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Fünf Tage Schnee Teil 03

Geschichte Info
Die Liebe zweier Frauen auf dem Prüfstand.
8.5k Wörter
4.33
33.1k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 09/12/2022
Erstellt 08/29/2005
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Andy43
Andy43
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Hallo Freunde! Vorab herzlichen Dank für die vielen Kommentare und persönlichen Mails. Leider war ich in der letzten Zeit beruflich eingespannt, so dass ich erst jetzt die Fortsetzung dieser Geschichte hochladen kann. Eine Geschichte mit einer interessanten Wendung, die sich in diesem Teil bereits ankündigt. Diese Geschichte habe ich bereits vor einigen Jahren geschrieben, aber noch keinem breiten Publikum vorgestellt. Über jede konstruktive Kritik bin ich dankbar. Weiter Teile folgen. Viel Spaß beim Lesen!

Euer Andy43.

*

„Die Wintersonne durchflutete mit ihrem frischen, rotgoldenen Licht den Raum. Sarah öffnete ihre Augen und reckte sich. Sie schaute auf ihre Uhr.

„Acht Uhr, Zeit zum Aufstehen," dacht sie. Sie ging ins Bad. Jenny war schon lange auf den Beinen. Es roch nach frischem Kaffee. Sarah machte sich im Bad fertig, zog sich an und ging nach unten.

„Ah, da sind sie ja, Sarah, sagte Jenny. Ich habe schon den Tisch gedeckt. Wir können gleich Frühstücken. Um halb Zehn beginnt die Kirche und um Zwölf gehen wir zum Feuerwehrhaus. Guten Appetit."

Jenny lächelte und war guter Dinge.

Nach dem Frühstück traten beide durch die Ladentür auf die Straße. Es war ein herrlicher Morgen. Die Sonne schien freundlich und der Himmel war wolkenlos blau. Die Luft war kalt und rein. Man spürte es bis in die Lungenspitzen. Die kleine Kirche stand fast am Ende der Hauptstraße. Es waren schon einige Leute in ihrer besten Sonntagskleidung unterwegs.

„Hallo Jenny," riefen Nachbarn von der anderen Straßenseite. Sie winkten. Jenny verschloss die Tür.

„Es wohnen hier in diesem kleinen Nest die wunderbarsten Menschen, murmelte Jenny gedankenversunken. Und doch können sie manchmal kleine Teufel sein. Dies hier ist nicht die Idylle, die manche der wenigen Touristen, die uns besuchen zu finden meinen. So weit, so nah. Die Welt ist klein, so klein wie dein Herz."

Sarah dachte nach.

Nach ein paar Minuten standen sie vor der Kirche.

„Gehen sie schon mal hinein, Sarah, ich komme dann gleich."

„In Ordnung," erwiderte Sarah und betrat die kleine Kirche.

Es war eine schlichtes Gotteshaus. Links und rechts befanden sich Bänke, in der Mitte war ein Gang und an dessen Ende befand sich eine Kanzel.

Dahinter waren Stühle aufgereiht. Auf einem Pult lag ein dickes Buch.

Langsam füllte sich die Kirche. Sarah setzte sich in die letzte Bank. Sie hatte seit ihrer Hochzeit mit Daniel und bei Tims Taufe keine Kirche mehr von innen gesehen. Es war ihr kein Ort von Leben.

Es war kurz vor halb Zehn. Jenny ließ auf sich warten.

Sarah sah einige bekannte Gesichter wieder. Willy, der das Petroleum gekauft hatte, war mit seiner Familie da.

Richard Miller der Officer saß ganz vorne neben Greg dem Monteur.

„Ich muss ihn gleich nach der Kirche ansprechen, dachte Sarah. Ich brauche mein Auto."

Greg ging nach vorne und setzte sich an eine kleine Orgel.

„Anscheinend ein Mann mit vielen Talenten," dachte Sarah.

Nach ein paar Minuten hörte man ein Klingeln und Greg begann die Orgel zu spielen. Alle standen auf und stimmten ein Lied an. Einige schauten in ihre Gesangbücher, andere sangen das Lied auswendig. Sarah hatte kein Gesangbuch. Eine zierliche, alte Dame, die nur halb so groß wie Sarah war, hielt ihr lächelnd ein Gesangbuch hin. Sarah schmunzelte.

Jenny kam herein. Sarah konnte es kaum glauben.

Sie hatte sich einen schwarzen Umhang umgelegt und kam aus einer Tür an der Seite der Kirche. Sie legt ein paar Zettel auf das große Buch und sang zur Melodie der Orgelmusik.

Sarah verschlug es den Atem.

Nachdem die Orgel verstummte, setzten sich alle und Jenny kam nach vorn in die Mitte.

„Liebe Gemeinde von Bearfoot, eröffnete sie.

Es ist mir eine große Freude, dass sie alle heute so zahlreich erschienen sind.

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu.

Und es ist nicht allein, als verginge nur die Zeit, so dass wir ein neues Blatt im Kalender abreißen müssten und die Feiertage im Jahreskreis begehen, wie in jedem neuen Jahr.

Nein, wir lernen mit jedem Jahr, dass unser Leben, unsere Zeit hier auf Erden nur geliehen ist.

Wir kennen die Jahreszeiten, den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter und wir wissen uns entsprechend darauf einzustellen. Jedes Jahr hat diesen Lauf.

Wir wissen, wann wir unsere Äcker zu bestellen haben, wann wir die Saat ausbringen müssen und wann wir ernten können.

Und manchmal schauen wir zum Himmel und sehen wie das Wetter wird. Das alles haben wir mit den Jahren gelernt.

Aber nicht von neuem mussten wir es lernen. Nein, das haben unsere Ahnen, unsere Großeltern und unsere Eltern schon gewusst und so gemacht. Und von ihnen haben wir unser Wissen erhalten. Alles trägt sich so durch die Zeit. Es wird erzählt und in Büchern aufgeschrieben, oder, wie in der Urzeit gar in Stein gehauen.

Und jeder, der etwas über die Vergangenheit erfahren will, der schaut in ein Buch oder fragt einen Fachmann, der es wissen muss. So funktioniert es und so wird es bleiben.

Was, liebe Gemeinde, soll man aber später über jeden von uns zu berichten haben. Ob wir fleißig waren, steht in unseren Schulheften oder lässt sich an der Größe unserer Ländereien oder Häuser abmessen.

Aber ist es genau dass, was wir über uns hören wollen. Sollen unsere Kinder später einmal sagen, ja, das war mein reicher Vater, er hatte unbeschreiblich viele Hektar Ackerland. Durchaus, da ist nichts gegen zu sagen.

Aber ist es wirklich dass, was wir am Ende über uns hören wollen.

Das Jahr neigt sich dem Ende und jeder von uns kann sich mit Blick in seine Scheune fragen, ob es ein erfolgreiches oder schlechtes Jahr war.

Stellen sie sich vor, sie wären in diesem Jahr gestorben. Was würden die Leute von ihnen in Erinnerung behalten. Dass es bis zu ihrem Tod ein gutes oder schlechtes Jahr für den Verstorbenen war. Ich glaube nicht.

Vielleicht, dass er ein armer oder reicher Mensch war.

Vielleicht.

Doch wie schnell verblasst eine solche Erinnerung an jeden von uns.

Spätestens dann, wenn ein anderer noch ärmer oder reicher war, an den wir uns dann erinnern.

Was ist es denn, was von uns bleiben soll.

Wer stellt die richtigen Fragen und gibt uns Antwort.

Das, was alle Zeit überdauert und uns zu dem macht, was wir sind, ist im Leben wie auch im Tod, die Treue zu uns selbst und die Erkenntnis der Liebe Gottes. Das ist der wahre Reichtum.

Jeder von uns sollte sich fragen, in welcher Weise und mit welcher Tiefe er geliebt sein will.

Wenn er es dann weiß, dann soll er geben, was er empfangen will.

Wir sind, was wir lieben.

Das einzige, was den Menschen bleibt, ist die Erinnerung an diese Liebe.

Der Zeitpunkt dieser Erkenntnis ist unwichtig. Ob im Frühjahr unseres Lebens oder im Winter unserer letzten Tage, das spielt dann keine Rolle.

Aber jeder, der zu dieser Einsicht kommt, sollte bedenken, heute ist der erste Tag vom Rest seines Lebens, nutze und bereichere ihn durch deine Liebe.

Denn sie ist das Einzige was zählt. Amen."

Die Gemeinde hob zu einem Lied an. Greg spielte die Orgel. Sarah saß wie ver-steinert.

Der Gesang verstummte.

Jenny ging zur Kanzel. Sie schlug das dicke Buch auf.

„Wir hören die Worte von Paulus, der sich an die Menschen in der Welt richtet:"

„Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete,

hätte aber die Liebe nicht,

wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

Und wenn ich prophetisch reden könnte

und alle Geheimnisse wüsste

und alle Erkenntnis hätte;

wenn ich alle Glaubenskraft besäße

und Berge damit versetzten könnte,

hätte aber die Liebe nicht

wäre ich nichts.

Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte,

und wenn ich meinen ganzen Leib dem Feuer übergäbe,

hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

Die Liebe ist langmütig,

die Liebe ist gütig.

Sie ereifert sich nicht

sie prahlt nicht,

sie bläht sich nicht auf.

Sie handelt nicht ungehörig,

sucht nicht ihren Vorteil,

lässt sich nicht zum Zorn reizen,

trägt das Böse nicht nach.

Sie freut sich nicht über das Unrecht,

sondern freut sich über die Wahrheit.

Sie erträgt alles

glaubt alles

hofft alles

hält allem stand.

Die liebe hört niemals auf.

Amen."

Greg stimmte ein Lied an. In der ersten Reihe standen einige Frauen auf und sangen ein feierliches Loblied.

Nachdem der Gesang verstummte, richtete Jenny ihre Stimme erneut an die Versammelten.

„Liebe Freunde, ich darf sie an dieser Stelle ganz herzlich im Namen der Feuerwehr von Bearfoot zum alljährlichen Weihnachtsbasar einladen. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Der Erlös des Basars kommt unserem Kindergarten zugute. Das Dach muss ausgebessert werden.

Es gibt wie jedes Jahr einen leckeren Punsch.

Zum Schluss wollen wir noch eine Lied anstimmen.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag."

Nach dem Gottesdienst strömten alle zum Ausgang.

Sarah ging auf den Vorplatz und wartete auf Jenny.

„Hallo," rief eine bekannte Stimme hinter Sarah.

Sie drehte sich um.

„Guten Morgen Miss Mitchell. Schön sie zu sehen."

„Guten Morgen Mister Miller. Ich habe sie erst gar nicht erkannt, in familiärer Kleidung sehen sie anders aus," meinte Sarah.

„Ich hoffe besser als in Uniform," sagte er lächelnd.

Sie gaben sich die Hand.

„Darf ich ihnen meinen Vater vorstellen.

Das ist Miss Mitchell, ein junge Dame, die mit ihrem Auto ein Missgeschick hatte."

Sarah begrüßte ihn.

„Ist der Wagen bei Greg," fragte der Vater seinen Sohn.

„Ja, Greg hat ihn abgeholt," antwortete Richard.

„Dann wird er wieder flott, sagte der Vater zu Sarah, Greg kann nicht nur hervorragend Orgel spielen." Er lächelte.

„Ja, ich weiß," erwiderte Sarah lächelnd.

„Sie wohnen bei Jenny," fragte er.

„Ja, sie hat mich für ein paar Tage aufgenommen."

„Bei ihr sind sie in besten Händen," fügte Richards Vater hinzu.

„Der Pass ist übrigens gestern Nacht frei gemacht worden, sagte Richard. Ich hab´ die Wasserpumpe im Auto. Greg wird sie morgen früh sofort einbauen. Dann können sie am Nachmittag losfahren."

„Das ist ja toll, rief Sarah freudig, vielen Dank."

„Wir sehen uns auf dem Feuerwehrfest," sagte Richard, und setzte seinen Hut auf.

„Ja, bis gleich," sagte Sarah. Sie verabschiedeten sich.

Die Leute stiegen in ihre Autos oder gingen den Weg zum Feuerwehrhaus zu Fuß.

Jenny kam einen kleinen Weg entlang, der neben der Kirche zu einem kleinen Anbau führte.

Sarah sah sie an. Jenny merkte, dass Sarah überrascht war.

„Hätte ich es ihnen sagen müssen," meinte Jenny.

„Nein, sagte Sarah, aber ich war natürlich sehr erstaunt."

„Gottes Wege, sind manchmal nicht zu erahnen, meinte Jenny lächelnd. Ist es für sie schlimm, dass es so ist."

„Was meinen sie," fragte Sarah.

„Na, dass ich einer Gemeinde vorstehe und ein Geheimnis habe," antwortete sie bedeutungsvoll.

„Für mich nicht, sagte Sarah, aber es ist nicht die Norm."

Sie gingen die Straße hinauf zum Feuerwehrhaus.

„Was ist nicht die Norm, fragte Jenny, das ich eine Priesterin bin, das ich mich zu Frauen hingezogen fühle, oder beides."

„Ich weiß es nicht, für mich spielt es keine Rolle," meinte Jenny.

„Aber für andere, spielt es eine Rolle, Sarah. Und zwar für diejenigen, die ihnen in ihrem Leben begegnen und ihnen etwas bedeuten, und somit spielt es auch für sie, Sarah, eine Rolle. Die Frage, die sie sich stellen müssen ist, was für eine Position sie vertreten wollen. Das heißt, treten sie für das, was sie glauben und auch für das, wovon sie überzeugt sind ein, oder nicht.

Welcher Glaubensrichtung gehören sie an," fragte Jenny.

„Meine Eltern haben mich katholisch erzogen," antwortete Sarah.

„Hat ihre religiöse Erziehung einen Einfluss auf ihr Verhalten und Denken."

„Am Anfang ja, als ich jünger war, und ab und zu, wenn ich mir nicht sicher war, ob das, was ich tue richtig war."

„War... fragte Jenny, heute ist es anders."

„Ja, ich habe meinen Glauben wohl verloren. Er bedeutet mir nichts," sagte Sarah leise.

„Sie haben heute meine Worte in der Kirche gehört und die Lesung aus der Bibel."

„Ja, antwortete Sarah, jedes Wort."

„Haben sie etwas erkannt oder gefühlt," fragte Jenny und blieb stehen.

Sarah sagte einen Augenblick nichts. Sie spürte Tränen in ihre Augen aufsteigen.

„Ich habe mich zum ersten mal geborgen gefühlt. Nicht, wie bei Mutter oder Vater in der Familie zu hause. Sondern anders, in meinem Innern, in mir selbst."

„Sehen sie, Kleines, das ist der wahre Glaube."

„Er ist kein leeres Geplapper und kein dahinsagen von Beschwörungen. Er ist die lebendige Liebe Gottes. Sie ist in ihnen. Sarah, heute haben sie wahrscheinlich zum ersten mal erfahren, was ihr Glaube für sie bedeutet. Er ist ihre Hoffnung und ihre Kraft, ein Teil von ihnen selbst.

Sie dürfen zu dieser Liebe stehen, weil sie von Gottes Liebe getragen wird. Denken sie an ihr eigenes Kind. Wir haben darüber gesprochen. Ein Kind wird zu dem, was es ist, durch die Liebe seiner Eltern. Es wird durch sie getragen. So ist es auch mit Gott und ihnen, Sarah. Sie werden durch seine Liebe getragen. Und er wird sie niemals fallen lassen. Es gibt keine Norm, kein Gesetz, keine Macht, die das verhindern kann. Gott versteckt sich nicht hinter Dogmen, im Gegenteil, er hat durch Jesus versucht die Menschen davon zu befreien.

Und sollte es doch einen Menschen geben, der nach einer Norm verlangt, dann gib ihm deine Liebe. Es spielt für Gott keine Rolle, ob du Mann oder Frau bist, ob du ein Frau liebst oder einen Mann. Gott sieht in dein Herz, Kleines, er sieht deine Liebe, danach beurteilt er dich. Er sieht dein wahres Ich."

Sarah lief eine Träne über die Wange.

„Stehe zu dem, was du fest glaubst und was du fühlst und schenke denen deine Liebe, die dir besonders nahe stehen und alles wird sich fügen.

So, und nun gehen wir zum Feuerwehrfest Punsch trinken, da freue ich mich schon den ganzen Morgen drauf."

Sie lachten.

*

Sarah schloss die Tür auf.

„Mutter bist du da," rief sie.

„Ja, mein Schatz."

Sarahs Mutter kam aus der Küche.

„Na, ihr beiden Hübschen war es schön am Strand."

„Ja," sagte Elaine.

„Ich muss in die Stadt, Essen ist im Kühlschrank. Macht es euch warm, wenn ihr Hunger habt."

„O.k.," sagte Sarah.

„Bis nachher." Sarahs Mutter ging.

Sarah und Elaine gingen aufs Zimmer.

„Ich muss jetzt erst mal duschen," meinte Sarah, warf ihre Strandtasche in die Ecke und begann sich auszuziehen.

Elaine schaute sie an.

„Komm mit, wir sind allein", sagte Sarah.

Sie zogen sich schnell aus, huschten über den Flur und verschwanden im Bad.

Sarah stellte die Temperatur des Wassers ein.

Sie stellten sich unter die Dusche und ließen das Wasser über ihre Körper laufen.

„Du hast ganz schön Farbe bekommen," sagte Elaine.

„Du aber auch," meinte Sarah.

„Ja, ich sehe aus wie eine Tomate," lachte Elaine.

„Ich bin halt blond und hab´ zu wenig Pigmente."

„Ja, du bist zwar blond, aber mit ein wenig Geduld, bekommst du auch eine tolle Farbe," sagte Sarah.

„Schau mal die weißen Streifen von meinem Bikini. Und hier ist alles rot," meinte Elaine in weinerlichem Ton.

„Na und, das geht weg," sagte Sarah kurz.

„Bei dir ist der Unterschied nicht so deutlich, wie bei mir," meinte Elaine und fühlte mit ihrer Hand über Sarahs Brustansatz. Die helleren Streifen sehen bei dir sexy aus.

„Quatsch, meinte Sarah. Wasch mir bitte den Rücken, bat sie und gab Elaine das Duschgel. Und wasch mir besonders gut den Hintern."

Sarah drehte die Dusche ab, nahm einen Waschlappen, rieb ihn mit Duschgel ein und begann sich heftig über ihren Bauch und zwischen den Schenkeln zu waschen.

Elaine seifte nachdenklich Sarahs Rücken ein.

„Er hat dir auf den Po und den Bauch gespritzt und nicht in dich hinein," sagte Elaine plötzlich und schaute Sarah von der Seite an.

Sarah sagte nichts und wusch sich weiter.

„War es falsch," fragte Elaine mit einem reumütigem Ton in ihrer Stimme.

„Ja, sagte Sarah. Wir haben ihn benutzt und uns auch."

„Aber es hat ihm auch Spaß gemacht," sagte Elaine.

„Ja ihm, mir nicht," sagte Sarah.

„Aber du hast nicht gerade den Eindruck gemacht, als ob es dir keinen Spaß gemacht hätte, oder täusche ich mich."

Sarah hörte auf sich zu waschen.

„Mein Körper hat schon darauf reagiert, aber ich war nicht ganz dabei," versuchte Sarah zu erklären.

„Als er in dir war, war das schön für dich," fragte Elaine.

„Ja und nein, sagte Sarah. Im ersten Moment tat es etwas weh, es war neu für mich, aber dann ging es schon und es war ein seltsames Gefühl seinen Penis in mir zu spüren. Ich hatte erst etwas Angst davor, auch weil ich nicht wusste, wie es sein würde. Aber, als er dann in mich drang und ihn hin und her bewegte, da war es schon ein schönes Gefühl. Es ist anders, als..."

...wenn ich mit meinem Finger in dich eindringe," ergänzte Elaine.

„Ja, aber das ist es nicht allein," Elaine.

„Es gibt einen wichtigen Unterschied, erklärte Sarah. Es ist nicht nur körperlich schön, wenn ich mit dir schlafe, dann will ich es ja auch so, aber dann bin ich nicht nur mit meinem Körper anwesend, sondern auch mit meinem Herzen. Ich will es dann, weil ich dich liebe, Elaine. Das ist der Unterschied. Ich weiß, du benutzt mich nicht, und ich benutze dich nicht. Auch wenn der Sex uns beiden dabei gefällt, so ist er doch etwas anderes, als das, was wir heute gemacht haben. Wir hatten alle unseren Freude am Sex, aber nicht beim Sex, verstehst du was ich meine. Ich war nicht wirklich glücklich dabei."

Elaine drehte Sarah um und schaute sie an.

„Das war die schönste Liebeserklärung, die ich je gehört habe."

Sarah lächelte, verzog dann aber ihr Gesicht und schaute böse.

„Hast du etwa von einem anderen Mädchen schon mal so eine bekommen," fragte sie kratzbürstig.

Elaine lachte.

„Nein, aber von einem Jungen," antwortete Elaine und grinste.

Sie lachten beide laut und gaben sich dann einen Kuss.

„Und mit diesem Jungen hast du dann geschlafen, sagte Sarah plötzlich und schaute Elaine in die Augen. Du hast es schon mal getan, stimmt´ s."

„Ja," sagte Elaine nach einer Weile und erwartete Sarahs Vorhaltungen.

„Ich will nicht von dir wissen, ob es schon während unseres Zusammenseins war, sagte Sarah verständnisvoll. Ich will nur eines wissen. Hast du das heute am Strand meinetwegen eingefädelt, oder nicht."

Elaine verzog ein wenig das Gesicht, als hätte man ein kleines Kind beim Naschen erwischt.

„Ja, sagte sie kurz. Ich wusste, dass du noch nie mit einem Jungen geschlafen oder besser gesagt, noch nie Sex mit einem hattest, sagte Elaine und sah Sarah an. Ich habe es damals, als es mit uns im Sommercamp begann, mit einem Jungen gemacht. Ich war mir meiner Gefühle noch nicht im Klaren und wollte quasi auf Nummer sicher gehen. Es hat mir nichts gegeben. Es war für mich, wie für dich heute, nur eine weitere Erfahrung und sonst nichts.

Ich habe mir gedacht, es würde nicht schaden, wenn du ähnliches erfahren würdest. Es war dumm von mir so etwas mit dir zu tun, dich in eine solche Situation zu bringen. Ich würde es verstehen, wenn du jetzt sauer wärst und..."

Sarah hielt ihre Hand vor Elaines Mund.

„Sag nichts mehr. Du wolltest dir meiner Gefühle für dich sicher sein, und prüfen, ob du mich an einen Mann verlieren könntest, fragte Sarah erstaunt. Du kleines Dummerchen."

„Er war hinterher ziemlich scharf darauf dich wiederzusehen," meinte Elaine.

„Und du hast gedacht, die Sache im Bootshaus könnte vielleicht zum Ende unserer Beziehung führen, sagte Sarah. Der Schuss sozusagen nach hinten los gehen. Im Grunde müsste ich dir böse sein, aber wenn ich es richtig betrachte, dann war dein Handeln ja eigentlich auch eine Liebesbezeugung für mich. Welche Frau, läst schon gerne einen Mann an das beste Stück der Freundin, obwohl, wenn ich an ihn denke..." sagte Sarah, zog die Augenbrauen hoch und schaute Elaine an.

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