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Die Schaufensterpuppe Kap. 04

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»Stop«, sagte Heike. Sie ging zur Tür und schloss diese mit ihrem Schlüssel ab, den sie sofort wieder ab zog. »Wir gehen jetzt alle nach hinten und setzten uns. Sie kommen auch mit und dann erwarte ich eine Erklärung dafür.« Dabei stieß sie dich noch immer zappelnde Frau mit dem Fuß an. »Du lässt sie jetzt gehen, damit sie aufstehen kann und dann gehst du nach oben und schickst deine Kundin nach Hause«, sagte sie zu Gertrud. »Du«, nun zeigte sie auf mich »gehst auch nach hinten und setzt dich und du«, nun deutete sie zu Ingrid »machst dich bitte etwas sauber und kommst auch nach hinten. Den Laden lassen wir so lange zu.«

Es dauerte eine ganze Weile, bis alle reagiert hatten. Ich ging zuerst in die Teeküche, setzte mich und versuchte, mich zu beruhigen. Kurz darauf kam Ingrid herein und sah mich fragend an. Als ich den Kopf schüttelte und mit den Schultern zuckte, kam sie zu mir und fragte mich, ob alles in Ordnung sei. Als ich nickte, legte sie kurz eine Hand auf meine Schulter und holte sich einige Papiertücher, mit denen sie, nur wenig erfolgreich, begann, sich den Kaffee vom Kleid zu wischen.

Kurz darauf kam Heike herein. Sie hielt die Fremde am Arm und stieß sie unsanft auf einen der Stühle. Auch diese hatte einiges von dem Kaffee abbekommen und sah reichlich derangiert und ängstlich aus. Aus irgend einem Grund hatte ich jetzt sogar Mitleid mit ihr. Ich wollte mir nicht ausmalen, was Gertrud wohl mit ihr angestellt hätte, hätte Heike sie nicht zurück gehalten.

Eine ganze Weile saßen wir schweigend am Tisch. Nur die Kaffeemaschine gluckerte vor sich hin und Heike gab Ingrid und mir eine Tasse. Auch sich selbst machte sie eine Tasse fertig und bereitete eine weitere Tasse zu, die sie neben die Maschine stellte. Der Fremden gab sie allerdings keinen Kaffee.

Schließlich hörte ich, wie draußen jemand vorbei ging und Gertrud sich wortreich entschuldigend von ihrer Kundin verabschiedete. Es dauerte noch etwas, bis sie herein kam, sich neben mich setzte und meine Hand nahm und diese streichelte.

Während Heike ihr den Kaffee gab, sahen wir alle zu der Frau, die wie ein Häufchen Elend an der schmalen Seite des Tisches saß und den Blick stur auf diesen gerichtet hatte.

»Also, was ist denn nun passiert?« Es war Ingrid, die als Erste die Sprache wieder fand.

»Diese Frau hat Veronika Wachs ins Gesicht gekippt. Das ist ihr in den Mund gelaufen und sie hat keine Luft mehr bekommen.«

»Was?«, rief Ingrid entsetzt aus und sah nun ebenfalls sehr verärgert aus.

»Was das soll, weiß ich aber auch nicht«, fuhr Heike fort. »Und von Ihnen will ich jetzt wissen, was Sie sich dabei gedacht haben und wer Sie überhaupt sind«, fuhr sie nun die Frau an. »Und behaupten Sie bloß nicht, Sie hätten nicht gewusst, daß Veronika keine Puppe ist. Das haben Sie ganz sicher nicht aus Versehen gemacht.«

Gertrud fasste mit einer Hand meine Hand und strich mir mit der Anderen übers Gesicht. Dabei sah sie mich ziemlich besorgt an.

Die Frau sah nun ängstlich auf und blickte in die Runde.

»Ich heiße Erika«, sagt sie leise. »Als ich sie«, sie deutete auf mich »vor vier Jahren das erste Mal im Schaufenster gesehen habe, ist mir schon irgendwas komisch vorgekommen. Ich habe sie mir immer wieder angeschaut und jedes Mal habe ich gedacht, daß sie keine Schaufensterpuppe sein kann. Irgendwas ist mir immer komisch vorgekommen.«

»Waren Sie deshalb in den letzten Jahren so oft im Laden?«, fragte Heike, die anscheinend die Führung übernommen hatte.

Die Frau, Erika, nickte kaum merklich. »Ich habe sie mir immer wieder angesehen und als sie auf einmal nicht mehr im Schaufenster war, bin ich in den Laden gegangen, da habe ich sie das erste Mal aus der Nähe gesehen. Und irgendwas an ihren Augen war komisch. Ich glaube, sie hatten sich sogar bewegt. Und ihr Mund hat auch so komisch ausgesehen. Und irgendwann habe ich sie angefasst und ich war ziemlich überrascht daß sie nicht so hart wie Plastik war, sondern ganz weich, fast so wie ein Mensch. Da hatte ich das erste Mal gedacht, daß das ein Anzug aus Latex oder so sein musste.«

»Und heute haben Sie ihr einfach mal Wachs ins Gesicht gekippt, um zu sehen, ob sie wirklich keine Puppe ist. War Ihnen denn nicht klar, daß sie keine Luft mehr bekommt, wenn sie ihr das Wachs in den Mund kippen?«, fuhr Heike sie an.

»Nein, so war das nicht«, sagte Erika leise. »Ich habe ihr etwas auf die Stirn laufen lassen und als es auf die Augen gelaufen ist, hat sie gezuckt, so als ob sie sie zusammen kneifen wollte. Und ja, ich habe es ihr auf die Nase laufen lassen, weil ich wissen wollte, ob sie atmet. Aber ich wollte ihr nicht so viel in den Mund schütten. Das war ein Versehen. Bitte, glauben Sie mir, das wollte ich wirklich nicht.« Sie sah mich mit einem entschuldigenden blick an, so als ob sie wollte, daß ich das bestätigte.

Ich zuckte nur mit den Schultern und sah sie weiter an.

»Ich wollte das nicht«, sagte sie noch einmal. »Als ich sie das erste Mal gesehen habe, hatte ich mir vorgestellt, wie das sein müsste, wenn man so in dem Schaufenster steht und sich nicht bewegen darf. Ich habe es selbst versucht, als ich zu Hause war«, fuhr sie leise, fast flüsternd fort. »Ich habe es mir immer wieder vorgestellt, wie das wäre und ich habe immer wieder versucht, so still zu stehen. Ich habe mir im Internet einen Latexanzug gekauft und mich zu Hause hingestellt. Stunden lang.« Sie wurde nun noch leiser. »Und ich habe mir einen Vibrator gekauft und den angestellt und versucht, still zu stehen, selbst wenn ich... selbst als ich gekommen bin und irgendwann habe ich das auch geschafft. Ich wollte wissen, wie das ist und ich wollte es auch. Ich wollte das auch können und ich habe so oft davon geträumt, neben ihr in diesem Schaufenster zu stehen, mich nicht bewegen zu dürfen und ich habe mir vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn ich auch so eine tolle Puppe wäre, wie sie, wie es wäre, wenn jemand mich zurechtmacht, wie er will. Ich habe sie so bewundert dafür, daß sie das wochenlang geschafft hat, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen und nicht mal aufs Klo zu müssen.«

Sie hielt inne, holte Luft und sah mich einfach nur an.

»Ich habe einen Bekannten, von dem habe ich mir einen Bewegungsmelder bauen lassen, der mir Stromschläge gibt, wenn ich mich bewege. Ich habe mir einen Katheter legen lassen und mir einen großen Plug in den Hintern gesteckt, damit ich nicht aufs Klo muss. Dann habe ich mir auf Plastikfolie Reißzwecken geklebt und die auf meine Brüste und an meine ... an meine Muschi geklebt, damit ich mich nicht bewege, ich habe mir den Vibrator in die Muschi gesteckt und dann den Latexanzug angezogen. Dann habe ich da drüber Reizwäsche angezogen und mich so hingestellt, wie sie im Schaufenster gestanden hat. Aber ich habe es nie länger als einen halben Tag ausgehalten. Und jedes Mal, wenn ich es wieder nicht geschafft habe, hat mich der Bewegungsmelder und die Reißzwecken bestraft.« Sie hatte nun angefangen, zu weinen und redete noch leiser. »Und irgendwann habe ich mich gefragt, ob sie nicht doch nur eine Puppe ist, die jemand sehr lebensecht gemacht hat. Ich wollte einfach nur wissen, ob sie lebt oder eine Puppe ist. Ich wollte ihr nicht weh tun. Ich wollte doch nur so sein, wie sie.«

Nun senkte sie wieder den Blick und sah weinend den Tisch an.

Ingrid sah in die Runde und als niemand Anstalten machte, etwas zu sagen, ging sie zu Erika, setzte sich neben sie und nahm sie in die Arme.

Nun stand Heike auf, machte noch eine Tasse Kaffee, die sie Erika hin stellte und verteilte die Gebäckstücke, die Ingrid beim Bäcker geholt hatte.

Ingrid gab Erika den Kaffee und das Gebäckstück und diese sah fragend in die Runde und erst, als Gertrud nickte, begann sie, zu essen und zu trinken.

»Weißt du, so wie 463 wirst du das nie können. Sie muss nicht essen und trinken und sie muss auch nicht aufs Klo, jedenfalls nicht so wie andere Menschen. Und sie trägt auch keinen Anzug«, begann sie zu erklären. Sie, Heike und Gertrud erklärten Erika, daß ich mich dafür ziemlich tiefgreifenden Operationen unterzogen hatte, und was das für welche gewesen waren. Und sie erklärten ihr, wie ich ohne selbst zu essen und zu trinken auskam und wie ich auf Toilette ging. Sie erklärten ihr auch, daß ich mit meiner Nahrung auch Medikamente bekam, die es mir ermöglichten, so lange auszuharren, ohne daß ich geistige Probleme bekam. Auch das mein Überzug nie wieder abgehen würde und was sich in diesem alles befand, erklärten sie ihr so gut sie es selbst konnten. Am Ende wusste ich selbst einige Dinge, die ich vorher nicht gewusst hatte. Zum Beispiel, daß die Elektroden, die meine Muskeln stimulieren und blockieren konnten als feines Geflecht auf meiner Haut lagen und mit dem Überzug befestigt waren oder, was ich allerdings bereits geahnt hatte, daß mein Magen sich durch die wenige und regelmäßige Aufnahme des Nährstoffbreis, den ich bekam, bereits ziemlich stark verkleinert war und ich mit normalem Essen kaum noch auskommen würde, es sei denn, ich würde alle paar Minuten einen bissen zu mir nehmen. Sie erklärten ihr auch, daß man meinen Kitzler nur wenige Zentimeter nach innen verlegt hatte. Bisher hatte ich angenommen, daß dieser sich weiter innen befand. Auch erfuhr ich, daß in meiner Nahrung Hormonpräparate waren, die meinen Hormonhaushalt ergänzten.«

Nachdem die Drei Erika all das erzählt hatten, sah diese mich an. »Und du kannst nur kommen, wenn dieser Vibrator läuft?«, fragt sie leise, worauf hin ich nickte.

»Und das hast du alles freiwillig machen lassen?«, wollte sie wissen.

Wieder nickte ich. Mehr oder weniger stimmte das ja, auch wenn ich nicht gewusst hatte, wie weitgehend das, was man mit mir tun würde, war.

»Und das geht nie wieder rückgängig zu machen?«, fragte sie.

Wieder nickte ich.

»Naja fast«, sagte Gertrud. »Die Klammer, die ihre Stimmbänder blockiert, kann man mit einem einfachen Eingriff wieder raus nehmen und ihren Kitzler kann man auch wieder da hin verschieben, wo er hin gehört. Aber dann muss man ihn auch mit diesem Überzug versehen. Und man kann die Folie über ihren Augen entfernen, damit sie wieder ihre echten Augen hat. Und mit viel Geduld kann man ihre Verdauung wieder normalisieren. Aber es kommen trotzdem weiter alle Flüssigkeiten in ihren Darm, also wird es ziemlich schwer für sie werden, wieder ohne die Versorgungseinheit auszukommen. Oder zumindest ohne den Verschluss. Ihre Schließmuskeln sind wahrscheinlich auch kaum noch vorhanden. Die dürften sich jetzt schon fast komplett zurückgebildet haben.«

Ich lehnte mich bei Gertrud an und dachte darüber nach, wie es wohl wäre, all das rückgängig machen zu lassen, was sie gerade aufgezählt hatte. Ich könnte wieder halbwegs normal essen und trinken und ich könnte wieder richtig sehen, ohne auf diesen kleinen Punkt beschränkt zu sein, der mir nun das Sehen ermöglichte und ich könnte wieder richtigen Sex haben.

Doch wollte ich das überhaupt? Ja, ich vermisste es, etwas Richtiges zu essen, zu schmecken und zu spüren, wie das Essen mich allmählich satt macht. Aber es wäre auch eine große Ablenkung. Eine Ablenkung davon, eine gute Schaufensterpuppe zu sein. Und eine große Ablenkung davon, für Gertrud das zu sein, was sie wollte. Aber sie zu sehen, sie richtig zu sehen und mit ihr schlafen zu können, das würde ich schon gerne wollen.

»Ich möchte das auch«, sagte Erika leise und sah mich eingehend an.

»Was?«, entfuhr es Heike. »Du willst alles aufgeben? Deine Freunde, deine Familie, deine Arbeit, deine Freiheit? All das willst du aufgeben?«

»So viel ist da nicht aufzugeben. Und wenn ich dafür so sein kann, wie sie«, sie deutete auf mich »dann ist es mir das wert. Was muss ich dafür tun, um so zu werden? Wie finde ich diese Agentur?«, fragte sie nun mit fester Stimme.

Für eine Weile herrschte Schweigen im Raum und alle sahen Erika an.

»Du bist bereit, deine Wohnung aufzugeben?«, fragte nun Ingrid.

Erika sah sie mit festem Blick an, nickte und sagte entschlossen »Ja, dazu bin ich bereit.«

»Und du bist bereit, deine Freunde, deine Familie und deine Arbeit dafür aufzugeben?«, fragte Ingrid weiter.

Wieder antwortete Erika mit fester Stimme »Ja!«

Was hatte Ingrid vor, fragte ich mich.

»Und bist du bereit, so zu leben, wie Veronika? Keinen eigenen Willen mehr zu haben und zu tun, was man von dir verlangt? Im Schaufenster zu stehen und dich nicht zu bewegen? Alles zu ertragen, was andere mit dir anstellen?«

Erika nickte entschlossen.

»Und wärst du auch dazu bereit, es auf die harte Tour zu lernen, nicht so wie Veronika mit ein paar OPs auf die leichte Weise, sondern auf eine Weise, die viel härter für dich werden würde?«

Ich fragte mich, worauf Ingrid hinaus wollte.

Auch Erika schien sich das zu fragen, denn nun zögerte sie etwas, bevor sie erneut »Ja«, sagte.

»Das Jahr ist gerade mal drei Monate alt. Wie viel Urlaub hast du noch?«, wollte Ingrid wissen.

»Ich habe noch meinen gesamten Urlaub für dieses Jahr«, erwiderte Erika zögernd.

»Gut. Du nimmst deinen Urlaub an einem Stück. Sag deinem Chef, daß du eine Auszeit brauchst oder so. Und deinen Freunden und deiner Familie sagst du das auch. Und wenn es soweit ist, kommst du wieder hier her. Und du wirst, bevor du den Urlaub antreten kannst, keinen Fuß mehr in diesen Laden setzen. Sieh das als Strafe dafür an, daß du Veronika in solche Gefahr gebracht hast.«

Erika sah sie fragend an, sagte aber nichts.

»Und ich will die Telefonnummer von deinem Bekannten, der dir diesen Bewegungsmelder gebaut hat.«

Erika nickte und holte ihr Handy hervor. Sie tippte kurz darauf herum und zeigte es Ingrid. Diese holte sich einen Stift und einen Block, und schrieb eine Telefonnummer ab.

»Gut. Und jetzt verschwinde. Ich will dich in frühestens drei Wochen hier sehen, dank daran, wenn du deinen Urlaub beantragst.« Sie zeigte zur Tür und ihr Blick ließ keinen Widerspruch zu.

»Ja«, sagte Erika, stand auf und ging zur Tür. Bevor sie den Raum verließ, drehte sie sich noch einmal um, sah zu mir und ging schließlich.

»Ich lasse sie mal besser raus«, sagte Heike, als die Tür ins Schloss fiel. Sie stand auf und folgte Erika.

»Was wird das denn, wenn's fertig ist?«, fragte Gertrud nun und sah Ingrid fragend an.

»Was meinst du?«, fragte Ingrid, ohne eine Miene zu verziehen, nahm ihr Handy und schien irgend etwas zu suchen.

»Was ich meine? Das mit dieser Erika. Was hast du mit ihr vor? Willst du sie an die Agentur vermitteln, von der Veronika kommt?«, hakte Gertrud nach.

Ingrid sah auf und schaute zu mir. »Nichts gegen dich«, sagte sie zu mir. »Ich finde es ziemlich mutig von dir, daß du das mit dir machen lässt, aber ich denke nicht, daß das für jeden etwas ist. Und außerdem gefällt es mir persönlich einfach nicht so gut.« Nun schaute sie zu Gertrud. »Erika will eine Schaufensterpuppe werden, also werde ich ihr genau das geben. Außerdem, ich wollte schon immer eine Sklavin haben und sie scheint dafür genau die richtige zu sein.«

»Du willst sie zu deiner Sklavin machen? Du willst tatsächlich, daß sie alles aufgibt?«, fragte Gertrud ungläubig.

»Nein, genau das werd ich natürlich nicht tun. Aber für eine Weile kann ich sie doch in diesem Glauben lassen.«

»Und was soll das mit dem Urlaub?«, wollte Gertrud wissen. Sie schien nun recht interessiert zu sein.

»Sieh es als Probezeit. Wenn es ihr nicht gefällt, kann sie danach wieder in ihr altes Leben zurück, ohne daß es dabei Probleme gibt. Und wenn doch, werde ich mir überlegen, wie es weiter geht«, erwiderte Ingrid.

Gertrud sah sie eingehend an. »Na gut, was hast du vor?«

»Sie scheint recht masochistisch zu sein. Das werde ich ausnutzen«, erklärte Ingrid. »Alles Andere werde ich sehen, wenn es soweit ist. Aber ich würde sie gerne ins Schaufenster stellen, wenn du nichts dagegen hast. Und ich brauche die Nummer von der Firma, die diese Kleidung aus Silikon herstellt.«

Nun lachte Gertrud. »Ich ahne, was du vor hast. Die Nummer von dieser Firma habe ich im Büro und du kannst sie gerne ins Schaufenster stellen.«

»Danke«, sagte Ingrid. »Ich glaube, ich muss mich mal langsam umziehen. Paul wird balde kommen und so wie ich aussehe, wird er mich wohl kaum ernst nehmen.«

Wieder lachte Gertrud. »Wenn er dich so nicht ernst nimmt, hast du wohl etwas falsch gemacht. Erinner dich mal an den Tag, an dem ich verschlafen hatte und in Schlabberhose und Rollkragenpullover drei Stunden lang mit einer Kundin verbracht habe. Sie hat mich auch in diesem Aufzug ernst genommen.«

»Ja, das hat sie auf jeden Fall«, meinte Ingrid und lachte nun ebenfalls. »Ich erinnere mich an das Video, das sie dir ein paar Tage später geschickt hatte. Sie hat alles getan, was du ihr aufgetragen hast. Und zwar das erste Mal, ohne Widerrede oder nachzufragen. Sie hat eine Woche später sogar Osterhase gespielt und alles aufgenommen.«

Ich konnte der Unterhaltung bisher zwar halbwegs folgen, doch was sie damit meinte, daß diese Kundin Osterhase gespielt hatte, darunter konnte ich mir überhaupt nichts vorstellen. Ich sah abwechselnd zu Ingrid und Gertrud, wobei ich fragend den Kopf hob.

Ingrid schien meine Frage zu bemerken, denn sie erzählte: »Gertrud hat dieser Frau die Aufgabe gegeben, in der Fußgängerzone Osterhase zu spielen. Dazu hat sie ihr ein paar aus Gelatine gegossene Eier in die Muschi und in den Hintern gesteckt. Die musste sie auf dem Heimweg irgendwo fallen lassen. Und zwar immer nur eins an jeder Stelle und immer abwechselnd. Dabei durfte sie sich nicht hin hocken und sie musste alles mit dem Handy filmen.«

»Es hat über zwei Stunden gedauert, bis sie zu Hause war. Normalerweise läuft sie nur zwanzig Minuten«, erklärte Gertrud.

Ich stellte mir vor, wie jemand auf diese Weise irgendwo in der Fußgängerzone Eier legte und musste bei dieser Vorstellung lachen.

»Lach nicht so, sonst lass ich dich auch mal Eier legen«, sagte Gertrud grinsend.

Ich fand diese Vorstellung nicht all zu schlimm, zumal ich den Laden laut dem Vertrag, den Gertrud mit der Agentur abgeschlossen hatte, nicht verlassen durfte, also nickte ich und sah sie auffordernd an.

»Das wird nicht gehen«, sagte Gertrud. »Bei dir funktioniert das weder vorne noch hinten.« Dabei fasste sie mir ungeniert zwischen die Beine und drückte einen Finger in meine ziemlich enge und trockene Muschi. Nein, ein Ei, selbst wenn es aus Gelatine wäre, würde in meine Muschi kaum hinein passen, stellte ich mit Bedauern fest.

»Aber ich habe eine Idee, was ich mit dir als Nächstes machen werde. Es ist ja balde wieder Ostern«, meinte sie schmunzelnd. Sie fasste mich an der Hand, zog mich vom Stuhl und brachte mich ins Bad, wo sie mich gründlich wusch und von den Wachsresten befreite, die noch überall an meinem Körper klebten. Anschließend brachte sie mich zum Schaufenster. Sie ließ mich einfach stehen und verschwand im Laden, um kurz darauf mit einigen Kleidungsstücken zurück zu kommen.

Zuerst holte sie die andere Puppe aus dem Schaufenster und entkleidete sie. Dieser zog sie ein einfaches, eng anliegendes Unterhemd aus weißem Latex an. Sie hatte sichtlich Probleme damit, dieses der Puppe anzuziehen und selbst, als sie ihr die Arme ab nahm, schaffte sie es nicht, es ihr über zu streifen. Sie sah zuerst die Puppe an, dann das Unterhemd, in ihrer Hand und warf es mit einem resignierten »Pfffft« über die Puppe, so daß es über ihrem Kopf liegen blieb. Sie ging zurück in den Laden und kam mit einer Sprühflasche zurück, aus der sie den Oberkörper der Puppe mit einer Flüssigkeit einsprühte, die leicht ölig glänzend auf dieser haftete. Nun ließ sich das Unterhemd anscheinend recht einfach der Puppe überziehen. Es lag sehr eng an und ließ jede Kontur des darunter liegenden Materials erkennen. Selbst die Linie in der Hüfte, an der man den Oberkörper der Puppe drehen konnte, zeichnete sich deutlich sichtbar ab.

Nun holte sie ein weißes Kleid, welches sie der Puppe umständlich anzog und dabei erneut mehrmals die Sprühflasche verwendete. Es war ein hübsches, weißes Kleid mit schwarzen Kanten, auf denen kleine, weiße Osterhasen abgebildet waren. Ich konnte erkennen, daß der Rock mehrere Unterröcke, ebenfalls aus Latex, besaß, die den Rock weit aufbauschten. Um die Taille der Puppe lag das Kleid sehr eng an. Dort besaß es mehrere umlaufende, schwarze Bänder und ebenfalls schwarze Träger führten über die Brüste und die Schulter der Puppe nach hinten. Ein Kreuz aus schwarzen Bändern, direkt über den Brüsten der Puppe, hielten die Träger am Platz. Gertrud schloss den Reißverschluss im Rücken des Kleides und richtete es noch etwas, bevor sie der Puppe die Arme wieder anschraubte.