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Erstes Semester, dünne Wände

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Oder törnt es ihn an, wenn er weiß, dass ich zuhöre?

Da erst fällt der Groschen endgültig und ich schlage instinktiv eine Hand vor den Mund.

Er will, dass ich zusehe!?!

Also das halte ich nicht aus! Morgen suche ich mir eine neue Wohnung, hübsch und klein und ruhig, und nur für mich alleine! Möglichst abgelegen. Sibirien oder so.

Die Kussgeräusche verändern sich, sind nun leiser, gedämpfter. Irgendwie unanständiger. Ab und zu ein Seufzen aus dem Halbschlaf. Das reicht jetzt! Ich komme ruckartig hoch und marschiere auf steifen Beinen los. Am besten knalle ich meine Zimmertür so richtig laut zu, damit er merkt, was ich von ihm und seinen abstrusen Ideen halte!

Aber auf der Schwelle stoppe ich ein und lausche.

„Ooooooooooh".

Eves Stöhnen klingt so selbstvergessen, so vielsagend, so betörend sinnlich, dass ich wie angewurzelt stehen bleibe. Und dann, während ich auf mich selbst schimpfe wie ein Rohrspatz, schleiche ich doch tatsächlich die vier Schritte bis zu der leicht geöffneten Tür. Mein Herz schlägt hart gegen die Rippen, und der Boden fühlt sich an wie eine Eisscholle unter den nackten Füßen.

Ein erster Blick.

Evelyn liegt seitlich in ihrem Bett, den Rücken mir zugewandt. Sie trägt nur ein schwarzes Hemdchen, darunter nichts. Der blanke Po reckt sich mir entgegen. Udo kniet neben dem Bett, hat die Hände um die Hinterbacken gelegt, und leckt sie dort voller Hingabe. Die pure, ungezügelte Erotik der Szene zieht mich augenblicklich in ihren Bann. Ich friere ein, die Finger um den Türrahmen gekrallt.

Das Licht reicht nicht aus, um alle Details auszuleuchten. Ich erkenne nur, dass Udo die drallen Schenkel seiner Geliebten auseinandergeschoben hat. Sein Gesicht arbeitet tief in der Spalte zwischen Beinen und Hintern. Evelyn rollt sacht mit dem Becken und seufzt im selben Takt.

Außerdem reibt Udo seinen nun steif aufgerichteten Penis. Ich muss schlucken, als mir klar wird, dass er sich extra so schräg hingekniet hat, damit ich das von meiner Warte aus auch gut sehen kann. Ich bin gefangen in einem Spiel, das ich nicht ganz durchschaue. Es fühlt sich an wie lauter kleine Wollfäden. Jeder einzelne davon schwach und leicht zu zerreißen, aber alle zusammen verweben mich in ein Netz, aus dem es kein Entrinnen gibt. So ähnlich hat sich Gulliver wohl gefühlt.

Udo rappelt sich hoch, sein Mund verlässt seinen bisherigen Aufenthaltsort mit einem nassen Geräusch.

„Ich muss Dich einfach noch Mal haben!" raunt er seiner Freundin zu und schiebt sich auf sie. Dabei erkenne ich nun das Volumen seiner Erektion im Verhältnis zu seinem Körper. Sieht schön groß aus, aber nicht zu groß.

„Du bist unersättlich!" Ihre Stimme klingt zärtlich. Sie legt sich für ihn auf den Bauch und nimmt die Beine auseinander. Er kniet sich dazwischen und führt mit der Hand sein Glied in die schattige Fuge. Sie drückt den Po hoch, und gleich darauf verkündet ein doppelter Seufzer, dass er eingedrungen ist. Vorsichtig lässt er sein Gewicht auf sie sinken. Dann beginnen seine Stöße. Ich sehe nur noch die Umrisse der beiden Körper und ihre Bewegungen. Das Bett knarrt wieder los.

„Das ist toll, Dich so zu ficken!", keucht er gegen ihren Hinterkopf. Sie kichert lasziv. Ich lausche verblüfft. Bisher dachte ich immer, dass Sex so wortlos abläuft wie in den Filmen. Höchstens untermalt von romantischer Musik.

„Beim zweiten Mal ist es intensiver. Da komme ich mir dünnhäutiger vor."

Von Evelyn kommt nur ein kurzes zustimmendes Brummen.

„Ich liebe es, wenn ich bei jedem Stoß deinen Arsch an meinem Bauch spüre."

Dazu sagt sie nichts. Stöhnt nur.

„Das fühlt sich so geil an!"

Endlich kapiere ich. Dieser Verbalsex gilt mir! Ein weiterer Wollfaden, der sich um meine Schenkel schlängelt. Auf eine subtile Weise sind wir nun zu dritt in diesem Spiel gefangen.

„Ich will deine Brüste streicheln!", verlangt er drängend. Sie dreht sich etwas, so dass er eine Hand unter sie schieben kann.

„Mmmh, Dein Busen ist der Wahnsinn! So groß und voll! Das erregt mich total, wenn ich meine Finger so darum lege..."

Bei diesen Worten werden seine Bewegungen plötzlich langsamer, tiefer. Dringender.

„Warte...", flüstert sie.

„Nein!", keucht er und dehnt seine Stöße noch länger. „Ich will jetzt! Mir ist egal, ob Du kommst oder nicht..."

Beim letzten Wort stöhnt er laut auf und verharrt mit weit zurückgebogenem Oberkörper. Dann schüttelt der Orgasmus ihn durch wie ein Kätzchen, das im Genick gehalten wird. Er bricht ächzend auf ihr zusammen, fest im Griff seiner Lustentladungen. Ich sehe, wie sie die Beine anwinkelt, ihn von hinten an sich zieht und mitgeht. Zum Höhepunkt kommt sie nicht, aber ich habe den Eindruck, dass ihr dies nicht so wichtig ist. Sie genießt es jedenfalls, im Halbschlaf von ihm durchgevögelt zu werden.

„Wow!" Udos Stimme ist nur ein erschöpftes Murmeln. „Das machen wir jetzt immer so."

Evelyn kichert schläfrig. Um ein Haar hätte ich auch losgelacht. Hysterisch losgelacht. Ich weiß vermutlich besser als sie, was ihr Lover damit meint.

Lautlos schleiche ich in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Den Griff drücke ich in Zeitlupe, um nur ja kein verräterisches Geräusch zu verursachen.

Mindestens zwei oder drei Stunden liege ich noch wach auf der Matratze, die Augen weit geöffnet, die Finger spielerisch auf meine feuchte Scham gelegt. Die Eindrücke dieser aberwitzigen Nacht flirren durch meinen Kopf. Bilder, Laute, Worte, Bewegungen. Mein Körper ist so quicklebendig und präsent, als hätte ich gerade ein Volleyballspiel mit anschließender Dusche und Sauna hinter mir.

Irgendwann geht das in einen unruhigen Schlaf über. Ich träume von Martin. Was genau, das weiß ich später nicht mehr, aber es hatte etwas mit seiner Hand in meinem Slip zu tun.

***

Punkt acht Uhr rattert mein billiger Wecker. Schlaftrunken fahre ich auf, sehe mich verständnislos um.

Ach so, richtig. Ich bin in Heidelberg. In meiner neuen Studentenbude. Ich studiere Volkswirtschaft im ersten Semester. Frisch importiert aus der tiefsten oberschwäbischen Provinz. Aus Wäglingen, Ostalbkreis, 2200 Einwohner. Es ist Freitag, der 16. November 2019, verkünden die roten Digitallettern der Nachttischuhr.

Aus der Küche wehen Musikfetzen zu mir herüber. Evelyn hat ein prähistorisches Radio aus Nussbaumholz auf dem Kühlschrank stehen, sie liebt es wie ein altes Haustier. „Never can say goodbye, ahaha, ahaha...", trällert sie laut und falsch mit den Pet Shop Boys.

Langsam dringen wieder die Geschehnisse der Nacht zu mir vor. Der doppelte Liebesakt, dessen Zeuge ich wurde. Udo, direkt vor mir, nackt.

Oh Gott! Evelyn würde gleich in die Vorlesung gehen, er war noch in der Wohnung. Ich kann ihm unmöglich unter die Augen treten. Aufstöhnend ziehe ich die Decke über den Kopf.

„Tschühüüüs! Bis heute Nachmittag!"

Die Wohnungstür kracht hinter Evelyn ins Schloss. Relative Ruhe bleibt zurück. Auch das Radio hat sie ausgeschaltet. Ich reiße mich zusammen und versuche, einen Schlachtplan aufzustellen.

Also: Udo schläft noch. Am besten dusche ich schnell, kleide mich an und gehe ebenfalls zur Uni. Ich habe zwar keine Vorlesungen, aber ich könnte mich ja mal ausgiebig in der Bibliothek umsehen. Das war uns auf der Einführungsveranstaltung wärmstens ans Herz gelegt worden, Online-Zugriff hin oder her. Mit ein wenig Glück unternehmen die beiden nach Evelyns Rückkehr etwas, so dass ich nicht auf Udo treffen werde. Wenn ich mir zwei Brote und Wurst mit aufs Zimmer nehme, kann ich den ganzen Abend darin verbarrikadiert bleiben. Perfekt!

Aus reiner Gewohnheit greife ich nur nach der Unterwäsche und stehle mich ins Bad. Erst unter der Dusche fällt mir ein, dass ich damit halb angezogen zurück in mein Zimmer muss. Na ja, vermutlich schläft Udo dann noch.

Die heißen Strahlen fühlen sich heute fast zu hart an, meine Haut scheint überempfindlich zu sein. Sind das Nachwirkungen? Ich stelle das Wasser schwächer und wasche mich schnell. Kurz stiehlt sich das Bild in meinen Kopf, wie mich Udo von oben bis unten einseift. Ich unterdrücke das, als sich meine Brustwarzen sofort aufrichten und mein ganzer Busen sacht pocht. Ich spüle den Schaum ab und reibe auch jeden Rest von Schlüpfrigkeit aus meiner Scheide. Dabei fühlte ich leises Bedauern.

Abtrocknen. Zähneputzen. Föhnen. Leider dröhnt der Föhn wie ein altersschwaches Düsentriebwerk. Das kann er unmöglich überhören.

Rudimentäres Schminken. Ein Haarreif in die Haare. Ich trage sie schulterlang, in meiner natürlichen Farbe, dunkelbraun. Mit dem Reif sehe ich erst recht wie ein kleines Mädchen aus, aber das ist mir jetzt egal.

Ein abschließender Blick in den Spiegel. Ich starre in mein Gesicht, ernst und schmal und blass. Die Augen verraten mich, ihr unruhiges Spiel gibt meine Ängstlichkeit preis. Ich runzle die Stirn und strecke mir die Zunge heraus, dann schlüpfe ich in die Unterwäsche.

Als ich mich vorbeuge, um meinen Busen ordentlich in den Körbchen zu verstauen, da bin ich froh, dass ich nur 70B brauche. Ich würde wahnsinnig werden mit einer Oberweite, wie beispielsweise Evelyn sie hat.

Doch, mit meinem Oberkörper bin ich ganz zufrieden. Auch die Beine sind in Ordnung. Schlank und gerade und lang genug, um bei meiner Körpergröße von 1,63 m nicht „kurz" auszusehen. Nur meine Hüften finde ich deutlich zu ausladend, und meinen Hintern zu fett. Na ja, fett ist vielleicht übertrieben. Normal halt. Aber ich liebe die Ästhetik diese spindeldürren, lang aufgeschossenen Models mit den schmalen Ärschen. Zu schade, dass ich nie so aussehen werde.

So. Fertig für den Tag. Bereit für die Welt.

Hm. Wirklich?

Ja, bestimmt! Ich setze ein zuversichtliches Lächeln auf die Lippen und öffne die Tür.

Udo sitzt in der Küche, genau auf meinem Platz von letzter Nacht. Er hat nur eine Unterhose an. Als ich erscheine, lächelt er einladend.

„Guten Morgen", verkündet er fröhlich.

„Morgen." Meine Stimme klingt deutlich verhaltener. Mir ist überdeutlich bewusst, dass ich halbnackt in der Tür stehe, nur mit Slip und BH, den zusammen geknüllten Schlafanzug vor die Brust gedrückt. Warum zum Teufel habe ich den bloß nicht wieder angezogen?

„Na? Hast Du die Show genossen?", fragt er lauernd.

„Show?" Ich markiere verzweifelt Ahnungslosigkeit.

Er lacht nur. „Weißt Du, von da drin kann man ziemlich genau sehen, ob jemand in einem hellen Pyjama vor der Tür steht oder nicht."

Oh nein!

Ich starre sein breit grinsendes Gesicht an und warte darauf, dass der Küchenboden sich unter mir öffnet und mich verschlingt. Aber den Gefallen tut er mir nicht. Udo sieht aus, als müsse er an sich halten, um sich nicht vor Lachen auf dem Boden zu wälzen.

„Ertappt!", kräht er vergnügt und rührt in seiner Kaffeetasse. „Die Kleine hat die Show sehr wohl genossen."

Auch mein schrecklicher Laserblick funktioniert heute Morgen leider nicht richtig. Sonst würden jetzt die rauchenden Reste seines Schädels hinter ihm an der Wand kleben.

„Ach, schau doch nicht so böse drein", kichert der blöde Kerl. „Mir hat´s ja genauso gefallen. War nur Spaß, ehrlich!"

„Pfff!"

Mit majestätisch hochgeworfenem Kopf will ich mich abwenden und in mein Zimmer entschweben. Die Schlafanzughose fällt mir allerdings aus den nervösen Fingern, und bis ich mich danach gebückt habe, hat das den beabsichtigten Effekt ruiniert. Ich starre auf den weichen Stoff in meinen Händen und muss schlucken. Das Brennen in den Augenwinkeln fühlt sich verdächtig heiß an.

Zumindest diese Schmach möchte ich mir nicht auch noch antun! Nicht vor seinen Augen in Tränen ausbrechen wie ein kleines Mädchen. He, ich bin erwachsen! Ich bin an einer echten Universität eingeschrieben. Ich kann verdammt hart im Nehmen sein, ganz ehrlich.

„Ich glaube, du hast noch nie jemand beim Vögeln zugesehen, richtig?" Udo reckt sich genüsslich auf seinem Platz. „Wahrscheinlich bist du sogar noch Jungfrau!"

„Quatsch!", stottere ich überrumpelt und könnte mich ohrfeigen, so schwach kommt das heraus.

Udo reißt die Augen auf, seine Kinnlade verliert den Halt.

Oh nein! Das war nur eine kleine Bosheit, er hatte das gar nicht ernst gemeint! Und ich falle so darauf herein! Mein Gesicht brennt bis hoch zur Stirn. Blindlings fahre ich herum und stürze in mein Zimmer, haue die Tür ins Schloss. Stelle mich ans Fenster, keuchend, ohne die Straße unten auch nur wahrzunehmen.

„Maren?"

Es klopft. Das Knacken der sich öffnenden Tür. Ich erstarre. Will er etwa in meinen Raum kommen?

„Maren, es tut mir leid. Ehrlich!"

Schritte hinter mir. Zwei warme Hände auf meinen hochgezogenen Oberarmen. Ich habe ihn nicht eingeladen, aber ich schaffe es auch nicht, ihn einfach rauszuwerfen. Mein Inneres ist ein einziges Chaos.

„Tut mir wirklich leid!", wiederholt er leise. Seine Nähe produziert umgehend eine Gänsehaut auf meinen Schultern. „Ich wollte dich nicht verspotten. Ich wusste nicht... Ich meine, klar, du bist jung. Aber so toll, wie du aussiehst, da hätte ich nie gedacht, dass du, äh, also, dass du noch gar keine Erfahrungen hast."

Verblüfft drehe ich den Kopf, sehe ihn an. Für einen Moment vergesse ich die Unerträglichkeit der Situation.

„Ich sehe toll aus?", frage ich nach.

„Aber -- klar!," meint er im Ton, als hätte ich gefragt, ob es im Winter kalt sei. „Einfach super siehst du aus." Er schnaubt amüsiert. „Als ich dich gestern Abend beim Essen zum ersten Mal gesehen habe, da hat Evelyn gleich gesagt, ich solle dir nicht so nachstarren. Sie weiß es ganz genau. Du stellst nur dein Licht unter den Scheffel, scheint mir."

Mein Kopf dröhnt wie eine Glocke, als ich mit diesem Gedanken ringe. Mir ist klar, dass ich nicht so übel aussehe. Aber ich habe mich nie als besondere Schönheit empfunden. In meiner Klasse gab es immer Mädchen, die strahlender schienen als ich. Attraktiver. Irgendwie großartiger. Die nicht so formlose Klamotten trugen.

Im Sommer fühle ich mit Jeans und einer Bluse gut bedient, und ab Oktober habe ich fast durchgehend einen weiten Pullover übergestreift. Der Grund dafür liegt vielleicht nicht ausschließlich im Bedürfnis nach Wärme. Es ist noch nicht so lange her, dass mein Busen von zarten Hügelchen plötzlich zu deutlichen Halbkugeln schwoll. Jeder fremde Blick darauf bringt mich aus dem Konzept, egal ob er aus männlichen oder aus weiblichen Augen stammt.

„Ist alles ok mit dir?", fragt Udo besorgt. Ich weiß nicht, ob ich nicken oder den Kopf schütteln soll. Also probiere ich es mit einem unsicheren Lachen.

„Pass auf! Ich verliere kein Wort mehr darüber, dass du Jungfrau bist, und du sagst Evelyn nicht, dass ich mich wie ein kompletter Idiot aufgeführt habe, ok?", schlägt er vor und drückt meine Arme.

Ich zucke mit den Schultern. „Naja, es stimmt schon. Ich bin halt noch unberührt. Und ich habe wirklich noch nie gesehen, wie zwei andere Leute, äh, miteinander schlafen. Real, meine ich."

Erstaunt höre ich mir selbst zu. Warum bei allen Heiligen erzähle ich ihm das? Er gibt einen verstehenden Laut von sich und berührt mich erneut. Dabei steigt ein Hauch seines Körpergeruchs in meine Nase, irgendwo zwischen frisch gemähter Wiese, geröstetem Kaffee und etwas Dunklem, Leckeren. Moschus? Mir läuft förmlich das Wasser im Mund zusammen und fast hätte ich mich umgedreht, um an ihm zu schnuppern. Dann wird mir klar, dass der Liebesduft der Nacht noch an ihm kleben muss. Wieder eines dieser Wollfädchen, diesmal durch die Geruchsnerven geschossen.

„Ich wollte dich nicht verärgern oder schockieren." Seine Stimme ist eine sonore Vibration nahe an meinem Ohr. „Für mich war das ein Spiel. Ich dachte, für dich auch. Das war anscheinend falsch."

„Schon ok. Ich bin nicht böse", sage ich und atme tief durch. Drehe mich herum.

Er löst seinen Griff, lässt die Arme hängen. Sieht mich unsicher an, keinen Schritt von mir entfernt. Sein Blick rutscht tiefer und mir fällt wieder ein, dass ich nur Unterwäsche anhabe. Na ja, wenn ich wirklich so gut aussehe, dann ist es wohl nicht allzu schlimm, dass er ein paar Quadratzentimeter Haut von mir sieht, oder? Schließlich habe ich ihn auch schon nackt gesehen. Ganz nackt sogar. Sogar seinen...

Er blinzelt ungläubig. Sein Mundwinkel zuckt. Er blickt mir hastig in die Augen, sein Grinsen kann er jedoch nicht völlig unterdrücken.

Was zum...?

„Oh!"

Als ich an mir herunter sehe, da verstehe ich. Offenbar hatte ich mich nicht sorgfältig genug abgetrocknet. Der weiße BH ist mit dunkleren Feuchtigkeitsflecken überzogen, der dünne Stoff wirkt halb durchsichtig. Viel schlimmer allerdings: Meine Brustwarzen sind geschwollen und sehen riesig aus. Sie stechen durch die feine Textur der Körbchen wie reife Himbeeren.

Ich blicke ihn wieder an. Mein Kopf ist leer wie eine ausgeraubte Schatzkammer. Erneut erhasche ich eine Nase von seinem rassigen Duft, schwerer diesmal, intensiver. Der Augenblick dehnt sich wie flüssiges Glas.

„Maren...", flüstert er und greift zögernd nach meinen Oberarmen. Die Berührung lässt mich zusammenzucken, und ich hole unwillkürlich tief Atem. Dadurch hebt sich mein Busen unübersehbar, und wir beide schauen neu hin. Meine Titten prickeln überall und mein rascher Herzschlag klopft darin. Die Spitzen ragen steif heraus und erzittern unmerklich im Takt des Pulses.

Mir fällt ein, dass mein Biologiebuch aus der Mittelstufe behauptete, bei starker Erregung würden weibliche Brüste um bis zu einem Drittel ihres Volumens anschwellen. Das hatte ich nie geglaubt. Jetzt kann ich förmlich spüren, wie das Blut hineinströmt, wie die weiche Form sich dehnt.

Udo ist völlig gebannt, er starrt meine Brust an, als hätte er noch nie eine gesehen. Dann, bevor ich einen klaren Gedanken fassen kann, hebt er eine Hand und streicht hauchzart über den linken Hügel.

Die Berührung löst so etwas wie einen elektrischen Schlag aus. Ich zucke zusammen, meine Brust prickelt nach der Entladung. Aber so richtig erschüttert bin ich erst, als ich merke, dass mein Körper sich am liebsten nach vorne werfen würde, meinen Busen fest gegen seinen Griff drücken. Die pochende Knospe schreit förmlich danach, vollflächig umfangen und gestreichelt zu werden.

Mit einem Wimmern fahre ich zurück, klammere mich an das Fensterbrett. Udos Hand hängt noch eine Sekunde in der Luft. Dann wacht er aus der Trance auf und nimmt sie verlegen herunter. Seine Unterhose hat sich hart ausgebeult. Ich erkenne sogar die Umrisse seines Schwanzes unter dem gedehnten Stoff.

Wir tauschen einen ratlosen Blick. Offenbar fühlt Udo sich ebenso verheddert wie ich.

„Ich... gehe jetzt besser", erklärt er mit flacher Stimme. Ich nicke. Doch er rührt sich nicht. Er steht nur da, keinen Meter vor mir, atmet genauso schnell wie ich, und starrt mich so hungrig an wie ein Wolf das angepflockte Ziegenkitz.

„Ich will dich nicht bedrängen oder so." Sein Tonfall klingt nun beruhigend, als ob er mit einem verschreckten Tier spricht. Idiotischerweise funktioniert das sogar. Ich schaffe es, ein paar meiner angespannten Muskeln loszulassen. Udo sucht nach Worten und fährt fort: „Es ist nur so, dass für mich die letzte Nacht ein unglaubliches Highlight war. Ich meine, mit Evelyn ist es immer toll im Bett. Aber noch dazu mit dir als Zuschauerin, das war einfach..." Er grinst hilflos und zuckt die Schultern.

„Schon okay", bringe ich heraus. „Es ist ja nichts passiert. Ich bin dir nicht böse. Du kannst nichts dafür, dass ich so verklemmt bin."

„Das stimmt nicht." Er schüttelt den Kopf, ernst. „Ich hätte bemerken müssen, dass du keine Erfahrung mit so was hast. Es ist meine Schuld, wenn dich das überfordert und du blöde Erinnerungen mitnimmst."

„Das überfordert mich überhaupt nicht!", behaupte ich und strecke das Kinn vor. Die Wut ist wieder da, herrlich heiß, mitten im Bauch. Was bildet sich dieser Blödmann nur ein? „Im Gegenteil. Ich fand es sehr lehrreich. Wenn ich schon selbst keine Ahnung habe, dann muss ich ja wohl dankbar für den Anschauungsunterricht sein, oder?"

„Soso." Er hat schon wieder dieses überhebliche Grinsen aufgesetzt. Ich könnte ihn hauen!