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Eine rettende Affäre - Teil 07

Geschichte Info
Der große Knall... und ein unerwartetes Einverständnis.
7.6k Wörter
4.52
10.7k
7

Teil 7 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 03/24/2021
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Der Wecker klingelte.

Verschlafen klopfte Robert auf sein Handy, um den Wecker zum Schweigen zu bringen, ehe er sich aus dem Bett schälte.

Er fühlte sich wie gerädert, die vergangene Nacht war wohl doch ein wenig zu kurz gewesen. Aber die Arbeit wartete.

Mühsam schleppte er sich ins Bad und erledigte seine Morgentoilette.

Nachdem er sich geduscht und rasiert hatte, fühlte er sich wieder mehr wie ein Mensch und ging hinunter in die Küche, um Kaffee zu kochen. Doch der Duft des frisch aufgebrühten Wachmachers stieg ihm bereits in die Nase, noch bevor er die Treppe komplett herabgestiegen war.

Nervös schaute er auf die Uhr. Hatte er verschlafen? Sabrina war doch sonst nie vor ihm auf.

Die Uhrzeit stimmte, es war 20 nach 7 und er lag gut in der Zeit, damit er rechtzeitig auf Arbeit ankam.

Und tatsächlich saß seine Frau bereits am Küchentisch und hatte einen dampfenden Becher Kaffee vor sich stehen.

"Guten Morgen, schon wach?" begrüßte er sie, während er zum großen Küchenschrank ging um sich ebenfalls einen Kaffeebecher zu holen.

Sabrina antwortete ihm nicht. Sie starrte ungerührt auf ihren heißen Kaffee.

Irgendetwas stimmte nicht, das wurde Robert sofort klar.

Er goss sich seinen Becher gut voll, dann setzte er sich zu seiner Frau an den Küchentisch.

Unangenehmes Schweigen machte sich breit.

"Wo warst du letzte Nacht?"

Robert rutschte das Herz in die Hose. Wusste sie von seiner Affäre mit Marita? Oder hatte sie nur einen Verdacht?

Er liebte seine Frau und hatte sie nicht verletzen wollen. Anlügen konnte er sie nicht, das brachte er nicht übers Herz.

Jetzt musste er sehr behutsam vorgehen, wenn er herausfinden wollte, ob er noch eine Chance hatte, seine Ehe zu retten.

"Was meinst du?", versuchte er sich vorsichtig heranzutasten.

"Du bist erst heute früh nach hause gekommen. In den letzten Monaten warst du häufiger Abends länger weg als gewöhnlich. Sag ehrlich, hast du eine Andere?"

Robert schluckte.

Jetzt erst hob Sabrina den Kopf und schaute ihn an. Tränen rannen ihr über die Wangen. Ihre verquollenen Augen zeigten ihm, dass sie schon länger hier gesessen und leise vor sich hin geweint hatte.

Es tat weh, sie so zu sehen.

"Sabrina... Ich liebe dich!"

Robert stand auf, wollte zu ihr hingehen und sie in den Arm nehmen, doch sie hieb ihm beide Hände gegen die Brust.

"Warum antwortest du mir nicht?" Sie kannte ihn sehr gut.

Robert begriff, dass er sich mit seiner Frau aussprechen musste.

Er zückte sein Handy und sagte zu ihr "Warte bitte kurz", ehe er das Zimmer verließ und in der Firma anrief, um sich krank zu melden.

Diese Notlüge musste heute mal gestattet sein. Seine Frau war ihm wichtiger.

Als er wieder in die Küche zurück kam und sich wieder an den Küchentisch zu ihr setzte, schaute sie ihn erwartungsvoll an.

"Also? Was ist? Bekomme ich jetzt meine Antwort?"

Robert starrte auf seinen Kaffee und nickte stumm.

Sabrina brach in Tränen aus. Er wollte nach ihrer Hand greifen, um sie zu trösten, aber sie zog ihm die Hand ruckartig weg. Dabei stieß sie gegen ihre Tasse und schlabberte den Inhalt über den Tisch.

"Scheiße!", schimpfte sie, sprang auf und eilte sich, einen Lappen zu holen.

Robert wäre am liebsten selber gegangen, er verstand ihre Reaktion sehr gut als Zeichen des Ausweichens.

Als Sabrina schließlich mit dem Lappen wiederkam und sehr umständlich anfing, den Kaffee aufzunehmen, legte er ihr seine Hand auf die ihre, welche den Lappen führte.

"Bitte setz dich, lass den Kaffee..."

Schluchzend sah sie ihn an.

"Wie lange schon?", wollte sie wissen.

"Jetzt lass mich bitte erklären, das ist alles nicht so einfach..."

"Ach? Ist es nicht? Und warum ist es nicht einfach?"

Jetzt wurde Sabrina langsam bockig. Wenn er sie nicht schnell beruhigt bekam, würde sie gar nicht mehr mit sich reden lassen.

"Weil ich dich nach wie vor liebe..."

Sabrina sackte weinend im Stuhl zusammen. Sie verlor gerade jeden Halt.

Robert näherte sich ihr erneut und ging vor ihr in die Knie. Als sie keine Anzeichen machte, ihm auszuweichen, zog er sie in seine Arme. Er legte seinen Kopf gegen ihren Bauch und streichelte ihr zärtlich über den Rücken.

Sabrina ließ alles mit sich geschehen, und so hockte Robert bestimmt 20 Minuten vor ihr und streichelte sie, während Sabrina sich langsam wieder beruhigte.

Seine Knie taten ihm weh, als sie sich schließlich versteifte und ihn von sich schob.

Sie nahm sich den Lappen und wischten den letzten Rest Kaffee weg.

"Es tut mir leid..." flüsterte Robert. "Ich wollte dich nicht verletzen!"

Trotzig sah Marita ihn an, als sie sich schließlich erhob, um den Lappen über der Spüle auszuwringen.

"Nein..." flüsterte Sie. "Mir tut's leid"

Robert war sich nicht sicher, was sie ihm damit sagen wollte. War dies das Aus für seine Ehe?

Schweigend starrte er ihr entgegen. Er traute sich nicht, nachzufragen.

Sabrina kam zum Tisch zurück und blieb vor Robert stehen.

"Mir tut's leid!", wiederholte sie. Dann brach sie wieder in Tränen aus.

Robert stand auf und nahm sie wieder in den Arm.

Diesmal erwiderte sie seine Umarmung und er zog sie fester an sich.

"Es tut mir leid...", flüsterte sie.

Robert schaute sie an, bevor er schuldbewusst den Kopf senkte.

"Nein, du hast nichts falsch gemacht.", versuchte er sie zu beruhigen.

"Doch!", widersprach sie ihm. "Wir beide schlafen kaum noch miteinander, und ich weiß, dass das nicht an dir liegt, sondern an mir."

"Sag sowas nicht!". Auch Robert war jetzt den Tränen nah. "Du kannst da ja auch nichts für. Das sind diese verfluchten Medikamente!"

Sabrina brauchte ein paar Sekunden, ehe sie erwiderte: "Na und? Ändert das was?"

Robert wusste nicht, was er sagen sollte.

Sie hatte den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Wenn sie sich nicht durch ihre Medikamente so sehr verändert hätte, dann hätte er sich nie in Maritas Arme geflüchtet.

Aber es war sein Eheversprechen, welches er bewusst gebrochen hatte, nicht ihres.

"Im letzten halben Jahr haben wir wie oft miteinander geschlafen?", fragte sie schließlich. "Zwei mal? Drei mal?"

Sie blickte ihm in die Augen.

"Eigentlich überrascht es mich, dass du es überhaupt so lange mit mir ausgehalten hast."

An ihrer Stimme hörte Robert, wie verbittert sie war.

"Ich liebe dich...", versuchte Robert es erneut.

Lange schaute Sabrina ihm forschend in die Augen.

"Ich liebe dich auch," erwiderte Sie, "aber unsere Liebe alleine scheint nicht auszureichen!"

Robert schluckte. Er hatte einen riesigen Kloß im Hals.

Sie hatte Recht, es hatte ihm wirklich nicht gereicht. Aber das konnte er ihr unmöglich so sagen.

"Was wird jetzt aus uns?" fragte Robert.

"Keine Ahnung..." antwortete Sabrina.

Sie standen ein paar Minuten schweigend da.

"Wenn du die Scheidung willst, werde ich mich dem nicht in den Weg stellen...", flüsterte Robert traurig.

Sabrina fing wieder an zu schluchzen.

"Willst du denn die Scheidung?", fragte sie ihn.

"Nein! Auf keinen Fall will ich dich verlieren!", antwortete Robert wie aus der Pistole geschossen. Dafür brauchte er keine Bedenkzeit.

Ein zurückhaltendes Lächeln schlich sich auf Sabrinas immer noch trauriges Gesicht.

Dann presste sie ihren Kopf gegen seine Schulter und Robert strich ihr zaghaft durch ihre blonden, zerzausten Haare.

So standen sie eine Weile da, bis Sabrina ihn schließlich aufforderte: "Komm, setzen wir uns. Ich kann nicht mehr stehen."

Sabrina setzte sich an den Küchentisch, während Robert ihre beiden Becher mit dem inzwischen kalten Kaffee nahm und wegschüttete. Dann füllte er die beiden Becher wieder mit heißem Kaffee auf und reichte einen seiner Frau.

"Erzähl mir von ihr. Wie ist sie so?", fragte Sabrina.

"Willst du das wirklich wissen?"

Sabrina nickte gefasst.

Sie hatte sich noch nicht zum Thema Scheidung geäußert. Robert sah die einzige Change für ihre Ehe darin, ihr reinen Wein einzuschenken, auch wenn es weh tat.

Auf Zeit spielend nahm er einen großen Schluck Kaffee.

Schließlich antwortete er:

"Sie ist kleiner als du, hat dunkle kurze Haare und eine sehr sportliche Figur."

"Hat sie..." Sabrina deutete mit ihren Händen eine große Oberweite an.

Robert schmunzelte. "Nein, ganz im Gegenteil."

"Dann ist sie doch eigentlich überhaupt nicht dein Typ?", fragte sie ihn irritiert.

"Ich sag ja... es ist kompliziert."

"Und wie... wie ist es passiert?" wollte Sabrina jetzt wissen.

Robert zögerte. Er wollte seine Frau nicht verletzen. Aber anlügen konnte er sie auch nicht.

"Wir haben uns im Spanisch-Kurs kennengelernt und haben uns dann angefreundet. Im letzten Semester waren wir ab und zu nach dem Unterricht etwas trinken, aber da lief nichts ernstes. Wir waren nur Freunde."

Er machte eine kurze Pause, in der er sich einen weiteren Schluck gönnte und überlegte, wie er am besten fortfahren sollte.

"Im September hat sie mich dann irgendwann gefragt, ob wir nicht was Essen könnten, da sie Hunger hatte. Also haben wir uns nach dem Kurs Sushi geholt."

Sabrina verzog angewidert das Gesicht.

Robert fuhr unbeirrt fort. "Wir haben dann bei ihr im Auto gegessen. Dazu sind wir auf einen kleinen Parkplatz gefahren."

Es folgte ein weiterer Schluck aus seiner Tasse. Er überlegte, wie er seiner Frau alles erzählen sollte.

"Während des Essens haben wir uns unterhalten und dabei haben wir uns beide unsere Sorgen ausgeschüttet. Wir haben beide über unsere Ehen gesprochen, auch darüber, dass wir im Grunde beide sexuell frustriert waren."

Sabrina wurde rot. Er konnte deutlich sehen, dass sie sich darüber ärgerte, dass er mit einer anderen Frau über ihr Liebesleben gesprochen hatte.

Schnell fing Robert wieder an, zu erzählen.

"Was wir nicht wussten, war, dass der Parkplatz wohl ein Sex-Treff ist. Und ehe wir uns versahen, war rings um uns herum ein munteres Treiben ausgebrochen."

Robert zögerte. Dann fasste er sich ein Herz.

"Das hat uns so erregt, dass wir es uns selber gemacht haben."

Sabrina starrte ihn ungläubig an.

"Beim nächsten Mal hat sie es sich dann richtig vor meinen Augen selber gemacht.", fasste Robert zusammen.

"Und du?"

"Ich hab mir während dessen auch einen runtergeholt."

Beschämt starrte er auf den Tisch.

Sabrina wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Vor ihrem inneren Auge zeichnete sich ein klares Bild von ihrem Mann, wie er mit dieser anderen Frau unfassbar schüchtern auf Tuchfühlung gegangen war. Oder sie mit ihm?

Sie kannte ihn gut, sie kannte auch seine schüchterne Seite, die sie aber schon seit den ersten Ehe-Jahren nicht mehr gesehen hatte. Erinnerungen an ihre eigenen Dates mit Robert wurden wach.

"Als wir uns beim nächsten Mal getroffen haben, hat sie dann schließlich mir einen runtergeholt."

Er trank seine Tasse leer, dann ergänzte er: "Ich hab es ihr dann auch mit der Hand gemacht. Als sie dabei ihre Rückbank vollgespritzt hat, hätte sie mich beinahe aus dem Auto geschmissen."

Sabrina lachte unwillkürlich auf.

"Selber schuld!"

"Wieso?"

"Na es war ihr Auto, richtig?"

Robert nickte.

"Und sie ist auch verheiratet, richtig?"

Robert nickte erneut.

"Und wie soll sie bitte ihrem Mann die nasse Rückbank erklären? Oder noch schlimmer: den Geruch?"

Robert wurde rot und sie lachte kopfschüttelnd: "Typisch Mann. Ihr denkt nie nach!"

"Erzähl weiter!" forderte sie ihn auf.

"Na ja, wir haben uns dann noch zweimal auf dem Parkplatz getroffen. Das erste Mal hat sie mir einen geblasen und ich hab sie geleckt, das zweite Mal haben wir dann... du weißt schon."

Robert wollte es nicht aussprechen, Sabrina wollte es bestimmt nicht hören.

"Und das war dann gestern?" wollte sie wissen.

Zögerlich schüttelte Robert den Kopf.

"Ich bin ganz Ohr!"

Sabrina schluckte. Es tat ihr weh, das alles zu hören, aber ein Teil von ihr wollte alles wissen, nein, er musste alles wissen.

"Gestern hat sie mich zum Abendessen eingeladen.", begann Robert. "Sie hat sich für mich schick gemacht und lecker gekocht."

"Schick gemacht? Was heißt das?" hakte Sabrina nach.

"Na ja, sie hat total erotische Wäsche angehabt, halterlose Strümpfe mit High Heels und darüber hatte sie einen fast durchsichtigen Kimono an."

Sabrina schluckte. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so für Robert ins Zeug gelegt. Auch ein romantisches Abendessen hatten sie sich schon ewig nicht mehr gegönnt.

"Und nach dem Essen haben wir dann wieder..."

Robert wollte den Satz nicht vollenden.

"Nein, erzähl es mir!" Sabrina konnte es selber nicht fassen, dass sie sich das sagen hörte.

Robert wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken.

"Ich habe sie nach dem Essen auf den Tisch gelegt und..."

Sabrina sah ihn erwartungsvoll an.

"... und es ihr mit meiner Zunge und den Fingern gemacht."

Eine kurze Pause, in welcher Robert in seinen leeren Kaffeebecher starrte. Jetzt konnte er aber nicht anfangen, neuen Kaffee zu kochen.

Er wollte den für ihn peinlichen Teil ihres Gesprächs nur noch schnell hinter sich bringen.

"Dann sind wir sind wir ins Schlafzimmer. Sie hat ihn mir kurz geblasen, dann hatten wir Sex."

"Hat sie dich geritten?" Jetzt wollte Sabrina, das er ihr wirklich alles erzählte.

Robert nickte. "Kurz." ergänzte er.

"Dann haben wir getauscht und ich war oben."

"Und das war's dann?"

Robert schüttelte den Kopf.

"Wir hatten direkt noch ein zweites Mal. Ich hab es ihr von hinten gemacht, dabei hat sie wieder abgespritzt."

Er machte eine kurze Pause.

"Und dann sind wir eingeschlafen. Das ist der Grund, warum ich heute früh erst nach hause gekommen bin."

Sabrina wirkte unglaublich gefasst dafür, dass er ihr gerade eröffnet hatte, in welchen Stellungen er sie schon alles betrogen hatte.

Schließlich stand sie auf. Sie verspürte ein unerwartetes Kribbeln im Schritt und ihre Nippel wollten der Welt einen guten Morgen wünschen.

"Ich gehe wieder ins Bett. Am besten wird sein, du lässt mich erst einmal in Ruhe."

Sprachlos ließ sie ihn am Küchentisch sitzen und ging wieder hinauf ins Bett.

Sabrina musste sich über ihre Gefühle klar werden.

Sie liebte ihn, das stand für sie außer Zweifel. Aber gerade weil sie ihn so liebte, war sie um so verletzter. Sie war wütend auf sich selber, dass sie es hatte so weit kommen lassen. Ja, er hatte sie betrogen. Aber hatte sie ihn nicht irgendwie auch dazu getrieben?

Die Wut über sich selber überwog schnell in ihrer Gefühlswelt.

Wie sollte es jetzt weitergehen?

Sie machte ein paar Atemübungen aus dem Yoga, um sich selber zu beruhigen.

Dann ließ sie das Gespräch mit Robert nochmal Revue passieren.

Wenn er sie nicht lieben würde, hätte er sich schon längst von ihr getrennt. Das wurde ihr mit einem Mal klar und das stellte auch einen Teil ihres Vertrauens zu ihm wieder her. Aber hatte er sie nicht trotzdem betrogen?

Sie kannte seinen Sex-Trieb, sie wusste, wieviel Lust ihr Mann hatte. Es grenzte an ein Wunder, dass er sich so lange beherrschen konnte und dass es so lange zwischen ihm und ihrer Nebenbuhlerin gedauert hatte.

Sie verbuchte dies als einen weiteren Punkt für ihren Mann.

Dazu kam, dass sie erregt war.

Roberts Erzählungen, auch wenn wenig detailreich, hatten ausgereicht, um sie geil zu machen. Die Vorstellung davon, dass ihr Mann mit einer anderen Frau so intensiven Sex gehabt hatte, jagte ihr ein Kribbeln durch den ganzen Körper.

Natürlich wäre sie gerne diese Frau gewesen. Aber der Gedanke, so ein Spiel unbeteiligt zu beobachten, brachte ihr Blut in Wallungen.

Unwillkürlich griff sie nach ihrer Brust, fing an, sich zu streicheln. Sie reizte ihren linken Nippel, während ihre rechte Hand zwischen ihre Beine glitt und den Schlüpfer unter ihrem Nachthemd beiseite zog.

Ihre feuchte Vorfreude empfing ihre Finger bereits, als sie das erste Mal durch ihre Scham streichelte. Sie war beinahe erschrocken von sich selber. So schnell wurde sie sonst nie feucht.

In ihrem Kopf tanzten die Bilder, wie ihr Mann von einer kleinen Frau geritten wurde, wie er sie lüstern von hinten nahm und schließlich sein Sperma quer über sie spritzte.

Zielsicher trieb sie sich selber leise keuchend zum Orgasmus. Als sie kam, presste sie sich selber das Kopfkissen auf den Mund, um nicht zu laut zu stöhnen. Robert sollte sie jetzt auf keinen Fall so sehen.

Als sie ihrem Verlangen Luft gemacht hatte, wusste sie noch immer nicht, ob sie ihre Ehe noch retten konnte. Aber sie wusste jetzt, welchen Weg sie einschreiten wollte.

---

In der Zwischenzeit hatte Robert sich auf den Haushalt gestürzt. Er fing an, die Küche aufzuräumen, wischte Staub, saugte und legte die Wäsche zusammen.

Irgendwie musste er sich ablenken. Seine Ehe hing am seidenen Faden weil er sich nicht beherrschen konnte.

Er wollte seine Frau nicht verlieren. Aber Marita wollte er genauso wenig verlieren.

Er hatte keine Ahnung, wie er diese Situation klären sollte.

Gegen Mittag kam seine Frau wieder runter.

Sie sah jetzt besser aus, nicht mehr so verheult wie heute früh. Robert hoffte, dass dies ein gutes Zeichen war. Wenn er Pech hatte, dann hatte sie aber auch einen für ihn unangenehmen Entschluss gefasst.

Sabrina schob ihm sein Handy hin.

"Ruf sie an!", befahl sie. "Ich möchte diese Frau kennenlernen. Lad sie am besten zum Essen ein oder so..."

Verblüfft schaute Robert sie an.

"Wann? Jetzt?"

"Ne, schon erst zum Abendessen. Oder von mir aus auch morgen, frag sie am besten, wann sie kann."

Sabrina streckte ihm die Zunge raus. Sie wollte sich ihr Vorhaben von Robert nicht ausreden lassen und versuchte daher, ihn aus dem Konzept zu bringen.

Robert zögerte kurz, dann griff er nach seinem Handy und wählte Maritas Nummer. Er schaltete den Lautsprecher an und legte sein Handy auf den Tisch, damit seine Frau mithören konnte.

"Marita? Robert hier!", meldete er sich, als sie abnahm.

"Was denn, es sind doch noch keine drei Tage vergangen?", lachte sie ins Telefon.

"Du hör mal..." begann er.

"Ja?"

"Da gibt es etwas, was ich dir sagen muss."

"Jetzt spann mich nicht so auf die Folter. Was gibt's denn?"

"Also meine Frau hat das mit uns beiden herausgefunden."

Am anderen Ende der Leitung wurde es still. Robert wusste genau, wie sich Marita jetzt fühlte. Ihr war bestimmt das Herz genauso in die Hose gerutscht, genauso wie ihm heute früh.

"Und... und sie möchte dich kennenlernen."

Ein Husten kam aus der Leitung. Sie musste sich vor lauter Überraschung verschluckt haben.

"Sie möchte WAS?"

"Ich soll dich zum Essen einladen. Hast du heute Abend schon was vor? Ist dein Mann noch auf Montage?"

Marita ließ sich lange Zeit mit einer Antwort. Robert konnte es ihr nicht verdenken.

"Hallo? Bist du noch da?", fragte er schließlich.

"J-ja..."

"Hältst du das für eine gute Idee?", fragte sie schließlich.

"Ich weiß es nicht." antwortete Robert ehrlich. "Aber du weißt, dass ich meine Frau liebe und dass ich meine Ehe nicht aufgeben will. Und wenn meine Frau dich kennenlernen möchte, dann werde ich mich dem jetzt nicht in den Weg stellen."

Ein lang gezogenes "okaaayyy" war lange Zeit das einzige, was sie hörten.

"Also gut. Ich mach's. Ich mach's für dich." verkündete Marita schließlich ihren Beschluss.

"Passt dir heute Abend gegen 8?" fragte Robert.

"Ja. Abendessen. Heute Abend um 8." fasste Marita zusammen. "Wo muss ich hinkommen?"

Sabrina stellte das Handy auf stumm.

"Sag ihr, sie soll das gleiche anziehen, was sie gestern Abend anhatte."

Ungläubig starrte Robert sie an. Dann schüttelte er den Kopf. "Du musst sie wirklich nicht demütigen!"

Sabrina lachte. "Keine Angst. Das würde ich weder dir noch jemand anderem antun.", versuchte sie ihn zu beruhigen. "Ich will es wirklich nur sehen."

Robert blickte ihr in die Augen und versuchte zu ergründen, was seine Frau vorhatte.

"Hallo?" kam es fragend aus dem Lautsprecher.

Robert schaltete das Mikrofon wieder ein. Dann nannte er ihr die Adresse.