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Kamasutra-Trockenübungen

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„Das liebe ich", murmelte er und rieb sich an ihr. „Das ist ganz entspannt, und ich kann dich überall streicheln." Damit legte er ihr eine Hand mit gespreizten Fingern auf den Rücken. Die andere ließ er über die hochgewölbte Seite ihrer Hüfte gleiten.

„Ja, das mag ich auch." Sie räkelte sich und drückte sich gegen die halbe Erektion, die sie spürte. Das war nett so. Nicht so gierig, wie ein Lover das tun würde. Schön! „Wie hieß das noch gleich?"

„Sidekick." Er presste die Schenkel zusammen, und damit ihren Unterleib von vorne und von hinten. Sie seufzte, und er wiederholte es noch ein paar Mal und walkte sie regelrecht.

Cindy wandte den Kopf und sah zu ihrem Bruder auf. Seine grauen Augen leuchteten, so gefangen war er in diesem Spiel.

Fand sie ihn eigentlich attraktiv, als Mann? fragte sie sich. Er sah gut genug aus, ohne Zweifel. Groß und schlank, ein wenig auf der sehnigen Seite. Seit Corona fuhr er Rad wie ein Irrer und hatte kein Gramm Fett am Leib. Die dunklen Haare trug er immer kurz, das betonte die quadratische Form seines Schädels. Markant, in jedem Fall. Ein wenig wie Supeman, dachte sie oft. Oder wurde diese Assoziation von dem kurzen, starken Hals hervorgerufen?

Er streichelte sie jetzt in parallelen Bewegungen, am unteren Rücken, und am Bauch. Ihre Hüften schwangen in einer Art Kreisform zusammen. Sie atmeten beide rascher, fiel ihr auf. Das war keine Demo mehr, das war zu etwas anderem mutiert. Doch es fühlte sich so gut an!

„Was ist denn deine Lieblingsstellung, Cindy?", fragte er, als das Schweigen sich zog.

„Oh, ich weiß gar nicht so recht." Hm, eigentlich wäre sie lieber noch ein wenig so geblieben. „Das Übliche halt. Missionar ist gut, das kann man so schön faul sein. Oder Doggy. Reiten mag ich nur manchmal. Langweilig, oder?"

„Ach nee. Es kommt ja auf das innere Gefühl an, nicht auf die Stellung." Er ging ein wenig zurück und löste den Kontakt ihrer Intimbereiche. Nicht ohne Bedauern in den Augen, wie sie registrierte.

„Da fällt mir was ein. Das habe ich nur einmal erlebt, und fand es super. Aber ich weiß nicht, wie das heißt." Sie rappelte sich auf. „Leg du dich mal hin. Einfach auf den Rücken."

Er nickte mit einem erfreuten Grinsen und streckte sich aus. Ja, dieser Umriss da in der Radlerhose, der war eindeutig nicht mehr mit zu engem Stoff erklärbar. Sie beäugte interessiert das voluminöse Gemächt ihres Bruders, das sich da abzeichnete. Er grinste wieder und spannte die Muskeln an. Die Wurstform hob sich zu einem Knick. Sie kicherte. Seltsam -- sollte sie nicht mehr Bedenken entwickeln, angesichts dieser Erektion? Mehr Befürchtungen?

Ach was. Schließlich waren das alles ja nur Trockenübungen. Völlig harmlos. Ein Spiel zwischen Geschwistern. Ein Hauch anrüchig vielleicht, aber eher witzig als ernsthaft erotisch, oder?

Sie legte sich auf Jan, mit dem Rücken auf seine Vorderseite, und schob sich zurecht, bis sie den Knauf seines Schwanzes zwischen den Pobacken spürte. So nahm sie seine Hände und legte sie auf ihre Seiten. Erst als er sie berührte bemerkte sie, dass das Shirt ein wenig nach oben geglitten war, und er die nackte Taille umfasste. Sie schluckte, doch es war jetzt zu spät für einen Rückzieher.

„Das ist der ´Doppeldecker´", hörte sie ihn an ihrem Ohr flüstern. „Das habe ich noch nie ausprobiert." Damit fasste er sie enger, eine Hand glitt auf ihren nackten Bauch und intensivierte das sanfte Glühen darin. Er kippte das Becken hoch und spannte den Penis an, drängte ihr sein Geschlechtsteil genau an die Öffnung ihrer Scheide.

„Mhh", seufzte sie unwillkürlich und ließ den Kopf nach hinten hängen, neben seinem Hals. Die Körperspannung im durchgebogen Leib ließ sie alles doppelt so stark wahrnehmen.

„Warum gefällt dir das so?", wollte er wissen und erkundete die Form ihres Beckenknochens unter dem Saum ihrer Sporthose.

„Weil ich mich ganz entspannen kann." Sie lockerte sich gezielt überall. „Und weil du mich gut streicheln kannst. Und weil, äh, du genau am G-Punkt wärst, wenn du jetzt, äh, in mir wärst..."

„Mhm."

Sie hörte sein hartes Schlucken. Er streichelte sie weiter, und spielte mit einer Fingerspitze in ihren Bauchnabel. Normalerweise war sie kitzlig, doch in dieser hingestreckten Pose löste das kein Lachen aus, sondern nur einen leisen Reiz. Die Erektion an ihrer Unterseite verhärtete sich weiter.

„Ich stelle mir gerade vor, wie es wäre, wenn ich das mit Emmi gemacht hätte", murmelte er. „Ich glaube, das hätte ihr auch gefallen. Vielleicht habe ich ihr nur die falschen Stellungen beibringen wollen."

Cindy bezweifelte, dass es daran lag. Doch sie fühlte sich zu faul und zu abgelenkt, um jetzt Beziehungsdynamiken zu diskutieren. Sie räkelte sich auf ihrem großen Bruder und genoss die Wärme, die sich zwischen ihnen staute und wie ein Kissen in ihren Rücken zu dringen schien.

„Cindy. Darf ich was ausprobieren?", fragte er leise.

„Mhm." Was hatte er vor?

Er löste seine Hände vom Bauch und schob sie höher. Langsam. Über die Seiten. Die Rippen. Sie holte tief Luft. Er stoppte kurz, doch als sie nicht protestierte, legte er beide Hände auf ihre hochgewölbten Brüste. Sehr sanft.

„Solche Stellungen liebe ich, wenn ich Emmis Brüste dabei streicheln kann", hörte sie sein Flüstern. Er umfasste ihre Titten und drückte, hauchzart. Das entlockte ihr ein Seufzen. Das sich in ein Stöhnen verwandelte, als seine Fingerspitzen die erigierten Nippel trafen.

Jetzt sollte sie sich eigentlich losmachen, freundlich, aber bestimmt. Sie wusste es. Im Kopf, und im Körper. Sie überschritten eine Grenze. Es ging nicht mehr um Information. Um Erfahrungsaustausch, meinetwegen. Jan erregte sie, ganz unverhohlen. Und sich selbst ebenso, dem beharrlichen Druck seines Steifen an ihrem Hintern nach zu urteilen.

Es ging um Lust. Um Sex. Inzest-Sex, zwischen Bruder und Schwester, ging ihr vage durch den Kopf. Das war doch verboten, oder? Witzig -- sie hätte das nie für möglich gehalten. Es hatte keine Vorläufer gegeben, keine Warnzeichen. Jan war immer nur ein Bruder für sie gewesen. Schon männlich, kein Neutrum. Aber sicher nicht als Partner attraktiv, oder auch nur denkbar.

Warum jetzt? fragte sie sich, während er zunehmend gieriger ihren Busen walkte. Corona-Koller? Zu lange enthaltsam, und nun notgeil? Nur der Zauber des Augenblicks?

Sie kam zu keinem Ergebnis. Außer dem, dass es sich wundervoll anfühlte, wie ihr Bruder sie berührte. Weil sie komplett entspannt war. Weil sie wusste, dass sie jederzeit abbrechen konnte, wenn sie wollte. Also -- warum es nicht noch ein paar Sekunden genießen. Eine Minute? Bis sie dann gleich den Schlussstrich ziehen würde.

„Uhhhmmm." Sie seufzte genießerisch und streckte die Arme über den Kopf nach oben. Das zog sie so herrlich in die Länge und machte ihre Oberseite noch empfindsamer. Jan schnaufte und umfuhr die Kurven ihrer Brüste, zeichnete die Rundungen nach. Ihre Unterkörper bewegten sich gemeinsam, rieben sich auf die uralte Weise, erzeugte Hitze und eine Wollust, die in ihr aufstieg wie eine Dampfwolke.

Hatte sie schon einmal ein so lockerleichtes, so entspanntes, und gleichzeitig so heißes Liebesspiel erlebt? Nein, sie konnte sich nicht erinnern. So schön. Und Jan duftete auch noch so gut. Der erhitzte Leib unter ihr umhüllte sie mit seinem Körpergeruch wie mit einem Samtkissen. Ob es für ihn auch so war? Vermutlich schon. Ja, er hatte seine Nase an ihren Hals gelegt und schnupperte genießerisch.

Er tastete erneut nach ihren Brustwarzen, und der Reiz durchfuhr sie wie eine heiße Nadel. Sie stöhnte auf.

„Äh -- zu viel?" Er verhielt, reglos, aber ohne die Finger von ihr zu nehmen.

Zu viel?

„Mh, nein", flüsterte sie nach einer kurzen Bedenkpause. „Du machst mich nur gerade ziemlich heiß."

„Geht mir auch so." Er presste seine Erektion härter an sie. „Schlimm?"

„Ziemlich." Sie kicherte, mit einem lockenden Unterton, und spielte mit ihren Unterleibsmuskeln. „Da werde ich ganz feucht, merke ich."

„Klingt gut."

Er streifte mit den Lippen über ihr Ohr, und sie keuchte auf und erstarrte. Am Ohr war sie superempfindlich. Wahrscheinlich würde es ihr gleich zu viel werden und...

Jan nahm das Ohrläppchen zwischen seine Lippen und massierte es hin und her. Nur ganz leicht, aber sie wölbte sich durch und stöhnte so wollüstig, dass es sich fast nach einem Tier anhörte. Die gleichzeitig erneut einsetzende Stimulation an den Brustwarzen addierte zusätzliche Reize, und sie kam sich vor wie in einem Ofen: von allen Seiten von Flammen beleckt.

Große Hände erforschten ihren Bauch, nackt, ihren Ausschnitt, schoben sich hinein, unter den Stoff, auf ihre nackten Brüste, griffen ihr Fleisch, drückten, zitternd vor Gier. Sie bewegte sich, rieb sich schaudernd an dem harten Ding unten, an seinem festen Leib, wollte mehr spüren von diesen Lippen, diesem heißen Atem an der Haut, dieser Zunge, die um ihr Ohr spielte...

„Oh Gott!"

Sie musste sich einfach aufrappeln, sich umdrehen, auf ihm, sich auf ihn schmiegen. Pressen und reiben und schnaufen, mit gespreizten Beinen, so dass der Hügel in seiner Hose exakt an sie stieß. Sogar in sie, ihr den Stoff ihrer Sporthose und des Slips hineindrückte, ein wenig zwischen die Schamlippen, in die Öffnung, sie reizte, erregte, so hart, so heiß, seine Hände um ihren Rücken wie stählerne Greifer, ihr Gesicht an seiner Halsbeuge, sein Geruch, seine gespannten Sehnen, seine Stöße, ihre Antwort, mehr, lustvoller, ja, und, sie, er, jetzt, gleich, noch, stärker, und ...

... Schrei.

Krampfen.

Dann...

Sie kamen gleichzeitig, auf den Sekundenbruchteil. Es war gar nicht anders denkbar. Eine Selbstverständlichkeit, erwachsen aus dem schwindelerregend Aufstieg, schnell, gemeinsam, ein Katapult, das sie nun zusammen in den Weltraum schoss, in eine ballistische Flugbahn, weit weg, irgendwohin, irgendwann. Entfernt spürte sie, dass die Hitze des prallen Dings, das halb in ihr steckte, sich plötzlich anders anfühlte, so als sei der Stoff von beiden Seiten völlig durchfeuchtet, nein, richtig nass.

Jan stöhnte erlöst, sein Griff lockerte sich. Auch sie ließ alle Spannung fahren und hing auf ihrem Bruder wie eine zerbrochene Puppe, nur Leere im Inneren. Oder Chaos. Was auch immer. Es sorgte dafür, dass sie in herrlich schaudernden Wellen hing, glockenhell kieksend, und dass ihr Körper unbeaufsichtigt vor sich hin zuckte.

Wie lange lagen sie so? Zwei Minuten? Fünf? Kein Flug dauerte ewig, leider. Sie tauchte wieder ein in die Erdatmosphäre. Gedanken fluteten zurück in ihren Kopf. Fragen. Sorgen. All die grauen Dinge, die zuvor von dieser himmlischen Lust auf Abstand gehalten worden waren.

Mit einem Seufzen hob sie den Kopf und sah Jan in die Augen. Die zeigten dieselbe Mischung aus Verzückung und Schrecken, der sie auch erfüllte.

„Wow", hauchte er. Das Lächeln, das er versuchte, endete als Grimasse.

„Wow." Sie schluckte das irre Kichern wieder hinunter, das ihr im Hals saß. Um Gottes Willen, was hatten sie getan?

Mit einem Stöhnen schob sie sich zur Seite, von ihm herunter, und warf dabei einen Blick nach unten. Das Zelt in seiner Radlerhose, nun etwas kleiner, bildete sich aus dunklem, durchnässtem Stoff. Sie spreizte die Beine und sah bei sich selbst nach. Ihre Kleider waren immer noch zwischen die Schamlippen gedrückt und bildeten genau die Öffnung ihrer Scheide nach. Auch völlig nass, natürlich. Sie zupfte daran, bis sich der Stoff von ihren Falten löste. Jan schluckte, als er ihr dabei zusah.

Sie sahen sich an. Ratlos.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll", murmelte er.

„Dann sag nichts", schlug sie vor. In dem Maße, wie die Erregung abflaute, nahm Panik sie in Besitz.

„Aber..."

„Sag einfach nichts ja?" Sie klappte die Schenkel zusammen.

„Es -- es tut mir leid."

Sie sah auf. Seine Miene hatte sich verschlossen wie eine Auster. Oh nein.

„Jan", seufzte sie und legte ihm eine Hand auf die Wange. Er blinzelte. Was konnte sie ihm sagen?

„Es muss dir nicht leidtun", versuchte sie es. „Es war -- wunderschön. Ich wollte es genauso. Ich wollte es mit dir. Nur weiß ich jetzt nicht, was es bedeutet."

„Du meinst -- ob wir uns verliebt haben oder so?"

„Nein. Oder vielleicht doch. Ach nee -- verliebt wohl nicht. Das fühlt sich anders an. Aber -- was war es dann?"

Er überlegte kurz. Dann rückte er an sie und nahm sie vorsichtig in die Arme. Sie ließ es zu. Er roch immer noch so gut, stellte sie fest.

„Zunächst bedeutet es, dass diese Kamasutra-Stellungen ziemlich gut funktionieren, denke ich", sagte er, völlig ernsthaft. „Lass uns nicht mehr daraus machen, als es ist, okay? Wir haben ein wenig rumprobiert und sind halt heiß geworden. Mehr nicht."

Sie atmete tief ein und hielt sich an ihm fest. Mehr nicht? War es so einfach?

„Okay", stimmte sie zu, weil ihr nichts Besseres einfiel. „Okay."

„Also Schwamm drüber?"

Sie zögerte.

„Nein. Schwamm drüber hört sich so auslöschend an. Ich möchte das nicht vergessen. Es war schön. Ich möchte es nur verstehen. Aber vielleicht hast du recht. Lass uns einfach mal nicht mehr darüber reden, für eine bestimmte Zeit."

„In Ordnung. Vierundzwanzig Stunden?"

So exakt hatte sie das nicht gemeint. Eher wie: erst mal nicht mehr. Bis irgendwann. Vielleicht. Doch mit solchen unscharfen Begriffen konnte Jan nicht umgehen, das wurde ihr jetzt klar.

„Vierundzwanzig Stunden, gut. Dann schauen wir weiter, ja?"

„In Ordnung."

Er drückte sie, hauchte einen Kuss auf ihre Wange, und erhob sich. Mit einem letzten, rätselhaften Blick war er draußen. Die Tür schloss sich hinter ihm.

Cindy rollte auf den Rücken, drückte die Schulterblätter in die weiche Matte, und starrte an die Decke. Sie hätte schreien können vor Frustration und Angst. Was hatte sie da nur angerichtet? Die Mauern ihres Zimmers schienen näherzukommen. Alcatraz hatte sie wieder, nach dem kurzen, hormonbefeuerten Freigang auf dem Hof.

Andererseits saß das Grinsen wie festbetoniert auf ihren Lippen, stellte sie fest. Wärme floss in ihr auf und ab, wie eine sanfte Brandung.

So gut! Sogar im Gefängnis.

***

Der Rest dieses Donnerstags verging wie eine Sitcom. Zumindest fühlte sie sich so. Als wäre das Familienleben, das ablief, nur eine Hintergrundhandlung. Und sie spielte eine Rolle darin. Sie agierte nach einem bekannten Drehbuch: Die erwachsene Tochter. Manchmal kindisch als Jüngste, manchmal reif, manchmal schnippisch. Alles wie immer. Ständig rechnete sie halb damit, dass ein paar Lacher aus dem Off eingeblendet wurden.

Ihre Eltern kamen von der Arbeit. Es wurde gekocht, und gegessen. Sie saßen am Tisch nebeneinander. Sie hatte Schwierigkeiten, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Ab und zu warf sie ihrem Bruder einen Blick zu. Er reagierte nicht darauf. Hatte sich besser im Griff, wie es schien. Oder konnte er tatsächlich so schnell zur Tagesordnung übergehen? Bewundernswert -- sie schaffte das nicht.

„Also ihr beiden", sagte ihr Vater, als die Teller abgeräumt waren. „Hier ist der Plan fürs Wochenende. Eure Mutter und ich fahren morgen Vormittag hoch und sehen nach Opa Willi. Er braucht auch mal wieder ein wenig Gesellschaft, sonst vereinsamt er noch komplett."

„Stimmt", nickte Jan. „Äh -- sollen wir mitkommen?"

„Das braucht ihr nicht", warf ihre Mutter ein. „Wir bleiben über Nacht bei ihm, und so viele Gästebetten gibt es nicht. Vielleicht könnt ihr ihn in zwei oder drei Wochen mal besuchen. Das ist besser, als alle auf einmal."

„Okay." Jan lehnte sich zurück und sah sie an. „Dann bleiben wir hier und passen auf das Haus auf."

„Genau. Ich mache euch eine Liste, was ihr tun könnt." Ihr Vater grinste wölfisch und zählte auf: „Rasen mähen. Leergut wegbringen. Einkaufen. Den Keller aufräumen. Der Zaun an der Seite muss noch das zweite Mal gestrichen werden. Oh, und schau mal nach der Netzwerk-Verkabelung, Jan. Irgendwo muss da ein Fehler sein, die Verbindung reißt manchmal ab."

Jan hatte zu jedem Punkt genickt. Jetzt sah er auf und sagte: „Damit sind erst knapp sieben Stunden verplant. Sonst nichts?"

Ihr Vater blinzelte und wechselte einen Blick mit Cindy. Bei Jan wusste man nie, ob er das todernst meinte, oder ob er einen Witz riss.

„Nein, das reicht." Ein gezwungenes Lächeln. „Teilt es euch auf, dann sind es nur dreieinhalb für jeden. Akzeptabel?"

„Na klar." sagte Cindy schnell. Je mehr Arbeit, umso mehr Ablenkung.

Nach dem Essen ging sie endlich unter die Dusche und wusch sich den Schweiß des Nachmittags vom Körper. Plus andere Flüssigkeiten. Der Slip hatte sich an den Schamlippen festgeklebt, und das ziepte richtig, als sie ihn auszog. Ihre Scheide war so voll mit dickem Schleim, dass sie minutenlang darin herumrieb, bis sie sich wieder ganz sauber fühlte. Natürlich dachte sie die ganze Zeit nur an eines, und das ließ ihren Puls hochgehen.

Ging das noch als Trockenübung durch, was sie da mit Jan auf der Matte erlebt hatte? Oder musste man das nicht schon unter Sex verzeichnen? Was hatte sie nur so mitgerissen, dass sie keinen Gedanken an die Folgen verschwendete? Nachdenklich stellte sie das Wasser ab und nahm das Frotteetuch. Die vierundzwanzig Stunden waren bald vorbei. Was sollte sie ihm dann sagen? Dass er sie in Ruhe lassen sollte? Dass sie nochmal von dieser verbotenen Frucht kosten wollte? Vielleicht -- noch mehr?

„Was rede ich denn da?", murmelte sie ihrem Spiegelbild zu, obwohl sie überhaupt nichts gesagt hatte. Richtiger Sex mit Jan? Diese coronabedingte Isolation zuhause hatte sie anscheinend stärker erwischt als gedacht, wenn sie auf solche seltsamen Gedanken kam.

Sie schob das alles mit Gewalt beiseite und konzentrierte sich auf das Föhnen ihrer Haare. Das erforderte ihre ganze Konzentration und lenkte einwandfrei ab. Doch als sie dann in ihr Zimmer ging, den Schrank öffnete, und ein Kleidungsstück nach dem anderen herausnahm, da ertappte sie sich bei der Frage, wie Jan das wohl gefallen würde.

„Zum letzten Mal: Ich will nichts mehr von diesem Mist wissen!", fauchte sie vor sich hin und schlüpfte in ihre alte, superbequeme Jogginghose und ein übergroßes Shirt. Das hing an ihr wie ein Zelt und verbarg das Meiste ihrer weiblichen Formen. Sehr gut, damit hatte sie es wohl im Griff und konnte sich auf etwas anderes konzentrieren.

Das stellte sich schnell als Illusion heraus. Sie warf eine Netflix-Serie auf ihrem Tablet an, doch schon nach wenigen Minuten verlor sie die Handlung. Was sie jedoch erst nach einer Viertelstunde richtig bemerkte. Der Versuch, ein Buch zu lesen, scheiterte wesentlich schneller. Ihre Augen glitten über die Zeilen, ohne die Worte auch nur richtig zu erfassen.

Mit einem Aufstöhnen ließ sie sich rückwärts auf ihr Bett fallen. Wenn das so weiterging, würden das sehr, sehr lange vierundzwanzig Stunden werden.

***

„Hey, du Langschläferin. Wir fahren gleich los."

„Hm?"

Cindy blinzelte unter ihrem Arm hervor. Die Lichtbahnen, die an den Seiten der geschlossenen Fensterläden in ihr Zimmer fielen, stammten von einer Sonne, die schon nah am Zenit stand. Ihr Vater rollte die Augen und verschwand aus der offenen Tür.

Sie gähnte herzhaft und rieb sich die verschwollenen Augen. Es musste fast Mittag sein, sie hatte den Freitagvormittag verpennt. Egal -- sie hatte heute keine Online-Vorlesung, und bis zu den Prüfungswochen war es noch eine Weile hin. Kein Stress! Insbesondere, wenn man die halbe Nacht wachgelegen hatte, weil...

„Oh!"

Ihr fiel alles wieder ein, so als ob ein Erdrutsch über ihrem Kopf niedergehen würde. Sofort war die Unruhe wieder da, diese fiebrige Energie vom Vortag, die tausende von Fragezeichen. Sie fuhr schnell in die erstbesten Klamotten und schlurfte nach unten. Ihr Vater montierte etwas am Auto herum, das vor der offenen Tür stand, und ihre Mutter telefonierte. Jan hockte am Tisch, einen Kaffee vor sich, den Kopf auf eine Hand gestützt. Er sah genauso verschlafen und verquollen aus, wie sie sich fühlte.

„Morgen", murmelte sie und ließ sich neben ihn auf ihren Stuhl fallen, angelte nach der Kaffeekanne.