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Ein Liebesdreieck an der Isar

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Beim zweiten Besuch dieser Art krachte es hinterher allerdings doch. Der ältere Mann war etwas deutlicher geworden, hatte Bemerkungen über Julias „zarte Hände" gemacht, die keine so schwere Arbeit tun sollten und dabei sogar nach ihrer Hand gegriffen, die sie ihm aber sofort entzog und zwei Schritte zurückwich. Allerdings war ihr Gesicht diesmal geradezu glühend geworden und sie konnte ihm für die Dauer seiner Anwesenheit nicht mehr in die Augen sehen.

Helmut kommentierte das wieder mit seinem frechen Grinsen, das allerdings nicht in Unverschämtheiten gegenüber Julia umschlug, sondern seine Fürsorglichkeit behielt die Oberhand, mit dem für einen Hetero in dieser Situation völlig natürlichen Hintergedanken, dafür entlohnt zu werden, indem er seine hübsche Mitarbeiterin doch noch rumkriegte.

Er kannte ja die Frauen, seine Ex, mit der er immerhin ohne einen Rosenkrieg auseinander gegangen war, hatte ihm so Einiges beigebracht und der Rest war „learning by doing" gewesen. Damit hätte er in seinem sozialen Umfeld die Wahl unter mehr als einem Dutzend Damen verschiedenen Alters gehabt und angesichts seines Charakters konnte er sich nur auf die komplexeste Herausforderung stürzen: eine Frau aus einer bestehenden Beziehung zu reissen und ihr zu geben, was sie in dieser Beziehung nicht bekam.

„Ich helfe dir damit, meine Kleine, auch wenn du das noch nicht weisst", murmelte er auf der Heimfahrt vor sich hin.

Rolf reagierte unterdessen abermals träge und auch feige, weil er Helmut nicht direkt anzugehen wagte, sich aber anschliessend an Julia abreagieren wollte.

IV.

Es fing mit einer Lappalie an, die als äusserer Anlass diente. Helmut hatte einen neuen Wasserhahn eingesetzt und davor den alten, der etwas zu fest im Mauerwerk sass, mit der Rohrzange herausdrehen müssen, was nicht ganz ohne Folgeschäden abging, so dass nun die Ecke einer Kachel abgebrochen war und ein Stückchen Mauerstein darunter hervorschaute.

„Dein Boss hat vergessen, die Lücke da zu übermalen", meinte Rolf in spöttischem Tonfall.

„Nicht sehr professionell, oder?"

Julia begriff zuerst seine Motivation nicht, sondern hielt sie rein für Undankbarkeit.

„Du kapierst gar nichts", brach es aus ihr heraus.

„Wenn du nicht so dämlich wärst, die Dinge kaputt zu machen, bräuchte man sie auch nicht zu reparieren, also sei froh, dass er es überhaupt gratis gemacht hat."

Diesen Tonfall war Rolf von seiner sonst so sanften Freundin nicht gewöhnt und reagierte bezeichnend, indem sich seine erste Antwort auf ein frauenfeindliches Klischee stützte.

„Was ist denn mit dir los? Bist du schwanger oder was?"

„Wovon denn? Du kriegst ja keinen mehr hoch!"

Er glotzte sie sprachlos an.

„Was ist es denn dann?", brachte er schliesslich hervor.

„Ich habs satt, das ist los! Du lässt alles schleifen und findest es ganz selbstverständlich, dass ich allein putze und einkaufe. Was für ein Leben ist das? Was für eine Art Beziehung?"

Rolfs nächste Antwort war eher schwach...

„Das hat doch mit unserer Beziehung nichts zu tun."

...und forderte eine heftige Reaktion geradezu heraus.

„Doch, hat es. Alles, was einen von uns betrifft, hat damit zu tun. Du kannst die Teile, die dir nicht gefallen, nicht einfach abspalten und ignorieren."

Hier wirkte sich aus, dass Julia vor einiger Zeit eine TV-Dokumentation über Sigmund Freud gesehen hatte. Dessen Beschreibung des Verdrängens von Problemen passte auf Rolfs Verhalten wie die Faust aufs Auge.

Ironischerweise erkannte sie nicht, dass sie längst in der überlegenen Position war und es in diesem Moment hätte zu Ende bringen können. Statt dessen verharrte sie nach dem letzten Satz und starrte Rolf an, wartete und hoffte darauf, dass er jetzt etwas kapierte, dass er irgend einen Schritt aus seiner Passivität heraus machte.

Statt dessen versuchte er erneut, der Konfrontation auszuweichen, nachdem er merkte, dass er die Sitution nicht kontrollieren konnte.

„Mensch, Julia, wenn mir nichts an dir läge, würde ich eine Putzfrau anheuern."

Das enttäuschte Julias Erwartungen so sehr, dass sich jetzt geradezu wünschte, Rolf zu verletzen, also legte sie den Finger auf die offene Wunde.

„Ach -- und wovon willst du eine Putzfrau bezahlen? Raff' doch endlich mal, dass du pleite bist! Oder kauf' dir eine Brille, damit du mal einen Kontoauszug lesen kannst!"

Damit hatte sie ihn nicht nur in die Enge getrieben, sondern erwischte ihn auch an seiner männlichen Eitelkeit. Emanzipation hin, Gleichberechtigung her, Rolf hatte immer noch das traditionelle Männerbild im Unterbewusstsein, nach dem er der Ernährer sein musste und es tat ihm ernsthaft weh, dass er diesem „Ideal" nicht gerecht wurde.

Ein Macho hätte an diesem Punkt die Frau geschlagen, das klassische Mittel, um die eigenen Ängste und Unsicherheiten zu überdecken, aber Rolf hatte seine bisherigen Aggessionen gegenüber Julia unbewusst selbst als falsch empfunden und so entwickelte es sich diesmal in eine unerwartete Richtung: er begann zu weinen.

„Ich liebe dich doch", schluchzte er und flüchtete damit nicht weniger vor der Realität als Julia, deren Zorn plötzlich erlosch.

Statt dessen wurde sie von Mitleid erfasst.

Liess sich sogar umarmen und hielt Rolf für einen Moment fest.

Ende des Streits.

Aber auch nur des Streits und als Rolf sich dann wieder in sein Zimmer zurückzog, weil er damit zufrieden war, den Status quo ante wieder hergestellt zu haben, blieb Julia im doppelten Sinne unbefriedigt zurück: es war nichts entschieden worden, wie sie es sich unbewusst gewünscht hatte und es war nicht zum Sex gekommen. Meine Güte, selbst wenn er sie ohne Liebe gevögelt hätte, wäre das noch besser gewesen als nichts!

„Ich liebe dich doch auch, Rolf", flüsterte sie verzweifelt, liess sich auf die Couch fallen und vergrub das Gesicht in einem Kissen, damit er ihr Weinen nicht hörte.

„Warum muss das nur so weh tun?"

Immerhin war die Beziehung für den Moment wieder „gerettet".

V.

In dieser Nacht brauchte Julia lange, um einzuschlafen und gähnte sich daher am nächsten Tag nur noch durch die Vorlesung und die Arbeit, aber es war immerhin Freitag, da schien das nicht mehr so wichtig zu sein.

Es war auch nur eine Kleinigkeit, dass sie heute das Eine oder Andere vergass, aber Helmut stand schon wegen einer anderen Kleinigkeit unter Strom, weil einige Lehrmaterialien, die am nächsten Montag gebraucht wurden, am Freitag Nachmittag noch nicht eingetroffen waren.

Nun hätte man die Kisten notfalls am Samstag beim Hausmeister abliefern und Helmut sie am Montag früh dort in Empfang nehmen können, aber aus irgend einem Grund ging der Chef angesichts dieser Verzögerung in die Luft.

„Sie haben noch fünf Stunden", brüllte er ins Telefon, „sonst kaufe ich das Zeug bei Ebay und schicke Ihnen die Rechnung!"

Das war nicht besonders logisch, selbst mit Expressversand wäre die Ware in diesem Fall auch erst am Montag da gewesen, aber Logik war das Letzte, was Helmut in diesem Moment interessierte. Mit dem Smartphone am Ohr stürmte er in den Lehrsaal, wo Julia gerade aufräumte und den Zeitplan für die nächste Woche aufstellte, so dass sie seinen Ausbruch noch mitbekam und zusammenzuckte.

Helmut war auch zu gereizt, um das zu bemerken.

„Was glotzt du so? Wo ist der Plan für Montag?"

Leicht verängstigt reichte sie ihm den Tabletcomputer und Helmut überflog die Daten, während er noch vor Wut kochte.

„Wenn das Zeug bis 18 Uhr nicht mehr kommt, müssen wir am Montag früher da sein, um es rüberzutragen", grummelte er vor sich hin.

„Ich rufe morgen beim Hausmeister an und wenn es nicht wenigstens bei ihm ist, reisse ich denen vom Lieferservice den Arsch auf.

Seid ihr ansonsten wenigstens alle fit für Montag?"

„Warte mal", meinte Julia, die angesichts ihrer Erschöpfung nicht mehr ganz klar dachte und daher ausgerechnet diesen Moment wählte, um das sprichwörtliche Öl ins Feuer zu giessen, „ich habe mir die Uhrzeiten noch nicht aufgeschrieben."

„Was? Du hättest dich schon vor einer Stunde schlau machen sollen!"

„Na und? Ich habe mir extra für heute die Zeit genommen, also tu nicht so wegen dieser Kleinigkeit." „Herrgott noch mal", brüllte Helmut von Neuem los, „bist du so blöd oder tust du nur so? Das ist eine Routinesache! So was muss in der Routinezeit erledigt werden!"

Vor Schrecken plötzlich hellwach, prallte die junge Frau zurück und hätte fast ihr Telefon fallen lassen.

Dann knallte er ihr das Tablet hin -- „Hier! Lesen können wirst du ja wohl noch alleine" -- und stürmte wieder hinaus.

Julia zitterten die Finger, während sie die Daten ablas und in ihr Telefon eingab, so dass sie sich mehrmals vertippte und schliesslich das Gerät mit einer hastigen Bewegung in den Rucksack stopfte. Ihre kurze Auflehnung, aus Erschöpfung und Verzweiflung entsprungen, war wieder zerbrochen.

Am nächsten Abend hatte sich Julia trotzdem dazu überreden lassen, mit Helmut und einigen Arbeitskollegen auszugehen, um auf andere Gedanken zu kommen.

Und wohin? Natürlich nach Schwabing, was die Kunststudentin in ihr zu neuem Leben erweckte. Man kann in diesem Stadtteil ungeachtet aller Gentrifizierungs-Vorwürfe lernen, was für ein reiches Erbe uns das München der „Prinzregentenzeit" hinterlassen hat und es war schon damals ein Vorreiter der Globalisierung, weil es -- ja ja, mit einigen hässlichen Ausnahmen -- weniger auf Staatsangehörigkeiten und Ethnien achtete als auf Talente und die Fähigkeit, andere zu interessieren, zu inspirieren und zu begeistern.

„Inspirieren -- mein Gott, das tue ich ja auch", war Julia irgendwann aufgefallen und es stimmte. Wenn sie den Schülern, die sie tagsüber begleitete, aus dem Handgelenk eine Skizze aufmalte, wie die ganze Veranstaltung aussehen sollte und wie ihre Möglichkeiten waren, dann funktionierte das, die Teenies hingen an ihren Lippen. Das mochte bei den meisten Jungs zwar auch auf hormonelle Einflüsse

zurückzuführen sein, war aber egal, so lange sie nur etwas kapierten -- und mit nur wenigen Ausnahmen

fingen die Schüler im Lauf dieser zwei Tage tatsächlich an, über ihre Zukunft nachzudenken.

„Quod erat demonstrandum", lächelte Helmut, der auch charmant sein konnte, als Julia nun diese Erkenntnis hervorsprudelte.

„Ich habe dir doch gesagt, dass du es kannst."

Voller Dankbarkeit sah sie zu ihm auf und zum ersten Mal gestand sie sich ein, dass dieser Mann ihr gefiel. Gross, stattlich, autoritär -- nein, eher allgemein dominant.

Sogar dominant gegenüber Julias Vater, wie sie sich jetzt erinnerte, wobei er nichts gegen ihre Eltern gehabt hatte, er musste nur immer das Alphatier sein und vertrug keine andere Autorität. Genau das aber machte seine Faszination aus...

Während sie weiter durch die Strassen zogen, blieb Julias Blick an einem Paar hängen: ein weisser Mann und eine schwarze Frau, die nicht nur wegen ihrer Hautfarben unterschiedlich wirkten. Während der deutlich übergewichtige Mann mit Cargohose und T-Shirt eher lässig gekleidet war, hatte sich die schlanke Frau gut angezogen, nicht besonders teuer, aber stilvoll und bildete damit einen starken Kontrast zu ihrem Begleiter.

Beide sprachen fliessend Hochdeutsch und es war zu erkennen, dass die Frau dem Mann die Gegend zeigte, aber als er sie vor dem schönen alten Haus Ainmillerstrasse 22 mit seiner Jugendstilfassade fotografierte, schaltete er für ein Kompliment mit der passenden Anspielung auf Englisch um.

„Monique, you're really a pretty woman."

Damit fing er ihre Hand ein, küsste die Finger und die Augen der Frau funkelten wie die einer Raubkatze.

Julia war irritiert, denn diese Zärtlichkeit war offenkundig ernst gemeint, aber dennoch sahen die beiden nicht nach einem Liebespaar aus -- etwas fehlte.

„Die sind Partner", hatte Helmut, der ihrem Blick gefolgt war, schliesslich gesagt.

„Keine verliebten Teenager, sondern Erwachsene, die sich gut kennen. Vielleicht schlafen sie miteinander, aber sie sind nicht zusammen. Auch das gibt es."

„Zwei Profis auf einer Mission", hatte ein anderer Kollege scherzend eingeworfen.

Mit einem Gefühl von Neid sah Julia dem fremden Paar nach, das sich entfernte und jetzt Händchen hielt. Wenn das „nur" Partner waren, warum konnte Rolf dann ihr keine solchen Erlebnisse geben?

Immerhin behauptete er immer noch, sie zu lieben...

Oder, was ihr jetzt erst auffiel: Warum war es ihm egal gewesen, dass sie mit anderen Leuten wegging?

Ein geradezu verräterischer Gedanke führte das noch weiter: Könnte es sein, dass Rolf mit „Liebe" nicht das Selbe meinte wie sie...?

VI.

Ohne es zu ahnen, hatte sich unsere Freundin spätestens mit diesen Fragen verändert und ein über allem schwebender Beobachter hätte den weiteren Ablauf vorhersagen können, aber Julia war trotz aller Anzeichen noch überrascht, als Helmut sie eines Abends besuchte, „um ein bisschen zu plaudern", während Rolf in seinem Zimmer sass und am PC „arbeitete". Es interessierte Herrn Gustavsen nicht einmal, ob die Frau, die er seine Lebensgefährtin nannte, mit einem anderen Mann auf der Couch sass und er hätte seine Gleichgültigkeit höchstens als Toleranz verkauft.

Helmut war nun auch nicht der Typ dafür, Julia sofort die Kleidung vom Leib zu reissen, allerdings spekulierte er darauf, dass ihm die Situation eine günstige Gelegenheit bieten würde, womit er nicht ganz unrecht hatte: Man unterhielt sich über dieses und jenes, trank dabei Cocktails, die Helmut mit Meisterhand gemixt hatte und dann schlug Julia zögernd vor, eine DVD anzusehen.

„Überlässt du mir die Auswahl?", fragte er lächelnd. Arglos nickte sie und Helmut trat mit einem noch breiteren Lächeln ans Regal, wo er gut eine Minute suchte, prüfte und wieder verwarf, ehe er schliesslich eine der Silberscheiben in den Recorder schob.

Julia streifte unterdessen die Schuhe ab und wickelte sich in eine grosse, flauschige Wolldecke, ehe sich sich behaglich auf der Couch rekelte. Sie liebte das und es machte ihr auch nichts aus, dass Helmut nun dichter neben ihr sass als vorher...

Der Film war ein Klassiker aus dem Jahr 1956: „Opernball" von Ernst Marischka, der den Zauber des lieben alten Österreich heraufbeschwört. Die mit viel Liebe kreierte Kostümausstattung und das Talent der Schauspieler schaffen eine Darstellung, wie sie heutzutage nicht mehr möglich ist und bei der grossen Tanzszene am Schluss blendet das Licht zu den Walzerklängen langsam aus, was Helmut zu einem kleinen Streich nutzte, denn er hatte gesehen, dass an der Wand direkt neben der Couch ausser dem Lichtschalter ein Dimmer eingebaut war, den er dank seiner technischen Kenntnisse ohne Hinsehen bedienen konnte. So dämpfte er nun auch das Licht im Wohnzimmer und erzeugte damit eine schummrige Atmosphäre.

Julia, der erst jetzt bewusst wurde, dass sie sich ein wenig an ihn gekuschelt hatte, fühlte mit einem leichten Erschrecken seinen Arm um ihre Schultern und hörte seine Stimme mit einem seltsamen Unterton.

„Findest du nicht auch, dass wir zwei Profis sind, die zusammen auf eine Mission gehen könnten?"

Sie wendete den Kopf und erstarrte, war hilflos gefangen in seinem Blick.

Nun küsste er ihre Stirn, ihre Augen, Wangen, die Nase, den Mund, das Kinn, knabberte an ihrem Kiefer und an ihren Ohrläppchen. Es war ein eindeutiges Vereinnahmen, aber nicht zu stürmisch, nicht zu forsch.

Nur unaufhaltsam und jede dieser Berührungen schickte wieder diese kleinen Schauer durch Julias Körper.

Nun ging er mit seinen Lippen nach unten und plötzlich waren auch seine Hände da, gingen wie aus dem Nichts unter die Decke, streichelten ihre Brust, übten vorsichtigen Druck auf die Brustwarzen aus, was Julia ein jähes Stöhnen entlockte, gingen tiefer...

„Nein" wollte sie rufen, „Nein, hör auf", aber sie brachte kein Wort über die Lippen.

Machte er ihre Bluse mit den Händen auf oder mit seinen Lippen? Sie hätte es nicht sagen können, aber nun saugte er an ihren Brustwarzen, was in ihrem lange vernachlässigten Körper eine wahre Glutwelle erzeugte.

Irgendwann war auch ihre Jeans verschwunden und Helmut' Finger, die nun die Barriere ihres Höschens durchbrachen, vorsichtig ihre Schamlippen spreizten und ihren Kitzler suchten, sagten damit mehr als die berühmten tausend Worte.

Es gab keinerlei Zwang, sondern seine Berührungen waren eine Einladung, eine Verführung im besten Sinne, die der Frau die Wahl überliessen, was sie wollte und es ihr doch unmöglich machten, den Verführer zurückzuweisen.

Beinahe nur „stückchenweise" ging sie darauf ein, obwohl ihre Feuchtigkeit sie schon verriet, liess sich, als Helmut die Couch ein wenig zu kurz fand, von ihm auf die lange Eckbank hinüberziehen, auf der er sich bequem ausstrecken konnte und sank dort über ihn, auch jetzt noch schüchtern und er passte

sich ihren Bewegungen an, ohne seine Dominanz in Zweifel ziehen zu lassen, presste sie mit einem saugenden Kuss an sich, als ob er sie ganz und gar verschlingen wollte. Gleichzeitig bewegte er seinen längst versteiften Penis zwischen ihren Schenkeln, liess sie ahnen, was in den nächsten Minuten auf sie zukommen würde.

Zu fragen, wie Helmut plötzlich aus seinen Kleidern gekommen war, fiel Julia nicht ein, denn nicht nur ihr Wille, sondern auch ihre Wahrnehmung waren völlig überwältigt und sie handelte nur noch instinktiv. Mit einer Hand hatte sie die Wolldecke mitgenommen, schlang diese nun um sie beide herum und nahm das heimelige, kuschelige Gefühl von der Couch mit in den Liebesakt. Dann richtete sie sich in jäher Kühnheit auf, setzte sich rittlings auf ihn, was ihr früher, egal mit welchem Mann, auch nie in den Sinn gekommen wäre, umfasste sogar mit einer Hand seine Erektion, um sein Eindringen zu unterstützen. Helmut hatte deutlich genug gemacht, was er wollte und sie gab es ihm in beinahe sklavischem Gehorsam.

Und doch...

Mit Rolf lief ja seit Monaten nichts mehr und doch beschwerte es Julias Gewissen, mit einem anderen Mann zu schlafen, zusätzlich irritierte sie das Gefühl, einen fremden Penis zu berühren, da sie ja zuvor nur Rolf gekannt hatte.

Der Penis des Chefs, mein Gott. Er ist so viel älter als ich, er hat Kinder mit einer anderen Frau...

Aber ich will es doch auch...

Will ihn.

Sie ritt zuerst unsicher, wagte kaum, es zu geniessen und ihre Erregung steigerte sich nur langsam, aber dann begann sie zu stöhnen und sich schneller zu bewegen, weil Helmut Vertrauen und Stärke ausstrahlte, ihr Geborgenheit und Lust zugleich gab und ihr zwischen den Küssen liebe Worte zuflüsterte, die ihr gut taten und die sie schon viel zu lange nicht mehr gehört hatte.

Beim Eindringen war es ein ziehender Schmerz, den der lange, harte Knüppel des reifen Mannes verursachte und doch verbunden mit einem buchstäblich nie gekannten Glücksgefühl, bestehend aus der rein körperlichen Lust, die sie endlich, endlich wieder einmal spüren durfte und dem Wissen, begehrt zu werden von einem Mann, der so stark und überlegen war und doch sagte, dass das Alter keine Rolle spielte, dass er sie einfach nur wollte...

Nach der ersten Minute verhedderte sich ihr dichtes, feuchtes Schamhaar auch noch in der Behaarung des Chefs, verursachte ein Ziepen, das aber ihre Erregung nur noch steigerte, wie eine dritte Hand, die sie zusätzlich reizte. Wenn Julia in diesem Moment noch hätte klar denken können, wäre sie vielleicht über sich selbst erschrocken, dass sie solche „obszönen" Dinge so wundervoll fand, aber von einem klaren Kopf war sie nun weiter entfernt als je zuvor in ihrem Leben und schliesslich liess sie sich völlig in ihre Gier hineinfallen.

Zog sich leicht zurück, schob sich dann wieder langsam nach vorne, so dass ihr Unterkörper über Helmut hinwegstrich, ihn wie spielerisch reizte und obwohl Julia sich dabei allein bewegte, war es ein Gefühl, als käme ihr Helmut entgegen, gierig verschlingend, was ihm dargeboten wurde.

Aber war das wirklich der Mann, der hier die Frau verschlang? War es nicht eher, als entwickelten die Sexualorgane ein Eigenleben, der Penis die Muschi anfallend, sich in sie -- verbeissend, sie verschlingend?