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Ein Umzug - 2. Teil

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Nachdem ich ihm dann auf meinen Besuchs-Touren aus dem Weg gegangen war, kam es dann ein erstes Mal vor, dass ich ihn bei mir vor der Haustür vorfand, auf der Treppe sitzend und auf mich wartend.

Da ich Angst vor einer Szene im Treppenhaus und den neugierigen Ohren meiner Nachbarn hatte, ließ ich ihn mit in meine Wohnung. Auf Knien gelobte er Besserung, was sogleich mit exzessivem Versöhnungssex besiegelt werden musste.

Nicht schwer zu erraten, dass die Besserung erneut nicht lange anhielt und er bald wieder bei mir vor der Tür saß, ich dummes Huhn ihn abermals in meine Wohnung und mein Bett ließ ...

Dann kam mir glücklicherweise der Zufall zu Hilfe. Ein paar Tage später melde er sich am Telefon ganz aufgeregt bei mir, seine Frau hatten Spuren in seiner Wäsche gefunden und ihn damit konfrontiert. Er hatte zugegeben, eine Affäre zu haben, woraufhin sie ihn vor die Wahl stellte, ich oder sie ... was für ihn nun bedeutete auszuziehen, wenn seine Wahl auf mich fiel, oder bei ihr zu bleiben und von mir die Finger zu lassen ...

Ich fühlte mich schlecht, richtig schlecht, was hatte ich nur immer für ein Pech bei der Auswahl meiner Männer gehabt ... wieder ging ich ihm aus dem Weg und übernachtete über Wochen an den Wochenenden bei Freundinnen und bei meinen Eltern, die natürlich längst bemerkt hatten, dass bei mir etwas gründlich schieflief ...

Nach mehreren Wochen hatte er es sich offenbar überlegt und gab er auf, ließ sich bei mir nicht mehr blicken. Zur Sicherheit fuhr ich immer erst ein paar mal um den Block, wo ich wohnte und hielt nach seinem Auto Ausschau. Wenn ich ganz sichergehen wollte, rief ich bei einer Nachbarin in ähnlichem Alter an, der ich mich in einem düsteren Moment mal anvertraut hatte und fragte sie, ob das Treppenhaus „frei" wäre ... dann huschte ich in meine Wohnung und verbarrikadierte mich, zog die Jalousien zu, versteckte mich vor ihm und dem Rest der Welt. Was für ein Leben ...

Jeden Montagmorgen stürzte ich mich dann wieder in meine Arbeit, stieg in meinen Wagen und machte mich auf den Weg die Kunden zu besuchen, meine einige Konstante in meinem Leben.

An einem Ort hatte ich es dann einige Wochen später mit einem sympathischen Herrn zu tun. Wir hatten ein ausgezeichnetes Gespräch über diverse geschäftliche Belange, von denen ich ihm versprach mit schnellstens darum zu kümmern. Das gab mir dann auch mehrfach den Anlass, ihn wieder anzurufen und einen neuen Termin mit ihm zu vereinbaren. Nach meinem zweiten Besuch bei ihm verabredeten wir uns dann zu einem Geschäftsessen am selben Abend. Es wurde es sehr fröhlicher Abend, bei dem wir auch viel über private Dinge sprachen, bis es schließlich sehr spät geworden war und wir uns voneinander verabschiedeten. Bei einem unserer nächsten Telefonate bekam ich dann von ihm eine Einladung zum Segeln, er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, ein Wochenende bei ihm in der Stadt zu verbringen, er würde mit mir gerne eine Segeltour unternehmen.

Da ein Wochenende zu Hause für mich immer noch mit einer „Anspannung" verbunden war, nahm ich die Einladung sehr gerne an.

Und schon eine Woche später fuhr ich an dem Freitagnachmittag anstatt nach Hause in die Stadt, in der er wohnte und ich mir ein Hotel gebucht hatte, selbstverständlich auf eigene Kosten.

Wieder hatten wir einen herrlichen Abend zusammen, ein tolles Essen, entschieden zu viel Wein und nach einem kleinen abendlichen Stadtbummel nach dem Essen, lud ich ihn auf mein Zimmer ein.

Es war herrlich, ich fühlte mich frei von belastenden Gedanken, ganz selbstbestimmt, verspürte ich eine große Lust mich ihm hinzugeben und vermutlich gleich von ihm gefickt zu werden.

Was nach einer wilden Knutscherei, etwas Blasen und geleckt werden, dann auch gleich zu unserem gegenseitigen Vergnügen passierte, und zum Glück mehr als einmal stattfand, bevor wir reichlich ermattet, ziemlich verschwitzt, aber gänzlich glücklich in die Federn und einen tiefen Schlaf sanken.

Am folgenden Morgen ließen wir unserer Lust nach einander freien Lauf, sodass wir danach mit ordentlichem Appetit zum Frühstück gingen.

Danach ging es dann wirklich zum Hafen und auf sein Boot, mit welchem wir dann auch wirklich lossegelten und ich mit meinen rudimentär noch vorhandenen Segelkenntnisse zu seinem Erstaunen glänzen konnte.

Natürlich kam in der Mittagszeit eine Flaute auf, die man nicht anders nutzen konnte, als dass man Anker warf und die Sonne genoss. Das gab mir die Gelegenheit, einen neuen Bikini zu tragen, den ich mir speziell für dieses Wochenende gekauft hatte und in dem ich richtig gut aussah. Nach einem ausgiebigen Sonnenbad sprangen wir beherzt in das erfrischend kalte Wasser, was notwendig machte, dass wir uns danach umgehend der nassen Badebekleidung entledigten und zu Aktivitäten, die uns wieder erwärmen würden, uns unter das Deck in eine Kajüte verzogen und schon bald für etwas Wellengang rund um das Boot sorgten.

Später frischte der Wind dann wieder auf, brachte uns in den Hafen zurück und etwas später waren wir dann auch wieder im Hotel. Dort duschten wir zusammen, schlüpfen unter die Bettdecke, die aber alsbald durch unsere wilden Aktivitäten am Boden lag, bevor wir dann hungrig waren und zum Abendessen ins Hotelrestaurant gingen.

Nach dem Essen gab es dieses Mal keinen Spaziergang, der Weg führte uns gleich zurück in mein Zimmer und das zerwühlte Bett.

Der nächste Morgen begann wie der davor und nach einem ausführlichen gemeinsamen Frühstück war es für mich dann an der Zeit, mich von ihm zu verabschieden und nach Hause zu fahren.

Auf der Rückfahrt fühlte mich beschwingt, selig und glücklich. Schon lange hatte ich so ein entspanntes Wochenende nicht mehr gehabt, schon gar nicht mit so viel gutem Sex.

Mein kleiner „Sicherheitsvorrat" in meiner Handtasche war über das Wochenende erheblich geschrumpft und musste bald wieder aufgefüllt werden.

Ach ja, mein Kunde war verheiratet, das wusste ich, hatte natürlich seinen Ehering gesehen, aber es war mir herzlich egal, das war sein Thema, das hatte er vor seiner Frau zu verantworten. Wieder war ich meinem Beuteschema treu geblieben und war abermals auf Nummer sicher gegangen und hatte einen „gebundenen Mann" gewählt ... manche lernen einfach nicht dazu, offenbar gehörte ich genau in diese Kategorie.

Eine Tagung & die Folgen davon

Zwei Wochen später war mein Wochenende verplant, doch nicht mit privaten Aktivitäten und Plänen, sondern beruflich. Es galt auf einer Jahrestagung unserer Branche Flagge zu zeigen und sich unter Kunden und vor allem potenzielle neue Kunden zu mischen.

So kam es dann, dass an einem Samstag nach einem ersten Block von Vorträgen in einer Pause an einem Tresen stand und neben mir ein Mann, den ich nicht kannte. Wir trugen auf der Veranstaltung alle Namensschilder, so war es nicht schwer mitzubekommen, wer mein Gegenüber war. Sein Name, der Name seines Betriebes, hatte bei uns einen „gewissen Ruf", Kunde in der dritten Generation, immer innovativ, aber wenn es nicht klappte schnell aufbrausend ... ausgerechnet dem stand ich nun gegenüber und wir begannen etwas Small Talk zu machen, und dann etwas später zum Buffet zu gehen und gemeinsam zu essen. Auch beim Essern unterhielten wir uns gut, bevor wir uns dann wieder für die Veranstaltungen des Nachmittags trennten.

Am Abend liefen wir uns erneut über den Weg, saßen beim Essen wieder an einem Tisch und selbst als dann etwas wie Partystimmung bei einem Abendprogramm aufkam, ich mich eigentlich spätestens jetzt unter die Gäste hätte mischen müssen, blieben wir in gemeinsame Gespräche vertieft, bis es dann schließlich spät und Zeit fürs Bett wurde. Am nächsten Tag begegneten wir uns bei Frühstück wieder und nach einigen weiteren Vorträgen war am Mittag dann Aufbruch und Heimreise und wir verabschieden uns wieder voneinander.

Ich will nicht sagen, dass er bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, im Alltag der nächsten Woche war von den vielen Gesprächen mir nicht mehr so viel in Erinnerung geblieben.

Zwei Wochen später hatte ich in meiner Tagespost eine Einladung seines Betriebes zu einer Veranstaltung, zu der sie ausgewählte Kunden einluden. Das Event fand an einem Sonntag um 11:00 statt. Toll dachte ich mir, also habe ich nun etwas vor und schaue mir diesem Betrieb mal selbst an, den ich bisher nur vom Hörensagen kannte.

Er, sein Name war Johannes, freute sich sehr mich zu sehen und sagte mir gleich, dass er sich freuen würde, wenn ich nach dem Event noch etwas Zeit für ihn hätte. Ich bejahte, dass und ließ ihn sich mit seinem Team um die geladenen Kunden kümmern.

Nach etwas mehr als einer Stunde war alles vorbei und den Rest des Tages lag vor uns beiden allein. Er schlug vor, dass wir kurz zu seiner Wohnung fahren sollten, dort würde er sich kurz etwas anderes anziehen und ein paar Dinge mitnehmen, sodass wir „an den Strand" fahren konnten, der nur eine kurze Autofahrt entfernt lag. Bei der Wohnung angekommen, fragte er mich, ob ich mit in die Wohnung kommen oder im Auto warten wolle. Ich kam mit in die Wohnung, auch weil ich mal ins Bad musste.

Die Wohnung war eine Überraschung für mich, in mehreren Hinsichten, das ging mir dann später auf meiner Rückfahrt durch den Kopf. Er nahm mich mit in seine Wohnung, hatte nichts zu verbergen ... aber ein Chef in einer Zweizimmerwohnung? Später an diesem Nachmittag berichtete er mir dann ganz offen, dass er und seine Lebensgefährtin sich vor einiger Zeit nach 5 Jahren getrennt hätten, sie in dem gemeinsamen Haus geblieben wäre und er sich eine kleine Wohnung genommen hätte ...

Achtung, dachte ich mir, ein „ungebundener Mann!" Ganz etwas Neues bei Dir! Die Wohnung war schlicht eingerichtet, er hatte aber Kunst an den Wänden. In der Küche sah ich Geschirr, es war Keramik (aus Sizilien fand ich später heraus), die Gläser in einem Sideboard waren nicht von Ikea (Design aus Dänemark) ... Ich war angenehm überrascht, hier hatte jemand seinen eigenen Geschmack.

Wir fuhren dann an den Strand, wo wir den Sonntagnachmittag erneut mit vielen Gesprächen und einem langen Spaziergang verbrachten. Zum Abschluss waren wir dann noch bei einem Italiener sehr lecker essen gewesen, danach musste ich wirklich nach Hause und noch ein paar Dinge für die nächste Außendienstwoche vorbereiten. Beim Abschied tauschten wir noch unsere Telefonnummer aus und da ich seine Wohnung ja nun schon kannte, gab ich ihm auch meine private Adresse.

In der nächsten Woche musste ich nur dreimal in Hotels übernachten, kam also bereits am Donnerstag zurück in meine Wohnung und fand gleich eine echte Überraschung vor, einen handgeschriebenen Brief von ihm im Postkasten. Wow ... er bedankte sich sehr freundlich für mein Kommen, die vielen Gespräche mit mir und das schöne gemeinsame Essen ... in dem Brief griff er einige Themen auf, über die wir gesprochen hatten. Zum Abschluss des Briefes fand ich dann seine Aussage, dass er mich gerne jederzeit wieder bei sich begrüßen würde ... OMG!

Darüber dachte ich einen Moment lang nach und rief ihn dann etwas später an, bedankte mich für den liebevollen Brief, mit dem er mich sehr überrascht hatte und über den ich sehr gefreut hätte. Ich fragte ihn dann, ob er mich denn schon dieses Wochenende wieder sehen wolle? Natürlich gern! war seine Antwort und verabredeten wir uns für den Samstagvormittag, was mir etwas Zeit gab, die üblich Vorbereitungen für die Außendiensttage bereits Freitag zu erledigen.

Als ich ankam, überraschte er mich damit, dass er für mich ein Fahrrad ausgeliehen hatte, damit wir zusammen auf eine Radtour gehen konnten. Schnell merkte ich, dass die kleine Stadt, in der er lebte, in eine sehr reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft eingebunden war und es ein Vergnügen war, sie mit dem Rad zu entdecken.

Eine Sache hatte er vollkommen miserabel geplant, und zwar das Wetter, kurz bevor wir zurück waren, sind wir in einen sintflutartigen Wolkenbruch geraten und waren im Handumdrehen bis auf die Knochen nass.

Ganz schlau dachte ich mir, keine Wäsche zum Wechseln, nicht anderes Anzuziehen, au Backe ...

Wir lachten die klatschnasse Erfahrung einfach weg, stellten die Räder in seinem Wohnhaus in den Gemeinschaftskeller und gingen in seine Wohnung. Dort suchte er mir ein Handtuch raus, bot mir an heiß zu Duschen, um wieder warmzuwerden und legte mir zum Anziehen ein Polohemd von sich und eine Shorts hin, sagte mir, dass er in seinem Wohnzimmer einen Wäscheständer hinstellen würde, auf dem ich meine nassen Sachen zum Trocknen hinlegen könnte. Dankbar nahm ich alles von ihm angebotene an, was blieb mir auch anderes übrig.

Als dann auch er mit dem Duschen fertig war, nun ebenfalls ähnlich wie ich angezogen war, bot er an, dass er uns einen Kaffee kochen und wir uns dann damit im Bett unter die Decke setzen könnten. Warum auch nicht ... Ich am Kopfende, er am Fußende, wieder unterhielten wir uns nett, bis es draußen langsam dunkel wurde und wir Hunger bekamen. Meine Bekleidung war alles andere als trocken, also kam in ein Restaurant gehen absolut nicht infrage und dann dämmerte es mir auch, dass ich wohl hier schlafen würde, es sei denn ich fuhr nur mit seinen Sachen bekleidet nach Hause ... Uupps ...

Johannes stand auf, schlug mir vor, mir doch etwas zu Lesen auszusuchen aus seinem Bestand, ja er hatte auch Bücher und das nicht gerade wenig, während er uns etwas zu Essen zubereiten würde. Er verschwand in der Küche und einen kleinen Moment später stand ich aus dem Bett auf, ging ins Wohnzimmer, wo meine Bekleidung immer noch versuchte trocken zu werden und sah mir seine Bücher an. Ich entschied mich nach eine Weile stöbern für einen Roman einer lateinamerikanischen Autorin, über die ich schon mal etwas gehört hatte. Als ich das Buch aufschlug, sah ich eine Widmung und ein Autogramm der Autorin ... Wow ...

Wieder im Bett und versuchend zu lesen, aber dazu ging mir entschieden zu viel durch den Kopf. Ich hörte bereits erste Geräusche aus der Küche und etwas später auch den zarten Duft eines vermutlich schmackhaften Essens. Bald darauf kam er zu mir, fragte mich, ob ich zum Essen lieber eine Jeans von ihm tragen wollte. Als ich kaum merklich nickte, legte er mir eine von sich hin, die ich mir dann sogleich anzog, als ich mich zu Tisch bat. Die Jeans passte einigermaßen, war aber nicht von der Art, wie Mathias sie geliebt hatte, Knackarsch betonend und Muschi zeigend.

Der Tisch war von ihm hübsch gedeckt worden, Kerzen brannten, es gab sogar Stoffservietten und wir aßen von Keramiktellern, von denen er mir später erzählte, dass sie aus Sizilien kam.

Es gab einen Blattsalat mit Schafskäse, Kirschtomaten, klein gehackten Walnüssen, darüber Balsamico und Olivenöl. Das Hauptgericht bestand aus gebratenem Lachs, Spinat mit einer Gorgonzolasoße und Reis ... dazu herrlich kühlen Weisswein aus den dänischen Designergläsern ...

Ich war hoffentlich nicht zu ersichtlich sprachlos ... das war ein ungeplantes Essen bei jemandem, bei dem ich zum ersten Mal zu Gast, bei ihm zu Hause war. So hatte mich vorher noch kein Mann empfangen.

Obwohl ich großen Hunger hatte, aß ich nicht zu viel, vermutlich in der Annahme, dass ich bald das Dessert sein würde ... weit gefehlt, wir blieben lange in seiner Küche sitzen, er wohnte im 3. Stock und es gab einen herrlichen Blick auf den Garten hinter dem Haus, wir unterhielten uns und sahen uns tief in die Augen. Später gab es noch einen Espresso mit einem kleinen Täfelchen Bitterschokolade und noch viel später, nach reichlich Wein, war es bereits deutlich nach Mitternacht und wir beschlossen der Tag zu beenden.

Ein kurzer Besuch im Bad, dann gingen wir gemeinsam ins Bett und schliefen ... Nebeneinander! Nicht etwa miteinander ... Ich war erstaunt, aber zu müde, um darüber weiter zu grübeln.

Als ich am nächsten Morgen vom Sonnenlicht geweckt wurde, lag Johannes bereits wach, neben mir und las in einem Buch. Als er merkte, dass ich nun auch wach geworden war, lächelte er mich an, guten Morgen Frau ... und nannte meinen Nachnamen, obwohl wir uns längst duzten, „Gut geschlafen?"

„... und wie, herrlich!" Ich hatte ja auch wirklich reichlich Stunden tatsächlich mit Schlafen verbracht und hatte nicht die halbe Nacht vervögelt ... warum wohl nicht?

„Frühstück?", ich nickte nur ... dann schlug er vor zuerst ins Bad zu gehen, danach zum Bäcker und dann würde er das Frühstück machen ... so wartete ich im Bett, bis er die Wohnung verließ und zum Bäcker ging, stand dann auf, prüfte die Trockenheit meiner Bekleidung auf dem Wäscheständer, meine Unterwäsche war trocken, der Rest leider bislang nicht ... dann ging ich ins Bad, sah mich, neugierig wie ich war, etwas um, versuchte Spuren von Damenbesuch zu finden, aber keine Spur davon, also duschte ich dann.

Als ich damit fertig war und aus dem Bad kam, war Johannes bereits dabei, uns ein Frühstück zu machen. Ich zog mir dieselben Sachen wie zum Abendessen an und dann war das Frühstück auch schon fertig.

Der Kaffee war ein doppelter Espresso mit etwas warmen Milchschaum, frischen Brötchen, frische Käsescheiben, nicht etwa aus der Tüte, magerer Aufschnitt, Weintrauben, Marmelade, Honig, Nutella, O-Saft und eine Sonntagszeitung ... Wow und platze aus mir heraus: „Deine Gastfreundschaft schlägt jedes Hotel, hier werde ich Stammgast!" Uups, hatte ich das wirklich gesagt? „Da habe ich überhaupt nichts dagegen, Platz für einen Wochenendkoffer von dir habe ich allemal ..." „na, wenn das so ist ..." wäre ein, sehen wir uns wieder ja schon mal ganz deutlich geklärt, dachte ich mir erfreut.

Nach dem Frühstück sind wir bei dem herrlichen Wetter erneut an den Strand gefahren, eine Sache, die mir bereits sehr gefiel, das war etwas, was in der Stadt nicht hatte. Wir lagen faul in der Sonne, schauten uns mit blitzendem Blick tief in die Augen, haben später einen langen Spaziergang gemacht bis es dann für mich leider wieder Zeit wurde nach Hause aufzubrechen.

Ich bin dann doch noch in seiner Jeans und seinem Polohemd gefahren, weil meine Sachen immer noch klamm waren.

Unter der Woche telefonierten wir ein zweimal, als ich vom Außendienst zurückkam, lag wieder ein handgeschriebener Brief von ihm im Briefkasten, am Ende mit einem Gedicht, was er herausgesucht hatte und welches mir gut gefiel.

Dieses Mal besuchte ich ihn schon am Freitagabend. Gekocht hatte er allerdings nicht für mich, stattdessen hatte er einen Picknickkorb vorbereitet und wir fuhren an den Strand, genossen die Abendstimmung und natürlich das Picknick, welches er vorbereitet hatte. Sehr spät, als es bereits frisch wurde und längst dunkel war, fuhren wir zurück und gingen alsbald gemeinsam ins Bett, nebeneinander ...

Am Samstag musste er nach dem Frühstück für ein paar Stunden arbeiten, ich bummelte etwas durch den Ort, es gab einen reichhaltigen und gut besuchten Wochenmarkt und dann holte ich ihn von der Arbeit ab und wir gingen gemeinsam zurück zu seiner Wohnung. Am Nachmittag sind wir etwas durch die Region gefahren, er zeigte mir ein paar regionale Sehenswürdigkeiten, ein Schloss an einem See, Herrenhäuser mit großen Pferdeweiden ... abends waren wir wieder essen gegangen bei „seinem" Lieblingsitaliener, danach ein nächtlicher Spaziergang am Strand, dann ab ins Bett, nebeneinander ...

Die Wochenenden so und miteinander zu verbringen, war aus dem Nichts, für uns beide eine liebgewonnene „Gewohnheit" geworden. Nachdem ich vier oder fünfmal mit ihm bei ihm das Wochenende verbracht hatte, lud ich ihn zu mir ein.

Im Prinzip funktionierte nun alles nahezu umgekehrt, ich bereite ein Abendessen für uns zwei vor, wobei ich schnell merkte, dass mir Kochen nicht wirklich lag und Spaß machte. Er kochte jedes Mal komplett ohne irgendeine Anleitung, ich hielt mich immer penibel an Rezepte, die ich mir herausgesucht hatte. Später erzählte er mir mal, dass er als Schüler in einer Restaurantküche gearbeitet hatte und dort offenbar einiges an Praxis mitgenommen hatte.

Statt in die Natur oder an den Strand gingen wir gemeinsam ins Kino, ins Theater oder auch in die Oper, was etwas Neues für mich war und ich etwas anstrengend fand, aber Johannes schien sich da relativ gut auszukennen, erklärte mir jedes Mal im Vorfeld die Handlung und wies mich im Flüsterton auf die wichtigsten Arien hin. Für mich war es eine willkommene Gelegenheit, mich ihm in meinen besten Kostümen zu präsentieren, auch darunter hatte ich meine neusten Lieblingsstücke an.