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Familie Undercover 03/12: Kontakt

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„Uh, ich dachte..."

„Na?" Er zog eine Augenbraue hoch. „Noch Fragen? Oder Widerworte?"

„Nein." Ich grinste zurück. „Keine Fragen."

„Sehr schön." Er zog seine Hände zurück. Nicht ohne Bedauern, wie ich spürte. „Heute sind alle zuhause, da geht nicht mehr. Aber ich möchte trotzdem, dass du an unserer, hm, Beziehung weiterarbeitest."

„Das möchte ich auch", versicherte ich ihm mit treuherzigem Augenaufschlag. „Und wie!"

„Sehr gut." Er trat zurück. „Dann bis morgen beim Frühstück."

Mit einem Nicken wandte er sich ab und räumte die Werkzeuge zusammen. Ich stellte die Wasserwaage hin und flüchtete mit klopfenden Wangen. In welche unmögliche Situation stürzte er mich denn nun schon wieder? Und warum zum Teufel ging dieses idiotische Grinsen nicht von meinem Gesicht runter?

„An der Beziehung weiterarbeiten, aha", schnaubte ich vor mich hin, als ich durch die Tür des Hofgebäudes marschierte.

„Was sagst du?" Joss drehte sich um. Er zog an der Garderobe sich gerade eine leichte Jacke über.

„Oh, nichts weiter." Ich entwickle nur gerade die Beziehung zu deinem Papa weiter, fügte ich in Gedanken hinzu und musste immer noch grinsen wie eine Bekloppte.

„Nichts weiter?" Er schaute skeptisch drein. „Dafür bist du ja erstaunlich gut drauf, scheint mir."

„Was willst du denn mit der Jacke?", fragte ich als Ablenkung zurück. „Es hat doch noch knapp dreißig Grad draußen, und heute wird es bestimmt warm bleiben."

„Oh, einfach so." Er sah gequält aus und schob sich an mir vorbei. „Ich mag eben Jacken. Schönen Feierabend!"

Ich blickte ihm hinterher, wie er mit hochgezogenen Schultern über den Kies schritt und runzelte die Stirn. Da stimmte etwas nicht, das sagte mir mein siebter Sinn. Sollte ich ihm nachgehen? Doch ich zuckte nur die Schultern. Jeder hatte so seine Geheimnisse, nicht wahr?

Mara schien ebenfalls ausgeflogen. Aus ihrem Zimmer drang keine Musik, wie sonst immer, wenn sie drin war. Ich hatte also das Stockwerk für mich. Sehr schön! Die Aufgabe, die mir mein Vater übertragen hatte, vertrug keine Zaungäste. Schließlich wollte ich sie sehr ernst nehmen. Er würde sicher danach fragen, und bei dem Gedanken an den zu erwartenden Gesprächsverlauf musste ich vor mich hin kichern.

In Windeseile war ich aus dem blöden Blaumann geschlüpft und huschte in Unterwäsche ins Badezimmer. Sogar das Shirt staubte vor Dreck, als ich es mit spitzen Fingern auszog. Schnell unter die heiße Dusche und den Schmutz des Tages abgespült.

Ich drehte mich wohlig unter den heißen Strahlen und wusch mich gründlich. Zur Reinigung und auch als Vorbereitung des Kommenden. Das machte die Haut überall hübsch weich und empfindsam. Nett! Im Internat hatte ich mich nie unter der Dusche selbst befriedigt, denn da konnte jederzeit jemand reinkommen. Umso mehr genoss ich nun den Luxus, Raum und Zeit nur für mich zu haben.

Ich räkelte und streckte mich nach Herzenslust, während wohligwarmes Wasser über meine Haut spülte und mich aufweichte, äußerlich und auch innerlich. Das Badezimmer füllte sich mit Dunst und erinnerte bald mehr an einen Dschungel als einen Funktionsraum zur Körperhygiene.

Wie sollte ich es machen? Wie machte man es überhaupt unter der Dusche. Da hatte ich kaum Erfahrung, höchstens ein paar halbe Erinnerungen an entsprechende Filmsequenzen. Versuchsweise lehnte ich mich an die geflieste Rückwand, die vom Wasser schön angewärmt war. Die Augen musste ich schließen, die Brause befand sich genau über mir. Ich lauschte dem Prasseln des Wassers auf dem Kopf nach und streichelte über meine Arme und meine Vorderseite.

So geil war ich gar nicht drauf, stellte ich fest. Die Schlepperei des Tages hatte meine untrainierten Arm- und Rückenmuskeln beansprucht, ich fühlte mich eher schlapp. Eine sanfte Bauchmassage, mit beiden Händen im Uhrzeigersinn. Das fühlte sich gut an, aber nicht unbedingt erregend. Auch als ich tiefer fasste und die Region um die Klit streichelte, da löste das nur ein zurückhaltendes Echo aus. Sollte ich es einfach bleiben lassen?

Nein. Mike hatte mir den Auftrag gegeben. Ich wollte ihm nicht morgen eine weitere Aufsässigkeit gestehen müssen. Nicht nach der Geschichte mit dem Helm. Er wusste, was er tat, und warum er etwas von mir verlangte. Mir blieb nur, mich seiner Führung anzuvertrauen.

Warmes Wasser floss über mein Lächeln. Ja, ich wollte meinem Vater vertrauen. Er wusste, was gut war. Was richtig war für mich. Davon musste ich einfach ausgehen, ansonsten ergab das alles keinen Sinn. Und aufregend war es ja immer mit ihm -- oder etwa nicht? Huh, wie es mir reingefahren war, als er mich vorhin plötzlich so anfasste!

Automatisch umfasste ich meine Brüste, wie er es getan hatte. Streichelte mich. Stellte mir vor, es wären seine Finger, die über die Knospen glitten, die Haut rutschig vom Wasser. Die Berührungen schlugen sofort Funken. Besser! Ich seufzte erleichtert und vertiefte mich in die Fantasie. Es war Mike, mein Vater, der hier mit mir unter der Dusche stand und mich liebkoste.

Meine Güte, das ging aber ab! Jetzt fühlte ich mich aufgekratzt und lebendig, keine Spur mehr von Erschöpfung. Unter Schnaufen und Seufzen entspannte ich mich im Wasserstrahl und ließ meinen imaginären Vater mich immer intimer anfassen. Er erforschte die Einbuchtung der Taille zu beiden Seiten und streichelte tiefer, über die Hüften. Und Schenkel. Erst außen, dann innen. Ganz weich, ganz sensitiv dort. Hmm!

Mir entfuhr ein Stöhnlaut, als ich mich jetzt an der Perle berührte. Ich wusste ja, wie es sich anfühlte, wenn Mike das tat. Die Fantasie verschwamm mit den Erinnerungen vom Vorabend, von unserem Stelldichein im Pool. Was hatte er gespürt? Ich tastete mit den Fingerspitzen über den Venushügel und versuchte, mir das vorzustellen. Wie er durch die nassen Härchen meines gestutzten Trapezes kämmte. Wie er auf die Falten darunter stieß. Die Spalte. Sanft darüber rieb. Hinein, ein wenig. Wie die Kuppe des Mittelfingers plötzlich leichter glitt, überzogen von schlüpfrigen Sekreten.

„Mh, ja...", hauchte ich und versank endgültig in diesem Traum. Alles war so einfach, so klar. Meine Hände wussten genau, was sie tun mussten. Die eine streichelte meinen Hals, meine Kehle, und ging dann zu den Brüsten. Die andere krabbelte zwischen den Beinen und reizte mich von unten. Ein Finger spielte in die Öffnung dort und fand weiteren Schleim. Mein Unterbauch fühlte sich hellwach und hungrig, der Puls pochte vernehmlich durch die Mitte.

„Meine kleine Tochter mag es also, von ihrem eigenen Vater begrabscht zu werden, nicht wahr?", murmelte der Mike in meinem Kopf.

„Und wie!", hauchte ich. „Mach weiter, bitte!"

Er und ich machten weiter. Bald ließ ich drei Finger Kreise über der Perle ziehen und genoss das sprühende Prickeln, das dies weiter innen auslöste. Das Wasser spülte den Muschisaft ständig weg, doch von innen kam genügend Nachschub. Ich genoss es, wie das dickflüssig glitschte. Mike auch. Mein Atem ging schneller, behindert von dem dicken Dunst, der in der Luft stand.

„Jetzt fasse ich dir richtig rein!"

„Oh ja..."

Ich drängte zwei Finger in die Muschi und stöhnte laut auf. Meine Schenkelmuskeln arbeiteten, das Becken ging vor und zurück. Wie köstlich, dieser Zugriff, diese intime Zudringlichkeit. Mein Vater tastete die weichen Schleimhäute ab und drückte die Fingerspitzen abwechselnd in verschiedene Richtungen. Lust sickerte durch meine Knochen wie flüssiges Metall. Meine Füße gingen von selbst auseinander und verbreiterten den Stand, damit ich die Beine weiter öffnen konnte.

„Mhh..."

Immer schneller, immer direkter stimulierte ich den elektrisch bitzelnden Punkt zwischen meinen Fingern. Die Ladung baute sich auf, aufregend langsam. Meine Brüste fühlten sich prall und geschwollen an und spannten deutlich. Die Nippel ließ ich für den Moment in Ruhe. Es genügte völlig, mich am Bauch oder am Hintern anzufassen und mir vorzustellen, das wäre der suchende Griff von Mike.

„Mir scheint, mein Töchterchen will von mir richtig gefickt werden", ertönte sein Raunen in meinem Kopf. „Könnte das zutreffen?"

„Ja!" Ich stemmte mich hoch. „Mach schon..."

Ich wollte es, so sehr! Mein ganzer Leib brannte vor Sehnsucht, vor Hunger. Warum war dieses Gefühl nur so stark? Viel stärker, als ich es von anderen Fantasien kannte. Von solchen ohne Vater.

Das Lachen von Mike zwischen meinen Schläfen. „Da ich nicht wirklich bei dir unter der Dusche bin, musst du mir schon ein wenig helfen."

Ich wischte mir das Wasser aus den Augen, mein Blick hetzte durch den Dunst, über das Waschbecken, das Ablagebrett. Ah! Ich drückte die Klarglastüre auf und tappte tropfnass hinüber vor den Spiegel. Meinen eigenen Blick vermied ich, stattdessen angelte ich nach der Bürste, die ich erst vor zwei Tagen in der Stadt erstanden hatte. Ein billiges Plastikding aus dem Drogeriemarkt in quietschlila. Doch der Griff hatte das richtige Format und war auf allen Seiten abgerundet.

Mit der Bürste und einem unterdrückten Kichern suchte ich wieder die Wärme der Dusche auf und nahm meinen Platz an der Wand wieder ein. Hm -- das gefiel mir nicht, ich wollte eine entspanntere Position. Also kniete ich mich auf die rutschigen Bodenfliesen, die Beine hübsch breit, und brachte den Knauf meines Ersatzdildos an den Eingang.

„Ja, knie dich hin, ich will dich von hinten", säuselte mein Vater in mein Ohr.

„Hier..." Ich drückte den Po hinten hoch und spielte mit der Spitze über den Kitzler. Der Reiz flackerte eher zurückhaltend, doch darum ging es auch nicht mehr. Ich wollte etwas Großes, Hartes, Dickes spüren. In mir. Jetzt gleich!

Mit geschlossenen Augen und weit aufgerissenem Mund drückte ich den Griff in mich und stöhnte selig, als ich spürte, wie er mich weitete und immer tiefer drang. Zu glatt und zu hart für einen männlichen Penis, aber über solche Feinheiten war ich hinaus.

„Ja! Fick mich, Mike!", keuchte ich und bewegte Becken und Hand gegenläufig, um die Reibung und die Tiefe zu optimieren.

„Ich liebe es, meine kleine Tochter zu ficken", flüsterte er in mein Ohr. „Ich weiß schon lange, dass du es bist. Ich habe nur so harmlos getan, damit du es willst. Mh, bist du schön eng."

„Ja... ja..." Ich schwelgte in dem Gefühl, wie der starre Eindringling sich immer wieder tief in meinen Leib bohrte. Das war nicht mehr liebevoll, das war aggressiv, hart und fordernd. Und machte mich furchtbar heiß. Ich japste, zunehmend höher, und ging mit dem Unterleib vor und zurück, während ich die Bürste gegenläufig bewegte. Das Ding schlug grelle Funken, wenn es sich in mein Fleisch presste, ganz innen. Unter Keuchen spielte ich mit den Beckenbodenmuskeln und drückte immer wieder fest auf die Klit.

„Lass es kommen...", hauchte Mikes Stimme.

„Ja... ja... uhhh.... uhhhhhh... UUUUHHHH..."

In Zeitlupe rauschte der Orgasmus heran. Ich bog mich zurück und sog die Feuchtluft in die Lungen, schlürfte sie beinahe, voller Genusssucht. Dann warf es mich nach vorne. Ich stieß einen klagenden Laut aus und fand mich vornüber gekauert wieder, die Stirn auf die nassen Fliesen vor mir gedrückt. Meine Knie und Schenkel schlossen sich, die Muschi klammerte sich um den Plastikstab und ich überließ mich dem Beben und Rütteln, das aus meinem Zentrum aufstieg und sich so unfassbar gut anfühlte. Wie herrlich, wenn man so lange und so ungestört in diesem Gefühl schwelgen konnte, so...

Ein Geräusch, als ob jemand die Glastüre der Dusche aufreißen würde, ein Schwall Kühle auf meiner überhitzten Haut.

„Siena? Um Gottes Willen -- was hast du denn?"

Zitternd drückte ich mich hoch und blinzelte, während mein Unterkörper immer noch von selbst vor sich hin arbeitete und Ekstasewellen durch meine Glieder schauerten. Mara kauerte vor mir, die Augen vor Schreck geweitet.

„Krampf! Uh... uuhh....", stieß ich hervor und kämpfte gegen den Lachzwang, der aus meiner Kehle hochsprudelte.

„Komm, ich helfe dir." Sie nahm meine Hand und wollte mich hochziehen. Nicht gut -- wenn ich jetzt aufstand, würde ein pinkfarbener Bürstenkopf zwischen meinen Beinen hängen, wahrscheinlich triefend von meinen Säften.

„Nein!" Ich schob sie weg. „Äh... hol mir bitte ein Glas Mineralwasser. Ganz kalt, mit ganz viel Sprudel drin. Das hilft meistens."

„Bin sofort zurück!"

Sie stürzte hinaus und ich brauchte ein paar Atemzüge, bis ich mich hochkämpfen und die Bürste herausziehen konnte. Ich taumelte zum Waschtisch, riss die Schranktüre auf und schob das Corpus Delicti in mein Necessaire. Darum würde ich mich später kümmern.

Als Mara eine Minute später zurückkam und mir ein großes Glas Sprudel in die Hand drückte, hatte ich die Dusche abgestellt und hing ich über dem Waschbecken.

„Danke!" Ich trank gierig. Das musste ich nicht mal spielen.

„Hast du das öfter?" Sie musterte mich besorgt.

„Manchmal." Ich gab ihr das Glas zurück, richtete mich stöhnend auf und massierte mir den Unterbauch. „War wohl die Anstrengung heute. Demnächst kriege ich meine Regel."

„Vielleicht solltest du morgen aussetzen", schlug sie vor.

„Nein!" Ich schüttelte den Kopf und legte die Finger um ihren Arm. „Bitte sag deinen Eltern nichts davon. Ich will nicht schon am zweiten Tag ausfallen. Wie sieht denn das aus? So schlimm ist es ja nicht. Das kennst du doch sicher auch, oder?"

„Regelschmerzen? Klar." Sie grinste. „Weißt du, was mir da immer ganz gut hilft?"

„Was denn?"

„Das gute, alte Hausmittel. Eine ausführliche Runde Masturbationsentspannung."

„Echt?" Ich riss die Augen auf in gespieltem Erstaunen. Nein, ich durfte jetzt nicht lachen! Nicht mal kichern. Das würde nur zu einem hysterischen Wieheranfall führen, so stark, dass sie mich direkt in die Klapse steckten.

„Probier´s auch mal." Ein verständnisinniges Zwinkern. „Schaden tut sowas ja nie."

„Äh, gut." Ich lächelte sie lieb an und drückte ihren Arm. „Danke, Mara. Es ist toll dass wir so... so..."

„So verbunden sind?", half sie und strahlte mich an. „Das finde ich auch. Für mich ist es fast so, als hätte ich endlich eine Schwester bekommen."

Und sie umarmte mich stürmisch, so dass ihre Bluse ganz nass von mir wurde. Ich klammerte mich an sie und wusste nicht, ob ich losflennen sollte, oder gackern wie eine Verrückte.

Meine neue Familie! Ich mochte sie, ehrlich. Aber anscheinend besaßen alle ihre Mitglieder die Fähigkeit, mich emotional völlig aus dem Gleichgewicht zu hebeln.

***

„Heute machen wir früher Schluss", verkündete Mike und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich muss noch raus zum Richtwald und dort nach dem Rechten sehen. Lasst einfach alles stehen und liegen, morgen geht es weiter."

„Ah, sehr gut." Joss schob den Werkzeugkasten zur Seite. „Dann schaffe ich es ja früher an den See."

„Du gehst zum Fahlsee?" Mara sah ihren Bruder an. „Da wollte ich auch hin, mit ein paar Leuten aus der Schule."

„Äh -- nein, nicht der Fahlsee. Ich wollte, äh, rüberfahren zum Kieselteich."

Ich warf Joss einen verwirrten Blick zu. Warum lachte er so seltsam? Mara fand es wohl auch komisch, doch sie zuckte nur mit den Schultern und sah mich an. „Hast du Lust auf Baden, Siena? Dann lernst du auch mal ein paar Leute aus dem Städtchen kennen."

„Ja, geh ruhig mit Mara", meinte Mike. „Wenn du willst, kannst du aber auch mit mir kommen. Ich zeige dir den Richtwald."

Er hatte ganz normal gesprochen. Dennoch erfüllte mich sofort elektrische Spannung bis in die Haarspitzen. Er lud mich ein? Das konnte doch nur eines bedeuten!

Es war Mittwoch, gegen drei Uhr nachmittags. Am Vortag hatten wir lange gearbeitet, abends war ich zu kaputt für irgendwas und fiel direkt nach dem Abendessen ins Bett. Heute ging es schon ein wenig leichter, nachdem ich den Muskelkater überwunden hatte. Meine Muskeln gewöhnten sich hoffentlich bald an die neuen Anforderungen.

„Ja. Wald klingt gut", antwortete ich ihm mit gemessenem Nicken und warf Mara ein entschuldigendes Lächeln zu. „Danke, Mara. Es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, ich verkrafte neue Leute noch gar nicht. Ihr vier reicht mir völlig, im Moment."

„Kann ich verstehen." Sie nahm den Helm ab und strich sich den Dreck aus den Haaren. „Dann ein andermal. Aber das mit dem Wald würde ich mir überlegen. Das ist ganz schön gruselig."

„Gruselig?" Ich blickte Mike an.

„Ach was", winkte er ab. „Im Richtwald wurden früher Prozesse durchgeführt. Tribunale und so. Deshalb heißt er so."

„Und die Leute dann dort aufgehängt", ergänzte Joss mit breitem Grinsen. „Oder verbrannt. Hexen, insbesondere. Das war praktisch, denn man musste den Brennstoff nicht erst in die Ortschaft transportieren."

„Das sind nur Legenden", schnaubte Mike. „Es gibt keine einzige bestätigte Überlieferung von einer Hexenverbrennung in Strackenfels."

„Außerdem ist Siena keine Hexe!", warf Mara ein und lachte. „Wenn, dann würden sie vermutlich mich verbrennen."

„Und sie hätten recht getan, harhar!" Joss stieß seiner Schwester die gestreckten Finger in die Seiten. Die quietschte auf und sprang aus dem Stand in die Höhe. Die beiden balgten herum und kitzelten sich gegenseitig, bis Joss beinahe über den Werkzeugkasten gestolpert wäre. Mike blaffte sie an, und sie ließen voneinander, beide außer Atem und breit grinsend.

„Also gut." Mike sah mich an. „Wir treffen uns in einer halben Stunde beim Auto."

Ich sah Mara an. „Kann ich zuerst duschen?"

„Klar." Sie klopfte sich ab und Staubwolken stiegen auf. „Ich glaube, ich fahre so zum See. Hinterher muss ich eh nochmal duschen."

„Wenn du so ins Wasser gehst, erzeugst du mehrere Meter dicke Sedimentschichten, so viel Dreck hast du an dir", spottete ihr Bruder.

„Immer noch besser als du. Der Kieselteich wird ein totes Gewässer sein, wenn du drin warst. Du hast doch seit Tagen nicht mehr geduscht, oder?"

„Was? Ich? Der König der Körperpflege? Der Held der Hygiene? Der, äh, Dschämpion der Duschkultur?"

Sie schlenderten hinaus und flachsten weiter. Mike und ich lächelten uns an. Schon wollte ich auf ihn zutreten, doch er schüttelte unmerklich den Kopf. Also trollte ich mich unter die Dusche und stand exakt dreißig Minuten später neben dem Audi. Ich trug eine abgeschnittene Jeans und ein enges Top in einen kühlen Blassgrün, dazu meine Sneakers. Unauffällig genug, aber darunter hatte ich meine beste Unterwäsche angezogen: ein sündhaft knappes Set in Signalrot. Die Haare lagen zu einem dicken Pferdeschwanz zusammengebunden am Rücken.

Mike schlenderte herbei und nickte mir zu, während er das Auto öffnete. Im Inneren war es glücklicherweise nicht allzu heiß, trotz der strahlenden Sonne am Himmel. Wir rollten die Einfahrt hinunter und nach rechts, über die alte Sennbrücke. Auf der Landstraße beschleunigte Mike, doch schon zwei Kilometer weiter bog er ab und rollte einen Waldweg entlang.

„Wurde in dem Wald früher tatsächlich Leute hingerichtet?", brach ich das Schweigen zwischen uns.

„Vermutlich schon." Er warf mir einen Seitenblick zu. „Macht dir das Angst?"

„Nein.", überlegte ich. „Eigentlich nicht. Das ist lange her. Davor habe ich keine Angst."

„Vor was hast du denn Angst, Siena?"

Gute Frage. Vor was hatte ich Angst? Vor dem Alleinsein, fiel mir ein. Nicht dem Zwischendurch-Alleinsein, wenn mal gerade niemand da war. Dem Mutterseelen-Alleinsein. Mutter tot, Stiefvater ein Arsch, echter Vater unbekannt, offiziell. Die Burg und diese vier Leute war alles, was zwischen mir und dem Vakuum standen. Aber das konnte ich ihm bestimmt nicht verraten.

„Davor, dass du mich nur benutzt und dann wegwirfst", sagte ich leise und musterte ihn.

„Das habe ich nicht vor", meinte er, den Blick auf den Weg gerichtet.

„Das glaube ich auch nicht." Ich schlang die Arme um meinen Körper. Hier im Schatten des Waldes war es wohl kühler. „Sonst hätte ich mich nicht auf dich eingelassen. Vor was hast du denn Angst, Mike?"

Er seufzte, strich sich über den Kopf und sagte nichts.

„Davor, dass Silvia etwas über uns herausfindet?", schlug ich vor.

„Silvia?" Ein überraschter Blick. „Nein. Davor nicht."