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Marion: Roxys Geheimnis 25

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Mädelsabend.
7.3k Wörter
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Im Betten Abziehen hatten die zwei bereits Übung. Und beim gemeinsamen Duschen sowieso. Marion hatte sich nochmal extra viel Zeit gelassen, um ihre Roxy wunschgemäß mit der Cocos-Duschcreme einzuseifen. Aber die kleine Hexe hatte sie dann gleich deutlich daran erinnert, dass sie doch noch etwas vorhatten, wenn Marions Hände allzu lange an bestimmten, aufregenden Körperstellen verweilten.

Zurück im Schlafzimmer ging es an die Klamottenwahl. Marion wollte etwas Bequemes anziehen. In den Dessous und den hohen Schuhen hatte sie sich zwar wahnsinnig sexy gefühlt, aber es hätte sicherlich nicht zu dem ungezwungenen Abend mit den drei ausgelassenen, sicher ebenfalls eher gemütlich aufgelegten Frauen gepasst.

Sie schlüpfte also in ihr frisch erstandenes, sexy Tangahöschen, eine Strech-Jeans und einen nicht minder engen Rollkragenpulli. Das war bequem UND sexy. Sie drehte sich vorm Spiegel einmal um die Achse, um sich ihrer Wirkung auch von der rückwärtigen Ansicht zu vergewissern.

Roxy aber hatte zwischenzeitlich an Sexyness nochmal eine Schippe draufgelegt, und war in ihre Overknee-Strümpfe, knallenge, ultrakurze Hotpants und ein bauchfreies T-Shirt geschlüpft.

Auf dem Shirt war ein Tortenstück im Comicstil gezeichnet, das mit breit entblößter Zahnreihe grinste. Drum herum stand: „Sahneschnitte -- Vorsicht bissig!" Das passte wunderbar zu Roxy. Sie war einerseits unheimlich süß und verführerisch. Wer sie aber auf ihr wunderschönes Äußeres reduzierte, würde sein blaues Wunder erleben...

„Ist das nicht ein wenig zu luftig für so nen kalten Winterabend, junge Dame?" ließ sich Marion die kleine Anspielung auf Roxys sexy Äußeres nicht nehmen.

„Och nee, wieso? Oder soll das ne Gartenparty werden?"

„Ich hoffe nicht..." lachte Marion auf, „... sonst muss ich mich auch nochmal umziehen."

„Bitte nicht. Bleib so, wie du bist. Du siehst auch toll aus!" gab Roxy bewundernd zurück und schnappte sich Marions Hand. „Komm, mir hängt der Magen in den Kniekehlen."

„Moment noch. Ich muss noch Schuhe anziehen. Oder wenigstens Socken."

„Nee, brauchst du nicht. Unten hat es Fußbodenheizung. Und deine sexy nackten Füße können sich allemal sehen lassen."

„Danke für das Kompliment" freute sich Marion und gab ihrer Süßen ein Bussi. Sie ging gerne barfuß durch die Wohnung. Allerdings halt bisher nur zuhause und im Sommer. Aber dieser Winter war jetzt einfach dafür da, Neues und Verrücktes auszuprobieren.

Hand in Hand kamen die zwei Verliebten unten im offenen Küchenbereich an, wo Anja und Susi fleißig am Schnippeln, Andünsten und Anrichten waren. Nicht nur im Vergleich zu ihrer Freundin ging Anja das Kochen richtig fix und professionell von der Hand. Der Gemüseeintopf verbreitete ein wunderbares Aroma und der Riesen Salatteller ließ Marion das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Roxy schien es ähnlich zu gehen. „Boah, riecht das lecker! Ihr seid echt der Hammer, Mädels!"

„Danke dir, Roxy-Schatz. Wir tun unser Bestes" freute sich Susanne. Das tat ihr sichtlich gut, nachdem sich Roxy vorhin doch so despektierlich über ihre Kochkünste geäußert hatte. Dabei war doch klar, dass sie die kunstsinnige Akademikerin, deren Qualitäten sicher nicht in der Hausarbeit lagen, nur aufziehen wollte.

Anja hingegen nahm das Kompliment gelassen entgegen. Sie war es wohl gewohnt, Leckereien zu zaubern und dafür begeistert gelobt zu werden.

„Mensch, können wir uns denn irgendwie nützlich machen?" war es Marion ein Bedürfnis, wenigsten ein bisschen zu einem gelingenden Abendessen beizutragen.

„Ja klar" antwortete Anja, die offensichtlich die Küchenführung innehatte, „ihr könnt schon mal den Tisch decken und die Getränke bereitstellen."

„Gern!" antworteten die zwei Neuankömmlinge unisono. „Mari-Schatz, kümmerst du dich ums Geschirr? Ich schaue mal im Keller, ob ich Bier, Wein und Cola finde."

„Auf dem Kühlschrank steht ein Tragekorb" gab ihr Anja noch ein Tipp, ohne vom Topf aufzuschauen. Die Kleine angelte sich das Teil und huschte schon die Treppen hinab.

Obwohl Marion sich in der fremden Küche nicht auskannte, fand sie alles, was sie brauchte, intuitiv. Schnell zauberte sie eine Festtafel, die fast schon zu edel für das eher rustikale, deftige Abendessen war.

Kaum hatte sie noch eine Kerze auf dem Tisch platziert und angezündet, schnaufte auch schon die vollbepackte Roxy die Treppe herauf. „Hey, Mädels! Der Wellnessbereich unten ist echt geil. Da ist ne Sauna und ein kleiner Swimmingpool mit ner coolen Lounge. Da chillen wir nach dem Essen, was meint ihr?"

„Auf jeden Fall, Roxy-Schatzi" stieg Susi gleich begeistert darauf ein. Auch Anja stimmte zu, und so würde Marion natürlich auch mit von der Partie sein. Sie war zwar keine Saunagängerin. Andererseits hatte Susi sie ja schon nackt gesehen, also konnte sie jegliches Schamgefühl getrost vergessen.

Wenige Minuten später saßen die vier an der gedeckten Tafel und Anja ließ sich der Reihe nach die Teller geben, um ihr Werk auch selbst zu kredenzen. „Du Marion, ich hoffe, du magst vegan? Ansonsten haben wir auch noch einen Käse mitgenommen..."

„Du nee, passt, Anja. Das sieht wirklich köstlich aus. Und duftet auch so."

„Und du Roxy, also wenn du noch was Habhaftes dazu brauchst..."

„Nee, lass mal Anni-Schatzi. Ich stopf eh schon zu viel tote Tiere in mich rein."

„Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, Roxy-Schatzi" schaltete sich Susi ein. „Sonst so ne richtig links-grün versiffte Zecke, aber von wegen Tierwohl, Überdüngung und Ressourcenverschwendung völlig gechillt."

„Tja, Susi-Schatzi, ich will halt nicht überall perfekt sein. Kein Bock auf Heiligsprechung" grinste die böse Hexe sie an. „Und das mit der links-grün versifften Zecke nehm ich jetzt mal als Kompliment einer versnobten Lifestyle-Linken."

„Ich sehe mich eher als zu spät geborenen Alt-68-igerin. Peace. Fuck the System!" lachte Susi zurück und reckte zwei gespreizte Finger in die Höhe. „Und jetzt haut rein Mädels!"

Eine Zeitlang herrschte gefräßige Stille am Tisch, da alle vier einen Bären Hunger hatten, und der Eintopf wirklich richtig lecker war. Natürlich wurden nochmal Komplimente ausgetauscht, und Marion nahm Anja das Versprechen ab, dass sie ihr das Rezept zukommen ließ. Schließich war es aber dann Roxy, die mit halbvollem Mund das Gespräch suchte:

„So, ihr zwei. Jetzt erzählt doch mal, wie ihr zusammengekommen seid. Ich nehme an, Ihr seid euch bei Rosi über den Weg gelaufen?"

„Yepp" antwortete Anja, „ich hab dich dort ja vor ein paar Wochen auch mal getroffen."

„Ja klar, ich erinnere mich. Warst ganz neu dort. Noch n bisschen verschüchtert."

„Das kannst du laut sagen. Aber du hast mich ja gleich bei deinen Freundinnen vorgestellt, und da wurde ich sehr herzlich aufgenommen."

„Freut mich. Aber Susi war an dem Abend doch nicht da, oder?"

„Nee, wir haben uns ein andermal getroffen" klinkte sich Susi ein. „An jenem Abend warst wiederum du nicht da. Also musste ich mir halt andere Gesellschaft suchen..."

„Na, das war dann doch Schicksal, sonst hätte es wohl nicht gefunkt zwischen euch, hm?"

Während die zwei beschwingt über die Details ihres Kennenlernens berichteten, beobachtete Marion Anja verstohlen. Als sie die junge Frau zum ersten Mal sah, wirkte sie recht blass und unauffällig neben der exzentrischen Susanne. Und ja, wahrscheinlich war die Nachtclubumgebung bei Rosie's wirklich nicht so ihr Lieblingsding, weshalb sie auf Marion anfangs einen recht schüchternen, fast unsicheren Eindruck machte.

Hier und heute jedoch war davon gar nichts zu spüren. Ihre in der Tat beruhigende Art wirkte in dem noch ein wenig fremden Ferienhäuschen richtiggehend souverän und selbstsicher. Anja strahlte eine wohlige, häusliche Gemütlichkeit aus. Fast so wie ein leicht prasselndes Kaminfeuer in diesen dunklen, kalten Winternächten hier oben in den Bergen.

Ihr freundliches, leicht rundliches Gesicht, ihre hübsch geschwungenen Augenbrauen, überhaupt ihr im Vergleich zu den anderen drei Frauen üppig geformter Körper luden förmlich zum Kuscheln ein. Für einen Moment beneidete sie Susi fast schon dafür, dass sie sich jederzeit an diese starke, junge Frau schmiegen, und sich von ihr das Haar kraulen lassen durfte.

Marions Blick fiel jetzt auf Anjas Hände. Obwohl sie keine Ringe trug, und die Nägel kurz geschnitten und unlackiert waren, wirkten diese auf natürliche Art schön. Es verstärkte den irgendwie bereits vorhandenen Eindruck, dass Anja sich ihren Lebensunterhalt nicht damit verdiente, hübsch hergerichtet an einem Schreibtisch oder einer Infotheke zu sitzen. War da nicht einmal die Rede von Schichtarbeit?

Nachdem die zwei Freundinnen ihren fröhlichen Bericht offensichtlich beendeten hatten, nutzte Marion gleich die Gelegenheit, um ihre Theorie zu verifizieren.

„Du Anja, darf ich dich ganz neugierig fragen, was du beruflich machst?"

„Klar darfst du das. Ich bin Gesundheitspflegerin. Also früher hieß das ‚Krankenschwester'. Aber weil wir zunehmend auch männliche Kollegen haben, und ‚Krankenbruder' ziemlich doof klingt..."

Roxy und Susi lachten kurz auf. Wahrscheinlich wussten die beiden schon Bescheid. Marion jedoch war tief beeindruckt.

„Mein tiefster Respekt, Anja. Ehrlich. Ich finde eure Arbeit so, so wichtig. Und bin ziemlich wütend, dass das nicht gebührend honoriert wird."

„Danke, das höre ich nicht oft!" strahlte Anja, und fuhr dann nachdenklich fort. „Aber weißt du, da geht es niemandem ums Reichwerden. Das ist eher eine Berufung, der man aus Überzeugung nachgehen muss. Sonst hält man das nicht lange durch."

„Ja, das finde ich echt stark. Ich könnte das nicht. Mir graut es schon vor dem Moment, wenn meine Eltern pflegebedürftig werden, und wieder nach Deutschland zurückkommen."

„Marion glaub mir, das brauchst du nicht. Du bist doch auch eine starke Persönlichkeit. Und wenn es um Menschen geht, die man liebt, dann wachsen viele, die sich das vorher nie vorstellen konnten, plötzlich über sich hinaus."

Nicht nur die Aussage an sich, sondern auch mit welcher Zuversicht Anja sie äußerte, nahmen Marion einfach so die negativen Gefühle, die bei dem Gedanken immer in ihr aufkamen. Und sicher trug auch Roxy dazu bei, die in diesem Moment ihre Hand ergriff und sie liebevoll ansah. ‚Wir stehen das gemeinsam durch' war ihre telepathische Botschaft. Marion verdrückte eine Träne und sah Anja wieder an.

„Danke, das macht mir Mut." Marion lachte kurz auf. „Und ich dachte, ich könnte dir beim Kochen das eine oder andere abgucken. Hätte echt fast gewettet, du bist ne Sterneköchin oder so..."

„Och, das ist lieb, Mari-Schatz!" lachte Anja jetzt auf. „Ja, das wäre tatsächlich ein Traum von mir gewesen. Aber da hast du als Frau kaum eine Chance."

„Das ist auch so ne Riesensauerei!" warf Susi ärgerlich ein, und Roxy stimmte zu:

„Leider ist das wohl noch so, aber gib deinen Traum nicht auf. Es ist an der Zeit, dass sich da was ändert. Und das Zeug zu ner Starköchin hast du ganz bestimmt."

„Danke, dass ihr mir Mut macht. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich mein Ding wäre. Ein eigenes kleines Restaurant vielleicht, ja. Das Einkaufen und Kochen für Euch hat mir heute so richtig Spaß gemacht. Aber sonst ist's halt eher mehr so ein Muss, Routine halt."

„Das ist doch völlig normal, Anni-Schatzi" sagte Susanne, Anjas Hände ergreifend. „Du hast nen stressigen Fulltimejob und musst nebenher noch einen Vier-Personen-Haushalt schmeißen."

Marion war überrascht und auch ein wenig berührt. War Anja tatsächlich alleinerziehende Mutter dreier Kinder? Und wo waren diese? Hoffentlich waren sie gut versorgt? Roxy machte sich wohl die gleichen Gedanken und reagierte schneller:

„Vier Personen? Das heißt, du hast drei Kinder?" fragte sie überrascht.

„Ja fast..." lachte Anja auf, „...zwei Mädchen und nen ziemlichen Kindskopf..."

Roxy und Marion schauten sich überrascht und vielsagend an. Wieder reagierte Roxy schneller:

„Ach, du hast nen Typen am Start? Hast mir gar nicht erzählt."

„Klar. Frau geht ja nicht damit hausieren, dass sie Familie hat, wenn sie nach Abwechslung fürs Bett sucht, oder?"

„Och, das kommt ganz drauf an..." sagte Roxy mit einem Seitenblick auf Susi, die ausnahmsweise mal ganz entspannt dem Gespräch lauschte, „...wie frau damit umgeht. Aber was sagt denn dein Stecher dazu? Weiß er Bescheid?"

„Ja, klar. Ich mein, ich kann ja nicht ohne Erklärung einfach so wegbleiben. Und irgendwas erfinden, damit er nicht eifersüchtig wird, geht gar nicht."

Wieder schauten sich Roxy und Marion vielsagend an.

„Ja, und wie geht es ihm dabei?" reagierte jetzt Marion leicht besorgt. „Ich meine, sitzt er jetzt mit den Kindern allein zuhause, und hofft, dass du zurückkommst?"

„Klar, komm ich zurück!" sagte Anja im Brustton der Überzeugung. „Und ich denke schon, dass Silan damit klarkommt. Schließlich bedeutet sein Name ja ‚der Starke'." Sie lächelte dabei.

„Uiuiui..." meine Roxy mit abschätzend-wankend gestikulierender Hand. „... stark und Kindskopf kann schon mal eine explosive Kombination sein..."

„Nee, überhaupt nicht. Silan ist der liebste und beste Vater, den sich meine beiden Süßen überhaupt wünschen könnten. Und er ist auch ein toller Partner. Auf seine Weise halt."

„Aber Anja, so lieb wie du von deiner Familie sprichst..." meine Marion weiterhin besorgt, „...vermisst du die drei denn nicht? Und sie dich?"

„Doch schon, klar. Aber das war so ausgemacht. Wisst ihr, wir fahren jede Sommer- und Weihnachtsferien zu seinen Eltern nach Kroatien. Die sind nach ihrem Ruhestand dorthin zurückgekehrt und haben ein kleines Haus am Strand. Und es war ihm von Anfang an klar, dass ich auch mal nicht mitkomme, und anderweitig Spaß haben würde."

Jetzt schauten sich Roxy und Marion unmerklich nickend an. Die Frage, wie Anja zu offenen Beziehungen stand, war geklärt. Was das für den Verlauf des restlichen Kurzurlaubes bedeuten würde, wollte sich Marion im Moment aber noch nicht ausmalen. Vielmehr interessierte sie, wie Anja zu dieser noch recht seltenen Einstellung kam. Anja schien es zu spüren und schickte die Erklärung hinterher:

„Wir kennen uns schon seit der Schulzeit. Wir waren damals beide in das gleiche Mädchen verknallt. Aber die war ein arrogantes Miststück und hat uns beide ziemlich unfair abblitzen lassen. Naja, wir haben uns dann gegenseitig getröstet. Für mich war's nur ein Frustfick, aber Silan sah mehr darin. Und er war einfach so nett, so lieb, ließ nicht locker..." Sie schaute Susi an. „...und da ich so schlecht nein sagen kann..." Susi grinste vielsagend, „... wurden wir ein Paar."

Marion nickte, mehr um sich eher in Anjas Gefühlswelt hineinversetzen zu können. Anja half ihr, indem sie sich weiter erklärte:

„Aber er ist halt auch ein Träumer. Für ihn war und bin ich die Liebe seines Lebens. Er legte sich so ins Zeug und wollte unbedingt eine Familie. Versteht mich nicht falsch, ich habe es nie bereut, die zwei sind mein Ein und Alles. Aber wie gesagt, er wusste genau, auf was er sich da einließ. Er wusste, dass ich mich irgendwann auch wieder nach Frauen sehnen würde. Und er versprach mir, das zu akzeptieren."

Susanne legte liebevoll ihren Arm um sie. „Nächste Woche sind deine drei wieder zurück." Sie drückte Anja an sich. „Und dann stellst du mich ihnen vor. Dein Mann wird dann erkennen, dass ich kein Familienmensch bin. Und spätestens dann wird er wissen, dass ich dich ihnen nicht wegnehmen möchte."

Anja nickte nachdenklich. Auch Marion nickte, aber aus anderem Grund. Das passte zu Susi. So machte sie es auch mit Roxy. Lieben ganz ohne Verpflichtungen. Sollte sie das nun bewundern oder für egoistisch erachten?

„Jetzt haben wir aber genug über mich gequatscht" durchbrach Anja fröhlich die vorübergehend nachdenkliche Stille. „Jetzt erzählt ihr zwei Mal, wie ihr zusammengekommen seid."

„Puh, das ist ne längere Geschichte..." legte Roxy gleich los und schaute vorwurfsvoll grinsend ihre Geliebte an."

„Och, sorry Schatzi, dass ich so begriffsstutzig war. Wird nie wieder vorkommen" grinste Marion zurück.

„Ach, ihr kennt euch schon länger?" wurde Susi jetzt neugierig.

„Schon..." antwortete Roxy, „... da war doch das Benefizkonzert, dafür hab ich meine Süße am Bahnhof angequatscht. Und hab mich gleich hoffnungslos in sie verknallt."

„Das Konzert zu Gunsten der Obdachloseninitiative? Das war im September. Und dann hat's bis Weihnachten gedauert?" hakte Susanne ungläubig nach.

„Ja, wie schon gesagt..." übernahm Marion das Gespräch, „...ich hab Roxy von Anfang an in mein Herz geschlossen gehabt. Es war unheimlich toll, nach Feierabend im Café zu sitzen und mit ihr über Gott und die Welt zu quatschen. Aber ich wäre nicht mal im Traum darauf gekommen, mit ihr eine Beziehung zu haben."

„Und wie kam es dann zum Sinneswandel?"

„Das war Heiligabend. Roxy hatte keine Bleibe. Und nachdem du auch keine Zeit für sie hattest, hab ich sie halt mit zu mir genommen..."

„Wie, sie konnte nicht bei mir bleiben?" entrüstete sich Susi und schaute Roxy vorwurfsvoll an. „Ich hab dir doch am Telefon gesagt..." Plötzlich schien der Groschen bei ihr zu fallen. Und bei Marion auch.

„Roxy, du hintertriebenes Luder, du böses!...du süßes...liebes..." Auch Susanne konnte ihr nicht lange böse sein.

„Sorry, tut mir echt leid..." gab sich Roxy kleinlaut und ehrlich, „... aber die Chance konnte ich mir echt nicht entgehen lassen. Bist du mir arg böse, Mari-Schatz?"

„Ob ich dir böse bin?" lachte Marion ihre Roxy an und fasste mit beiden Händen ihr hübsches Gesicht. „Und wie! Dafür versohl ich dir den nackten Hintern. Warts ab!" Sie grinste das kleine Luder an und gab ihr einen dicken Schmatz auf den Mund.

„Jaja, kenn ich. Alles leere Versprechungen..." grinste die kleine Hexe zurück -- von Verlegenheit keine Spur mehr.

Beim folgenden, einstimmigen Gelächter hatten alle vier Bilder im Kopf, was heute Nacht noch so in Marions Schlafzimmer vorgehen sollte...

Nachdem sich die Frauen wieder eingefangen hatten, erzählten Marion und Roxy angeregt, was sie die letzten Tage so unternommen hatten. Von Heiligabend, als sie bis in die Puppen miteinander gequatscht hatten, von Roxys üppig hergerichtetem Frühstücksbüffet, der Schneeballschlacht in den Weinbergen, vom spontanen Weihnachtsessen, dem Wintermarktbesuch, dem „Kinonachmittag" bei Marion. Und von unzähligen Kuschelstunden, bei denen sie nicht ins Detail gehen wollten...

Unter Führung von Anja räumten die vier dann die wenigen Essensreste und das schmutzige Geschirr ab, und begaben sich mit der angefangenen Rotweinflasche sowie vier Gläsern in die gemütliche Sofaecke. Der Abwasch hätte bis morgen Zeit, waren sich alle einig.

Als die vier Frauen paarweise kuschelnd Platz genommen, und einmal am Weinglas genippt hatten, kam die unvermeidliche Frage von Anja. Woher sich Roxy und Susi kannten. Marion interessierte es auch brennend. Roxy hatte zwar schon mal etwas angedeutet, war aber wie üblich mal wieder nicht mit der ganzen Wahrheit rausgekommen. Irgendwie war es wohl ziemlich kompliziert abgelaufen. Sie war gespannt auf Susis Sicht der Dinge. Nachdem diese sich mit Roxy durch einen kurzen Blick verständigt hatte, legte sie auch gleich los.

„Es war auf einer Art Vernissage. Ein reicher Unternehmer, den ich flüchtig kannte, war gestorben. Er hinterließ eine exzellente Kunstsammlung, mit der seine Kinder allerdings nicht viel anfangen konnten. Ich hatte ihm versprochen, die guten Stücke in würdige Hände zu geben, und gleichzeitig zu schauen, dass der Erlös die Zukunft seiner Firma und die daran hängenden Arbeitsplätze um ein paar weitere Jahre sichern würde. Er hatte die Gemälde zuhause in seiner Villa ausgestellt, und es bot sich einfach an, dort auch die Auktionsausstellung zu machen. Architektur, Möblierung, Gemälde -- all das bildete eine perfekte, kunsthistorische Einheit."

„Und Roxy war für den Abend als Hostess gebucht, stimmt's" unterbrach Marion den Redefluss der Kunstprofessorin.

„Ja, und das mit den Hostessen war überhaupt nicht mit mir abgesprochen. Erfahrungsgemäß lenken die hübschen jungen Dinger die Interessenten nur ab. Das ist ein alter Trick von geldgeilen Galeristen, stinkreiche Anleger abzuzocken, die zwar jede Menge Kohle, aber keine Ahnung von Kunst haben. Die hatte ich aber nur unter der Prämisse eingeladen, dass sie eine sachverständige Person ihres Vertrauens mitbrachten."