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Idol (01/04)

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*

Sakura servierte den Salat mit frischen Meeresfrüchten. Sie wendete sich vom Panorama der Großstadt ab, sah Sakura behaglich an, lächelte ihr wieder sanft zu und bedankte sich. Sakura vermied einen direkten Augenkontakt. Es verbot sich ihr, obwohl ihr nach ihren himmelblauen Augen war. Sie fühlte, wie sehr ihr Herz zu klopfen begann, zudem wurde sie, obwohl sie sich professionell in die Pflicht nahm, in einem Maße unsicher, dass sichtlich zu Tage trat, was Megan Johnson längst geahnt haben musste. »Der Salat sieht vorzüglich aus.« »Danke Madame.« »Habe ich es richtig ausgesprochen.« »Ja, Madame.« »Ich hätte gerne noch einen Weißwein dazu«, sagte sie nun auf Französisch. Sakura sah ihr in die Augen. »Sehr gerne, Madame«, antwortete sie auf Englisch und begab sich wieder an die Bar.

»Kann ja wohl nicht sein«, sprach sie leise mit sich selbst, indes sie eine Flasche entkorkte. Sie servierte ihr den Wein. »Danke. Sie sprechen ein sehr gutes Englisch und auch Französisch, wie ich am Samstag mitbekommen habe, als sie am Nebentisch servierten.« Sakura nickte. »Ich studiere Sprachen, Madame.« »Das kanadische Französisch klingt ein wenig anders.« »Ja. Ich mag es.« Sie lächelte, sah ihr in die Augen. »Das freut mich.« »Ich wünsche guten Appetit, Madame.« »Danke.«

Oh Mann, sinnierte Sakura und holte tief Luft, da lagst du wohl bei ihr richtig. Kanada also. Das würde mich den Job kosten, wenn sowas herauskäme, mahnte sie sich gedanklich an. Ein hauchzartes Flirten ist okay. Sie kam ohne ihren Laptop oder Dokumente. Schätze, dass sie nach dem Essen gehen wird. Was für wunderschöne Augen. Bist süß und heiß, Megan. Besser, du reißt dich jetzt zusammen und konzentrierst dich auf deine Arbeit, Sakura. Wenn es läuft, kannst du hier eh hinschmeißen. Könnte das auch auf eine andere Weise arrangieren. Ach verdammt, ich muss hier weg.

Sakura bediente ein paar Hotelgäste, die sich an den Tresen gesetzt hatten, gab die Bestellungen in die Kasse ein und machte sich daran Gläser zu polieren. Sie spricht Japanisch. Geschäftlich hier, wie viele. Wohl knapp über dreißig. Mitte. Hätte echt Lust, ihr etwas zusätzlich zu servieren. Nebenbei. Hab sie nicht im Kopf. Heute Abend merke ich sie mir. Morgen Mittag. Wohl besser nicht. »Ein Bier bitte.« »Sehr gerne der Herr.« Noch ein Kanadier. Wohl Exposition. Weiß gar nicht, was für eine. Ein reizvolles Land. Der Norden. Juckt mich schon. Das Parfüm passt zu ihr. Sie warf einen Blick auf die Uhr, dann zum Tisch hinüber.

Sie hatte sich wieder dem Panorama der Stadt zugewendet, nippte an ihrem Glas. Sakura ließ ihren Blick über die Gläser schweifen, die sich auf dem Tresen befanden. »Noch ein Bier, der Herr?« »Ja, bitte.« Sie stellte ihm ein Frischgezapftes hin, spülte das geleerte Glas und ging daraufhin zu ihr hinüber. Sie sah Sakura an ihren Tisch kommen und wendete sich ihr zu. »War der Salat nach Ihrem Geschmack?« »Ja, ausgezeichnet.« »Dann darf ich abräumen.« »Bitte.« Sakura hielt einen Moment inne. »Momentan ist Exposition.« Megan Johnson schaute sie einen Augenblick an. »Industrieausstellung. Gestern war der letzte Tag. Eine aufregend schöne Stadt. Besonders zu dieser Jahreszeit. Ich dachte mir daher, ich nutze die Gelegenheit, sie mir etwas näher anzuschauen, sie kennenzulernen.« »Dann wünsche ich Ihnen noch einen weiteren, angenehmen Aufenthalt.« »Den werde ich ohne Zweifel genießen. Vor allem das vorzügliche Essen und den ausgezeichneten Service.« »Danke, Madame.« »Vielleicht sind sie so nett und geben mir ein paar Tipps in Hinsicht auf besondere Sehenswürdigkeiten dieser Stadt. Sie kennen sich sicher bestens aus. Würde schon gerne Land und Leute näher kennenlernen. Sie sind doch von hier, nicht wahr?«

Du hast einen Laptop, freies Internet im Hotel. Auch an der Rezeption gibt es jede Menge Infos. Ich will ja, aber ich darf nicht, du süßes kleines Miststück.

»Ja. Ich schreibe Ihnen sehr gerne ein paar Adressen auf. Vielleicht auch Insidertipps zum Essen und Shoppen abseits des Mainstreams?«, erwiderte sie zugänglich. Megan Johnson sah sie glücklich lächelnd an. »Danke, das ist sehr lieb von Ihnen. Schade, dass wir uns nicht weiter unterhalten können. Legen Sie mir die Informationen einfach in mein Fach.« Sakura nickte ihr zu, machte sich wieder auf den Weg zurück, drückte die Schwingtür zum Vorraum des Küchentraktes auf, stellte das Geschirr ab und begab sich wieder hinter die Bar.

»Gab es etwas Besonderes. Eine Beschwerde?«, fragte der Oberkellner, der an sie herantrat, ihre Unterhaltung wohl beobachtet hatte. »Nein. Das Essen sei vorzüglich, sagte die Dame mir. Sie hatte nur ein paar Fragen zu ihrem Aufenthalt.« »Gut. Gehen Sie wieder hinter die Bar. Die Gäste warten.«

*

Sakura lehnte sich in ihren Schreibtischstuhl zurück, reckte Arme und Beine aus, gähnte und schaute auf die Zeitanzeige auf dem Bildschirm. Hätte ich ja nicht gedacht. Einige sind sogar aus dem Ausland. Kann jetzt nicht jedem Antworten. Muss das aufs Wochenende gelegt bekommen. Am besten über einen Hinweis im Profil. Bin halt nicht so einfach zu erreichen, schon gar nicht zu haben. Wir werden miteinander reden, Süße. Bekommst von mir den Code und eine Anleitung auf Französisch auf dem Tablett serviert. Kannst es dir dann morgen Abend auf deinem Kingsize bequem machen. Sakura notierte ein paar Informationen auf einen Briefbogen, setzte Code und ein paar ansprechende Zeilen hinzu. Sie nahm die Maus, ließ den Laptop herunterfahren, ging ins Bad, wog nochmals das für und wider ihres Vorhabens ab, indes sie sich vor dem Spiegel fürs Zubettgehen fertig machte. Sie checkt eh in Kürze aus. Kommt sicher wieder zu uns. Falls ich dann noch dort arbeite. Spielt ja keine Rolle. Bin echt gespannt auf das, was da auf mich zukommt. Sofern da was kommt.

Sie ging zu bett, gähnte, kontrollierte die eingestellte Weckzeit ihres Smartphones, schaltete das Licht aus und versank kurz darauf in den Schlaf.

*

Sakura hatte zur gegebene Zeit wiederholt einen Blick hinüber zur Glastür geworfen, sobald jemand sie öffnete, um das Restaurant zu betreten. Sie kam an diesem Tag nicht wie gewohnt zum Essen. Den Umschlag mit ihrer Nachricht darin, hatte Sakura bereits zu Dienstbeginn an der Rezeption abgegeben. Ausgecheckt hat sie jedenfalls nicht, sah sie anhand der noch offenen Rechnung im Programm ihres Kassencomputers.

Entweder hab ich gleich noch ein unangenehmes Gespräch mit dem Personalmanager, der draußen mit grimmiger Miene auf mich wartet, oder einen äußerst sympathischen Gedankenaustausch am heutigen Abend vor meinem Computer, erwog sie, während sie sich zum Dienstschluss im Basement des Hotels umkleidete.

Sie warf Handtasche und eine Einkaufstüte aufs Bett, fuhr den Computer hoch und ging ins Bad, um sich frisch zu machen. Die meisten schreiben erst spät am Abend, konstatierte sie. Na ja, bin ja offiziell erst ab 21 Uhr online. Man kann es allerdings erkennen, dass ich mich eingeloggt habe.

Sakura legte die Zahnbürste beiseite, wusch sich kurz ab und setzte sich an den Schreibtisch. Sie scrollte die Seite, las flugs die Benachrichtigungen und blieb schließlich an einem Eintrag hängen, dessen Inhalt ein Indiz enthielt, das auf Megan hinwies.

'Weitab des Mainstreams. Ich war positiv überrascht, so aufgeregt, nachdem ich deinen Hinweis in Händen hielt, mir dein Profil angesehen hatte. Ja, wie auch immer es sich gestalten mag, werde ich mir heute Abend genügend Zeit nehmen wollen, mich mit dir auszutauschen. Ich freue mich sehr, gebe dir auch gerne zu, dass ich sehr beeindruckt, zugleich ein wenig verschüchtert bin. Du kannst dir denken, weshalb es mir gerade jetzt, während ich dir diese Zeilen schreibe, so ergeht. Ich kenne die Lyrics zu deinen Bildern. So wunderbar zart und belebend, Cherry Blossom. M.'

Sakura las ihre Nachricht wiederholt, lehnte sich zurück und schloss die Augenlider. »Das bist du auch«, hauchte sie aus, sah in Gedanken Megan vor sich sitzen. Nach einer Weile stand sie auf, warf einen Blick Richtung Fenster hinaus in die Abenddämmerung, als sie sich in die kleine Küche begab, einen Tee zur Nacht zuzubereiten.

Sie entschied, den Laptop in ihr Schlafzimmer mitzunehmen. Ein kleines Headset bereitgelegt, das sie sich auf dem Nachhauseweg gekauft hatte, so lag sie auf dem Bett, nippte an ihrem Tee, las die eine oder andere Message. Charmant formulierte Nachrichten markiert sie, viele andere jedoch verwarf sie. Schließlich, kurz vor 21 Uhr, las sie wieder jenes Stichwort, das wohl zu ihrem geworden war, mit einem fröhlichen Emoticon versehen.

Sakura stellte die Tasse auf ihr Nachttischchen und begann zu schreiben.

»Möchtest du mit mir in den Video-Chat, Megan, oder ist es dir lieber, zu texten?«

»Gerne in den Chat, Sakura. Ich möchte dich anschauen dabei.«

Sakura setzte ihr Headset auf. Es dauerte nur Sekunden, bis sie sich einander auf dem Bildschirm sahen, des anderen Stimme hörten. »Die Verbindung ist gut, Megan?«, fragte sie auf Französisch. »Ja, sehr gut. Ich hoffe, sie wird es auch bleiben?« Sakura lächelte wegen ihrer doppeldeutigen Anmerkung, lehnte sich ans Bettende zurück, sah Megan an, die in gleicher Haltung auf ihrem Bett lag. »Ist für gewöhnlich nicht meine Art, Megan. Unabhängig davon, dass es einschneidende Konsequenzen für mich hätte. Es verhält sich auch nicht so mit mir, wie du vielleicht denkst.« »Ich kenne die Gepflogenheiten hierzulande und ich weiß zu unterscheiden. Ich hätte dir sonst nicht geschrieben, Sakura. Ich hab es dir angesehen, aber nicht mit einem so aufregenden Fingerzeig gerechnet«, sagte sie in zartem Tonfall, »du wirkst nicht weniger vitalisierend auf mich, wie ich wohl auf dich. Ich bin sehr eingenommen deinetwegen. Aber ich möchte, dass wir offen sprechen. Hab den Kühlschrank geplündert, um mir Mut anzutrinken«, meinte sie spaßig und hob eine kleine Sektflasche vor die Kamera. Sakura lächelte, nahm ihre Tasse, um ihr zuzuprosten.

»Dein Profil steht noch nicht so lange im Netz, wie ich gesehen habe.« »Das ist richtig. Erst seit ein paar Tagen bin ich dort.« »So ohne weiteres bist du ja nicht zu erreichen. Man muss sich durchwühlen. Sehr hilfreich, diesen Code zu haben und die japanische Sprache wenigstens einigermaßen zu beherrschen, wenn man nach etwas Bestimmten sucht.« »Etwas wunderbar Zartes, Belebendes.« Megan lächelte. »Ich kann nachvollziehen, worauf es dir ankommt. Daran liegt mir auch. Zumal wir uns ja im 'wahren Leben' schon begegnet sind«, betonte sie, »wir beide uns einen Eindruck voneinander verschaffen konnten.« »Was sich leider nachteilig auswirken kann.« »Das ist wohl wahr«, seufzte sie auf. »Allerdings sehe ich das bei uns nicht, fühle mich recht glücklich dabei, dass es so gekommen ist. Es imponiert mir, dass du diesen Mut hattest, Sakura. Was die Bilder angehen, bist du in gewissem Sinne nicht wiederzuerkennen, so dass du dir keine Sorgen zu machen brauchst. Jedenfalls bist du noch schöner anzusehen, als ich es mir, hätte ausmalten können, Sakura.« Sie schmunzelte. »Wir wollen und können uns nichts vormachen.« »Mir passiert das nicht oft, darf es im Grunde nicht, Sakura, aber ich wäre dir gerne die Frau auf dem Bild, besonders deine Hand, dich zärtlich zu berühren. Wenn dir nach mir ist, wie mir nach dir ist, finden wir sicher einen Weg.« Sakura nickte. »Ich denke, es sollte einen Weg geben, Megan. Sie ist wunderschön, wirkt sehr einfühlsam. Du scheinst ihr sehr ähnlich.« Megan machte ihr einen Kussmund, setzte ihren Laptop auf dem Bett ab, begab sich nun auf der Seite liegend in den Fokus der Kamera, ihren Kopf lässig auf eine Hand gestützt. Sakura tat es ihr nach, richtete den Bildschirm aus und sah sie an. »Sagst du mir, welches Magazin es ist, ich muss es unbedingt haben. Ich könnte es sonst nicht glauben. Es sei denn, du erzählst mir von ihr, was du an, oder gar in ihr siehst.« »Ein wenig vorwitzig dürfte sie wohl sein. Das gefällt mir.« Megan lachte vergnügt. »Du kleines, süßes Biest. Ich bin nicht eitel.« »Alles an dir ist natürlich, elegant, dezent, Megan. Wie der Duft deines Parfüms.« »Ein angenehmes Gefühl für mich, insbesondere, weil du das sagst.« »Dir macht es nichts aus, das ich bisexuell bin?« »Nein, warum sollte ich ein Problem damit haben. So, wie du mich angeschaut hast«, erwiderte sie sanft. »Geht mir gar nicht so sehr ums Ficken mit den Männern, Megan. Ist was anderes.« Sie nickte. »Verstehe das, meine Süße.« »Du wirst bald abreisen.« »Habe umgebucht. Ich fliege erst Sonntag zurück.« »Etwa, wegen mir?« »Ja.« »Das ist schön, Megan.« »Du lässt mich sehnsüchtig werden, Sakura. Ich kenne mich selbst nicht.« Sakura nickte versonnen. »Ich verlange nichts von dir, Megan. Ich lade dich ein. Komm zu mir, ich gewähre dir einen Einblick abseits des Mainstreams. Vielleicht nimmst du mehr von hier mit, als du erwarten durftest. Ich bin weder eine Hure noch eine Barkeeperin.« Megan sah einen Augenblick gedankenverloren auf den Bildschirm. »Du bist ein kluges Mädchen, Sakura.« »Ich bin nicht berechnend, Megan. Abseits des Mainstreams, habe ich dennoch innerhalb der letzten Tage mehr als 300 Nachrichten bekommen, über 4000 Klicks und like's. Ich denke, wir beide haben etwas gemeinsam, abseits all dessen. Doch das hat damit nichts zu tun«, gab sie ihr einfühlsam zu verstehen, »ich bin das Mädchen auf dem Felsen, Megan, und auch alles andere, was du darin zu erkennen vermagst. Mich interessiert, wer du bist. Abgesehen davon, dass ich mir nichts Schöneres vorstellen kann, als mit einer so wunderschönen Frau wie dir zu schlafen, dich zu berühren. Es ist für mich auch ein schönes Gefühl, Megan. Das ist es mir wert, aber mehr wird es sicher nicht sein. Du weißt das. Ich bin keine Nutte und du keine Frau, die sich von einer ficken lassen müsste, um sich berührt zu fühlen. So sehe ich das mit uns.« Megan schaute beeindruckt. »Du machst mich wirklich sprachlos, Sakura.« »Das entspricht nicht ganz meinem Wunsch, meine Hübsche.« Megan lächelte, strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr. »Du schaffst es wirklich, mich verlegen zu machen.« »Das macht dich so sympathisch.« »Es ist spät geworden, Sakura. Du wirst verstehen, dass ich mich zurückhalten, auswärts Essen werde. Sieh es bitte nicht als Affront, oder Scham, erkenne darin einen Ausdruck meiner Schüchternheit dir gegenüber.« »Ich würde es genauso halten. Ich gebe dir eine Telefonnummer. Behalte sie für dich.« »Auf jeden Fall. Warte, ich hole was zum Schreiben.«

Sakura gab sie ihr durch. »Am Samstag, Megan, hole ich dich um 14 Uhr ab. In der Nähe des Hotels befindet sich ein amerikanisches Schnellrestaurant. Davor ist ein Taxistand. Ich werde dort nur kurz anhalten können.« »Ja, ich bin schon mal daran vorbei gekommen. Ich werde dort sein.« »Magst du Sushi, meine Hübsche?« Megan lächelte. »Ja, sehr gerne.« »Wenn du den Sake besorgst, bekommst du auch ein märchenhaftes Sushi von mir serviert.« Sie lachte. »Das lasse ich mir garantiert nicht entgehen, Süße.« »Ich will dieses umwerfend schöne Mädchen nur zu mir locken«, neckte Sakura, woraufhin Megan genierlich lächelte. »In der Nähe des Schnellrestaurants gibt es einen Laden, wo du den Sake bekommst«, fuhr Sakura fort. »Eine Flasche?« »Wie du willst. Ich hoffe, du bist standfest.« Megan schmunzelte. »Ich kann einiges vertragen, nicht nur, wenn ich geil bin.« »Ich kann es kaum erwarten«, schnurrte Sakura, »vielleicht komme ich schon früher.« »Hör jetzt auf damit, ich bin total heiß.« »Ich muss jetzt schlafen Megan. Sonst komme ich morgen früh nicht aus dem Bett.« »Ja, schlafe gut. Ich werde wohl noch nicht einschlafen können.« »Trinke ein Glas Sekt für mich mit, Megan. Gute Nacht.« »Das werde ich. Gute Nacht, Sakura.«

*

Sakura erkannte sie schon von weitem in der Menschenmenge auf dem Gehsteig, hielt am Taxistand und betätigte kurz die Hupe.

Megan kam flugs auf sie zu und stieg zu ihr ins Auto. »Hallo Megan.« »Hey, Sakura.« »Tut mit leid, bin etwas spät dran. Ist Rushhour.« »Alles gut. Ich käme wahrscheinlich nie an bei dem Verkehr«, meinte sie guter Dinge, stellte eine kleine Tasche sowie eine Einkaufstüte in den Fußraum. Sie warf Sakura einen Blick zu und schnallte sich an. Sakura fädelte in den zähflüssigen Straßenverkehr, hielt sich auf der Fahrspur Richtung Peripherie. »Du siehst reizend aus in den engen Jeans und dem hübschen, schwarzen Top.« »Danke. Du nicht weniger. Gefällt mir, dich mal nicht in Dienstkleidung zu sehen.« »Heute komme ich mal nicht auf Bestellung.« Megan lachte herzhaft auf, sah sie hingerissen an. »Hab mir vorgenommen, dich zu verwöhnen.« »Der Gedanke gefällt mir bei dir.« »Ja,«, meinte Megan sinnlich verträumt. »Wir fahren etwa eine halbe Stunde bis zu mir. Hast du Hunger?« »Und wie. Ich hab 2 Krüge Sake gekauft.« »Wir werden anstößige Lieder singen.« »Hab ich nichts dagegen.« »Ich bin total geil auf dich, Megan.« »Beeile dich, Süße. Mir gehts nicht anders bei dir.« »Meine Wohnung ist recht klein. Allerdings habe ich ein großes Bett.« »Ich mag es kuschelig«, raunte sie, »aber höre besser auf, Sakura, fahre lieber. Sonst mache ich dir noch einen Flecken in den Sitz.« »Ich mag den intimen Duft.« »Du bist ein kleines Biest.« »Eine rosigzarte Blüte.« Megan lächelte, sah sie hingerissen an. »Allerdings. Das bist du.«

Sie schwiegen die restlichen Minuten der Fahrt, bis sie in die Tiefgarage des Hochhauses fuhren, Sakura den Wagen auf ihrem Platz abstellte. »Im Aufzug ist eine Kamera.« Megan sah sie Konspirant an. »Gut zu wissen, Liebes.«

Sie schloss die Wohnungstür auf und ließ Megan eintreten. »Sie ist klein, ja, aber total gemütlich. Wie schön du es hier hast«, stellte Megan erstaunt fest und ihre Sachen auf eine kleiner Kommode. Sakura zog sich in der winzigen Diele ihre Schuhe aus, sah Megan an, die es ihr nachtat, legte ihre Arme um ihre Hüfte und gab ihr einen sanften Kuss, den sie ebenso innig erwiderte. Schließlich küssten sie sich begieriger, hielten sich einnehmend in den Armen und sahen sich nach einem verspielten Zungenkuss atemlos an. »Wir haben den ganzen Tag, die ganze Nacht«, hauchte Sakura ihr zu, strich ihr über die Wange, »ich will dich so sehr. Aber lass uns erst ein wenig ankommen, meine schöne Megan.« »Ja, Liebes.« Sie tupfte ihr einen Kuss auf den Mund und entließ sie aus ihrer Umarmung.

»Möchtest du etwas trinken?« »Ein Mineralwasser bitte.« Megan schaute sich um. »Ich hatte damals auch eine ähnlich große Wohnung. Während meiner Studienzeit.« »Was hast du studiert?« »Maschinenbau. Ist lange her.« »Eine Männerdomäne.« »Ja, gibt nicht viele Frauen, die diesen Beruf ergreifen. Ist dir sicher aufgefallen.« Sie lächelte. »Hab das gar nicht so wahrgenommen. Woran musstest du denken, als du über die Skyline schautest.« Megan schmunzelte. »An meine Situation, besonders an dich und dass ich wohl keine Chance hätte, dich näher kennenzulernen.« »An Sex mit mir?« »Manchmal, wenn ich abends im Bett lag«, erwiderte sie ein wenig melancholisch. Sie goss Mineralwasser in zwei Gläser, reicht Megan eines und gab ihr einen lieben Kuss auf den Mund. »Es ist alles geklärt zwischen uns. Nichts steht über oder zwischen uns. Wir dürfen und werden uns genießen. Etwas zu Essen? Sushi?« »Oh ja, ich hab Hunger.« »Bevor ich losfuhr, habe ich es frisch zubereitet«, gab sie ihr zu verstehen, indes sie die Speisen aus dem Kühlschrank nahm, um sie auf einem Holzbrett anzurichten. Megan holte die Tüte mit dem Sake und stellte die kleinen Krüge auf den Tisch. »Hier, probiere Mal«, hielt Sakura ihr einen Happen Tunfisch hin. »Der schmeckt köstlich. So zart.« »Setze dich an den Tisch, Megan. Saucen habe ich auch dazu. Die habe ich allerdings nicht selbst gemacht.« »Das alles sieht total lecker aus.« »Wie ich?« »Ich werde dich vernaschen.« »Ich mag so einiges. Bin recht verspielt und verschmust.« »Das bin ich auch, Liebes.« Sakura stellte das Holzbrett auf den Tisch, die Näpfchen mit den Saucen und Stäbchen dazu, sah Megan an und begann sich zu entkleiden. »Wie zart du bist, Liebes.« Sie behielt ihr Höschen an, setzte sich auf den Hocker zu Megan an den Tisch und nahm sich einen Happen. »Wie lange ist es bei dir her?« »Ein halbes Jahr. Etwas mehr.« »Es ist schon seltsam, dass Menschen manchmal bereit sind, freiwillig mehr zu geben, obwohl man gar nichts von ihnen verlangt.« »Wie meinst du das?« »Das verhält sich mit der Liebe genauso, wie mit materiellen Dingen. Manchmal lasse ich mich darauf ein, mich von Männer anwichsen zu lassen. Bin dabei bekleidet oder nackt. Ein Bild davon hast du dir ja machen können. Das versteht sich allerdings nur als eine Andeutung. Es waren mal 12 Männer. Wie ich dir schon gesagt hatte, geht es dabei nicht ums Ficken, nur ums Anspritzen, Schwänze ablutschen. Sie sollen schon was geben dafür, einen Mindestbetrag, der im Grunde lächerlich ist. Manche überbieten sich sogar dabei. Woran mag das wohl liegen? An mir, Sakura?« »Ich denke, es hat sicher etwas mit dir zu tun.« »Ja, das ist zweifelsfrei ein Grund. Sie sind geil darauf diese Frau zu besamen. Ich mag es, gehe auf sie ein.« »Wenn es mit dem Ansturm auf mein Profil so bliebe, könnte ich viel Geld verdienen. Darum geht es mir vorrangig nicht. Vielleicht nehme ich was an, aber ich habe nicht vor, etwas einzufordern. Ich mag Sex, will ihn halt öfter. Ich überlege mir schon genau, wen ich so nahe an mich heranlasse.« Megan schwieg einen Moment nachdenklich. »Ich möchte dich wiedersehen. Das weiß ich jetzt schon, Sakura. Nicht allein, um mit dir zu schlafen. Sollte ich in einer neuen Beziehung sein, würde ich eh nicht mehr darauf eingehen.« »Das würde mich freuen, Megan.« »Als wir chatteten, hatte ich schon den Gedanken und vorhin, als wir uns küssten, dachte ich wieder daran, dass es so sein könnte.« »Freiwillig mehr. Ich werde alles geben, mich selbst zu überbieten.« Sakura lächelte, tunkte einen Happen in scharfe Sauce, steckte ihn sich in den Mund und sah Megan gemächlich kauend an. »Die Kirschbäume blühen zwar wunderschön, aber sie tragen keine Früchte. Ich bin mir sicher, dass ich bei dir abspritzen werde.« »Das will ich erleben, deinen Liebessaft genießen, mein süßes Mäuschen«, raunte Megan pikant. Sakura nahm einen Krug Sake und goss Megan in ihre Trinkschale. »Gehen wir gleich ins Schlafzimmer? Da lässt es sich angenehmer unterhalten.« »Ja. Wird Zeit, dass wir ins Detail gehen«, spielte sie an, griff den Krug, goss Sakura ein und nahm ihr Schälchen in die Hand. »Kanpai.« »Kanpai.« »Komm her, gibt mir ein Küsschen, süße Maus.«