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Die Schaufensterpuppe Kap. 03

Geschichte Info
Ende gut oder geht es noch weiter?
8.6k Wörter
4.68
6.1k
2

Teil 3 der 14 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 07/22/2021
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Ich wollte aufstehen, um mir noch einen Kaffee zu machen, doch das war mir durch den Schlauch, der mich am Stuhl hielt, so nicht möglich. Ich war, ganz anders als sonst, auf diesem Stuhl gefesselt. Zwar konnte ich mich noch bewegen und sogar aufstehen, weggehen konnte ich so aber nicht, ohne den Stuhl mit zu nehmen. Also setzte ich mich wieder und dachte nach.

Ich war mehr als nur erleichtert, daß dieser Mann Gertruds Bruder war und nicht ihr Freund und ich war froh und erleichtert darüber, erfahren zu haben, daß Gertrud das selbe für mich empfand wie ich für sie. Ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit und ich fing an, vor Freude zu weinen. Doch da war noch etwas. Ich schämte mich dafür, daß Gertrud wegen mir so traurig war. Es tat mir leid, mich ihr gegenüber in letzter Zeit so abweisend verhalten zu haben und wünschte, dies nicht getan zu haben. Woher sollte ich denn auch wissen, daß dieser Mann ihr Bruder war?

In diesem Moment gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf.

Wollte sie mich überhaupt noch, nachdem ich daran Schuld war, daß sie so traurig war? Wie würde es weiter gehen und was würde sie sagen? Und was sollte ich ihr sagen? Wie sollte ich mich bei ihr entschuldigen, ohne sprechen zu können? Wie würde es denn aussehen, wenn ich einfach eine Entschuldigung auf diesen Block schreiben würde?

Doch, ich konnte es ihr schreiben, ich konnte es ihr als Brief schreiben.

Ohne lange nachdenken zu müssen, nahm ich den Block, riss die vollgeschriebene Seite ab und schrieb: »Liebe Gertrud ...«

Nein, das konnte ich so nicht schreiben. Ich riss diese Seite ab und fing noch einmal an: »Liebste Gertrud ...« Nein, das klang zu platt, so konnte ich diesen Brief auch nicht anfangen.

Ich musste noch mehrere Seiten abreißen und wieder neu anfangen, doch irgendwann hatte ich einen Brief geschrieben, den ich ihr würde zeigen können:

»Gertrud,

es tut mir leid, daß ich in letzter Zeit so abweisend zu dir war. Aber als ich dich mit diesem Mann vor dem Schaufenster gesehen hatte, hatte ich gedacht, er wäre dein Freund. Heike hat mir eben erzählt, daß er dein Bruder ist und nun schäme ich mich dafür, mich so verhalten zu haben. Bitte bitte bitte verzeih mir, daß ich mich so verhalten habe und dich so zurückgewiesen habe.

Wenn du das noch möchtest, tue ich alles, was du willst und ich würde mich freuen, wenn es wieder so wird, wie vorher. Ich weiß, daß es ziemlich komisch ist, dir das so zu sagen, aber anders kann ich es nicht. Ich habe mich in dich verliebt und ich möchte dir nie wieder so weh tun.

Veronika (463)«

Es hatte mich sehr viel Kraft gekostet, mich so lange zu konzentrieren, um diesen Brief zu schreiben und trotzdem war er noch voller Fehler, durchgestrichener Wörter und Buchstaben. Außerdem sah er aus, als hätte ein kleines Kind ihn geschrieben. Doch ihn noch einmal zu schreiben, dazu hatte ich keine Kraft mehr. Und ich wusste auch nicht, wie viel Zeit mittlerweile vergangen war und wann Gertrud hier sein würde. Ich wusste nur, daß die Bahnen abends nur einmal in der Stunde fuhren und nachts sogar nur alle zwei Stunden. Und ich wusste nicht, ob und wenn ja, wie oft, Gertrud umsteigen musste, um von sich zu Hause hier her zu kommen.

Es war ganz sicher kein schöner Brief, doch mehr brachte ich einfach nicht zustande. Ich sah auf und stellte fest, daß auf dem Tisch eine dünne Plastiktüte stand, in der sich anscheinend Packungen von irgend einem Lieferservice befanden. Verwirrt sah ich diese an und fragte mich, wer sie hier her gestellt hatte und wann das wohl gewesen war. Auch waren die ganzen Seiten des Blockes, die ich abgerissen hatte, nicht mehr da, wo ich sie hin gelegt hatte.

Etwas später öffnete sich die Tür und Heike kam herein. Sie fasste mich an der Hand und sagte: »Komm mit.« Ich wollte aufstehen, bemerkte aber, daß der Schlauch noch an meinem Hintern angeschlossen war. Ich sah zu Heike und deutete auf den Schlauch.

»Ach so. Ja. Das muss wohl über Nacht so bleiben. Schade, aber nicht zu ändern«, sagte sie. Sie ließ mich aufstehen, hob die Versorgungseinheit zwischen Sitz und Lehne des Stuhles hindurch und nahm sie am Griff. Sie führte mich eine Treppe hinauf und durch ein hübsch eingerichtetes Zimmer, das aussah, wie ein Wartezimmer. Von dort brachte sie mich in einen Raum, der aussah, wie ein Schlafzimmer. Die Wände dieses Zimmers waren mit dunkelrotem Stoff behangen und der Fußboden mit dunklem Parkett belegt. Am Fenster hingen rot-schwarze Gardinen mit vielen Rüschen und über dem Bett, welches an der Wand gegenüber der Tür stand, befand sich ein großer Himmel. Auch an den Stangen, die den Himmel stützten, befanden sich Vorhänge und am Himmel selbst befand sich rundherum eine Borte aus schwarzer Spitze. An der Seitenwand vor dem Fenster stand ein kleiner, runder Tisch auf dem eine weiße Tischdecke lag. Dieser war mit weißem Porzellan gedeckt und mit einem dreiflammigen Kerzenständer und einer Vase in der ein Strauß Blumen steckte, schön hergerichtet.

Was allerdings nicht ganz in dieses Zimmer passte, waren die Schränke an der anderen Seitenwand. Diese hatten Glastüren und in ihrem Inneren sah ich sorgfältig aufgehängt, Peitschen, Stöcke und andere Schlaginstrumente sowie eine größere Menge an Sexspielzeug.

Hier würden Gertrud, Heike und Ingrid wohl ihre Kunden und Kundinnen empfangen, schoss es mir durch den Kopf und ich fragte mich, was sie mit diesen wohl hier anstellen würden.

Als ich mich umdrehte, sah ich an der Wand neben der Tür ein Andreaskreuz und einen Strafbock, die beide mit rotem Leder bespannt waren, so daß sie gut zum Rest des Raumes passten. Nur der Tisch mit seiner weißen Decke und der Dekoration passte nicht ganz hier her. Die Stühle, die an diesem Tisch standen, passten mit ihrem verspielten Aussehen aber wieder gut zum Rest des Zimmers.

Heike führte mich zu dem Tisch und reichte mir ein durchsichtiges Negligee aus schwarzer Spitze. Ich zog mich aus und Heike nahm die Sachen, die ich bisher getragen hatte. Dann zog ich dieses Negligee an und Heike schob mich auf den Stuhl, welcher der Tür gegenüber am Tisch stand. Sie legte meine Arme auf den Tisch, schob mich etwas zurecht und drehte meinen Kopf so, daß ich genau zur Tür sah. Sie zupfte das Negligee noch etwas zurecht und sagte: »Nicht bewegen«, bevor sie verschwand und mich alleine ließ.

Ich hatte eine ungefähre Ahnung, was sie vor hatte und als sie mit einem Servierwagen wieder kam, auf dem mehrere Essensglocken standen, wusste ich, daß ich mit meiner Vermutung recht hatte. Ich sah, daß auf dem Wagen auch noch eine Flasche Wein stand und fragte mich, ob das eine gute Idee war. Doch sie sagte noch einmal: »Nicht bewegen«, bevor sie mir zuzwinkerte und den Raum wieder verließ.

Nach bestimmt nur wenigen Minuten öffnete die Tür sich erneut und Gertrud kam herein gestolpert. Fast hatte ich den Eindruck, jemand hätte sie einfach herein geschoben.

Ihre schwarzen Haare hingen etwas wirr auf ihrem Kopf und sie trug eine einfache Trainingshose, einen dunklen Rollkragenpullover und leichte Sneakers.

Noch bevor sie sich umsah, drehte sie sich zur Tür und rief: »Sag mal, spinnst du?«, wobei sie sich den Hintern hielt.

»Gute Nacht«, hörte ich Heikes Stimme und die Tür wurde geschlossen.

Nun drehte Gertrud sich um und ihr Blick fiel auf mich. Ich bleib bewegungslos sitzen und sie kam langsam auf mich zu.

»Hallo«, sagte sie leise, als sie direkt vor mir stand und sah mich erwartungsvoll an.

Obwohl es bestimmt schon eineinhalb Stunden her war, daß Heike sie angerufen hatte, konnte ich noch immer deutlich sehen, daß sie geweint hatte.

Sie zog den anderen Stuhl heran und setzte sich direkt neben mich. Ihre Hand legte sie auf meine und schien zu erwarten, daß ich diese weg zog. Ich sah die Erleichterung in ihrem Gesicht, als ich dies nicht tat.

Leise fing sie an, zu reden: »Ich habe mich wahrscheinlich ziemlich dumm verhalten, als ich meinen Bruder ausgerechnet vor dir so begrüßt habe. Das tut mir wirklich leid. Ich hätte nicht gedacht, daß du das falsch auffassen könntest. Und ich hätte dich auch selber fragen können, warum du so abweisend warst. Aber auf diese Idee musste wohl erst Heike kommen. Aber als du dich einfach weggedreht hast, habe ich daran überhaupt gedacht. Das hat mir so weh getan, daß ich einfach überhaupt nicht mehr nachgedacht habe. Daran, daß du selbst gar nicht sagen kannst, was los ist, habe ich genau so wenig nicht gedacht.« Sie schaute mir in die Augen und schien auf etwas zu warten. Doch plötzlich schaute sie verwundert und fragte: »Sag mal, wie hast du Heike eigentlich gesagt, was mit dir los ist?«

Nun schaffte ich es einfach nicht mehr, so bewegungslos sitzen zu bleiben. Ich sah zu ihr und zog meine Hand unter Gertruds heraus. Mit dieser machte mit dieser eine Bewegung wie beim Schreiben.

Gertrud legte den Kopf in beide Hände und schüttelte den Kopf. »Darauf hätte ich auch selbst kommen können.«

Ich wandte mich zu ihr und legte vorsichtig meine Hand auf ihren Arm. Sie legte die andere Hand auf meine und rutschte mit dem Stuhl näher an mich heran.

Sie legte den Kopf an meine Schulter und eine Träne lief über ihre Wange. »Jetzt, wo ich weiß, was los war, kann ich mir vorstellen, wie es dir gegangen sein muss. Das tut mir so leid. Kannst du mir verzeihen?«, sagte sie leise.

Ich lehnte meinen Kopf an ihren und nickte. Mit der freien Hand streichelte ich ihr über ihr strubbelig abstehendes Haar.

In diesem Moment kam es mir so gemein vor, sie dermaßen abgewiesen zu haben. Auch ich hätte ja irgendwie zeigen können, warum ich mich so verhalten hatte und wie es mir ging, doch auch ich hatte die mir bleibenden Möglichkeiten, mich bemerkbar zu machen, einfach vergessen und hatte mich statt dessen einfach still verhalten. In diesem Moment kam ich mir richtig schlecht vor und ich hatte Schuldgefühle, weil es mich sogar irgendwie befriedigt hatte, sie weinen zu sehen.

Auch ich fing nun an, zu weinen. Sie schien es zu merken und legte ihre Hand auf meinen glatten, haarlosen Kopf, um diesen zu streicheln.

So saßen wir eine Weile und trösteten uns gegenseitig. Dabei bewegte sie ihre Hand zu meiner Wange, ohne damit aufzuhören, mich zu streicheln. Sie hob den Kopf und legte ihre Wange an meine. Auch ich streichelte nun ihre Wange und fing an, meine an ihrer zu reiben. Sie nahm den Kopf langsam zurück, ohne die Berührung unserer Wangen zu lösen, bis ihre Lippen meine berührten und wir uns küssten.

Uns an den Wangen haltend und eine Hand im Nacken der Anderen küssten wir uns so lange, bis uns die Luft ausging. Wir unterbrachen den Kuss nur kurz, um Luft zu holen, um ihn gleich darauf wieder fortzusetzen. Wir streichelten uns und unsere Hände wanderten dabei immer tiefer, bis wir uns am ganzen Oberkörper streichelten und uns immer näher kamen.

Während wir uns streichelten und küssten, höre ich plötzlich ein seltsames Geräusch. Es war ein recht lautes Grummeln, welches aus ihrer Magengegend kam. Ich hielt inne, sah sie an und kicherte tonlos.

»Ups«, sagte Gertrud und lachte verlegen. »Entschuldige. Ich habe heute noch gar nichts gegessen.«

Ich nahm den Kopf etwas zurück und deutete auf den Servierwagen, der neben dem Tisch stand.

»Ja, ich glaube, ich sollte wirklich mal was essen«, sagte sie.

Ich stand auf und hob die größte der Speiseglocken an. Darunter befand sich eine Platte mit panierten, gebratenen und geschnittenem Fleisch.

»Mhh, Ente. Lass mich raten, das Essen hat Heike bestellt?«

Ich nickte und nahm Gertruds Teller. Auf diesen legte ich einige Stücke Fleisch und hob die nächste Glocke an, unter der sich Reis befand, auf dem eine aus einer Karotte geschnittene Blume lag. Zusammen mit der Blume gab ich ihr etwas von dem Reis auf den Teller und hob die letzte Glocke an, unter der sich, wie ich erwartet hatte, Gemüse und Soße befanden, die ich über den Reis gab und ihr schließlich den Teller hin stellte.

Sie setzte sich an ihren Platz und ich setzte mich ihr gegenüber hin.

»Willst du denn gar nichts essen?«, fragte sie erstaunt.

Ich schüttelte den Kopf und deutete auf die Versorgungseinheit, die nicht nur meinen Darm entleerte, sondern mich auch mit Wasser und Nahrungskonzentrat versorgte, welches in einem gleichmäßigen Fluss in genau der richtigen Menge direkt in meinen Magen gepumpt wurde.

»Ich denke, du kannst trotzdem ruhig etwas probieren, ich käme mir ziemlich blöd vor, wenn ich die einzige bin, die bei einem so romantischem Date etwas isst«, sagte sie kichernd.

Ich sah sie an und zuckte mit den Schultern.

Sie kicherte erneut, nahm meinen Teller und gab mir ebenfalls etwas Fleisch, Reis, Gemüse und Soße auf diesen.

Bevor sie anfing zu essen, schenkte sie Wein in unsere Gläser. Mit ihrem prostete sie mir zu. »Guten Appetit meine schöne Puppe«, sagte sie. Ich nahm mein Glas, prostete ihr ebenfalls zu und trank einen kleinen Schluck.

Der schwere Rotwein schmeckte Herrlich. Doch da ich außer zwei Tassen Kaffee und einem Glas Kinderpunsch in den letzten Jahren überhaupt nichts getrunken hatte, war der Geschmack für mich überwältigend. Das Aroma stieg mir in die Nase und ich hatte Probleme damit, zu schlucken.

Sie bemerkte das und kicherte erneut. »Mach besser langsam. Ich weiß ja nicht, wie der Wein auf dich wirkt. Soweit ich weiß, hast du, seit du hier bist ja keinen Alkohol getrunken.

Ich kicherte ebenfalls tonlos und trank einen weiteren Schluck.

Während Gertrud aß und trank, probierte ich etwas von der leckeren Ente und auch von der Soße, doch ich war bereits nach wenigen Bissen so satt, daß ich nicht mehr weiter essen konnte. Also beschränkte ich mich darauf, ihr beim Essen zuzusehen. Ich nahm eine der Blumen aus der Vase und roch daran. Für mich war dies angenehmer, als zu essen, denn ich konnte den Duft der Blume genießen, ohne daß mein Magen mir sagte, ich hätte zu viel gegessen.

Statt zu essen nippte ich gelegentlich an dem Wein und sah Gertrud dabei zu, wie sie genüsslich und offensichtlich mit viel Hunger aß. Dabei sah sie immer wieder zu mir und schaute mich mit einem verliebten Blick an.

Ich fragte mich ernsthaft, was sie an mir fand. Ich wusste, wie ich aussah. Ja, ich hatte halbwegs ordentliche Brüste und war weder zu dick noch zu dünn, doch meine Haut glich durch den Überzug, von dem ich wusste, daß er sich wohl nie wieder entfernen lassen würde, eher dem Plastik einer echten Schaufensterpuppe. Ich hatte eine Glatze und hatte am ganzen Körper nicht ein einziges Härchen. Meine Wimpern und meine Augenbrauen, sogar meine Augen selbst, waren aufgemalt und meine eigenen Augen befanden sich hinter einer Folie, die nahtlos in den Überzug meiner Haut überging. Nur zwei kleine Öffnungen in dieser Folie ermöglichten mir überhaupt, etwas zu sehen. Meine Nase war nur dadurch zu erkennen, daß sie sich leicht vom Gesicht abhob und zwei Nasenlöcher aufwies und selbst meine Lippen waren nur deshalb zu erkennen, weil sie mit roter Farbe aufgemalt waren. Meine Hände sahen viel zu perfekt aus, als daß sie natürlich wirkten und selbst meine Fingernägel, die sich kaum von meinen Fingern unterscheiden ließen, waren aus Plastik. Meine Füße sahen genauso unnatürlich aus, wie meine Hände und meine Zehen waren durch den Überzug nur angedeutet. Selbst meine Muschi gab es nicht mehr wirklich, sie bestand lediglich aus einem schmalen Schlitz, der selbst ohne die Abdeckung, die ich, seit Gertrud mich aus dem Schaufenster geholt hatte, nicht mehr getragen hatte, kaum zu sehen war.

»Und nun«?, fragte sie, nachdem sie gegessen und ihren Wein ausgetrunken hatte.

Ich zuckte mit den Schultern. Daß ich etwas selbst entscheiden konnte, war viel zu lange her, als daß ich ausgerechnet jetzt damit anfangen wollte. Zudem blieben ohnehin nur wenige Dinge, die mir einfielen, jetzt zu tun. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich es im Moment am liebsten gehabt, wenn sie mich in die Arme nehmen und nicht mehr loslassen würde.

Ich sah auf und mein Blick fiel auf das Andreaskreuz neben der Tür. In diesem Moment fragte ich mich, ob es ihr gefallen würde, mich dort zu fesseln. Ich musste nicht lange überlegen und deutete mit einer Hand auf dieses Kreuz aus dunklem Holz, rotem Leder und glänzenden Polsternägeln.

Obwohl sie mich einfach dadurch bewegungsunfähig machen konnte, indem sie auf ihrem Handy den entsprechenden Befehl eingab, fand ich es wesentlich aufregender, erregender, wirklich gefesselt zu sein und gerade jetzt war es dieses Kreuz, welches mich geradezu magisch anzog und es war die Neugier, was sie, wenn ich dort gefesselt wäre, mit mir anstellen würde. Ich war bereit, alles, was sie sich würde einfallen lassen, zu ertragen, für sie zu ertragen.

Sie wandte den Kopf und sah ebenfalls das Kreuz an. »Du willst daran gefesselt werden?«, fragte sie.

Nein, ich wollte es nicht, ich wollte das, was sie mit mir tun würde, für sie ertragen.

War ich tatsächlich so masochistisch, fragte ich mich oder war es eher mein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, welches mich dazu verleitete?

Ich schüttelte energisch den Kopf und zeigte auf sie.

»Ich verstehe nicht, was du meinst«, sagte sie etwas verwirrt.

Ich seufzte leise. Wenn ich doch jetzt nur den Block hätte, auf den ich vorhin geschrieben hatte.

Der Block, fuhr es mir durch den Kopf. Auf diesem befand sich noch der Brief, den ich ihr geschrieben hatte.

Doch der lag wahrscheinlich noch auf dem Tisch, unten im Aufenthaltsraum. Also deutete ich auf mich, dann auf das Kreuz. Ich kreuzte die Handgelenke und hielt ihr so die Hände hin.

Ohne etwas zu sagen, nickte sie, stand auf und fasste mich an den Händen.

Sie zog mich vom Stuhl und entfernte die Versorgungseinheit von meinem Hintern. Langsam führte sie mich zu dem Kreuz, wo sie mir das Negligee auszog und auf den Boden deutete.

Ich kniete mich vor sie, wie ich es früher gelegentlich getan hatte, die Knie schulterbreit gespreizt, die Hände mit den Handflächen nach oben auf den Beinen liegend, den Rücken gerade und den Kopf gerade erhoben. Doch schließlich änderte ich diese Position etwas ab, indem ich den Kopf in den Nacken legte und den Mund weit öffnete.

Obwohl ich wusste, daß sie es nicht sehen konnte, schloss ich die Augen und wartete ab, was passierte.

Ich hörte, wie sie etwas aus den Schränken auf der anderen Seite heraus holte und anscheinend auf den Tisch legte. Ich hörte, wie sie das Geschirr abräumte und auf den Servierwagen stellte, diesen vom Tisch weg schob und danach zum Kreuz ging. Ihre Sneakers konnte ich auf dem Parkett deutlich hören.

Ich spürte, wie ich allmählich abdriftete und sich ein leichter Dämmerzustand in meinem Kopf ausbreitete, doch ich kämpfte dagegen an, wollte wach bleiben, wollte nichts verpassen und alles deutlich und mit wachen Sinnen erleben.

Irgendwann spürte ich, wie etwas in meinen Mund tropfte und öffnete die Augen um ihr Gesicht direkt über meinem zu sehen. Ihre Lippen waren noch gespitzt und etwas Speichel hing an diesen.

Ich ließ ihren Speichel in meine Kehle rinnen und versuchte, ihn so lange wie möglich zu halten, ohne zu schlucken. Wieder schloss ich die Augen.

Ich spürte, wie sie mich an der Schulter fasste und mich etwas vor schob. Ich stand auf und folgte ihrem leichten Druck, ohne die Augen zu öffnen. Sie drehte mich um und schob mich rückwärts weiter, bis mein Rücken irgendwo anstieß. Sie spreizte meine Beine und meine Arme und ich spürte, wie sie diese fesselte. Sie legte etwas um meinen Bauch und band mich damit stramm fest. Ich versuchte, meine mir verbleibende Bewegungsfreiheit zu testen, doch viel war davon nicht mehr übrig. Nur den Kopf und die Hände konnte ich noch bewegen.

»Sag mal, hast du die Augen zu?«, fragte sie, scheinbar direkt neben meinem Kopf, worauf hin ich lediglich nickte.

»Dann lass sie bitte zu«, sagte sie und fing an, mich zu streicheln. Ich spürte ihre Hände am ganzen Körper, an meinen Beinen, meinen Armen, meiner Seite, meinem Bauch und meinen Brüsten.

Als sie diese streichelte, versuchte ich, mich ihren Händen entgegen zu drücken. Sie schien das zu spüren und massierte meine Brüste, erst sanft, dann immer fester, bis es schließlich schmerzhaft wurde und ich tonlos aufstöhnte. Sie nahm dies zum Anlass, meine Nippel zu drücken und diese zu zwirbeln. Dabei spürte ich ihre Lippen auf meinen und wir versanken in einem langen Kuss, während dem sie unablässig meine Nippel quälte.