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Leila ? K/L 06

Geschichte Info
Das Schicksal einer jungen Frau im 31. Jahrhundert.
7k Wörter
30.9k
2
11
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Leila – K/L-1

Die Erde im 31. Jahrhundert.

Zwischenszene zum achtzehnten Kapitel:

Gelbe Zone, Sektor B3-45, Nord-Westküste von Frankreich; 9.55 Uhr.

„… nein, ich habe es dir doch erklärt, Schatz.“

Dr. Grom seufzte und verlagerte seine Sitzposition.

„Der Präsident hat sich für die Sprengung des Felsens und somit gegen meinen Vorschlag entschieden… nein… nein! Ich habe es dem Präsidenten und dem Verteidigungsrat mehrfach erklärt, doch sie hören nicht auf mich. Jetzt liegt meine einzige und letzte Hoffnung in der L-Reihe. Wenn ich mit der ebenfalls scheitere, dann sehe ich schwere Zeiten auf die Menschheit zukommen… sehr schwere.“

Grom starrte in Gedanken versunken auf seine Fingernägel, während die leise Stimme seiner Frau aus dem Ohrknopf in seinem linken Ohr tönte.

„Mmh…mmmh…mmmhh“, einer der Piloten betrat den geräumigen Passagierraum und stieß Grom an, sodass der Doktor aufblickte und dem gestikulierenden Piloten kurz zunickte.

„Schatz, warte mal bitte eine Sekunde“, Grom hielt eine Hand vor das Aufnahmemikrofon seines POD und fragte den Soldaten: „Was gibt es? Sind wir bald da?“

„Sir, ich habe leider eine… schlechte Nachricht für Sie… für uns.“

Der Doktor runzelte die Stirn angesichts der Formulierung und ließ die Hand sinken.

„Schatz, ich muss auflegen. Ich melde mich später wieder bei Dir, “ wimmelte der Doktor seine Frau ab und beendete die Verbindung. Er nahm den Ohrstöpsel heraus und blickte den Piloten fragend an.

„Also, was gibt es?“

„Sir, wir haben Feinde geortet. Eine große Meute Flugdämonen befindet sich ca. fünfzig Meilen nördlich von unserer jetzigen Position.“

„Hmpf, ja und?“

„Die Dämonen haben uns entdeckt und sind auf Abfangkurz gegangen. Errechneter Feindkontakt in 28 Minuten.“

„Was?!“ stieß der Doc entsetzt heraus und seine Stirn zeigte viele kleine Falten, als er nachdachte, „Ja und? Dann… dann schießen wir die Bastarde halt vom Himmel. Wir haben zwanzig der modernsten Kampfhelikopter als Eskorte dabei, damit sollten wir kein Problem mit diesen Viechern haben.“ Grom klang siegessicher und erhob sich, um zu zeigen, dass dieses Thema für ihn erledigt war. Er blickte aus dem Fenster des großen Transporthelikopters auf das weite Meer und ging noch mal die nächsten Schritte seines Planes mit der L-Reihe im Kopf durch. In der Ferne zeichnete sich die Küste von Frankreich als verschwommene, dunkle Linie ab.

Der Pilot räusperte sich verlegen, sodass der Doktor sich genervt seufzend umdrehte. „Oder etwa nicht?“

„Entschuldigung, Sir, aber es sind ca. zweitausend Dämonen“, die Stimme des Piloten war fast nur ein Flüstern. Grom starrte den Mann eine lange Zeit an, dann ließ er sich langsam wieder auf dem gepolsterten Sofa nieder, von dem er sich eben erst erhoben hatte.

„Gott… steh uns bei.“

****

Kapitel 18 Fortsetzung. Grüne Zone; A6-121 / Nord-Frankreich im Jahre 3044 n.Chr. 25 November; 10.10 Uhr.

Leila ließ sich auf den bequemen Autositz nieder und zog die Tür zu. Dann wandte sie sich an Tommy, der den Wagen bereits startete. Ihre Gedanken rasten und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit.

Das Auto erhob sich in die Luft und schwebte ruhig einen halben Meter über dem Boden.

„Und wir dürfen einfach so das Gelände verlassen?“ fragte Leila, wobei sie ihren Unglauben mit Gleichgültigkeit zu überspielen versuchte.

„Natürlich, wieso denn nicht?“

„Hmm, dann mal los“, nuschelte die junge Frau verwirrt und betrachtete das Militärgelände, wie es nun an ihnen vorbei rauschte, als Tommys auf das Gaspedal trat. Tommy lenkte den Wagen vom Parkplatz der Kaserne auf eine breite Straße, auf der ihnen nur ein paar gepanzerte Militärfahrzeuge begegneten. Leilas mulmiges Gefühl wuchs jedoch, als die hohe Mauer, die das Militärgelände vom zivilen Bereich der grünen Zone abschirmte, in ihr Sichtfeld trat und der Wagen auf das eiserne Tor, die einzige Möglichkeit auf Meilen das Gelände zu verlassen, zuhielt.

Die junge Frau erkannte einen Soldaten in Kampfmontur und mit geschulterter Waffe, der aus einem kleinen Unterschlupf neben dem Tor auf die Straße trat und ihnen mit einer Hand deutete anzuhalten. Oben auf der Mauer standen zwei weitere Soldaten, die gelangweilt dem Auto entgegen sahen. Ganz unbewusst hielt Leila den Atem an, griff nach Tommys Hand auf ihrem Schenkel und umfasste sie. Tommy wandte den Blick kurz von der Fahrbahn und musterte die junge Frau.

„Keine Angst, Leila, der macht nur seinen Job“, beruhigte er sie, stoppte den Wagen behutsam neben dem Wachsoldaten und ließ den Wagen etwas zu Boden gleiten. Der Wächter umrundete das Auto und klopfte an das Fenster von Tommys Seite. Dieser schenkte der immer noch nervösen Leila ein beruhigendes Lächeln und betätigte den Schalter zum Öffnen des Fensters.

„Was gibt es, Sir?“ fragte Tommy den Soldaten höflich.

„Ich benötige Ihren ID-Pass“, der Soldat warf einen kurzen Blick auf Leila, „und von Ihnen auch, Miss.“

„Natürlich, Sir. Aber darf man fragen wieso die Sicherheitsstufe hoch gesetzt wurde?“ Tommy streckte dem Mann seinen Arm mit dem POD hin.

„Nur eine Vorsichtsmaßnahme, wir erwarten hohen Besuch von A1“, erklärte der Wachsoldat und fuhr mit einem Scanner über den kleinen blauen Bildschirm von Tommys POD. Das Gerät spuckte eine kurze Reihenfolge von Piepstönen aus und der Soldat blickte auf den Montitor des Scanners.

„Alles in Ordnung. Jetzt Sie, Miss“, wandte sich der Soldat an Leila, die sich zögerlich über Tommy beugte und der Wache ihren Arm hinhielt. Der Scanner piepste erneut und die Wache checkte die Angaben. Die entspannten Augenbrauen der Wachen zogen sich erst verwundert, dann erstaunt zusammen.

„Ähm, es tut mir leid, aber ich darf Sie ohne Sondergenehmigung nicht vom Stützpunkt lassen, L-1.“

„Ich heiße Leila…“, murmelte Leila, während Tommy ein aufgebrachtes: „Was?!“ heraus brachte.

„Es tut mir leid, aber so lautet der Befehl.“

„Rufen Sie Captain C.L. Jackson an, Code 25593, er wird ihnen die Erlaubnis geben.“

„Ich denke…“

„Machen Sie es einfach!“ schnauzte Tommy den Mann wütend an. Dieser starrte Tommy kurz an, dann nickte er widerstrebend und ging zum Wachhaus zurück.

„Wir… müssen ja nicht…,“ nuschelte Leila enttäuscht. Ihr war die ganze Situation peinlich, aber Tommy schüttelte energisch den Kopf. „Oh doch, wir müssen und wir werden.“

Leila schwieg und starrte auf das Muster des Armaturenbrettes vor sich. Es dauert einen Moment, bis die Wache wieder kam und ihnen zunickte.

„In Ordnung, Sie dürfen den Stützpunkt verlassen, jedoch sollen Sie sich bis 20 Uhr heute Abend wieder beim Captain zurück melden, verstanden?“

„Klar!“ jubelte Leila, während Tommy nur ein gegrummeltes: „Mal sehen“, herausbrachte und den Wagen unnötig schnell beschleunigte, als das Tor sich gerade weit genug geöffnet hatte.

Das Fahrzeug machte einen Satz in die Luft und brauste davon.

Leila warf einen beunruhigten Blick auf den aufgebrachten jungen Mann, wagte es aber nicht ihn auf die Situation anzusprechen. So wandte sie den Blick ab und starrte auf die weiten Felder zu ihrer Rechten, die zu dieser Jahreszeit mit einer Leila unbekannten langblättrigen Pflanze bestellt waren und sich bis zum Ende des Schildes erstreckten.

Schließlich eröffnete Tommy das Gespräch:

„Mach dir nichts draus, die sind übervorsichtig“, murmelte er immer noch wütend und lenkte das Hovercraftauto von der Straße zum Militärstützpunkt auf eine viel befahrene Hochstraße, auf der ihnen nur noch zivile Fahrzeuge entgegen kamen. Verwirrt drehte sich Leila zu Tommy.

„Was meinst du damit?“

„Was?“

„Was meinst du damit? Jeder an deiner Stelle würde sich jetzt fragen, was mit mir ist, wieso behandelt mich jeder wie… wie was weiß ich, etwas Anderes. Wieso wundert es dich nicht? Was weißt du Tommy? Bitte… bitte sag es mir.“

Der junge Mann presste die Lippen aufeinander, sodass sich ein weißer Strich bildete und starrte geradeaus auf die Fahrbahn.

„Tommy?“

„Was?! Ich weiß nichts!“

Ein Stich durchzuckte Leila Herz und Tränen schossen in ihre Augen, die sich krampfhaft zu unterdrücken versuchte.

„Na dann“, brachte sie schluchzend heraus und wandte sich schnell wieder ab.

„Leila…,“ Tommys Stimme klang gequält.

„Ist O.K! Wie weit ist es denn noch bis zu der blöden Stadt?!“

„Nicht mehr weit“, nuschelte Tommy, man merkte ihm an, wie unangenehm ihm die ganze Situation war. Leila starrte geradeaus und tatsächlich zeichneten sich in der Ferne die ersten Umrisse von riesigen, sich hoch in den Himmel erhebenden Gebäuden ab. Leila verdrängt ihren Ärger und den Schmerz, im Grunde hatte sie sich schon damit abgefunden als etwas Anderes betrachtetet zu werden, auch wenn sie nicht im Geringsten darauf kam, was an ihr so besonders war. Die Aufregung trat wieder in den Vordergrund und gespannt blickte die junge Frau auf die Wolkenkratzer, die nun immer schneller auf sie zukamen und immer mehr in die Höhe wuchsen.

Als die Straße zwischen den ersten Hochhäusern verschwand erstreckten sich die Gebäude mehrere hundert Meter in die Luft und nur von blickenden Lichtern gesäumte Luftstraßen leiteten einen beständigen Strom von Fahrzeugen quer zwischen den Gebäuden umher.

„Wahnsinn… wie hoch die sind, reichen sie bis zum Schild?“ fragte Leila fasziniert. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt, starrte aus dem Dachfenster des Hovercrafts und bestaunte die massiven Betonblöcke. Leila schätzte die Bauten auf mindestens fünfzig Meter in der Breite und mehrere hundert Meter in der Höhe.

„Ja, fast“, Tommy lächelte leicht und erklärte ihr den Grund für die seltsame Bauweise: „Nachdem die Menschen mit dem wenigen Land unter den Schilden auskommen mussten war die einzige Möglichkeit der Bau in die Höhe. Mehr als neunzig Prozent des Landes wird zur Landwirtschaft genutzt, sonst würde die Bevölkerung Hunger leiden.

„Warst du schon mal hier?“ fragte Leila, die gerade die vielen leuchtenden Schilder betrachtete, die überall auf die verschiedensten Konsumgüter hinwiesen, von denen Leila noch nie etwas gehört hatte.

„Nein, aber im Grunde ist jede Stadt gleich… eine Anordnung von Wolkenkratzern und vielen, vielen Autos. Sehr eintönig und hässlich.“

„Ich finde es toll! Und was machen wir nun?“ fragte Leila aufgeregt, während Tommy sich in eine Luftstraße einreihte, die steil nach oben führte.

„Erstmal… werden wir dir jetzt anständige Kleidung kaufen, du kannst bei meiner Schwester nicht in dem Anzug aufkreuzen.“

„Oh“, murmelte Leila und versucht das wieder aufkeimende Gefühl des verdrängten Schmerzes zu unterdrücken.

„Wenn ich nicht gut genug für deine Schwester bin, dann brauchen wir erst gar nicht dort hinzufahren…,“ nuschelte sie und ballte unbewusste ihre Hände zu Fäusten.

„Leila, so war das doch gar nicht gemeint, aber der Anzug ist… etwas unpraktisch für das Leben in der Stadt.“

„Inwiefern?“

„Unpraktisch ist nicht das richtige Wort… ich meine; der Anzug entspricht nicht gerade der gängigen Mode.“

„Aha.“

„Warte erstmal ab, bis du die Kleidung im Kaufhaus siehst, dann wirst du von ganz alleine aus dem Anzug raus wollen.“

Leila betrachtete Tommy und seine schicke Freizeitkleidung und musste sich eingestehen, dass er vielleicht Recht hatte.

„Das wollen wir ja erstmal sehen“, sagte sie trotzig, um nicht sofort klein bei zugeben. Tommy verkniff sich ein Grinsen und lenkte den Wangen auf eine kleine Seitenstraße, die direkt auf ein Hochhaus zuführte. Das Auto wurde langsamer und dann erkannte Leila ein Tor, das sich langsam vor ihnen öffnete. Tommy stoppte den Wagen kurz vor dem Tor und wartet geduldig, bis es sich weit genug geöffnete hatte, damit der Wagen es passieren konnte. Eine Leuchttafel über dem Tor hieß die beiden jungen Leute herzlich willkommen, als Tommy den Wagen nun in das Gebäude hinein lenkte.

Kurz darauf erkannte Leila, dass es sich um einen Abstellplatz für die Autos handelte. Es reihten sich hunderte Fahrzeuge dicht auf dicht aneinander und keines schien dem Anderen zu gleichen. Tommy grummelte und ließ den Wagen langsam an den Reihen vorbei begleiten.

„Da! Da ist eine freie Stelle!“ rief Leila und deutete zu ihrer Linken. Der Wagen machte einen Satz und befand sich in der engen Parklücke. Tommy stellte den Motor ab, behielt jedoch die Hände noch am Lenkrad. Stille kehrte im inneren des Autos ein, dann drehte sich der junge Mann zu Leila um.

„Leila… hör zu, ich-“, setzte Tommy an, doch da legte sich Leilas Zeigefinger auf seine Lippen und brachten ihn zum Schweigen.

„Psst“, Leila beugte sich flink zu ihm hinüber und küsste den jungen Mann ganz sanft auf die Lippen. Langsam entfernte sie sich von seinen Lippen und blickte ihm dabei lange in die Augen. Plötzlich blitzte etwas in ihren Pupillen auf und sie grinste breit.

„Und jetzt lass uns einkaufen gehen!“

****

Zwischenszene zum achtzehnten Kapitel:

Gelbe Zone, Sektor B3-56, Nord-Westküste von Frankreich; 10.38 Uhr.

Der Wind wehte an diesem Tag besonders stark, wie ein aufgebrachtes, keifendes Geschöpf. Er zehrte an den Baumkronen der umstehenden Bäume und ließ sie nach seinem Gutdünken mal nach Osten, mal nach Westen schwanken. Auf einer Hügelkuppel, am Fuße einer dieser Bäume, stand ein Mann, gehüllt in einen dicken Mantel. Das Kleidungsstück konnte dem Spiel des Windes genauso wenig widerstehen wie die langen dunkelbraunen Haare des Trägers, die wild hin und her geweht wurden. Der Blick des Mannes war zum Himmel gerichtet, seine Miene ausdruckslos.

„Sollen wir ihnen helfen?“ fragte eine leise Stimme, sie kam nicht von dem schweigsamen, regungslosen Mann, dessen Lippen sich jedoch nun zu einer Antwort formten:

„Nein, lass sehen was geschieht.“

Leises Maschinengewehrfeuer drang zu dem Mann hinab, während der Krieg in der Luft unerbittlich fortgesetzt wurde. Hoch oben am Himmel wehrten sich ein dutzend Hubschrauber gegen eine erdrückende Übermacht an Dämonen. Die Luft war erfüllt vom Gewehrfeuer und den sirrenden Rotorblättern, die mindestens genauso viele Dämonen in den Tod schickten wie die Gewehre. Aber all dies wurde von einem markanten, alles umhüllenden Geräusch übertönt: Dem Schlagen unzähliger, riesiger Schwingen.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Helikopter nach dem anderen in einer dichten Rauchwolke auf dem harten Küstenboden oder dem schäumenden Meer aufschlug.

Der Mann im Umhang betrachtete einen großen Transporthelikopter, wie er, von dutzenden Dämonen bedeckt, ins Schlingen geriet und dann schwankend dem Boden entgegen glitt.

Der abstürzende Transporthelikopter machte noch mal einen kurzen Satz in die Luft, als hätte der Pilot die Kontrolle über die Maschine zurückerlangt, nur um dann in einer gerade Linie unerbittlich auf den steinigen Boden zu zuhalten. Der Aufprall war ohrenbetäubend, eine dicke Staubwolke stob auf und Metallplatten und Rotorblätter flogen durch die Luft, aber der Helikopter explodierte nicht.

„Da gibt es sicherlich Überlebende“, erklang wieder die Stimme der unsichtbaren Person.

„Sicherlich“, murmelte der Mann im Umhang, dessen Blick die Absturzstelle fixiert hatte.

„Und wir helfen nicht?“

„Nein. Sie haben uns damals nicht geholfen, nun dürfen sie von uns keine Hilfe erwarten… nur Rache….“

Lange war es still, dann drehte sich der Mann im Umhang herum und verließ mit weiten Schritten den kleinen Hügel mit den großen, weitblättrigen Bäumen.

„… nur Rache.“

****

Kapitel 18 Fortsetzung. Grüne Zone; A6-70 / Nord-Frankreich im Jahre 3044 n.Chr. 25 November 10.46 Uhr.

Leila stand staunend vor den dutzenden langen Regalen, die mit Kleidungsstücken voll gestopft waren. Sie drehte sich zu Tommy um, der neben ihr stand und ihre Hand hielt.

„Wie sollen wir denn hier etwas Passendes finden…,“ nuschelte die junge Frau, löste sich von Tommy und trat an eines der Regale heran, wobei sie jedoch erstmal ein halbes dutzend anderer Kunden des Kaufhauses vorbeilassen musste. Die Halle war voller konsumierender Menschen. Auf dem Regal lagen Hosen für Männer, wie Leila erkannte. Sie nahm sich die für sie am Schönsten aussehendste Hose von dem Stapel und hielt sie Tommy ans Becken.

„Mmh steht dir“, meinte Leila grinsend und war auch schon wieder dabei das zweite Regal zu durchstöbern. Tommy verdrehte gespielt genervt die Augen und schüttelte grinsend den Kopf.

„Ey Leila, warte… wir sind hier um DIR etwas zum Anziehen zu kaufen und nicht MIR. Jetzt leg bitte die Hosen zurück und folge mir, hier ist eindeutig die falsche Abteilung.“ Mit Bedauern legte die junge Frau die Kleidungsstücke zurück und ließ sich von Tommy durch die Halle ziehen.

„Aber sie standen dir doch so gut“, flüsterte Leila Tommy ins Ohr und gab ihm einen Klaps auf sein Hinterteil.

Das junge Paar marschierte mindestens zehn Minuten durch das riesige Kaufhaus, ehe Tommy stehen blieb und zufrieden nickte.

„Hier sind wir schon richtiger, ich denke ein schönes Kleid für den Besuch und sonst eine Jeans und eine Bluse“, murmelte er und machte sich direkt daran durch das reichhaltige Angebot zu stöbern. Leila schaute ihm mit vor der Brust verschränkten Armen zu.

„Darf ich mir nicht selbst etwas aussuchen?“ fragte sie gespielt beleidigt, als Tommy mit einem dunkelblauen Kleid in der Hand zurückkam.

„Natürlich, aber bitte zieh es mal kurz an“, bat Tommy und schaute Leila mit großen, flehenden Augen an, „ für mich?“

„Na schön!“ Leila verdrehte die Augen und nahm das Kleid aus seiner Hand, dann schaute sie sich um. Verlegen beugte sie sich schließlich zu Tommy und flüsterte.

„Soll ich mich etwa hier umziehen?“