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Justine & Sabrina Teil 06

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„Ja, Mr. Redcliff, wie ich schon sagte. Außerhalb von Arizona und Texas jedenfalls."

Redcliff räusperte sich wieder.

„Also gut. Sie sind in der Nähe, aber nicht hier auf der Ranch, ich kann sie holen. Dauert aber einen halben Tag etwa. Die beiden anderen Teile hat eine Texanerin, eine Pinkerton-Agentin, ihr Name ist Sabrina Kowan. Und ich bin ziemlich sicher, dass diese Kowan auch weiss, wo genau der Schatz ist, Senator."

Denstorf sah ihn ruhig an, schien nicht im geringsten überrascht.

„Ja, das deckt sich mit unseren Informationen. Und sie kennen Miss Kowan persönlich, nicht wahr?"

„Ja, Sir, das tue ich. Ziemlich gut, kann man sagen."

„Nun, wie es der Zufall so will ist die besagte Dame hierher unterwegs, respektive schon fast eingetroffen. Wir werden also mit ihr reden, nicht wahr, Mr. Harvard? Wir werden ihr sogar helfen, ihre vermisste Freundin Justine Viliers zu finden, die sich in der Gefangenschaft der werten Herren befindet, wie ich höre. Eine hervorragende Verhandlungsbasis, vorausgesetzt, der etwas übereifrige Mr. Harvard hat etwas übergelassen von der blonden, wilden Revolverheldin. Wo ist sie, James?"

Harvard sah überrascht auf.

„Woher wissen Sie......? Ach quatsch, was wissen sie eigentlich nicht, Senator?

Ja, ich habe sie gefangen, sie hat mir das Leben schwer gemacht, Männer erschossen, Redcliff zum Krüppel gemacht. Was hätte ich tun sollen, zusehen?"

Der Senator zog an seinem Zigarillo, blies die Rauchwolke zu Harvard.

„Ich hörte, Sie und ihre Männer haben sie vergewaltigt und ausgepeitscht, irgendwo draussen in der Prärie, richtig?"

„Ihre Freunde, die Kiowas haben 12 meiner Männer getötet, Senator, ich....."

Mit einer Handbewegung gebot Denstorf Schweigen.

„Egal, jetzt ist sie also hier. Wo, ich will sie sehen."

„Sie ist im Bergwerk, Senator. Wir können morgen hinreiten, jetzt im dunklen würde ich nicht...."

„Gut. Also morgen. -- Mr. Redcliff, sie reiten morgen früh mit Mr. Black hier und holen die Medaillons. Bitte kommen sie auf keine dummen Gedanken wegen etwaiger Fluchtversuche, das wäre in ihrer Situation und ihrer körperlichen Verfassung sehr ungklug, meinen Sie nicht?"

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Sie saßen in einem Zimmer des einzigen Hotels mit Saloon in Stoke-Town. Der Laden hatte keinen Namen, draussen stand >SALOON< an der Wand und fertig. Obwohl im Gastraum nur wenige Leute waren, wie auch in der ganzen Stadt auffallend wenige Personen im Umlauf waren, aber sie wollten keinerlei fremde Ohren bei ihrer Unterredung.

Taylor saß am einzigen Stuhl im Raum, Sabrina lag ausgestreckt auf dem Bett, hatte die Stiefel ausgezogen und starrte gegen die Decke, Skip lehnte neben der Türe, Chad am Fenster um die Mainstreet zu beobachten und German sass am Boden, den Rücken an die Wand gelehnt.

„Sabrina, Justine ist hier, mitten in der Stadt von Harvard`s Männern gefangengenommen worden."

„Wissen wir, Taylor, haben uns die McGready`s erzählt. Sie haben sie nackt ausgezogen und sie so hinter ihren Pferden herlaufen lassen, zur Ranch. Was gibt es neues?"

Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, schon als sie diese Geschichte bei den Ranchern in der Nähe von Thompson-City gehört hatten, war Sabrina fast durchgedreht vor Sorge um ihre Freundin.

„Keiner weiss mehr, hier, keiner sagt mehr, jeder schweigt, jeder hat vor Harvard und seiner schießwütigen Bande die Hosen voll. Herauszufinden, wo genau sie sich befindet, wird dauern, Sabrina, wir werden die Ranch beobachten müssen und das wird schwierig und gefährlich. Ausserdem gibt's offenbar eine Art Bergwerk, dass Harvard gehört aber auch darüber hören wir nur Gerüchte."

„Was ist mit diesem Sheriff Miller?"

„Der war noch nicht da, war mit seinem Deputy irgendwo draussen, wegen eines Viehdiebstahls."

„Ich rede mit ihm, später. Skip trifft morgen den Kiowa-Scout der beim Bergwerk war. Wenn wir wissen wo sie ist, holen wir sie, wir, mit Hilfe der Kiowa-Krieger, Taylor. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, sonst ist sie tot."

„Woher willst du das wissen, Sabrina?"

Sie sah ihn an, mit sonderbar glänzenden Augen.

„Ich habe Moonshine gesehen, die Häuptlingstocher, sie war in Harvard`s Händen. Ich habe die Spuren auf ihrem Körper gesehen, ich weiss, was Harvard mit Justine tun wird. Vielleicht schon getan hat."

Ihre Augen füllten sich mit Tränen, Taylor sprang auf, unbeholfen, suchte nach einem Tuch.

„Sabrina, ok, beruhige dich. Wir holen sie, wir finden sie, ok?"

Sabrina schüttelte den Kopf.

„Das verdammte Telegram ist auch noch nicht da. Scheisse, die wissen doch, dass ich Hilfe hier brauche."

Eine knappe Stunde später klopfte Sabrina an die Tür zum Sheriff-Büro.

„Herein, bitte!" -- rief eine ziemlich junge Stimme.

Der junge, dünne Deputy mit dem pockennarbigen Gesicht bekam grosse Augen als er seinen Besuch sah. Die Frau war fast grösser als er, schlank, in einen schön gearbeiteten schweren Mantel gekleidet, aus dickem, weichem Leder genähte Hosen, eine weisse Bluse, die unter dem Mantel hervorblitzte. Sie hatte lange, dunkle Haare und war ausserordentlich schön. So eine Frau hatte er nicht gesehen, seit die Blonde vor einer Woche.....

„Sind sie der Sheriff?"

Ihre Stimme klang angenehm, dunkel, irgendwie. Erst jetzt bemerkte der Deputy etwas, das man bei Frauen im Westen sehr, sehr selten sah.

Diese Frau im Mantel trug zwei Peacemaker-Colts mit ziemlich abgewetzten Griffen und sie trug sie sehr tief. Genau so wie sie jemand trug, der damit ziemlich schnell war und gut treffen konnte.

Der Deputy räusperte sich.

„Ah-äähh, nein, Miss, Ma`m, ich bin der Deputy. Deputy-Sheriff Frank Labing, mein Name."

Sie sah in an, in aller Ruhe und irgendwie kroch ein kaltes Gefühl den Rücken des Deputies hinauf.

„Und der Sheriff, heisst der Tom Miller, ja?"

„Ah -- ja, Ma`m. Sheriff Tom Miller, ja."

„Wann kommt er, der Sheriff, Deputy?"

„Ah -- nun ja, jeden Moment, würde ich sagen, ging nach Hause, was essen, sich umziehen, wenn sie verstehen, was ich meine."

Sie nickte, ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Plötzlich kam ihm die Erkenntnis, wer diese langhaarige, schlanke, grosse Revolverlady nur sein konnte. Was hatte er gestern abend im Saloon für eine sensationelle Story gehört, über den grossen James Harvard, der in Thompson-City von einer Frau zum Idioten gemacht worden war? Das konnte nur diese Frau gewesen sein, Mann Gottes!

„Deputy, richten sie dem Sheriff aus, dass Pinkerton-Agent Sabrina Kowan im Saloon auf ihn wartet. Ich habe ein paar Fragen an ihn, ja? Alles verstanden, wieso steht ihr Mund offen?"

„Ah -- ja, Verzeihung, danke, ja, alles verstanden. Sabrina Kowan, Pinkerton-Agent. Ok."

Sie tippte sich an den Hut und verließ das Büro des Sheriffs, schlenderte zurück zum Saloon. Es war schrecklich, nichts tun zu können. Was würde Justine wohl gerade in diesem Augenblick erleiden müssen?

Ein Junge mit herunterhängenden Hosenträgern kam über die Strasse gerannt, rief ihren Namen.

„Miss Kowan, ein Telegram für Sie!"

„Miss Kowan? Ich bin Sheriff Miller."

Er stand vor ihrem Tisch im Saloon, sie saß allein. Auf einem anderen Tisch sassen Taylor und Chad, Skip und German waren oben auf der Balustrade.

„Setzen sie sich, Sheriff." -- Sie hatte ein halbvolles Whiskeyglas vor sich stehen.

Der Sheriff trat von einem Bein aufs andere.

„Miss Kowan, ich habe gehört, sie sind von Pinkerton, trotzdem ist es meine Pflicht als Sheriff dieser Stadt sie darauf hinzuweisen, dass das Tragen von Schusswaffen in Stoke-Town nicht gestattet ist. Bitte legen sie ihre Revolver auf den Tisch, Miss Kowan."

Es war rundum ruhig geworden, im Saloon. Alle starrten auf den Sheriff und Sabrina, die ihn nicht ansah, in ihr Whiskey-Glas blickte, gelassen.

„Setz dich hin, Sheriff, oder ich erschieße dich hier auf der Stelle. Im Saloon sind noch vier meiner besten Männer, deine Deputies hätten also ebenfalls noch eine Lebenserwartung von einer Minute. Setz dich hin und gib mir ein paar Antworten, ich bin nicht in der Stimmung für Diskussionen." -- sie hatte nicht einmal aufgesehen, sprach ruhig, gelassen, aber es lag eine unheimliche Kälte in ihrer Stimme.

Der Sheriff sah sich um, unsicher, er war im Begriff seine Autorität zu verlieren in seiner Stadt, andererseits, alle hatten die Geschichte von gestern gehört, in Thompson-City.

Sheriff Miller entschied sich, mitzuspielen, setzte sich Sabrina gegenüber, auf den Rand des Stuhles.

Sie sah ihn aus halbgeschlossenen Augen an, nahm den Hut ab, legte ihn auf den Tisch.

Miller hatte noch selten eine so schöne und so gefährliche Frau gesehen.

„Justine Villiers, vollbusig, blond, immer in schwarzem Leder. Sie wurde von Rancher Harvard`s Männern mitten in ihrer Stadt nackt ausgezogen und auf seine Ranch entführt. Wieso haben sie dagegen nichts unternommen, Sheriff Miller?"

„Äääh, also, ich -- na ja, wie soll ich sagen? Diese Justine hat Schwierigkeiten gemacht, seit sie hier aufgetaucht war, sie hatte Streit mit Rancher Harvard, sie hat mehrere seiner Männer erschossen und da habe ich ihr die Waffen.........ich meine..."

Sabrina hatte den Peacemaker so schnell in ihrer Hand, Miller hatte nicht einmal die Bewegung gesehen, starrte jetzt in den dunklen Lauf.

„Du verfluchtes Arschloch hast ihr die Waffen abgenommen? Deshalb haben es diese Kuhtreiber geschafft, sie hier mitten auf der Strasse auszuziehen. Wo ist sie jetzt, Miller, rede oder du bist Sheriff gewesen, das schwöre ich dir."

„Miss Kowan, ich versichere ihnen, ich habe in bestem Gewissen gehandelt, es hätte eine Schiesserei geben können und ich bin schließlich verantwortlich für die Ruhe in Stoke-Town, ich....."

Er fuhr zurück, als Sabrina ihm den Lauf an die Stirn drückte.

„Wo ist sie jetzt? Rede du Scheisser oder du bist tot, Sheriff oder nicht."

„Sie ist bei Harvard aber mehr weiss ich nicht. Auf seiner Ranch oder im Bergwerk."

Sabrina war blass vor Wut geworden, jetzt hörte sie wie sich Taylor räusperte und kam wieder einigermaßen zu sich. Sie steckte den Colt zurück.

„In den nächsten Tagen kommt ein Senator mit Bundes-Agenten hierher. Dem werde ich den Fall schildern, deinen und den von diesem Rancher Harvard. Ihr habt hier ausgespielt, ihr Arschlöcher. Und wenn sie mir noch einmal über den Weg laufen, dann sei Gott ihrer Seele gnädig, Sheriff Miller!"

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Redcliff und Black brachen früh auf, Redcliff war auf Druck von Denstorf noch mit der Sprache rausgerückt, wo das Medaillon war. Klassisch versteckt, im Schließfach der kleinen Bank von Stoke-Town. Seine Colts und sein Gewehr hatte man ihm vorerst abgenommen, eine reine Vorsichtsmaßnahme wie Denstorf erklärte, wenn die Medaillons in der Hand des Senators wären, so würden die Waffen zurückerstattet und er, Redcliff könne unbehelligt seiner Wege reiten. Und dass er reiten würde, hatte ihm Harvard nahegelegt, in weniger höflichen Worten - „hau ab du Schwachkopf solange du noch kannst."

Der Rancher, in Begleitung von Pete, den beiden Bundesagenten von gestern sowie Senator Denstorf führte seine Gruppe den Weg entlang in Richtung der Hügelkette, den gleichen Weg, den Justine erst kürzlich nackt und in Ketten stolpernd zurückgelegt hatte.

Der Rancher war überrascht, wie gut der stattlich gebaute Senator im Sattel saß, das Reiten schien im keineswegs fremd zu sein.

Als sie den Zaun erreichten, war nur ein Wachposten zu sehen, allerdings patroullierten die Hunde. Sie banden die Pferde aussen an den Zaun, Pferde und Hunde gemeinsam funktioniert meistens nur sehr kurz, und gingen zu Fuss den Weg hinauf zum Eingang, vorbei an der Hütte des Bergwerks-Leiters George. Der Wachmann hatte ihnen gesagt, dass am sogenannten Markt in der grossen Höhle, tief im Bergwerk, eine besondere Show ablief.

Harvard ahnte, wer der Hauptdarsteller sein könnte, oder besser, die Hauptdarstellerin, hoffte es aber für einmal nicht, wer wusste schon, wie der Senator reagieren würde.

Der Rancher rief sich in Erinnerung, wie Justine`s Körper ausgesehen hatte, als er sie nackt vor ihm her zum Bergwerk getrieben hatte und seufzte. Der Senator würde wahrscheinlich auch so nicht sehr erfreut sein.

Sie hörten die Schreie schon vom weitem. Es waren ungewöhnliche Schreie, es schien eine Frauen-Stimme zu sein, aber heiser, sie klang verbraucht, schwächer werdend, dann wieder irgendwie höher. Es lag eine tiefe Verzweiflung in diesen Schreien, kein normaler Schmerzenschrei, nein, es war anders. Der Senator legte den Kopf schief, lauschend.

„Was, zum Teufel, ist das?"

Einer seiner Bundes-Marschalls erkannte es gut.

„Sir, ich würde sagen, da schreit eine Frau um ihr Leben."

Denstorf sah Harvard an.

„Los, Rancher, und beten sie, dass es nicht Justine ist."

Als sie den Platz erreichten, sahen sie zuerst nur viele ausgemergelte, dreckige Gestalten, sahen einen Platz, erleuchtet von Fackeln, einen Balken von dem Ketten baumelten.

Der Senator hörte wie Harvard zu einem riesigen, bärigen Kerl bellte:

„Schluss damit. Holt sie rauf, sofort, verdammt noch mal!"

Denstorf trat näher, erkannte dann die Vertiefung im Boden zu der eine Kette von der Decke herunterführte an der etwas hing. Er sah zwei hellhäutige Arme, weit gestreckt in Fesseln an einer Art Stange, er sah die blonden Haare, sah ihr Gesicht, verquollen, erstarrt in unsäglicher Qual.

Der Senator blieb stehen wie angerührt, seine Marshalls ebenso.

Die Ketten rasselten, Justine wurde aus dem Loch gehoben, ihr nackter Körper hob sich langsam aus dem schwarzen Schlamm. Sogar Joseph Denstorf, der im Krieg mit den Engländern an der Seite der Rebellen gekämpft hatte und den beiden Marshalls blieb der Mund vor Entsetzen offen bei dem Bild das sich ihnen bot.

Sie war endlich von einer gnädigen Ohmacht erlöst worden, nachdem Adam`s Indianergebräu sie fast eine Stunde bei Bewusstsein gelassen hatte und ihre entsetzlichen Qualen sie über alle menschlichen Grenzen hinweg erleiden hatte lassen.

Ihr Körper war von schwarzem Schlamm bedeckt, doch der lebte, wie die Männer registrierten. Asseln, Spinnen, Käfer krabbelten überall auf ihr, auch in ihrem Gesicht und ihren Haaren. Ihre Brüste, ihr Bauch, ihre Schenkel und ihr Rücken und Po, der gesamte Körper war überseht von Blutegeln, riesigen, schwarzen Egeln die sich festgesaugt hatten.

Eine Ratte fiel quieckend von ihrem blutigen linken Fuss zurück in das Loch.

Ein Aufseher nahm einen Kübel Wasser und schüttete ihn über ihre Vorderseite. Jetzt erst erkannten die Männer die hölzernen Trichter, aus denen die nackten Schwänze von Ratten zuckten, einer steckte tief in ihrer Vagina der zweite in ihrem Anus. Ein gut zwanzig Zentimeter langer Tausendfüssler erschien in ihren Haaren über ihrer Stirn, sondierte die Lage.

Denstorf schrie den grossen, bärtigen Mann an.

„Ja, Herrgott noch mal, nehmt ihr diese Dinge ab, ihr Wahnsinnigen. Holt sie runter, reinigt sie, holt einen Arzt. Verdammt noch mal, sind denn hier alle verrückt geworden?"

Senator Denstorf trank einen Whiskey im Office von George, er sass im Sessel hinter jenem Schreibtisch auf dem Justine von George erst vor zwei Tagen vergewaltigt worden war. Seine Hand zitterte, der Anblick Justine`s hatte ihn getroffen. Er hatte die schrecklichen Spuren gesehen, hatte ihre Vagina gesehen, als die Männer sie weggetragen hatten, nackt, es musste erst jemand eine Decke holen gehen. Es überstieg seine Vorstellungskraft sich auszumalen, was Justine mitgemacht haben musste.

Sie würden sie mit einem Wagen zur Ranch zurückbringen, es musste für ordentliche, medizinische Betreuung gesorgt werden. Sie brauchten Justine lebend, sie wollten Sabrina Kowan und ihre Medaillen und Infomationen und dieser sadistische Idiot Harvard hätte sie fast umgebracht aus purer Lust am Foltern von Frauen.

Er trank sein Glas aus, als er den Wagen kommen hörte und ging nach draussen, dann nach hinten zur Baracke der Gefangenen. Im einzigen, nunmehr geheizten Raum lag Justine auf einem Tisch, eingewickelt in Decken. Ihr blondes Haar hing wirr herunter, ein Fuss lugte hervor. Denstorf schauderte, ihr schlanker, zarter Fuss war blutig, von Ratten zerbissen, er sah aber auch die tiefen Striemen auf den Sohlen und die vielen kleinen Wunden, offenbar vom barfüssigen Laufen über steinige Böden.

Denstorf seufzte. Verdammter Harvard.

Andererseits, wenn es jemand gelingen würde, einer vielleicht unkooperativen Miss Kowan Infomationen zu entlocken, dann vielleicht doch am ehesten James Harvard und seiner Bande.

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Senator Joseph Denstorf in Begleitung von Bundes-Agenten unterwegs nach Stoke-Town -- stopp -- Pinkerton kann dir jedoch keinen Auftrag geben bezüglich Justine -- stopp -- Justine war in Diensten von Sen. Denstorf unterwegs -- stopp -- Senator kümmert sich um alles, wende dich an ihn um Hilfe -- stopp -- sei vorsichtig mit Harvard geh kein Risiko ein -- stopp -- alles Gute -- Manny Green

Der Inhalt des Telegrams überraschte Sabrina. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Bundesagenten kamen hierher in diese Gegend am Rande zum Nirgendwo, ein echter Senator und noch besser, Justine hatte für diesen Senator gearbeitet. Die Frage war nur, wann würde der kommen, dieser Senator. Sie telegrafierte zurück zu Manny Green.

Sache ist sehr eilig, Justine in grosser Gefahr -- stopp -- wann kommt Senator kann nicht mehr warten -- stopp -- Harvard hat Justine -- stopp -- wahrscheinlich Folter, könnte bald zu spät sein -- stopp -- hilf mir, Sabrina

Doch bis heute Vormittag war keine Antwort gekommen. Skip war bei Tagesanbruch aufgebrochen und natürlich auch noch nicht zurück, Sabrina sass auf Nadeln. Das Wetter war heute sonnig, aber ziemlich kalt und so verbrachte Sabrina den halben Vormittag damit, zwischen dem Saloon und dem Telegrafen hin- und her zu tigern.

Als die zwei Reiter aus Richtung der Harvard-Ranch in die Stadt trabten, lehnte Chad unter dem Vordach des Saloons. Er sah die zwei und war froh, gerade allein zu sein.

Vorsichtig lugte er über die Schulter, doch Sabrina war gerade erst vom Telegrafen zurückgekommen und im Saloon verschwunden. Der grössere der beiden Reiter war ganz in Schwarz gekleidet und saß lässig im Sattel seines Pferdes. Chad zog eine Braue hoch als sie vorbei ritten, das Pferd des Grossen trug ein Brandzeichen der Bundes-Ranger.

Nicht zu fassen.

Sie bogen ab zur Bank, sassen ab und banden ihre Pferde an. Chad setzte sich in Bewegung.

Redcliff und Black betraten die Bank, der Clerk hinter der Theke erkannte Redcliff, händigte nach einer Unterschrift einen Schlüssel aus und wies nach hinten zu den Schliessfächern. Sie wollten gerade am geöffneten Tresen vorbeigehen, als Black hörte wie die schwere Eingangstüre sich öffnete und eine Stimme sagte:

„Na, Bruder, immer noch so gekleidet wie die Farbe deiner Seele?"

Er drehte sich um, langsam, jedermann im Raum spürte die plötzliche Spannung.

„Und du, immer noch hinter Kühen her?"

Es enstand eine kurze Pause. Dann war es Chad, der eintrat, die Türe zufallen ließ und zur Seite trat.

„Hast du es hier?"

Black lächelte, nickte langsam.

„Yeah, hatte mir schon gedacht, dass wir uns hier sehen würden."

Wieder trat Schweigen ein, Redcliff sah von einem zum anderen und fragte sich was, zum Henker, hier abging.

Black hob seine Linke, in Zeitlupe, und griff mit spitzen Fingern in seine Brusttasche des Mantels. Redcliff fiel auf dass der andere, der im übrigen fast genau so aussah wie dieser Black, die Schlaufen seiner Colts gelöst hatte, vorher offenbar, und daher wohl im Vorteil war, wenn.......

Black zog einen braunen Umschlag hervor, mit diesen spitzen Fingern.

Er hielt ihn vor sich hin, streckte die Hand langsam dem anderen entgegen.

„Hier. Alles für dich, Bruder."

Fast ebenso langsam griff der andere danach, wog den Umschlag in der Hand ohne Black aus den Augen zu lassen und bewegte sich dann langsam zur Türe.

„Danke. Mach`s gut."

Er griff nach dem Türknopf, dabei wandte er eine Sekunde lang den Blick von Black und als er die Türe öffnen und wieder hinsehen wollte, sah er das Mündungsfeuer auf sich zuschießen. Er hörte den Schuss gar nicht mehr, die Kugel traf ihn genau zwischen die Augen. Sein Kopf wurde nach hinten gerissen, an der Türe zeichnete sich ein grösserer Blutfleck ab, dann sackte Chad in sich zusammen.