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Erotische Geschichten schreiben

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Von der Schwierigkeit erotische Geschichten zu schreiben.
981 Wörter
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62.2k
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N8Dreams
N8Dreams
10 Anhänger

(Inspiriert von Brenoite Groult)

Nicht ohne eine gewisse Scheu mischte ich mich unter die zweifelhafte Schar der Schriftsteller, die versucht haben, auf einem jungfräulichen Blatt Papier jene Freuden dingfest zu machen, die man die fleischlichen nennt, die einem aber zuweilen heftig bis tödlich das Herz angreifen. Und ich entdeckte, wie vermutlich viele unter ihnen, und wie die noch viel zahlreicheren, die irgendwann aufgegeben haben, daß die Sprache sich wenig hilfreich zeigt, wenn man den Zauber, die Schönheit und die Verzückung der Liebe ausdrücken will, jene äußerste Lust, die die Grenzen des Lebens auflöst und in uns Gefühle gebiert, von denen wir nichts ahnten. Ich weiß, daß mir Lächerlichkeit auflauert, daß meine erlesenen Gefühle der Banalität nicht entkommen können, und daß jedes Wort nur darauf wartet, mich zu verraten, jedes Wort: jämmerlich oder vulgär, fad oder grotesk, wenn nicht gar abstoßend.

Wie soll ich ganz nach meinem Herzen jene Auswüchse oder Einwüchse benennen, in denen das Begehren sich ausdrückt, sich auflöst und wieder ersteht? Wie soll man anrühren, indem man "Koitus" sagt? Co-ire, gewiß, zusammengehen und, in deutscher Sprache, zusammen-passen. Was wird jedoch aus der Lust zweier Körper, die zusammengehen, weil sie zusammenpassen? Und Penetration? Klingt ungemein juristisch. "Ist es zu einer Penetration gekommen, Fräulein XY?"

"Unzucht treiben" gehört in den Dunstkreis von Beichtstuhl und Sünde. Und "Kopulation" klingt nach Mühsal, "Begattung" klingt tierisch, "schlafen mit" ist langweilig und prüde. Oder lieber "das Schatz-Kästlein aufschließen", "den Specht Hacken lassen", oder "die Liebesgrotte abkühlen" Dies sind leider in Vergessenheit geratene Ausdrücke, heitere Erfindungen einer jungen, unbekümmerten Sprache, die sich noch keine Zügel hatte anlegen lassen.

Heutzutage, in einer Zeit der verbalen Inflation, wo sich die Wörter noch schneller abnutzen als die Kleider, bleiben uns nur noch die schweinischen Wörter oder die Wörter aus der Nutten-Sprache, die durch ständige Verwendung ihre Farbe verloren haben. "Bumsen"? Wie erniedrigend. Und "vögeln" hört sich nach Schellverfahren an. Und dann gibt es auch noch das brave "Ins Bett gehen", es steht allzeit zur Verfügung und hat kaum noch einen emotionalen, sinnlichen oder erotisch-skandalösen Beiklang. Es ist literaturunfähig geworden, gewissermaßen.

Und wenn die Rede auf die Organe kommt, die besagte Lust kanalisieren und vermitteln, dann warten auf den Schriftsteller, und noch mehr wahrscheinlich auf die Schriftstellerin, neue Klippen. Und wir bemerken, daß es in der deutschen Sprache keine brauchbaren Worte für jene primären Merkmale gibt, die uns doch eigentlich soviel Freude machen (können). Ein richtiges Problem: Schwanz und Möse: es sind kaum unerotischere Worte denkbar. So richtige "Kalte-Dusche-Worte". Und wenn die Sprache keine Worte bereitstellt, muß man fast Absicht unterstellen im orwellschen Sinne.

Was schließen wir daraus? Wenn die Sprache absichtsvoll keine Worte bereithält? Wir, weil uns schlicht die Worte fehlen, nicht darüber reden können? Wirft dies nicht ein bezeichnendes Licht auf das gespannte Verhältnis der deutschen Gesellschaft zu der "Schönsten Sache" der Welt?

Um wie vieles leichter hat es da die englische Sprache, die nur selten lächerlich, gestelzt oder gar vulgär klingt.

Was ich noch akzeptieren kann, ist "Männlichkeit", "Stärke", "Schwert", "Liebespfeil", "Er", aber es sind alles nur schwache Substitute. "Liebesgrotte" ist einfältig. "Erdbeerkörbchen" etwas besser. "Bärenauge " - na ja. Von den "Lippen" zu reden, geht ja noch, auch und gerade wegen der Doppeldeutigkeit. Aber: "Brüste"? Da muß ich an hängebrüstige, alte Matronen denken. Schwieriges Problem, und nicht lösbar. "Zwillinge"? Das finde ich angemessen. Und erinnert an das Hohe Lied Salomos. Aber was bedeutet ein schönes Wort für all das, was ich beschreiben möchte?

"Thomas Rute war zum Bersten steif..." "Wolfgangs Phallus ragte empor, majestätisch, schreckerregend..." "Das Gemächt des stellvertretenden Direktors..." "Dein geliebter Hodensack..." "Sein Penis, ihre Scham, ihr Liebesschlupfloch... ; Regina, deine Vagina... deine Klitoris, liebe Doris..." Klitoris? ich rieche Formalin aus dem Sektions-Saal. "Murmel"? "Perle"? Schon besser. Vielleicht.

Wie könnte man da der Komik entrinnen? Wenn es sich um Sex handelt, verliert sogar die Anatomie ihre Unschuld, und die Wörter, diese verdammten Schurken, die ihr Leben unabhängig von uns führen, zwingen uns feststehende Bilder auf und verbieten einen unbefangenen Gebrauch. Sie gehören zum Medizinerlatein oder zum Schund-Vokabular, zum Pennälerjargon oder zur Gossensprache. Wenn sie überhaupt existieren. Denn das Vokabular der weiblichen Lust erweist sich, sogar bei den größten Autoren, als bestürzend armselig.

Man müßte alles vergessen und neu beginnen können, angefangen von der Fachpresse für Schwellkörper über die Photoromane mit Schleimhaut-Großaufnahmen bis zu den Doppelaxeln der Sex-Akrobaten, die von blasierten, schlecht bezahlten Redakteuren kommentiert werden. Und gründlicher noch müßte man jene modische Hoch-Glanzerotik vergessen, die von einer gewissen "philosophischen" Schickeria propagiert wird; leider gehört es zum guten Ton, sie zu schätzen, weil der intellektuelle Jargon ihre Schändlichkeit, die Demütigung der Frauen, vernebelt. Frei machen müßten wir auch unsere Sinne von den billigen "erotischen" Filmen, mit denen uns das Nachtprogramm des Fernsehens uns verwöhnt. Sie haben nichts mit wirklicher Erotik zu tun. So wenig wie die Anleitungen und Kochbücher selbst ernannter Experten oder die uns über vermeintliche Interna oder dem neuesten Trend informieren - wollen.

Ich verfüge über keinerlei Wissen, das andere nicht hätten, über keinerlei Worte, die andere nicht schon überstrapaziert haben. Es handelt sich keineswegs um eine Reise in unbekannte Gefilde: Es gibt kein unentdecktes Atlantis der Liebe. Und letztlich gibt es nichts Banaleres als eine Möse, es sei denn zwei Mösen; und ein Phallus aus extrasamtiger Herrenhaut wird, wenn seine Zeit gekommen ist, genauso leergepumpt sein wie ein Schwanz der profansten Sorte.

Die Vorsicht würde also dazu raten, die Sache gar nicht erst anzufangen, zumal zwischen den gefährlichen Klippen der Pornographie und des Groschenromans die ganz wenigen Meisterwerke aller Literaturen, die sich lachend über all diese Gefahren hinweggesetzt haben, in kühnem Glanz erstrahlen. Aber erst hinterher, im Falle eines Mißerfolgs, erscheint die Vorsicht als eine Tugend. Ist Literatur nicht immer unvorsichtig? Und schließlich ist das Risiko so schön, die ersten Zeilen einer "unmöglichen Geschichte" trotz allem hinzuschreiben: "Ich war fünfzehn, als in mein Herz, und für immer die Liebe, in mein Leben getreten ist. jedenfalls hielt ich es damals für mein Herz."

N8Dreams
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Anonymous
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28 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 10 Jahren
lol

vulgäre dinge sollten einige wirklich nicht in den mund nehmen. nehmt eine stricknadel zwischen die vertrockenten hände und widmet euch einem deckchen oder strickt den lieben enkelchen einen schönen schal!

rosamunde pilcher können wir auch kaufen und im fernsehen genießen! Und zu mehr, reicht es bei ihnen ohnehin nicht!

AnonymousAnonymvor mehr als 11 Jahren
Danke!!!

Liebe/r N8Dreams,

danke für diese Zeilen, die so sehr meine Amateurschreiberseele ansprechen. Es ist so schön es zu erleben und gemeinsam zu phantasieren. Es ist so schwierig es in geschriebene Worte zu fassen ohne dabei ins Schlüpfrige oder Vulgäre zu rutschen. Es ist schwierig beide Geschlechter zu erfreuen, jedenfalls in diesem Genre. Will Mann doch Tatsachen lesen, die unverblümt mit eben jener Sprache des Milieus ausgedrückt werden; will Frau doch eingeschmeichelt werden mit einem nachvollziehbaren Vorspiel und einer eher wortgewandten Sprache. (Ich wähle diese Verallgemeinerung, um die beiden Klientel zu benennen - halte sie jedoch nicht für geschlechtsspezifisch - eher sind es situationsbedingte Typen, die je nach Einstellung zur Sache auftauchen: die Geilen und die nach Vereinigung suchenden).

Wie vermeide ich die vulgären, wie die abgenutzten Worte. Eine Möglichkeit ist es Alfred Hitchcocks Andeutungen zu folgen und es dann der Phantasie des Lesers zu überlassen, was folgt, es so weit auf den Weg zu bringen, das man als Author die Regie führt, das gedankliche Agieren aber seitens des Lesers stattfindet.

Ein schwierig Ding und nach meiner Erfahrung mit dieser Plattform kaum für sie geeignet.

Danke auch für Deine Sprache, zeigt es doch, dass es in dieser sms-verseuchten Minimalprosa und RTLII (stellvertretend) -Epoche noch Menschen gibt, die sich der Sprache bedienen können. Ein Highlight auf dieser Seite.

Ich wünsche viel Erfolg beim Schreiben und dem Finden geeigneter Metaphern egal in welchem Genre.

Twin

KojoteKojotevor mehr als 12 Jahren
@ Safra again

Regarding english:

Das ist mal ein witziger Punkt. In Englisch sind viele Begriffe nämlich für mich noch lange nicht so abgelutscht und weil ich im normalen Sprachgebrauch wenig englische Umgangssprache mitbekommen, stört mich deren aktuelle Vulgärsprache nicht so sehr.

Was wiederum beweist, dass es bei dem ganzen Thema auch um Dinge geht, die abgedroschen von der ständigen Verwendung sind.

Alles für mich, natürlich...

KojoteKojotevor mehr als 12 Jahren
@ Safra

Vulgärsprache ist aber leider schon seit langer Zeit nichts mehr, was nur einfach gewöhnlich wäre.

Sicher hat das Bildungsbürgertum den Begriff auch gerne auf die Arbeiterschaft angewandt, aber in unserer modernen Welt ist vulgär doch meistens gleichbedeutend mit abfällig.

Und wenn ich mal so dreist sein darf: Darum geht es doch bei den Begriffen auch, oder?

Die Dinge bei ihrem schmutzigen Namen zu nennen und sich nicht vornehm darum herum zu drücken scheint ein kleiner Fetisch in sich selbst zu sein, der viele anspricht. Ebenso wie die verbotenen Dinge Leute ansprechen, weil sie eben verboten sind. Und nicht etwa, weil sie wirklich so unvergleichlich toll sind.

Die Frauen aus meinem Leben, die beim Sex auch mal Schlampe genannt werden wollten, sich aber sonst der Bezeichnung verwehrten, taten das wegen des anrüchigen Klangs und der negativen Bedeutungen des Wortes. Und nicht etwa weil es so eine neutral zutreffende Bezeichnung ist.

@ Cittadolente

Weil es so schön überleitet, bringt mich das zu deinem Post:

Ein gehobener Sprachstil polarisiert die Verwendung bestimmter Worte in der wörtlichen Rede. Das ist ein Punkt, der mir durchaus auch bewusst ist. Und es mag ein Grund sein, weswegen ich deine Einstellung in diesem Punkt eigentlich ziemlich genau teile.

Was die Frage danach angeht, wie es ankommt:

In unserem deutschen Lit musst du zu deiner Punktewertung wohl in etwa 0,3 bis 0,5 Punkte hinzuaddieren, um auf das Ergebnis zu kommen, dass du mit einer qualitativ vergleichbaren Geschichte in Englisch erzielt hättest. Was deine Bilanz ziemlich gut aussehen ließe.

Grund dafür sind ein oder mehrere gezielte Downvoter, aber auch die deutsche Sorgfalt, die einfach weniger 5er produziert.

Bei uns könnte aber auch eine 4er Geschichte theoretisch durchaus als 'H' gelten, wenn man die Resonanz betrachtet.

Also Kopf hoch. Du schreibst Nische und scheinst da ordentlich Anklang zu finden. ;-)

Polarbear57Polarbear57vor mehr als 12 Jahren
@Safra

Ein wunderbarer Kommentar, der

war schon längst mal überfällig.

*CHAPEAU*

lg Schneebär (der mit dem Morphium)

CittadolenteCittadolentevor mehr als 12 Jahren
Sex, Erotik, Liebe ...

Ausgehend von dem Aufsatz würde ich zunächst unterscheiden, was man in seiner Geschichte beschreiben will: Sex ist einfacher als Erotik, und Liebe ... das scheint mir in der Tat heute mit unserem abgenutzten Begriffsinventar sehr schwer darstellbar zu sein, zumindest für Hobbyschreiber wie wir es sind.

Im Übrigen muss sich die Sprache bei direkter Rede natürlich an den Personen orientieren: da wird der Hafenarbeiter anders reden als der Professor (jedenfalls mit seiner Frau; mit einer Nutte könnte es ihm geradezu Spaß machen, sich in der Gossensprache zu suhlen).

Schwieriger dürfte es sein, das Sprachniveau des Erzählers zu justieren. Darüber muss man sich Gedanken machen.

Ich persönlich modelliere meinen Erzähler als distanzierten Chronisten mit einem normal- bis fachsprachlichen (medizinischen) Vokabular. Wenn ich dann in der direkten Rede glaubhaft die Gossensprache einführen kann, gewinne ich eine größere sprachliche Bandbreite. Davon erhoffe ich mir (zu Recht oder nicht), eine gewisse Regenerierung der eigentlich Vulgärbegriffe, die dann wieder eine stärkere Wirkung entfalten sollten. Also quasi: Selbst die sprachliche Tabuzone wieder aufbauen, um Lustgewinn (auch) aus deren Durchbrechung zu erzielen.

So weit die Theorie. Wenn ich mir freilich die Anzahl der Kommentare und Bewertungen anschaue, bin ich mit meiner Schreibweise offenbar nicht allzu erfolgreich.

SafraSafravor mehr als 12 Jahren
Apropos Mangel an Bezeichnungen...

Hier noch was für alle, die Englisch verstehen:

http://www.youtube.com/watch?v=JgEXRKIZRvc

SafraSafravor mehr als 12 Jahren
Ficksprache versus abwertende Sprache

Ficksprache ist für mich deftig und "heftig", wild, animalisch. Dreckig auch. Aber nicht herabsetzend. Die Sprachebene sollte sich also sowohl zu der Geschichte als auch in den Bezeichnungen für die Geschlechter passend darstellen.

Vulgär hat (wenns um Sexuelles geht) seine Berechtigung, weil auch die beschriebene "Tätigkeit" deftig, dreckig, absolut "irdisch" sein kann... Geräusche, Gerüche... - die Menschen sind oft am nächsten an ihrer Animalität, wenn sie Sex miteinander haben.

Übrigens: "französisch vulgaire < lateinisch vulgaris = allgemein; alltäglich, gewöhnlich; gemein, niedrig, zu: vulgus = (gemeines) Volk" aus dem Duden. Man beachte, dass z.B. der "gemeine Krake" a. nicht fies und hinterlistig ist, sondern einfach nur häufig und alltäglich ist und b. dass er auf Lateinisch "Octopus VULGARIS" heißt.

Insofern setzt "Vulgärsprache oder Ficksprache auch niemanden herab. Ist nicht beleidigend oder abwertend. (dazu komm ich gleich)

Wer da nun mal nicht mitmag, lässt es halt bleiben.

Genau wie man keinen Analverkehr, keine Wasserspielchen oder SM oder was auch immer mögen muss, mag man vielleicht auch keinen "dirty talk". So what? Man muss ja nicht alles lesen...

Was anderes ist es, wenn der "Rest" der Geschichte auf einer höheren Sprachebene angesiedelt ist.

Z.B. einen "Prengel" in "triefende Fotzenlappen" zu "rammeln" in einer ansonsten zarten (Liebes-)Geschichte, in der ein Geschlechtsakt zwischen diesen Liebenden vorkommt, ist natürlich daneben.

Da drückt sich mangelnde Sprachbeherrschung des Autors aus.

Außer die verschiedenen Sprachebenen sind als Kunstgriff gewollt wenn also z.B. obiges sozusagen die Sicht, die "innere wörtliche Rede" (so nenn ich das grad mal) und den Charakter des männlichen Akteurs verdeutlichte und also klar werden sollte, er passe nicht zu ihr oder ähnliches.

Muss dann aber gut abgegrenzt und eindeutig vermittelt werden, damit dieser Kunstgriff funktioniert.

Und nun noch zu beleidigender Sprache in Stories... Leider fällt mir grad kein annähernd abwertendes Wort für das männliche primäre Geschlechtsmerkmal ein wie "alter Fischladen" oder ähnliches für weibliche Geschlechtsteile.

Ob das an der patriachalischen Sozialisation und von unsereiner liegt, keine Ahnung, ist grad auch nicht Thema.

Wenn es aber so wäre, dass ein Autor völlig unabhängig von der Art der Geschichte solcherart abwertend über Attribute, körperliche oder seelische oder sonstige Merkmale des einen oder anderen Geschlechtes schriebe, dann wäre er für mich nicht nur ein schlechter Autor, sondern auch noch menschlich indiskutabel.

Und zuguterletzt:

Kanaksprak... und ähnliche Phänomene (Internetslang etc.) können uns Ältere zum Zusammenzucken und Ächzen und zum "Den-Untergang-des-Abendlandes-prophezeien" führen.

Das wird sie aber nicht aufhalten.

Wichtig ist, ob Menschen fähig sind, auch "normal" zu sprechen. Wahlfreiheit ist das Motto.

Und da setzt die Schulbildung ein.

Und da kommt mein weiter Bogen wieder bei den erotischen Geschichten an: Ein guter Autor beherrscht mehrere "Sprachen" und wendet sie als Stilmittel ein.

Meinetwegen auch Kanaksprak, Vulgärsprache oder was auch immer.

Es muss aber beim Lesen deutlich zu spüren sein, dass es ein Stilmittel ist. Und nicht mangelnde Sprachbeherrschung oder aber mangelnde Menschenachtung.

rosettenfreakrosettenfreakvor mehr als 12 Jahren
@Kojote

Es gibt viele Niveaus , nem Thema gerecht zu werden?

Einverstanden.

Und wahrscheinlich gibt es noch mehr Niveaus, ihm NICHT gerecht zu werden (Lach)

Und den subjektiven Geschmack der Leser/innen muss man immer beruecksichtigen. Auch LIT-Stories werden nie eine mathematische Gleichung sein, fuer die es ne eindeutige Loesung (Bewertung) gibt und auch keine physikalische Gesetzmaessigkeit.

Geschmaecker sind unterschiedlich und ueber Geschmack laesst sich bekanntlich NICHT streiten (Lach)

Und gegen "Niveau-Totalitarismus" bei LIT verwahre ich mich auch.

Dorfkneipen:

Bekanntlich spielen einige meiner Stories in Kneipen, wenn es auch keine Dorfkneipen waren. (Anmerkung: Das ist KEINE Abwertung von Dorfkneipen)

Dort herrschte ne gewisse Atmosphaere und ne gewisse Sprache und ein gewisses Verhalten.

Das versuche ich so authentisch wie moeglich einzufangen und weiderzugegeben.

Ob mir das gelingt? Manche finden: Ja. Andere finden: Nein.

So what???

Du, "Kojote", hast deine eigene Art und Sprache, deine Erlebnisse und/oder Fantasien in Stories zu giessen, und es gelingt dir meines Erachtens in der Regel ueberdurchschnittlich gut.

Was das Forum interessant macht, ist doch die Vielfalt.

Sieh mal, dein "ABBA-Experiment" stoesst auf ein geteiltes Echo.

Sehr gut.

Es ist erfreulich, dass es hier noch Leute gibt, die Experimente wagen und diese auch einstellen.

LG

LIT-RANICKI "rosi" (Johannes)

KojoteKojotevor mehr als 12 Jahren
@ Rosi

Die Antwort auf die Frage dürfte lauten: Viele.

Viele Niveaus sind einem Thema angemessen. Nicht alle, aber viele.

Und auch viele Autoren haben nicht nur eine Niveauebene, auf der sie sich bewegen.

Unangenehm wird es zum einen dann, wenn ein Autor sich mit einem Niveau versucht, das ihm nicht liegt. Was durchaus auch die tieferen Ebenen betreffen kann.

Und was hier 'tief' ist, folgt der allgemeinen Definition ohne das ich damit etwas werten will.

Außerdem gibt es noch den Geschmack des Lesers, der eine gewaltige Rolle spielt.

Mir ist beispielsweise das Gesprächsniveau eines typischen Stammtisches, wie ich ihn in meiner Kindheit in der Dorfkneipe erlebte, zuwider. Damit kann ich nichts anfangen.

Und ebenso wenig kann ich mit Adlerswalds Niveau anfangen, obwohl ich nicht sagen will, dass er keines hat oder schlecht schreibt. Seine Wortwahl stört einfach den Lesespaß für mich.

Nix für ungut, Heinz.

Was mich stört ist, wenn jemand andere Niveaus per se als unzulässig abtut oder als die einzig wahren darstellt.

Hier bei Lit ist es beispielsweise ganz gerne mal so, dass Leute sich über einen gehobenen Sprachstil beschweren und einen Vulgäreren für einzig angemessen halten. (Was jetzt nicht [nur] auf dich zielt, Rosi.)

Das sehe ich eben nicht so.

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