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Eine Verkaeuferin der S-Klasse 004

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Susanne versuchte noch mehrmals Biggis Vermieter zu erreichen, aber mit unverändertem Misserfolg. Dann meldete sich endlich Adrian.

„Hör zu" kam er unvermittelt zur Sache. „Auf dem Grundstück gibt es ein Gästehaus, das eigentlich für Angestellte gedacht ist. Aber, wie du ja weißt, wohnt Valentyna im Haupthaus.

Ich habe mir gerade das Haus angesehen. Es ist okay und wir könnten zu dritt dort eine Unterkunft für Brigitte schaffen, wenn du gleich, nach der Arbeit, zu mir kommst. Dann ist sie sicher untergebracht und Störungen für uns sind sehr unwahrscheinlich... Sie würde eben nur, außer zu den Mahlzeiten, dort allein sein..."

„Es sieht so aus, als wäre es die einzige sinnvolle Möglichkeit im Moment. Aber bist du dir sicher, dass DU das willst?" seufzte sie.

„Nun, du wirst es mir auf süße Weise vergelten müssen..." flirtete er plötzlich und Susanne konnte sich gegen den warmen Schauer, der über ihren Körper lief, nicht wehren.

„Auf was habe ich mich jetzt da wieder eingelassen?" entgegnete sie voller Theatralik.

„Ich denke nicht, dass du es bereuen wirst. Also kommst du später zu mir?" versuchte er, die Vereinbarung abzuschließen.

„So schnell ich kann" versprach Susanne.

Drei Stunden später parkte sie ihren Wagen vor dem Haupteingang und Valentyna kam ihr entgegen.

„Schön, dass du schon wieder da bist" lachte sie und drückte ihr einen herzlichen Kuss auf die Lippen.

Adrian gesellte sich zu ihnen und gemeinsam gingen sie den kurzen Weg zu dem kleinen Haus, das Susanne bisher nicht einmal wahrgenommen hatte. Mit vereinten Kräften schafften sie Ordnung und zwei Stunden später war eine vorzeigbare Wohnung für Brigitte geschaffen.

„Ich danke dir" fiel Susanne ihrem Liebhaber um den Hals.

„Jetzt sofort?" lachte er und fügte hinzu „Oder willst du dich heute Nacht erst einmal ausruhen und wir sehen in den nächsten Tagen weiter?"

„Ich würde den Vorschlag zum Ausruhen annehmen" schaltete sich Valentyna mit einem Grinsen ein.

Susanne spielte Biggi gegenüber mit offenen Karten, sagte ihr klipp und klar, dass sie vorübergehend im Gästehaus eines Freundes wohnen könne, das Haupthaus für sie allerdings tabu sei. Biggis Nachfrage zu dem Grund beantwortete sie hart damit, dass sie kein Vertrauen habe und Biggi zunächst einmal froh sein könne, eine Bleibe zu haben.

In Adrians Wagen brachten sie Biggi am nächsten Tag vom Krankenhaus zur Villa und da es gerade Mittag war, lernte sie neben dem Gästehaus auch die eleganten Räumlichkeiten des Herrenhauses kennen.

Schon bei Adrians Erscheinen im Krankenzimmer war Susanne unangenehm aufgefallen, dass ihre Schwester schamlos mit ihm flirtete. Ihr ohnehin kurzes Röckchen rutschte mehrmals, wie unabsichtlich, noch ein Stück ihren Schenkel hinauf, während sie beim Hinsetzen fast obszön die Beine spreizte. Und natürlich fiel etwas zu Boden, sodass sie sich in ihrem weit ausgeschnittenen Shirt weit hinunterbeugen musste und ihm einen tiefen Einblick gewährte. So verärgert sie über ihre Schwester war, so zufrieden war sie, dass dieses Kleinmädchengehabe Adrian in keiner Weise zu beeindrucken schien.

Im Haus war Brigitte zwar etwas vorsichtiger, betrat aber, natürlich ohne um Erlaubnis zu bitten, Adrians Bibliothek und schaute sich in aller Ruhe die Titel der Bücher an.

„Oh, du hast de Sade gelesen" frohlockte sie und strich über die Buchrücken. „Darf ich mir Die Philosophie im Boudoir ausleihen? Das kenne ich nämlich noch nicht" bat sie.

Zum ersten Mal registrierte Susanne, das Adrian reagierte. Natürlich interessierte es ihn, hatte sie doch etwas berührt, was einen Dom nicht kalt lassen konnte.

„Du hast de Sade gelesen?" fragte er mit einem gewissen Zweifel.

„Mit Begeisterung" bestätigte Biggi voller Freude, endlich seine Aufmerksamkeit erhascht zu haben. „Die 120 Tage von Sodom habe ich verschlungen."

„Wärst du gern eine der Teilnehmerinnen gewesen?" führte Adrian sie lächelnd aus Glatteis.

„Nun, keine, die am Ende zum Spaß getötet wurde. Aber ja, ich werde sehr gern von einem Mann hart angefasst" gestand sie ihm ohne jede Scham.

Valentyna unterbrach das Gespräch, als sie zum Essen in den Speisesaal bat. Auch heute trug sie das Dienstmädchenkleid, das Susanne jedoch etwas länger erschien als bei ihrem letzten Spiel und hin und wieder blitzte sogar die weiße Spitze eines Höschens hervor.

„Ich würde mich gern einmal ausführlich mit dir unterhalten, wenn du das Buch gelesen hast" ließ Adrian Biggi auf dem Weg ins andere Zimmer noch wissen und Susannes Ärger kochte auf kleiner Flamme.

Nach dem Essen trennte sich Biggi von den Anderen und verschwand mit dem Buch, das sie wie einen Schatz an ihre Brust drückte im Nebenhaus.

„Wusstest du, dass sie sich für de Sade interessiert?" fragte Adrian Susanne.

„Nein, aber ich weiß grundsätzlich sehr wenig von meiner Schwester" gab sie zu.

„Hast du dich einmal damit auseinandergesetzt?" hakte er nach.

„Sadismus ist mir einfach zuwider" kommentierte Susanne. „Das, was ich mit euch erleben durfte, hatte meines Erachtens mit Sadismus nichts zu tun, oder sehe ich das falsch?"

Adrian lächelte.

„In gewisser Weise schon" widersprach er. „Erinnere dich an Valentynas Qualen, die du dann nicht mehr ertragen konntest."

„Und du hast dich an ihrer Qual aufgegeilt?" fragte sie provokativ nach.

„Ich bin kein harter Sadist" gestand er. „Die Freude an Schmerz und Qual endet für mich ganz sicher da, wo der Unterwürfige bleibende Schäden, seien sie nun körperlich oder emotional, davonträgt. Aber ich denke, das weißt du."

„Auch wenn ich dich noch nicht sehr lange kenne und erlebt habe, glaube ich, dass du die Wahrheit sagst" stimmte Susanne zu und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. „Du liebst es, Macht über eine Frau zu haben, sie über Grenzen hinwegzuschieben, die sie sich nicht im Traum hätte vorstellen können. Aber selbst deine Strafen sind lustvoll, schmerzhaft ja aber dein Ziel ist es, die Lust deiner Partnerin ins Unerträgliche zu steigern, sie von deinen Handlungen abhängig zu machen... und sie letztlich in ihr persönliches, lustvolles Nirwana zu schicken"

Adrian lachte.

„Noch niemand hat mich so perfekt beschrieben wie du gerade" strahlte er sie an. „Du bist einfach ein Glückgriff. Denn du liebst und genießt es, deine Geilheit zu fühlen, sie bis zum letzten Tropfen auszukosten und am Ende in die Welt hinauszuschreien"

Susanne konnte nicht verhindern, dass ihre Wangen vor Scham zu glühen begannen. Ihm im Spiel zu gehören, ihm ihre Lust zu schenken war eine Sache. Es in einem Nachmittagsgespräch ausgesprochen serviert zu bekommen, war etwas vollkommen anderes. Und jetzt sprach er auch noch weiter...

„Die natürliche Scham, die deine Wangen jetzt zeigen, ist einfach bezaubernd. Ich wünsche mir, dass sie niemals aufhört, welche und wie viele Spiele wir auch miteinander treiben" lachte er. Es war ein liebevolles Lachen. Dann umarmte er sie und sie ließ sich bereitwillig in seine Arme sinken.

Zwei Tage später frohlockte Biggi schon beim Frühstück, sie habe das Buch Philosophie im Boudoir gelesen. Adrian war sehr beschäftigt an diesem Tag und lud sie daher am Abend auf ein Glas Wein ins Haupthaus ein. Da auch Susanne es eilig hatte ins Büro zu kommen, gab es keine Möglichkeit für sie, sich mit ihm auszutauschen. Warum ließ er sich so auf ihre Schwester ein? Merkte er nicht, wie sie ihn ständig anmachte?

Zwei Stunden später erhielt sie einen Anruf von ihm.

„Hallo Susanne" begrüßte er sie. „Heute Morgen warst du zu schnell weg, daher möchte ich mich jetzt kurz mit dir unterhalten, wenn du Zeit hast."

„Ja, habe ich, Adrian. Worum geht es?"

„Um Biggi und unser Treffen am Abend. Ich habe Valentyna informiert und ich bitte jetzt auch dich. Was immer heute Abend geschieht, ändert nichts an meinem Verhältnis zu dir und Valentyna. Ich möchte nur, dass ihr beide genau das versteht."

„Was hast du vor?" fragte Susanne entgeistert zurück.

„Ich muss und werde Biggi auf den Zahn fühlen. Allerdings kann ich nicht vorhersagen, wie ich es anstellen werde und was dabei geschieht. Ich fürchte, sie hat sehr schlimme Erfahrungen gemacht und ist dabei tief gefallen."

„Du machst mir Angst" gestand sie ihm.

„Das ist nicht notwendig. Du hast mir gesagt, wie genau du mich siehst. Nichts davon war falsch. Ich bin der, den du siehst."

Auch wenn es sie nicht vollständig beruhigte, konnte sie nach Adrians Aussage wenigstens den Arbeitstag einigermaßen erfolgreich hinter sich und sogar zwei Verträge zur Unterschrift durch die Kunden bringen. Nervös stellte sie ihren Wagen ab, nachdem sie die Villa erreicht hatte und ging ins Haus.

Valentyna, im kurzen Kleid des Dienstmädchens, begrüßte sie in der Eingangshalle.

„Hat Adrian dich auch angesprochen, die kommende Besprechung mit Brigitte nicht ernst zu nehmen?" wurde sie von ihr überfallen.

„Ja, hat er. Er will Biggi auf den Zahn fühlen. Was immer das heißt" antwortete Susanne mit einem Achselzucken und hing ihre Jacke an die Garderobe.

Ihr Gespräch wurde durch Biggi unterbrochen, die gut gelaunt durch den Eingang kam.

„Hallo" grüßte sie und fragte nach einem Blick in die bedrückten Gesichter der beiden Frauen. „Alles in Ordnung?"

„Ja, ja" kommentierte Valentyna knapp und verzog sich in die Küche.

„Alles gut. Und bei dir?" versuchte Susanne abzulenken.

„Das Buch, das ich mir ausgeliehen habe, ist der Hammer. Ich bin so gespannt, was Adrian dazu sagt" teilte sie mit und tänzelte an Susanne vorbei ins Wohnzimmer.

Das Erste, was Susanne bemerkte, war, dass Valentyna an diesem Abend keine Unterwäsche trug. Eine Anweisung von Adrian? Bei jedem auch nur leichten Vorbeugen waren die unteren Rundungen ihres kräftigen Hinterns zu sehen und Adrian ließ es sich auch nicht nehmen, ihr über die Schenkel zu streichen, wenn sie ihm Wein nachschenkte oder seinen gefüllten Teller reichte. Susanne sah, wie Biggis Augen immer größer wurden.

Dennoch drehten sich die Gespräche am Tisch um Alltagsthemen wie seine Arbeit, Susannes Tag im Autohaus und Einkäufe, die in den nächsten Tagen getätigt werden mussten. Sie hatten das Mahl fast beendet, als Brigitte das anschnitt, was ihr auf der Seele brannte.

„Adrian, entschuldige meine direkte Frage. Bist du ein Master, ein Dom?" fragte sie dreist.

Der Angesprochene ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und füllte seine Gabel erneut, bevor er antwortete.

„Bisher habe ich mich nicht so gesehen und auch nie verlangt, dass mich jemand mit einer dieser Bezeichnungen anspricht. Aber ja, ich bin ein dominanter Mann" sagte er ruhig und sachlich.

„Und hast eine Sklavin..." stellte Biggi mit Blick auf Valentyna unverhohlen in den Raum

Adrian folgte ihrem Blick und lachte.

„Valentyna ist, wie wir dir erklärt haben, meine BEZAHLTE Haushälterin" stellte er zunächst klar, wandte sich dann direkt an Valentyna. „Oder würdest du dich als Sklavin sehen?"

„Ich werde respektiert und sehr anständig behandelt" antwortete sie, konnte aber nicht verhindern, dass ihr Gesicht einen leichten Rotton annahm, den Biggi zum Glück nicht sah, da sie auf Adrian fixiert war.

„Du weißt aber wovon ich spreche" forderte Biggi unwirsch und erzeugte beim Hausherrn ein Lächeln.

„Ich denke schon. Hast du denn in diesem Bereich einschlägige..." und er betonte das letzte Wort bewusst zweideutig. „...Erfahrungen?"

Jetzt war es Susannes Schwester, die tiefrot anlief und zunächst ihr Glas zu den Lippen führte. Dann atmete sie tief durch und sagte relativ leise:

„Ja, ziemlich intensive."

„Da du von de Sade begeistert scheinst, gehe ich davon aus, dass es gute Erfahrungen waren?" führte Adrian sie aufs Glatteis. In diesem Augenblick erkannte Susanne, was er mit „auf den Zahn fühlen" gemeint hatte. Und er fühlte etwas bei Biggi, das sie selbst nicht wahrgenommen hatte.

„Meistens" gestand die junge Frau und nahm alle Kraft zusammen, seinen Blick zu erwidern.

Adrian hob die Tafel auf und alle vier gingen hinüber ins Wohnzimmer. Auf dem Weg tätschelte Adrian so ungeniert Valentynas nacktes Hinterteil, dass Brigitte es wahrnehmen musste. Freudestrahlend, ihn erwischt zu haben, sprach sie es sofort aus:

„Ich glaube dir nicht, dass Valentyna NUR deine brave Haushälterin ist" tat sie überheblich kund, hatte aber nicht mit seiner blitzschnellen Reaktion gerechnet.

Er drehte sich zu ihr, ergriff ihre Schultern und stellte sich so hin, dass sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt war.             

„Ich glaube, als Gast in diesem Haus steht es dir nicht zu, ständig provokative und zudem demütigende Anschuldigungen zu äußern" zischte er ihr entgegen. „Ich denke, eine deutliche Entschuldigung ist hier angebracht..." Dann kehrte er den Dom heraus und fuhr spöttisch lächelnd fort. „Und wenn dein Master, dein Herr, dich anständig erzogen hat, weißt du auch, dass du dabei knieen solltest."

In diesem Moment hätte man im Raum eine Stecknadel fallen hören können. Es schien, als ob sogar keine der Personen es wagte, zu atmen. Eine gefühlte Ewigkeit verging und Susanne und Valentyna starrten auf das, was jetzt geschah.

Wie in Zeitlupe ging Brigitte vor Valentyna auf die Knie, öffnete sie leicht und ergriff schließlich deren Fußgelenke. Die Haushälterin stand vor ihr wie versteinert. Mit einem Blick zu Valentynas Gesicht, der unterwürfiger nicht hätte sein können, begann sie zu sprechen:

„Es tut mir leid, wenn ich dir etwas unterstellt habe, was nicht der Wahrheit entspricht, in jedem Falle aber von mir so nicht hätte ausposaunt werden dürfen. Ich war sehr unhöflich und bitte dich aufrichtig um Verzeihung."

Dann senkte sie den Kopf und küsste die Füße der völlig verwirrten Frau.

„Brigitte hör auf damit und steh auf" forderte Adrian sie wesentlich freundlicher auf, als er vorher gesprochen hatte.

Zitternd erhob sich die knieende Frau und stand verwirrt und ratlos vor ihm. Tränen liefen über ihre Wangen und Adrian tupfte sie sanft mit seinem Finger fort.

„Darf ich dich umarmen?" fragte er und sie nickte vehement.

Eine, vielleicht zwei Minuten standen die vier Menschen wortlos im Flur vor dem Wohnzimmer. Dann löste Adrian die Umarmung und hielt die inzwischen ruhigere Biggi auf Armeslänge vor sich.

„Ich ahnte, dass mit dir etwas nicht stimmte" sagte er sanft. „Aber es tut mir leid, dass ich dich so tief in einen alten Schmerz geschickt habe. Dein Master hat dich nicht nur erzogen, er hat dich gebrochen. Ist das richtig?"

„Er war mein Zuhälter..." schluchzte Brigitte und jetzt strömten die Tränen über ihr Gesicht. „Und es war schrecklich."

Adrian führte die zitternde Frau zum Sofa und zog sie neben sich. Susanne und Valentyna, die eine neue Flasche Wein gegriffen hatte, nahmen ihnen gegenüber Platz. Brigitte stürzte den ihr angebotenen Wein in einem Zug herunter und es schien ihr gutzutun. Leise begann sie zu erzählen.

„Als ich finanziell am Ende war, hat mich eine Freundin überredet, gemeinsam mit ihr auf den Strich zu gehen, da dort schnelles Geld zu machen sei. Damals war ich noch süchtig und brauchte sehr viel davon für den nächsten Schuss. Ich mache es kurz. Mein Dealer verschaffte mir den Stoff, wenn ich ihn n e t t darum bat. Er hatte sehr schnell meine unterwürfige Art entdeckt und nutzte sie schamlos aus..."

Das nächste Glas Wein verschwand in einem Zug.

„Mit der Zeit forderte er aber nicht nur unbedingten Gehorsam und dass ich mir, wenn er es wollte, entweder mit einem sexy Striptease oder in Sekunden die Kleider vom Leib schälte und tat, was er verlangte. Er begann, mich ohne Bezahlung seinen Freunden zu überlassen und wenn ich mich weigerte, legte er mich vor ihren Augen übers Knie. Es war demütigend aber..." sie zögerte. „...es machte mich geil. Und so profitierten seine Freunde davon."

Sie wollte nochmals nach ihrem Wein greifen, aber Adrian hielt sie davon ab.

„Dich zu betrinken ist keine Lösung, Brigitte. Du bist hier unter Menschen, denen du vertrauen kannst. Und nur wenn du möchtest, darfst du deine Geschichte fortsetzen."

Wortlos stand Brigitte auf und zog ihr Kleid von den Schultern. Darunter war sie nackt. Als sie jetzt zunächst den Frauen und dann Adrian ihren Rücken präsentierte entfuhr Susanne ein „Oh Gott!" und auch Adrian atmete tief. Ihr gesamter Rücken war mit breiten Narben übersäht. Sie musste die Hölle erlebt haben.

„Das schlimmste war die Peitsche. Es gab viele Nächte, in denen ich blutüberströmt mit dem Bauch auf meinem Bett lag und eine Kollegin meinen Rücken notdürftig verarztete" kommentierte sie emotionslos.

Adrian war der Erste, der seine Fassung wiederfand.

„Hast du ihn jemals angezeigt wegen Körperverletzung?" fragte er.

„Einmal habe ich es versucht. Aber er redete sich raus, ich sei eben eine Hure und das sei nicht sein Werk, sondern das irgendeines Kunden. Meine Kollegin, die sich bereit erklärt hatte, eine Zeugenaussage zu machen war plötzlich verschwunden und ist bis heute nicht mehr aufgetaucht..."

Länger als es notwendig gewesen wäre blieb sie mit nacktem Oberkörper stehen. Schließlich zog sie es doch hoch und sprach weiter.

„Nach meiner Anzeige befürchtete ich, er würde mich umbringen. Aber es gab einen Kunden, der sich in mich verliebt hatte, Pete. Er hat mich von ihm weggeholt. Ein Jahr lang hatte ich ein gutes Leben bei ihm. Er war es auch, der mir geholfen hat clean zu werden... Und dann hat er Schluss gemacht und ich stand wieder auf der Straße. Den Rest kennt ihr."

Sie setzte sich hin und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Eine Zeitlang sprach niemand.

„Aber warum hast du dir dieses Buch aus der Bibliothek geliehen und gesagt, es würde dich faszinieren?" platzte Susanne heraus, die Biggis aktuelles Verhalten nicht nachvollziehen konnte.

Biggi erwachte zu neuem Leben, hob den Kopf und schaute sie an.

„Ich bin eben pervers" spuckte sie aus und setzte mit Verachtung für ihr eigenes Verhalten hinzu: „Ich brauche den Kick, von einem Mann benutzt zu werden. Es macht mich geil, verschafft mir einen nassen Slip und wenn ich diese Bücher lese, kann ich es mir sehr leicht selbst besorgen und dabei kommen..."

Jetzt schaltete sich Adrian ein.

„Du hast aber gemerkt, dass de Sade sogar noch weitergeht als dein Zuhälter. In seine Phantasie ist sogar der schmerzvolle Tod des oder der Unterwürfigen der Höhepunkt der Libertinage."

Biggi sah ihn an und gestand

„Aber das geschieht eben nur in seinem Buch, nicht in meiner Wirklichkeit. Ja, manchmal habe ich die Bücher zur Seite gelegt, weil es zu schrecklich wurde. Aber gerade das hier..." Sie hielt die „Philosophie im Boudoir" hoch. „...beginnt so herrlich mit dem Verderben der jungen Frau, die gerade ihrer Lehrerin einen tollen Orgasmus geschenkt hat und dann sogar sagt: (Biggi zitierte aus dem Text) „Wie froh bin ich, das verursacht zu haben (den Orgasmus). Doch ein Wort, liebe Freundin, ein Wort ist dir eben wieder entschlüpft, und ich verstehe es nicht. Was meinst du mit dem Ausdruck Hure? Verzeihung, aber weißt du, ich bin doch hier, um zu lernen." Und ihre Lehrerin erklärt: „So nennt man, meine Schönste, die öffentlichen Opfer der Ausschweifungen der Männer, die stets bereit sind, sich ihrem Temperament oder ihrem Interesse hinzugeben; glückliche Kreaturen, die die gängige Meinung brandmarkt, die aber die Wollust krönt und die, der Gesellschaft viel nützlicher als die Prüden, den Mut besitzen, um ihr zu dienen, die Achtung zu opfern, welche diese Gesellschaft ihnen ungerechterweise zu versagen wagt." Und dann sprechen sie über die falsche Moral der Religion. Sind diese Gedanken nicht herrlich? Wer in unserer aufgeklärten Zeit lebt denn seine Lust aus? Wir sind doch - IMMER NOCH - zwei Jahrhunderte später noch nicht bereit dazu..."

Biggi hatte sich regelrecht in Rage geredet. Ihr Gesicht glühte, ihre Augen sprühten Funken und von ihrem Schmerz der Vergangenheit war nichts mehr zu erkennen.

„Bravo!" unterbrach sie Adrian und erntete fragende Blicke von Valentyna und Susanne. „Du hast etwas auf den Punkt gebracht, über das sich moderne Menschen nicht einmal bewusst sind. Aber ich muss dich hier ein wenig korrigieren. Vieles ist inzwischen allgemein akzeptiert worden und vieles findet leider immer noch hinter sicher verschlossenen Türen statt. Auch ich würde mir wünschen, dass die Menschen ihre Lust frei ausleben könnten. Was ist Verderbliches an gleichgeschlechtlichen Verbindungen? Nichts! Aber selbst in den Familien wird über Sexualität nicht ohne Scham gesprochen und sogar ein nackter Körper wird nicht einfach als ein schönes Kunstwerk der Natur bewundert, sondern möglichst unter dichten Stoffen verhüllt. Wobei ich im letzten Punkt mit Freude eine erheblich größere Freizügigkeit feststelle. Aber kommen wir gerade zurück auf den Bereich BDSM..."