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Die Verwechslung - Teil 01

Geschichte Info
Silke fragt sich, wer Dia nun wirklich ist?
9.6k Wörter
4.65
26.4k
0

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 07/08/2019
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Diese Geschichte war ursprünglich ein Gefallen für eine Freundin -- und fällt so nicht ganz in mein übliches Genre, aber ganz ohne Magie ist sie jetzt doch nicht.

DIE VERWECHSELUNG TEIL 1

1. DIA

Es machte mir unerwartet viel Spaß mit Silke nicht nur für drei Tänze, sondern den ganzen Abend mit ihr am Abschlussball zu tanzen. Nach den Worten des Tanzlehrers hatte ich jemanden erwartet, der schwierig sein würde. Er hatte sie als eine beschrieben, die keinen männlichen Tanzpartner gefunden hatte und finden würde, weil sie von den jungen Männern im Tanzkursus des Colleges bzw. der University of Applied Sciences aufgrund ihrer Größe und Fülle verschmäht würde.

Häufig waren die Mädchen oder Frauen in den Tanzkursen in der Überzahl. Das war normalerweise kein Problem im Kurs selber, denn es gab sogenannte Gastherren, die dafür sorgten, dass Männlein und Weiblein im Kurs ein ausgeglichenes Verhältnis hatten und die Paare ständig wechselten. Hier kam ich ins Spiel. Ich übernahm gerne einmal die Rolle eines Gastherren und warf mich in einen Anzug, was mir inzwischen keine Schwierigkeiten mehr bereitete. Im Gegenteil, es machte mir durchaus Freude, die klassischen Tänze auszuüben. Am Wochenende, es gab diese Kurse nur am Wochenende, weil nur da der Mehrzwecksaal frei war, war ich so in zwei oder mehr Kursen unterwegs. Vorzugsweise setzte Herr Eggert mich dort ein, wo es in einem Kurs größere Frauen gab, weil ich mit meiner Körpergröße von 1,83 m dafür prädestiniert war. In dem Kursus, wo Silke Süssmuth die Standardtänze lernte, hatte ich auch schon einmal ausgeholfen. Natürlich erinnerte ich mich nicht an ihren Namen -- und wusste so auch nicht, von wem die Rede gewesen war, als die wenig schmeichelhaften Spitznamen ‚die blonde Walküre' oder ‚Blondine mit dem fetten Arsch' bzw. die ‚fette Kuh mit den Milcheutern' in dem Kursus benutzt wurden.

Nun, es gab keinen jungen Mann aus diesem Kurs oder aus ihrem Bekanntenkreis, der sich mit Silke Süssmuth für den Abschlussball des Kursus verabreden wollte. Gastherren gab es dafür nicht, weil es hier feste Paare gab, die sich für diesen Abend verabredeten. Der Bedarf für einen Gastherren beim Abschlussball kam praktisch nie vor, weil die meisten der Mädchen/Frauen sich einen Partner mitbrachten, wenn es schwierig wurde, jemanden im Kursus zu finden oder sie sagten von sich aus den Ball ab.

Musikdozent Hartmut Eggert, der am Wochenende als Tanzlehrer agierte, bat mich nun für den Tanzabend einzuspringen, da diese junge Frau die Tochter eines Freundes von ihm war, die unbedingt einmal einen Ball mitmachen wollte.

Ich war positiv überrascht gewesen, als er mir diese Silke als Partnerin für den Abschlussball vorgestellt hatte. Ich fand sie durchaus anziehend und nicht als so unattraktiv, wie er sie dargestellt hatte. Sie war eine knappe Handbreit kleiner als ich, wobei ihre dunkelblauen Schuhe einen mittleren Absatz aufwiesen. Sie war damit größer als alle männlichen Tanzpartner im Kurs, die in diesem Kurs ausnahmslos der Gruppe der zierlichen Asiaten angehörten. Sie hatte breite, gut gepolsterte Hüften und eine im Vergleich dazu schmale Taille, über der üppige Brüste thronten. Sie war so in einer Hinsicht ausgesprochen weiblich, was auch ihre sehr glatte, schiere und elfenbeinfarbene Haut betonte sowie ihr liebliches, rundes Vollmondgesicht mit strahlend blauen Augen und ihr lockiges, blondes Haar. In anderer Hinsicht hatte sie für eine junge Frau einen nicht so flachen Bauch, sondern eher den leicht gerundeten einer Bauchtänzerin. Dazu zeigte sie ausgeprägt stämmige Beine und so dralle Arme, wie sie eher einer reifen Matrone zustehen würden. Sie trug für den Ball ein hellblaues, gutsitzendes Etui-Kleid und eine sehr transparente Strumpfhose, die man nur bei genauem Hinsehen erkannte.

Sie erinnerte sich nicht an mich, obwohl ich in ihrem Kursus ausgeholfen hatte. Nachher stellte sich heraus, dass sie an diesem Tag gefehlt hatte.

2. TAGEBUCH SILKE

Natürlich war ich mir bewusst, dass ich für die meisten Männer in Singapur nicht attraktiv war. Ich gab die Hoffnung trotzdem nicht auf -- nach dem Motto, dass es für jeden Topf den passenden Deckel gab. Allerdings war ich jetzt schon 24 Jahre alt und so langsam wurde mir bewusst, dass es schwerer war, als ich gedacht hatte. Ich war sehr erfolgreich in der Privatschule in Frankfurt gewesen -- und dies hatte durchaus einige junge Männer in Frankfurt angezogen. Leider waren es durchweg die Typen, die nur in puncto Nachhilfe von mir profitieren wollten.

In Singapur, wo mein wohlhabender Vater hingezogen waren, hatte ich erkannt, dass ich es hier noch schwerer haben würde. Nach dem Abschlusssemester hatte man mir schon eine Assistentenstelle angeboten. Es gab an der Universität überwiegend Chinesen und Indonesier, die vom Körperwuchs her eher zierlich waren. Praktisch alle jungen Männer, die ich von der hiesigen Fachhochschule kannte, waren deutlich kleiner als ich. Es gab nur sehr wenige, die gleich groß waren oder die größer waren. Das galt auf jeden Fall, wenn ich Absätze trug. Das tat ich seit einem Jahr praktisch immer, weil ich relativ dicke Beine hatte und hohe Absätze meine Beine schlanker machten durch das optische Strecken der ganzen Beinpartie.

Eine Maßnahme zur Verbesserung meiner Situation hatte ich mir vorgenommen. Das betraf meine Tanzkünste und das Gehen auf Tanzparties. Ich wollte unbedingt erfahren, wie es auf solchen Bällen zuging. Eine Cousine hatte mir gesagt, dass sich viele Paare auf solchen Bällen kennenlernen sollte -- und auch, dass dort die Männer führten und man sofort spüren könne, ob der Mann dominant genug war, um sich bei der Führung im Paar durchzusetzen. Also wollte ich es kennenlernen. Im Tanzkurs hatte ich schon eine Idee davon bekommen. Allerdings hatten die meisten Männer Probleme gehabt, mit mir zu tanzen, weil zu klein waren. Da hatte es nur extrem wenige Ausnahmen gegeben.

Es war nicht schön für mich, dass ich keinen männlichen Tanzpartner für den Ball gewinnen konnte. Mein Patenonkel hatte mir einen vernünftigen Tanzpartner für den Abschlussball versprochen. Da setzte ich meine Hoffnungen drauf.

Ich war zunächst enttäuscht, als mein Pate Hartmut mir den jungen und dazu noch sehr dunkelhäutigen Diara mit dem schwierigen Nachnamen N'Gong vorstellte. Der konnte nach meiner Schätzung noch nicht einmal achtzehn Jahre alt sein, weil er bis auf den Ansatz eines Oberlippenflaumes bartlos war. Das galt allerdings auch für viele der jungen, asiatischen Männer aus dieser Gegend hier. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich mich im Alter verschätzen würde. Dieser Diara hatte neben den asiatischen Wurzeln eindeutig einen afrikanischen Einschlag.

Immerhin war er sehr höflich, galant und auch in einem dunkelgrauen Anzug gut angezogen, obwohl sein weißes Hemd mit den Rüschen exotisch war und seine Hose sehr modisch geschnitten war. Er führte mich zu einem Tisch und wir bestellten Weißwein für den Abend. Der erste Tanzset aus drei Tänzen bestand aus einem schnellen Jive-Set.

Er schien meine Enttäuschung zu bestätigen, als der junge Diara gut tanzte, aber grundsätzlich auf meine Ansätze für verschiedene Figuren einging und nicht aktiv führte. Das war wohl nichts mit Durchsetzungskraft! Immerhin hatte mein Onkel mir aber einen in der Größe einigermaßen passenden Partner ausgesucht. Der Junge war mehr als 1,80 m groß, und damit einige Zentimeter größer als ich selber, obwohl ich Absätze trug, wenn auch flache. Er war schlank. Er war kein breitschultriger Adonis, aber bestimmt kein Hänfling, sondern durchaus muskulös. Er hatte ein schmales Gesicht und schwarzes, kräuseliges Haar.

Nach dem zweiten Tanz-Set änderte ich meine Meinung. Es waren Walzer, ein Wiener und zwei langsame. Hier ließ dieser Diara keinen Zweifel daran, dass er die Führung im Paar hatte. Er zog mich so eng an mich, wie es bisher keiner im Tanzkurs gewagt hatte. Ich war überrascht, wie kraftvoll er mich in die Drehungen führte und wie kess er sein rechtes Bein in der Drehung zwischen meine Beine schob. Ich war überrascht über diese Chuzpe, aber ich fühlte mich auch geschmeichelt. Das zeigte eindeutig, dass er mich für attraktiv hielt. Nach dieser Erfahrung wurde ich neugierig und fragte ihn, woher er meinen Paten kennen würde.

„Ich helfe an Wochenenden mit dem Fahren des Lieferwagens und im Büro aus, weil ich ihn von Kamerun her kenne und mitunter bin ich daher auch als Gastherr hier, Frau Süssmuth."

Ich nickte kurz. Das mit Kamerun passte nicht ganz zu meinem Bild von ihm, aber immerhin lag ich auch nicht ganz verkehrt. Mit dem Führerschein musste er älter als achtzehn sein, aber er konnte nicht wesentlich älter als zwanzig sein. Weiterhin hatte er am College den naturwissenschaftlichen Zweig gewählt, der bekannt war für seinen überwältigend hohen Anteil an männlichen Studenten. Das wusste sie von Hartmut. Das was nicht ganz passte, war seine relativ hohe Stimme bei seiner Größe von gut 1,80 m. Da hätte ich mehr eine Bassstimme erwartet.

„Sie können mich gerne Silke nennen, wenn Sie es so möchten."

Er nickte zustimmend. Nachdem wir uns hinsetzten, war ich emotional gespalten. Ich sah nämlich deutlich, wie seine enge Hose nach diesem Tanzset leichte Zeichen einer Wölbung im Bereich des Reißverschlusses zeigten, also einer Erregung. Das fand ich unpassend und peinlich im Hinblick auf die anderen Leute auf dem Ball. Ich fand es angebracht, diskret für eine Änderung dieser Situation zu sorgen.

„Diara, vielleicht sollten wir eine Pause einlegen, damit wir uns von der Anstrengung des Tanzens ausruhen können, nicht wahr?"

Ich sah absichtlich zu seinem Schoß hin, ohne es zu auffällig zu machen. Er zog überrascht die Augenbrauen hoch, aber er nickte dann:

„Ich kann uns ja etwas Wasser besorgen, Silke. Es dauert nur einen Moment."

Damit stand er auf und kam nach einer Weile mit zwei Gläsern Wasser -- und ohne sichtbare Ausbuchtung im Bereich des Schoßes -- mit einem Lächeln wieder zurück.

3. DIA

Es amüsierte mich, dass sie das ansprach. Es hatte einen Moment gedauert, bis der Groschen bei mir gefallen war, als sie eine Pause anmahnte und dabei bewusst auf den Reißverschluss meiner Hose schaute. Dann begriff ich, dass sie den verrutschten Schlüssel in meiner Hosentasche, der sich abzeichnete, für etwas anderes hielt. Sie sah es offensichtlich als Zeichen eines ‚Steifen' an. Es hatte aber kein Vorwurf in ihrer Stimme mitgeklungen, sondern eher eine Besorgnis über ein Aus-der-Rolle-fallen, so wie sie sich umgeschaut hatte.

Bisher hatte ich in den Tanzkursen noch nie ein Verlangen verspürt, mit einem der Mädchen oder Frauen zu flirten. Ich hatte die Rolle des Gastherrn rein professionell gesehen, eben als einen Job, der mir Vorteile brachte -- nicht mehr und nicht weniger. Heute beschloss ich, da mitzuspielen. Während ich Wasser holte, justierte ich den Gürtel meiner Hose, damit diese weiter war und rückte den Schlüssel auch wieder gerade. Damit war meine Hose wieder unauffällig genug. Ich hatte eine Vorliebe für weitere Hosen, da hautenge Hosen nicht mein Fall waren. Amüsiert ließ ich mich auf diese Rolle ein.

Dazu muss man vielleicht sagen, dass meine sozialen Kontakte sehr beschränkt waren. Mein Streben war bisher fokussiert gewesen auf das Erlernen all der Tanzfiguren und auf den Slang all der jungen Asiaten. Dazu muss man vielleicht erklären, dass ich aus einer Enklave in Singapur kam, in der nur Camfranglais gesprochen wurde. Es hatte da schon viel Mühe gemacht, anständig Englisch zu lernen, da ich in Kamerun nie in einer öffentlichen Schule gewesen war, sondern nur bis zur zwölften Klasse in einer privaten, deutschen Schule, wo ich allerdings Deutsch vernünftig lernte.

Meine Erfahrungen in dieser Schule mit anderen waren jedenfalls nicht dazu angetan, mich auf Wiederholungen einzulassen. Das mochte auch an der kleinen Schule liegen. Die meisten der Schüler waren hellhäutig gewesen und sahen auf alle dunkelhäutigen Mitschüler herab. Ich war in der Schule geblieben, obwohl unser älterer Bruder Simba nicht glücklich damit war. Er war damals bei dem bewaffneten Arm der islamischen Gruppe der sogenannten ‚Black Warriors'. Für die war ein Kontakt mit der europäisch-stämmigen und christlichen Bevölkerung in Kamerun nur ein notwendiges Übel. Erst seit der Versetzung von meinem reichen Cousin Badu nach Singapur hatte ich meinem älteren Bruder quasi entkommen können und lebte nicht mehr ständig mit ihm in einem Haushalt, da er uns nur selten in Singapur besuchen konnte.

Mein älterer Bruder hätte einen Wutanfall bekommen, wenn er wüsste, dass ich mit einem hellhäutigen Mädchen tanzte. Jemand mit asiatischer Herkunft wäre ja schon schwer zu akzeptieren gewesen, aber eine blonde junge deutsche Frau -- das würde ihn auf die sprichwörtliche Palme bringen.

Das kam mir jetzt wieder in den Sinn, als ich Silke beim nächsten Tanz in den Armen hielt. Ihre üppigen, prallen Busen konnte ich in der engen Tanzhaltung gut spüren und ich fand es anregend! Genauso interessant war es, ihre weichen, fülligen Oberschenkel zu spüren, die gegen meine muskulösen Beine so andersartig wirkten. Sie war so weiblich, aber sie war offensichtlich so wie ich eine Außenseiterin in dieser Gemeinschaft am College in Singapur von zierlichen Asiaten, die sich mit den weißen ‚Langnasen' oder afrikanisch-stämmigen Personen mitunter schwertaten.

Silke ließ sich willig von mir führen und dieses Vertrauen tat mir gut. Sie war klar älter als ich selber, aber sie spielte das nicht aus. Mein älterer Bruder betonte immer wieder seine größere Klugheit und Autorität als der Überlegene durch seine Erfahrung. Das hatte ich wieder und wieder gehört, bis ich es als selbstverständlich annahm.

4. TAGEBUCH SILKE

Ich war überrascht, wie freundlich und nett dieser Diara im Gegensatz zu den vielen jungen Männern in meinem Tanzkurs war. Bei den meisten meiner Tanzpartner hatte ich einen deutlichen Widerwillen gespürt. Sie hatten nur ungern mit mir getanzt. Eigentlich war es nur der Druck des Tanzlehrers, der sie dazu gebracht hatte. Bis auf wenige Ausnahmen war ich immer die letzte, die als Tanzpartnerin ausgewählt worden war. Ich hatte mitunter auch unschöne Bemerkungen über mich gehört, weil ich breitschultriger, größer und kräftiger als viele Männer in dem Tanzkurs war. Und die allermeisten Männer mochten nicht mit einer Frau tanzen, die größer und stärker als der Mann selber war -- und die dazu noch hellhäutig war. ‚Fette rosa Sau' und ‚Dampfmaschine' waren mir schon zu Ohren gekommen.

Diese Freundlichkeit von Diara brachte mich dazu, ihn regelrecht anzustrahlen. Dieser Diara war nett und er war stark, wenn ich das so von seinen muskulösen Armen schließen konnte. Er mochte vielleicht gut 80 kg wiegen, aber ich brachte bei meiner Größe von 172 cm bald 90 kg auf die Waage. Trotzdem hatte er keine Probleme, mich schwungvoll in Drehungen in seinen Armen zu halten. Dann kam der Hammer für mich:

„Also, Silke, Ihre Haut ist so schön und seidig! Das finde ich ganz toll."

Ich war hin und weg. So ein Kompliment hatte ich noch nie im ganzen letzten Jahr bekommen. In diesem Gefühlsüberschwang konnte ich mich nicht beherrschen. Ich sah ihn an und näherte mein Gesicht seinem Mund. Ich merkte, wie er kurz zögerte, aber mich dann küsste. Es war zunächst etwas unbeholfen, aber das fand ich auch irgendwie reizend. War ich tatsächlich die erste Frau, die er mit einem Zungenkuss beehrte?

Im nächsten Moment zweifelte ich an diesem Eindruck, weil er ganz routiniert und beherzt mit seiner rechten Hand zweimal auf meinen Po klatschte und dann seine Hand dort ruhen ließ. Das fand ich einerseits zwar frech, aber auch in einer herzklopfenden Art und Weise so schön besitzergreifend und dominant, dass ich noch mehr in den Kuss hineinschmolz.

Ich war verblüfft, wie schnell sich auf einmal das Blatt gewendet hatte. Vor nicht einmal zwei Stunden hatte ich mich als das absolute Mauerblümchen gefühlt und nun begehrte mich dieser Jüngling auf einmal so feurig, dass mir ganz schwindlig davon wurde.

Kurz schoss mir der Gedanke durch den Kopf, was mein Vater dazu sagen würde, dass ich mit einem derart jungen Mann tanzte, aber es war mir in diesem Moment herzlich egal. Was zählte, das war die Freude am Augenblick.

5. DIA

Es brachte mich um meine Fassung, als sie mir ihre Lippen anbot, als wir uns in einer Ausbuchtung des Ballsaales befanden. Damit hatte ich nicht gerechnet! Natürlich war mir klar, dass eine Zurückweisung dieses Angebotes praktisch einer Beleidigung gleichkam.

Da gab es nur eine akzeptable Antwort -- den Kuss! Meine Erfahrung damit war sehr beschränkt, weil ich bisher noch nie einen Zungenkuss erlebt hatte. Silke kannte sich damit aber offensichtlich schon gut aus. Ihr den Klaps auf den Po zu geben, das konnte ich aber gut, weil ich das gut kannte von der Großfamilie in Kamerun -- und das sowohl als der empfangende als auch der gebende Part. Das war, als meine Eltern noch lebten.

Diese Intimität mit ihr war gleichzeitig ein Problem und eine Wohltat. Diese neue Situation musste ich nämlich mit meinem Zwilling sobald als möglich besprechen, sonst würde das sehr schnell zu Schwierigkeiten führen. Der springende Punkt war banal einfach in der Zusammenfassung, aber auch höllisch kompliziert im Detail:

Ich war nicht Diara. Diara war mein Zwillingsbruder und ich war seine Schwester Diala. Dieser Sachverhalt war ganz einfach.

Die Konsequenzen daraus waren es bestimmt nicht. Warum hatte ich Diaras Rolle übernommen? Nun, das war eine längere Geschichte, die stark mit der autoritären Rolle unseres älteren Bruders Simba zusammenhing und später mit der Gesetzgebung in Singapur. Diara war schwul. Schwul zu sein, das konnte unser älterer Bruder mit der Orientierung seiner Gruppe nicht hinnehmen, also musste es in Kamerun vor ihm geheim sein und bleiben. Dazu kam später, dass männliche Homosexualität in Singapur strafbar war -- und nicht nur das, auch war jegliche anale Penetration strikt unter Strafe gestellt.

Eine für Diara glückliche Fügung war der Umstand, dass ich seinem Wunschpartner Badu noch durch unsere später tödlich verunglückten Eltern mit fünfzehn als zukünftige Verlobte zugesprochen wurde, womit Simba sehr einverstanden war. Er war deshalb einverstanden, weil Badu reich war und deshalb ein anständiges Brautgeld zahlen konnte, sowie den ‚Black Warriors' bis dahin ein Schutzgeld zahlte.

So kam es, dass ich mich brav mit Badu verlobte, sobald ich das achtzehnte Lebensjahr vollendet hatte. Badu zahlte ein nicht unbeträchtliches Brautgeld an Simba. Damit erlaubte Simba, dass Badu, mein Bruder Diara und ich nach Singapur zogen. Wir waren dem Machtbereich der ‚Black Warriors' seit einem halben Jahr entkommen.

Die Verlobung war nicht echt, die echte Braut von Badu war gewissermaßen mein Bruder Diara. Am Wochenende konnten sie so gemeinsam Ausflüge machen, wo mein Bruder sich mit einer Perücke, die meinen nackenlangen Haaren entsprach, als Badus keusch verhüllte Verlobte Diala gab. Dafür durfte ich am Wochenende mit einer Perücke,die seiner Frisur entsprach, der kurzhaarige Diara sein. In der Woche musste Diara hingegen brav am College studieren, um seine Aufenthaltsberechtigung zu belegen. Im Gegenzug musste ich während der Woche den Haushalt als Diala führen und als Badus Sekretärin fungieren, während Badu sein Handelsgeschäft erledigte. Damit war offiziell alles in Ordnung -- und auch die Nachbarn vermuteten nichts, was strafbar wäre.

Warum machte ich das für meinen Bruder und Badu? Nun, so kam ich damit zum ersten Mal in die Lage, allein für mich die Welt zu erkunden. Bis dahin konnte ich mich außerhalb des Hauses in der muslimischen Gemeinde in Kamerun nur in Begleitung eines meiner Brüder bewegen. Weiterhin war ich der Überzeugung gewesen, dass mir keine sinnvolle Beziehung möglich sein würde, selbst wenn ich nicht Diara zu decken hätte.

Davon wusste allerdings selbst Diara nichts. Das war ein dunkles Geheimnis, dass ich keinem erzählen konnte. Wie sollte ich mich mit jemandem treffen können, wenn mich alle vier Wochen ein Fluch treffen konnte? Das kam dann in Betracht, wenn der Vollmond am Himmel stand sowie drei Tage vorher und nachher. Das hatte ich entdeckt, als ich vor rund vier Jahren mit meinen Genitalien in einer Vollmondnacht gespielt hatte. Man stelle sich mein Entsetzen vor, als ich entdecken musste, wie sich damals plötzlich meine schon zu normalen Zeiten eh nicht kleine Klitoris innerhalb weniger Sekunden in ein Ding verwandelte, dass ich nur als eine Art Penis, wenn auch klein, bezeichnen konnte. Jedenfalls schwoll es so stark an, dass es mehr als daumenlang hervorstand und eine Art kleine, dicke Eichel aufwies -- und mein Daumen war schon groß! Das Entsetzen wurde noch gesteigert, als keine zwei Wochen später kurz vor Neumond zwar meine Klit wieder die mir bekannte Größe hatte, aber ich zum ersten Mal meine Periode bekam.