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Im Bann der kleinen Schwester

Geschichte Info
Was ein Kinobesuch so auslösen kann...
7.2k Wörter
4.61
57.9k
48

Teil 1 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 11/29/2023
Erstellt 09/21/2023
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Hier der erste Teil einer neuen Story, die aus meiner Sicht viel Potenzial hat. Diese Geschichte entwickelt sich eher langsamer.

Wenn also nur eine kurze Sexgeschichte gesucht wird, ist dies hier wahrscheinlich nicht das Richtige.

Über konstruktives Feedback freue ich mich immer, gerne auch Lob.

Viel Spaß beim Lesen.

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Alle Charaktere dieser Geschichte sind 18 Jahre alt und fiktiv (ficktief).

Im Urlaub hatte ich immer die schönsten Träume. Und als Verkaufsleiter von drei Supermärkten (weiße Schrift auf rotem Logo, vier Buchstaben) hatte ich davon nicht zu wenig. Immerhin hatte ich mir einen attraktiven Vertrag ausgehandelt, in dem 40 Urlaubstage vermerkt waren. Trotz dieser etwas unüblichen Menge an Urlaub hatte ich ein ordentliches Gehalt. Das war wohl der Vorteil, wenn man als talentiert im Bereich Vertrieb und Verkauf gilt. Und so kam es, dass ich, obwohl ich erst 26 Lenze zählte, schon in der Karriereleiter recht weit geklettert war. Irgendwie fiel mir das immer sehr leicht ... aber ich komme vom Punkt ab. Zurück zu den Träumen.

Sobald ich Urlaub hatte, war ich im Schlaf augenscheinlich tiefenentspannt. In Arbeitswochen träumte ich häufig von LKWs und Autobahnfahrten. Den Hintergrund davon konnte ich mir nie mit absoluter Sicherheit herleiten. Die einzige Möglichkeit, die mir schien, war meine Tätigkeit, welche unter anderem mit Vertrieb zu tun hatte. Dabei war ein häufiger Kontakt mit LKWs nicht zu vermeiden. Wir benutzten immerfort Lastwagen mit Anhänger, die quer durch Deutschland und Nachbarländer zu den Supermärkten fuhren. LKW-Fahrer wäre wahrlich kein Beruf für mich ... Ach, schon wieder vom Thema abgekommen. Passiert mir leider häufig kurz nach dem Aufwachen, da kann ich keine klare Gedankenkette entlangsinnieren.

Na ja, im Gegensatz zu meinen Träumen unter der Arbeitswoche waren diese am Wochenende und speziell in der Urlaubszeit variabel und durchaus kreativ. Eine gewisse Friedlichkeit war immer eine der Zutaten, wodurch ich im Urlaub zur leichter Irritation mancher wohl so wirkte, als hätte ich einen Ruhepuls nahe dem Nullpunkt.

Im Schlaf heute Nacht war ich mit meiner kleinen Schwester im Auto unterwegs, anschließend rollten wir durch ein Weizenfeld den Hang hinab. Nicht etwas, was ich in Realität auf der To-do-Liste hatte.

Aber es hatte sich sehr angenehm angefühlt und wir beide hatten dabei auch viel gelacht, deswegen war es doch eine schöne Erinnerung.

Meine Schwester heißt übrigens Rahel, sie ist mein 8 Jahre jüngeres Schwesterherz. Sie wohnt noch bei unseren Eltern, ich wohne in der Nähe in einer eigenen Wohnung. Wir verstehen uns wirklich gut, sie sieht zu mir auf und sieht mich wohl als eine Art Vorbild. Für mich wird sie immer die kleine Schwester bleiben, die ich absolut niedlich finde.

Die ich an der Hand haltend zum Kindergarten gebracht habe, die mir nach ihren Schultagen in der Grundschule jedes Mal alles Mögliche über ihren Tag erzählte, während ich in aller Ruhe Skyrim zockte, als es noch verhältnismäßig neu war und ihr währenddessen zuhörte.

Hach, die guten alten Zeiten.

In den anschließenden Jahren distanzierte sie sich leicht von mir, wir hatten aber selbst damals noch guten Kontakt.

In den Letzten ein, zwei Jahren hatte sich aber das ganze wieder zum Besseren gewandelt. Wir verbrachten wieder fast jeden Tag miteinander Zeit. Beispielsweise würden wir heute einen der beiden neuen Filme im Kino anschauen. Nachdem wir beide letzte Woche auf ihren Wunsch hin bei Barbie waren, gingen wir heute in Oppenheimer.

Leider spielte Rahel bis heute mit gewisser Schadenfreude darauf an, dass ich bei Barbie häufig gelacht hatte, was Indiz dafür zu sein schien, dass mir der Film gut gefallen hatte. Niemals würde ich ihr gegenüber aber offen zugeben, dass mir der Film wirklich gefallen hatte. Das würde sie dann garantiert ihren Freundinnen erzählen, die das ihren großen Brüdern erzählen würden, mit denen wiederum ich befreundet war. Ein vorhersehbares, für mich eher nerviges Dilemma. Daher werde ich hier standhaft bleiben. Und nun ging es heute in den Film, auf den ich mich schon seit langem freute. Und bei dem sich dieses Mal Rahel zumindest vor dem Hingehen nicht ganz so zu freuen schien.

„Drei Stunden geht der? Meine Fresse, ich dachte das sei ein Film und keine Serie" hatte mir meine kleine Schwester gespielt wütend ins Gesicht gesagt, als wir auf der Website die Tickets zusammen gebucht hatten.

Mit Ausnahme dieser typischen, eher spaßigen Kabbeleien pflegten wir ein sehr gutes Geschwisterverhältnis. Dafür sorgten allein schon unsere Gemeinsamkeiten. Wir schauten beide leidenschaftlich gerne Filme und Serien, auch Sport trieben wir beide regelmäßig in Form von Jogging und Volleyball.

Auch in Sachen Aussehen waren wir uns nicht komplett unähnlich. Leute, welche uns beide kannten, erwähnten immer wieder, dass man uns an unseren Augen sehr gut als Geschwister enttarnen könne. Diese hatten wohl den gleichen Ausdruck in bestimmten Situationen.

Auch waren wir beide vom Körperbau eher sportlich und dünn. Keiner von uns beiden war aber im übertriebenen Bereich in Sachen Aussehen. Außerdem waren wir beide Single, eine eher traurigere Gemeinsamkeit. Meine letzte Beziehung war mehr als ein Jahr her, meine Schwester hatte noch nie eine gehabt.

Einige Unterschiede waren dann aber doch auch erkennbar. Während sie nur 1,60 m groß war, schoss ich im Laufe der Jugendzeit auf 1,85 m Höhe. Während sie mittellange, blonde Haare mit leichten Locken hatte, ließ ich meine hellbraunen Haare beim Friseur immer etwas kürzer schneiden.

Außerdem haben wir natürlich unterschiedliche Namen.

Welch geschickte Überleitung, um meinen Namen mal zu nennen. Während meine Eltern meine Schwester Rahel nannten, wurde ich 8 Jahre zuvor mit dem Namen Tim versehen. Mit dem Namen war ich recht glücklich, ein kurzer Name, der mir immer Zeit sparte, wenn ich meinen Namen irgendwo notieren musste.

Ich blieb noch etwas liegen und ließ meine Gedanken unkontrolliert wandern, bevor ich beschloss aufzustehen. Der schöne Traum aus der letzten Nacht verblich langsam in meinen Gedanken, wie es so üblich ist, wenn man beginnt, sich das erste Mal so richtig zu bewegen nach dem Schlaf.

Nach einem leckeren Frühstück in meinem Lieblingscafé und einer fordernden Sporteinheit im Park ging ich heim und duschte und rasierte mich. Obwohl ich nicht vorhatte, heute flachgelegt zu werden, mochte ich es trotzdem, die meisten Stellen an meinem Körper regelmäßig zu rasieren. So fand ich es einfach am besten. Noch etwas, was ich wohl mit meiner Schwester gemeinsam hatte. Bei ihr konnte man nie Haare am Körper finden, mit Ausnahme des Kopfes und eines leichten blonden Flaumes an den Unterarmen.

Ich hatte mich leider schon ein, zweimal erwischt bei der Betrachtung ihrer Härchen am Arm, ob sie sich zwischen den Beinen auch rasieren würde. Diesen Gedanken, auch wenn leider in irgendeiner Form ansprechend, konnte ich zum Glück immer schnell wegschieben. So über seine eigene kleine Schwester zu denken, für die man regelmäßig fast schon ein halber Vater war in der Vergangenheit, war einfach widerwärtig.

Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was Rahel über mich denken würde, wenn sie in meinen Kopf sehen könnte.

Sie wiederum musste sich die Frage, ob ich mich im Schambereich rasiere, nie stellen. Während ich es schaffte, sie seit der Kindheit nicht mehr nackt zu sehen, war es andersherum das komplette Gegenteil. Rahel schaffte es im Laufe der Jahre immer wieder, in den ungünstigsten Momenten in das Badezimmer oder mein Zimmer zu laufen, just in dem Moment, wo ich nackt war.

Durch diesen Fakt und darüber hinaus auch durch meine Feststellung, dass sie nie wirklich angeekelt oder geschockt zu sein schien, wuchs in mir kurze Zeit mal der Verdacht, dass das vielleicht gar nicht so aus Versehen war.

Aber schnell konnte ich mir klar machen, dass es keinen logischen Grund dafür geben konnte. Ich war bloß das Vorbild, welches ich als großer Bruder immer zu sein versuchte.

Die Zeit heute verging recht schnell, wodurch ich überrascht auf die Uhr schaute, als es halb fünf war.

Zeit loszugehen und meine Schwester abzuholen. In einem Sportshirt und einer weiten Stoffhose ging ich los zu dem Haus, in dem ich die ersten 19 Jahre meines Lebens verbracht hatte. Dieses war nur 10 Minuten Fußweg von meiner Wohnung entfernt. Dort angekommen wartete Rahel schon auf mich und lächelte, als sie mich erblickte. Mit zügigen Schritten stürmte sie mir regelrecht entgegen und umarmte mich. Typisch Rahel, dachte ich mir und schmunzelte. Heute trug sie ein bauchfreies und schulterfreies Top und dazu einen längeren Rock. Durchaus eine interessante Kombination, das fiel sogar mir Modelaien auf.

Während wir über unseren bisherigen Tag redeten, machten wir uns auf den Weg zur Busstation, um die paar Stationen zum Kino zu fahren.

Im Kino angekommen gingen wir nach der Ticketkontrolle direkt in den für Oppenheimer bestimmten Kinosaal. Getränkte und Snacks schmuggelten wir heute wie auch sonst selbst rein, die Preise im Kino sind unserer beider Meinung nach viel zu hoch. Außerdem war der Reiz des „Verbotenen" für uns beide manchmal einfach ein schöner Kick. Auch wenn es sich hier nur um etwas Harmloseres handelte.

Der von uns ausgesuchte Film schien nicht gut besucht zu sein, nebenan war noch ein Kino, das wohl deutlich erfolgreicher war.

Das fiel uns recht schnell auf, da wir nur zwei von sieben Leuten im Kino waren. Die anderen fünf waren eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern von meiner alten und Rahels aktueller Schule. Ein paar erkannten uns und wir sagten kurz Hallo.

Daraufhin gingen wir weiter hoch und setzten uns auf unsere Sitze in der drittobersten Reihe. Bis zum Start des Werbeprogramms kam auch sonst niemand mehr, wir würden diesen Film also wirklich nur zu siebt sehen. Und wir hatten quasi die obere Hälfte des Saals komplett für uns.

Nach einer gefühlten Ewigkeit an Werbung für Autos, Süßigkeiten und Trailer für kommende Filme ging es dann endlich mit dem von mir so sehr herbeigesehnten Film los. Und schnell wurde klar, dass der Film ziemlich emotional und intelligent werden würde. Was sich aber auch zügig herauskristallisierte, war der Fakt, wie kühl es im Kino war.

Immer wieder sah ich im Augenwinkel meine kleine Schwester erschaudern. Nach wenigen Minuten fragte sie mich etwas, was mich doch etwas überraschte.

„Können wir uns zwei Sitze weiter setzen? Da ist ein Paarsessel und dann kannst du deinen Arm um mich legen, vielleicht wird mir dann wärmer."

Nach kurzem Überlegen fiel mir kein Grund ein, der dagegensprach. So saßen wir uns zwei Sitze weiter in den Sessel. Ich legte meinen Arm um ihre zierliche Gestalt und ließ meine Hand an ihrer glatten Schulter ruhen. Dort spürte ich, dass sich auf ihr eine Gänsehaut gebildet hatte. Ohne einen Grund dafür zu wissen, strich ich leicht mit meiner Hand über ihre Haut an der Schulter und fuhr auch leicht den Oberarm herab. Wieder erschauderte sie, diesmal offensichtlich wegen mir.

Ihre Haut war am Oberarm weich, leicht spürte man aber ihren Bizeps und Trizeps. Obwohl sie fror, war ihre Haut noch angenehm warm. Ganz leichte Härchen wuchsen ihr dort, diese rieben leicht an meinen Fingern.

Rahel sagte zu meiner Überraschung rein gar nichts gegen diese Streicheleinheit, ganz im Gegenteil.

Ein leichtes Lächeln hatte sich auf ihren Lippen gebildet. Es schien ihr zu gefallen.

Normalerweise hätte ich entweder einen spöttelnden Kommentar abbekommen oder einen klar zweideutigen.

In den nächsten Minuten erforschte ich genau ihren Oberarm. Spürte jeden Muskel, die einzelnen leichten Wölbungen durch ihre Muskeln und die Beschaffenheit ihrer Haut. Um ehrlich zu sein, hatte ich den Film nicht mehr als höchste Priorität in meinem Kopf. Kurze Zeit später setzte sie sich leicht um und schlug ein Bein über das andere, die alte Sitzposition war anscheinend unangenehm geworden. Dabei kuschelte sie sich an mich, wodurch wir uns jetzt am gesamten Oberkörper berührten. Meine Hand kam durch ihre Neujustierung nun auf ihrem Bauch zum Erliegen.

Sie zuckte kurz zusammen, aber wieder ließ sie ihre Augen auf die Leinwand gerichtet. Ich strich nach einigen Sekunden langsam mit meinem Zeige- und Mittelfinger über ihren Bauch. Hier war ihre Haut deutlich wärmer. Durch meine Streicheleinheiten zog sie ihre Muskeln immer wieder leicht zusammen, wodurch man diese gut spüren konnte. Leicht und neckend strich immer wieder darüber.

Während ich mit meinen Fingern immer wieder über ihren Bauch strich, arbeitete mein Kopf auf Hochtouren.

Was tat ich hier eigentlich? War das normaler Körperkontakt, wie ich ihn auch sonst mit meiner Schwester manchmal hatte?

Für sie war das vielleicht wirklich so, aber für mich ... ich spürte, dass ich im Kopf gerade nicht ganz unschuldig dachte. Ich genoss es regelrecht, meine Schwester so zu berühren. Und das machte mir ziemlich zu schaffen, denn so etwas hatte ich in der Form noch nie erlebt. Und trotzdem strich ich weiter über Rahels Bauch. Aufhören wollte ich damit nicht. Rahels Atem hatte sich leicht verändert, sie atmete ... tiefer.

Ein Sehnen tief in mir verborgen sagte mir, dass ich weiter herunterwandern sollte mit den Fingern.

Erschrocken von meinen Gedanken zog ich schnell meine Hand an ihren Arm zurück. Rahel schaute, von der Geschwindigkeit meiner Bewegung wahrscheinlich überrascht, zu mir und unsere Augen trafen sich kurz. Sie forschte lange in meinem Blick, während ich ein schweres Schlucken nicht verhindern konnte. Schließlich lächelte sie kurz, zwinkerte und drehte sich dann wieder der Leinwand zu.

Ich war verunsichert. Wegen allem.

Was hatte ich denn getan und was würde Rahel nun von mir halten? Nun, offenbar schien es sie nicht zu stören. Aus ihrer Sicht war aber wahrscheinlich auch kein sexueller Gedanke involviert, wie es bei mir leider der Fall war.

Es war diesbezüglich ungewöhnlich für mich, dass ich so unsicher war und mich dermaßen stark hinterfragte.

Normalerweise hatte ich bei kaum einem Thema Hemmungen. Auch sexuell war ich immer eher der dominantere Part in allen Beziehungen bisher, unsicher hatte ich mich nie gefühlt. Aber so ein intensives und „richtiges" Gefühl nur bei dem Streicheln von dem Bauch einer anderen Person hatte ich bei noch niemandem erlebt. Und nun ausgerechnet bei meiner Schwester. Ich musste mich wohl damit abfinden, dass irgendetwas aktuell nicht ganz richtig lief in meinem Kopf. Um wieder auf andere Gedanken zu kommen, richtete ich meinen Fokus wieder auf die Kinoleinwand.

Den Rest des Films hatte ich den Arm einfach nur noch in ganz normaler brüderlicher Manier um sie geschlungen. Rahel neben mir schaute immer wieder zu mir hoch und war generell recht unruhig. Sie rutschte viel umher und rieb mit den Beinen immer wieder aneinander, als müsste sie dazwischen ein dringendes Jucken stillen. Aber ich interpretierte da einfach zu viel hinein, mein Kopf war häufig einfach zu versaut.

Nach dem Abspann des Films gingen wir zusammen die Stufen zum Ausgang herab. Eine leichte Spannung war zwischen uns zu spüren, etwas Unausgesprochenes.

„Mir gefiel der Film echt gut. Und dieser Soundtrack war der Hammer."

Meine Schwester durchbrach die Stille mit ihrer Einschätzung des Films. Dafür dankte ich ihr innerlich.

„Ja, ich fand den Film als Ganzes auch echt gelungen, ein richtiges Highlight."

„Barbie fandest du aber auch gut, gell?", versuchte sie nochmal, mich zum Gestehen meiner wahren Gefühle über ihren neuen Lieblingsfilm zu bringen.

„Nix da, wenn ich so etwas sagen würde, würdest du das wieder nur als Geschichte weitererzählen, die mich unberechtigterweise als Boomerang treffen würde."

„Nein, bestimmt nicht. Ich würde so etwas nie machen" behauptete meine kleine Schwester und schaute mich mit großen, unschuldigen Augen an. Dabei hatte sie gerade die wahrscheinlich frechste Lüge des Tages rausgehauen.

Aber vielleicht würde sie dieses Mal wirklich nichts sagen, flüsterte eine naive Stimme in meinem Kopf. Eventuell könnte ich es ihr doch erzählen und es würde sie glücklich machen, mir etwas Neues gezeigt zu haben, was ich noch nicht kannte.

Mittlerweile waren wir an der Bushaltestelle angekommen und standen nun als einzige Personen da, während sie mich erwartungsvollem Blick anguckte.

„Ja gut, vielleicht hat's schon Spaß gemacht. Speziell Ryan Gosling war schon sehr witzig."

In dem Moment, in welchem ich meinen Satz fertig ausgesprochen hatte, wusste ich, ich würde es bereuen.

In Rahels Gesicht konnte man den Triumph ablesen, den sie gerade verspürt hatte.

„Ich wusste es! Ich wusste es!" rief sie fast schon und hüpfte dabei wie ein kleines Kind vor lauter Freude auf und ab.

„Das muss ich meinen Freundinnen erzählen, das werden die lustig finden."

Das musste ich verhindern. Sie zückte ihr Smartphone, um ihren Freundinnen zu schreiben.

Schnell schritt ich auf sie zu und packte sie an den Handgelenken und drängte meine kleine Schwester gegen die Werbetafel der Bushaltestelle.

Überrascht stöhnte Rahel auf, zeigte aber keine Anzeichen, sich dagegen zu wehren.

„Nein das lässt du schön sein, kleine Schwester! Sonst erzähle ich meinen Freunden von der Eiche auf dem Parkplatz."

Rahel hatte vor einem halben Jahr bei einer ihrer ersten Fahrten nach dem Erlangen des Führerscheins auf einem Parkplatz beim Rückwärtsfahren eine Eiche getroffen. Auf einem Parkplatz mit 30 Stellplätzen und einer Eiche.

Einer einzigen, riesigen Eiche.

Rahel meinte, sie hätte diese übersehen. Wie sie dies geschafft hatte, blieb bis heute allen, die dieses Geheimnis kannten, ein Rätsel.

Entsetzt schaute mich Rahel an.

„Das würdest du nicht tun. Das wäre so peinlich."

„Peinlicher als deine Erzählung darüber, dass mir Barbie gefallen hat? Vermutlich, aber ich bin dein großer Bruder und ich bin kräftiger als du. Also ist mir das egal. Außerdem hast du angefangen."

Ich hielt sie weiter fest und erst jetzt wurde mir wirklich bewusst, wie eng wir aneinander standen.

Um sie vom Tippen abzuhalten hatte ich sie zwischen mich und die Werbetafel geklemmt. Ich stand mit meinem Gesicht zwanzig Zentimeter über ihrem, aber trotzdem sehr nah dran.

Unsere Oberkörper waren aneinandergepresst, an meiner unteren Brust konnte ich den Druck ihrer weichen Brüste spüren. Warum machte mich das direkt wieder geil? Was war heute mit mir los?

Meine kleine Schwester schaute mir tief in die Augen und unterbrach zu keinem Zeitpunkt den Augenkontakt. Hätte mich eine meiner Ex-Freundinnen so angeschaut, wäre mein erster Gedanke gewesen, dass sie dominiert werden will.

Ich musste wie auch schon im Kino schlucken und versuchte von diesem spannungsgeladenen Moment abzulenken.

„Also, du hast die Wahl. Entweder nix kommt raus oder beides kommt raus."

Ich trat wieder etwas zurück und gab ihr Freiraum.

„Na gut, dann halt nicht. Aber das war echt nicht fair" meinte meine kleine Schwester und versuchte ein ernstes Gesicht zu bewahren, bevor sie dann doch grinsen musste. Ich grinste mit ihr mit.

Innerlich atmete ich leicht durch. Daheim bei mir in der Wohnung würde ich mir erstmal einen runterholen, um diesen komischen Tag hinter mir zu lassen und ab morgen mit meinen Augen wieder nur meine unschuldige kleine Schwester zu sehen.

„Ach übrigens, ich soll von der Bourgeoisie noch etwas ausrichten" unterbrach Rahel meine Gedankengänge. Die Bourgeoisie war bei uns beiden der Standardbegriff für unsere Eltern. Dies lag daran, dass beide sich in einem Museum zur Industrialisierung vor einem Bild zum Thema Bourgeoisie das erste Mal begegnet waren. Sie wurden nie müde, uns diese zwar schöne, aber auf Dauer auch ermüdende Geschichte immer wieder zu erzählen.

„Du bist morgen herzlich eingeladen zum Frühstück. Sie meinten, du seist zu lange nicht mehr da gewesen."