Einsame Seele - Teil 01

Dann übernimmt Sabine das Wort und spricht ihre Worte aus: „Es freut mich sehr euch kennen gelernt zu haben, weil ihr mich offen wie eine gute Freundin empfangen habt. Nun mit euch eine Reise anzutreten, die für mich Ungewißheiten birgt, so wünsche ich mir Erkenntnisse, die mich nachhaltig weiter bringen werden, auf welche es auch sein mag, so soll es doch zu meiner Freunde sein, auf daß ich diese mit anderen teilen kann."

„Sehr gute gute Worte, danke Sabine." sagte ich ihr und drückte ihre rechte Hand mit meiner Linken etwas.

Schließlich sprach Natascha ihre Worte aus: „Mein Wunsch ist eine Erkenntnis von dem zu erhaschen, was mir einen Weg in dieser Welt aufzeigt, denn aktuell bin ich sehr unklar über meine Lage. Ich freue mich, daß ihr mich auf dieser Reise begleitet und ich versuche mich zu öffnen für die Impulse, dessen Geist eine Flamme der Freunde in mir entzünden, dessen Wärme ewig lodern wird und nie erlischt."

Hier sagte ich etwas mehr begleitende Worte: „Etwas zweifelnde Worte, wie mir scheint, aber ich bitte dich um eines, was dir ganz sicher helfen wird ... sei offen für deine Wahrnehmung und dein bewußt erlebtes Gefühl, nicht das was du anfaßt und berührst, sondern das innere Gefühl, wo ich denke dein feinstofflicher Sinn, welcher in uns allen schlummert, nur abgestumpft ist und scheintot. Sei voller Freude vor dem, was sich dir auf unserer gemeinsamen Reise offenbaren wird. Hab Vertrauen in deinen über dich wachenden Schutzengel, den jeder von uns hat, oder nenne es unser göttliches Ich, welcher eine große Macht hat. Das letztgenannte gilt für jeden von uns. Stellt euch vor, daß unsere fünf Schutzengel zusammen arbeiten würden und damit ihre Kraft bündeln könnten ... ich weiß nicht auf welche Art es geschieht, aber bei einem Gebet über ein paar Wochen haben einige Dutzend Menschen in einer Wüste, wo es seit Jahren nicht mehr geregnet hatte erreicht, daß es zum ersten Mal seit langer Zeit wieder regnete. Seid euch der in euch schlummernden Kräfte jederzeit bewußt."

Niemand lachte über meine Worte, sondern alle schienen langsam in einen anderen Zustand hinüber zu gleiten, dabei hatten wir noch nicht am Gebräu der Steppenraute genippt. Schließlich kam Lisa an die Reihe und sprach ihre Worte: „Wir sind hier alle auf der Suche nach etwas, was wir nicht anfassen, aber erfahren können, und so wünsche ich mir auf dieser Reise neben einer Erkenntnis auch das Gefühl von großem Glück, welches mein Wesen vollkommen ausfüllt und jegliche Unsicherheit aus meinem Innern vertilgt."

„Die Unsicherheit kommt vor allem aus dem Ego, deinem Kopf-Verstand, der dir die Illusion von Problemen vor dir aufbaut, also eine Wahl von vielen Problemen auf dem Weg zur selbsterfüllenden Prophezeiung." sagte ich und beugte mich weit zu ihr herüber, um ihre rechte Hand in die meine zu legen. „Sei dir bewußt, daß 90 bis 95% aller Probleme pure Einbildung sind und die Bezeichnung Problem nicht im geringsten verdienen, sondern eben ein selbst erschaffenes Gedanken-Konstrukt an das du glaubt und du durch deine Gedankenkraft deinen Schöpfergeist zum Arbeit bringst, so wie du es dir vorstellst. Aber, denke nicht weiter über meine Worte nach, sondern löse dich von jeglichem Glauben, welcher gerade in deinem Verstand herumspukt und dir nur neue Probleme machen möchte."

Als letzte kam Susanne, die jenen von uns einen Moment lang ansah und wohl dachte, daß jeder von uns schon alles mehr oder weniger ausgesprochen hatte, was auch für sie gelten solle, also sagte ich ruhig: „Wenn unsere Wünsche sich mit deinen überschneiden, dann ist es nicht schlimm, aber wichtig ist, daß du deine Wünsche aussprichst und durch deine Worte auch in dir zum erklingen läßt, was in deinem inneren Raum ein Ton erzeugt, welcher sich mit deiner Überzeugung deckt und in Resonanz geht, wodurch aus dir Schwingungen nach außen gesendet werden. Spreche einfach aus, was du dir wünschst, auch wenn du glauben magst, daß es weniger formschön sein könnte. Sei mutig, denn es ist für dein persönliches Glück und darüber hinaus für alle anderen, auch wenn es niemandem richtig bewußt sein mag.

„Ich möchte einfach nur gut sein, hilfsbereit sein zu jedem Augenblick und endlich meinen Seelenverwandten finden, der mich ebenso liebt, wie ich ihn, um eine Familie zu gründen und mehrfache Mutter zu werden ... Kinder aufwachsen zu sehen, ihnen Dinge beibringen, die ihnen wirklich nutzen und weiter bringen." sagte sie und wurde zum Ende hin immer leiser und leiser, so daß man schon genauer hinhören mußte, aber letztlich kamen ihr die ersten Tränen, ehe sie dann anfing zu weinen.

Ich drehte mich sofort zu Susanne hin und umarmte sie. „Du glaubst es vielleicht, aber deine Worte waren absolut im Gleichklang dessen, was die Menschen auf der sogenannten hellen Seite des Lichts am meisten wünschen, und ich denke, daß gilt auch für uns andere vier. Ich glaube, daß ich für jeden spreche, daß deine Worte den edelsten Pfad beschreiben, den wir für uns alle wünschen und gehen wollen, doch was hält uns alle davon ab? Es sind Regeln, die unser Kopf-Verstand uns in einem Gefängnis hält und die Angst gelehrt hat, daß dieses oder jenes schlimme Auswirkungen hat und unser Leben beschädigen wird, aber nur eines ist absolut war ... wir lernen aus unseren Fehlern, also sollte jeder den Mut in die Hand nehmen und die Angst vor dem wahren Leben endlich überwinden sowie hinter uns lassen. Ich wünsche dir und allen anderen, daß die Angst auf dem gemeinsam beschrittenem Pfad auf der Strecke bleibt, was hoffentlich niemand in gleicher Stärke wieder in unsere Realität mitnimmt, sondern in deutlich schwächerer Form."

Ich erhob meine Schale sprach -- hoffentlich -- die letzten Worte für längere Zeit: „Erfüllt von unseren Wünschen mögen unsere Schutzengel über uns wachen und mit unserem innerem Kind -- der Gefühlsebene -- in eine Welt begleiten, die uns allen eine Erkenntnis schenkt sowie großes Glücksgefühl. Ich trinke auf unsere gemeinsame Freundschaft!" Ich trank das widerliche Gebräu aus der Schale und verzog das Gesicht.

Danach prosteten sich auch die anderen zu mit „Auf unsere gemeinsame Freundschaft!", aber jeder verzog das Gesicht, worauf dann alle spitzbübisch über den anderen grinsten, daß dieser noch mehr das Gesicht verzogen hatte.

„Also gut, ich hole die nächste Mahlzeit, mit der wir die innere Weisheit hervorlocken wollen." sagte ich leise und grinste, im Wissen des nächsten Ekelgetränks. „Lisa, du wolltest vorhin einen Text aus meinem Notizbuch vorlesen, aber ich glaube, daß Susanne sich die Ehre verdient hat das Buch aufzuschlagen, um einen Text vorzulesen, weil sie sich ein großes Stück weit mehr geöffnet hat, was ihre Tränen bewiesen haben und diese Magie sollten wir wirken lassen. Ich wünsche mir, daß du für dich das richtige finden wirst, von dem ich überzeugt bin, daß es für uns alle gleichermaßen gilt."

Während ich mich am Portionieren des Holzrosen-Gebräus machte, schlug Susanne das Notizbuch auf, um so dann zu beginnen ...

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Mein Name lautet "Susanne" und dieser vereint mit nachfolgendem Wunsch -- einem Schwur gleich -- jene Worte, worüber ich mich an dich binden will, da du für mich der herabgestiegene Gott, die langersehnte Liebe bist, für die ich jegliche Schranken fallen lasse. Du hast den Schlüssel, um mich aus tiefster Nacht zu erretten, denn dein Lächeln ist wie der Sonnenaufgang, liebevoll strahlend und Wärme schenkend, auf allen Ebenen -- mein sich bisher versteckendes Ich und vom Ego bewacht -- einvernehmend und einladend umarmend.

Du bist der Garten Eden, jeder Moment birgt eine Frucht, ist ein begrüßendes Ereignis, ein Stempel in der Erinnerung eines bewußt erlebenden Menschen, denn nur in der Bewußtheit des Augenblicks ist tief zu empfinden, denn gerade hier steckt die Kraft des Lebens ... die Urquelle und Liebe selbst, wodurch Gott erfahrbar wird ... für mich, für dich, für jeden Menschen, dessen Empfindungsfähigkeit ohne Einschränkung ist.

„Liebe ist das einzige was wächst, wenn man es teilt!"

Verberge niemals, daß du deine Töchter und Söhne liebst, denn sie sind eine neuere Version von dir, also lerne dich zu lieben, liebe deine Kinder, wie nur ein wahrer Vater oder wahre Mutter sie lieben kann ... mit ganzer Seele, wahre Liebe erdrückt nicht, sondern sie öffnet und ist aufbauend, durch sie wird das Paradies auf Erden immer wieder neu entstehen, wenn du die Entscheidung getroffen hast diesen Weg zu gehen, wo es leicht ist sich richtig zu entscheiden, da man sich nicht verstecken muß oder aufdringlich erscheint, sondern selbst die Grenzen kennt, wo es sich ins Gegenteil verkehren würde ... zum Schaden aller, darum fordere nicht dein Unglück heraus, sondern lebe das Glück der alles vereinenden Liebe.

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Ich war mittlerweile wieder in der Runde und habe das zweite Gebräu in die Mitte abgestellt, wo ich den letzten Absatz vollkommen in mich aufgesaugt habe.

„Das war wirklich magisch." gestand Lisa. „Susanne findet direkt das, was sie sich am meisten gewünscht hat und trägt es vor."

Sabine machte mich mit einer Geste aufmerksam, worauf ich direkt in Susannes Gesicht sehe und mit vielen Tränen übersät ist. „Hey, schäme dich nicht zu weinen." Ich umarmte sie wieder und glaubte eine etwas engere Umarmung ihrerseits zu spüren. „Öffne dich und erfahre für dich selbst, daß du in dieser vertrauten Umgebung vollkommenen Schutz erfährst. Niemand verurteilt dich dafür, denn wisse ... du bist auf einen guten Weg und so erfreue dich der Tränen, die deine Seele heilen und für dich die Knospe des Glücks bereiten, welche in dir noch im Wachsen ist. Deine Tränen, ob sie von dir nun als Schrei der Hilflosigkeit gedeutet wird, oder dein kindliches Ich -- also die Gefühlsebene -- endlich die Möglichkeit bekommen hat sich durch das mit edelste Naß, in dem die Reinheit der Liebe steckt, zur Reinigung der Schatten in deinem Wesen nutzt und zum Wachstum der Pflanze des dir eigenen Glücks nutzt ... erfreue dich des zu erwartenden Wachstum in dir, und deinem Umfeld."