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Im Bann der kleinen Schwester

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„Das ergibt doch gar keinen Sinn, ich war doch erst vorgestern abends da, das ist noch nicht einmal 48 Stunden her."

Meine süße Schwester hob beschwichtigend die Arme und antwortete: „Hey, mir musst du das nicht klarmachen. Aber sie wollen dich halt wieder sehen, sie sorgen sich um deine Selbstständigkeit und fragen sich halt, wann du endlich mal erwachsen wirst."

Haha, wie lustig von ihr. Ich streckte ihr nur die Zunge heraus. Das wiederum provozierte nur ein vor Sarkasmus triefendes „Wie eloquent..." von ihr und damit war das Gespräch auch schon vorbei. Uns beiden war klar, dass ich natürlich morgen zum Frühstück erscheinen würde.

Kurz darauf kam der Bus im typischen Großstadttempo eines Linienbusses und bremste abrupt vor uns, um uns für die Höllenfahrt mitzunehmen, auf welche wir uns freiwillig einließen.

Auf der Rückfahrt war es zwischen uns recht still, was vor allem an dem gerade angeschauten Film zu liegen schien. Zumindest ging es mir so, dass ich im Kopf noch recht viel über das Thema nachdachte.

Auch Rahel neben mir schien in Gedanken versunken. Dabei waren aber die Ansätze eines Lächelns erkennbar, welches ihre geschwungenen Lippen umspielte. Hmm ... vielleicht war sie gedanklich doch nicht bei dem eher deprimierenden Film von gerade. Aber über was sinnierte sie bloß?

„Über was denkst du nach?" fragte ich unverblümt.

„Ach, dies und jenes" antwortete sie vielsagend. Oder eher nichtssagend.

Eine kurze Pause trat ein, dann setzte sie wieder zu reden an.

„Mir hat deine Massage gefallen im Kino, war angenehm" raunte sie mir zu, als wäre es etwas Verbotenes.

Aha, sie hatte es also als Massage betrachtet und meine Vermutung, dass sie das Ganze als nicht so erotisch gefunden hatte, war damit bestätigt. In mir herrschte eine gewisse Ambivalenz. Eine gewisse Erleichterung, dass sie nichts schlimmer hineininterpretiert hatte. Aber auch eine gewisse

Enttäuschung, was mich ziemlich nervte.

Aber warum hatte sie es mir gerade so verschwörerisch zugeraunt?

Lange darüber wundern konnte ich mich nicht, wir mussten aufstehen und uns bewegen, da die nächste Station unsere war.

Nach diesem durchaus zwar schönen, für mich aber auch sehr verwirrenden Abend, verabschiedete sich meine Schwester mit einer warmen Umarmung von mir und ging in die Straße hinein, in der sie bei meinen Eltern wohnte. Ich schaute ihr kurz hinterher, sie ging der untergehenden Sonne entgegen, was ein durchaus schönes Bild abgab. Unweigerlich wanderte mein Blick ihre Silhouette herunter und ruhte kurz auf ihrem aufreizend schwingenden Arsch.

Ich schüttelte den Kopf und wandte meinen Blick ab. Genug Geschwistererotik in meinem Kopf für heute. Schnell ging ich in die andere Richtung und war drei Minuten später daheim.

Dort angekommen zog ich mich direkt in meine Schlafzimmer zurück, in welchem ich mich nach wenigen Sekunden des Klamottenausziehens auf mein Bett schmiss. Ich hatte ein recht großes Bett, auf das theoretisch zwei Personen passen würden. Ein Relikt aus Zeiten mit Freundinnen, die hier gewohnt hatten.

Ich legte mich breitbeinig hin und fing recht schnell an meine schon halbsteife Latte zu reiben. Ich fantasierte von einer heißen Frau auf der Arbeit, mit der ich regelmäßig zu tun hatte und die auf mich zu stehen schien. Sie hieß Becca.

Aber wie das manchmal vorkommt, verschwamm das Bild in meiner Vorstellung. Meine Fantasie griff plötzlich wieder auf das Erlebnis heute im Kino zurück. Wie ich mit der Hand über den warmen Bauch meiner kleinen Schwester strich. Der sowohl herrlich weich wie auch warm war. Wie ich mit der Hand langsam herunter wanderte und in ihrer Hose verschwand.

Ich ließ wieder von meinem Schwanz ab. Ich konnte und durfte nicht solche Vorstellungen in meinem Kopf haben und erst recht nicht dazu wichsen.

Der innere Konflikt in mir war wirklich enorm.

Am Ende verstaute ich meinen Schwanz wieder an seinem gewohnten Platz in meiner Hose und ging unbefriedigt schlafen.

Der Schlaf wollte aber erstmal nicht so wirklich kommen. Durch das nicht erlösende Moment eines Orgasmus war ich noch immer ziemlich aufgedreht und rallig.

Frustriert zog ich die Bettdecke herunter, unter welcher ich wie auch sonst immer nackt lag. Wieder legte ich Hand an und begann mich zu massieren.

Der Unterschied war diesmal, dass ich über meine Schwester fantasierte, um das Ganze schnell hinter mich zu bringen. Dann würden diese komplizierten Gedanken wieder in den Hintergrund treten und ich würde morgen zum Frühstück nur meine Schwester vor mir sehen und keine sexuell attraktive junge Frau. In Gedanken bei meiner Schwester, und wie ihre Möse wohl aussehen würde, spritzte ich schnell ab.

Emotionslos machte ich mich sauber, während ich versuchte, das gerade Durchlebte in meinem Kopf in den Hintergrund zu rücken. Daraufhin legte ich mich schnell schlafen. Hätte ich bewusste Gedanken beim Schlafen gehabt, so wäre ich erleichtert gewesen, wie schnell ich eingeschlafen bin.

Am nächsten Tag machte ich früh zum Frühstück auf. Meine Eltern frühstückten immer um Punkt 8:00 Uhr, egal an welchem Tag. Eine festgeschriebene Routine, die die beiden so miteinander verbrachten. Wenn man es von einem Standpunkt betrachtet, der das frühe Aufstehen zum herüberspazieren nicht in Betracht zog, freute ich mich für die beiden. Sie hatten nach wie vor Spaß miteinander.

Dort angekommen öffnete Rahel schwungvoll die Tür, bevor ich klingeln konnte, und grinste mich breit an. Sie hatte auf mich gewartet.

Und ... fuck ... ich war nicht durch das Wichsen von meinen sündigen Gedanken erlöst. In dem Moment, in dem ich ihr hübsches Gesicht wieder vor mir sah, kamen sofort wieder sexuelle Hintergedanken.

Schau dir diese geilen Titten an.

Man, wie gern würde ich sie küssen.

Es schien noch schlimmer zu sein wie gestern. Was war bloß los bei mir?

Um zu verhindern, dass meine acht Jahre jüngere Schwester etwas bemerken würde, ging ich auf sie zu und umarmte sie schnell.

„Endlich bist du da, ich hab dich schon vermisst" sagte sie und summte leise vor sich hin, als wir die Umarmung wieder lösten und ihre Körperwärme auf meiner Haut langsam wieder verflog.

„Wir haben uns vor nicht mal 12 Stunden gesehen, das ist doch ein bisschen absurd, denkst du nicht auch?"

„Nö, denk ich nicht. Und jetzt komm, Frühstück steht schon bereit und die Bourgeoisie scharrt schon mit den Hufen."

Sie verstand sich immer sehr gut darauf, vom Thema abzulenken, wenn es ihr gut in den Kram passte.

„Ok Blondie" sagte ich, woraufhin ich einen funkelnden bitterbösen Blick zugeworfen bekam. Ein Spitzname, den sie wahrlich hasste. Ich lächelte nur unschuldig und sagte nichts weiter, während ich hinter ihr das Esszimmer betrat. Meine Eltern saßen schon am Tisch, meine Mutter schenkte sich gerade etwas Kaffee ein.

Mein Vater sah mich hereinkommen und rief laut aus: „Super, los geht's!".

Da hatte wohl jemand Hunger.

Noch bevor ich auch nur ein „Hallo" herausbringen konnte, hatte mein Vater schon die erste Portion Rührei mit Speck auf seinen Teller geschaufelt und eimerte das Zeug nur so in sich rein. Meine Mutter tadelte ihn mit einem Lächeln und hieß mich daraufhin mit ihrer warmen Art willkommen.

Ich setzte mich neben meinen Vater, während meine kleine Schwester ihren Knackarsch mir gegenüber auf den Stuhl neben meine Mutter pflanzte.

So saßen wir schon immer, jeder mochte seinen Platz recht gerne aus gewissen Gründen. Ich mochte meinen, weil er am weitesten weg von der Küche war, daher wurde ich nie gebeten, etwas zu holen.

Im Jugendalter hatte sich meine Sitzplatzwahl deswegen wie ein kleiner Triumph angefühlt. Als Teenager nimmt man wohl jeden Sieg, den man kriegen kann. Egal wie klein er sein mag.

Nach und nach begannen dann auch wir anderen drei mit dem Verschlingen des reichhaltigen und außerordentlich leckeren Frühstücks, das meine Mutter gezaubert hatte.

Eine Weile herrschte gefräßige Stille.

Dann erkundigte sich mein Vater nach einem Thema, das ihn zu interessieren schien.

„Tim, wie läufts eigentlich in der Liebe? Hast du wen interessantes ... an der Angel, wie das die Teenies heute ja sagen?", fragte er aufmerksam und mit einem Grinsen auf den Lippen.

Genervt verdrehte ich die Augen. Auch als 26-jähriger waren die Peinlichkeiten des eigenen Vaters, wenn er cool wirken wollte, noch immer verdammt unangenehm.

„Erstens: Das sagt kein Teenager, irgendwann, irgendwo."

Mein Vater wollte mich unterbrechen, also fuhr ich sofort fort, um eine Unterbrechung seinerseits zu vermeiden.

„Und zweitens: Nein, ich habe keine Freundin. Auf der Arbeit habe ich zwar ab und an mit einer recht netten Dame zu tun, aber das sieht nach nichts langfristigem aus. Aber sie ist interessant, mal gucken ob sich etwas ergibt."

Als ich das Zweite erwähnte, schoss der Kopf von Rahel kurz hoch und sie schaute bestürzt. Schnell schaute sie aber wieder weg und versuchte, unbeteiligt reinzuschauen. Dies gelang ihr aber nicht gut, was gut erkennbar war, wenn man sie gut kannte.

Ihr Gesichtszüge verhärteten sich dann immer deutlich. Ein ernster Gesichtsausdruck legte sich dann auf ihr Gesicht und man hatte das Gefühl, gleich müsste jemand dran glauben.

Auch meiner Mutter war dies aufgefallen, denn nachdem mein Vater bemerkte, dass bei mir keine interessanten Informationen zu holen waren, wandte sie sich ihrer Tochter zu.

„Alles gut, Süße? Du siehst so sauer aus" erkundigte sie sich in leicht besorgtem Tonfall.

„Jaja, alles gut" grummelte Rahel zurück.

Meiner Mutter konnte man ansehen, dass sie ihr dies überhaupt nicht abnahm, aber es dabei nun erstmal beruhen lassen wollte.

Ich suchte kurz den Blickkontakt zu meiner kleinen Schwester, um herauszufinden, was los war. Sie wich meinem Blick aber erfolgreich aus. Irgendwie überkam mich das Gefühl, dass sie ... eifersüchtig war?

Aber auf wen? Auf mich ja wohl kaum, zumindest hatte ich noch nie einen Hinweis darauf entdeckt, dass sie lesbisch wäre.

Auf meine Kollegin? Das würde aber heißen ... reiß dich am Riemen, Tim. Du interpretierst hier wahrscheinlich zu viel rein.

Das ist bloß Wunschdenken von irgendeinem verqueren Teil von dir.

Der Rest des Frühstücks verging recht schnell, die Gesprächsthemen gingen in Richtungen, die mich nicht unangenehm berührten und meine Schwester auch nicht eifersüchtig machten.

Wir redeten auch über den Film gestern und wie sich herausstellte, hatte er Rahel wirklich sehr gut gefallen, da sie zwei Minuten ohne Punkt und Komma darüber geradezu schwärmte. Die Gesprächigkeit stand im krassen Gegensatz zu der eisigen Stille, die noch vor zwei Minuten von ihr vernommen werden konnte.

Nach dem Essen verschwand Rahel auffällig zügig in Richtung ihres Zimmers im Dachgeschoss. Sie hatte ein herrlich abgeschottetes Zimmer im Dachboden, in welches nur selten jemand zu Besuch kam. Und wenn, war das normalerweise ich. Unsere Eltern hatten von vornherein kommuniziert, dass sie unsere Zimmer möglichst nicht besuchen wollen würden, da wir selbst dafür verantwortlich seien.

Eine aus meiner Sicht respektable Entscheidung.

Aber der eigentliche Punkt, über den ich reden wollte, war das plötzliche Verschwinden.

Es gehörte zu den Gewohnheiten meiner kleinen Schwester, dass sie nach dem Essen normalerweise meiner Mutter in der Küche half, während ich und mein Vater versuchten, den Küchenpflichten zu entkommen. Seitdem ich allerdings alleine wohnte, konnte ich denen sowieso nicht mehr entrinnen, da mir eine Küchenkraft schlicht zu teuer war. Meine Versuche, die Küchenarbeit auf meine Ex-Freundinnen abzuladen, waren verständlicherweise immer gescheitert.

Heute verließ Rahel unsere Mutter, nachdem sie ein paar Teller in die Küche getragen hatte. Zurück blieb eine enttäuscht dreinblickende Mutter, die auch ein wenig besorgt wirkte, wohl wegen ihrer 18-jährigen Tochter.

Ich bekam Mitleid.

Leise seufzte ich und gab mich meinem Gewissen und meinen guten Manieren geschlagen.

Neben meine Mutter tretend sagte ich zu ihr in wenig begeistertem Tonfall: „Heute kann ja ich dir mal helfen."

Das Gesicht meiner Mutter leuchtete auf und sie dankte mir überschwänglich. Die Überraschung kam ihr wohl sehr gelegen. Sofort prasselten Anweisungen auf mich ein, was ich wie zu tun hätte.

Da ist „die Küche machen" alleine deutlich angenehmer, schoss es mir durch den Kopf.

Paradoxerweise freute ich mich jetzt fast schon auf das nächste Mal Küche machen bei mir daheim, da ich dort meine Ruhe haben würde.

„...deiner Schwester los ist?"

Ich schaute verwundert rüber zu meiner Mutter, die mich mit besorgter sowie interessierter Miene anschaute. Sie hatte mich wohl etwas gefragt.

„Wie bitte? Ich war grad in Gedanken."

„Das konnte man dir ansehen, Großer. Weißt du, was mit deiner Schwester los ist?"

Innerlich zuckte ich zusammen.

Großer.

Igitt, diesen Ausdruck konnte ich spätestens seit dem 13. Lebensjahr nicht mehr hören.

„Nein, weiß ich auch nicht. Und nenn mich nicht Großer."

Meine Mutter grinste wieder.

„Ok, ich werd' dich nicht mehr so nennen, versprochen ... mein Hasenpups."

Sie biss mit den Zähnen auf ihre Unterlippe. Etwas, was sie nur dann tat, wenn sie zwanghaft versuchte, ein Lachen zu unterdrücken.

Zuckte ich innerlich noch bei dem „Großer" noch zusammen, so schrie ich jetzt innerlich.

Hasenpups, wie schrecklich.

Ich sah darin aber immerhin einen Ausweg, jetzt doch noch weiterer Küchenarbeit zu entkommen.

„Ich geh dann mal glaub wieder nach Hause, weiter Urlaub machen, ohne dabei grauenvolle Kosenamen über mich ergehen lassen zu müssen."

Ich ging in Richtung Küchentür. Währenddessen lachte meine Mutter herzhaft und trieb den Finger nur noch weiter in die Wunde.

„Mach das, Schnuckiputz. Ach, und schau doch bitte noch nach deiner Schwester. Vielleicht findest du ja noch neues heraus."

„Mach ich" antwortete ich ihr trocken und war dann schon zur Küchentür hinaus. Schnellen Schrittes erklomm ich den steilen Weg zu Rahels Zimmer über zwei Treppen. Durchaus immer wieder recht anstrengend. Mit einem sich etwas über der regulären Lautstärke befindlichen Atem erreichte ich die geschlossene Zimmertür meiner Schwester.

Ich klopfte leise an, woraufhin nur ein griesgrämiges „Was'n?" von drinnen kam.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und spähte durch den Spalt, als würde ich erwarten, gleich von einem schweren Geschütz getroffen zu werden.

Rahel lag auf dem Bett und umklammerte ein Kissen. Ihr Gesicht sah traurig aus, was bei mir einen kleinen Stich im Magen verursachte.

„Ich dachte, du wärst schon gegangen", sagte Rahel demotiviert.

„Niemals, ich würde doch nicht gehen, ohne dir Ciao zu sagen. Außerdem habe ich Mama noch geholfen beim Küche machen. Bis sie angefangen hat, mich mit Kosenamen-Splitterbomben zu bewerfen."

Rahel zog eine Augenbraue hoch und ein leichtes Lächeln zeigte sich in ihrem linken Mundwinkel. Das verbuchte ich als Triumph, immerhin etwas.

„Ist alles gut bei dir? Du hast vorhin etwas bedrückt gewirkt."

Ihr Mundwinkel zog sich wieder an seine Position zurück. Der harte Ausdruck legte sich wieder wie ein eiserner Vorhang auf ihr so schönes Gesicht.

„Ja, alles gut. Du musst dir da keine Sorgen machen. Und Mama kannst du dasselbe sagen, sie hat dich ja wahrscheinlich geschickt."

Ertappt.

„Woher wusstest du das?", fragte ich interessiert, trotz der etwas unangenehmen Situation.

„Weil du nicht so ungehobelt gefragt hättest. Du machst sowas viel subtiler, wenn der Antrieb von dir kommt."

„Oh ... danke", antworte ich ihr etwas ... ungehobelt, überrascht von dem Kompliment.

Zumindest nahm ich es so wahr.

„Ist sonst noch etwas? Ich würde jetzt recht gerne allein sein und ein bisschen in Ruhe nachdenken."

Da kam wieder das Mitleid in mir hoch. Irgendwie wüsste ich ja schon gern, wie ich vielleicht helfen könnte. Aber vielleicht war das einfach gerade nicht möglich.

„Na gut", lenkte ich ein, fügte aber noch hinzu, „wenn ich irgendwie helfen kann, sag Bescheid Schwesterherz."

Ein wenig überzeugendes „Mhm" kam von meiner Schwester, welches aber fast verkümmerte bei der Reise durch den Raum. Rahel drehte sich zur Wand, weg von mir.

Selbst in der eher gedrückteren Stimmung kam ich nicht umhin, den knackigen Hintern meiner kleinen Schwester kurz zu beäugen. Nach einer Sekunde maßregelte ich mich aber selbst dafür und verließ zügig das Zimmer. Ich begab mich nach meiner gescheiterten Mission wieder auf den Weg nach unten, um der Auftraggeberin Meldung zu geben.

„Sie wollte mit mir auch nicht reden", tat ich meiner Mutter kund, die am unteren Ende der Treppe auf mich wartete.

„Schade. Naja, vielleicht wird das ja wieder in den nächsten Tagen. Trotzdem danke dir und jetzt einen schönen Heimweg."

Meiner Mutter war die Enttäuschung über meinen Fehlschlag durchaus anzumerken, aber sie versuchte, fröhlich zu wirken.

„Danke dir. Und bis die Tage, ich bin bestimmt bald wieder da. Mach dir nicht zu sehr Sorgen wegen Rahel, das wird wieder."

Auch von meiner Mutter kam ein wenig überzeugendes „Mhm", das war wohl heute Tradition bei den Frauen im Hause.

Auf dem Weg zu meiner Wohnung grübelte ich noch etwas über meine Schwester. Hatte ihre schlechte Stimmung wirklich mit meiner Arbeitskollegin zu tun? Ich musste das definitiv mal im Hinterkopf behalten.

Daheim angekommen hatte ich bereits den Beschluss gefasst, sie die nächsten Tage mal etwas in Ruhe zu lassen. Mich verließ der Gedanke nicht, dass ihre emotionale Misere mit mir verbunden zu sein schien.

Dies wiederum verkomplizierte die Situation für mich, da ich mir nicht sicher war, was ich aktuell empfand.

Angenommen sie würde mir gegenüber etwas empfinden, sollte das bei mir zu Angst führen oder doch zu Freude?

Und warum empfand ich aktuell so bekloppte Dinge für meine Schwester? Das musste dringendst aufhören.

Den Nachmittag verbrachte ich mit einem meiner Freunde, mit dem ich in den letzten Tagen nicht ganz so viel Zeit verbracht hatte. Mit Roberto, einem guten Freund aus meiner Zeit bei Volleyballtrainings seit meiner Kindheit, verbanden mich viele Gemeinsamkeiten. Neben unserem Interesse für Volleyball waren da auch noch unsere Faszination für das Sammeln von Vinyl und das Philosophieren über die unterschiedlichsten Themen.

Nachdem er abends gegangen war, kehrte allerdings die mir leider bekannte Einsamkeit ein. In Single-Zeiten trat diese blöderweise immer wieder auf und ich kam nicht umhin, allein aus diesem Grunde mich wieder in eine Beziehung zu sehnen.

Aber auch jetzt tappte meine kleine Schwester wie auf Zehenspitzen durch meine Gedanken und spähte hier und da kurz um eine Ecke. So richtig abschütteln konnte ich die Thematik nicht.

Immer wenn dies so in meinem Kopf ablief, war mir klar, dass die Sache noch erledigt war. Mal gucken, wie es hier weitergehen würde.

Just in dem Moment meiner Grübeleien bohrte sich ein nervendes, hohes Summen in meinen Gehörgang und verschaffte sich damit Aufmerksamkeit.

Ich musste unbedingt mal diese verf***** Klingel austauschen, ich hasste diesen Ton wirklich abgrundtief.

Ich schlurfte gemächlich in meinen Hausschuhen zur Tür und lugte durch den Spion.

Na, wenn man vom Teufel spricht ... oder eher an ihn denkt, schoss es mir durch den Kopf.

Vor der Tür stand Rahel, welche von ihrer Seite durch den Spion zu gucken versuchte.

Logischerweise ein hoffnungsloses Unterfangen, aber zweifellos verdammt witzig anzusehen von innen. Und damit hatte sie den gewünschten Effekt erzielt. Ich konnte das Feixen nicht verkneifen und öffnete die Tür. Rahel stand vor der Tür, mit einer Sporttasche über der Schulter.

Sie wich etwas zurück und feixte.

„Du bist auf Millionen von Meilen zu hören mit diesen Opa-Schlappen. Wirklich furchtbar diese Dinger. Du würdest die wie so ein Klischeedeutscher im Urlaub wahrscheinlich auch am Pool auf Malle tragen. Mit weißen Sportsocken, die halb die Unterschenkel hinaufreichen. Wo sind die denn heute?"