Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Die Sklavin

Geschichte Info
Eine ungewöhnliche Liebe in einer fiktiven Welt keine Erotik.
9.4k Wörter
4.64
10.6k
2

Teil 1 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 09/30/2020
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Vorwort

Hallo werte Leserschaft!

Nachfolgend meine Geschichte, es geht um eine etwas ungewöhnliche Liebe in einer fiktiven Welt. Die Story verzichtet bewusst auf Erotikelemente, ich bin gespannt, ob und wie sie bei euch ankommt. Kommentare und sachliche Kritik sind natürlich gern gesehen. Ein Hinweis noch, ich habe die Story schon mal in einem anderem Portal unter gleichem Namen eingestellt. Sie ist also nicht geklaut.

Prolog

Wir befinden uns auf einer Parallelwelt der Erde namens Taura, zu einer anderen Zeit. Die Bewohner sehen genau so aus wie wir und verhalten sich auch ganz ähnlich, es gibt aber einige gravierende Unterschiede zu uns. Sie haben fast alle großen Probleme gelöst, so gibt es keine Kriege mehr und auch die meisten Krankheiten sind besiegt, allerdings zu einem sehr hohen Preis.

Es gibt eine zentrale Regierung, welche die Bevölkerung auf Schritt und Tritt überwacht, nur in ihren Wohnungen sind die Menschen weitgehend unbeobachtet. Dieses Zugeständnis wurde gemacht, da es sich gezeigt hatte, dass die Menschen sich dann besser fühlen, wenn sie etwas Privatsphäre haben. Letztlich dient diese Maßnahme dazu, sie ruhig zu halten und wenigstens den Anschein von persönlicher Freiheit zu erwecken.

Die Gesellschaft ist grob in zwei Klassen aufgeteilt, Freie und Sklaven, wobei die Sklaven absolut rechtlos und der Willkür der Freien, beziehungsweise ihrer Besitzer ausgesetzt sind, wohingegen die Freien ein relativ gutes und bequemes Leben führen, solange sie nicht gegen die Interessen der Regierung verstoßen. Dazu gehört auch, dass alle Freien ab einem gewissen Alter dazu angehalten werden, einen oder mehrere Sklaven zu besitzen, an denen sie dann ihre Aggressionen und ihre Unzufriedenheit auslassen können und sogar sollen. Dieser Umstand wird von der Regierung sehr ernst genommen und entsprechend sanktioniert, so soll vermieden werden, dass es zu Unruhen und Umsturzversuchen kommt.

Der Sklavenhandel liegt folglich auch ausschließlich in der Hand einer Regierungsbehörde. Seit einiger Zeit hatte die Regierung notgedrungen sogar einige rudimentäre Gesetze zum Schutz der Sklaven erlassen, da es in der Vergangenheit einige zum Teil aufsehenerregende Vorfälle gegeben hatte. Damit sollen wenigstens die schlimmsten Auswüchse menschlicher Brutalität etwas eingedämmt werden.

Diese Gesetze kommen aber höchst selten zur Anwendung und dienen hauptsächlich dazu, die Sklaven ruhig zu halten. Um versklavt zu werden, gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, erstens durch Geburt, das heißt Kinder von Sklaven werden später selbst welche und zweitens durch Verurteilung, entweder auf Zeit oder lebenslänglich. Daneben gibt es noch ein geheimes Programm der Regierung, um den Bedarf an Sklaven zu decken. Darüber ist in der Öffentlichkeit nur sehr wenig bekannt, es kursieren allenfalls Gerüchte.

Weiterhin existiert eine Untergrundbewegung, die die bestehenden Verhältnisse von Grund auf ändern will. Das Ziel dieser Bewegung ist, die Freiheit und Selbstbestimmung aller Menschen wiederherzustellen. Die Regierung ihrerseits unternimmt alles, um diese Bewegung einzudämmen und in der Öffentlichkeit totzuschweigen, oder aber als Terroristen, die vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken, darzustellen.

Wie es sich in Wahrheit damit verhält, wissen dagegen nur sehr wenige. Es gibt aber auch eine steigende Zahl von Menschen, die nicht organisiert sind, aber das bestehende System aus Überzeugung ablehnen und eine Abschaffung der Sklaverei fordern, was die Regierung mit nicht geringer Sorge beobachtet. Ein weiteres Problem ist, dass Empfindungen wie Mitgefühl, Toleranz und auch Liebe nicht gern gesehen und als Schwäche, die es zu beherrschen gilt, behandelt werden. Menschen, die allzu offen ihre Gefühle zeigen, leben gefährlich und können jederzeit in sogenannte Umerziehungslager gesteckt werden.

Kapitel 1

Mark war ein durchschnittlicher Typ, er hatte die vierzig bereits überschritten und gehörte zu den Privilegierten, also den Freien und lebte in einer mittelgroßen Stadt. Er war etwa einen Meter fünfundsiebzig groß, mit kurzen Haaren und leichtem Bauchansatz. Er hatte einen gut bezahlten Job, der hauptsächlich darin bestand, die Arbeit der ihm zugeteilten Sklaven bei der Produktion von Haushaltsgeräten zu überwachen.

Dazu kam noch ein ebenfalls gut bezahlter Nebenjob, den er hauptsächlich deswegen mochte, da er hier nichts mit Sklaven zu tun hatte. Ein weiterer Vorteil des Jobs war, dass er nicht so oft zu Hause war, wo ihm eh nur die Decke auf den Kopf fiel. Er hatte nur wenige Freunde, was hauptsächlich daran lag, dass er ein nach außen sehr verschlossener Mensch war. Im Laufe der Jahre hatte er sich eine fast undurchdringliche Maske zugelegt, hinter der er seine Gefühle und Gedanken sehr sorgfältig verbarg. In seinem inneren sah es dagegen ganz anders aus, wie oft er nachts allein in seinem Bett lag und weinte, wusste zum Glück niemand.

Mark war ein sehr sensibler Mensch, der sich Tag für Tag damit quälte, niemandem zu zeigen, wie es in ihm aussah und der das gefühlskalte, unmenschliche System abgrundtief verabscheute. Seine Beziehungen zu Frauen waren auch ein eher unerfreuliches Kapitel in seinem Leben. Er war zwar ein paar Mal verliebt, aber diese Liebe war stets unerwidert geblieben und so hatte er sich mit dem Alleinsein mehr oder weniger abgefunden.

Die Einsamkeit machte ihm aber immer mehr zu schaffen, vor allem nach dem Tod seiner Eltern, den er nie richtig verarbeitet, sondern lediglich verdrängt hatte. Er sehnte sich nach einer Partnerin, mit der er sein Leben teilen konnte, nach jemandem, den er lieben konnte und bei dem er auch mal schwach sein durfte. Das war auch der Grund, warum er sich entgegen dem Rat seiner Freunde keine Sklavin nehmen wollte.

Er befürchtete, dass eine Sklavin ihm nie ehrliche Gefühle entgegenbringen würde und das letzte, was er brauchte, war jemand, der ihm was vorspielte, denn das beherrschte er schließlich selbst nahezu perfekt. Dazu kam noch, dass er sich selbst als wenig attraktiv empfand und sein Selbstwertgefühl nicht das Beste war.

Er war für diese Welt, wie man so schön sagt, einfach nicht gemacht, für jemanden der Gewalt und Unterdrückung so sehr verabscheute wie er, waren die Zustände auch nur sehr schwer zu ertragen. Seine Dreizimmerwohnung war für ihn allein eigentlich viel zu groß und einfach, aber zweckmäßig eingerichtet. Sein einziger Luxus waren sein Computer und seine Stereoanlage. Er war jetzt auch schon längst in einem Alter, in dem er sich eigentlich eine Sklavin oder einen Sklaven hätte anschaffen müssen, Geld dafür hatte er jedenfalls genug, diese Ausrede zog also nicht.

Bisher hatte er dem immer mit dem Hinweis auf seine besondere berufliche Situation, durch seinen Zweitjob als Programmierer für eine staatliche Behörde, aus dem Weg gehen können. Er wusste aber, dass das nicht mehr lange gut gehen würde, er war bereits verdächtig geworden und nur seine sehr guten Leistungen, hatten ihn bisher vor Verfolgung bewahrt. Mark war also nicht sehr überrascht, als er eines Tages die förmliche Aufforderung zu einer medizinisch, psychologischen Untersuchung bekam.

Er hatte schon länger damit gerechnet und sich darauf vorbereitet. So wusste er, dass es sich hierbei um eine Art leichtes Verhör handelte, die Regierung versuchte nämlich immer zuerst auf sanftem Wege, etwaige Abweichler wieder auf Linie zu bringen und griff nur, wenn das nicht half, zu härteren Maßnahmen. Es war die typische ‚Zuckerbrot und Peitsche Politik'. Auf der eine Seite wollte man es sich mit Leuten, die funktionierten und Leistung brachten, nicht verscherzen, auf der anderen Seite machte man aber auch ganz deutlich, was mit unbelehrbaren und Abweichlern geschieht.

In dem Schreiben stand dann auch ganz klar, dass es für ihn jetzt höchste Zeit wird, sich einen Sklaven oder eine Sklavin anzuschaffen, man legte ihm nahe, dies gleich nach der erfolgten Untersuchung zu erledigen. Damit hatte Mark nun allerdings weniger gerechnet, vor allem die Eindringlichkeit des Schreibens in dieser Frage überraschte ihn doch sehr. Ihm war klar, dass er keine andere Wahl hatte, als das Spiel mitzumachen, wenn er sich nicht noch mehr Schwierigkeiten einhandeln wollte. Denn dieses Mal würden sie sicher keine Ausreden mehr gelten lassen.

Für die Untersuchung wurde Mark von der Arbeit freigestellt, ein Robottaxi brachte ihn in die dafür zuständige Behörde. Die medizinische Untersuchung überstand er ohne größere Beanstandungen, es wurde lediglich ein leicht erhöhter Blutdruck festgestellt und er bekam auch gleich ein Rezept für die dafür notwendigen Medikamente. Der psychologische Teil war völlig anders, als er sich vorgestellt hatte.

Die Psychologin, die etwas älter als er war und sich als Frau Doktor Schwarz vorgestellt hatte, begrüßte ihn mit den wenig Vertrauen erweckenden Worten: „Bevor wir richtig anfangen, möchte ich Ihnen klarmachen, dass wir alles über Sie wissen, versuchen Sie also gar nicht erst, uns irgend etwas vorzumachen." Ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, sprach sie gleich weiter: „Wir wissen, dass Sie oft viel zu nachsichtig sind, oder dachten Sie ernsthaft, es bliebe uns verborgen, dass Sie an Ihre unterstellten Sklaven immer nur die geringstmögliche Strafe verhängen? Und dann Ihre beharrliche Weigerung, selbst einen Sklaven zu halten, dachten Sie wirklich, das fällt uns nicht auf?"

Er erschrak zutiefst, mit so massiven Vorwürfen hatte er nicht gerechnet, hatte sich aber gleich wieder in der Gewalt. Jetzt zahlte sich seine jahrelang antrainierte Maske voll aus. Trotzdem wusste er nicht recht, was er ihr antworten sollte, sie hatte anscheinend auch gar nicht mit einer Antwort gerechnet, sondern fuhr fort: „Dies soll Ihnen als Warnung dienen und als Anregung, über Ihr Leben nachzudenken. Ihre Leistungen und die Ihres Teams sind wirklich beeindruckend, darauf können und wollen wir zumindest vorerst nicht verzichten, aber wir können auch anders, wenn Sie verstehen, was ich meine?"

Er antwortete ihr darauf nur mit einem kurzem: „Ja, ich glaube schon, dass ich Sie verstanden habe." Sie erwiderte darauf versöhnlich: „Das ist auf jeden Fall besser für Sie, glauben Sie mir und damit Sie Ihren guten Willen auch gleich beweisen können, wird Ihnen meine Kollegin Frau Haber dabei behilflich sein, einen Sklaven oder, wenn Ihnen das lieber ist, eine Sklavin auszusuchen." Damit war er entlassen. Mark war ziemlich verwirrt, mit einer so kurzen Untersuchung hatte er nicht gerechnet, er konnte auch nicht ahnen, dass er die Psychologin noch einmal unter gänzlich anderen Umständen wiedersehen würde, allerdings war ihm aufgefallen, dass ihre Worte nicht recht zur Körpersprache passten, so als trüge sie ebenfalls eine Maske.

Viel Zeit darüber nachzudenken hatte er aber nicht, denn Frau Haber erwartete ihn bereits. Sie erwies sich als etwas untersetzte und mürrisch wirkende Frau, Mitte dreißig, die dem Vergleich mit einer gereizten Bulldogge durchaus standgehalten hätte. Da sie bereits informiert war, fragte sie ihn nur kurz angebunden: „Sklave oder Sklavin?", er weigerte sich, das Wort Sklavin zu benutzen und sagte stattdessen ebenso kurz: „Frau", sie nickte und deutete dann auf einen Bildschirm, an dem er eine Vorauswahl treffen sollte.

Mark wusste, dass er beobachtet wurde, also gab er sich den Anschein, als würde er die angebotenen Frauen aufmerksam prüfen, in Wirklichkeit überlegte er die ganze Zeit, wie er aus der Sache herauskam, ohne im Lager zu enden. Am Ende setzte sich bei ihm die Erkenntnis durch, dass er keine Chance hatte und er tun musste, was von ihm erwartet wurde, so sehr er es auch verabscheute, einen Menschen, genauer gesagt eine Frau, als Besitz zu betrachten. Inzwischen war er schon fast auf der letzten Seite angekommen.

Frau Haber hatte sein Zögern durchaus bemerkt und sagte leichthin: „Weiter hinten kommen die Älteren, die eigentlich nur noch eine Chance haben, einen neuen Besitzer zu bekommen, ansonsten landen die im Arbeitslager." Er erschrak, wusste er doch vom Hörensagen, was Arbeitslager bedeutete, nämlich schwere Arbeit ohne jegliche Freude oder Ablenkung, geschweige denn Hoffnung bis zum Lebensende. Mühsam beherrschte er sich wieder, um nicht noch weiter aufzufallen.

Ohne es zu bemerken, war er inzwischen auf der letzten Seite angekommen, die eine Frau von vielleicht Mitte bis Ende dreißig zeigte, mit mittellangen rötlichen Haaren, normaler Figur und grünen Augen, die ihn sofort faszinierten, es war als würde eine innere Stimme sagen: „Nimm sie." Den Rest der Beschreibung nahm er gar nicht mehr richtig wahr, das einzige, dass er noch bemerkte, war, dass sie mit einem Meter fünfundsechzig etwas kleiner war als er.

Ohne weiter nachzudenken, tippte er auf ihr Bild, Frau Haber bemerkte nur spitz: „Na klar, war ja fast zu erwarten bei Ihrer Vorgeschichte. Sie haben aber Glück, die hat wirklich ihre allerletzte Chance, die kriegen Sie deshalb auch sehr günstig, allerdings müssen wir die dann noch etwas vorbereiten, die ist nicht in guter Verfassung."

Mark musste bei diesen Worten schwer schlucken, die Menschenverachtung, mit der Frau Haber über die Frau sprach, machte ihn fassungslos. Er machte also gute Miene zum bösen Spiel und fragte: „Was heißt das, nicht in guter Verfassung? Kann ich sie trotzdem sehen?", „Na ja, ihr Vorbesitzer hat sie ziemlich stark gefoltert und wohl auch hungern lassen, sodass wir gezwungen waren einzugreifen. Sie wissen ja -- die Gesetzte? Aber sehen können Sie sie natürlich", fuhr die Frau mit völlig unbeteiligter Stimme fort, „und auch gleich mitnehmen, Sie müssten sie dann allerdings zu Hause kurieren, das wäre uns natürlich am liebsten und wir würden Ihnen dann selbstverständlich auch beim Preis noch weiter entgegenkommen."

Mark antworte hierauf nur mit einem gepressten: „Okay, dann machen wir das so, aber vorher will ich sie sehen." „Das ist gar kein Problem, ich bringe Sie gleich zu ihr, in der Zwischenzeit bereiten wir schon mal den Vertrag vor." bekam er prompt die Antwort, Mark nickte nur und Frau Haber brachte ihn zu der Zelle, in der die Unglückliche auf ihr Schicksal wartete.

Als sich die Zellentür öffnete, erschrak er doch noch einmal heftig, die Zelle war vielleicht anderthalb Meter breit und zweieinhalb Meter lang, darin befanden sich nur eine einfache Pritsche, ein kleines Waschbecken sowie eine Toilette. Jedes Tier hätte man besser untergebracht als diese Frau, die dort auf der Pritsche unter einer dünnen Decke lag. Sie sprang sofort auf und drückte sich dann voller Angst an die Wand in ihrer Zelle.

Sie war eigentlich eine hübsche Frau, aber in sehr schlechtem gesundheitlichem Zustand, ihr Haar war stumpf, die Wangen blass und eingefallen. Da ihre Kleidung lediglich aus einem Slip bestand, konnte er deutlich schlecht verheilte Peitschenhiebe und etliche Blutergüsse auf ihrem Körper erkennen, außerdem stachen die Rippen mehr als deutlich hervor. Mark erkannte sofort, dass sie starke Schmerzen hatte, die sie aber verzweifelt versuchte zu unterdrücken. Frau Haber nahm darauf keinerlei Rücksicht und fuhr die Frau stattdessen in hartem Befehlston an: „Auf die Knie Du faules Stück und begrüße Deinen neuen Herrn, sonst landest Du doch noch im Arbeitslager", sie kniete daraufhin sofort vor Mark nieder und berührte mit der Stirn den Boden.

Sie hatte trotz ihrer offensichtlichen Schmerzen eine angenehme Stimme als sie die vorgeschriebene Formel sprach: „Danke mein Herr, dass Ihr mich als Sklavin nehmt, ich werde Euch stets zu Diensten sein." Mark war schockiert. Dass ein Mensch, dem es offensichtlich nicht gut ging und Schmerzen hatte, zu so einer entwürdigenden Handlung gezwungen wurde, ging über sein Vorstellungsvermögen. Als er sich wieder gefangen hatte, sagte er, immer noch peinlich berührt: „Es ist gut, Du kannst jetzt wieder aufstehen."

Als er sah, wie sie versuchte, sich langsam aufzurichten, war es mit seiner Beherrschung endgültig vorbei, ohne nachzudenken, griff er ihr vorsichtig unter die Arme, um ihr hochzuhelfen und setzte sie zurück auf die Pritsche. Sie schlug die Augen nieder und sagte: „Danke mein Herr für Eure Gnade." Frau Haber kommentierte das ganze mit einem süffisanten: „Ts ts, nicht zu fassen, was für ein Samariter, ein richtiger Gentleman." Mark antwortete hierauf nichts, er, der Gewalt so sehr hasste, hätte sie dafür jetzt aber am liebsten erwürgt.

Die Frau auf der Pritsche war durch die Worte von Frau Haber ebenfalls aufmerksam geworden und sah in ihre Richtung. In diesem Moment konnte Mark ihr direkt in die Augen sehen und wusste in derselben Sekunde, dass er sie auf jeden Fall hier herausholen würde, keinen Tag länger sollte sie in dieser Zelle verbringen müssen. Diese Erkenntnis half ihm, als er sich an Frau Haber wandte und kalt sagte: „Gut, ich nehme sie gleich mit, wenn Sie nichts dagegen haben, bitte machen Sie sie reisefertig, die Formalitäten können wir anschließend auch erledigen."

Frau Haber nickte nur, geleitete ihn zurück in ihr Büro und erließ dann einige Anordnungen. Die Formalitäten waren zu Marks Überraschung schnell erledigt, er schloss bei dieser Gelegenheit auch gleich eine Krankenversicherung für seine neue Mitbewohnerin ab, er scheute sich das Wort Sklavin für sie zu verwenden. Dann wurde er zu seinem Besitz beglückwünscht und verabschiedet.

Das Robottaxi, in dem die Frau schon voller Ungewissheit wartete und das beide zurück zu seiner Wohnung brachte, bezahlte großzügigerweise die Behörde. Bevor sie losfuhren, nahm er ihr noch die Handschellen ab, mit denen sie unnötigerweise gefesselt worden war, den Schlüssel dazu hatte er von Frau Haber erhalten. Sie antwortete wieder mit der ihm bereits bekannten Formel: „Danke mein Herr für Eure Gnade", wagte aber nicht, ihn dabei anzusehen.

Sie hatte ganz einfach Angst, da sie nicht wusste, was auf sie zukam, einerseits war sie zwar froh, dem Arbeitslager entronnen zu sein, andererseits konnte sie natürlich nicht wissen, ob sie nicht ein Elend gegen ein anderes, vielleicht noch schlimmeres, getauscht hatte? Was würde ihr neuer Herr von ihr verlangen und wie würde er sie behandeln? Das waren im Wesentlichen die Gedanken, die ihr durch den Kopf gingen. Sie dachte an die Misshandlungen und den Hunger durch ihre letzte Herrin und hoffte inständig, dass sie so etwas nicht noch einmal durchmachen musste.

Beim kurzen Blickkontakt mit ihrem neuen Herrn vorhin in der Zelle, waren ihr nur eine Art Traurigkeit und mühsam unterdrückte Wut aufgefallen, da sie beides nicht richtig zuordnen konnte, wurden die Angst und die Unsicherheit natürlich nicht geringer. Mark bemerkte ihre Angst und hätte so gern etwas Tröstendes zu ihr gesagt, wusste aber nicht genau, was er sagen sollte, außerdem war er sicher, dass sie beobachtet wurden, also schwieg er.

Unterwegs machten sie noch einmal Halt, da Mark noch einige Dinge besorgen musste, das waren zum einen die Medikamente für ihn selbst, aber auch Salben und Verbandszeug für sie. Die freundliche Apothekerin wunderte sich zwar etwas, als sie hörte, worum es ging, denn wer betrieb schon großen Aufwand mit einer Sklavin? Beriet ihn dann aber gut und ausführlich, welche Mittel er benötigte, damit seine Mitbewohnerin schnell und ohne große Schmerzen wieder gesund wurde und keine hässlichen Narben behielt, allerdings nicht, ohne ihn vorher einem kleinen Test zu unterziehen.

Die erste Salbe, die sie ihm anbot, hatte die Nebenwirkung, dass sie stark auf der Haut brannte. Sie erklärte dazu: „Diese Salbe wird sehr gerne gekauft, das starke Brennen dient sozusagen als zusätzliche Bestrafung, wenn Sie verstehen, was ich meine?" Aufmerksam wartete sie auf seine Reaktion. Er sah sie erschrocken an und sagte dann: „Entschuldigen Sie bitte aber ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor, die beschriebenen Verletzungen sind nicht von mir. Ich möchte auf keinen Fall, dass sie noch mehr leidet, ganz im Gegenteil, ich will ihr helfen, haben Sie denn nichts anderes?