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Ein heißer Juni 14 - Getrennte Wege

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„Genau genommen, vom wissenschaftlichen Standpunkt aus, ist auch dieses Argument nicht haltbar." Sabine, die angehende Medizinstudentin, weiß, wovon sie spricht. „Das Risiko einer Behinderung ist bei einem inzestuös gezeugten Kind nur unmerklich höher. Nur bei fortgesetzter Fortpflanzung innerhalb einer Familie potenziert sich das Risiko eines genetischen Defekts. Weil solche Zeugungen in abgelegenen Gebieten in früherer Zeit aber mehr oder weniger die Regel waren, meist zwischen Vater und seinen Töchtern oder Enkeltöchtern, fiel die Häufung von geistig und körperlich behinderten Kindern natürlich mit der Zeit auf, lange vor Mendel und seinen Vererbungsgesetzen. Die strenge Tabuisierung in fast allen Kulturkreisen war da nur die logische Folge."

„Das mag schon sein und hatte sicher auch seine Berechtigung. Aber in damaligen Zeiten galt Geschlechtsverkehr ohne Schwängerung quasi als Fehlschlag. Hier und bei uns ist es ja genau umgekehrt, gilt eine ungewollte Schwangerschaft zumindest als Betriebsunfall, wenn nicht als Katastrophe. Umso größer ist ja auch der Aufwand, genau so ein Ergebnis zu verhindern. Somit kann es ja gar nicht zu einer eventuellen Behinderung eines solcherart zwischen Bruder und Schwester gezeugten Kindes kommen, weil es eben kein Kind gibt. Der durchaus, historisch gesehen, nachvollziehbare Grund für das Tabu ist somit völlig irrelevant. Was uns, oder die meisten zumindest, daran hindert, ist lediglich tradiertes Sozialverhalten und ein gesellschaftliches No go." Mick redet sich in Fahrt. „Man soll seinen Mitmenschen lieben und ihm Freude bereiten. Auch Geschwister sind Mitmenschen. Ausgerechnet die billigste, effektivste und einfachste Methode, Freude, beidseitige Freude zu bereiten ist verpönt!" Dann, nach einer kurzen Pause murmelt er leiser: „Trotzdem bin ich auch froh, dass wir es gelassen haben."

„Ich für meinen Teil hatte noch nie das Bedürfnis, mit meinem Bruder Max zu schlafen, obwohl er, wie mir diverse Freundinnen berichteten, bei ihnen schon mehrfach zu feuchten Träumen Anlass gab. Einige Auserwählte waren auch sichtlich beeindruckt von seinem Stehvermögen. Ich kann mir nur beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich jemals ausgerechnet auf meinen Bruder angewiesen sein sollte. Es gibt doch massenhaft interessante Männer und meistens fanden sie mich auch interessant genug. Und das sollte doch auch für euch gelten." Sabines Resümee findet Zustimmung. Dass Mick mit seiner Ansicht, Inzest zwischen erwachsenen Personen sei straffrei, auf dem Holzweg ist, zumindest in Deutschland, erwähnt sie lieber gar nicht.

„Themawechsel", schlägt sie daher vor. „Wann müssen wir abfahren nach Ramspolding? Ich hätte nämlich Lust, mir eine Strähne in die Frisur pinseln zu lassen. Geht sich das noch aus und kennst du einen Friseur, der das heute noch macht?"

Bine ist begeistert. „Super Idee! Wir müssen erst am Nachmittag fahren. Die richtige Hochzeit ist ja erst morgen, am Sonntag. Heute gibt's nur Polterabend und je später wir kommen, desto besser geht es morgen unseren Schädeln. Da du ja jetzt reich bist, gehen wir am besten ins La Vita, das ist ein exklusiver Beautytempel, die machen alles, aber zu gesalzenen Preisen. Wenn es dir vierhundert Eier wert ist, dann lass dich überraschen."

Sabine ist einverstanden. „Wenn wir also heute sozusagen noch den ganzen Tag Zeit haben, dann möchte ich auch noch was Besonderes kaufen. Dabei brauche ich auch deine Hilfe, liebe Cousine." Sofort bietet auch Mick seine Hilfe an, aber „Nein, danke, das ist eine reine Frauenangelegenheit." Die Sabinen kichern und Mick trollt sich ohne Groll.

Die drei Musketiere

Zügig schnurren Marika und Susi auf der Autobahn südwärts, lassen sich widerstandslos von allen möglichen Fahrzeugen überholen, bis plötzlich ein Streifenwagen der Autobahnpolizei aufrückt und mit gleicher Geschwindigkeit neben ihnen her fährt. Der Polizist am Beifahrersitz mustert sie mir argwöhnischen Blicken. Er kommt aber zu keinem Entschluss und gibt letztlich dem Fahrer ein Zeichen, zu beschleunigen. Marika nimmt vorsichtshalber die nächste Ausfahrt. Jetzt geht es über Nebenstraßen weiter. Immer wieder muss sie stehen bleiben und sich auf der Karte orientieren. Nach dem gestrigen Gewitter ist heute wieder ein strahlend schöner Tag und die Sonne brennt ganz schön. Es wird warm in den fest geschlossenen Lederkombis. Nach einer Weile kommen sie an einem kleinen See vorbei. Das kühle Wasser lockt, aber sie finden keinen geeigneten Badeplatz. Überall Privatgrund. Nach dem See steigt die Straße in zahlreichen Kurven an. Dem kann Marika nicht widerstehen und gibt Gas. Mit heulendem Motor fegt sie durch die nächste Kehre, vergrößert den Abstand zu Susi. Die will sich aber nicht abhängen lassen und versucht, den Anschluss zu halten. So geht die wilde Jagd einige Kehren hinauf. Dann plötzlich ein dumpfes Grollen von hinten. Im Rückspiegel erkennt Susi drei dicke Motorräder, Japaner, dem Sound nach zu schließen, Rennverkleidung und eine ganze Pferdeherde unter dem Sitz. Verzweifelt kämpft sie gegen das Überholtwerden, schließt sogar zu Marika auf. Eigentlich haben sie null Chancen, dennoch bleiben die drei hinter ihnen. Sie wechseln untereinander die Positionen, fahren am Ende gar in V-Formation, kleben an Susis Hinterrad. Oder an ihrem Hintern?

Endlich erreichen die fünf im Pulk den höchsten Punkt der Strecke. Hinunter fährt Marika gemächlich, aber noch immer werden sie nicht überholt. Unten hält sie bei einem Gasthaus an, bockt ihre Maschine auf, wartet, bis auch Susi abgestiegen ist. Die drei Verfolger weichen auch da nicht aus ihrem Dunstkreis, stellen ihre Kraftwerke gleich daneben ab. Susi erkennt eine Honda Fireblade, eine Kawasaki Ninja und, ja! -- eine Yamaha FZ 1. Als die zwei jungen Frauen die Helme abnehmen und die schwarzen Locken ausschütteln, ertönen anerkennende Pfiffe. Auf die herausfordernden Blicke nehmen auch die drei die Helme ab und es erscheinen die Köpfe von drei jungen, sympathisch wirkenden Männern.

„Warum habt ihr uns eigentlich nicht überholt?", will Susi wissen, obwohl sie die Antwort schon ahnt. „Wir sind ja extra langsam gefahren", spuckt sie große Töne, obwohl sie ein paar Mal haarscharf an einem Ausflug in den Wald vorbeigeschrammt ist.

„Du kannst Fragen stellen!", wundert sich da der Ninja. „Ihr habt euch wohl noch nie von hinten gesehen? So einen geilen Anblick, und dann gleich in doppelter Ausführung lass ich doch nicht aus den Augen. Ich konnte ja schon gar nicht mehr bequem sitzen!"

„Ganz recht!", mischt sich da der Fireblader ein. „Ihr zwei richtet da schwere Schäden an. Und wie ich eurem fiesen Grinsen entnehme, seid ihr euch dessen auch voll bewusst. Ich bin übrigens Fred, der Quatschkopf da ist Benni und dieser schweigsame Ritter auf der Yamaha heißt mit bürgerlichem Namen Petros Nikoumides. Er ist nämlich Grieche, aber bei uns heißt er Porthos, weil er am meisten saufen kann. Wir sind nämlich die 3 Muskeltiere."

„Musketiere, du Barbar!", meldet sich der schweigsame Porthos zu Wort. „Und jetzt hab ich tatsächlich Durst und zu heiß ist mir auch. Daran seid ihr schuld, allerdings auch die Sonne. Auf, mir nach!" Mit diesen Worten stapft er voraus in den Gastgarten. Auf seinem Rücken prangt tatsachlich ein Degen und der Schriftzug PORTHOS. Fireblade-Fred und Ninja-Benni alias Athos und Aramis legen Susi und Marika kurzerhand die Arme um die Schultern und schieben sie hinterher. Als sie im Gastgarten auftauchen empfangen sie Pfiffe und lautes Johlen. Um einen riesigen Rosskastanienbaum sitzen im Schatten rund zwei Dutzend Biker bei Weißwürsten, Bier und Brezeln.

Weißwurschtphilosophie

Für Marika und Susi gibt es kein Entkommen. Sie müssen sich zu dieser ausgelassenen Runde setzen. Die Musketiere gehören offensichtlich dazu und ihre fette Beute wird gebührend gewürdigt. Schon stehen zwei Krüge mit Radler vor ihnen, „gengan Durscht", wie Fred meint. Plötzlich wird den beiden bewusst, dass sie heute noch nicht einmal gefrühstückt haben und daher auch gehörigen Hunger haben. Das Angebot, sich ruhig aus dem riesigen Topf mit Würsten zu bedienen, nehmen sie dankbar an. Susi begeht den Fehler, ihre Weißwurst mit Messer und Gabel zersäbeln zu wollen. Dieses abartige Benehmen wird handgreiflich unterbunden, dann erhält sie eine Kurzeinweisung in die bayrische Frage: Häuten, schneiden oder zuzeln? Sofort entbrennt eine heftige Diskussion. Einige meinen, ein Messer habe an einer Weißwurscht überhaupt nichts verloren, andere verteidigen den chirurgischen Kreuzschnitt.... Auf jeden Fall gehört dazu ein Weißbier. Der Radler ist eh schon verdunstet.

Susi packt wieder mal der Übermut und sie demonstriert eindrucksvoll, was sie unter zuzeln versteht. Die Weißwurst wird dadurch nicht kleiner, eher im Gegenteil gewinnt man den Eindruck, dass sie unter Susis kundiger Behandlung noch ein wenig anschwillt und sich strafft. Die Debatte verebbt jedenfalls schnell. Den meisten war schon vorher heiß und so haben fast alle, Damen wie Herren jeden Alters, entweder die Lederjacken ausgezogen oder den oberen Teil der einteiligen Kombination abgestreift. Nun folgen auch noch die letzten, Petros reißt sich sogar das T-Shirt vom Leib und wedelt sich damit Frischluft zu. Sein muskulöser Oberkörper ist wirklich sehenswert und lässt einige Frauenherzen schneller schlagen. Nur Susi und Marika sitzen hochgeschlossen da. Dies erregt nun aber doch Aufmerksamkeit.

„Ist euch eigentlich nicht zu heiß?", will Benni/Aramis wissen und entblößt beispielgebend seinen Sixpack. „Ihr müsst ja vor lauter Schwitzen schon Wasser in den Stiefeln haben:" Marika tut so, als wäre sie davon gar nicht betroffen, aber Susi schaut schon vorsichtig herum. Sie will ja nicht zum öffentlichen Schauobjekt werden, womöglich gar einem Ärgernis, wo sie doch gerade erst der gestrengen Polizei entwischt ist. „Macht euch doch oben rum etwas freier!", fordert Benni weiter.

„Schön wär's ja, geht aber nicht!", erwidert Marika. Auf die verständnislosen Blicke der Runde, zieht Susi ihren Reißverschluss bis zum Nabel herunter. Jeder sieht, dass sie drunter nichts anhat. Wieder einmal ertönen gellende, anerkennende Pfiffe. „Darum!", sagt Marika.

„Ei, verflixt!", meint Fred. „Aber mich würde es echt nicht stören. Ich glaube sogar, dass es niemand stören würde, oder?" Er sieht sich fragend um. „Ah, Fritzi!", ruft er die Bedienung. Die Kellnerin kommt näher. „Würde es dich stören, wenn hier Damen oben ohne sitzen? In der Ledermontur ist es so heiß und die haben leider drunter nix an."

Fritzi, die in roten Hotpants und einem nabelfreien Top auch ziemlich sexy daher kommt, meint kurz angebunden: „Wanns eana trauts!", und stelzt powackelnd davon, eine neue Lage Getränke zu holen. Jetzt richten sich alle Blicke herausfordernd auf Susi und Marika, obs eana trau'n. Susi seufzt. Kneifen kommt natürlich nicht in Frage und so rollt sie die Lederkombi über die Schultern, lässt sie auf die Hüften fallen. Marika folgt schweigend. Aber hallo! Die ganze Runde johlt begeistert und die Bikerbräute klatschen Beifall. Schon schält sich eine solidarisch aus ihrem T-Shirt.

Ja, der Gruppenzwang! Bald sitzt die ganze Runde mit nackten Oberkörpern im Gastgarten. Wenn jetzt noch andere Gäste kämen? Bald ist Mittagszeit. Aber Fritzi stellt ein Tablett mit diversen Getränken ab und hängt ein Schild GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT -- Bitte gehen Sie durch die Gaststube in den hinteren Gastgarten an das Gartentor. „Verrückte Bande!", schimpft sie lächelnd -- und zieht ihr Top aus. Darunter trägt sie ein knappes Bikinioberteil. Erst dann serviert sie die Durstlöscher. Susi stößt mit ihrem Weißbier fachgerecht in der Runde an. Das kennt sie aus dem Bullen von Tölz. Sie erinnert sich an den Spruch Frauen und Weißbier stoßt man nur unten, Herr Prälat! Manchmal tragen sogar solche Sendungen zur Bildung bei.

„Auf das kommt's jetzt auch nicht mehr an", moniert ausgerechnet Carla, eine der älteren Frauen, deutet auf den Bikini Fritzis und lässt auffordernd ihre Glocken schwingen. Alle lachen. Und alle stimmen ihr zu. Fritzi lässt sich nicht lange bitten und entlässt ihre hübschen Brüste in die Freiheit dieses herrlichen Sommervormittags. Beim Abservieren wird sie noch kecker und provoziert die Männer, indem sie sich so ungeschickt bewegt, dass immer wieder ein Busen sachte über eine nackte Männerschulter streift oder unmittelbar einem vor den Augen baumelt. Ihre Brustwarzen straffen sich. In vielen Hosen strafft sich auch was. Immer wieder verschwindet ein Pärchen durch die Hecke. Dahinter liegt ein kleiner Campingplatz, auf dem die Motorradgruppe ihre Zelte stehen hat -- und auch die meisten Motorräder. Das ist auch gut so. Zum Fahren hätten die meisten jetzt schon zu viel getankt. Macht nichts, Sex ist bei weitem nicht so gefährlich.

„Ich muss mal!", verkündet Susi. Fritzi will ihr den Weg durch die Küche zu den Personaltoiletten zeigen. Sonst müsste sie durch die Gaststube, wo jetzt schon biedere Urlaubsgäste sitzen. „Eh schon egal", meint Susi. „Zum Pinkeln muss ich das Ding sowieso ausziehen, sonst liegt es ja im Klo am Boden", und steigt aus Stiefeln und Lederkombination. Susi kostet das exhibitionistische Abenteuer voll aus, zieht die Stiefel recht langsam wieder an und posiert dann aufreizend. Ihr winziger Tanga fällt auf den ersten Blick gar nicht auf. Die Männer glotzen ungläubig, Marika schüttelt grinsend den Kopf, aber Fritzi lacht fröhlich auf, deutet mit dem Daumen nach oben und winkt Susi, ihr zu folgen. Mit betontem Hüftschwingen entfernen sich die beiden.

Als Susi, vom Weißbier beschwingt, tänzelnd zurückkommt, mahnt Marika zum Aufbruch. „Wir haben noch ein gutes Stück zu fahren. Hoffentlich kommst du zurecht. Wir werden lieber die Straßen meiden und über Forstwege ausweichen. Sonst gibt's heute doch noch Knöllchen!" Ein wenig mühsam ist es schon, die beiden in die Kombinationen zu stopfen. Immerhin müssen etliche Weißwürste und --biere auch noch Platz finden. Mit großem Hallo verabschieden sie sich von der sympathischen Runde, nicht ohne zu hinterlassen, wo sie die nächsten Wochen zu finden sein werden. Einige versprechen, sie auf der Brummerhütte zu beehren. Das freut Susi und Marika. Es wären gern gesehene Gäste. Trotz der aufgeheizten Stimmung hat kein einziger versucht, Susi oder Marika zu begrabschen. Gute Zecher sind sie obendrein. Marika denkt praktisch.

Im Schönheitssalon

Mit einem Telefonanruf hat Bine ihr Erscheinen im La Vita angekündigt. So steht schon Daniele, der Chefstylist zur Begrüßung bereit und führt die beiden Sabinen in ein Studio. „Das volle Programm, für beide?", vergewissert er sich. Bine bekräftigt dies. Daniele klatscht zweimal. Zwei Stylistinnen erscheinen und erkunden die Wünsche der Kundschaft. Bine und Sabine wollen möglichst ähnlich ausschauen. „Aber geil!", bringt es Bine gnadenlos auf den Punkt. Es kommt Verstärkung und in den nächsten zwei Stunden werden die zwei gebadet, gezupft, gecremt, gepeelt, massiert, geschminkt, gesalbt. Haare waschen, nachschneiden, tönen, föhnen, bunte Strähnchen färben, ein paar gewagte Stacheln festigen, Nägel schneiden, feilen, polieren, lackieren, blutrot die Zehen, grün die Finger, mit silbernen Pünktchen und so weiter.

Der Lehrbub sammelt am Ende Tücher, Umhänge und die Überbleibsel des Gefechtes ein. „Haben sie noch irgendwelche Wünsche?", fragt er routinemäßig.

„Ja", sagt Sabine. „Rasieren!", fordert Bine „Da unten!", weist Sabine den Weg.

Der Lehrbub wird puterrot und stottert: „I-ich sags d-dem Ch-chef!" Fluchtartig verlässt er den Raum.

„Schade", meint Sabine, „so ein schnuckeliger Junge aber auch!"

„Schade für ihn", erwidert Bine. „Wenn er sich getraut hätte, hätte er auf Tage hinaus was zu erzählen bei seinen Kumpels. Wenigstens ist er nicht schwul. Hast du seine Beule gesehen?"

„Natürlich! Sehr stattlich. Zum Anbeißen!"

„Schweindl! Er ist doch fast noch ein Kind!"

Jetzt kommt Daniele gut gelaunt herein. Der Chefstylist ist klischeekonform schwul und hat daher keine Probleme mit der auf ihn wartenden Aufgabe. „Womit kann ich den Damen dienen?", fragt er, aber nur pro forma, denn in der Hand hält er bereits ein Rasiermesser und greift mit der anderen nach einem Wassersprüher. „Bitte machen sie sich frei!" Bine und Sabine schlagen ihre flockigen Bademäntel zurück. Daniele macht sich an die Arbeit und befreit beide von winzigen Stoppeln. Gekonnt ist gekonnt. In wenigen Minuten hat er seine Arbeit beendet, massiert noch ein fruchtig riechendes Wässerchen ein. Mit den Worten „Glatt wie ein Babypopo, aber wesentlich exquisiter!", verneigt er sich und verlässt den Raum.

„Qualitätskontrolle?", fragt Bine.

„Qualitätskontrolle!", bestätigt Sabine, steigt von ihrer Liege und leckt einmal links und einmal rechts der Spalte über die frisch rasierte Fläche. „Mmmh! Perfekt", lobt sie. Der Rest ist Fleißaufgabe.

„Hör auf! Da kommt gleich wieder wer!", protestiert Bine. Aber Sabine sucht mal wieder den Kick, lässt den Bademantel ganz fallen und leckt noch ein wenig weiter. Bine windet sich. „Oooh! Aaah! Jaa! -- Aufhören! Bitte!"

Sabine hört auf, legt sich aber wieder, jetzt nackt, auf ihre Liege. „Jetzt bist du dran! Sei nicht feig!" Bine erstarrt, dann gibt sie sich einen Ruck. Feige lässt sie sich nicht nennen. Auch sie lässt den Bademantel fallen und macht sich leckend an die Arbeit. Aber nun kommt doch jemand. Der schnuckelige Lehrbub flüchtet aber sofort, sobald er erkannt hat, was da gerade läuft. Bine will aufspringen, denn jetzt kämen sicher gleich alle herein, aber Sabine hält ihren Kopf fest. „Jetzt kommt gar niemand herein, bevor wir nicht hinaus gehen. Ansonsten wäre das nicht der noble Laden, der er zu sein scheint. Zögernd macht Bine weiter. Das Adrenalin tut sein Übriges und bald kommt Sabine mit Macht.

„Oh Gott!", jammert Bine, als sie wieder angezogen sind und zur Kasse schreiten. „Hier kann ich mich nie wieder blicken lassen."

„Ganz im Gegenteil", meint Sabine und verteilt großzügig Trinkgelder an die Belegschaft. „Sie werden sehnsüchtig auf deinen nächsten Besuch warten und dir jeden Wunsch von den Augen ablesen.

„Eigentlich hast du recht", gibt Bine zu und legt noch einen Schein für den Azubi drauf. Dann verlassen sie frisch aufgepeppt den Schönheitssalon. „Und jetzt, Sabi, raus mit der Sprache! Was willst du noch so dringend kaufen, wo du keinesfalls Micks Hilfe brauchen kannst?"

Die FM-Boutique

Sabine hängt sich bei Bine ein und erklärt: „Schau, die Susi, meine Freundin, die hat da so ein ultrakurzes Miniröckchen und dazu Wahnsinns-Stöckel, sie nennt sie ihre Schühlein. Zusammen mit einer tief dekolletierten Bluse spricht sie dann von ihrem Fick-Mich-Outfit. Damit sticht sie mich regelmäßig aus. Ich bin ihr deswegen zwar nicht böse, aber jetzt würde ich sie gerne übertrumpfen. Gestern habe ich nur deswegen keinen Minirock genommen, damit sie nicht gleich nachzieht. Aber jetzt will ich mein eigenes Fick-Mich-Gewand und es muss auf jeden Fall noch geiler sein als Susis. Egal, was es kostet, jetzt bin ich ja reich. Und dann will ich noch eine Kamera, dann mach ich selber Fotos und werde noch reicher!"

Bine biegt sich vor Lachen, aber sie weiß Rat. „Komm nur mit, ich weiß genau das richtige für dich. Das passt ja wie, wie, wie ...."

„Die Faust aufs Auge?", hilft Sabine.

„In dem Falle wohl eher wie der Pimmel ins Loch!", bringt es Bine auf den Punkt. „Wir sind gleich da." In einer ruhigen Seitengasse, aber nicht weit weg vom Getriebe des Marienplatzes steuert Bine auf ein kleineres Geschäft zu. FM-BOUTIQUE steht über der Eingangstüre.

„FM-Boutique?", fragt Sabine ahnungsvoll. "Das heißt aber nicht etwa wirklich ...? Oder doch? Ich glaub es nicht!" Bine grinst. Doch, doch! FM heißt genau das, was Sabine denkt. Die ist schon drin. Bine folgt.