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Alle Kommentare zu 'Lernen fürs Abitur'

von MarionP

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  • 5 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 16 Jahren
Liebe MARION

Ich möchte eigentlich gerne bloss mal sagen, dass du was zu sagen hast, und dies mit Witz und Schwung in die Tasten haust.

Aber so leichthin gesagt, ist es zwar absolut richtig aber doch nicht ausreichend, und es wär doch schön, nicht bloss zu behaupten sondern auch zu argumentieren. Auf die Gefahr hin, zwar völlig unerwünscht, dass alles nun vielleicht etwas allzu schwer daherkommt. Aber, what kann you machen?

Was deine Geschichten auszeichnet, sind sowohl das Sprachliche wie auch die Inhalte, die treffenden und originellen Beobachtungen; vor allem aber sind es die Spannungen, welche sich in den Texten entfalten, trockene Diktion und witzige, überraschende Formulierungen.

In erster Linie jedoch der Grundton, der beides gleichzeitig auszudrücken scheint: Desillusionierung und romantische Wiederbeschwörung. Schimpfen und "typisch Mann" gegenüber der Faszination Mann, Intellektuelle Brillanz und kaltschnäuzige Vereinfachungen.

Es sind die Erbschaften des 18. Jahrhunderts, wo Geist und Gefühl, Distanz und Innigkeit, Freiheit und heitere Form möglich waren, und das Erbe des moralischen, sentimentalen, melodramatischen, ernsthaften und tiefgründigen 19. Jahrhunderts, welche in einer modernen Frau, wie du es zweifellos bist, noch heute streiten.

Es klingt ein Stolz an zwischen den Zeilen, ein Stolz darauf, wie du nicht blöd und brav sondern mutig und abenteuerlustig dich ins Männerbeziehungsleben geschmissen hast. Und gleichzeitig gibt es ja diesen Ton des "wie blöd und naiv war ich doch". Fast alles klingt absolut authentisch und man hat den Eindruck, dass du aufklären möchtest, dass du sagst, so ist die Realität, seid nicht dumm und seid nicht naiv.

Das exhibitionistische Element ist zwar schon auch da, aber es dominiert in keiner Weise. So sind es all diese Ambivalenzen und der ernsthafte Versuch zur Wahrheitsdarstellung, welche die Geschichten eminent lesenswert machen.

Dass du es nicht leicht findest, die zarteren Gefühle auszudrücken, ist ein zusätzlicher Reiz, denn wie immer, die Geschichten sprechen für sich, auch wenn du es vielleicht nicht immmer möchtest(?), und wir erkennen, dass auch diese Gefühle eine grosse, wenn auch meistenteils verneinte Rolle spielen. Drum ist es ja so wie oft bei guten AutorInnen: obwohl die Geschichten für sich, wie wir sie zu lesen kriegen, wirklich fesseln, befriedigen und nachklingen, spürt man, dass auch die Person, die so schreiben kann, jemand ist, die man gerne kennen würde. Das meint man dann irgendwie ganz im Ernst, und gleichzeitig weiss man, dass es nicht möglich ist. Entspricht es vielleicht im Ganzen der Natur der erotischen Literatur, in der wir all das, was wir uns wünschen, finden und doch auch wieder nicht? Die ungeschminkte Wahrheit über Sex und Liebe, das Primitive, Elementare, und auch das Idealisierte, das Überhöhte, das Romantische, das Schockierende, Dumpfe und Triebhafte, das Magische und Mystische, der Reiz des Verbotenen oder sogar Verruchten, das Wahre und Nichterfundene, das Fantasievolle und Geistreiche, Humor und anrührende Menschlichkeit, Ausgelassenheit, Frechheit, Frivolität uns Leichtsinn. Und immer wieder scheint etwas von all dem auf und macht uns glücklich - für einen Augenblick. Und erinnert daran, dass Sex und Liebe halt in der Wirklichkeit immer wieder erfunden werden müssen, und wenn wir sagen möchten, halt mal, es geht doch nur um die Triebe und ums Bumsen, dann wissen wir schon, wenn wir es sagen, dass es nicht stimmt.

rokoerberrokoerbervor mehr als 16 Jahren
Ich komme zu spät ...

... ich kann zu den Worten meines Vorredners kaum was hinzufügen. Ob MarionP aufklären will? Ich glaube eher nicht. Ich denke, sie will einfach mal sagen, dass nicht nur Männer seltsame Wünsche haben und diese ausleben. Endlich traut sich auch mal eine Frau (eine hübsche Frau, nach ihrem Profil -- Mann, das sollte man sich doch mal ansehen!) zu sagen, Frauen sind, was ihr Sexleben angeht, kaum besser als wir. Gut so! Das 'Heimchen am Herd' hat ganz sicher die gleichen Wünsche - aber traut sich nicht

AnonymousAnonymvor mehr als 16 Jahren
Schöne Bescherung!

Gefällt mir! Sehr elegant geschrieben, finde ich. Ein gutes Beispiel, wie 'Weniger' 'Mehr' sein kann... nämlich weniger plumpe detaillierte Beschreibung des Koitus mehr Erotik erzeugt und sprühende Phantasie auslösen kann. Davon hätt' ich gern mehr! (Auch wenn ich nur einer der bösen Anonymen bin)

CittadolenteCittadolentevor mehr als 12 Jahren
Komm zurück MarionP!

Schade, dass du offenbar von hier verschwunden bist: vergrault von den schlechten Bewertungen?

Denen stehen aber die Leserkommentare entgegen; so einen wundervollen (gewissermaßen eine literarische Liebeserklärung) wie den von Anonymous (21.11.07) hat bei Literotica wohl kaum je ein(e) Autor(in) bekommen!

rosettenfreakrosettenfreakvor mehr als 12 Jahren
Formal fast makellos, aber......

...inhaltlich ein wenig zu steril.

Es fehlt die Direktheit, die Lebendigkeit.

Das gilt nicht nur fuer diese Story, sondern fuer alles, was ich bisher von ihr gelesen habe.

Nun, das scheint ihr Stil zu sein, und er ist okay.

Die Staerken ueberwiegen die Schwaechen bei weitem.

Sie schreibt hier sicher im oberen Drittel.

Das heisst: "MarionP" schrieb hier, muss man inzwischen ja LEIDER sagen...

Ich danke "Cittadolente", dass er mich auf "MarionP" aufmerksam gemacht hat.

LG

LIT-RANICKI "rosi" (Johannes)

Anonymous
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