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Fünf Tage Schnee Teil 01

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„Du musst in Bewegung bleiben, sagte Elaine, dann wird dir gleich wärmer.

Die obere Wasserschicht ist richtig warm," erklärte Elaine, als Sarah bei ihre ankam.

„Und die an den Beinen ist wie in der Arktis," ergänzte Sarah. Elaine lachte laut.

„Komm wir schwimmen eine Runde. Du bist ganz schön braun geworden in den letzten Tagen, meinte Elaine. Ich wünschte, ich würde auch so eine Farbe be-kommen."

„Wenn die Ferien vorbei sind, hast du sicher auch eine schöne Bräune angenommen, meinte Sarah zuversichtlich. Im übrigen ist es mir egal, ob du braun bist oder hell. Ich mag dich so, wie du bist."

„Aber ich möchte schön sein, für dich," sagte Elaine, legte sich auf den Rücken und hielt sich mit rudernden Armbewegungen über Wasser.

„Du bist schön," antwortete Sarah und lächelte Elaine an.

Elaine ruderte mit ihren Armen zu Sarah.

„Gib mir einen Kuss, flüsterte sie," obwohl kein Mensch in ihrer Nähe war.

„Nicht hier, sagte Sarah, es könnte uns jemand sehen."

„Wer denn," fragte Elaine erstaunt.

„Die Badeaufsicht zum Beispiel, entgegnete Sarah. Der braun gebrannte Junge auf dem Hochsitz schaut schon die ganze Zeit mit dem Fernglas zu uns hinüber."

„Ich glaube nicht, dass er Angst hat, wir könnten ertrinken. Der hat ganz andere Interessen."

„Meinst du wirklich," sagte Elaine und schaute kurz zum Strand.

„Ich fürchte," er mag dich, sagte Sarah. Sie schaute Elaine dabei an und erwartete ihre Reaktion.

„Da hat er aber Pech, der Gute. Er sieht zwar nicht schlecht aus, aber ich liebe nun mal eine andere," sagte sie und schielte zu Sarah hinüber.

„Sag es noch einmal," flüsterte Sarah.

Sie schwammen nebeneinander auf den See hinaus.

„Ich liebe dich Sarah," sagte Elaine.

Sarah trocknete ihr Gesicht und ging zurück in den Laden.

Jenny wischte den Boden. Die Kunden hatten Schnee mit ihren Stiefeln herein getragen, der jetzt kleine Pfützen bildete. Sie stellte den Putzeimer in die Nähe der Ladentür, schloss sie und drehte ein kleines Schild vor der Scheibe um.

„Kurze Pause, sagte sie lächelnd und schaute zu Sarah. Jetzt gibt es erst mal Kaffee."

Sie gingen in die Küche und setzten sich an den Tisch.

„Ist alles in Ordnung," fragte Jenny.

„Ja, warum," fragte sie zurück.

„Ich meine daheim."

„Ach so, ja, es ist alles in Ordnung," erklärte Sarah.

„Das ist schön, dann machen sie sich mal keine Sorgen, es wird alles wieder gut."

„Was meinen sie Jenny," fragte Sarah etwas verwirrt.

„Mit dem Auto und dem Schnee," entgegnete Jenny.

„Ja, ja das, sagte Sarah schnell, das wird schon wieder."

Sie tranken ihren Kaffee.

„Sie haben eine schöne Küche, sagte Sarah, sie erinnert mich ein bisschen an die von meiner Tante. Die hatte auch so alte Schränke und Vitrinen. Ich will damit sagen, dass sie sehr schön sind," fügte sie noch schnell hinzu.

„Ich hab´ dich schon richtig verstanden Sarah, sagte Jenny lächelnd, es kommt einem vor, als wäre man in den Sechzigern, nicht war. Das ist meine erste und einzige Küche, sagte sie voller Stolz. Ich habe in diesem Haus alles so gelassen, wie ich es damals von meinen Eltern übernommen hatte. Nur die Küche, die hatte ich erneuern lassen. Ich hatte sie einst mit Jack ausgesucht."

„Jack, ihr Mann," sagte Sarah feststellend.

Jenny holte ein kleines, altes Foto aus dem Vitrinenschrank. Es war in Herzform zurechtgeschnitten. Auf einem ausgeblichenen Foto erkannte sie zwei Personen. „Das da bin ich, sagte Jenny und zeigte auf eine junge, hübsche Frau Anfang zwanzig. Und der da neben mir ist Jack."

„Ihr Mann, fragte Sarah.

„Nein, das ist Jacqueline wir waren von klein auf zusammen und beste Freunde. Später waren wir ein Paar."

Sarah zuckte zusammen.

„Jack war schon immer gerne wie ein Junge gekleidet, begann Jenny zu erzählen. Sie konnte auch so zupacken und half ihrem Vater, wo es nur ging. Sie war äußerst geschickt und handwerklich begabt. Ihre Familie lebte in einem Dorf hier in der Nähe. Der Vater war Hufschmied. Er kam oft zu uns und kaufte in unserem Geschäft ein. Jacqueline brachte er immer mit. So waren wir nicht nur in der Schule zusammen, sondern spielten auch oft hier bei uns im Haus. Wir hatten uns nicht gesucht und trotzdem gefunden. Später, nachdem meine Eltern tot waren, wollte ich sie zu mir holen. Die Aufnahme hier entstand etwa zu dieser Zeit. Wir hatten da schon ein längeres Verhältnis von dem keiner wusste. Bis heute. Für die Leute hier bin ich nur eine alte, einsame Frau, die keinen ab-bekommen hat. Jack sollte auf ein College gehen. Ihre Eltern zogen in einen anderen Bundesstaat. Wir haben uns nur geschrieben. Sie starb früh bei einem Autounfall. Und ich blieb allein. Das ist die ganze Geschichte. Sind sie jetzt enttäuscht," fragte Jenny und schaute Sarah an.

Sarah schaute ungläubig.

„Warum erzählen sie mir dass," fragte sie Jenny.

„Ich weiß, dass sie niemandem davon hier im Ort etwas erzählen werden. Im übrigen bleiben sie ja nicht lange," erwiderte sie.

Sarah betrachtete das Foto.

„Und ich weiß, wie sie sich fühlen," sagte sie nach langem zögern.

Sarah schaute erschrocken.

„Keine Angst, ich habe sie nicht belauscht, aber, als sie zu weinen anfingen und lauter wurden, habe ich einiges mitbekommen. Sonst hat niemand etwas ge-hört."

Sarah begann zu weinen. Jenny fasste Sarahs Hände.

„Es wird alles gut, tröstete sie Sarah, und es gibt für alles eine Lösung."

„Alles spricht gegen mich, sagte Sarah unter Tränen. „Ich bin für meine Familie, die ich über alles liebe, nicht normal. Sie tun so, als hätte ich Lepra. Sie be-handeln mich wie eine Aussätzige. Und nur weil ich einen Menschen liebe, der zufällig eine Frau ist," schluchzte sie.

„Ich kenne das," antwortete Jenny.

„Woher," fragte Sarah erstaunt.

„Es war nicht das Studium allein, warum Jack mit ihren Eltern wegzog. Ihre Mutter hatte uns eines Abends beim Sex in der Pferdebox ertappt und uns beide fast totgeschlagen. Nur mit Mühe konnten wir das verheimlichen. Ihre Eltern schwiegen und sagten nichts. Sie zogen weg und untersagten uns jeden weiteren Kontakt. Das Studium ihrer Tochter war nur vorgeschoben. Denn jeder fragte sie, warum sie weggingen. Schließlich war ihr Vater ein begehrter Hufschmied. Die Bauern brauchten dringend einen. Das ist der eigentliche Kern unserer Geschichte. Wäre das damals herausgekommen, dann wären sie im Dorf, bei ihren Freunden und Verwandten nicht mehr willkommen gewesen. Es war damals eine große Schande für sie. Ihre erwachsene Tochter macht es mit Mädchen.

Sie hatten schließlich andere Vorstellungen. Ihr Vater hatte auch schon einen jungen Burschen für sie ausgeguckt. Hinzu kam wohl noch, dass sie dachten, sie wären von Gott gestraft und mit einem Fluch oder was auch immer belegt worden. Sie waren sehr gläubige Menschen. Und was sie damals erleben mussten, war für sie wie Sodom und Gomorra. Jack und ich haben uns geliebt und unsere Liebe war sauber und rein, wie die Winterluft. So dachten wir."

Jenny wurde bei jedem Wort, das sie sprach leiser und leiser, als würde sie lang-sam in einen Nebel verschwinden.

„Für dich mein liebes Kind ist es noch nicht zu spät, sagte Jenny plötzlich. Es gibt immer einen Weg.Wenn sie wollen, sprechen wir heute Abend weiter, aber nur wenn sie wirklich wollen," sagte Jenny mit Nachdruck.

Es klopfte an der Ladentür. „Hallo Jenny, Kundschaft," rief eine Stimme.

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Anonymous
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Anonym
3 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 18 Jahren
Na Endlich!

Na endlich mal wieder eine Geschichte mit etwas Tiefgang hier auf Lit. Schön zu lesen, kleiner Kritikpunkt meinerseits wäre nur der Übergang zu den Rückblenden, der etwas lesefreundlicher abgesetzt werden könnte. Ich gebe aber zu, daß ich auch keine Ahnung habe wie. Ansonsten: Weiter so! Bin gespannt wie es weitergeht.

Andy43Andy43vor mehr als 18 JahrenAutor
Info des Autors

Eine meiner Erzählungen, die ich schon vor mehreren

Jahren fertiggestellt habe und hier erstmals einer

breiten Leserschaft vorstelle. Eine Geschichte

in der ich versuche, Vorurteile, Doppelmoral

und Ignoranz der Gesellschaft aufzuzeigen.

Ich hoffe, es ist mir gelungen.

Eine Geschichte mit einer iteressanten Wendung wie

ich meine.

Für konstruktive Kritik bin ich dankbar!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch

Andy43

AnonymousAnonymvor mehr als 18 Jahren
Weiter so !!!

Die Geschichte ist sehr schön geschrieben, einfühlsam und spannend.

Auf alle Fälle weiter schreiben!

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