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Kometenhaft 47

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An der Stelle empfand ich zum ersten Mal seit langem wieder Mitleid für meine Mutter. Andererseits, was sie uns danach erzählte, brachte mich zwangsläufig auf den Gedanken "Selber schuld!". Die Anzeichen waren da, sie wollte es nur nicht wahrhaben. Längere Arbeitszeiten in seinem Nebenjob, seltsame Ausreden, plötzliches irgendwohin müssen und verstohlene Blicke zu anderen Frauen. Jedes Mal beteuerte er, dass es keine Andere gäbe. Eine Freundin meiner Mutter warnte sie sogar, dass er nicht treu sein könne, aber sie glaubte ihr damals nicht. Sie war vielleicht einfach zu verliebt.

Und jetzt der Holzhammer. Heute Morgen erst Mareike und schon am Nachmittag eine Krankenschwester. Der denkt wohl, er bekommt alles, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.

"Er hat mich betrogen, von Anfang an!", heulte sie schließlich, auf ihre Ellbogen gestützt, in ihre Hände. Was sollte ich machen? Ich bat Vanessa und Mareike, ihr in der Küche einen Tee zu machen. Solange nahm ich sie, so gut es ging, in den Arm.

Es fühlte sich merkwürdig an. Nach all den Jahren, in denen wir uns irgendwie entfremdet hatten, hing sie nun so an mir und heulte mir eine neue Pfütze an die Schulter. Erst als der Tee fertig war, konnte sie sich von mir lösen, und klammerte sich stattdessen an die Tasse.

Eins wollte ich dennoch wissen: "Wart ihr schon vor dem Kometen zusammen, oder erst danach?". Meine Vermutung wurde bestätigt. Sie gab zu, dass sie schon seit letztem Jahr mit Robert zusammen war. Mit meinem Vater hatte sie schon seit Jahren keinen Sex mehr, und auch die Zärtlichkeiten, die Zuneigung war schon lange nicht mehr da. Aus ihrer Ehe war schon längst eine Zweckehe geworden. Sie ließen sich nur aus lauter Bequemlichkeit nicht scheiden. Das war wohl am meisten meinem Vater zu verdanken.

Sie erzählte weiter, wie es ihr in den letzten Jahren mit ihm ging. Auch sie entfremdete sich zusehends von ihm, während er immer patriarchalischer wurde. Etwas abzugeben, sah er stets mit Machtverlust verbunden, weswegen er sich mehr und mehr weigerte, seinen Söhnen etwas abzugeben. Stattdessen buchte er lieber Urlaube auf den Kanaren oder Balearen.

Auch hatte er den Großteil der Finanzen unter sich. Alle Angelegenheiten mit den Banken, Versicherungen und Behörden, alles lief über ihn. Meiner Mutter blieb der Haushalt und der Garten.

Erneut heulte sie auf: "Was mach' ich denn jetzt mit all dem?". Noch einmal musste ich sie beruhigen. Sie dachte, Robert könnte das jetzt übernehmen, um sein Häuschen kümmerte er sich ja auch. Doch die naheliegendste Antwort sah sie noch immer nicht: "Lass das doch meinen Bruder machen. Der kennt sich mit Steuern, Versicherungen und dem ganzen Papierkram aus.". Meine Mutter fasste Hoffnung: "Meinst du, der macht das?". Ich habe zwar nicht mehr viel gemein mit meinem Bruder, aber das würde er bestimmt machen. Wird vermutlich eine Weile dauern, bis alles geregelt ist, aber das klappt sicher.

"Aber ich brauche doch einen Mann für .... wegen dem Kometen.", gab meine Mutter noch zu bedenken. Vanessa mischte sich ein, wie ich es nicht unbedingt von ihr erwartet hätte: "Benutz' den Arsch, wie er dich benutzt hat.". Sie meinte, meine Mutter könnte eben weiter Sex und ihren Spaß mit ihm haben, aber nicht mehr. Und nebenher sei es doch auch legitim, wenn sie die Augen offen hält, nach einem besseren, treuen Mann.

Die Diskussion ging noch ein wenig weiter, meine Mutter konnte sich nicht so ganz mit dem Gedanken anfreunden, selbst nicht treu zu sein. Aber wer hat denn zuerst damit gebrochen? Und wer steht denn nun vor dem Scherbenhaufen? Endlich sah sie es doch ein, es musste sein. Sie wollte weiterleben und was dazu gehörte, wusste sie auch. Robert sollte ab jetzt nur noch Mittel zum Zweck sein.

Irgendwann schien sich etwas in meiner Mutter zu verändern. Keine Ahnung, was es genau war, vielleicht realisierte sie endlich, dass sich die ganze Welt verändert hatte und sie mit ihren altmodischen Ansichten in einer Sackgasse gelandet war. Vielleicht war es noch mehr, vielleicht aber auch weniger. Jedenfalls bat sie darum, sie ein bisschen mit Vanessa und Mareike alleine zu lassen, für ein Gespräch unter Frauen. Mir auch recht, so konnte ich mich hier in meinem Tagebuch betätigen. Nebenher hörte ich ab und zu ihre Stimmen durch die Tür, aber nichts Verständliches. Vielleicht mal ein "Wirklich?" oder "Unglaublich!" von meiner Mutter, aber nichts von dem, was diese Ausrufe auslöste.

Als es ruhiger wurde, wünschte sie uns schließlich eine gute Nacht, und ging ins Bett. Für ihre Verhältnisse war es dazu eigentlich noch zu früh, aber sie müsste noch nachdenken. Ich auch, und am besten kann ich das inzwischen, wenn ich mein Tagebuch schreibe. Vanessa und Mareike saßen noch etwas länger am Esstisch und ich glaube, die hecken schon wieder etwas aus. Da meine Mutter vorhin beim Gute-Nacht-sagen die Tür offen ließ, kann ich sie flüstern hören. Mist, ich habe wieder nichts verstanden!

Ich höre die Zwei schon im Bad. Zeit, hier Schluss zu machen, und mich endlich wieder in ihre Gesellschaft zu begeben. Gute Nacht.

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  • KOMMENTARE
3 Kommentare
BerndBreadtBerndBreadtvor etwa 1 MonatAutor

@Reyhani2022:

Dankeschön. Diese Episode in der Geschichte sah ich selbst am kritischsten an. Schön, wenn Dir dieser negative Aspekt der Geschichte auch gefallen hat.

Für alle Anderen: Ich kann es verstehen, wenn nicht allen gefällt, dass es hier um solch unangenehme Dinge wie eine Beerdigung geht.

Dazu noch das zerrüttete Verhältnis zwischen dem Protagonisten und seiner Familie. Und gekrönt von dem neuen Lüstling der Mutter.

Alles recht unangenehm, wenn man eigentlich nur was über Sex lesen will.

Entschuldigung, aber das musste sein. Ich musste es mir einfach vom Herz schreiben.

Reyhani2022Reyhani2022vor etwa 1 Monat

Da gibt es zum Glück doch noch ein Happy End. Davon abgesehen fand ich die Trostlosigkeit und Verkrampftheit der Situation in diesen beiden letzten Episoden gut rübergebracht. Es kann ja auch nicht immer alles eitel Sonnenschein sein.

BerndBreadtBerndBreadtvor etwa 1 MonatAutor

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