich energisch los und nahm in ziemlichem Tempo den bekannten Weg unter die Dusche. Hannah ließ den Rückweg langsamer angehen. Auch weil sie den Eindruck hatte, dass Chiara Zeit für sich brauchte.

Nach dem Abtrocknen saßen sie wie gewohnt nebeneinander im Sand. Dieses Mal schweigend. Bis Hannah die Stille nicht mehr aushielt:

„Bist Du sauer?"

„Nein. Nur ein bisschen überfordert. Geht gleich vorbei."

Hannah fiel ein Stein vom Herzen. Vorsichtig ließ sie ihre Hand in Richtung Chiara wandern. So, dass diese die Hand ergreifen konnte, aber nicht musste. Sie tat es. Und drückte sie. Hannah wurde warm ums Herz.

„Du hast sicher schon viel Erfahrung mit Frauen," wollte Chiara wissen.

„Ob Du es glaubst oder nicht: Bei mir hat das erst vor ein paar Wochen angefangen. Ganz plötzlich. Aber nur Sex, nichts Ernstes. Und Du?"

„Noch nie. Deswegen hat mich das gerade so umgehauen. Mir kommt es so vor, als sei die Welt anders seit Deinem Kuss. In mir vibriert alles. Wenn Du mich jetzt noch mal drückst, explodiere ich sofort."

„Soll ich?"

Längeres Schweigen. Dann antwortete Chiara. Leise, aber klar:

„Lieber nicht. Ich muss das erst mal verdauen. Und schauen, was es mit Daniel und mir macht."

„Verstehe ich. Treffen wir uns trotzdem morgen früh wieder?"

„Ich glaube schon. Wenn ich es nicht schaffe, tauche ich einfach nicht zur üblichen Uhrzeit auf. Dann weißt Du, dass ich mehr Zeit brauche. Darf ich Dich trotzdem noch etwas fragen?"

„Klar!"

„Dumme Frage: Kann man sich in Mädchen genauso verlieben wie in Jungs?"

„Gar keine dumme Frage! Hätte ich bis vor einer Viertelstunde auch nicht beantworten können."

„Und jetzt kannst Du es?"

„Ja."

„Ja heißt Ja?"

„Ja heißt Ja!"

Beide hielten immer noch die Hand der anderen. Chiara drückte Hannahs Hand noch einmal ganz fest. Und verschwand dann.

Hannah streckte sich aus. Der Sand war noch feucht. Die Sonne brachte aber schon so viel Wärme, dass es angenehm war, so zu liegen. ‚Komische Welt', dachte sie. ‚An meinem Geburtstag habe ich gemerkt, dass ich scharf auf Patrick bin. Keine zwei Wochen später bekomme ich Schmetterlinge im Bauch, wenn ich an Chiara denke. Sie hat schon recht. Der Kuss vorhin hat etwas verändert zwischen uns. Und er war so schön. Und Chiara ist so schön. So schlank, so braungebrannt, so ein tolles Gesicht. Und so süße kleine Hügelchen. Mit ganz festen steifen Warzen eben beim Kuss. Nur durch das kaltes Wasser?'

Hannah musste sich bremsen. Beinahe hätte sie angefangen, zwischen ihren Beinen herumzuspielen. Mitten am Strand. Zwar war niemand zu sehen. Aber es konnte jede Sekunde jemand um die Ecke biegen.

Dann wurde ihr bewusst, dass ein morgendliches Entspannungsspielchen heute leicht möglich sein könnte. Die Stiefeltern wollten unbedingt noch einmal wandern. Patrick und sie hatten gestreikt. Drei Tage am Stück sollten reichen. Schließlich waren sie auch zum Baden und Faulenzen hier. Der Aspekt war aus ihrer Sicht bisher zu kurz gekommen. Als Kompromiss waren die Stiefeltern sehr früh aufgebrochen, um am Nachmittag noch Zeit mit Patrick und ihr verbringen zu können. Mit anderen Worten: Sie hatten sturmfrei. Und Patrick war sicher schon wieder einsatzbereit.

Als sie zum Stellplatz zurückkam, war draußen von ihrem Stiefbruder nichts zu sehen. Vorsichtig öffnete sie den Reißverschluss des Zelts. Und musste feststellen, dass Patrick noch nicht aufgestanden war. Er hatte auch die Augen noch geschlossen. Aber er schlief nicht mehr. Vielmehr hatte er sein eindrucksvolles Teil in der linken Hand und spielte genüsslich daran herum. Dies tat er offensichtlich schon etwas länger, denn an der Spitze der Eichel hatten sich bereits Lusttropfen gebildet.

„Darf man mitmachen?", fragte Hannah. Rhetorische Frage. Aber man will ja höflich sein.

„Unbedingt. Bist Du auch schon wieder so rattig wie ich?"

„Mindestens. Ich habe gerade die rothaarige Italienerin geküsst. Richtig voll mit Zunge. Das war vielleicht mega. Und dann bin ich so scharf geworden, dass ich es mir am Strand beinahe selber gemacht hätte. Zum Glück ist mir eingefallen, dass es dazu ja eine Alternative gibt."

Mit diesen Worten kletterte sie über Ihren ob dieser Ansage leicht konsternierten Bruder, nahm sein prachtvolles Teil liebevoll in die Hand und führte es bei sich ein. Dabei zeigt sich, dass sie nicht zu viel versprochen hatte. Der Zauberstab glitt mühelos in ihre Lusthöhle. Denn sie war inzwischen richtig feucht.

Hannah begann nicht sofort mit einem wilden Ritt. Der lange Kuss im Wasser hatte bei ihr das Bedürfnis nach echter Zärtlichkeit geweckt. Also beugte sie sich mit dem Kopf zum Gesicht ihres Bruders und begann, ihn zu küssen. Erst kleine, fast scheue Küsse. Die wurden immer länger, aber zunächst noch ohne Zungeneinsatz. Als am Ende die Zunge dazukam, war die erotische Hochspannung komplett. Hannah hatte sogar das Gefühl, dass Patricks Zauberstab, der so tief in ihr festsaß, noch härter geworden war.

Das war das Startsignal. Ganz behutsam schob Hannah ihre Oberschenkel soweit nach oben, bis am Ende nur noch Patricks Eichel in ihr war. Und senkte ihren Körper danach genauso geschmeidig wieder ab, um Patricks Stab wieder vollständig in sich aufzunehmen. Das Zeitlupentempo setzte Hannah fort, so lange es ging. Die Vereinigung mit ihrem Stiefbruder wollte sie so intensiv wie möglich genießen. Patrick verstand das ohne Worte. Er verstärkte den Genuss noch dadurch, dass er das Glück in Form von Hannahs Brüsten in die eigenen Hände nahm und die schönen festen Halbkugeln zärtlich verwöhnte. Er war dann auch derjenige, der das lange einvernehmliche Schweigen brach:

„Du hast so wunderschöne Brüste, geliebte Stiefschwester."

„Ja, ich mag sie auch. Du hast sie aber jetzt auch richtig schön verwöhnt. Schau mal, wie hart die Nippel jetzt sind. Wie bei Chiara vorhin."

„Hmmmm, Chiara. Die hat es Dir angetan. Sonst wärest Du nicht so megascharf jetzt. Aber ich bin ja auch so geil gerade. Komm, fick mich jetzt. Fick mich richtig!"

Mit diesen Worten begann Patrick, von unten dagegen zu stoßen. Deutlich schneller als Hannahs Zeitlupentempo. Hannah blieb nichts anderes übrig, als ihrerseits das Tempo zu erhöhen. Schnell fanden die beiden einen gemeinsamen Rhythmus:

„Ist es so besser, Brüderchen? Ja, jetzt reite ich Dich richtig. Oh ja, steck ihn ganz tief rein, Deinen fetten, heißen Schwanz. Ooooh, ist der dick und heiß. Oooh, ist das gut. Jaaaa, so! Noch schneller, noch, noch, noch!!!"

Patrick gab sich größte Mühe, mit dem Tempo seiner Stiefschwester mitzuhalten. Er merkte, dass es bei dieser Geschwindigkeit nicht mehr lange dauern konnte. Was nicht schlimm war. Hannahs Blick wurde immer glasiger. Ihre Artikulation war abgehackt und undeutlich:

„Aaahrgh. Ja, ja, ja, aargh. Jeeeeeetzt!"

Und „jetzt" passierte etwas, was sie bei ihren vorangegangenen Versuchen so noch nicht geschafft hatten. Sie kamen simultan. Als Hannah Patricks heißen Saft in sich aufsteigen fühlte, wurde ihr fast schwarz vor Augen. Völlig entkräftet sank sie auf ihrem Bruder zusammen. Auch Patrick genoss die Nähe zu seiner Stiefschwester. Deshalb blieben sie noch lange aufeinander liegen. Auch als Patrick längst wieder aus Hannah herausgerutscht war.

Irgendwann hatte Hannah ein Einsehen, rutschte von ihrem Bruder herunter und legte sich neben ihn.

„Lust auf Frühstück?", fragte sie ihn.

„Hunger habe ich wie ein Wolf. Die Eltern haben ausreichend Brötchen besorgt."

„Gut zu wissen. Eigentlich müsste ich noch einmal duschen, so verschwitzt und verklebt, wie ich jetzt bin. Aber dazu bin ich zu faul. Erträgst Du mich auch so?"

Patrick grinste:

„Ich rieche nichts. Und vom Klebstoff kann ich Dich gerne befreien."

Mit diesen Worten beugte Patrick sich so nach vorne, dass er mit seiner Zunge einen guten Zugang zu Hannahs Allerheiligstem hatte. Zärtlich schleckte er alles weg, was an gemeinsamen Körpersäften gerade aus Hannahs Lustkanal tropfte. Dass auch die von ihm produzierten Säfte darunter waren, störte ihn nicht.

„So eine schöne Vorspeise. Dafür lasse ich jeden Honig stehen!"

„Alter Charmeur! So lecker kann das gar nicht sein. Aber warte, ich könnte ja selber mal probieren. Dreh Dich mal ein bisschen in meine Richtung!"

Patrick tat wie gewünscht und Hannah gab sich Mühe, den „kleinen Patrick" von allen Überresten des Nahkampfs zu befreien. Sooo klein war der im Übrigen immer noch nicht. Und durch den Einsatz von Hannahs Lippen und ihrer Zunge wurde er auch gleich wieder größer. Ebenso wie das Wohlgefühl zwischen Hannahs Schenkeln, für das Patrick meisterhaft sorgte.

„Wollten wir nicht frühstücken?"

„Ist das kein Frühstück? Äußerst nahrhaft, finde ich. Gut, der Kaffee fehlt noch. Aber der kann doch warten. Ich finde den Honig gerade so angenehm auf meiner Zunge. Aaah, und Deine Zunge erst. Das wäre eine Sünde, wenn wir jetzt aufhören würden."

Und so kam es, dass das Frühstück noch exakt zwei Orgasmen oraler Art warten musste. Umso mehr genossen die Beiden danach Kaffee, Brötchen, Saft und die Marmelade aus den Brombeeren, die Hannah und ihre Stiefmutter in den letzten Tagen gepflückt hatten.

Danach schlenderten sie zum Strand und machten es sich gemütlich. Hannah hatte den geliebten E-Reader mit und war so in ihr Buch vertieft, dass sie vom Verhalten ihres Bruders nichts mitbekam. Als sie nach einer halben Stunde spannendster Krimilektüre das erste Mal aufblickte, merkte sie, dass Patrick hektisch auf seinem Handy herumdrückte. Komisch, sonst war das nicht seine Art. Gut, alle Jugendlichen waren quasi eins mit ihren mobile devices. Aber für Patrick galt das eigentlich nie. Er war sozusagen der ‚No mobile'-Typ. Der, der alle anderen verspottete, wenn sie mal wieder Stunden mit dem Phone verbrachten statt mit ihren Altersgenossen. Und jetzt? Da stimmte etwas nicht? Sie nahm sich vor, das weiter zu beobachten.

Nach einer weiteren Viertelstunde wurde ihr warm.

„Kommst Du mit ins Wasser, Brüderchen?"

„Nee, weiß nicht. Geh Du doch schon mal vor", war die etwas brummige Antwort.

Hannah blieb nichts anderes übrig, als sich allein in die Fluten zu stürzen. Das hatte auch etwas. Das Baden im Meer war inzwischen so mit den Gedanken an Chiara verbunden, dass ihr wieder warm ums Herz wurde. Entsprechend animiert kam sie wieder zu ihrem Handtuch zurück. Wo Patrick immer noch die Tastatur seines Handys bearbeitete.

„Sag mal, das ist ja nicht normal. Du spielst jetzt schon über eine Stunde an Deinem Ding rum."

„Davon kann keine Rede sein, Schwesterherz. Mein Ding macht gerade Pause, nachdem es von Dir heute Morgen so verwöhnt wurde. Außerdem sind hier Menschen. Auch Kinder. Am Strand würde ich nie an mir rumspielen. Ich heiße ja nicht Hannah."

„Ha, ha. Sehr witzig. Du weißt genau, dass ich Dein Handy gemeint habe, Du Horst. Was ist denn los? Hast Du eine Klausur verpasst oder beim Zocken verloren?"

„Ich zocke nicht. Und die Klausuren sind längst alle geschrieben."

„Dann muss es um etwas Wichtiges gehen. Wie heißt sie? Kenne ich sie?"

„Noch nicht."

„Danke! So genau wollte ich es jetzt auch nicht wissen!"

„Sei doch nicht gleich eingeschnappt. Ich habe Dir doch von Mara erzählt, oder"

„Mara. Hübscher Name. Never heard of."

„Na ja, vielleicht habe ich den Namen nicht genannt. In der ersten Nacht daheim, als Du mich über mein Liebesleben in Passau ausgequetscht hast."

„Ach, etwa die Österreicherin, die wieder zu ihrem Freund zurück ist?"

„Genau die."

„Und die hat jetzt so Sehnsucht nach Dir, dass Du Dir gleich einen Sonnenbrand holst, weil Du das Eincremen völlig vergessen hast? Komm, leg Dich auf den Bauch. Ich schmier' Dir den Rücken ein."

Hannah schnappte sich die Sonnencreme und begann ihren Bruder, gekonnt zu massieren. Dabei bleib es nicht beim Rücken im engeren Sinn. Sie nahm sich danach auch noch die Unterschenkel und Oberschenkel vor und zum krönenden Abschluss Patricks knackigen Po. Natürlich mussten auch die direkt an den Po angrenzenden Teile der Oberschenkel besonders sorgfältig eingecremt werden. Sie waren erfahrungsgemäß besonders sonnengefährdet. Und natürlich wanderte die Hand dann immer ein Stück weiter unter Patricks Körper, wo die Schwellkörper bereitwillig ihre Arbeit erneut aufnehmen.

„So, Großer, jetzt musst Du erst mal zehn Minuten auf dem Bauch liegen bleiben. In der Zeit kannst Du Deinem Schwesterchen ja erzählen, was mit dieser Mara gerade so dringend ist."

„Das witzige ist, dass sie auch gerade auf Korsika ist. Mit ein paar Schulfreundinnen hat sie bis gestern den GR 20 gemacht".

Der GR 20 ist ein berühmter, landschaftlich herrlicher Weitwanderweg, der die Insel von Nordwesten nach Südosten durchzieht und sich bei Wanderenthusiasten größter Beliebtheit erfreut.

„Nice!"

„Nicht so nice ist, dass sie am letzten Abend auf der Hütte von den anderen erfahren hat, dass ihr Typ zuhause in Wirklichkeit ein richtiges Arschloch ist, der sie von Anfang an nach Strich und Faden belogen und betrogen hat. Heute Morgen hat sie ihn am Handy zur Rede gestellt und anschließend mit ihm Schluss gemacht."

„Oh, wie bitter ist das denn? Dann wäre sie doch besser nach Weihnachten nicht wieder zu ihm zurückgegangen."

„Das wäre wohl für alle das Beste gewesen."

„Und jetzt muss der größte Frauenversteher der westlichen Welt erst mal trösten, oder? Jetzt wird mir klar, warum Du nicht von Deinem Handy wegkommst."

Patrick drehte sich wieder auf den Rücken. Sein Zustand hatte sich normalisiert. Er sah seine Stiefschwester an und nickte.

„So ist das wohl. Und weißt Du was das Beste ist?"

Hannah schüttelte den Kopf.

„Sie sind nach dem Ende der Wanderung nicht nach Hause, sondern auf einem Campingplatz etwa dreißig Kilometer südlich von hier. Und sie hat gefragt, ob ich nicht Lust hätte, sie morgen dort zu besuchen."

„Scheint ja echt Trost zu brauchen, die Gute. Und eine starke Schulter zum Ausweinen. Oder vielleicht auch andere starke Körperteile?"

Dabei blickte sie völlig ungeniert auf das Körperteil, das nicht nur Patricks, sondern inzwischen auch ihr „bester Freund" war und auch im nicht erigierten Zustand gut aussah.

„Du kleines Schweinchen. Ich glaube, sie braucht vor allem jemand zum Reden. Ich habe schon mal geschaut. Ganz in der Nähe vom Campingplatz ist ein Autovermieter, der auch Motorräder und Roller vermietet. Wenn Mom und Dad nicht zu böse sind, leihe ich mir da morgen einen Roller aus und fahre das halbe Stündchen zu Maras Campingplatz."

Die Eltern, die wie geplant am frühen Nachmittag zurückkehrten, waren nicht böse. Sie deuteten nur vorsichtig an, dass sie sich freuen würden, wenn Patrick nicht den ganzen Rest des Urlaubs getrennt von ihnen verbringen würde. Das hatte dieser auch gar nicht vor. So zog er am nächsten Tag vergnügt mit einem kleinen Rucksack mit „Notausrüstung" für ein, zwei Tage weiter nach Süden.

Für Hannah waren an diesem Morgen zwei Sachen anders. Zum einen war es die erste Nacht seit längerem gewesen, in der sie nicht mit Patrick geschlafen hatte. Das war völlig in Ordnung für sie. Der Ritt und die Oralverwöhnung am Morgen zuvor waren vermutlich der krönende Abschluss ihrer gemeinsamen Entdeckungsreise gewesen. Jetzt waren sie beide zu neuen Ufern unterwegs. Und genau hier kam der zweite Unterschied ins Spiel. Um viertel nach Sieben in der Früh war Hannah wie verabredet am Strand. Aber von Chiara war keine Spur. Hannah hatte fünf Minuten gewartet, zehn, eine Viertelstunde. Aber die Italienerin tauchte nicht auf. Nachdenklich ging Hannah wieder zum Stellplatz zurück. Alleine zu baden, hatte sie auch keine Lust. Sie war sich so sicher gewesen, dass Chiara auftauchen würde. So konnte man sich täuschen. Hatte sie sie doch überfordert gestern mit dem Kuss?

Nach dem Frühstück ging sie an diesem Tag mit den Stiefeltern an den Strand. Die erste Enttäuschung hatte sie schon wieder überwunden. Und schwupps stand plötzlich Chiara neben ihr. Fröhlich lächelnd, als sei nie etwas gewesen. Hannah beschloss, alles so zu nehmen, wie es kommen wollte. Sie stellte Chiara ihren Eltern vor. Die freuten sich, die junge Dame kennen zu lernen und luden sie ein, sich zu ihnen zu legen. Gerne breitete Chiara ihr Badetuch eben Hannah aus und schnell entstand eine muntere Plauderei zwischen den vieren.

Als Hannahs Stiefeltern zum ersten Mal baden gingen, nutzte Chiara die Gelegenheit für eine Entschuldigung:

„Es tut mir sooo leid, dass Du umsonst gewartet hast heute Morgen!"

„Das Risiko war ja da. Gab es Ärger mit Daniel?"

„Nein, gar nicht. Im Gegenteil. Ich habe Daniel gestern Abend in einer sehr zärtlichen Situation von unserem Kuss erzählt. Er hatte gar kein Problem damit. Keine Eifersucht, nichts. Er meinte, ich soll ruhig mal ausprobieren, wie das mit einer Frau ist. Ich dürfte aber auch nicht böse sein, wenn er es mal mit einem Mann versuchen würde. Das würde ihn schon lange reizen."

Sofort dachte Hannah an Patrick. Und seine Erzählungen von den Erlebnissen an der Isar. Vielleicht könnte man an einem der nächsten Abende ja mal zu viert... Dann fiel ihr aber ein, dass Patrick vermutlich anderes im Sinn hatte. Den Gesichtsausdruck, der dabei entstand, misinterpretierte Chiara:

„Jetzt fragst Du Dich, warum ich trotzdem heute Morgen nicht da war. Das war ganz blöd. Bei uns hat sich das Timing verschoben. Daniel hat gestern Abend spontan beschlossen, mit ein paar anderen Mountainbikern eine Art Inselrundfahrt zu mache. Die sind schon um halb acht los. Und ich wollte gerne noch mit ihm zusammen frühstücken. Und mir ist nicht eingefallen, wie ich Dich hätte verständigen können. Weder wusste ich, wo Euer Platz ist, noch habe ich Deine Handynummer. Echt saudumm. Bist Du jetzt sauer?"

„Ach was. Ich bin froh, dass nichts Schlimmes passiert ist. Handynummern tauschen wir am besten gleich aus. Und Du wolltest nicht mit auf die Tour?"

„Mir ist zu extrem, was die machen. Außerdem dauert es bis morgen Abend. Dann hätte ich unser Morgenbad ein zweites Mal verpasst. Das wollte ich auf keinen Fall."

„Oh wie süß", flüsterte Hannah. Schnell schaute sie sich in allen vier Himmelsrichtungen um. Die Stiefeltern waren immer noch im Wasser oder jedenfalls weit weg. Rasch drückte sie Chiara einen Kuss auf die Wange. Und sagte leise.

„Ich bin voll froh, dass Du dageblieben hast. Und dass wir jetzt Zeit füreinander haben."

Chiara beugte sich zu Hannah herüber und erwiderte den Kuss. Allerdings auf den Mund. Dieser Kuss dauerte wieder länger.

„Hannah?"

„Hmmm?"

„Ich bin mir jetzt ganz sicher. Ich bin total verknallt in Dich. Du bist so unglaublich schön und positiv. Ich hab' tausend Schmetterlinge im Bauch. Ich könnte sofort über Dich herfallen. Ich weiß zwar gar nicht, wie das geht, aber ich kann es jetzt schon kaum mehr erwarten."

Hannah ging es umgekehrt genauso. Außer, dass sie schon wusste, wie „es geht". Für die Übungsstunden mit den Freundinnen war sie im Nachhinein sehr dankbar.

„Mir geht es mit Dir ganz genauso. Das Ding ist nur, dass meine Eltern jede Sekunde auftauchen werden. Und dann den ganzen Tag mit mir am Strand sein wollen. Ich fürchte, wir müssen noch eine Zeitlang so tun, als sei nichts. Meinst Du, das geht?"

„Schwer. Aber es muss sein. Versuchen wir es."

Zum Glück stellte sich heraus, dass die ‚gespielte Normalität' doch nicht so schwer war. Zum einen gingen Eltern und Mädchen immer wieder abwechselnd ins Wasser, so dass Chiara und Hannah genug Zeit blieb, ihren Herzen freien Lauf zu lassen. Zum anderen stellte sich heraus, dass Hannahs Stiefeltern Chiara sympathisch fanden und sie ganz selbstverständlich in ihrer Mitte aufnahmen.

Als die Hitze gegen Abend etwas zurück ging und der Strand sich langsam leerte, fragte Hannahs Mutter: