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Ein Liebesdreieck an der Isar

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„Mein Gott, ja, er frisst mich! Der Schwanz frisst meine Muschi auf!", flüsterte es in ihrem Kopf.

Gleichzeitig jedoch packte sie dieses Gefühl, machte sie immer wilder und geiler, bis ihre Ritze sich geil und heiss über den harten Knüppel stülpte, ihn vollkommen in sich aufnahm und -- auffrass? Helmut, auch im übrigen Leben weniger scheu, fühlte sich tatsächlich, als würde sein bestes Stück verschlungen und platzte mit seinen Empfindungen heraus.

„Friss, du geiles Stück! Friss meinen Schwanz!"

Sie wurde abermals schneller, fiel nach vorne und fuhr mit den Händen durch Helmut Brusthaare, verharrte für einen Moment und atmete seinen Geruch, richtete sich dann wieder auf...

Rolfs Wahrnehmung registrierte nur allmählich das Stöhnen im anderen Raum, worauf er zuerst ungläubig lauschte, schliesslich zur Tür ging, sie einen Spalt weit öffnete und sah, wie „seine" Julia den langen Helmut auf der Eckbank ritt oder genauer, zunächst sah er eher nichts und erst als sich seine Augen an das gedämpfte Licht gewöhnt hatten, erkannte er allmählich die Konturen unter der Wolldecke: die schlanken Beine von Julia seitlich an den endlosen Beinen des Mannes, dessen Hände an ihrem Busen und nur zu ahnen war schliesslich ihr Unterkörper, der sich mit stetig zunehmender Begierde um den fremden Penis wand und sich auf ihm bewegte. Man hätte blind und taub sein müssen, um nicht zu begreifen, dass sie diesen Akt genoss.

Nun rutschte ihr sogar die Decke von den Schultern, Helmut' Kopf schnellte in die Höhe wie der einer Schlange, sein Mund schnappte nach Julias verlockend aufragender Brustwarze, saugte sie förmlich ein, sie warf völlig hingerissen den Kopf zurück und stöhnte laut auf, während sich ihr Unterleib ununterbrochen weiter bewegte und ihr verschwitztes Haar auf Stirn und Gesicht klebte.

Es war bezeichnend für Rolfs Lethargie, dass es in der ersten Minute keine Eskalation gab, er keinen Eifersuchtsanfall bekam oder überhaupt Krawall schlug, sondern nur völlig entgeistert beobachtete, was er selbst schon lange nicht mehr mit Julia erlebt hatte.

Sekunden später bäumte sich Helmut mit einem brünstigen Schrei unter der Verführten auf, heftig und heiss wie nur je in seinem Leben und diese maximale Steigerung der Lust schlug auf Julia über, liess auch sie schreien und schreien und schreien...

Selbst für Rolfs psychologisch schwerfälligen Blick, der Codezeilen besser lesen konnte als Menschen, wurde offensichtlich, dass Julia nach diesem Erlebnis glücklich war und glücklich über ihrem Verführer zusammensank und dennoch konnte er es nicht fassen.

Julia, meine Julia...

Ihre Treue hatte ihm jahrelang einen Halt gegeben, eine Stütze, selbst wenn alles andere schief ging. Eine verhauene Zwischenprüfung an der Akademie, eine vergessene Schleife beim Programmieren, die die Arbeit von Wochen wertlos machte, ein leerer Kühlschrank, was auch immer, Julia war da gewesen, hatte ihn festgehalten, getröstet, guten Rat gegeben wie eine Mutter und gleichzeitig war sie sexuell verfügbar gewesen, was bei seiner Mutter nie eine Rolle gespielt hatte.

Das war einfach perfekt -- und nun?

Sie.

Hatte.

Es.

Mit.

Einem.

Anderen.

Gemacht.

Es war, als stünde die ganze Welt kopf. Plötzlich stimmte nichts mehr, der Halt war nicht mehr da...

Wie unter einem physisch auf ihn herabsausenden Schlag, ein Gefühl, das auch tatsächlich schmerzte, taumelte Rolf gegen den Türpfosten, verlor die Klinke aus der Hand und das Türblatt schwang langsam auf.

Das filmtypische „unheilverkündende Knarren" fehlte, weil die Türangeln gut geölt waren, dennoch war das Geräusch deutlich genug.

Julia drehte den Kopf und sah in Rolfs Gesicht.

Erschrak für einen Moment und ihr ganzer Körper verkrampfte sich.

Dann waren Helmut' Hände wieder da, gaben ihr Halt, seelisch wie körperlich. Seine Autorität, seine -- ja, seine Macht, war jetzt ein Schutz für sie.

Voller Dankbarkeit sah sie ihn an, stieg dann von ihm herunter und zog dabei wieder die Wolldecke um sich.

Es wäre absurd gewesen, sich vor Rolf zu schämen, sondern die Geste schickte eine ganz andere Botschaft: Das, was unter dieser Decke ist, gehört jetzt nicht mehr dir.

Irgendwann -- nach Sekunden oder nach Stunden? -- fand Rolf die Sprache wieder. Er rang die Hände, als wollte er Julia packen, sie an sich reissen, um sich zu überzeugen, dass das alles nur ein böser Traum war, aber ein Blick aus ihren Augen liess ihn erstarren. Sie strahlte plötzlich eine Würde aus, die er nie zuvor an ihr gesehen hatte und die seinem Schmerz auch noch Angst hinzufügte.

„Julia", flüsterte er hilflos.

„Julia..."

„Sie weiss, wie sie heisst", brummte Helmut, der sich ebenfalls aufgerichtet hatte, sich aber nicht die Mühe machte, seine Blösse zu bedecken und Rolf herausfordernd anstarrte. Seine kräftige Erscheinung liess ihn wie einen aufrecht gehenden Bären wirken, der sich nicht als Eindringling versteht, sondern das, was er getan hat, als sein selbstverständliches Recht ansieht und seine Blicke sagten deutlich, was er nun auch noch in Worte fasste.

„Wenn du sie anfasst, breche ich dir alle Knochen im Leib."

Rolfs Arme fielen herab.

„Julia", wiederholte er, „sag' doch auch mal was."

In diesem Moment überwand sie den letzten Hauch von Mitleid, der sie bisher von einer Entscheidung zurückgehalten hatte.

„Was soll ich denn noch sagen? Es ist aus mit uns beiden."

„Wa -- Warum?"

„Weil es keine Liebe mehr zwischen uns gibt. Du hast viel davon geredet und dich damit höchstens noch selbst angelogen."

Rolf gab ein Wimmern von sich wie ein Kind und Julias Stimme wurde etwas milder.

„Sieh' es doch ein: Wir sind auf die Nase gefallen und müssen etwas Neues anfangen."

Damit hätte es enden können, aber Rolfs Gehirn schaltete noch einmal auf sinnlose Aggression.

„Etwas Neues? Oh ja, das sehe ich, dass du etwas Neues angefangen hast, du Nutte!"

„Du Versager!", fauchte ihre Stimme zurück, denn diesmal gab Julia nicht mehr nach, wich nicht einen Zentimeter zurück, sondern nahm den Kampf auf.

„Ich habe dir schon gesagt, dass ich es satt habe. Du hattest genug Gelegenheiten, dich zu ändern und mich zu behalten und du hast das alles ignoriert! Jetzt musst du eben damit leben, dass es vorbei ist!"

„Und jetzt? Willst du mich heute Nacht noch rausschmeissen?"

„Darüber reden wir morgen, also keine Angst, heute Nacht bleibt dir dein geliebter Computer noch erhalten. Nur mich hast du nicht mehr und wirst mich auch nie wieder haben."

Nach einem weiteren endlosen Moment des Schweigens dämmerte es Rolf, dass sich diesmal wirklich etwas verändert hatte: Diese Frau, die nun mit blitzenden Augen vor ihm stand, war nicht mehr das treue und dumme Mädchen, das ihm noch vor drei Stunden das Essen gebracht hatte.

Er reagierte wie der trotzige kleine Junge, der er in seinem Inneren noch war, rannte zurück in sein Zimmer und knallte die Tür zu.

Helmut, der noch kein weiteres Wort gesprochen hatte, was für ihn eine Übung in Selbstherrschung gewesen war, trat nun zu Julia und umarmte sie von Neuem, drückte sie fest an sich.

„Pack deine Sachen und komm mit mir."

„Ich laufe nicht vor ihm weg."

„Ich kann dich doch nicht mit ihm allein lassen."

„Doch, das kannst du", war ihre Antwort.

Denn zum ersten Mal seit -- ja, seit sie Rolf kannte, sah sie die Dinge völlig klar.

„Rolf wird mir nichts tun", fuhr sie fort. „Er ist ein Feigling."

„Dann bleibe ich auch", stellte Helmut fest.

Es war kein Angebot.

„Nein", meinte Julia jetzt.

„Ich werde schon damit fertig. Bitte geh."

Helmut dachte gar nicht daran, sie loszulassen, geschweige denn ihrer Bitte zu folgen.

Statt dessen rieb er sich in eindeutiger Weise an ihr, gab damit eine Antwort, die nicht misszuverstehen war, legte anschliessend zwei Finger um ihre rechte Brustwarze, verdrehte sie und Julia verfluchte sich selbst, als abermals Hitze durch ihren Körper floss.

Oh nein.

Oh jaaa...

Er weiss es, dachte Julia noch in einem Winkel ihres Bewusstseins. Rolf weiss es, weiss, dass wir es nochmal machen und wir wissen, dass er es weiss. Herrgott, wie muss sich das für ihn anfühlen!

Dieser Gedanke, die Reste von schlechtem Gewissen, die Unsicherheit, ob sie und dieser ältere Mann zusammenpassen könnten -- alles schoss noch einmal durch ihren Kopf und es half alles nichts: Sie war Wachs in seinen Händen, Helmut genoss seine Überlegenheit, während er sie abermals auf die Couch zog und dann war für solche Überlegungen kein Platz mehr in ihrem Bewusstsein.

Rolf hatte einen teuren Kopfhörer, den er sich nach vernünftiger Rechnung auch nicht hätte leisten können, fest auf die Ohren gepresst und wummernde Technomusik von der Festplatte aufgedreht, um das, was er sich denken konnte, wenigstens nicht hören zu müssen.

Helmut zeigte unterdessen seine Dominanz erneut, aber auf andere Weise als bisher: Er machte die soeben eroberte Julia mit seinen Berührungen heiss und liess sie dann zappeln, nahm sich die Zeit, jeden Zentimeter ihres Körpers zu geniessen, bis ihr lustvolles Wimmern schliesslich in ein wahres Betteln um Sex einmündete und von ihrer ursprünglichen Kühle keine Spur mehr übrig blieb.

Wie eine läufige Hündin wand sie sich unter seiner Macht hin und her, stülpte schliesslich ihren Mund über seinen Knüppel und küsste ihn intensiv, befürchtete aber plötzlich, ihn dadurch vorzeitig um Orgasmus zu bringen und kniete sich deswegen in der Hundestellung vor ihn hin.

„Bitte...", flüsterte sie verzweifelt und als er dann endlich in sie hineinstiess, sie von hinten nahm wie ein Tier, was ihr auch noch nie zuvor passiert war, da brach schon nach Sekunden ein neuer Höhepunkt über sie herein und ein Schrei von ihren Lippen und dann begann ein Höhenflug, der selbst den ersten Akt noch weit übertraf. Julia krallte ihre Hände in die Kissen, ächzte und stöhnte und schrie schliesslich noch einmal, ehe sie völlig erledigt zusammensank und Helmut fiel halb über sie, umklammerte sie mit beiden Armen so hart, dass es beinahe wehtat und war entschlossen, sie nie wieder loszulassen.

Mit einem ermatteten Seufzer nahm sie seine Umarmung hin, kuschelte sich an ihn, war glücklicher als

je, als er sogar die Wolldecke wieder über sie beide zog und sie schliesslich zusammen einschliefen.

Ende

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7 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 1 Jahr
@ swriter

Was genau haben Sie jetzt dem werten Autor mitgeteilt, was dessen vorliegenden Beitrag anlangt? Ihr Kommentar ist ausschließlich mit meiner Person und Art zu kommentieren beschäftigt, was für eine Beurteilung der Geschichte, die Sie ja vorgeblich gelesen haben wollen, nun nicht gerade vorrangig ist, um es einmal vorsichtig zu formulieren, swriter.

Und auch bei ausreichendem Interesse mag selbst dem achtsamsten Schreiber noch der eine oder andere Fehler durch die Lappen gehen (s. die "Hinrissigkeit" in meinem Kommentar oben), weshalb es durchaus zielführend sein kann, dem Verfasser einzelne Schreibfehler „unter die Nase zu reiben“, um einmal Ihr – neudeutsch – Framing beizubehalten.

Wie Sie meine Einleitung interpretieren, sagt hingegen vielmehr über Ihre eigene Voreingenommenheit aus als über meine angeblich vorgefaßte Meinung, denn ich beschreibe lediglich, wie ich auf den Text aufmerksam geworden bin, ich habe ihn jedoch mit der üblichen Neugierde gelesen (was in der Detailgenauigkeit meiner Textkritik auch deutlich wird), zumal der Anfang desselben, der immerhin eine Geschichte im Künstlermilieu verspricht, auf eine Geschichte hoffen ließ, die sich vom LIT-Einheitsbrei bereits rein thematisch deutlich unterscheiden würde.

–AJ

swriterswritervor mehr als 1 Jahr

Ich habe den Kommentar von Auden James gelesen und ich finde gut, dass sich User auf dieser Plattform Zeit nehmen, den Autoren etwas mitzuteilen, was über die üblichen Einsatzkommentare hinaus geht. Wie die Kritik allerdings angebracht wurde, darüber darf man diskutieren.

Ist es wirklich zielführend, dem Autor einzelne Rechtschreib- , Tipp- oder Zeichensatzfehler unter die Nase zu reiben? Und woher weiß der Kritiker, dass das fehlende 's' bei Helmut nicht einfach nur ein Tippfehler war? Würde es den Autor interessieren, was er falsch geschrieben hat, hätte er sich ja vor der Veröffentlichung seines Textes eines beliebigen Rechtschreibprüfprogramms bedienen können. Das hätte ihm ebenfalls mitgeteilt, an welchen Stellen der Text nicht den Regeln der deutschen Sprache folgt - und sogar ohne die oberlehrerhaften „sic“. Kann man Kritik eigentlich noch arroganter anbringen als auf diese Weise?

Was mich ebenfalls an der Art der Kritik stört, ist die Einleitung dieser. Wenn man diese liest, wird sofort deutlich, dass der Kritiker mit einer vorgefassten Meinung an die Lektüre herangeht und er dann aus dem Text Passagen hervorzerrt, um das Urteil zu bestätigen. Nach dem Motto: „Da hat jemand durch seine Kommentare den Eindruck erweckt, der Text dieses Autors wäre besser als meiner - und jetzt zeige ich auf, dass das ja nicht stimmen kann.“

Ich weiß, du wirst das abstreiten, Auden James, aber genau den Eindruck erweckst du bei denen, die deinen Kommentar lesen.

Es bleibt aber auch zu erwähnen, dass inhaltlich zutreffende Kritik angebracht wurde (Höschenbarriere / mehr sagen würden als tausend Worte). Wenn diese dann aber mit Äußerungen wie "... Unfähigkeit des Autors ..." oder “... der vermag angesichts solcher Hinrissigkeit (sic - da fehlt ein 'r') ...“ einhergehen, kann man den Unmut anderer User nur allzu gut verstehen. Leider vermag Auden James es nicht zu verstehen, dass man als Autor keine Lust verspürt, sich selbst berechtigter Kritik anzunehmen, wenn man derart verbal vor den Kopf gestoßen wird.

swriter

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 1 Jahr
@ Leonie12

Das ist hier, zumindest meinem Verständnis nach, ein offenes Meinungsforum, wo es also jedem freisteht, seine Meinung zu den gelesenen Beiträgen kundzutun. Das tust Du, das tue ich.

Wenn Dir meine Meinung aber derart ungelegen sein sollte, so brauchst Du sie ja nicht zu lesen oder zu kommentieren. Dann vergeudest Du auch nicht Deine Zeit!

–AJ

Leonie12Leonie12vor mehr als 1 Jahr

Auden James, glaubst du immer noch daran, das es einen Leser gibt, der deine Klugscheißerei wirklich liest? Ich bin mir sicher, das du einfach nur deine Zeit vergeudest.

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 1 Jahr
Langweilige und peinliche Leserbevormundung

Auf den vorliegenden Text bin ich durch den Kommentar GordianIVs aufmerksam geworden, denn letzterer hat sich vor allem mit seinem knappen Verriß meiner Übersetzung „Abstieg ins Chaos“ hervorgetan (Verdikt: nicht lesenswert), weshalb ich in dieser Lektüre auch die Möglichkeit sah, ein genaueres Bild von dem „Niveau“ zu gewinnen, das ein GordianIV sich hier nach eigener Aussage wünsche (und dem jene Übersetzung von mir offenkundig nicht gerecht zu werden vermochte).

Am auffälligsten (und aufdringlichsten) am vorliegenden Text ist dabei, wie ich finde, der auktoriale Erzähler, der offenkundig meint, den Leser fortwährend mit seinen Weisheiten beglücken zu müssen sowie das Geschehen für ihn einzuordnen und zu bewerten, wovon die folgende Passage ein eindrückliches Beispiel geben mag:

„Diesen Tonfall war Rolf von seiner sonst so sanften Freundin nicht gewöhnt und reagierte bezeichnend, indem sich seine erste Antwort auf ein frauenfeindliches Klischee stützte. / ‚Was ist denn mit dir los? Bist du schwanger oder was?‘“ (S. 2)

Oder auch die folgende, in welcher der Leser, was die Bedeutung des Münchener Stadtteils Schwabing für die glorreiche Globalisierung anlangt, belehrt wird:

„Man kann in diesem Stadtteil ungeachtet aller Gentrifizierungs-Vorwürfe lernen, was für ein reiches Erbe uns das München der ‚Prinzregentenzeit‘ hinterlassen hat und es war schon damals ein Vorreiter der Globalisierung, weil es -- ja ja, mit einigen hässlichen Ausnahmen -- weniger auf Staatsangehörigkeiten und Ethnien achtete als auf Talente und die Fähigkeit, andere zu interessieren, zu inspirieren und zu begeistern.“ (S. 2)

Was für eine eigenwillige Definition von Globalisierung, die dem Leser hier als eine Art von München Schwabing ausgehende weltumspannende Meritokratie verkauft wird, was von der Wirklichkeit, schätze ich, in etwa genausoweit entfernt ist wie von irgendeiner erotischen Relevanz! Denn was ein Erotikon durch solche – zweifelhafte – Einlassungen des Autors (der hier vom Erzähler kaum mehr zu unterscheiden ist) gewinnen soll, das, wie GordianIV vermeint, wünschenswert wäre, erschließt sich mir nicht im geringsten. Und nachgerade skurril mutet es da an, wenn der Autor niemand geringeren als den „grossen“ [sic] Robert Musil quasi als Gewährsmann für seine fehlgeleiteten Exkurse herbeizitiert, wo sein den Leser ständig bevormundender und belehren wollender Erzähler ganz im Gegensatz zum Hyperrealismus Musils doch direkt der Mottenkiste entstiegen zu sein scheint. (Nomen est omen, heißt es nicht ohne Grund schon beim alten Plautus, wenn man sich dann an den Nutzernamen des Autors des vorliegenden Textes erinnert!)

Dazu kommen noch offenkundige – und nicht selten sinnentstellende – sprachliche Nachlässigkeiten, vor allem in der Getrennt- und Zusammenschreibung (z. B. „entgegen brachte“, „schief gehen“ etc. pp.) sowie Zeichensetzung, denn nicht selten behindern fehlende oder falsch gesetzte Kommata im vorliegenden Text den Lesefluß (z. B. gleich im ersten Satz des Textes, wo das überflüssige Komma vor „und an der Haltestelle Goetheplatz“ leicht dazu führen mag, den Überblick über die komplexe Aufzählung an dieser Stelle zu verlieren). Und was das erotische Vokabular anlangt, das sich vornehmlich auf Ausdrücke wie „Knüppel“ und „Ritze“ stützt, so stellt sich mir gleichfalls die Frage, welches erhabene Niveau ein GordianIV hier ausgemacht haben will?

Tatsächlich bringt die handlungsmäßige Wendung hin zum handgreiflich Erotischen einen Bruch im Text mit sich, denn während der Erzähler zuvor vor allem sich in weitschweifigen Rückblicken und – aus seiner allzuweisen Sicht wohl – tiefgründigem Psychologisieren erging, werden nun plötzlich körperliche Detailhandlungen von ihm eingeordnet und bewertet, wie z. B. in folgender Passage:

„Irgendwann war auch ihre Jeans verschwunden und Helmut' [sic!] Finger, die nun die Barriere ihres Höschens durchbrachen, vorsichtig ihre Schamlippen spreizten und ihren Kitzler suchten, sagten damit mehr als die berühmten tausend Worte. / Es gab keinerlei Zwang, sondern seine Berührungen waren eine Einladung, eine Verführung im besten Sinne, die der Frau die Wahl überliessen, was sie wollte und es ihr doch unmöglich machten, den Verführer zurückzuweisen.“ (S. 2)

Abgesehen von der offenkundigen Unfähigkeit des Autors, den Genitiv zu bilden (es müßte natürlich „Helmuts Finger“ heißen), fällt vor allem der ausgemachte Unsinn, den der Erzähler hier von sich gibt, ins Auge, sofern der geneigte Leser für eine Minute einmal sich der Bevormundung durch denselben entzieht und eigenständig über das nachdenkt, was ihm hier zur Lektüre vorgesetzt wird. Das fängt schon damit an, daß eine Jeans nicht einfach verschwindet und ein Höschen keine Barriere darstellt, die von Fingern durchbrochen werden könnte, und setzt sich in dem verfehlten Vergleich mit den „berühmten tausend Worte[n]“ fort, denn diese Redewendung bezieht sich schließlich auf ein Bild, das mehr sage als tausend Worte, aber im Text sind es schlechterdings Helmuts Finger (!), die angeblich mehr sagen würden als tausend Worte, weshalb deren Erwähnung an dieser Stelle völlig verfehlt ist. Und die Rabulistik des Folgesatzes bezüglich der Bedeutung (oder vielmehr Bedeutungslosigkeit?) von „Zwang“ mag sich dem erschließen, der den eigenen Verstand abgeschaltet hat, aber wer beim Lesen im Kopf nicht einfach nur mechanisch Wörter aneinanderreiht, sondern auch den Sinn der von ihnen gebildeten Aussagen erfaßt, der vermag angesichts solcher Hinrissigkeit – noch dazu vorgetragen im gänzlich von sich selbst überzeugten Brustton der Altersweisheit – nur mit dem Kopf zu schütteln.

Und dieses Kopfschütteln ist es auch, was ich als Leser, der sich nicht bevormunden läßt, sondern sich seines eigenen Verstandes bedient (vor allem auch in Sachen Erotika), letztlich als die einzige angemessene Reaktion auf den vorliegenden Text und den dazugehörigen Kommentar GordianIVs anzusehen vermag. (Aus diesem Grund sehe ich auch davon ab, überhaupt auf die völlige Absurdität der weiblichen Hauptfigur als Geschöpf der Gegenwart, das offenbar den so kitschigen wie charmelosen und steifen 50er-Jahre-Streifen „Opernball“ zu ihren Lieblingsfilmen zählt, einzugehen ...)

–AJ

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JinJin JinJin aus Hong Kong.
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