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Karina Teil 03 - Die Woche danach

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Steffen muss durchschnaufen. Er nimmt erstmal einen Schluck Wein. Er hat sich vieles von der Seele geredet, was ihn schon länger begleitet. Innerlich ist er richtig aufgewühlt. Zum ersten Mal hat er so mit seiner Sonja gesprochen.

Diese sitzt am anderen Ende der Leitung und konnte nur noch am Glas nippen. Das hat gesessen. Es hörte sich an, wie eine Standpauke und genau so fühlt sie sich jetzt auch. So hat sie sich das Gespräch mit Steffen nicht vorgestellt. Im Grunde hat sie es noch nie aus seiner Sicht gesehen. Er hat ja auch nie was gesagt. Es tut schon weh, wenn man so etwas zu hören bekommt. Betroffenes Schweigen markieren die ersten Sekunden, bis sich Sonja spontan wieder an Steffen richtet. Aber auch ihr strömen die Worte ohne Nachzudenken einfach aus ihr heraus.

Sonja„Ach Steffen, wir sollten wahrscheinlich öfters mal miteinander reden, wo uns der Schuh drückt. Ich möchte jetzt nicht alles zerreden, aber wenn ich es nicht weiß, kann ich es auch nicht versuchen zu ändern. Wenn ich so zurückblicke, bin ich auch nicht glücklich gewesen. Immer wieder deine kleinen sexuellen Übergriffe haben mir nach und nach die Lust auf Sex vergällt. Es hat mir nicht gerade Spaß gemacht, dauernd auf der Hut zu sein, ob du mich von hinten an grabschst oder nicht."

Steffen„Das war ja, das Einzige was mir noch geblieben war, was du nicht kontrollieren konntest."

Sonja„Siehst du, da haben wir es wieder!"

Langsam aber sicher gleitet es in gegenseitigen Vorwürfen ab. Sonja, wie auch Steffen merken, dass etwas gerade schief läuft. Steffen ist der Erste, der versucht die Wogen wieder zu glätten.

Steffen„Komm Sonja, lass uns nicht weiter streiten. Ich denke wir können uns darauf einigen, dass wir beide dem anderen seine Gefühle und Wünsche nicht offenbart haben. Jeder von uns hat seinen Frust in sich selbst eingefressen, in der Hoffnung der andere würde es schon spüren."

Sonja„Ich glaube du hast recht, wir sollten mehr reden."

In beiden baut sich der aufgestaute Frust mit einem Schlag ab, nicht umsonst lieben sie sich. Doch noch bei einer Sache drückt Steffen der Schuh. Das letzte Wochenende und der Dienstag haben ihm gezeigt, dass er auch auf Karina nicht verzichten möchte. Er könnte jetzt einfach warten und sehen was die Zukunft bringt. Doch für ihn ist das Risiko zu groß, dass genau das schief läuft und er letztendlich beide verliert, weil sich beide hintergangen fühlen. Zögerlich versucht er Sonja klar zu machen, was er gerade fühlt.

Steffen„Ich weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll."

Beginnt er mit belegter Stimme.

Steffen„Das Wochenende und auch den Dienstagabend bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf. Besonders Karina geistert mir immer fort durch meine Gedanken. Sonja du musst wissen, dass ich dich über alles liebe. Ich will bei dir bleiben. Aber meine Gefühle zu Karina kann ich dabei nicht ignorieren. Es ist einfach passiert, ich wollte es nicht, aber ich habe mich in Karina verliebt. Im Grunde bin ich gerade in euch beide verliebt.

Das ganze macht mich fertig. Siehst du, dass ich nicht mir dir darüber reden konnte. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist."

Und wieder schweigen an den Leitungsenden. Steffen erwartet nun das Donnerwetter von Sonja, welches er nicht mit noch mehr Worten anheizen will. Sonja ist ein wenig perplex, ob der Offenheit von Steffen. Eigentlich hat sie genau das erfahren, was sie wollte. Sie kennt nun Steffens Standpunkt zu ihr und zu Karina. Doch diese unverblümte Ehrlichkeit, diese entwaffnende Offenheit lässt sie sprachlos zurück. Wie soll sie gerade jetzt darauf antworten, sie fühlt ja genauso? Alles in ihr schreit plötzlich danach, es Steffen zu sagen.

Sonja„Steffen ich verstehe dich."

Das hat Steffen nicht kommen sehen. Er hat mit einer Standpauke mit einem Aufschrei, mit Vorhaltungen und ähnlichem gerechnet, aber nicht mit dem. Dass Sonja ihn verstehen könne, war nicht so in seiner Vorstellung. Das hatte er nicht auf dem Plan. Warum eigentlich nicht?

Sonja spricht etwas leiser und kleinlauter weiter.

Sonja„Naja, weil, weil es mir genauso geht, wie dir. Ich finde das muss sich verrückt anhören. Aber ich hab mich auch in Karina verliebt. Wie bei dir ist es einfach so passiert. Da spielen wohl bei uns beide gerade die Gefühle verrückt?"

Es schwingt noch ein komisches Gefühl in ihrer Magengrube mit, als sie es Steffen beichtet. Doch fühlt es sich richtig an. Warum sollte es nicht richtig sein? Sonja und Steffen haben sich beide in Karina verliebt, so etwas soll vorkommen.

Eine Frage bleibt natürlich noch, wie sie damit umgehen sollen. Die zu beantworten ist gerade nicht die Zeit. Steffen muss erstmal Sonjas Worte verdauen und genehmigt sich 2 Gläser Rotwein. Genauso hat Sonja noch vieles innerlich aufzuarbeiten. In ihrem Innersten geht gerade alles drunter und drüber. Diese euphorischen Gefühle überdecken alles, sie ist zu kaum einem klaren Gedanken fähig. Das leere Glas in ihrer Hand beginnt leicht zu zittern, so aufgeregt ist sie. Noch kann keiner von beiden richtig einordnen, was gerade passiert ist. Sacken lassen ist das Zauberwort.

Als erster gewinnt Steffen seine Fassung wieder. Obwohl auch er gerade zwischen Euphorie und Unverständnis hin und her schwingt. Dass sich seine Sonja in eine Frau verlieben könnte, ist schon ein starkes Stück. Nicht, dass er Liebe unter Frauen verteufeln würde, eher das Gegenteil ist der Fall. Doch dass es seiner Frau passieren würde, grenzt aber dann doch eher an ein Wunder, ein für ihn im ersten Augenblick, schönes, erfreuliches Wunder.

Steffen„Puh, das muss ich erstmal verdauen. Das letzte Wochenende hat doch mehr bewirkt."

Sonja„Ja, das glaube ich auch."

Und ein paar Sekunden später fügt Sonja noch hinzu.

Sonja„Ich liebe Dich!"

Steffen„Ich liebe Dich auch!"

Jeder für sich legt anschließend auf und das Telefon weg. Was sollen sie jetzt noch miteinander reden, es ist alles gesagt worden. Sie verstehen sich einfach blind, keiner von beiden ist beleidigt oder böse darauf, dass sie gerade jetzt nicht mehr miteinander reden möchten. Das Gesagte ist einfach zu verarbeiten, und das muss jeder für sich selbst tun, da kann der andere nicht helfen. Besonders Sonja grübelt noch eine Weile vor sich hin. Die Offenheit von Steffen hat sie doch mehr mitgenommen, als sie sich selber eingestehen möchte.

Die Vorbereitung

Donnerstag, ...09.....

Ich schwebe auf Wolke 7. Ich bin die glücklichste Frau der Welt.

ICH BIN VERLIEBT, VERLIEBT, VERLIEBT, VERLIEBT.

Der heutige Nachmittag war der Schönste meines Lebens. Erst hat mich Sonja von der Boutique abgeholt, dann sind wir durch die Stadt geschlendert. Beim Eis-Essen hat sie mir gesagt, dass sie in mich verliebt ist. Erst war es ein Schock für mich, dass sie genauso empfindet wie ich. Doch dann haben wir und geküsst. Ich kann jetzt noch mein Herz bis zum Hals schlagen hören.

ICH BIN VERLIEBT!

Jetzt sitze ich allein hier. Auf meinem Bett liegen die wundervollen Dessous, welche mir Sonja geschenkt hat. Nachher werde ich alle nochmal anprobieren. Ich bin so, so glücklich. Ach verginge doch die Zeit schneller, so dass ich bei Sonja sein kann. Heute möchte sie noch mit Steffen reden, ich denke das ist wichtig. Irgendwie bin ich auch in ihn verliebt. Eigentlich liebe ich beide.

Ja Morgen, morgen werde ich beide wiedersehen. Schon jetzt vermisse ich sie so, so sehr. Ich werde beiden noch einen „Gute Nacht" -- Gruß per WhatsApp schicken. Jetzt rufen mich erstmal die neuen, schicken, sexy Sachen vom Bett aus, dass ich mich um sie kümmern sollte.

Sonja wird von einem vorwitzigen Sonnenstrahl an der Nase gekitzelt. Genüsslich kuschelt sie sich noch mal unter ihrer schönen, warmen Decke ein. Es ist schön, so entspannt geweckt zu werden. Kein Wecker-Klingeln reißt sie aus dem Bett. Sie hat sich den Tag frei genommen und genießt es einfach mal, entspannt morgens auszuschlafen. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagt, dass es schon 8:50 Uhr ist. Es ist eine gute Zeit, um aufzustehen, findet sie. Sie greift sich ihr Handy vom Nachttisch und schaut sich die eingetroffenen Mails und Nachrichten an. Diese Handymanie ist eine schlimme Angewohnheit, früher hatten sie das nicht gebraucht, doch jetzt kann sie nicht mehr ohne. Ihr Blick fällt auf die letzte WhatsApp von Karina, die sie gestern noch vor dem Schlafengehen bekommen und gelesen hat.

Hallo meine liebste Sonja. Ich wünsche dir eine Gute Nacht und süße Träume. Ich liebe und vermisse dich so sehr. Vielen Dank nochmal für die sexy Dessous, ich habe sie gleich nochmal anprobiert. Schau her:

Danach folgt eine Selfie von ihr in diesen sündigen schwarz-rotem Teil. Das war das letzte, was Sonja gestern gesehen hat und nun wiederum das Erste. In ihrem Bauch beginnt es bei dem Anblick leicht zu kribbeln, ein sündiges Lächeln huscht durch ihr Gesicht.

Sonja„Ja ich liebe dich auch, meine Kleine."

Flüstert sie leise zu sich selbst.

Nach und nach wird Sonja immer munterer. Auf dem Rücken liegend, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, lässt sie den gestrigen Tag nochmals Revue passieren. Als erstes kommen ihr die schönen Momente mit Karina in den Sinn. Noch immer bewegt es Sonja, wie sie ihr ihre Liebe gestand und sie sich anschließend geküsst hatten. Natürlich springen ihr auch die Bilder aus dem Dessous-Laden in den Sinn. Zwischen ihren Beinen beginnt es leicht zu kribbeln, als sie dabei an die Berührungen von Karina denkt. Jetzt schwenkt ihr Focus hinüber zu Steffen. Mit ihm hatte sie gestern noch telefoniert. Es ist nicht so verlaufen, wie sie es geplant hatte. Aber nun weiß sie wenigstens, dass auch Steffen, wie Sie, in Karina verliebt ist. Es tat auch gut zu hören, wie er noch in sie selbst vernarrt ist. Das ging ihr richtig runter wie Öl. Doch an seinen anderen Worten hatte sie noch eine ganze Weile zu knaupeln. Im Grunde hatte er ja schon Recht damit, dass sie sich im gemachten Nest ausgeruht hatte. Steffen war ihr immer sicher, soweit hatte sie es geglaubt, da musste man sich nicht noch anstrengen. Egal, was sie machte, er blieb, so dachte sie. Dass dem so nicht ganz war, hatte sie dann gestern erfahren müssen. Das tat schon innerlich weh. Naja, aber genau das hatte sie sich ja schon vorgenommen, soll sich ändern.

Noch ein wenig vor sich hin träumend, überlegt Sonja, wie sie den heutigen Tag angehen sollte. So richtig hat sie sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Schnell steht fest, dass sie Steffen heute Abend überraschen möchte mit einem romantischen Abend zu zweit, das hat er sich verdient. Außerdem will sie ihn noch einmal nur für sich allein haben, nur das eine Mal noch, bis Karina wieder mit ins Spiel kommt. Ja sie wird für die nächste Zeit eine bedeutende Rolle in ihrer beider Leben übernehmen, das spürt Sonja und freut sich schon darauf. Aber was macht sie bis dahin? Erstmal lecker frühstücken und dann sehen wir weiter, mit diesem Gedanken quält sie sich aus dem Bett.

Kurze Zeit später sitzt Sonja auf ihrem Balkon. Vor sich steht ein kleines Frühstück. Das Wetter scheint in den letzten Tagen ihre Stimmung wieder spiegeln zu wollen. Keine Wolke verhüllt den Himmel. Neckige Sonnenstrahlen krabbeln sie an der Nase. Sanfter Kaffeeduft steigt nach oben. Sonja hat sich ein Brötchen mit Marmelade geschmiert und beißt genüsslich hinein. Dabei lehnt sie sich zurück und genießt einfach ihr Leben. Mit geschlossenen Augen lässt sie sich nur noch treiben. Ihre Gedanken fliegen davon. Alles in ihr fühlt sich so leicht und neu an. Auf einmal sieht die Welt ganz anders aus, oder betrachtet sie es nur von einer anderen Seite. Scheiß egal es ist herrlich.

Spontan treten längst verschollene Wünsche und Erinnerungen wieder ans Licht. Sie kann nichts dagegen tun. Es war damals im Studentenwohnheim. Das erste Jahr allein in der großen Stadt. Sie, 19 Jahre jung, noch keine Ahnung von Nichts, kommt in ein Zimmer mit Julia. Ja Julia, sie war schon 21 und lebte seit 2 Jahren dort. Sofort waren sich beide sympathisch, Julia und Sonja verstanden sich prächtig. Julia nahm Sonja unter ihre sprichwörtlichen Fittige. Sie zeigte Sonja das Feiern und das Quatschen. Nächtelang saßen sie zusammen bei einer Flasche Wein und redeten über Gott und die Welt. Es war eine schöne Zeit. Julia half ihr über die ersten Monate beim Studium, das tat ihr gut.

An einem Winterabend, es war schon reichlich spät. Die 2. Flasche Wein war geleert. Sie saßen wieder zusammen und quatschten. Irgendwie kam Julia auf Sex zu sprechen. Sie erzählte Sonja, was ihr schönstes Erlebnis war. Während sie ihr Abitur machte, kamen sich Julia und ihre damalige Freundin immer näher. Sie lernten zusammen, sie redeten zusammen, sie liebten sich. Sie probierten sich aus. Eines Abends brachte die Freundin einen Umschnalldildo mit, den hatte sie bei ihrer Mutter im Schrank gefunden. Als erstes hatten sie ihn noch belächelt. Sie alberten damit nur herum. Doch nach und nach wollten sie ihn ausprobieren. Bald lagen beide nackt auf Julias Bett. Sie streichelten und verwöhnten sich gegenseitig. Dann war es soweit. Julias Freundin schnallte sich den Dildo um. Gefühlvoll Drang sie in Julia ein. Es war das erste Mal, dass sie so ausgefüllt wurde. Es war ein geiles Gefühl. Dieses Erlebnis konnte sie nie mehr vergessen, ihr erstes Mal, und es war wunderschön.

So wie Julia das erlebte erzählte, machte es ungemeinen Eindruck auf Sonja. Noch Tage später muss sie daran denken. Immer wieder stellte sie sich vor, mit Julia genauso zusammen zu kommen. Nachts, in Sonjas Phantasie, war sie mit Julia zusammen. Sie streichelten und küssten sich. Dabei spürte sie förmlich Julias Hände auf ihren Brüsten und auf ihrer Haut. Als Höhepunkt drang Julia, wie Julias Freundin, in sie ein. In den Wochen danach wurde das Verlangen immer stärker, sie hatte sich in Julia verliebt. Damals war sie aber noch zu schüchtern, um es Julia zu sagen. Naja und Julia zog dann auch noch zum Semesterende aus dem gemeinsamen Studentenzimmer aus. Langsam mit der Zeit verblasste die Erinnerung an Julia. Jungs traten nach und nach in ihr Leben und ihr Liebesleben. Bald hatte sie Julia vergessen.

Doch heute kommt die Erinnerung wieder, die Gefühle und Wünsche von damals spült es an die Oberfläche. Früher hatte sie es sich nicht getraut, doch was hindert sie jetzt daran, einfach ihre Fantasien in die Tat umzusetzen. Bis letzte Woche hatte sie keine klaren Wünsche und Fantasien, die sich auf ihre Weiblichkeit bezogen. Der Alltag und ihr reales Leben, die Arbeit und Ihr Zuhause überdeckten alles. Das hat sie jetzt erkannt. Sie hatte einfach keinen Gedanken daran verschwendet, was ihr seelisch gut tun könnte, welche Bedürfnisse sie hatte. Wichtiger war es den Besitzstand, das Erreichte zu bewahren, als nach Neuem und Interessanten Ausschau zu halten. Sicherheit und Konstanz waren wichtiger, als Risiko, das Leben einfach zu leben, auch mit der Möglichkeit, etwas zu verlieren, doch es ist im Gegenzug so viel mehr zu gewinnen. Erst Karina und mit Sicherheit auch Steffen haben ihr die Augen geöffnet.

Langsam stellt sie sich der für sie neuen Herausforderung. Für Sonja gilt es jetzt für sich und nur für sich herausfinden, was sie mag und auch was sie nicht mag. Was möchte sie ausprobieren, wo liegen ihre Grenzen. Gibt es überhaupt welche? Vollkommen neue und interessante Fragen schwirren durch ihren Kopf. Es ist Zeit die Initiative zu ergreifen. Noch immer sitzt sie in der Sonne, abgelehnt an die Hausmauer. Leicht öffnet sie ihre Augen und nimmt einen Schluck des nur noch lauwarmem Kaffees. Eine ungemein starke Aufbruchstimmung hat sie erfasst. Sich so gefühlt, hat sie schon sehr lange nicht mehr. In ihr erwächst langsam eine Idee davon, wie es weitergehen wird, was sie gerne probieren und ausprobieren möchte. Für all ihre neuen Fantasien muss sie heute noch in die Stadt.

Mit viel Tatendrang beginnt sie den weiteren Tag. Als erstes sollte sie duschen und dann ein klein wenig aufräumen. Danach geht es ab in die Stadt, sie hat noch viel zu besorgen. Also los geht's. Nach nur einer Stunde sitzt sie in ihrem Auto. Unter der Dusche hat sie sich einen Plan zurecht gelegt. Auch ihre neue Freiheit bedarf ein klein wenig Planung. Heute Abend möchte sie Steffen mit einem besonderen Abend überraschen. Er ist nur für sie beide gedacht. Das Wochenende will sie dann mit Karina und Steffen gemeinsam verbringen. Sie möchte ihre neu gewonnene Liebe zu den beiden richtig genießen. Mal sehen, was sich so alles ergibt. Ihren Wunsch mal so einen Umschnalldildo aus zu probieren, endlich nach so vielen Jahren, will sie in die Tat umsetzen. Bei diesen Gedanken wird es ihr schon wieder richtig warm und feucht zwischen ihren Schenkeln. Jeder zweite ihrer Gedanken dreht sich um Sex und Erotik. Es ist fast so, als ob sie nochmal 18 wäre. Sie liebt einfach dieses Gefühl.

Zuerst hält Sonja am "Exquisite Markt", ein Lebensmittelmarkt für erlesene Spezialitäten. Wenn sie schon ein neues Leben beginnt, dann kann es auch mal etwas besonderes sein. Sonst legt sie eigentlich nicht so viel Wert auf gute und teure Zutaten, aber zu solch einem Anlass, wie heute, gönnt sie sich den Luxus. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem vollen Einkaufskorb kommt sie bald wieder aus dem Laden zurück zum Auto. Ab damit in den Kofferraum und weiter geht's.

Nachdem sie fast eine halbe Stunde einen Parkplatz in der Innenstadt gesucht hatte, steht sie nun vor einem Luxussexshop, den hat sie noch schnell vor ihrer Abfahrt gegoogelt. Auch nach längerem Nachdenken, fiel ihr kein solcher Shop ein, also hat sie im Internet danach gesucht. Naja und gerade diesen Laden hätte sie in dieser keinen Nebenstraße nie vermutet. Er liegt etwas abgeschieden, aber doch in der Innenstadt. Das man hier jemanden sieht, den man kennt, ist sehr unwahrscheinlich. Das scheint auch der Grund zu sein, warum man ihn hier angesiedelt hat. Viele wollen sicher nicht erkannt werden, wie sie hier ein und aus gehen.

Mit gemischten Gefühlen betritt Sonja das Geschäft. Sie war noch nie in so einem Laden. Man hat ja viel darüber gehört und gelesen, wie es hier so zu geht. In ihrer Vorstellung müssten diese Läden schmuddelig und primitiv sein. Rotes Schummerlicht, stickige Luft, Pornohefte und Filme in langen Regalen und hinter dem Tresen ein schmieriger Verkäufer, so hatte sie es sich ausgemalt. Und nun stand sie drin im Laden und nichts dergleichen trifft auf diesen zu. Hell geht es hier zu, eine moderne Präsentation und eine nett aussehende Verkäuferin im mittleren Alter begrüßen sie. Einzig, das was verkauft wird, ist besonders. Überall liegen alle erdenklichen Sexspielzeuge in den Regalen. In einer Ecke hängen Dessous, in einer anderen stehen Filme der besonderen Art in den Auslagen.

Sonja ist erstmal baff und überrascht. Sie ist zwar nicht prüde oder schüchtern, doch weiß sie jetzt nicht richtig weiter. Sie hatte mit anderem gerechnet und nun das. Beklemmung macht sich breit. Es fällt ihr offensichtlich doch nicht so leicht, als sie es sich ausgemalt hatte. Wie bestellt und nicht abgeholt, steht sie in der Mitte des Ladens. Ohne Ziel schaut sie sich schüchtern um. So etwas ist ihr noch nie passiert. Erst als die Verkäuferin auf sie zu kommt und Sonja mit angenehmer Stimme abspricht, kommt sie wieder ein klein wenig zu sich.

Verkäuferin "Schönen guten Tag, was kann ich für sie tun?"

Als Sonja auch nach mehreren Sekunden noch nicht reagiert hat, beginnt die Verkäuferin leicht zu lächeln.

Verkäuferin "Sie waren noch nie in unserem Shop, das kann ich ihnen an der Nasenspitze ansehen."

Bei diesen Worten beginnt Sonja zu grinsen, das Eis ist gebrochen. Beide Frauen lächeln sich an.

Sonja "Guten Tag. Nein ich war noch nie hier. Er ist auch schwer zu finden."

Verkäuferin "Es freut mich, dass sie uns trotzdem gefunden haben."

Die Verkäuferin ist Sonja auf Anhieb sympathisch, so dass sie sich immer wohler in ihrer Haut fühlt.

Verkäuferin "Was kann ich denn für sie tun?"

Wiederholte die Frau ihre Frage von vorhin. Sonja fasst ihren gesamten Mut zusammen und spricht, das aus, nach dem sie sucht.

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