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Doro 05: Abgeholt

Geschichte Info
Gibt es einen Ausweg?
2.9k Wörter
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Teil 5 der 9 teiligen Serie

Aktualisiert 06/14/2023
Erstellt 08/27/2022
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Ich versuche hier, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen voranzutreiben. Ich bin gespannt, wie es mir gelungen ist. Erkennen werde ich es an den Zugriffszahlen und der Bewertung. Ganz besonders freue ich mich auf konstruktive Kritik.

Passagen, die ins Deutsche übersetzt wurden, sind durch [eckige Klammern] gekennzeichnet.

Tanja dachte nach. Ungewohnt teilnahmslos saß sie auf dem hohen Stuhl in der Gefängnisküche, den sie regelmäßig als Thron nutzte, das Kochlöffel-Szepter quer über die Knie gelegt. Von dem geschäftigen Hin-und-Her um sie herum, nahm sie scheinbar keine Notiz.

Der Direktor hatte ihr mitgeteilt, dass sie eine neue Zellengenossin bekäme. In der Botschaft, die ihr wie üblich ein Wärter heimlich überbracht hatte, war kein Hinweis enthalten, was mit der kleinen Deutschen geschehen sollte, die sie in den letzten Wochen erzogen hatte. Die erfolgreiche Geschäftsfrau nahm nicht an, dass das Mädchen verlegt würde, dafür war es zu wertvoll. Wenn es ihrer direkten Kontrolle und damit ihrem Schutz entzogen wurde, würde das Risiko, dass sie beschädigt wurde, riskant ansteigen.

Außerdem war nur ihre Zelle mit der Technik ausgestattet, um frisches Bildmaterial zu produzieren. Die Klickzahlen der Webseite waren nach oben geschnellt, seit der exotische Neu-Star dort präsentiert wurde; das hatten ihr Kontakte von draußen bestätigt. Leichtfertig würde ihr Geschäftspartner diese sprudelnde Einnahmequelle nicht versiegen lassen.

Zusammengefasst konnte das nur bedeuten, dass der Kommandant eine andere lukrative Option verfolgte. Ihre erste Vermutung, dass er ihr zwei Schülerinnen gleichzeitig überantworten wollte, verwarf sie kurz darauf wieder. Dies hätte mehr Vorbereitung und vor allem ihre bereitwillige Mitarbeit vorausgesetzt. Das hätte man mit ihr verabredet.

Keiner ihrer Informanten hatte eine plausible Erklärung liefern können, was der Leiter plante. Das ärgerte sie mehr, als sie zugeben wollte, da für gewöhnlich in diesem Knast nichts vor sich ging, ohne dass sie darüber Bescheid wusste. Die einzigartige Geheimhaltung wies darauf hin, dass der Kerl einen fetten Fischzug vorhatte. Es wäre nicht das erste Mal, dass er sie übervorteilte. In der Regel hielt sie sich dafür schadlos, indem sie ihrerseits Geschäfte unterhalb seines Radars durchzog. Aber ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass in diesem Fall mehr dahintersteckte.

Sie war sicher, sie würde es noch herausfinden.

*

Nach dem Vorfall mit den zerbrochenen Schnapsflaschen hatte sie die Zügel bei ihrem verunsicherten Lehrling scharf angezogen. Wie üblich hatte die Jüngere sich nach Rückkehr in die gemeinsame Zelle entkleidet und vor das Bett gekniet, doch Tanja gab sich damit nicht mehr zufrieden. Sie packte die Unterlegene hart im Genick und zwang deren Oberkörper nach unten, bis die Stirn den kalten Estrich berührte.

„Hoch mit dem Hintern!"

Als ihr Opfer nicht umgehend reagierte, legte sie selbst Hand an und dirigierte sie in die Position, in der sie es haben wollte. Der blanke Po reckte sich nun steil nach oben, so dass die Spuren des Kochlöffels als feuerrote Male deutlich zu sehen waren.

„Genau so bleiben!"

Sie setzte sich gemütlich auf die Bettkante und betrachtete das einmalige Bild. Mit einem Seitenblick vergewisserte sie sich, dass die Szene von der Kamera perfekt eingefangen würde. In der Küche hatte sie sich von ihren Emotionen leiten lassen. Das hatte ihr zwar maximale Genugtuung verschafft, aber dummerweise gab es deswegen keine Bildaufnahmen, die man hätte verwerten können. Eigentlich ein unverzeihlicher Fehler für eine erfolgreiche Unternehmerin. Aber die Befriedigung, die sie sich dadurch verschafft hatte, war es wert gewesen.

Langsam wie in Zeitlupe hob sie den Arm und holte ruhig und tief Atem. Klatsch!

Der Schlag auf die noch immer empfindliche Haut brannte wie Feuer und die Gezüchtigte heulte laut auf.

„Ich hatte versprochen, dass deine Bestrafung nicht fertig ist. Aber vielleicht habe ich Nachsicht."

Statt einen zweiten Handstreich auszuführen, glitten ihre Finger in die Tiefe und ertasteten das Geschlecht der auf dem Boden Hockenden. Besitzergreifend umfing sie die Vulva, die sich ungewöhnlich heiß anfühlte.

Das Jammern ging in ein Schnurren über, je länger die Berührung andauerte, und mischte sich mit Enttäuschung, als die Hand sich zurückzog.

Der nächste Hieb kam ebenso überraschend, wie der vorherige und die nachfolgenden. Die Kehrseite des zarten Mädchenkörpers flammte hell auf. Doch Schmerz war nicht Selbstzweck, sondern sollte das eigentliche Ziel vorbereiten.

Zwischen den Schlägen wanderten probende Finger immer wieder zwischen die Beine. Der Kontrast zwischen den scharfen Klapsen und den süßen Streicheleinheiten zeigte bald Wirkung. Die Fingerkuppen kamen zusehends nass glänzend von ihren Ausflügen zurück.

„Du kleines, geiles Luder", neckte sie, „willst du mehr?"

Das schwache, flehende „Ja" war alles, was sie hören wollte.

Mit einer Hand im Nacken hielt sie die Kniende in der unterwürfigen Position, während die andere Hand ihren triefenden, vor Erwartung angeschwollenen Schlitz entlangfuhr, bis sie an dessen Ende die runde Knospe spürte, die sich der Berührung entgegenreckte.

Jede Zurückhaltung aufgebend massierte sie den empfindlichen Knopf hart und schnell.

„Du gehörst mir. Nur ich entscheide, ob du Strafe oder Belohnung bekommst. Ist das klar?"

Zu einer verständlichen Antwort war die Gepeinigte nicht mehr fähig. Doch das anschwellende Winseln sagte mehr als Worte. Sie war offenbar kurz vor dem Ende. Einen Augenblick überlegte Tanja, ob sie ihr die Erlösung vorenthalten sollte. Zu spät.

*

Doro explodierte. Ihr ganzer Unterleib stand in Flammen. Die Züchtigungen hatten unglaublich weh getan, gleichzeitig weckten das Streicheln in ihr eine wilde Lust, die sie in einen alles verzehrenden Orgasmus riss.

Wer, wo und was sie war, schienen gleichgültig und vergessen. Wie im Traum nahm sie noch verschwommen war, dass sie aufgehoben und auf die Pritsche gelegt wurde. Dankbar kuschelte sie sich an die mollige Bettgefährtin und versank in einen Ohnmacht-gleichen Schlaf.

*

Am nächsten Morgen war ihr Gesäß noch immer so gereizt, dass sie bei jeder Berührung zusammenzuckte. So unangenehm es war, sich hinzusetzen, so angenehm war die Wärme und Feuchtigkeit, die sich bei den sich vermischenden Sensationen in ihrer Mitte sammelten. Süß-scharf, so wie ihr Lieblingsessen.

Ab diesem Tag nahm sie abends von sich aus die neu erlernte Pose ein und wartete demütig, was Tanja ihr jeweils zuteilen würde.

*

Der Gefängnisdirektor rieb sich zufrieden die fleischigen Hände. Es hatte sich wirklich gelohnt, sich bei den Verhandlungen Zeit zu lassen, anstatt das erste gute Gebot anzunehmen. Der Ertrag übertraf seine kühnsten Erwartungen.

Allerdings hatte er ein Zugeständnis machen müssen, das mit einem gewissen Risiko verbunden war. Er musste die schnuckelige Gefangene aus der Anstalt herausbringen, was einen richterlichen Beschluss voraussetzte. Dies auf offiziellem Weg zu veranlassen, würde unerwünschte Fragen nach sich ziehen. Eine Genehmigung zu kaufen würde nicht nur seinen finanziellen Gewinn bei dieser Transaktion schrumpfen lassen, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dazu führen, dass der korrupte Richter auch dauerhaft an seinen Aktivitäten beteiligt werden wollte. Das könnte höchst unerfreulich werden.

Glücklicherweise gab es einen dritten Weg, der indessen besondere Vorsicht und mehr Zeit erforderte. Er ging die Akten aller einsitzenden Fälscher durch, bis er den geeigneten Kandidaten gefunden hatte. Der Gauner war ein wahrer Künstler und ausgestattet mit den richtigen Materialien und einer guten Vorlage lieferte er einen Entlassungsschein für die Deutsche, der echter aussah, als das Original.

Nun galt es nur noch, die Übergabe der Ware zu organisieren.

*

Unruhe in der Gefängnisküche holte Tanja auf ihrem Thron aus der Grübelei. Zwei breitschultrige Wachen, die sich hier normalerweise nicht blicken ließen, außer wenn sie etwas für den Anstaltsleiter zu besorgen hatten, tauchten auf und zogen unweigerlich alle Aufmerksamkeit auf sich. Die geschäftige Betriebsamkeit kam schlagartig zum Erliegen, während die meisten Anwesenden den Neuankömmlingen mit großen Augen und offenen Mündern entgegensahen. Nur in einer Ecke, wo drei Küchenhilfen die Köpfe zusammensteckten, entspann sich leises Getuschel.

Die zwei Uniformierten sahen sich aufmerksam um, offenbar suchten sie jemanden. Sekunden später schienen sie ihre Zielperson entdeckt zu haben und steuerten schnurstracks auf die schmächtige rotblonde Gefangene zu, die damit beschäftigt gewesen war, einen Arbeitstisch abzuwischen. In scharfem Befehlston bellten sie der Gefangenen knappe Anweisungen entgegen. Diese konnte erwartungsgemäß nicht verstehen, was von ihr verlangt wurde. Verwirrt und schulterzuckend blickte sie zu ihrer Zellengenossin, um Hilfe zu finden.

Das hielt die Wärter nicht davon ab, ihren Auftrag zu erfüllen. Unverzüglich packte einer die Gesuchte am Arm und zerrte sie mit sich. Der zweite wandte sich der informellen Anführerin der Küchenmannschaft zu. Diese hatte selbstverständlich verstanden, worum es ging, zog ihrerseits aber nur fragend eine Augenbraue hoch, um ihre Würde zu wahren. Nach außen wirkte sie völlig ruhig, innerlich war sie jedoch irritiert, weshalb man die Deutsche derart überraschend und ohne erkennbaren Anlass abholte. Die hin geschnauzten schroffen Worte hatten keine Andeutung enthalten, wohin sie gebracht werden sollte und was der Grund war. Sie musste unbedingt wissen, was dahintersteckte, ohne preiszugeben, dass sie im Dunklen tappte. Wenn offenkundig wurde, dass in dieser Küche etwas ohne ihr Wissen -- und ihre unausgesprochene Zustimmung -- passierte, würde das ihre Autorität empfindlich beschädigen.

Durch ihren erhöhten Sitz war sie auf Augenhöhe mit dem Kraftprotz. Sie schwieg und starrte ihn an. Zumindest wusste er um ihren Einfluss unter den Insassen und wagte es nicht, sie links liegen zu lassen.

[„Befehl direkt vom Chef"], knurrte er.

[„Und warum will er sie sehen?"]

Die Frage war ein Schuss ins Blaue, sie hatte keine Ahnung, wohin das Mädchen tatsächlich gebracht werden sollte, aber nach dem, was sie sich zusammengereimt hatte, war es nicht abwegig.

[„Geht dich nichts an."]

[„Wann bringt ihr sie zurück?"]

[„Musst du nicht wissen."]

[„Denke ich doch. In der Zelle sind Sachen, die sie mitnehmen will, wenn sie verlegt wird."]

[„Die braucht sie nicht mehr. Kannst du behalten."]

Also sollte die Kleine aus dem Bau herausgebracht werden. Das war neu und warf Folgefragen auf. Aber Tanja war sich sicher, dass sie aus dem bulligen Wächter in diesem Moment nicht mehr herausbekommen würde. Elegant glitt sie seitwärts von ihrem Sitz und zeigte ihrem Gegenüber die kalte Schulter, womit allen Anwesenden demonstriert wurde, dass sie das Gespräch beendete und nicht umgekehrt.

Schade, gerne hätte sie sich von ihrer Schülerin noch gebührend verabschiedet, doch sie konnte absehen, dass dies nicht mehr möglich sein würde.

*

In Doro wuchs die Angst, während sie von den Muskelmännern durch lange Flure und viele Treppen hinauf geführt wurde. Was hatte man mit ihr vor? Warum kam ihre große Freundin nicht mit oder hatte ihr zumindest erklärt, was los war? Ihr wurde bewusst, wie sehr sie von der Führung und dem Schutz, den ihr die erfahrene Mitgefangene gewährt hatte, abhängig war.

Vor einer mit einem für sie unentzifferbaren Namensschild versehenen Tür kamen sie zum Halt. Ein Klopfen und eine durch das dicke Holz gedämpfte Antwort später wurde sie geöffnet und die Gefangene hindurch geschoben. Sie fand sich in einem überdurchschnittlich großen Büro wieder. Auf dem ausladenden Schreibtisch, der den Raum dominierte, standen ein relativ moderner Computer und ein breiter Bildschirm. Der Besitzer legte den Telefonhörer, in den er eben noch gesprochen hatte, auf die Gabel und sah die Ankommenden abschätzig an.

Selbstverständlich wusste er nur zu gut, wer vor ihm stand, doch er wahrte den Schein. Er zog ein Papierbündel über die Tischplatte vor sich, hob den Aktendeckel an und las in Ruhe das Deckblatt.

Die Delinquentin wurde zusehends nervöser, je länger sie zwischen den strammstehenden Wachen auf dem dünnen, abgewetzten Teppich warten musste. Wenn sie doch nur wüsste, warum man sie hierhergeschleppt hatte. Sehnlich wünschte sie sich in die Sicherheit ihrer Zelle bei Tanja zurück. Sie hatte ihren Kopf nach vorn sinken lassen und versuchte, unter den Augenlidern heraus schielend einen Eindruck von ihrem Gegenüber zu gewinnen.

Der Bulle trug ein Uniformhemd, an dessen Kragen ein goldener Stern angebracht war. Es spannte über massigen Muskeln an Brust und Armen, aber genauso um die Körpermitte. Er wirkte wie ein ehemaliger Boxer, der mit dem Training aufgehört hatte und aus dem Leim gegangen war. Das breite, runde Gesicht mit der flachen Nase verstärkte diesen Eindruck. Das Übergewicht bügelte Falten aus, was es ihr schwer machte, sein Alter zu schätzen. Anhand des vollen schwarzen Haars, das an den Schläfen schon ergraute, der buschigen Augenbrauen und des wuchernden Schnurrbarts würde sie auf Anfang bis Mitte fünfzig tippen.

Er ließ die Mappe lässig zuklappen und wandte sich an die zwei Untergebenen, die daraufhin zackig wendeten und aus dem Raum marschierten, während er die Zurückbleibende fixierte. Als er sie ansprach, hob sie entschuldigend die Schultern und schüttelte den Kopf. Nach kurzem Zögern wechselte er versuchsweise in Französisch.

[„Sie sind Mademoiselle Hoker?"]

Doro war überrascht, dass ein Provinzbeamter diese Fremdsprache beherrschte, und gleichzeitig erleichtert, dass sie sich zumindest mit ihm verständigen konnte. Ein wenig ihrer Befangenheit fiel von ihr ab.

[„Ja."]

Nach dem kurzen Austausch ignorierte er sie scheinbar und konzentrierte er sich wieder auf die Papiere, blätterte raschelnd darin herum und las einzelne Textpassagen. Derweil harrte die schmächtige Frau stumm und bewegungslos vor ihm aus. Auf ihrer Seite des Tisches waren lediglich ein paar Besucherstühle an der Wand aufgereiht, so dass sie völlig alleine und schutzlos inmitten der weiten offenen Fläche stand.

Als sei es eine nebensächliche Tatsache, erwähnte er, eines der Dokumente zur Seite legend:

[„Sie haben einen einflussreichen Gönner, der für ihre vorzeitige Freilassung sorgt."]

Doro blieb die Luft weg und gleichzeitig schlug ihr plötzlich das Herz bis zum Hals. Sie wollte kaum glauben, was sie hörte, und hoffte inständig, dass sie die Vokabeln nicht missverstanden hatte.

[„Natürlich muss ich"], führte er weiter aus, wobei er sich in seinem Chefsessel zurücklehnte und die Fingerspitzen beider Hände weit aufgefächert aneinanderlegte, [„dem vorher zustimmen."]

Auf einmal fühlte sich die Stehende wie eine winzige Maus, die aus ihrem Loch gekrochen war, um ein Stück Käse zu naschen und sich stattdessen einer großen, hungrigen Katze gegenübersah. Das Hochgefühl war wie weggeblasen und sie schluckte trocken, bevor sie etwas sagen konnte.

[„Und? Werden Sie zustimmen?"]

[„Nun, das hängt ganz von Ihnen ab."]

[„Was muss ich tun?"]

Statt einer Antwort musterte er sie nur stumm über seine zusammengelegten Hände hinweg. Seine Haltung brachte überdeutlich zum Ausdruck, dass er vollkommene Macht über sie und ihre Zukunft hatte. Doro wagte keinesfalls, ihre Frage zu wiederholen. Bange Sekunden dehnten sich zu Ewigkeiten. In ihren Gedanken entstanden Möglichkeiten, was sie tun könnte, und wurden als sinnlos wieder verworfen.

Ihre unveräußerlichen Rechte einzufordern oder ein faires Verfahren zu verlangen, war ebenso illusorisch, wie darauf zu hoffen, dass man sie einfach freiließ.

Ihre Mentorin hatte sie gelehrt, dass in dieser speziellen Welt alles auf ein Geschäft hinauslief. Auf Angebot und Nachfrage und den relativen Wert der Waren. Das war alles, was zählte. Er hatte seinen Zug gemacht und wartete auf ihren Gegenzug. Aber was hätte sie ihm anzubieten?

Er starrte sie noch immer wortlos an, wahrte das perfekte Pokerface. Sein geschulter Blick erkannte, wie sehr er sie erschüttert hatte. Sie war sicherlich kurz davor, allem zuzustimmen, um das Gefängnis verlassen zu dürfen. Ihr im übertragenen Sinn die offene Tür zu zeigen, um diese im nächsten Augenblick vor der Nase zuzuschlagen, hatte das Feld bereitet. Nun müsste er nur noch ein wenig nachlegen.

Er fasste in eine Schublade und förderte einen brauen Briefumschlag zu tage, dessen Inhalt er auf den Tisch schüttelte. Sofort erkannte Doro ihre persönlichen Gegenstände, die man ihr bei der Verhaftung abgenommen hatte. Das konfiszierte Mobiltelefon fehlte logischerweise. Sie nahm diese Geste als Hinweis darauf, dass ihre Entlassung tatsächlich bevorstand.

Ihr brach der Schweiß aus. Die Situation überforderte sie. Sie fürchtete, einen blöden Fehler zu machen, der diese unglaubliche Chance zunichtemachen könnte. Es fiel so schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Was würde Tanja in dieser Situation tun, überlegte sie? Nein, das war der falsche Weg. Richtig war: Was würde Tanja von ihr in dieser Situation verlangen?

Beinahe wäre sie automatisch in die Knie gegangen, um sich vor dem Schreibtisch niederzuwerfen, so fest war sie ihrer Herrin verbunden. Der Impuls, sich zu unterwerfen und demütigen zu lassen, war geradezu übermächtig, wenn sie an die große, willensstarke Frau dachte. Ihre Beine zitterten und es kostete Anstrengung, aufrecht stehen zu bleiben.

[„Ich ... ähm ... was"], stotterte sie, [„was muss ich tun, um frei zu kommen?"]

[„Sie könnten damit anfangen, diese für die Freiheit unangemessene Anstaltskleidung abzulegen."]

Jede für eine solche Aufforderung normale oder angemessene Reaktionen raste an Doros Verstand vorbei. Keine davon kam über ihre Lippen. Stattdessen griff sie, ohne auch nur ansatzweise zu protestieren, den Saum ihres unförmigen Shirts und zog es schwerfällig über ihren Kopf. Kühle Luft legte sich auf ihren vom Schweiß feuchten Rücken und ließ eine Gänsehaut entstehen.

Selbstverständlich überraschte den Direktor in keiner Weise, was er zu sehen bekam. Er kannte den schlanken, sportlichen Oberkörper von unzähligen Videos, ebenso die kleinen, ansehnlichen, von feiner blauer Spitze bedeckten Brüste. Aber das in Natura vor sich zu haben und zudem kontrollieren zu können, was die Schöne tat, war etwas anderes, besseres. Dennoch wahrte er sein kühles Äußeres. Nur ein sehr aufmerksamer Beobachter hätte festgestellt, wie eine Ader an seinem Hals schneller zu pulsieren begann.

Ohne weiter nachzudenken schlüpfte die Halbnackte aus den plumpen Schuhen und öffnete den Knoten, mit dem der Hosenbund befestigt war. Ohne Halt raschelte das Beinkleid zu Boden und grazile Füße machten einen Schritt nach vorne, um sich aus dem zerknüllten Stoffbündel zu befreien.

Nur in Unterwäsche vor einem Fremden zu stehen, ließ Doro knallrot anlaufen. Die Augen hatte sie vor Scham gesenkt und der Vorhang ihres langen, rotblonden Haares fiel nach vorne. Aber da war noch mehr, ein Gefühl, dass sie ständig begleitete, seit sie an ihre früheren Grenzen und darüber hinaus geführt wurde. Ihr Puls beschleunigte und ihr Atem wurde hektischer.

Der Direktor weidete sich an dem Anblick, ohne ein Zeichen zu geben, wie es in ihm brodelte. Sein Schwanz bäumte sich in seiner viel zu knappen Umhüllung auf. Vor ihm stand das süßeste Sahnestückchen, das er jemals in seiner Gewalt gehabt hatte. Jede andere Untergebene hätte er längst für sich reklamiert. Aber der Käufer hatte unmissverständlich klar gemacht, dass sie unberührt bleiben musste. Er atmete tief durch, um sich zu beruhigen. War es das viele Geld wert?

  • KOMMENTARE
4 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

supi, es geht weiter :-) Hoffentlich, noch lange, so gut und spannend geschrieben. Dankeschön!

Prinz_HeinrichPrinz_Heinrichvor mehr als 1 JahrAutor

Danke für die ermunternden Kommentare. Leider habe ich keinen direkten Einfluss auf die Wartezeit. Ich hatte diesen Teil 5 extra schnell (und daher so kurz) abgeschlossen, um ihn sofort nach der Veröffentlichung von Teil 4 hochzuladen. Aber dann dauerte es neun Tage, bis er hier freigegeben wurde.

Herbert61Herbert61vor mehr als 1 Jahr

Sehr spannend, aber leider so kurz. Die Wartezeit auf die Fortsetzung macht mich fertig.

Die krasseste Story seit langem. Klar 5 Sterne

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

Wie immer sehr schön!

Freut mich zu sehen, dass es weitergeht.

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