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Einsame Seele - Teil 01

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„Ich wollte mir ..." begann ich, als es erneut an der Tür klopfte. Ich stand auf und öffnete die Tür, als da ein Leutnant mit dem Namen Müller vor mir stand, was mich sehr verwunderte, denn das war ja schon hoher Besuch für mich ... und dazu eine Weibliche. „Ups, haben sie sich vielleicht in der Tür verirrt?" fragte mich versuchte zu lächeln, aber es wurde wohl leicht zum Grinsen."

„Wollen sie am letzten Diensttag eine Disziplinarstrafe bekommen, weil sie nicht ordentlich grüßen?" motzte sie, aber eher zum Scherz, was sich bei einem etwas mehr strammen Stand meinerseits, ihr dann ein leichtes Lächeln in ihr Gesicht zauberte.

„Also gut, ich weiß aber nicht, ob ich sie überhaupt kenne." erwiderte ich.

„Du hast mit deinem Zug unseren Angriff zu einem Desaster gemacht, und daher wollte ich einen Tag vor deinem Verschwinde mich mit dir unterhalten, wenn du nichts dagegen hast." erklärte sie.

Ich trat beiseite und ließ sie in meine bescheidene Stube, wo Natascha bequem auf ihrem Sitzsack wartete. Ich nahm den Mörser in die Hand und bot ihr den Sitzsack an, auf den sie sich nieder ließ, während ich auf einem Läufer nieder ließ und wieder das Mörsern aufnahm, mit der an mich gestellten Frage, wo wir gerade waren. Ich sagte dann aber an Leutnant Müller gerichtet: „Mein Name ist Jens, und das ist Natascha, aber darf ich fragen, wie ihr ... dein Name ist?"

„Natürlich, ich bin Sabine, und ich freue mich sehr euch kennen zu lernen." sagte Sabine und richtete sich dann an Natascha: „Und du hast besonders im ersten Manöver eine gute Täuschung gestartet, um meine Leute zu verwirren, ehe sie regelrecht nieder gemäht wurden."

Natascha erwiderte recht leise: „Tut mir sehr leid, daß ihr so brutal schlecht ausgesehen habt, aber ich gab mein Bestes, wie jeder bei uns."

„Ich muß dazu sagen ..." warf ich ein, „... daß wir sehr hart körperlich trainiert haben, also im Durchschnitt über 20% besser körperlich trainiert sind, als der Durchschnitt deiner Leute. Aber wir haben auch unsere eigenen Strategien, wie wir die Sachen deuten und herangehen, wo sich Vorteile und Nachteile sowie weitere Möglichkeiten, wenn man plötzlich eine ausweichende Strategie fahren muß, weil sich auf einmal ändert. Ich habe versucht meinen Leuten dieses Denken einzuimpfen, aber gleichzeitig auch möglichst gleich zu denken, was das Erahnen der Handlung der eigenen Leute im nahem Umfeld möglichst nahe 100% ist, um ein Ineinandergreifen aller Leute möglich zu machen, also ein gemeinsames Vorgehen ohne Absprache."

„Wahnsinn, dann hat es bei euch wirklich gut geklappt." gab Sabine zu und guckte nachdenklich, während sie milde lächelte und starrte auf den Mörser, wo auf dem Boden des Gefäß das Pulver auf seine Verwendung wartete. „Und was machst du da gerade?"

„Tja, eigentlich wollte ich mich in eine andere Welt der Wahrnehmung bringen, wenn ich denn ehrlich sein darf." gestand ich.

„Was ist das?" fragte Sabine etwas geschockt, auch Natascha etwas verwirrt ... verstört?

„Holzrose, oder besser LSA ist der Wirkstoff, was wohl eine Vorstufe zu LSD ist." erklärte ich. „In Indien wird es als Medizin verwendet, auf Hawaii als Ersatz für Marihuana. Es ist harntreibend -- also entgiftend -- , daneben soll es angeblich die Libido steigern, allerdings versuche ich immer in einen Zustand der Gedankenleere zu kommen, um mich in der Stille ganz zu verlieren und gefühlt nicht mehr da bin, ehe eine Zeit später auf einmal Gedanken zu mir kommen, die ich nicht gedacht habe, also der Impuls dazu nicht aus meinem Kopf-Verstand gekommen ist."

„Ist ja interessant, und was für Gedanken sind das denn so?" fragte Natascha interessiert.

„Ich sehe die Texte zumindest teilweise als spirituell angehaucht, auch ist die Wortwahl anders geartet, wie ich sonst schreiben würde." erklärte ich.

„Aber kannst du dir den Inhalt der Gedanken merken?" fragte Sabine.

„Es ist ähnlich wie mit Träumen." erklärte ich. „Sie kommen, ziehen aber schnell weiter, wenn sie nicht sofort notiert, wenn sich der Moment dazu bietet."

„Du schreibst sie dir nach deinem Trip auf?" fragte Sabine.

„Nein. Wenn der Beginn eines Gedankenkonstruktes sich entspinnen will, dann mache ich Licht an und schreibe es zeitnah auf." sagte ich. „Aber es kommt manchmal vor, daß ich schon zu weit in der Entwicklung des Textes vorangeschritten bin, um es dann in dieser Perfektion aufzuschreiben, was mich dann oft nervt, weil der Ausgang der Texte dann deutlich anders ist, auch wenn nicht wirklich schlecht, nur anders, allerdings ist die vorherige Version dann verloren gegangen."

„Ist es in irgendeiner Weise gefährlich?" fragte Sabine recht leise. „Ich meine, man hört in einigen Berichten immer von Bad Trips."

„Es kann Bad Trips gehen, aber das hängt von der aktuellen Verfassung des Egos ab, was die eigene Stimmung mitformt, aber auch vom Setting, also dem Umfeld, wie man sich dort aufgehoben fühlt." erklärte ich. „Aber auch in einer Gruppe wird gleich das Setting anders, und wenn jeder den Trip mit Respekt vor der Kraft der magischen Pflanze aufnimmt, aber auch gleichzeitig offen für die Erfahrung und sich dem mit innerer Dankbarkeit nähert, dann ist in Verbindung mit einer lenkenden Person, die Erfahrung hat und den Schamanen macht, dann ist die Gefahr eines Bad Trips nahezu unmöglich, wenn sich der andere denn lenken läßt und vollkommen einlassen kann."

„Aber du hast nur eine starke Dosis für dich allein vorbereitet, oder?" fragte Natascha, was in der praktizierten Logik unser Gruppe eher eine Schlußfolgerung war. „Also stark wäre die Wirkung, wenn wir sie halbieren oder gar dritteln würden?"

„Ja, da hast du Recht, eine Wirkung würde man dennoch spüren, wenn man mit dem Fühlen tief in sich geht, während man das Denken weit in den Hintergrund rückt, während die Funktion des Egos möglichst nur den Beobachter macht." erklärte ich schließlich. „Ihr werdet eine starke Müdigkeit spüren, aber gleichzeitig für vielleicht 4 Stunden nicht einschlafen können. Bei einer halben Dosis würdet ihr vielleicht schon eine gute Erfahrung machen können. Wenn wir einen MAO-Hemmer hätten, dann könnten wir die Wirkung verstärken und teilweise oder ganz die Wirkung zum starken Trip ausbauen."

„Und was währen MAO-Hemmer?" fragte Sabine, während Natascha ihr Handy zückte jemand anrief, was mich verwunderte.

„MAO-Hemmer sind zum Beispiel Pampelmusen-Saft, Kurkuma oder -- der vermutlich beste MAO-Hemmer -- die Samen der Steppenraute." erwiderte ich. „Die Steppenraute hat aber auch eine große Wirkung, die mir sehr gefällt, denn über sie macht das Singen sehr viel Spaß, weil man dann viel leichter in sich selbst hineinfühlen kann, als sei man selbst ein Instrument, da die Schwingungen im gesamten Körper fühlen kann, was bei schönen Melodien wirklich toll ist. Bei Magic Mushrooms ist hier eine Überschneidung im Fühlen mit der Musik, aber die Optics können hier ebenfalls sehr beatemraubend sein, aber bei mir haben sie auch den Effekt, daß es mich sehr geil macht. Was alle Stoffe aber gemein haben, daß es das Fühlen auf eine höhere Ebene bringt, die man vielleicht etwas in die Wirklichkeit mitnimmt, also es Kanäle der Wahrnehmung öffnet. Zumindest bei Holzrose sehe ich das absolut so."

Natascha hatte das Gespräch in der entferntesten Ecke der Stube beendet und sagte stolz: „Susanne hat Steppenraute hat und bringt es vorbei!"

„Oh, dann haben wir vermutlich noch einen weiteren in der Runde." sagte ich und fühlte so langsam eine aufkommende Stimmung mit erotisch anmutender Färbung. Ich stand auf und stellte einen Topf Wasser auf sowie eine Tasse mit einem feinem Sieb, ehe ich mich aufs Bett legte und versuchte innere Ruhe zu finden.

Wir warteten und sprachen ein paar Minuten nicht, als sich die Ruhe wohl bei allen eingestellt hatte und die Stille perfekt war, da klopfte es an die Tür. Ich wollte gerade aufstehen, als Natascha reflexhaft an die Tür ging, denn sie hatte sich wartend gegen die Wand gelehnt -- sie öffnete die Tür, um darauf ein leises „Oh" zu äußern und lächelte amüsiert. Susanne kam herein, aber ihr folgte auch Lisa, welche ein recht ernsten Ausdruck in ihrem Gesicht hatte.

„Oh, wer ist denn der Leutnant?" fragte Lisa mit einem Hauch von Enttäuschung.

Natascha nahm meine Worte vorweg: „Das ist Sabine und sie ist aus dem Zug, den wir so alle Maßen in Grund und Boden gestampft haben."

Ich setzte mich auf dem Bett auf: „Hey, ihr müßt nicht gleich eine neue Herausforderung provozieren, denn wenn ich nicht mehr da bin, um euren Arsch zu retten, dann bleibt am Ende kein Zug mehr auf beiden Seiten übrig."

Alle lachten, auch Sabine grinste amüsiert und sagte dann: „Ja, ja, also alles von den Kerlen abhängt und die Mädels nichts zu melden haben."

„Ja, genau!" sagten Lisa und Susanne wie eine Stimme, ehe (Stabsunteroffizier) Lisa sagte: „Also sei bloß ruhig, sonst muß ich dir mal zeigen wo der Hammer hängt ..." es bildete sich ein fragendes Grinsen auf jedem Gesicht außer Lisa, ehe sie sich nachträglich korrigierte: „... äh, also ich als Stabsunteroffizier, welcher über dir steht! Natürlich."

„Ah, ja ... natürlich." sagte Sabine und lachte dann, wo dann alle lachten, außer Lisa, dessen schräger Griff in ihren Wortschatz nicht so eindeutig frei von Fragen blieb."

„Also Lisa, halte bloß Abstand und bleibe mir von der Wäsche!" konterte ich sie schließlich und fing an zu gackern, was schon nicht mehr normal war, nun aber alle herzhaft lachten und wohl ohne Ausnahme nahe am Lachkrampf waren, auch die Gesichter waren gerötet.

Es brauchte wohl zwei Minuten, ehe wir wieder zur Ruhe gekommen waren, also stellte ich die Frage: „Und wie viel Steppenraute hast du mitgebracht? Alle genommen sollte man für eine Dosis 5g kochen, aber in Verbindung beider Stoffe bin ich nicht ganz sicher."

„Ich wurde gar nicht gefragt, ob ich denn mitmachen will." sagte Lisa leise und wirkte leicht nachdenklich.

„Stimmt, ich wurde auch nicht gefragt." stellte Susanne gefragt. Ich ging grinsend zum kochendem Wasser, von dem ich etwas in die kleine Schale goß und den Topf auf ein Holzbrett abstellte, ehe ich mich umdrehte und wieder aufs Bett setzen wollte, wo sich hinter meinem Rücken Lisa und Susanne gesetzt und zurück gelegt hatten. War wohl ein harter Tag gewesen ... natürlich. Alle beobachteten sehr aufmerksam meine Reaktion darauf, aber ich ging verbal überhaupt nicht darauf ein, sondern nahm die Decke vom Hochbett und breitete diese auf dem Boden aus und setzte mich dort im Schneidersitz hin, welcher vom Yoga her mit der Zeit recht bequem geworden war.

„Wenn wir ehrlich sind, dann hat Jens niemanden gefragt, ob denn jemand mitmachen möchte." sagte Natascha, allerdings grinste sie.

„Es scheint so, als würdet ihr euch unterhalten ohne auf das zu hören war ihr eigentlich sagt." stellte Sabine fest. „Es ist so, als müßte man bei euch sehr genau auf die Wortwahl achten, damit man wirklich Bescheid weis, aber auch auf das achten, welche Schritte von einzelnen gewählt wurde. Jetzt erkenne ich einen Hauch eurer Brillianz bei den Manövern, bei denen wir gegen euch verloren haben, wo es so schien, als wäre alles nur aus blinder Wut abgelaufen und pures Glück gewesen."

„Oh, dann haben wir jetzt wohl eine Spionin unter uns." sagte ich leise. „Oder gehst du den Schritt mit und kommst mit auf die Reise? Es wird dir sicherlich auch sehr gut tun, auch wenn du nach schönen Momenten, die du nicht allumfassend greifen kannst, genießen wirst. Am nächsten Tag glaubst du in ein kleines Loch zu fallen, aber die Erkenntnis daran, die du mitnehmen kannst, das wird sich erst später einstellen. Wenn ich es beschreiben würde, dann wäre meine Wahl folgende ... es klärt deine Aura, und darüber dein persönliches Wesen, wie du nach außen wirkst. Auch können sich deine Augen reinigen, wenn du während des Trips einen vermehrten Tränenfluß hast, während der du ein großes Wohlgefühl spürst, was bis zu Ekstase gehen kann."

Susanne gab mir das kleine Tütchen, welches eine Drucktasche war. „Von der Dosis her bekommt jeder 2 Samen Holzrose als Pulver, und Steppenraute soll die Wirkung bis zum Faktor 5 verstärken können, allerdings weiß ich nicht, ob hierzu eine starke Dosis der Steppenraute nötig ist. Ich werde für jede Person jeweils 3 Gramm in den Kochtopf geben, was eine mittlere Dosis ist. Wie viel ihr dann davon trinkt wird eure Entscheidung bleiben."

Ich stand auf und trat an den Kochtopf. Ich wog 15 Gramm ab, die ich dann in den Topf tat, den ich auf der Herdplatte noch einmal zum Kochen bringen wollte. Der Deckel würde nicht nur die Hitze im Topf halten, sondern auch den recht üblen Geschmack der Steppenraute nicht stark an den Raum abgeben.

Ich ging zur kleinen Musikanlage, die eigentlich ein Mini-PC war, aber so konfiguriert, daß er über die F-Tasten (F1 bis F12) der Tastatur eine gewisse Auswahl von Musik abspielte, welche ich als angenehm im sphärischem Klang gehaltene schamanische Musik werte, deren Klänge aus mindestens 4 unterschiedlichen Instrumenten kamen, die eine wechselnde Wichtigkeit in der Hörbarkeit haben, welcher man über das Bewußtsein durch das Gehör folgen kann, wodurch eine gewisse Magie entfalten kann. Schließlich setzte ich mich wieder im Schneidersitz auf die ausgebreitete Decke und schloß die Augen, worauf ich ruhig und sehr tief ein .. und auch wieder ausatmete.

„Wie dem auch sei, wenn jemand nicht teilnehmen möchte, dann braucht er es auch nicht." sagte ich leise und frei heraus. „Jedenfalls wird ein eine interessante Erfahrung für mich, da ihr -- ob es euch bewußt ist oder nicht -- mit eurer Anwesenheit eine machtvolle Auswirkung auf mich haben werdet, die ihr nicht einmal annähernd erahnen könnt, weil euch bestimmte Punkte eures Wesen bekannt sind, aber sich auf dieser gemeinsamen Reise mehr oder weniger zeigen werden, wenn ihr euer Ego oder euren denken Verstand einmal zum Beobachter degradiert wird, wobei ihr diese angebliche Degradierung nicht als negativ sehen solltet, denn euer Ego ist euer Gefängnis, der euch sagt, was ihr zu tun und zu lassen habt, also wie ihr täglich handelt und funktionieren sollt, aber vielleicht so manche gut begründete Sehnsüchte unterdrückt."

„Und wenn ich hier nur sitze und euch beobachte?" fragte Lisa leise, fast kleinlaut, wie ich es nicht von ihr kenne und mich etwas verwunderte.

„Du kannst nur dabei sein und Teil davon, aber nicht abseits stehen als Beobachter, denn dann würde uns dein Ego sehr machtvoll beeinflussen können." erklärte ich ruhig. „Wenn du Furcht vor diesem Trip hast, dann kann ich es dir nicht ausreden, aber es wird einen Teil von dir das Gefühl von Freiheit vermitteln, von der du einen kleinen Teil in deine hiesige Realität mitnehmen wirst."

„Es soll auch die Libido stärken." flüsterte ihr Susanne ins Ohr, aber doch zu laut, um von allen anderen überhört zu werden, worauf alle lachten.

„Also gut, ich mache mit!" sagte sie dann schließlich.

„Ach so, eine Sache, die ihr ebenfalls wissen müßt, ist, daß sich eure Körpertemperatur etwas erhöht, vielleicht um einen Grad, jedenfalls für euch spürbar." sagte ich. „Also wenn euch warm wird, ihr euch aber schämt euch bei Bedarf etwas entkleiden müßt, dann solltet ihr nicht teilnehmen, bevor ihr euch durch diese Begebenheit unnötig Streß macht und ich euch das man nicht schamanisch ausreden kann. Und sinnvoll wäre es auch, wenn wir etwas zu Trinken haben, wenn wir Durst haben, denn das kann durchaus sein, und sei es nur sich innerlich durch einen Schluck abzukühlen."

„Sag bloß, daß das alles in einem Porno enden wird?" fragte Sabine und lachte amüsiert frei von Ängsten.

„Haha ... wenn es jemand filmt, dann vielleicht, ansonsten ist es dann nur eine Orgie." erwiderte ich, aber schob gleich nach: „Egal was passiert, ich denke das niemand den anderen zu etwas zwingen wird, was er sich nicht selber wünscht, denn ... ich fühle eine große Empathie bei jedem von uns, also halte ich jeglichen Zwang für ausgeschlossen. Allenfalls wird eines zum anderen führen, alleine aus dem Wunsch heraus zu fühlen, worin ich die einzige unumstößliche Wahrheit unserer Realität sehe, die wir aber sonst nicht zulassen können, ob nun durch die äußerlichen Regeln, um nicht negativ aufzufallen, oder eben durch die uns anerzogenen Regeln. Wie auch immer, ich denke nicht, daß ein Psychopath unter uns ist, welche uns dann seine Regeln aufzwingen wird."

„Gut gesprochen!" stimmte Sabine erwidernd zu. „Ich gehe zu dem absolut konform."

„Da hast du wirklich gezeigt, wo der Hammer hängt!" sagte Natascha, worauf Lisa ins Grübeln kam, was vorhin Thema gewesen war und nachdenklich ihr Gesicht verzog, worauf Susanne sie mit der Hand anstupste und grinste.

„Und die Texte, die da bei deinen Trips notierst ... können wir uns mal ein Bild davon machen, welcher Art sie sind?" fragte Natascha interessiert.

„Was für Texte?" fragten Lisa und Susanne wie eine Person.

„Manchmal macht ihr mir wirklich Angst ..." sagte ich und lachte, während ich aufstand, um das aktuelle Notizbuch hervorzukramen. „Ah, ja ... hier ist es."

Ich setzte mich zurück, ehe es sich Lisa im Akt der Schlitzohrigkeit aus meine Hand herausriß. Während ich mich auf meinen Platz setzte, da sagte ich: „Es sind auch sehr persönliche Texte darin, die nicht für jeden bestimmt sind zu lesen."

Lisa wollte gerade das Buch aufschlagen, da sagte ich: „Lisa, bitte warte kurz, bis wir das ekelhafte Gebräu mit der Steppenraute getrunken haben und 20 Minuten später das ebenfalls ekelhafte Gebräu der Holzrose, denn damit wird vielleicht die Magie der Worte dieser Texte erweckt. Wer weiß?"

Alle lachten und Lisa fragte: „Was soll denn schon so Unglaubliches in diesem Büchlein stehen?"

„Tja, wer weiß das schon genau?" fragte ich zusammen mit Sabine und Natascha im absolutem Gleichklang ... wir lachten, aber im Gedanken waren mir diese Art von Synchronizitäten und deren Häufung in kurzem Zeitraum fast schon beängstigend, weil sie -- nach meinem Verständnis -- eine große Änderung ankündigen werden ... bzw. könnten, wenn man sich für den richtigen Pfad entscheidet.

Lisa schlug das Buch noch nicht auf, sondern wartete noch auf den von mir vorgeschlagenen Moment. Ich stand dann auf und bereitete fünf Schalen vor, goß allerdings erst einmal das Gebräu in eine Glaskanne, wo oben das Sieb aufgelegt war, wo die Samen der Steppenraute zurück gehalten wurden. Danach süßte ich es mit viel Honig, und tat auch etwas Zimt dazu, um den Ekelgeschmack etwas zu überdecken.

Der Inhalt der kleinen Schale mit der Holzrose goß ich ein 0,5-Liter-Kännchen und verdünnte es mit Saft, was ich einen Moment lag verrührte und in mich fühlte, wie meine Stimmung war. Etwas in mir war in Schwingung, aber ich wußte nicht ob es Nervosität und Unruhe war, oder vielleicht doch die Vorfreude auf das, was die gemeinsame Nacht mir bereithalten würde.

Ich hörte hinter mir, wie Natascha anfing zur schamanischen Musik zu summen, woran dann auch Sabine Gefallen und es ihr nachmachte und sich darauf einstimmte. Ich verteilte dann das erste Gebräu der Steppenraute gleichmäßig in den fünf Schalen, die ich auf dem Holzbrett als Tablett-Ersatz nutzte und in die Mitte des Raumes auf den Boden abstellte.

„Wenn ihr bereit seit, dann können wir gemeinsam anstoßen und jeder sagt 1-2 Sätze, was er sich für diese Reise wünscht oder was ihn gerade bewegt, denn eines sollte euch klar sein: ein teil von euch, von dem ihr nicht wißt oder euch bisher nicht bewußt war ... er lauscht euren Worten zu jeder Sekunde, doch euer Ego ist es nicht." sagte ich und lächelte. Jeder rückte etwas näher, nahm sich ein Schälchen und so saßen wir so nahe beieinander, daß man den anderen mit ausgestreckter Hand berühren konnte, also sagte ich dann auch, um die Verbindung zum anderen fühl- und spürbar zu machen: „Nehmt bitte die Hand des Nachbarn, um uns mehr zu verbinden und den Worten noch mehr Kraft zu geben, wie ein bindender Schwur." Ich nahmen die Hand des Nachbarn, ich zur linken saß Sabine und zu meiner Rechten war Lisa. Wir schwiegen einen Moment, wo jeder die Hand des anderen leicht knetete, sanft streichelte, als sei es eine intime Berührung. Dann sprach ich meine Worte aus: „Nun gut, in dieser Nacht werde ich sicherlich keine dieser spirituellen Texte entdecken in der kosmischen Wahrheit, welche die Herzen anderer berühren kann. Daher freue ich mich im endlosem Vertrauen auf den Pflanzengeist der Steppenraute als erster machtvoller Begleiter auf unserer gemeinsamen Reise, die mit der Holzrose die Vollendung des ersten Schrittes auf diesem uns noch unbekannten Pfad, welcher wertvolle Schätze bereit hält, nicht im materiellem, dafür aber unendlich mehr im geistigem Sinne, die unsere Herzen erleuchten und erfreuen werden, wie wir es vorher nicht annähernd erahnt haben." Danach lächelte ich zufrieden in mich hinein, glücklich diese Worte gefunden und ausgesprochen zu haben, die eine gute Einleitung sein würden.