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Ich bin kein Leprechaun

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Auch wenn er so aussieht, er ist keiner.
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Ich bin kein Leprechaun

Ryan lag auf seinem Bett. Er war sauer, so richtig sauer, nicht auf sich, sondern auf die Welt, die Kollegen, ach alle Menschen. Was konnte er denn dafür, dass er mit 19 nur 168 groß war, rote Haare hatte, überall rote Haare hatte, und eine helle Haut mit vielen roten Sommersprossen? Dass er ein Gesicht hatte, das aussah wie diese unsäglichen Touristen Souvenirs, welche die Leute aus Irland mitschleppten? Vielleicht sollte er auf den Bart verzichten, doch ohne Bart sah er aus, als wenn er kleine Kinder zum Mittag verspeisen würde, so hatte er sich einen rundgeschnittenen Vollbart zugelegt. Was dann den Spitznamen, den er schon als Schüler bekommen hatte, nur noch verständlicher machte. "Leprechaun", dieser Name hing ihm an wie ein Fluch.

Und das verrückte daran war, dass er weder Ire war, noch aus Irland kam oder gar jemals dort gewesen war.

Ryan, hatte seinen Vornamen wohl auch dem Umstand zu verdanken, dass er solch rote Haare hatte. Er hatte im Heim nie nach dem Grund für den Namen gefragt, denn seine Eltern hatte er nie kennen gelernt. Ryan war ein sogenanntes 'Babyklappenkind.' Dass aber sein Nachname, den die im Kinderheim sich für ihn ausgedacht hatten, dann auch noch O'Gready lautet, setzte dem ganzen noch die Krone auf. Doch er konnte nichts mehr ändern. Die Witzbolde hatten wirklich gemeint, er hätte damals widersprechen sollen. Sicher, ein Kind, das nicht einmal einen Tag alt war, sollte gegen blöde Namensentscheidungen protestieren.

Gelegentlich fand Ryan seinen Namen aber auch lustig. So war er wirklich einmal zu einer Faschingsveranstaltung als Leprechaun gegangen. Seine Haarfarbe war so intensiv, dass er mehrfach von Frauen gefragt worden war, welche Farbe er nehmen würde, und einige von diesen waren dann auch noch sauer geworden, denn sie glaubten ihm nicht. Diese Frauen machten ihn durch ihr Verhalten dann auch noch so wenig an, dass er ihnen das nicht zeigen wollte.

Eine der Frauen hatte gelacht, und ihn gefragt, ob sie das kontrollieren könne.

Ryan dachte immer noch mit einem wohligen Gefühl im Bauch an dieses Wochenende. Der Sex, den sie beide hatten, war sehr erfüllend gewesen. Die Frau hatte sich bei ihm lange bedankt. Er hatte noch Wochen später eine Karte von ihr bekommen. Diese stand bei ihm auf dem Bettkasten, denn da Bild war nicht wirklich Öffentlichkeitstauglich. Die Frau zeichnete gerne, und hatte ihm als Dank eine Postkarte gezeichnet, auf der ein Leprechaun mit einem überdimensionalen Penis zu sehen war. Die Bildunterschrift war "Ich zeige dir den Platz, an dem der Regenbogen endet."

Ryan suchte sich einen Ort, an dem er seinen Urlaub verbringen konnte. Wenn er gekonnt hätte, wäre er in den Süden gefahren, um sich dort in die Sonne zu legen, doch er hatte schon früh feststellen müssen, wie seine Haut sehr schnell auf das Licht der Sonne reagiert. Er wurde nicht braun, sondern rot. Und das sah nicht nur unmöglich aus, sondern tat auch noch unglaublich weh. So waren seine Urlaubsorte Orte, an denen die Sonnen die Menschen nicht so schnelle bräunte. Im Winter waren die Berge deshalb ebenso ungeeignet.

Er saß am Computer und blätterte durch die Angebote der verschiedenen Reiseanbieter. Suchte in Reiseforen nach Vorschlägen, und kannte sie teilweise oder konnte sie, wegen der oben genannten Gründe, nicht nutzen. Auch mit den Online-Katalogen fand er keinen brauchbaren Tipp für seinen Urlaub. Denn er hatte schon früh sowohl Irland, als auch wegen der Nähe, die Nachbarinsel mit Schottland, Wales und England ausgeschlossen.

Ryan war also genauso schlau wie vorher.

So spielte er mit seinem Computer. Gab die unglaublichsten Suchbegriffe ein und ließ sich von den Ergebnissen überraschen. Der Suchbegriff 'Leprechaun' und der Name des Ortes, in dem er wohnte, brachte zu seiner großen Verwunderung den Titel eines Pornos auf die erste Seite der Suchmaschine: "Das 'Zauberschwert' - dem Leprechaun verfallen." Ryan schüttelte den Kopf. Bei den Bildern, die er sich ansehen konnte, nachdem er bestätigte hatte, dass er älter als 18 war, war der Hauptdarsteller weder klein noch rothaarig. Auch ein 'Zauberschwert' hatte er nicht, und so etwas wurde im Kino gezeigt? Der Film lief mit Nachtprogramm einer Kinoreihe über die Figur des Leprechauns. So gab es die Horrorfilme und auch einige normale Unterhaltungsfilme. Es gab sogar zwei, die angeblich in Irland spielen sollten. Ryan dachte sich, 'wenn die schon Leprechauns zeigen, werde ich da auch mal hingehen', und machte ich auf den Weg.

Doch vor dem Kino'genuss', er erwartete nicht viel von dem Film, den er sich ansehen wollte, ging er noch einmal in ein Restaurant, dann machte er sich auf den Weg zu dem Kino.

Beim Kino kam er für den Film, für den er sich entschieden hatte, zu spät, dafür war der Film mit dem 'Zauberschwert' in einen anderen Kinosaal vorgezogen worden. Als er an der Kasse stand, um seine Karte zu kaufen, grinste ihn die Kassiererin an und schob ihm die Karte so rüber. Sie beugte sich vor und sagte "Damit wenigstens ein Leprechaun im Saal ist. Hast du noch ein Zauberschwert? Dann komme ich zu dir." Ryan musste lachen, doch musste er ihrem Angebot eine Absage erteilen.

Im Saal waren erst wenige Menschen, die sich, auch wegen des Themas wollte jeder wohl etwas mehr Abstand zu seinen Nachbarn halten, gut verteilt saßen. Da das Licht noch so hell war, konnte er den Begleitzettel lesen. So wurde auf diesem darauf hingewiesen, dass man, sollte man das Kino verschmutzen, für die Reinigung aufkommen müsse. Klein und in Klammern standen Verschmutzungsgründe. So wurde verspritztes menschliches Sperma als ein Grund genannt. Ryan musste grinsen. Man durfte in diesem Kino sich also bei dem Film keinen runterholen. Ob das Schade war, würde er am Ende des Filmes wissen.

Ryan amüsierte sich über den Film, die Sexszenen waren ganz anregen aber vollkommen unrealistisch. So sollte, hieß es im Film, das 'Zauberschwert' des Leprechaun größer werden, wenn es eine Menschenfrau berührte. Doch man konnte durch die unglaublich schlechte Bildführung und Schnitttechnik sehen, dass es das Zauberschwert eines anderen Mannes war, der wirklich 'etwas' größer war. Die Frauen waren die üblichen abgemagerten Porno-Darstellerinnen, viele mit aufgeblasenen Brüsten, denen es sichtbar unbehaglich war, von diesem Monsterschwanz penetriert zu werden. Das angeblich in großen Mengen von diesem Zauberschwert verspritzte Sperma war wohl Gelatine, denn bei einer Szene sah mal, dass der große Schwanz nichts brachte. Der Mann zog ihn aus der Frau und es tröpfelte, dann gab es plötzlich einen Schuss einer wirklich großen Menge auf die offene Fotze und den Bauch der Frau. Alles in Allen war der Film sein Geld nicht Wert. Die Kritiken waren sogar noch gnädig zu ihm, war die Meinung von Ryan, als er aus dem Kinosaal ging.

Er sah sich die anderen Termine auch der Filme an, die er wirklich sehen wollte, und passte seine Kalendereinträge an, so dass er rechtzeitig vor dem Kino sein würde.

Ryan war rechtzeitig zu dem Film, der den etwas seriöseren Titel hatte und setzte ich auf seinen Platz. Diesmal war das Kino voller. Den Gesprächen der verschiedenen Personen und Gruppen um ihn herum zufolge wollten sie nach Irland in den Urlaub und sich über die dort lebenden Menschen informieren. Als wenn sie das in einem Film über Leprechaun erreichen würden, solch ein Unsinn. Aber Ryan war offen für alles.

Der Film überraschte Ryan, denn er erzählte ausführlich und interessant über die Geschichte Irland, über die unterschiedlichen Kulturen die mit und gegeneinander auf der Insel gelebt hatten, und wie aus diesen Durcheinander der Kulturen wohl die Geschichten der 'Little People' und des Leprechauns entstanden sind. Zum Schluss des Filmes hörte Ryan bei einigen der das Kino verlassenden Menschen eine Enttäuschung, denn sie hatten wohl wirklich an die Geschichten geglaubte. Andere waren wie er überrascht, wie ausführlich über die Geschichte berichtet worden war.

Ausgelassen war aber zum großen Teil der Kampf der Iren gegen die Engländer. Dazu wollte sich Ryan am folgenden Tag einen weiteren Film ansehen.

Ryan kam aus dem Kino und war noch etwas von dem Film über die Geschichte Irland und dem Kampf zwischen Iren und Engländern erschlagen, als er hoch sah und an der Tür des Kinos eine Frau sah, die ihn faszinierte. Sie war wohl etwas größer als er (was, wie er meinte, nicht schwierig war), so ungefähr 175. Sie hatte langes rotes Haar, das zu einem Zopf geflochten ihr über die Schulter nach vorne hing. Das Rot der Harre war in einer Intensität, wie sie Ryan nur an einer Person je gesehen hatte. An seiner. Die Jacke, welche sie anhatte war in einem Grün, welches das Rot der Haare noch verstärkte. Ryan sah sie Frau, die zu ihm sah, und wollte zu ihr, doch es waren zu viele Menschen zwischen ihm, der noch auf der Treppe stand, und ihr, die sich zur Tür wandte und durch diese verschwand. Ryan konnte auf der Treppe nicht stehenbleiben, er musste weitergehen, denn die Menschen hinter ihm drängelten. Wer war diese Frau? Ryan wollte mit ihr reden, sie ausfragen, denn er fühlte sich zu ihr hingezogen. Doch sie war weg.

Ryan stand am Eingang des Kinos und wusste nicht, wo er hinsollte. Wo würde er diese Frau finden? Oder sollte er sie vergessen und nach Hause gehen? Da er nicht wusste, was er machen sollte, sah er sich im Kino um. Es waren nur noch wenige Menschen im Vorraum, denn die letzten Vorstellungen waren ja grade zu Ende gegangen, es gab noch einen Film, der noch auslaufen würde, dann würde Ryan aus dem Kino geworfen werden.

In einer Ecke fand er mehrere Informationstafel zu dem Thema der Reihe 'Leprechaun'. Hier wurde auch die Verantwortliche der Zusammenstellung genannt. 'Wir bedanken uns für die wissenschaftliche Zusammenarbeit und Zusammenstellung der Filme bei Maria O'Shaw'

War sie das?

Ryan ging gedankenverloren nach Hause. Er hatte sich im Kino ihren Namen aufgeschrieben und überlegte, sofort nach ihr im Internet zu suchen, beschloss dann aber, doch erst zu Bett zu gehen. Die kommende Woche würde mit einem unausgeschlafenen Ryan nicht schöner anfangen.

Während der Woche versuchte Ryan mehr über diese Maria O'Shaw herauszubekommen. Das war nicht so einfach, da sie in dem Land nicht so bekannt war. Als er nach ihr in Irland suchte, fand er mehr. Sie war eine in ihrem Fachgebiet bekannte Frau, die sich mit den Geschichten und Sagen Irlands beschäftigte. Das eine Porträt, das von ihr auf der Seite der Hochschule abgebildet war, an der sie arbeitete, erschreckte Ryan. Denn sie sah ihm Ähnlich. Natürlich nicht der Bart oder sein ungewaschenes Gesicht, sondern ihre Augen. Er sah in den Spiegel, den er sich extra geholt hatte, und da auf ihr Bild. Die Augen waren fast gleich.

Dass auf den Bild ihre Haare so rot waren, konnte auch am Foto, der Digitalisierung oder seinem Computer liegen, sagte sich Ryan, doch er wusste, dem würde nicht so sein. Ryan stalke sie im Internet, er wollte mehr von dieser Frau wissen, die solche rote Haare und seine Augen hatte.

So erfuhr er, dass sie diese Filmzusammenstellung gemacht hatte, dass sie sogar diesen unglaublichen Porno, gegen den Widerstand der Stiftung eingebracht hatte, welche die Filmreihe organisiert hatte. In einem Bericht stand, dass auch die Auswüchse der Geschichten über den Leprechaun gezeigt werden müssten. Die Horrorfilme würden ja auch gebracht. In einem der letzten Berichte über sie stand, dass sie aktuell unterwegs sei, um die Filmreihe zu präsentieren. Er fand dann noch etwas über ihr Leben. Sie war unverheiratet, 36 Jahre alt und hatte nur noch eine Tochter, die wohl siebzehn war. Ryan war 20, das wäre früh, wenn sie seine Mutter wäre.

Er erkundigte und fand heraus, dass das Leprechaun-Festival, wie es genannt wurde, noch bis zum kommenden Wochenende stattfinden würde. Für das beteiligte Kino war das kein großes Problem, da an fast jedem Tag nur ein Film im Spätprogramm gezeigt wurde. An dem Tag, an dem er den Porno gesehen hatte, waren die zwei Filme nur deshalb gezeigt worden, weil es der erste Tag dieses Festivals gewesen war.

Am letzten Tag des Festivals war er noch einmal in Kino, um zu sehen, ob sie anwesend war. Er sah sie vor dem Beginn der letzten Vorstellung, es wurde der Film gezeigt, der Ryan so gut gefallen hatte, und sie musste den verschiedenen Medien Rede und Antwort stehen. Obwohl sie aus Irland kam, sprach sie die lokale Sprache sehr gut, so dass die Fragen und Antworten ohne Dolmetscher gegeben werden konnten. Nur bei einigen Formulierungen musste sie etwas länger überlegen. Einige Wortbetonungen, ob es in der lokalen Sprache oder auch englisch war, gefielen Ryan, das klang ungewollt sexy.

Der Film hatte angefangen, und Ryan ging zu ihr. Sie sah ihn kommen und sah erst sich hektisch um, doch sie bleib dann stehen.

"Ja?"

"Ms O'Shaw, ich habe sie letztens gesehen"

"Ich sie auch."

"Und ich wollte sie fragen, ob sie mir eine Geschichte erzählen können. Sie wissen, unsere Haare", sie nickte, "und unsere Augen", hier erschrak sie wirklich. "Was ist mit unseren Augen?"

"Kommen sie kurz mit?", er sah, dass sie eine Ausrede suchte, doch es war keine greifbar, und so folgte sie ihm widerwillig. Um die Ecke hatte er schon vorher ein Kinoplakat gesehen, das als Hintergrund einen Spiegel hatte (Der Film hieß irgend etwas mit 'im Spiegel'). Er stellte sich neben sie, sie war wirklich fast 10 cm länger als er, und zeigte auf ihr beiden Gesichter.

"Sieh dir unsere Augen an", dass er sie duzte, registrierte sie nicht. Er selber konnte sehen, wie gleich ihre beiden Augen waren, wie ihre Haare das gleiche rot hatten, und, und das fand er am lustigsten, dass sie beide grüne Kleidung trugen, welche das Rot der Harre noch verstärkten. Ryan hatte es so gewählt, weil es ihm gefiel, bei ihr war es wohl aus einem ähnlichen Grund.

Ryan sah, wie sie ihm durch den Spiegel in die Augen sah, und er spürte ein Gefühl, wie er es noch nie gespürt hatte. Eine Verbundenheit mit einer anderen Person, die unglaublich war. Sie drehte ihren Kopf zu ihm "Du bist?"

"Ryan O'Gready, das ist ein schlimmer Scherz der Frauen aus dem Kinderheim."

"Ich bin Maria", sie lächelte. "Ryan, ein schöner Name. O'Gready, so falsch ist er wirklich nicht. Ryan, wir können hier nicht reden. Besuche mich doch einmal, bei mir zu Hause in Irland." Sie gab ihm eine Karte und sagte "Ruf an, wenn ich dich abholen soll. Ich würde mich freuen, wenn du kommen würdest." Ryan war von ihrem Verhalten überrascht, er hatte mehr Ablehnung erwartet. Doch da sie ihn sogar eingeladen hatte, wusste er, was er in einem nächsten Urlaub machen würde.

Nach Irland reisen.

Ryan stieg aus dem Flugzeug und wusste nicht, was er in dem Land sollte. Er hatte einfach einen Flug gebucht und war ohne sich um eine Übernachtungsgelegenheit zu kümmern, losgereist. Nach der Einreise und Zoll-Kontrolle stand er im Ankunftsbereich und überlegte, was er machen sollte. Er entschloss sich, die Nummer anzurufen, die auf der Karte stand, die Maria ihm gegeben hatte.

"Hello?"

"Hallo Maria, ich bin es, Ryan."

"Oh, Ryan ... das ist im Moment etwas ungünstig. Wo bist du?"

"Am Flughafen."

"Kann ich dich in fünf Minuten zurückrufen? Danke."

Ryan sah auf sein Handy. Maria hatte einfach aufgelegt.

Doch fünf Minuten später klingelte es, doch die Nummer, die es zeige, war eine andere, ihm unbekannte.

"Hallo?"

"Bist du Ryan, ich bin Suzie. Ma hat mich angerufen, das sich mich um dich kümmern soll. Wo bist du?"

"Ich bin am Flughafen."

"Willst du dort warten, bis ich bei dir bin, oder traust du dich, den Bus zu nehmen. Wenn du den Bus nimmst, nimm die Nummer 16 bis zur Stadtmitte. Am Spine hole ich dich ab. Ok?"

"Äh, ja, doch."

"Gut, bis dann." Ryan sah auf das Telefon. Diese Suzie schien ihm sehr selbstbewusst, der Stimme nach war sie noch jung, und sie sagte, dass ihre Mutter sie angerufen hatte. Ryan war gespannt, wie Suzie aussehen würde.

Ryan war überrascht, dass er im Bus genau passend in Münzen zahlen sollte. Er wollte grade einsteigen, als sein Telefon nochmals klingelte.

"Ja?" - "Hier ist nochmals Suzie, ich habe vergessen dir zu sagen, dass du dir eine Leaf-Card für eine Woche holen solltest, dann beulst du dir deine Taschen nicht mit Kleingeld aus. Die Karte bekommst du bei Dublin-Bus im Terminal 1."

Ryan entschuldigte sich bei all denen, denen er im Weg gestanden hatte und machte sich auf den Weg zu der Stelle, an der er diese Leaf-Card bekommen würde. Nachdem er die Karte hatte und er eine kurze Erklärung bekommen hatte, wie er sie benutzen sollte, ging er wieder zu den Bussen. Wie immer, wenn er jemanden fragte, sahen sie ihn komisch an. So nach dem Motto, dass er nicht wirklich der wäre, der er nach seinem Aussehen war. Was er ja auch nicht war, doch in dem Land, in dem er grade zu Besuch war, wäre das wohl Perlen vor die Säue werfen, wenn er versuchte den Leuten zu erklären, dass er nur ein normaler Mensch war, der leider so aussah.

Die Fahrt mit dem Bus dauerte seine Zeit, während der Ryan aus dem Fenster saß und versuchte, die Stadt und ihren Verkehr zu verstehen. Dass die Autos auf der anderen Straßenseite fuhren, was für ihn am Anfang doch schon komisch.

Der Spine war, wie er herausfand, als er in der Stadtmitte aus dem Bus stieg, eine hohe Stahlspitze, die kurz nach der Jahrtausendwende aufgestellt worden war. Ryan stellte sich mit seinem Rollkoffer neben diese Konstruktion und wurde schon nach kurzer Zeit von 'den Touristen', wie er sie nannte, angesprochen, ob sie ihn nicht neben ... ob er nicht seinen Koffer ... ob er mal seinen Arm um das Kind ... Ryan war die Sensation am Spine. Peinlich war ihm hauptsächlich, dass ihm jeder Geld zusteckte, wenn das Foto fertig war.

Da sagte plötzlich eine Stimme neben ihm "Wollen wir die Leute zu zweit ausnehmen?"

Er drehte sich zu der Stimme, die einer jungen Frau gehörte, die ebenso rote Haare hatte, wie er. "Hi, ich bin Suzie, du bist dann wohl Ma's Leprechaun." Suzie war, wie ihre Ma, etwas größer als er. "Komm, sonst werden wir wegen Aufruhrs verhaftet. Zwei von uns vertragen die Leute wohl nicht. Ich werde Ma überreden, mal mitzukommen, das wird lustig. Der Leprechaun und seine Weiber." Suzie sah ihn an, "nun komm."

Sie zog mit ihm zur nächsten Straßenecke und sagte dann "Jetzt brauchst du deine Leaf-Card. Da vorne einchecken, wenn der Zug kommt, wie fahren zu uns nach Hause. Ma will in zwei Stunden kommen." Sie stieß ihn noch einmal an, damit der die Benutzung der Karte nicht vergaß und zog ihn und seinen Koffer in die Tram.

Sie setzten sich nebeneinander und Suzie legte los "Die Tram heißt hier Luas, gesprochen wird das Lewis, so wie Jerry Lee ... Wir wohnen draußen in Saggart, Ma hat da vor kurzem ein Haus gekauft

... Links sind die Four Courts of Dublin ... Hier rechts ist die Bow-Street, in der früher Whiskey gebrannt wurde ... Wenn wir hier aussteigen, kommst du zu Guinness ... Die Straße hoch geht es zum Kilmainham Gaol ... Das Wasser hier ist der Grand Canal ... "

Ryan hörte ihr nicht zu, er lauschte bloß dem Klang ihrer Stimme. Suzie war fröhlich, aufgeregt, wissbegierig und wusste alles, was ein Tourist über Dublin wissen musste.

"Ich habe eine Nachricht von Ma bekommen, was wir beide morgen anstellen. Einmal ins Kilmainham Gaol, dann ins Trinity College zum Book of Kells und am Abend machen wir zu dritt Temple Bar unsicher. Das wird lustig."

Im Haus von Maria und Suzie drehte Suzie weiter auf. "Willst du Tee? Ich zieh mich erst einmal um. Du bist Ma's Gast, da wirst du sicher die andere Hälfte ihres Bettes bekommen. Willst du dich hinlegen? Also, trinkst du nun Tee oder Kaffee? ...." Ryan sah Suzie überrascht an. "SUZIE, langsam, ganz langsam." Sie sah ihn an und ließ sich in einen Sessel fallen. Dann lachte sie und sagte "Wenn ich aufgeregt bin, dreh ich durch. Danke. Also, Tee?" Ryan nickte. "Gut, ich zeige dir, wo er ist, machst du bitte eine Kanne, ich zieh mich um." Sie zeigte ihm alles und war dann verschwunden, als wenn sie sich in Luft aufgelöst hätte. Doch das lag wohl nur daran, dass er noch etwas langsam war.