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Im wilden Osten

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"Ja, natürllich! Ich bestell ein Taxi, damit wir was trinken können."

So wurde es noch ein lustiger Abend und eine ebensolche Nacht.

Einige Tage später versuchte ich es wieder mit Matthias im Café:

"Sag mir doch mal: was macht eigentlich deine Frau?

"Ach, meine Frau, das ist mein Problem."

"Sag mir doch, was mit ihr ist."

Es dauerte lange, dann murmelte Matthias kaum hörbar:

"Sie hatte eine Fehlgeburt, das Kind war tot, sie gibt mir die Schuld und will seitdem nichts mehr von mir wissen."

"Und wieso gibt sie dir die Schuld?"

"Weil ich geraucht han, sagt sie, dabei hab ich von einem auf den anderen Tag damit aufgehört, als ich erfuhr, daß sie schwanger ist. Das war im zweiten Monat."

"Aber das ist doch unmöglich!"

"Das haben ihr ja auch alle gesagt: ihre Eltern, meine Eltern, die Ärzte -- alle."

"Und wie kommst du jetzt über die Runden?"

"Wie meinst du?"

"Du hast mich schon verstanden! Selbst?"

"Auch."

"Puffs?"

"Auch."

"Und jetzt würdest du gern mit mir schlafen?"

Matthias wurde rot über beide Ohren und stammelte:

"Du bist doch verheiratet."

"Das hat doch noch kaum jemand gestört."

Nachdem Matthias endlich begriffen hatte, welche Möglichkeit sich ihm hier bot, sprudelte es aus ihm hervor:

"Du bist doch sicher schon über zwanzig Jahre verheiratet, die Kinder sind aus dem Haus, die Ehe ist zu einer Routine geworden, du möchtest vielleicht auch mal etwas anderes erleben --"

"Nun mal langsam! Erstens sind die Kinder nicht aus dem Haus, weil ich gar keine habe. Zweitens bin ich erst seit einigen Monaten verheiratet -- vorher allerdings schon mal und geschieden --, und darum ist drittens die Ehe für mich noch keine Routine, im Gegenteil, und viertens -- was wollte ich eigentlich als viertens sagen?"

"Ich wußte es doch: Es geht nicht."

"Gar nichts weißt du. Wir sind zwar erst seit einigen Monaten verheiratet, aber wir sind moderne Menschen und sind uns klar, daß es auch mal schön ist, etwas anderes zu erleben. Und insofern könnte man mal darüber nachdenken --"

"Meinst du?"

"Ob wir es nicht einmal zusammen in der Kiste versuchen sollten. Aber ich sage gleich: Nur einmal! Ich möchte keine längere Affäre. Wärest du damit einverstanden?"

"Natürlich."

"Und wo denkst du, sollen wir unsere Liebeslaube aufstellen?"

"Ich kenne da ein gemütliches Hotel --"

Ein Hotel also! Das hatte ich eigentlich für Waldemar und Rodica geplant. Aber es sollte also umgekehrt kommen.

"Und wann meinst du, sollen wir es versuchen?"

"Übermorgen nachmittag. Wir können uns dann hier treffen, und wir fahren zu dem Hotel."

"Übermorgen? Ja, das würde passen!"

"Danke, Melanie!"

"Woher weißt du, daß man mich auch Melanie nennt?"

"Oh, entschuldige! Das hat sich irgendwie rumgesprochen. Ich weiß auch nicht mehr, woher ich das hab."

"Wir sollten noch das Wie besprechen. Ich schlage vor, auf hundert Meter mit Pistolen."

"Du machst Witze."

"Du merkst auch alles. Also: mit Verhüterli."

"Das ist doch selbstverständlich, Kerstin."

"Nenn mich ruhig weiter Melanie, wenn du den Namen schon weißt. Wir sind ja quasi Geliebte. Aber bitte nicht in der Schule!"

"Mach ich. -- Kann ich dich nach Haus bringen?"

"Nee, nee, laß mal. Bleib dezent im Hintergrund. Die Leute im Hof, wo wir wohnen, müssen nichts von dir wissen."

"Und dein Mann, weiß der --"

"Ja, dem hab ich erzählt, daß du mir schöne Augen machst und daß wir wahrscheinlich bald was miteinander haben. Wie gesagt, wir gönnen uns den einen oder andern Spaß, er gönnt sich gerade etwas Ähnliches."

"Also, dann tschüs bis übermorgen."

Bis übermorgen hatte ich also wieder Zeit, über eine sich anbahnende, wieder eigentlich unmögliche Beziehung nachzudenken. Unter diesen Gedanken merkte ich kaum, wie ich die vier Kilometer nach Hause tappelte.

Beim Abendbrot erzählte ich Waldemar brav von meinem Gespräch und meiner Verabredung mit Matthias, und er meinte:

"Dann hast du ja mehr Glück in der Liebe als ich."

"Wart mal ab, wer am Ende mehr Glück hat mit unseren ersten außerehelichen Versuchskaninchen. -- Ich denk nur immer, ob ich richtig gehandelt habe."

"Ach, Melanie, mach dir keine solchen Gedanken. Ich weiß ja auch nicht, ob ich das mit Rodica richtig mache. Du bist nur einfach wieder mal neugierig -- ich auch."

"Vielleicht bin ich ja aber auch in meinen bewegten Jahren ganz verdorben und darauf getrimmt, immer mal was Neues zu versuchen. Ist das schon nymphoman?"

"Nymphomane Frauen sind doch nur eine Wunschvorstellung von Männern. Nein -- na ja, du hast dich schon daran gewöhnt, immer mal wieder was Neues auszuprobieren. Das wußte ich ja aber, als ich dich geheiratet habe, und wir haben ja auch schon vorher darüber gesprochen. Ich kann damit leben. Also: Ich wünsch die von Herzen viel Spaß und keine Enttäuschung. Wo wollt ihr euch eigentlich treffen?

"Matthias sagte, er kennt ein gemütliches Hotel."

"Dann wirst du ja mal den Römischen Kaiser von innen kennenlernen."

"Danach klang sein Hotel nun wiederum nicht."

Es kam der große Tag, ich brachte meine Unterrichtsstunden hinter mich, und im Café saß ein zusammengesunkener Matthias. Er war aber wohl nur nervös. Wahrscheinlich hatte er in seinem jugendlichen Alter noch nicht viele solche Erlebnisse. Ich setzte mich dicht neben ihn, streichelte wohl auch verstohlen seine Hand und rieb unter dem Tisch mein Knie an seinem. Als wir unseren Kaffee ausgetrunken hatten, führte er mich zu seinem Auto und fuhr mich zu seinem Hotel. Er fuhr in die Richtung, in der ich wohnte, dann würde ich es später näher nach Hause haben, bog in eine kleine Straße ein. Sie war flankiert von protzigen Palästen Neureicher, so weit war die Straße noch asphaltiert, dann folgten kleinere Häuser, und die Straße hatte viele Schlaglöcher. Vor dem letzten Haus hielt Matthias an. Die Straße setzte sich als Schlammpiste noch bis zu weiteren klotzigen halbfertigen Neubauten fort.

An dem Haus, das Matthias offensichtlich angesteuert hatte -- eigentlich ein kleines Einfamilienhaus im Stil der fünfziger oder sechziger Jahre -- stand in Riesenbuchstaben das Wort "HOTEL"; die Buchstaben waren auch jetzt am hellichten Tag von hinten mit Neonröhren beleuchtet, die des H war aber kaputt, und so würde man nachts nur "OTEL" lesen können.

Matthias führte mich, formvollendet vorausgehend, durch die offene Eingangstür in eine Art Rezeption. Hier saßen auf einer Bank zwei sehr kurzberockte junge Damen und sahen gelangweilt auf den Fernseher, in dem gerade die Lokalnachrichten liefen. Also ein Puff, dachte ich und fühlte mich gleich zu Hause, man soll es glauben oder nicht: Ich hatte nostalgische Gedanken an vergangene Zeiten. Oder war es ein Stundenhotel? Daß es so was noch gibt! Daß ich so was noch einmal erleben durfte! Das allein war die Sache wert! Der hiesige Bobby am Tresen gab dem ihm offenbar bekannten Matthias einen Schlüssel, Matthias führte mich die Treppe, auf der ein zerschlissener Läufer lag, hoch ins obere Stockwerk und schloß das Zimmer Nummer drei auf.

Welch verblichene Pracht! Ein breites Ehebett, ein wackeliger Schrank und zwei wackelige Stühle und ein schwerer Eichentisch, der nicht zu den andern Möbeln paßte, waren die einzige Ausstattung. Im Schrank natürlich keine Bügel. Das Laken auf dem Bett löcherig, aber blütenweiß sauber, wie auch die reichlichen Handtücher neben dem Waschbecken. Aber nur ein Wasserhahn. Wahrscheinlich kalt, dachte ich, aber ich hatte ja schon einmal in einer spartanischen Schweizer Bergpension übernachtet, wo es auch nur kaltes Wasser gab, und ich bin trotzdem groß und stark geworden.

In dieser Bruchbude sollte also mein Abenteuer stattfinden; hoffentlich würde das Bett die zu erwartende Beanspruchung überstehen. Da uns die Stühle zu unbequem schienen und wir sie auch als Kleiderablage brauchen würden, setzten wir uns auf die Bettkante. Dies scheint die in Rumänien übliche Position zu Beginn solcher Abenteuer zu sein, dachte ich. Aber nun sollte ich mich auf mein eigenes Abenteuer konzentrieren, ich wollte ja was Schönes erleben. Wir setzten uns dichter nebeneinander und begannen uns zu küssen, erst zart gehaucht, dann auf Wange und Stirn, schließlich vollführten wir einen wilden Zungenkuß.

Ganz konzentrieren konnte ich mich immer noch nicht, und in einer Atempause fragte ich Matthias:

"Wie lange haben wir hier eigentlich Zeit?"

"Zwei Stunden, aber die nehmen das hier nicht so genau."

"Du bist ja hier anscheinend auch Stammkunde."

"Ja", gab er errötend zu. "Und wie lange hast du Zeit?", fuhr er fort.

"Beliebig. Du weißt ja: Mein Mann weiß Bescheid."

Wie setzten die Kußorgie fort, und ganz langsam begann Matthias, meine Bluse aufzuknöpfen. Als er sie mir ausgezogen hatte, streichelte er hingebungsvoll meine Arme, meine Schultermuskeln, meinen Bizeps, meine Ellenbogen, meine Unterarme: Er ließ keinen Quadratzentimeter aus. Ich entledigte ihn seines Oberhemdes und revanchierte mich entsprechend.

Dann endlich hakte er meinen BH auf und knetete und küßte meine Brüste, dann aber griff er auch unter meine Arme und streichelte hinten meinen Rücken, besonders meine Schulterblätter. Ich hatte ja nicht geahnt, was gerade diese Stelle für eine erogene Zone ist, oder lag es nur an Matthias gekonntem Streicheln, daß meine Erregung schon jetzt ins fast Unerträgliche stieg. Auch in dieser Phase unsere Vorspiels tat ich bei Matthias das Gleiche; in Ermagelung von Brüsten kraulte ich sein hellblondes Brusthaar.

Als nächstes erforschte Matthias meine Zone zwischen Brüsten uns Taille, vorn und hinten und an der Seite und von oben nach unten die Taillenkurve zu meinen Hüften und mein Frauenbäuchlein unter dem Nabel. Das konnte er aber besser, nachdem ich mir schnell den Rock ausgezogen hatte. Damit er mich besser weiter erforschen konnte, stand ich auf und stellte mich vor ihn. Er streifte mir auch den Slip herunter, und nackt, wie ich jetzt war, umfaßte er meine Pobacken und prüfte ihre Rundung und Festigkeit. Ich bekam einen Orgasmus und kniff unwillkürlich meine Schenkel zusammen. Den Grund dafür hatte Matthias wohl nicht gemerkt, aber das Zucken meiner Schenkel regte ihn dazu an, auch diese von allen Seiten zu streicheln und ihre Kurvung und Festigkeit zu prüfen. Dann ließ er keine meiner inzwischen vorhandenen Falten am Knie aus, streichelte auch meine Waden, aber nicht meine Füße. Ein Fußfetischist war er also wohl nicht.

Erst jetzt wandte er sich meiner inzwischen einladend riechenden Muschi zu, gab mir einen Kuß auf den schwarzen Flaum und ertastete mit zartem Fingern das Innere.

Nun war es aber Zeit, daß auch ich ihn weiter entkleidete. Ich öffnete seinen Gürtel und ließ seine Hose herunter, zog ihm auch den Schlüpfer aus und die Socken; die stören mich bei Männern, die Liebe machen. Ich streichelte nun auch meinen nackten Freund ganz langsam von oben bis unten uns ließ zunächst nach seinem Vorbild seinen stramm aufgerichteten Schwanz und sein schon ganz klein gewordenes Säckchen beiseite.

Als ich endlich mit Matthias' Knien und Waden fertig war, wandte ich mich auch diesen edlen Teilen zu, tippte an seinen Schwanz und ließ ihn um seine schräg aufwärts gerichtete Gleichgewichtslage pendeln. Wie Matthias zuckte, wie es klar durchsichtig tropfte, wie sich das Säckchen noch weiter zusammenzog, da mußte ich meine Schenkel zum zweiten Mal zusammenkneifen. Unvorsichtigerweise nahm ich Matthias' Eichel in den Mund, und -- ich hätte es mir bei seinem Erregungszustand ja denken können --: Ich hatte seine volle Ladung im Mund.

Nun war es erst einmal aus mit dem Nehmen fremder Frauen, und wir benutzten die Zwangspause, um uns aufs Bett zu legen und natürlich weiterzustreicheln. Diesmal ließ ich Matthias' Schulterblätter weitgehend aus und konzentrierte mich auf sein halb abgeschwollenes Glied. Man sollte es aber ganz abschwellen lassen, bevor es wieder losgeht, das lernt man nicht im Sexualkundeunterricht, sondern aus Erfahrung, solange der Geliebte nicht unmittelbar nach dem Erguß fortfährt. Ich benutzte die Pause und fragte Matthias:

"Du bist also öfter hier?"

"Ja, so alle vierzehn Tage etwa."

"Mit einer der Miezen unten, oder hast du noch andere Freundinnen?"

"Keine Freundin, aber die Frau, die ich hier immer besuche, scheint heute nicht dazusein."

"Was kostet das denn hier -- oder willst du mir das nicht sagen?"

"Warum willst du das denn wissen?"

"Für meinen Mann, eventuell."

"Zwei Stunden Zimmer kosten hundert Euro, das Mädchen hundertfünfzig dazu, eine ganze Nacht mit Mädchen fünfhundert. Man erzählt sich aber, man könne auf vierhundert oder sogar dreihundertfünfzig runterhandeln. Die sind hier, glaub ich, froh, wenn überhaupt mal ein Gast ein Mädchen für eine ganze Nacht bucht."

"Das sind aber stolze Preise. Bin ich dir das überhaupt wert?"

"Natürlich, Melanie. Ich verdien ja auch gut, und die Zulage -- da mach dir mal keine Sorgen."

Inzwischen hatte Matthias' Schwanz den Tiefstand überschritten und wuchs unter meinen kundigen Fingern wieder an. Matthias streichelte immer wieder die Teile, die Männer immer am liebsten streicheln, aber zartfühlend nur andeutungsweise in meiner Muschi, was trotzdem für einen dritten Orgasmus reichte, den Matthias diesmal voller Stolz ob seines Könnens registrierte. Ich flüstrete ihm zu, daß dies schon Nummer drei war, warum sollte er sich nicht über seine fulminanten Fähigkeiten freuen; etwas mehr Selbstvertrauen tat ihm sicher gut, nicht nur, aber auch in der Liebe, um nicht zu sagen: Sex.

Als sein Schwanz wieder zu voller Größe erstarkt war und angesichts meiner dauernassen Muschi fanden wir, daß jetzt ein klassischer Fick als Abschluß angebracht wäre. Ich nahm mir eines der bereitgelegten Kondome, streifte es Matthias über und ließ ihn kommen. Er fickte gleichmäßig und kräftig, wußte offenbar Bescheid über den G-Punkt und brachte sich und mich zu einem nahezu gleichzeitigen Höhepunkt.

Wie legten uns wieder nebeneinander, ich tat das gut gefüllte Kondom in ein ebenfalls bereitgelegtes Kleenex, und ich dachte, wir müßten jetzt aufstehen und uns anziehen. Aber ein Blick auf die Uhr zeigte, daß wir noch fast eine halbe Stunde Zeit hatten, und Matthias hatte ja gesagt, hier sehe man nicht so auf die Zeit. Und so begannen wir damit, uns noch einmal per Hand zu erregen. Matthias schmiegte sich an meinen Rücken, ich fühlte seinen Schwanz am Po, und er griff über meinen Schenkel an meine Muschi und bearbeitete sie mit zarten Fingern. Matthias liebte offenbar diese für den Handbetrieb nicht sonderlich geeignete rumpf- und kniegebeugte Parallelstellung. Ich tastete hinter mich nach seinem Schwanz und knuddelte ihn, so gut es ging, und Matthias fand es bequemer, mit seiner Hand von hinten zwischen meinen Schenkel an die Muschi zu greifen. Als er sie gefunden hatte, schloß ich die Schenkel wieder, und zwischen diesen dicken weichen runden Säulen arbeitete Matthias, bis ich laut stöhnend meine Schenkel ein fünftes Mal wieder fest schließen mußte.

Da es in diese Lage unbequem war, drehte ich mich mit meiner Vorderfront zu Matthias und melkte seinen Schwanz, bis er mich in hohem Bogen anspritzte.

Wir ruhten noch einige Minuten eng umschlungen, dann standen wir wortlos auf, wuschen uns notdürftig mit dem natürlich nur kalten Wasser, trockneten uns ab und zogen uns an. Bevor wir das Zimmer unserer Sünde verließen, fragte Matthias nach einmal vorsichtig:

"Es soll also wirklich bei diesem einen Mal bleiben?"

"Ja, Matthias, das soll es."

"Aber ich war doch gut, und --"

"Du warst ganz großartig, und du hast mir zu einem tollen Erlebnis verholfen, aber akzeptier bitte: Ich will keine Beziehung anfangen."

"Na gut, Melanie -- Kerstin -- und auch ich hab natürlich zu danken."

Am Tresen gab Matthias den Zimmerschlüssel zurück und entrichtete den saftigen Obolos. Die beiden muffigen Grazien saßen immer noch da und warteten auf Kundschaft; jetzt sang im Fernsehen eine dicke Madam in Tracht rumänische Volksmusik.

Wieder bot mir Matthias an, mich nach Hause zu fahren, und wieder lehnte ich dankend ab. Ich hatte ja auch sozusagen nur noch den halben Weg. Gedankenverloren ging ich vor mich hin, bis kurz vor unserem Haus ein Auto neben mir hupte. Es war Waldemar, der vom Dienst kam und lachend durch das runtergelassene Seitenfenster fragte:

"Na, hattest du deinen Spaß mit Matthias?"

"Mensch, Waldemar, nicht so laut, hier gibt es doch auch Leute, die Deutsch verstehen!", und huschte für die letzten siebzig Meter auf den Beifahrersitz.

"Oh, entschuldige, Melanie, das war blöd von mir, aber laß mich meinem lieben, guten, gefallenen Mädchen einen dicken Kuß geben!"

Und das tat er, mitten auf der schmalen Straße stehenbleibend und das wütende Hupen eines protzigen Geländewagens hinter uns eine ganze Weile nicht beachtend.

So war mir alles verziehen, und beim Abendessen gab ich Waldemar eine detaillierte Schilderung des Geschehenen, die der Leser ja schon kennt. Besonders aber schärfte ich Waldemar ein:

"Dieses ganz langsame Streicheln von oben nach unten, das mach doch nächstens bei mir auch. Das ist ja so was von erogen, und die Schulterblätter, das hätte ich nie für möglich gehalten."

"Ich glaub, du bist überhaupt eine einzige erogene Zone."

"Das glaub ich allmählich auch. Und rat mal, wieviel mal ich gekommen bin?"

"Drei."

"Fünf!"

"Alle Achtung. Der muß ja ein Mordsliebhaber sein, der Matthias."

"Das war er, jedenfalls diesmal. Ich hab ihm aber trotzdem gesagt, es bleibt bei dem einen Mal."

"Wenn er so toll ist, und du willst vielleicht nochmal --"

"Aber ich bin deine -- verstehst du: deine! -- und nur deine Frau --", und ganz leise fügte ich hinzu: "Und in ganz, ganz seltenen Ausnahmefällen vielleicht -- Komm ins Bett!"

Waldemar versuchte es gleich nach Matthias' Rezept, und ich erlebte Nummer sechs und sieben. Es war wohl der tollste Tag in meinem Leben.

Als wir nach getaner Tat zusammen kuschelten, fragte Waldemar:

"Wo ist denn eigentlich dieses Puff-Hotel?"

"In so einer kleinen Straße beim Park. Die hat so einen rumänischen Namen, vielleicht ein Dichter oder so, aber ich hab ihn mir nicht gemerkt. Ich find die Straße aber wieder, wenn wir mal da vorbeifahren. -- Willst du den flotten Miezen da mal einen Besuch abstatten?"

"Eigentlich nicht. Aber das ist wohl der Schuppen, über den die Männer manchmal auf der Baustelle reden. Es soll der einzige überhaupt annehmbare Puff hier sein."

"Und überhaupt, hast du nicht morgen wieder eine Einladung zum Tee?"

"Ja, aber ich weiß nicht, ob ich da hingehen soll --"

"Bring das zu Ende, sonst machst du dir das ganze Leben Vorwürfe, was versäumt zu haben. Du könntest sie ja auch in dieses spitzenmäßige Hotel einladen, wenn das die erste Adresse ist. Wenn ich mir euch so vorstelle, nebeneinander auf der Bettkante, halb ausgezogen, und nicht recht wißt, wie es weitergehen soll -- so ist es ja meistens beim ersten Mal."

"Ich fühl mich ja auch ein bißchen wie als Pennäler beim ersten Versuch --"

"Wie sympathisch -- aber du wirst es schon schaffen -- ja, ja: das Prickeln einer neuen Beziehung -- ich gönn es dir, aber treib's in Maßen!"

Am Frühstückstisch erzählte ich noch einige lustige Details von meinem gestrigen Erlebnis, dann verabschiedeten wir uns mit einem langen Kuß und fuhren zu unserer Arbeit. Ich würde Waldemar wohl erst als frischgebackenen Fremdgänger wiedersehen.

In der Schule benahm sich Matthias so korrekt wie zu allen anderen Kollegen, nur in einem garantiert unbeobachteten Moment flüsterte er mir ein "Danke für gestern!" zu. Er begann und fuhr an den folgenden Tagen fort, mit der jungen österreichischen Lehrerin zu flirten, ohne mich auf unhöfliche Weise beiseite stehen zu lassen; sie paßte ja altersmäßig auch besser zu ihm und war nicht verheiratet.

Ich hatte mir vorgenommen, ganz cool zu bleiben und den Haufen Hefte zu korrigieren, der sich auf meinem Schreibtisch türmte, aber um fünf Uhr dachte ich doch: "Jetzt klingelt Waldemar, mit einem Blumenstrauß bewaffnet"; um sechs Uhr stellte ich mir vor, wie Rodica Waldemar in ihr Zimmer geleitete, um sieben Uhr stellte ich mir etwas ganz Unaussprechliches vor, um acht Uhr war Waldemar immer noch nicht wieder nach Hause gekommen, auch nicht zehn nach acht, aber um acht Uhr zwölf hörte ich ihn in den Hof fahren.