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Endlich Zusammen

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„Mir ist klar, das wir uns wahrscheinlich noch mehr kennenlernen müssen, lernen wie der andere tickt, was er mag oder nicht, wo die Grenzen sind. Aber, verdammt, ich habe ein saugutes Gefühl. Auch wenn alles wahnsinnig schnell geht. Ich will dich. So wie ich noch keine Frau vorher wollte. Und da war es nur Sex. Bei dir kommt noch einiges mehr dazu," versuchte ich eine Erklärung.

„Ich liebe dich Lea. Habe es schon immer. Und auch ich bin normalerweise nicht so verrückt, so schnell. Nenn es wie du willst. Diesmal musste es einfach sein. Meine Angst war einfach zu groß, dich wieder zu verlieren. Einmal war schon fast zu viel zu ertragen," gestand sie.

Ich nickte, wusste was sie meinte. War es mir doch genauso ergangen. Aber alle Angst, aller Zweifel und Unsicherheit war mit einem Schlag von mir abgefallen.

Jeder von uns war bewusst geworden, das die tiefen Gefühle der anderen gegenüber erwidert wurden. Und gibt es etwas Schöneres? Jemanden lieben zu dürfen, im Wissen ebenso geliebt zu werden.

„Ich hoffe, meine bescheidene Hütte gefällt dir," sagte ich, als wir vor dem Haus hielten. Die Fahrt hatte wirklich nur wenig mehr als drei Stunden gedauert.

„ Mir ist nur die Einrichtung wichtig," kam lachend von ihr.

„Aha. Und was meinst du genau damit?" Sie umfing mich zärtlich.

„Ich brauche nur dich. Dich und ein Bett. Der Rest ist fast egal." Der nun folgende Kuss war an Sanftheit fast nicht zu überbieten. „Komm rein Liebste. Willkommen zuhause," sagte ich leise, als wir durch die Eingangstüre schritten.

In der Diele hielt ich sie kurz auf, öffnete den Schlüsselkasten, griff hinein.

„Für dich Liebling." Fast andächtig nahm sie den Schlüssel entgegen. Dann fiel ihr Blick auf den Schlüsselanhänger. Ein kleines, silbernes Einhorn. „Sylvia" stand dort drauf. „Woher....? Du konntest doch nicht wissen...!" „Aber gehofft hatte ich es immer," flüsterte ich verlegen. Sie fiel mir um den Hals, weinte vor Glück. „Weißt du eigentlich wie sehr ich dich liebe?" schniefte sie.

„So sehr wie ich dich??" „Mehr. Viel mehr!" „Das, mein Liebling, geht nicht. Ich liebe dich unendlich!" Wir beließen es einfach dabei.

„Sylvia. Eines noch. Ich habe noch nie eine andere Frau mit hergebracht."

Erstaunt sah sie mich an. „Warum nicht?" „Weißt du," versuchte ich zu erklären.

„ Dieser Ort war mir immer irgendwie...nennen wir es „Heilig" . Hier sollte nur eine Frau, außer mir, sein. Du! Ich wusste nie, ob es je dazu kommen würde, das gebe ich zu. Aber gehofft habe ich es immer. Seit ich die Wohnung gekauft habe, habe ich immer davon geträumt, das sie einmal unser Zuhause wird."

Jetzt hatte ich das Pipi in den Augen stehen. Schnell zog ich sie weiter.

„Unser Wohnzimmer." „Wow. Ist ja riesig." Und mit einem Grinsen. „Aber ich muss sagen, wir beide haben einen tollen Geschmack." Das Wohnzimmer erstreckte sich über fast achtzig Quadratmeter. Eine riesige Wohnlandschaft aus weißem Nubukleder, passende Glastische, die kleine Bar mit drei Hockern, ein Essbereich mit sechs Stühlen, ebenfalls weiß, einige Kommoden und Glasvitrinen waren dort verteilt. Eine doppelflügelige Glastüre führte auf die ebenso große Dachterrasse.

„Traumhaft," flüsterte sie. Auch die angrenzende Küche gefiel ihr. Cremeweiß mit glänzender Lackoberfläche. „Kannst du kochen?" wollte sie wissen. „Ja. Aber benutzt habe ich sie selten. Für mich alleine machte es einfach keinen Spaß." „Versteh ich. Ging mir genauso."

Weiter ging es zu den beiden Gästezimmern mit dazwischen liegendem Bad.

„Unser Bad?" fragte sie. „Nein mein Schatz. Nur für Besucher." Das Bad hatte alles was man braucht. Toilette, zwei Waschbecken, Bidet und eine ebenerdige Dusche für drei Personen. „Echt?? Nur für Gäste?"

Stolz nickte ich, zog sie weiter. Vor dem Schlafzimmer hielt ich an. „Liebling. Bitte schließ die Augen." Sie tats sofort. Ich öffnete die Tür, schob sie sanft hinein.

„Tata ," rief ich. „Ich präsentiere: Unser Schlafzimmer."

Meine Sylvia riss die Augen auf, gleichzeitig den Mund. Über vierzig Quadratmeter groß, dominiert von einem riesigen Bett. Einige Kommoden, ein großer Schminkplatz, Fernseher an der Wand, natürlich xxl, zwei Ledersessel mit kleinem Glastisch, Kühlschrank eingebaut. „Das gibt's doch nicht," staunte sie.

„Die Türe ," ich zeigte darauf, „führt ins Ankleidezimmer. Eine Seite ist komplett für dich reserviert." Die Türe wurde geöffnet. Automatisch flammte das Licht auf. Entzückt schrie meine Liebste auf. Alleine dieser Raum war fast zwanzig Quadratmeter groß. Beide Seiten füllten Regale, Schuhschränke, Kleiderstangen und Wäschefächer. Die Kopfseite waren bodentief verspiegelt. Nur eine Seite war belegt. Die andere noch „jungfräulich".

„Für mich?" fragte sie schon fast schüchtern. „Nur für dich, Liebste. Für niemand anders." Wieder griff ich nach ihrer Hand, die ich kurz losgelassen hatte. „Komm. Ich zeig dir unser Bad," forderte ich sie auf.

Willig ließ sie sich zur letzten Türe des Schlafzimmers ziehen.

Die Türe schwang auf. Ich drückte den Lichtschalter und meine Liebste erstarrte.

Mitten im Bad, das riesig war, stand eine Whirlpoolwanne in der locker drei Personen Platz fanden. Die Dusche, abgeteilt durch eine riesige Glaswand ,bot fünf Personen Platz. Der Wasserstrahl kam aus einem Deckenpanel von einem mal ein Meter fünfzig. Toilette, Bidet und zwei Waschtische mit durchgehendem Spiegel komplettierten die Einrichtung. Überall standen Palmen herum. Sanft nahm ich meine Sylvia in den Arm. Verliebt sah sie mich an, legte ihre Arme um meinen Hals. „Du bist komplett verrückt," sagte meine Liebste. „Es ist alles so wunderschön hier." „Freut mich, das dir „Unser" Zuhause gefällt."

„Und wie mein Schatz. Es ist ein Traum. Einfach alles." Sie löschte das Licht, zog mich ins Schlafzimmer zurück. Vor dem Bett blieb sie stehen, sah sich um.

„Hier fehlt irgendwas," meinte sie.

Verwirrt schaute ich sie an. „Was denn Sylvia?" „DAS!" und schubste mich aufs Bett, sprang lachend hinterher. Eng umschlungen lagen wir da, küssten uns, streichelten einander über die Wangen. „Lea. Ich bin so glücklich. Und du bist wirklich sicher mich hier haben zu wollen?" „Nur dich, Sylvia. Ich habe diese Wohnung für UNS gekauft. Immer in der Hoffnung mit dir hier wohnen zu können."

Langsam zogen wir uns gegenseitig aus, küssten jeden Zentimeter der entblößten Haut. Immer wieder tauschten wir zärtliche Zungenküsse. Doch es ging hier nicht nur um bloßen Sex. Jeder Kuss, jedes streicheln, jede sanfte Berührung war Ausdruck unserer Liebe, dieser tiefen Verbundenheit mit der anderen.

Es dauerte ziemlich lange bis das wir komplett nackt waren, wir zum ersten Mal den Laib der Liebsten ohne störende Kleidung spürten. Der Duft unserer Körper vermischte sich, kreierte ein neues, sinnliches Parfum. Auch Sylvias Nippel waren gepierct, ihr Venushügel, so wie meiner, vollständig blank. Über ihrer feuchten Lustspalte prangte ein wunderschönes Tattoo. Ein Schmetterling, umrahmt von kleinen Herzen. „Du bist wunderschön," hauchte ich, streichelte sanft über Brüste, Bauch und Schamhügel. „Sie genau hin, Liebste, bat sie.

Und dann sah ich es. Tränen des Glücks ließen meine Augen feucht werden.

Auf den Flügeln des Schmetterlings war mein Name eintätowiert. Ich hauchte einen sanften Kuss auf ihr Tattoo, kam nach oben, sah ihr verliebt in die Augen.

„Ich will dich auch ansehen," bat sie. Nur zu gerne erfüllte ich ihr diesen Wunsch. Bewundernd fuhr sie mit den Fingern über die tätowierte Dornenranke, küsste jede einzelne Blüte. Bis das sie an der letzten Blüte ankam, die ja an meiner linken Brust prangte, genau über dem Herzen. Und sie sah es sofort.

In dieser Blüte, der schönsten von allen, stand in deutlichen Buchstaben ihr Name. Und diese Blüte bekam einen besonders langen Kuss. Es kam mir vor, als wenn sie direkt mein Herz küssen wurde. „Wir haben es beide schon immer gewusst," flüsterte Sylvia gerührt. „Wir gehören zusammen."

Bestätigend nickte ich nur. Der dicke Kloß in meinem Hals unterband jede Lautäußerung. Aber weitere Worte waren eh überflüssig. Dieser heilige, magische Moment, wo sich unsere Körper nackt und verletzlich der anderen zeigten, schweißte uns noch enger aneinander. Wir waren untrennbar miteinander verbunden.

Müdigkeit überfiel uns.

Es war ein langer, anstrengender aber wunderschöner Tag gewesen. Endlich, nach all den Jahren, lagen wir in den Armen der Geliebten, spürten beide diese Magie unserer Liebe. Wir zogen die Decke über unsere nackten Leiber, löschten das Licht, hörten den leisen Atem, den Herzschlag der anderen.

„Ich bin endlich Zuhause," flüsterte Sylvia. „Erst mir dir wurde es ein Zuhause," erwiderte ich. Dann glitten wir, eng umschlungen, in Morpheus Arme.

Gehalten und beschützt von unserer Liebe.

Als ich erwachte, sah ich in zwei wunderschöne, bernsteinfarbene Augen.

„Guten Morgen mein Liebling," sagte Sylvia, küsste mich zärtlich.

Ich war gleich hellwach. Also war es doch kein Traum gewesen. Gott sei Dank. „Guten Morgen Liebste." Manchmal, nein eher öfters, war ich ein ziemlicher Morgenmuffel gewesen. Doch mit ihr war auch das anders geworden. Einfach so. über Nacht. Ich sprühte vor Tatendrang. „Erst duschen? Dann Frühstück?" fragte sie. „Ich hab Hunger mein Schatz. Und wenn wir erst duschen, befürchte ich, das wir es bis in die Küche nicht schaffen," bemerkte ich.

Ein helles Lachen war ihr Kommentar. Sie sprang aus dem Bett, lief zum Ankleidezimmer, kam mit zwei Seidenkimonos zurück. „Bleib so stehen," bat ich. „Du bist so wunderschön." Ehrliche Bewunderung sprach aus meiner Stimme.

„Du aber auch Lea. Und jetzt raus aus den Federn. Sonst vernasch ich dich auf der Stelle." „Ach Ja?" Lasziv zog ich die Decke von meinem Körper, spreizte weit die Schenkel, ließ sie ALLES sehen. Wie eine Rose öffneten sich meine Schamlippen, ließen das Innere in sanftem rosa hervortreten. Dann schloss ich meine Schenkel, setzte mich auf, reckte ihr meine großen Brüste entgegen.

„Du geiles Luder!" keuchte Sylvia. Ich stand auf. Mit wiegenden Hüften ging ich auf sie zu, nahm mir einen der Kimonos und schlüpfte hinein. Ein fester Klaps auf meinen Arsch ließ mich zusammenzucken. Ein lüsternes Funkeln lag in Sylvias Blick. „Warte ab du kleine Schlampe. Komm du mir ins Bett. Ich bring dich zum Schreien!" drohte sie mich lächelnd. „Ich bitte darum, mein Schatz," hauchte ich. Wir küssten uns. Jetzt schon mit deutlich mehr Leidenschaft, gingen Hand in Hand in die Küche.

Als wenn sie schon ewig hier wohnen würde, fand meine Sylvia alles, was man für ein Frühstück brauchte, während ich Croissants aufbackte und den Kaffee zubereitete . Alles, auch das Frühstück, war so herrlich „normal". Ich kann es nicht anders beschreiben. Obwohl erst ein paar Stunden ein richtiges Paar, fühlte es sich an, als wenn es nie eine Trennung gegeben hätte. So, als wenn wir schon die ganzen Jahre zusammengelebt hätten. Es war neu....und doch auch wieder so vertraut. Zärtliche Blicke wurden getauscht. Sanfte Küsse versüßten jeden Bissen.

Wir waren heiß aufeinander, das wussten wir beide, hatten bisher noch nicht einmal Sex miteinander gehabt. Uns war beiden klar, das wir noch heute unsere erste Liebesnacht haben würden, waren auch geil darauf, die andere in den Himmel zu schießen. Aber hier ging es nicht um schnellen, heißen Sex. Wir hatten uns wieder gefunden. Fünfzehn Jahre waren wie weggewischt. Spielten keine Rolle mehr. Wir waren all die Jahre ein Paar gewesen. Nicht körperlich. Aber unsere Herzen und Seelen hatten nie den anderen vergessen, ihn immer geliebt.

Dann war das Frühstück beendet, das Geschirr in der Spülmaschine verschwunden.

Hand in Hand ging es ins Bad. Eng umschlungen standen wir unter der Dusche, genossen den warmen Regen, küssten uns immer wieder, wuschen uns gegenseitig liebevoll. Und obwohl wir beide geil bis in die Haarspitzen waren, unterließen wir es dennoch, uns gegenseitig über die Klippe zu schicken.

Eines konnten wir allerdings nicht...also verhindern ist ja eigentlich das falsche Wort dafür... Sagen wir mal so: Es gab eine kleine Vorspeise.

Ich kniete vor ihr, vergrub mein Gesicht in ihrer Scham, saugte ihren wundervollen Duft in mich auf, leckte über ihre nasse Spalte, schluckte ihren Nektar und wurde sofort süchtig danach. Aber kein Höhepunkt!

Das meine Sylvia mir dann den selben Liebesdienst angedeihen ließ, muss ja wohl nicht extra erwähnt werden.

„Shoppen?" fragte ich meine Süße, als wir wieder im Schlafzimmer waren.

Mit glänzenden Augen nickte sie. Also angezogen und los gings. Wir fuhren in die City, fanden einen Parkplatz nicht weit von der „Zeil" entfernt. Fast direkt vor einer exklusiven Damen-Boutique. Im Schaufenster ein wunderschönes Sommerkleid, gehalten in Creme, mit herrlichen Blumenmotiven. Ein nicht zu gewagter Ausschnitt, ein weites Rockteil, das eine Handbreit über dem Knie endete und mit Spitze verziert war. Ein kurzer Blick genügte. Das sollte es sein. Arm in Arm betraten wir das Geschäft. Eine knappe Stunde später verließen wir den Laden wieder. Wir trugen nun beide dasselbe Kleid.

Zur Feier des Tages hatten wir uns auch die gleichen Pumps, sowie die selben Dessous gegönnt. Meine Kreditkarte brummte zwar, konnte die fast zweitausend Euro aber locker verschmerzen. Unsere anderen Sachen waren in Tüten verstaut und wanderten in den Kofferraum meines Wagens.

Im Partnerlook schlenderten wir, wieder Arm in Arm, weiter. Es gab nichts zu verstecken. Jeder konnte, durfte und sollte sehen, das wir zusammen gehören. Ein Paar sind. Die enttäuschten Blicke mancher Männer, denen klar wurde, das diese zwei heißen Weiber der Männerwelt verloren gegangen waren, genossen wir genauso, wie die bewundernden, teils neidvollen Blicke so mancher Frau.

Und das zustimmende, freundliche Nicken des alten Ehepaars, beide bestimmt schon an die achtzig, sowie deren hochgestellte Daumen, freute uns sogar besonders.

Alles hier in Frankfurt war so herrlich „normal". Nicht so wie in unserer bayerischen Heimat, wo wir wahrscheinlich wie Aussätzige behandelt worden wären. Der ein oder andere hätte wahrscheinlich nach der „heiligen Inquisition" gerufen. Verlogenes Pack. Sollten mal lieber über die Leichen in ihren Kellern nachdenken. Aber was solls.

Unterwegs gönnten wir uns einen Kaffee-to-go, schlenderten gemütlich weiter.

Die Auslagen eines kleinen Juweliergeschäftes luden zum verweilen ein. Kostbare Broschen, funkelnde Ketten und reich besetzte Colliers blitzten um die Wette.

Unsere Blicke aber wurden von etwas ganz anderem gefesselt. Genau in der Mitte des Schaufensters wurden Verlobungs- und Trauringe ausgestellt. Von ganz einfach bis reich verziert war alles vertreten. Wir spürten es beide. Unsere Finger verflochten sich noch enger, mit mehr Druck, führten eine nonverbale Kommunikation miteinander. Wir sahen uns verliebt an. Ein leichtes Nicken beiderseits war die Antwort auf die Frage, die unsere Augen dem anderen gestellt hatte. Ohne uns loszulassen betraten wir den Juwelierladen.

Ein leises .... DING...DONG... kündigte uns an.

Hinter der Verkaufstheke stand eine Dame deren Alter schwer zu schätzen war, die fünfzig aber schon hinter sich gelassen hatte. Freundlich sah sie uns entgegen.

„Hallo. Was kann ich für sie tun?"

„Wir wollten uns...." Weiter kam meine Sylvia nicht. „...Verlobungsringe ansehen," komplettierte die Verkäuferin. Verwirrt sahen Sylvia und ich uns an.

War das so offensichtlich gewesen was wir wollten? Sekundenlang wanderte der Blick der Verkäuferin zwischen uns beiden hin und her. Fast wurde mir ihr forschender Blick unangenehm,ja fast unheimlich. Plötzlich hellte sich der Blick der älteren Dame auf, ihre Augen bekamen einen merkwürdigen Glanz. Doch bevor wir irgendwie reagieren konnten, lief die Verkäuferin auf die Türe zu, die in die hinteren Räume des Geschäfts führten.

„Schatz!" rief sie aufgeregt durch die Türe. „Schatz! Sie sind hier!"

Was geht denn hier ab? Kannte die Frau uns? Wohl eher nicht! Aus den hinteren Räumen kam eine Frau, scheinbar im selben Alter wie die Verkäuferin. Auch sie war edel gekleidet, trug die langen Haare zu einem Zopf gebunden. Nur die grüne Schürze, sowie die Brille mit Lupenfunktion störten etwas das Gesamtbild.

Moment mal!!!! Schatz????

Also hatten wir es hier eindeutig mit einem lesbischen Paar zu tun, denn wie zwei Schwestern sahen sie nun wirklich nicht aus. Ich glaube, wir beide verstanden gar nichts mehr. Die ganze Situation war schon irgendwie.....bizarr.

Wir standen, Hand in Hand, ziemlich dämlich vor der Verkaufstheke, während dahinter zwei ältere Frauen uns freundlich anlächelten. Beide hatten ein Strahlen in den Augen, das wir uns echt nicht erklären konnten.

Schlussendlich durchbrach die Verkäuferin die eigentümliche Stille.

„Ich glaube wir müssen euch das alles hier mal erklären. Habt ihr Zeit?"

Wir nickten, immer noch sprachlos. „Jutta," sprach sie zu der zweiten Frau gewandt. „Schließt du eben ab?" Dann sprach sie uns wieder an.

„Also. Wir sind Jutta und Doris. Würdet ihr bitte mit nach hinten kommen? Ist gemütlicher. Da erklären wir euch alles." Brav folgten wir.

Was hätten wir auch anderes tun sollen. Die Situation war soweit über unserem Begreifen angesiedelt, das wir nicht einmal daran dachten Widerstand zu leisten.

Außerdem waren uns die beiden doch schon sehr sympathisch.

Im Büro stand eine Sitzgruppe. Vier kleine Sessel, die sich um einen kleinen runden Glastisch, wahrscheinlich aus den Siebzigern, gruppierten. Mit einer Geste forderte Doris uns zum Sitzen auf, ging an den Kühlschrank, nahm eine Flasche Champagner raus und schenkte vier Gläser ein, die sie auf den Tisch stellte. Jutta, die inzwischen ihre Schürze und Brille abgenommen hatte, ging an den großen Tresor in der Ecke des Raumes, nahm etwas heraus und setzte sich zu uns.

„Also," begann Doris. „Fragt erst mal nicht nach. Lasst mich das das Ganze hier erst mal aufdröseln. Also. Wir sind Jutta und Doris. Wir sind seit über vierzig Jahren ein Paar." Sylvia und ich sahen uns erstaunt an.

„Entschuldigt. Aber wie alt seit ihr denn?" wollte ich wissen.

„Wir werden nächstes Jahr beide sechzig," die Antwort. Dann fuhr sie fort.

„Damals war noch eine andere Zeit. Gott sei Dank nicht mehr so verbohrt wie ganz früher. Trotzdem war es nicht leicht, als lesbisches Paar akzeptiert zu werden.

Es gab Missverständnisse, manchmal Anfeindungen, aber auch viel Zuspruch für unsere Lebensplanung. Jutta und ich kennen uns schon seit Schulzeiten, waren beste Freundinnen, verliebten uns ineinander. Zum Glück haben uns unsere Familien keine Steine in den Weg gelegt, sogar uns bestärkt, unsere Liebe auch zu leben."

„Das Glück hatten wir leider nicht. Bei unseren Eltern würden wir als Perverse, Aussätzige, Entartete gelten, die „Gottes Gebot" missachten," bemerkte Sylvia.

Jutta und Doris nickten verständnisvoll.

„Gibt es leider viel zu oft. Eltern, die ihre Kinder nicht verstehen, nicht verstehen wollen, sie in das Korsett ihrer eigenen Vorstellungen pressen," bemerkte Jutta. „Wie gesagt," sprach Doris weiter. „Wir hatten Glück. Jutta hier wollte Goldschmiedin werden und so beschlossen wir, uns ein Geschäft aufzubauen. Und das hat auch geklappt. Unser Geschäft haben wir jetzt seit fast dreißig Jahren. In der Nacht vor der Eröffnung hatten wir beide denselben Traum,"

erklärte sie weiter. „Irgend wann würden zwei Frauen in unser Geschäft kommen. Zwei die sich verloren und wieder gefunden haben. Die aber nie aufgehört hatten sich zu lieben. Auch wenn sie sich ihrer Liebe damals noch nicht so bewusst waren. Sie würden nach Ringen fragen, obwohl sie erst kurz zusammen sind. Aus dem tiefen Gefühl, endlich ihre Liebe zu leben, egal wie das Leben davor gelaufen ist." Doris sah uns ganz offen an.

„Und dieses Paar seid ihr. Ich habe es gesehen, es gespürt, als ich euch sah. Ihr habt so eine ... wie soll ich es ausdrücken? Ich glaube „Aura" beschreibt es am besten. Eure Liebe lässt euch von innen heraus leuchten."