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Haus Schwarzenburg - Kapitel 08

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Rundum brandete Applaus auf. Eine Hetzjagd war ein Novum, noch nie war ein Opfer außerhalb des Kellers gerichtet worden. Es mochte sich sogar eine gewisse Chance auf Entkommen ausrechnen, die Wälder rund um Schwarzenburg waren schier endlos und voller Verstecke.

"Und nun lasst uns die Beute sehen."

Die Meute hatte Blut geleckt und war begierig darauf, das angeblich edle und attraktive Opfer näher in Augenschein zu nehmen. Schwarzenburg klatschte wieder drei Mal in die Hände, und der Vorhang öffnete sich. In der Kammer dahinter befand sich diesmal aber keine Edelfrau, sondern zwei kräftige Büttel der Schwarzenburgs. Diese traten gemessenen Schrittes von der Bühne und zu der gespannt wartenden Gruppe am Tisch, und bauten sich rechts und links von Constanze von Schwarzenburg auf. Diese wurde kreidebleich.

"Maximilian, was soll das?"

"Constanze, mein Herz, würdest Du uns bitte die Ehre geben und Dich zur Hetzjagd bereit machen? Du kannst dich vorne auf der Bühne ausziehen."

"Maximilian, ich..."

"Schweig," donnerte Maximilians Stimme durch den Keller, "dachtest Du, ich komme nie dahinter, was Du treibst, wenn Du Dich nächtens heimlich aus unserem Ehebett in den Stall schleichst, und dann später, frisch beschält und riechend wie eine brünstige Stute, wieder zu mir zwischen die Laken kriechst? Und jetzt fort mit Dir, auf die Bühne, erspare mir wenigstens, Dich eigenhändig dorthin prügeln zu müssen."

Drohend angelte Schwarzenburg sich seinen Spazierstock, und Constanze wusste, dass er ihn auch gerne gebrauchte, um mit sausenden Hieben Bettler und streunende Hunde zu verscheuchen.

"Bitte, Georg, hilf, ich bin Deine Schwägerin."

Hilfesuchend sah Constanze zu Georg, doch der saß nur mit weit aufgerissenen Augen, starr vor Schreck, und sah durch sie hindurch. Er war seinem großen Bruder haushoch unterlegen und wusste genau, dass sich dieser auf keinen Fall von seiner Rache würde abbringen lassen. Constanze war verloren. Es konnte nur versuchen, sie nicht lange leiden zu lassen.

Schwarzenburg gab seinen beiden Bütteln ein Zeichen, sie fassten Constanze wenig respektvoll unter den Armen und halb zogen, hab schleiften sie sie zur Bühne und stießen sie mit einer gleichgültigen Geste in das Abteil.

Bisher hatte die Runde schockiert geschwiegen, aber der Bankier fand schnell seine Fassung wieder. Gier glitzerte in seinen Augen auf, die Aussicht, sich Schwarzenburgs hübsche Metze nehmen zu dürfen ließ ihn sofort wieder steinhart werden. Langsam und rhythmisch begann er auf den Tisch zu klopfen.

"Ausziehen. Ausziehen. Ausziehen."

Neben ihm fiel der Bischof mit ein, dann der Graf, sie steigerten sich in ein donnerndes Stakkato und hieben endlich mit allem, was ihnen in die Finger kam, auf den Tisch ein.

Constanze lag wie betäubt auf den Boden des Abteils hingestreckt, und der Lärm klang in ihren Ohren wie das Donnern eines herannahenden Heerhaufens. Sie warf einen Blick in den Raum, wo die Männer ihre Vorfreude austobten, und sah mit schreckgeweiteten Augen, wie Maximilian eine große, mit Stachelkugeln und Eisenhaken besetzte Peitsche von der Wand nahm, und sich dann langsamen Schrittes näherte.

"Wird's bald?"

Constanze wusste, wie Maximilian Leibstrafen vollzog. Er würde ihr die Kleider bis zum letzten Faden von Leib peitschen. Danach ihre Haut, das Fleisch, bis auf die Knochen. Constanze hatte keine Wahl, sie stieg aus ihren Schuhen, und mit zitternden Fingern öffnete sie Haken und Verschnürungen und ließ schließlich das teure Brokatkleid auf den Boden gleiten. Darunter trug sie ein eng geschnürtes Korsett und eine lange Unterhose, dazu passende Strümpfe. Sie zögerte.

Maximilian ließ die Peitsche nah an ihrem Körper vorbeischnellen, Constanze hörte das Pfeifen der Luft in den gemeinen Stacheln und Haken. Einen Augenblick lang stellte sie sich vor, wie dieses Mordgerät ihr Fleisch zerreißen und ihre Knochen zertrümmern würde. Mit zitternden Fingern löste sie die Verschnürung ihres Korsetts. Fast befreit konnte sie atmen, als das harte Gestell auf den Boden fiel, und den Männern unten im Raum stockte der Atem, als ihre jungen, festen Brüste sich nackt vor ihren gierigen Augen in die Luft reckten. Es war kühl in dem Kellergewölbe, ihre Warzen zogen sich zusammen und wurden hart, der Mob bemerkte es natürlich sofort.

"Es gefällt ihr, sie gerät in Hitze!", keuchte der fette Bankier, und neben ihm verschwand die rechte Hand des Bischofs im Schritt, während sein stierer Blick auf die halbnackte Frau gerichtet blieb. Der Graf blieb ruhig, aber auch er fixierte die Beute und freute sich sichtbar darauf, diesen jungen Körper zu nehmen, wenn er die Gelegenheit dazu bekam.

Georg von Schwarzenburg saß als einziger wie angewurzelt an seinem Platz und beobachtete mit versteinerter Miene, wie Alkohol und etwas nackte Haut die honorigen Männer in lüstern sabbernde, sadistische Monster verwandelten.

Constanze hätte am liebsten ihre Arme vor ihren Brüsten gekreuzt, aber ein weiterer ungeduldiger Schlag von Maximilians Peitsche, diesmal so nah dass der Luftzug die feinen Härchen an ihrem Körper kräuselte, zeigte ihr, dass er das nicht dulden würde. So streifte sie dann ihren Unterrock herunter, und stand nackt bis auf die Strümpfe vor den Männern. Constanze war zu Recht stolz auf ihren Körper gewesen, und hatte ihn jeden Tag ausgiebig gepflegt. Seidiges Haar fiel über ihre schmalen Schultern bis an den Ansatz ihrer Brüste, sie war schlank und gut trainiert vom Reiten, und hatte auch ihr Dreieck zu einer entzückenden Frisur zurechtstutzen lassen, unter der die Ränder ihrer Lippen haarlos und weich hervorlugten.

"Und jetzt lauf, Du bekommst zehn Minuten Vorsprung."

Maximilian trat beiseite, um Constanze den Weg zum Ausgang freizumachen, und hob gleichzeitig ihre Unterhose vom Boden auf.

Constanze lief wie vom Teufel gejagt durch den Raum, wich geschickt einem Versuch des Bankiers, nach ihr zu grapschen, aus, und stürzte die Treppen zum Erdgeschoss hinauf. Niemand war zu sehen, Maximilian hatte dafür gesorgt, dass die Dienerschaft sicher weggesperrt in einem Hinterhaus wartete, bis das Spektakel vorbei war. Auf dem Platz vor dem Haus warteten nur fünf von Maximilians ergebensten Schergen, jeder hielt ein gesatteltes Pferd am Halfter. Constanzes Wallach war natürlich nicht dabei, und die Schergen machten keine Anstalten, ihr ein Pferd zu überlassen. Sie hetzte weiter, umrundete ein Nebengebäude, und hielt dann auf den nahen Waldrand zu. Sie kannte die Gegend von unzähligen Ausritten und Jagdausflügen wie ihre Westentasche, und war entschlossen, ihren Verfolgern ein Schnippchen zu schlagen. Ihr erstes Problem, das wusste sie, würden die Hunde werden. Sie musste zum Fluss.

Hinter ihr pfiff Maximilian von Schwarzenberg nach der Hundemeute und ließ die ungeduldig herumspringenden Tiere Witterung an Constanzes Kleidern aufnehmen. Man trat zu den Pferden, aber noch warteten die Jäger, Maximilian wachte mit gezückter Taschenuhr darüber, dass Constanze die ihr zustehenden zehn Minuten auch bekam.

Constanze folgte der Zufahrtsstraße zum Schloss. An Fluss angekommen legte sie sich ihren Plan zurecht. Maximilian würde annehmen, dass sie sich von der Strömung würde flussabwärts treiben lassen. Der Fluss war nicht sonderlich schnell, ein am Ufer galoppierender Reiter würde sie bald eingeholt haben. Es war nicht leicht, aber Constanze war eine gute Schwimmerin, sie schaffte es, gegen die Strömung ein Stück flussaufwärts zu schwimmen. Dort stand, verfallend und gut verborgen von wucherndem Ufergestrüpp, das alte Fährmannhaus.

Bevor Schwarzenberg die neue Brücke über den Fluss hatte schlagen lassen, hatten hier mehrere Generationen von Fährmannsfamilien ein gutes Auskommen gehabt. An den Resten des alten Ladungsstegs entlang zog sich Constanze zum Ufer, und dort ohne das feste Land zu berühren unter dem schief in den Angeln hängenden Tor hindurch in das ehemalige Bootshaus. Sie hatte das Wasser nicht verlassen, mit ein bisschen Glück würde das die Hunde von ihrer Spur abbringen.

Im Bootshaus lagen die halb versunkenen Überreste verrottender Boote, Constanze hatte vor, eins so weit abzudichten, dass sie sich, vor den Hunden sicher, in der Nacht den Fluss hinab in Sicherheit treiben lassen konnte. Notfalls konnte sie sich auch ein Floß zusammenbinden. Prüfend begutachtete sie die Kähne, um den geeignetsten zu finden.

Hufgetrappel ließ ihr Herz vor Angst verkrampfen. Es stoppte vor dem alten Bootshaus. Wer außer ihr kannte diesen Ort? Panisch lugte Sie durch ein Astloch, bereit, sich sofort wieder ins Wasser zu stürzen, wenn sie entdeckt wurde. Fast wollte sie schon losschwimmen, da erkannte Constanze Pferd und Reiter.

"Georg!"

Dieser hörte ihren Ruf, riss die morsche Tür auf und er und Constanze fielen sich in die Arme.

"Mein Geliebter. Jetzt wird alles gut."

Georg war da nicht so sicher. "Maximilian ist auf deinen Tick an Fluss nicht hereingefallen. Er hat uns aufgeteilt. Je einer reitet auf jeder Flussseite, zwei flussabwärts und zwei flussaufwärts. Sie wollen die Stelle finden, wo du den Fluss verlassen hast, und dort die Hunde wieder ansetzen. Ich dachte mir, dass du dich hier versteckst."

Constanze entließ Georg widerwillig aus ihren Armen.

„Was machen wir nun?"

"Maximilian ist der beste Jäger weit und breit. Zu zweit zu Pferd können wir ihm nicht entkommen. Der Boden ist weich, die Spur wird unmöglich zu übersehen sein. Du allein könntest es aber schaffen. Nimm das Pferd, ich laufe nach Hause. Schlag dich nach Wien durch, dort haben wir zuverlässige Freunde, die dich verstecken werden. Ich warte, bis sich die Wogen hier wieder geglättet haben, und komme dann nach. Ich werde dich finden. Und nun reite wie der Teufel."

Constanze sah ein, dass das ihre beste Chance war, sprang nackt wie sie war auf Georgs Pferd, und drückte ihm die Fersen in die Flanken. Voller Stolz und Liebe sah Georg seine Amazone in kühnem Schwung anreiten, da ertönte ein gellender Pfiff und das Pferd blieb wie angewurzelt stehen. Constanze wurde über den Hals des Tieres geschleudert und landete mehrere Meter vor ihm hart auf dem grasigen Boden. Benommen rappelte sie sich auf, und sah Maximilian gemächlich heranreiten, seine geliebte Armbrust wie immer lässig und geladen in seiner Armbeuge hängend.

"Lauf." Georg sah Constanze bittend an. "Ich bin sein Bruder, er wird mir nichts tun."

Constanze wollte nicht weglaufen, aber dann sah sie, wie Maximilian seine Armbrust anhob und auf sie zielte. Die Angst, gleich von einem seiner Jagdbolzen durchbohrt zu werden ließ sie in Panik davonlaufen, nur weg von ihrem grausamen Mann und seiner tödlichen Waffe. Sie schlug einige schnelle Haken, und bahnte sich dann einen Weg durchs Gebüsch. Georg blieb zurück, und erwartete seinen Bruder.

"Hallo Bruderherz."

Maximilians eiskalte und vor Hohn triefende Stimme traf Georg wie ein Faustschlag in die Magengrube.

"Na, wie geht's mit der Jagd? Ich sehe, Du hast die Beute gestellt, sie aber entkommen lassen? Hattest heute keine Lust, sie wie sonst zu besteigen?"

Maximilian saß hoch aufgerichtet und der blanke Hass sprühte aus seinen Augen. Georg begriff, dass er keine Schonung erwarten konnte. Er griff nach seinem Degen, doch bevor er ihn ziehen konnte, hob Maximilian mit einer lässigen Bewegung seine Waffe und jagte Georg einen Bolzen in die rechte Schulter. Augenblicklich war sein Schwertarm gelähmt und sank schlaff herunter.

"Lauf, lieber Bruder, lauf."

Maximilian setzte den Spannhebel der Armbrust ein, und spannte sie wieder. Er angelte einen neuen Bolzen aus seinem Gürtel und hakte ihn bedächtig in die Sehne ein. Georg stand nach wie vor wie angewurzelt. Er wusste, dass Flucht zwecklos war, es würde nur das Vergnügen seines Bruders, ihn erst zu jagen und dann zu töten, erhöhen. Er wollte Maximilian, solange es ging, aufhalten, das würde Constanzes Chancen verbessern.

"Wie lange weißt du schon Bescheid?"

"Ich wusste es von Anfang an. Ihre Blicke haben sie verraten. Sie war immer schon ein lüsternes Miststück, und Du bist ein gutaussehender Bursche, wenn auch eine ziemlich ehrlose Memme, leider. Ich habe mich gefragt, wie lange es dauern würde, bis sie Dich zu sich ins Bett holt. Du hast immerhin ein halbes Jahr lang widerstanden, das war sehr tapfer von Dir."

"Du bist mein Bruder. Ich wollte das nicht, aber sie hat nicht lockergelassen, irgendwann wurde ich schwach."

Maximilian antwortete nicht, sondern trieb sein Pferd mit einem Schenkeldruck auf Georg zu. Unmittelbar vor ihm brachte er es mit einem harten Ruck am Zügel zum Steigen, und ließ seine Vorderhufe auf Georg herunterkrachen. Georg war augenblicklich tot, als die Hufe seinen Schädel zertrümmerten. Das genügte Maximilian aber nicht, voll blindem Hass ließ er sein Pferd immer wieder steigen und auf der Stelle trampeln, bis von Georg nur noch eine unkenntliche blutige Masse übrig war.

Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, rief Maximilian seine Hunde, die er etwas entfernt abgelegt hatte, wieder mit einem Pfiff zu sich. Sofort nahmen sie am Boden wieder Witterung auf und liefen zielstrebig in die Richtung, die Constanze genommen hatte. Maximilian hatte keine Eile, und ließ sein Pferd leicht hinterhertraben.

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"Brutus." Constanze kannte Maximilians Deutsche Dogge von seinen Welpentagen an, oft waren sie zusammen ausgeritten. Sie konnte vor Erschöpfung kaum noch weiter, Maximilian jagte sie nun seit Stunden nach Belieben hin und her, das Bellen der Jagdhunde kam beständig näher. Aber dominant über anderen Hundestimmen erklang eine Tiefe, Ehrfurcht gebietende Hundestimme, die von Brutus, Maximilians Rudelführer. Kaum hörte Brutus die Stimme seiner Herrin, kam er auch schon angetrottet, seine eigentliche Aufgabe total vergessend. Hechelnd und schwanzwedelnd ließ er es zu, dass Constanze seinen riesigen Schädel kraulte. Im nächsten Moment durchlief ihn die Schockwelle eines Einschlags, als Maximilians genau gezielter Bolzen erst seine Schulter und dann sein großes Herz durchbohrte. Brutus brachte keinen Laut mehr zustande außer einem überraschten Japser, ging noch einige unsichere Schritte, und fiel dann tot nieder wie ein gefällter Baum.

Constanzes herzzerreißenden Schrei, mit dem sie seinen Namen rief, hörte er schon nicht mehr.

Constanze hetzte weiter, schlug einige Haken, und suchte sich einen Weg durch Unterholz und Gestrüpp, wo Maximilian zu Pferd ihr nur schwer folgen konnte. Dennoch war er immer hinter ihr, mal näher, mal weiter entfernt, er ließ sein Pferd im Schritt gehen und jagte sie mit der beständigen Bedächtigkeit eines erfahrenen Jägers, der sich sicher war, dass ihm seine Beute nicht ewig würde davonlaufen können. Er hätte die Hunde schicken können, aber er wartete auf seine Chance, und er bekam sie, als Constanze eine kleine Lichtung ohne Deckung durchqueren musste.

Constanze war bereits fast am anderen Rand der Lichtung, wo sie wieder ins Unterholz eintauchen konnte. Plötzlich hörte sie ein hohes Sirren, dann traf sie ein harter Schlag in den Rücken und schleuderte sie stolpernd nach vorne. Ein brennender Schmerz zuckte durch ihre Brust, und sie sah entsetzt nach unten. Direkt unter der Rundung ihres rechten Busens war der Armbrustbolzen blutig wieder zutage getreten und stand jetzt einige Zentimeter in die Luft. Es war ein Jagdbolzen, ein gemeines Ding mit messerscharfer Spitze und Widerhaken, von Experten gemacht, um beim Jagdwild möglichst großen Schaden anzurichten. Dieser aber war von einem anderen Experten absichtlich und genau kalkuliert so in ihren Körper geschossen worden, dass er sie behindern würde, ohne sie gleich zu töten. Maximilian wollte sich den Spaß an der Jagd nicht vorschnell verderben.

Constanze verbiss sich den Schmerz, und hetzte weiter, kam aber nicht weit. Ihre durchbohrte Lunge füllte sich mit Blut, und sie musste immer öfter stehen bleiben, um Blut und blutigen Schaum zu husten. Als ein besonders heftiger Hustenkrampf sie durchschüttelte und sie sich mit der Hand an einem Baum abstützte, hörte sie wieder das todbringende Sirren. Sie wollte sich fallen lassen, aber ihre Reflexe waren nicht gut genug. Mit einem dumpfen Schlag bohrte sich der Bolzen durch die Handwurzel ihrer rechten Hand und heftete sie an den Baum, an dem sie sich abgestützt hatte. Constanze versuchte sich loszureißen, aber außer, dass greller Schmerz ihr beinahe das Bewusstsein raubte, erzielte sie keinerlei Erfolg. Der Bolzen hatte sich tief in das Holz gebohrt und hielt Constanzes Hand unerbittlich fest.

Die Jagd war zu Ende, das Wild gestellt, es blieb nur noch das blutige Finale. Maximilian ließ triumphierend sein Jagdhorn erschallen, um die anderen zu sich zu rufen. Bald waren alle da, nur Georg kam nicht. Irgendetwas sagte Constanze, dass er bereits da war, wo sie bald sein würde, und Tränen kullerten ihr über das verschwitzte Gesicht.

Widerstandslos und gebrochen ließ Constanze es zu, dass die Männer sich an ihr vergingen, einer nach dem anderen. Zuerst kam der Graf, der sie auf die althergebrachte Art nahm. Dann war der Bankier an der Reihe, dem es gefiel, sie mit seiner Reitpeitsche windelweich zu prügeln, bevor er sie nahm und endlich auf ihren geschundenen Rücken abspritzte.

Am Ende kam der Bischof, und er war bei Weitem der Schlimmste. Ihre Pose, wie sie, ihre Hand immer noch an den Baum geheftet, festhing, inspirierte ihn, er packte ihre andere Hand, presste sie grob an einen danebenstehenden Baum und nickte Maximilian aufmunternd zu.

Dieser ließ sich nicht lange bitten, und pinnte auch Constanzes andere Hand mit einem meisterlichen Bolzenschuss fest. So hing sie nackt zwischen den Bäumen, mit ausgestreckten Armen, an den Gekreuzigten erinnernd, als der Bischof hinter sie trat. Er interessierte sich nicht um Geringsten für ihre Grotte, seine Finger entnahmen nur etwas von dem Saft seiner Vorgänger, und schmierten ihn auf ihre Rosette. Als er sich mit einem harten Stoß ihren jungfräulichen Arsch nahm, verlor Constanze endlich das Bewusstsein. Sie bekam auch nicht mehr mit, wie er immer wilder und röhrend wie ein Hirsch in sie stieß und schließlich laut aufstöhnend seinen gesegneten Samen in sie entlud.

Als der Bischof danach wieder einigermaßen zur Besinnung gekommen war, sah er fast erschrocken auf den zwischen den Bäumen hängenden, geschundenen Körper der jungen Frau. Auch die beiden anderen Vergewaltiger blickten betreten. Noch atmete sie, schwer und rasselnd, immer wieder geschüttelt von Hustenkrämpfen. Es konnte noch Stunden dauern, bis Constanze endgültig erlöst sein würde. Jetzt da ihre Raserei abgeklungen war, fühlten alle, mit Ausnahme von Maximilian, sogar etwas wie Mitleid aufkeimen. Nicht dass sie andere Opfer weniger gequält hatten, aber das waren Unbekannte gewesen, einfache Frauen aus dem Volk, Mägde und Bedienstete, oft Verbrecherinnen. Constanze war bis vor kurzem noch eine der ihren gewesen, man kannte sich gut, und das machte das Verdrängen schwieriger.

Maximilian, der die ganze Zeit auf seinem Pferd verbracht und der Schändung seiner Frau teilnahmslos zugesehen hatte, spürte ihre Ratlosigkeit und ergriff die Initiative.

"Ihr seid ohne Schuld. Sie war eine Hexe, sie hat euch verhext, wie sonst könnten ehrenhafte Männer wie ihr solch frevelhafte Taten begehen. Holt Holz herbei, wir wollen die Hexe zurückschicken in die Hölle, aus der sie gekrochen ist. Lassen wir sie brennen. Aber vorher flößt ihr etwas Wasser ein, ich möchte, dass sie noch einmal aufwacht und das Erlebnis ihrer Reinigung genießen kann."

"Maximilian, alter Freund, es ist nun genug."

Der Graf von Toggenburg sah Maximilian mit einem tadelnden Gesichtsausdruck an. Kurz hielt dieser dem Blick seines Lehensherrn stand, dann gab er klugerweise nach. Er zuckte bedauernd die Schultern, schwang sich die Armbrust auf den Rücken, legte seine Hände demonstrativ vor sich auf seinen Sattelknauf und nickte dem Grafen zu. Von Toggenburg zückte seinen Hirschfänger, trat hinter Constanze, zog ihren Kopf an den Haaren in den Nacken und schnitt ihr mit einer geübten Bewegung die Kehle durch. Constanze starb, ohne noch einmal das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.