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Mein Name ist Nadine

Geschichte Info
Sie wird in einem alten Gebäude überrascht.
7.4k Wörter
4.47
17.9k
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Vorwort:

Achtung: Da es Kritik gab, dass meine Geschichten sexuelle Inhalte hätten, Gewaltdarstellungen, Rassistisch und Frauenfeindlich wären, Bitte an all die jenen, die das so herauslesen, sucht euch eine andere Story aus.

Konstruktive Kritik, ist immer erwünscht, Kritiken wie, „Schlechte Grammatik, schlechte Rechtschreibung, grottige Geschichte usw.," sind keine konstruktive Kritik, man kann darauf gut verzichten, zeigen sie doch nur, auf welchem kognitiven Level sich solche Kommentatoren befinden.

Diese Geschichte wurde von zwei Rechtschreibe - und einem Grammatik- Programm geprüft, ergo, verschont mich solltet einer doch noch einen Fehler entdecken.

Anmerken möchte ich noch, bitte nicht falsch verstehen, das soll nicht arrogant wirken, ich schreibe für mich, aber lasse euch gerne daran teilhaben.

Freue mich auch über nette Kommentare oder eben konstruktive Kritik.

Bei den Lesern, denen meine Geschichte nicht gefallen hat, entschuldige ich mich jetzt schon für die vertane Zeit, allen anderen wünsche ich viel Spaß!

LG Boesermann63

Copyright by boesermann63

Mein Name ist Nadine oder die Creepers

Mein Name ist Nadine und ich habe ein, wie will ich es sagen, etwas ausgefallenes Hobby.

Mit einer Gruppe anderer junger Leute, die älter als ich sind, durchstöbere ich alte verlassene Gebäude, sogenannte Lost Places.

Wir, oder eher ich fotografieren in diesen Gebäuden, die andern stöbern herum und machen mich auf lohnende Motive aufmerksam, welch ich dann im Bild festhalte. Dabei kommen echt coole Fotos heraus, wir sehen es so, wir halten Geschichte im Bild fest.

Leider haben nicht viele Verwalter dafür Verständnis und so könnten wir, sofern wir erwischt werden, wegen Hausfriedensbruch belangt werden.

Ein wenig Verständnis haben wir schon, erteilen sie uns die Erlaubnis, ist es eine Frage der Haftung, sollte etwas passieren, Anzeige wird allerdings sehr selten gestellt, das ist ihnen meist auch zu blöd.

Wir halten uns jedoch streng an den Ehrenkodex der Creeper, nichts umräumen, nichts kaputt machen, nichts mitnehmen.

1994, das Jahr in dem die Geschichte passierte, nannten man uns noch Creepers, heute nennt man das Urban Explorer oder kurz Urbexer.

Die Gruppe, der ich angehörte bestand aus 4 ziemlich gleichaltrigen Freunden, Mark, Axel, Sophia, Paula und eben ich als 5tes Rad am Wagen.

Sie alle waren um 25 -- 26 Jahre alt, ich war mit 18 die jüngste, freute mich das sie mich überhaupt mitnahmen, wenn es mal auf Tour ging, was sicher auch an meiner sauteuren und sehr guten Kameraausrüstung lag, die ich von meinen Eltern sowie Omi und Opi geschenkt bekommen habe.

Sie wollten damit meinen Berufswunsch, Fotografin, unterstützen und haben sich dafür mächtig ins Zeug gelegt.

Oft nahmen mich die anderen aber nicht für voll, zumindest empfand ich das so, wenn ich heute darüber nachdenke, muss ich zugeben, sie hatten einfach nur mehr Erfahrung als ich, die erst ein paar Mal mitgegangen war.

Das sah ich damals nicht so und eines schönen Tages kam es darüber zu einer heftigen Diskussion.

Ich hatte von einem, voll coolen, Luxushotel gehört, das sogar in meiner Heimatstadt Frankfurt gelegen war und seit vielen Jahren leer stand.

Ich schlug vor das wir dort einmal unser Glück versuchen sollten.

Mark verzog sein Gesicht, „viel zu gefährlich," meinte er.

Ich fuhr sofort hoch, „immer, wenn ich was vorschlage, habt ihr eine Ausrede!" schimpfte ich los.

Nicht dass ich schon mal was vorgeschlagen hätte, aber der Tag war vorher schon blöd gelaufen und hier fand ich das Ventil.

Sophia versuchte mich zu beruhigen, „Nadine, da fährt oft ein Wachdienst vorbei und erst letztes Jahr hat der Hannes 2000 DM gezahlt, nur weil er auf dem Grundstück erwischt worden war, ernsthaft, das ist es nicht wert!"

Ich war jedoch für kein Argument zugänglich und als mir dann Axel androhte mich nicht mehr mitzunehmen, wenn ich mich wie ein Kindergartenkind benehmen würde, war es ganz aus!

Wutentbrannt verließ ich unseren Treffpunkt, eine kleine Kneipe, die wir alle wegen ihrer heimeligen Atmosphäre schätzten.

Wütend ging ich nach Hause und hier reifte in mir ein Gedanke.

Ein schlechter Gedanke, aber wenn man so jung ist, sieht man das nicht und hält es für die beste Idee des Jahrhunderts.

Ich wollte alleine dahin!

Wenn die anderen zu feige sind, ich werde es ihnen zeigen was in mir steckt.

Von wegen Kindergartenkind!

Dass ich damit gegen ein wichtiges ungeschriebenes Gesetz der Szene verstieß, „gehe niemals allein in ein Gebäude", wusste ich, aber ich wischte alle Bedenken und somit auch alle Vorsicht, unüberlegt von mir.

Mit ein bisschen Nachdenken über die möglichen Gefahren wäre meine „ausnehmend gute" Idee niemals umgesetzt worden.

Man kann sich verletzen, auf irgendwelche aggressiven Obdachlosen stoßen, die ihr Lager eben in so einem Gebäude aufgeschlagen haben, einsturzgefährdete Treppen oder Räume und so weiter, wenn man dann allein ist, hat man ein echtes Problem.

All das tauchte in meinen Überlegungen nicht auf, ich wollte den anderen beweisen was in mir steckt!

So machte ich mich an die Vorbereitungen.

Das alte Hotel besuchte ich mehrmals, machte Notizen und Skizzen zur Lage der Fenster, der Türen und wie ich am besten an das Gebäude herankommen und hineinkommen könnte.

Mit dem Fernglas kauerte ich an einer unübersichtlichen Ecke, beobachtete das Objekt, suchte nach einem offenen Fenster oder einer Tür und tatsächlich konnte ich bei meinem zweiten Besuch, ein zerschlagenes Kellerfenster, ohne Rahmen oder Glas ausmachen.

Ich machte innerlich einen Freudenhüpfer, der ideale Zugang zu dem Gebäude.

Mein Herz schlug bis zum Hals und ich sah es als ein gutes Zeichen an, das ich durch dieses Fenster leicht in das Innere des Bauwerks gelangen könnte.

Am nächsten Tag sollte es soweit sein und ich musste meine Aufregung verbergen, weil meine Eltern sonst sicher misstrauisch geworden wären, gerade meine Mutter hatte da so ein Gespür, wenn was in der Luft lag.

Nach einer unruhigen Nacht, in der ich nur schwer in den Schlaf finden konnte, machte ich mich früh am Morgen, nachdem meine Eltern zu Arbeit gegangen waren, gut ausgerüstet und gut gelaunt, auf den Weg.

Ein kleiner Rucksack mit etwas Verpflegung, einem erste Hilfe Päckchen sowie ein 10 m Seil störte mich Gewichtsmäßig kaum.

Problematischer war das meiner Kameraausrüstung.

Ich konnte nur das nötigste mitnehmen, also nur die Kamera und ein Belichtungsmesser, Stativ und Beleuchtungslampen mussten zu Hause bleiben, weil sie einfach zu schwer waren.

Ich kam gut voran und erreichte, mit dem Fahrrad, mein Ziel nach einer guten halben Stunde.

Vor Ort angekommen, kamen mir nun doch Bedenken.

Was ich nicht bedacht hatte war, keiner wusste wo ich bin, keiner wusste was ich vorhatte, sollte etwas passieren wäre ich auf mich allein gestellt, aber jetzt noch jemandem Bescheid zu geben, oder gar einen Rückzieher zu machen, das ließ mein Stolz nicht zu.

Ja, Stolz und Zorn sind schlechte Ratgeber, wie schon ein altes Sprichwort sagt.

An den Zaun gekauert sondierte ich nochmals das Gelände.

Im strahlenden Sonnenschein lag das Hotel, umrahmt von Bäumen, Unkraut und Blumen, die wahrscheinlich Zeugen besserer Zeiten waren, vor mir.

Selbst außerhalb des Zauns nahm ich den schweren Geruch von Flieder wahr.

Nach anderen Personen, insbesondere nach Security Ausschau haltend verbrachte ich hier ca. eine halbe Stunde.

Menschenleer lag der ehemals sicher gepflegte, jetzt verwilderte Außenbereich des Hotels vor mir, nur weiter hinten stand ein kleiner LKW sowie einige Personen, die aber wohl nichts mit der Location zu tun hatten, da sie sich außerhalb des Grundstückes aufhielten.

Mit wild klopfendem Herzen kroch ich unter dem verrosteten Gitter hindurch und befand mich somit auf dem Gelände, vorsichtig robbte ich mich hinter einen kleinen Wall, der wohl mal ein Hochbeet gewesen war.

Ich war froh meine dunkle Outdoorhose angezogen zu haben die auch hervorragend zu den festen Stiefeln passte, weniger glücklich war ich über die Wahl meiner Bluse.

Ich fand sie mit ihrem dunkelgrünen Karomuster schon schick und es war meine Lieblingsbluse, sah ich darin, doch schon, irgendwie verwegen aus, jedoch wie das bei Lieblingskleidung so ist, sie war mir mittlerweile ein wenig zu eng und saß recht straff um meine Oberweite.

Die oberen zwei Knöpfe bekam ich schon nicht mehr zu und so gab ich den Blick, wenn ich mich nach vorn beugte, auf meinen, doch schon recht ausgeprägten Busen frei.

Wenn das hier zu Ende ist wird diese Bluse, Lieblingsstück hin oder her, entsorgt und heute war niemand da, der mir in die Bluse schauen könnte.

Ich möchte nicht das der Eindruck entsteht, ich wäre prüde oder verklemmt, nein, ganz sicher nicht.

Trotz meiner, erst 18 Jahre, hatte ich schon zwei Freunde, Markus, ein ganz Lieber der leider mit seiner Familie nach Berlin gezogen war und Axel, ein Looser der nur eins konnte und das war, mich jedes Mal über die Klippe zu vögeln, aber ansonsten taugte er nur als schlechtes Beispiel für andere Jugendliche.

So kam es wie es kommen musste, ich war seit ein paar Monaten Singel, hatte damit aber kein Problem.

Aber wieder zurück zu dem Abenteuer „Hotel", wie ich es für mich nannte.

Wie gesagt, ich lag hinter dem kleinen Wall und beobachtete das Gelände.

Für einen Entomologen wäre das hier wahrscheinlich ein Paradies gewesen, mich dagegen schüttelte es ein bisschen. Auf jeder Blüte, jedem Blatt, jedem Ast tummelten sich irgendwelche Insekten, doch ich beherrschte mich und beobachtete weiter mein Umfeld.

Nichts und niemand war zu sehen.

Langsam, im Schutz wild wuchernder Büsche, die einen betörenden aufdringlichen Duft verströmten, nährte ich mich der Seite, an der ich das offene Fenster gesehen hatte.

Endlich war ich an der Mauer angekommen und schlich tief gebückt, in ihrem Schutz, zu der besagten Stelle.

Es stellte sich leider heraus, dass es kein offenes Kellerfenster war, sondern eine Kohle Luke, in die früher die Kohlen geworfen wurde.

Das stellte mich vor ein kleines Problem!

Ich war jetzt nicht übergewichtig doch so richtig schlank bzw. dürr war ich nicht, Markus nannte das, „griffig." Was, wenn ich in dem Schacht stecken blieb? Eine sehr unangenehme Vorstellung!

Ein Baum, der an der Seite wuchs und stark genug war bot mir eine Lösung.

Schnell hatte ich mein mitgebrachtes Seil um ihn geschlungen und verknotet und dann warf ich das lose Ende in den Schacht, nun hatte ich eine Absicherung, an der ich mich wieder hochziehen konnte, sollte der Schacht sich soweit verengen das ich nicht hindurchpasste.

Mit den Beinen voran ließ ich mich in die Dunkelheit des Schachtes hinabgleiten.

Scheiße war das eng, nach gut der Hälfte überlegte ich, ob ich nicht doch lieber abbrechen sollte.

Langsam zog ich mich wieder nach oben, das war echt anstrengend, doch ich wollte irgendwie diesem klaustrophobischem Gefühl entkommen, das gab mir Kraft.

Meine Kameratasche und die Tasche mit dem Belichtungsmesser hatte ich zuerst in das Loch gleiten lassen, die Tasche war mit dem langen Schulterriemen in meinem Gürtel eingehackt. Leider erwies sich dieser nicht so stabil wie ich dachte, denn als ich mit dem Rücken etwas hoch ging verfing er sich an einer Kante und riss.

Mit Entsetzen hörte ich wie die Tasche in dem Schacht nach unten rutschte und dann offensichtlich im Kohlekeller auf den Boden fiel.

Nun war guter Rat teuer.

Abbrechen und einen anderen Eingang suchen oder doch der Weg durch den Schacht.

Bei meinen Beobachtungen hatte ich kein anderes offenes Fenster gesehen, einschlagen mochte ich natürlich auch keines, so entschloss ich mich, wenn auch mit gemischten Gefühlen, dem Schacht doch weiter nach unten zu folgen.

Im Nachhinein stellte sich das als die richtige Entscheidung heraus den nach einer Engstelle, durch die ich mich tatsächlich etwas winden musste und bei der ich die oberen 3 Knöpfe meiner Bluse verlor, ging es leichter voran, so dass ich bald, in vollkommener Dunkelheit, im Kohlekeller stand.

Erstmal musste ich mich an der Wand anlehnen, dieses Gefühl von Enge loswerden, welches sich bei meiner Klettertour durch den Schacht überfallen, und mich fast in Panik versetzt hatte.

Allein der Geruch, der mich umgab zeugte von der Nutzung als Kohlelager, der aufdringliche Geruch nach Kohle und Verbranntem nahm den ganzen Raum ein und machte das durchatmen nicht gerade angenehm.

Aus meinem Rucksack fischte ich die Taschenlampe und im Licht der Lampe bestätigte sich meine Vermutung, es lagen sogar noch alte Kohlen in einer Ecke, die Klappe des ehemaligen Brennkessels stand offen und diente offenbar irgendwelchen Nagern als Unterschlupf.

Ich selbst war auch schon ziemlich eingeschwärzt, musste jedoch darüber lachen, Hauptsache ich hatte meine Kamera wieder und sie war unbeschädigt.

Es erfüllte mich mit unbändiger Freude ins Innere des Luxushotels gekommen zu sein, ich genoss das Gefühl des Triumphes, den wenn man mal in dem Gebäude ist, war die Gefahr des entdeckt werden, sehr gering.

„Ha! Die anderen werden staunen, wenn sie die Bilder sehen."

Voller Vorfreude machte ich mich auf den Weg meine Umgebung zu erkunden.

Durch eine Tür, welche rostig in den Angeln hing betrat ich dann, vorsichtig den eigentlichen Keller, der sich offenbar düster und weitläufig unter dem eigentlichen Gebäude erstreckte.

Spaßeshalber drehte ich einen Wasserhahn auf, der an der Wand hing, zu meinem Erstaunen kam da Wasser heraus und diese Gelegenheit nutzte ich, um mich ein wenig sauber zu machen. Dann erkundete ich mit gezückter Kamera den Keller, der vor mir lag, "mein Herzschlag beschleunigte sich, während ich durch den düsteren Keller schritt.

Ein Gefühl von Ehrfurcht und Faszination ergriff mich, denn ich konnte kaum erwarten, welch mysteriöse Geheimnisse der Keller offenbaren würde."

Es war der Wahnsinn, ein Weinkeller, noch gefüllt mit verschiedenen Weinen, ich entdeckte Flaschen von 1926 bis 1980, das waren sicher die letzten Flaschen, die das Hotel gekauft hatte, bevor es 1981, also vor rund 13 Jahren geschlossen wurde, verstaubt und mit Spinnweben überzogen lagen sie ordentlich in einem Regal.

Vor meinem geistigen Auge sah ich wie ein Mitarbeiter sie seinerzeit dort vorsichtig hineingelegt hatte.

Ein anderer Raum war mit verschiedenen Dekorationsmaterialien vollgestopft, die aussahen, als ob sie aus der Vorkriegszeit stammen würden.

Einige der Kellerräume waren auch leer und über einem stand in dicken schwarzen Druckbuchstaben, „Luftschutzraum!"

Ich hatte bestimmt schon 20 -- 30 Bilder gemacht und wand mich nun der Treppe zu, welche wahrscheinlich ins Erdgeschoss führte.

Eine schmale steile eiserne Treppe, ich vermutete, dass es ein Nebenaufgang war, denn wenn hier einer mit einer Kiste herunter oder hinauf wollte wäre das gefährlich gewesen.

Tatsächlich endete die Treppe in der Lobby, genauer gesagt hinter den Tresen der Rezeption, die in einem schönen geschwungenem Bogen den Empfangsbereich beherrschte.

Man konnte die Pracht der vergangenen, guten Zeiten noch gut erkennen. Schwere Leuchter hingen, staubbedeckt, an der Decke, der ehemals grüne Teppich, der nun verdreckt war, bestand aus langen, sicher früher mal weichen Schlingen und muss damals ein Vermögen gekostet haben.

Ich kam nicht umhin, ein Kribbeln der Spannung zu spüren, jeder Schritt war ein Sprung ins Ungewisse, in die Historie des Gebäudes und wer wusste schon, welche Geheimnisse in dem alten Hotel lauerten, welche Geschichte es erzählen konnte.

Lederne Sitzgruppen bildeten, zur ihrer Zeit, ein schönes Ambiente vor einem riesigen Aquarium, ich sah es vor meinem inneren Auge, wie die feinen Damen und Herren in den noblen Sesseln saßen, sich unterhielten, die Fische beobachteten, in der Hand ein Glas Champagner und die obligatorische Zigarette.

Auf den niedrigen Tischen standen sogar noch schwere metallene Aschenbecher, selbst die angerauchten Zigaretten lagen noch darin.

Was war hier bloß geschehen, dass all diese Dinge noch so vorhanden waren wie es damals war, es sah aus als wäre man regelrecht geflüchtet.

Nach dem ich eine Unmenge Fotos von der Lobby geschossen hatte, nährte ich mich einer breiten, stabil aussehende Holztreppe, sie führte in den ersten Stock in dem sich, wie ich annahm die Gästezimmer befanden.

Bevor ich jedoch dort hinauf ging, wechselte ich erst mal den Film, ich hatte schon jede Menge Bilder gemacht, was dann später in die Auswahl kommen sollte, würde ich zu Hause, nach dem Entwickeln entscheiden.

Hier im der Lobby war das Fotografieren etwas schwieriger, weil alles, obwohl es ein sonniger Tag war, in ein dämmriges Licht getaucht war, welches sich in den blinden Scheiben brach.

Das lag an den vollkommen verstaubten Fenstern, die teilweise noch mit dem brüchigen Stoff, von ehemals schweren Brokatvorhängen verhängt waren und so ein Eindringen der Sonnenstrahlen zusätzlich behinderten.

Die Luft roch extrem abgestanden jedoch nicht nach Fäulnis oder, wie so oft in alten Gebäuden, nach Schimmel.

Langsam und vorsichtig nahm ich Stufe um Stufe, um in den ersten Stock zu gelangen, die hölzernen Stufen schienen, trotz der abgeblätterten Farbe, stabil und fest, der alte Teppichboden dämpfte meine Schritte.

An den Wänden des Flures hingen Bilder mit Jagd und Landschaftsmotiven.

Ich beschloss sie einzeln aufzunehmen und zu schauen ob eventuell eines von Wert darunter sein würde.

Gerade als mein Belichtungsmesser beim letzten Bild die optimale Zeit anzeigte, ertönte ein fürchterlicher Krach aus der Lobby!

Keine Frage, ich erschrak mich übelst, damit hatte ich natürlich nicht gerechnet.

Was konnte das nur sein, fragte ich mich erschrocken und nach ein paar Sekunden ertönte wieder so ein Schlag und dann krachte es ganz laut.

Schnell rannte ich in eines der Zimmer, dort wollte ich mich verstecken und abwarten, was oder wer den Krach verursacht hatte.

Leider war das Zimmer fast ausgeräumt, nur ein alter Schrank stand in der Ecke und dort versteckte ich schnell meine Ausrüstung.

Ich war sicher, sollte man mich erwischen würde die Kamera beschlagnahmt werden, doch warum sollte die Polizei oder die Security so einen Lärm machen,

es hatte sich angehört, als ob jemand die Tür, welche ins Innere des Hotels führte, mit brachialer Gewalt eingeschlagen hätte!

Daher beschloss ich der Sache, sehr vorsichtig, auf den Grund zu gehen. Leise zog ich die Tür auf, späte nach links und rechts, der Flur war leer.

Mein ganzer Körper und auch meine Nerven waren zum Zerreisen angespannt. Von unten waren Stimmen zu hören. „Eh du und du, schauen Messing und schauen Kupfer!

Du schauen rum ob finden schön Sache was verkaufen.

Ihr gehen mit gucken oben nach schön Sachen und was können nehmen mit von Kupfer."

Scheiße, das waren Diebe und nach der Sprache zu urteilen keine Deutschen, sondern eher Araber oder eventuell Rumänen, Bulgaren oder was weiß der Geier wo die herkamen.

Ich musste hier weg, das war klar, sollten sie mich finden könnte das gefährlich werden, zumal ja niemand wusste wo ich mich befand.

Zügig zog ich mich zurück, achtete jedoch nicht auf so eine blöde bemalte Deko-Milchkanne, die ich dann auch umstieß.

Das Scheppern hallte durch den gesamten Gebäudekomplex als die Kanne die Treppe herunterpolterte.

Stille!

Mein eigner Atem kam mir unnatürlich laut vor als ich mich in einer Ecke zusammengekauerte.

„Wer sein da? Du kommen sonst suchen und wehe, wenn finden!"

Ich zitterte am ganzen Körper.

Schwere Schritte welche langsam die Treppe hochkamen ließen mich erstarren!

Mein hastig überlegter Plan war, sie an mir vorbeilaufen zu lassen und dann meine Beine in die Hand zu nehmen und zu flüchten, mein Herz raste, ein leichter Schweißfilm bildete sich auf meiner Haut.

Von meinem Versteck aus konnte ich die Männer sehen. Ich zählte acht Männer, alle so um die 40 Jahre, bestimmt so 180 bis 190 groß und sehr stämmig gebaut mit dunklem Hautton und dunklen Haaren.