Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Melanie und die Band Teil 03

Geschichte Info
Beim Konzert überschreitet Melanie ihre Grenzen.
9k Wörter
4.68
9.4k
5
0
Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 01/14/2021
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Mit einem eleganten Schwung ihres Hinterns schloss Melanie ihre Wohnungstür hinter sich und warf die Ledermappe mit den Unterlagen auf die kleine Garderobe. Sie streifte die unbequemen, schwarzen Pumps von ihren Füßen und fühlte sich gleich freier. Endlich war dieser furchtbare Tag vorbei. Drei Besichtigungen, zwei Häuser und eine Wohnung, und alles für die Katz. 'Wir schlafen drüber.', 'Wir melden uns.' - ihr war klar, dass sie von den potenziellen Käufern nie wieder etwas hören würde.

Ihr Abenteuer mit der Band war jetzt drei Wochen her, und trotzdem wirkte es noch immer nach. Die Umgebung ihres Alltags, der weiter so erfolglos vor sich dahinplätscherte wie zuvor, war ihr fremd.

In manchen Situationen verselbstständigte sich ihre Phantasie. Mit zwei Handwerkern im Fahrstuhl sah sie sich schon auf den Knien, ihre stattlichen Schwänze lutschend, doch die Fahrt endete ereignislos. Ein anderes Mal war sie fast enttäuscht, als sie in einer Seitenstraße eine Gruppe Jugendlicher traf. Die Jungs grüßten freundlich, statt Sprüche zu reißen oder ihr ein zweideutiges Angebot zu machen.

Bei der letzten Besichtigung -- der Interessent war ein alleinstehender, gutaussehender älterer Herr -- war es über sie gekommen und sie hatte spontan versucht, ihn mit ihren weiblichen Reizen zu umgarnen. Flirten, Körperkontakt, tiefe Einblicke, das ganze Programm. Und er war darauf eingegangen! Gab Komplimente, befühlte ihren Hintern. Als er sie am Ende der Führung zum Essen einlud, lenkte sie das Thema zaghaft wieder auf den Kauf, doch siehe da: Schlagartig war die Stimmung kalt und der Termin schnell beendet.

Sie schnaubte frustriert. Wahllos griff sie eins der zahlreichen Fertiggerichte aus ihrem Kühlschrank und warf es in die Mikrowelle. Wartend tigerte sie durch die Wohnküche ihrer kleinen 1,5 Zimmerwohnung. Sie war nach der Trennung von ihrem damaligen Freund hier eingezogen und hatte sich über die günstige Miete gefreut. Wenn das Geschäft weiter so schlecht lief, wäre diese bald zu hoch, dachte sie bitter.

Das Piepsen der Mikrowelle riss sie aus ihren düsteren Gedanken. Sie setzte sich mit ihrem Abendessen vor den Fernseher und ließ eine amerikanische Sitcom über sich ergehen, während sie den Traum aus Fett, Salz und Konservierungsstoffen in sich hineinschaufelte.

Schon nach kurzer Zeit ertrug sie die Dauerfröhlichen im TV nicht mehr und schaltete ab. Hastig schlang sie die letzten Bissen herunter und angelte ihr Tablet, um direkt zu dem Punkt der Abendgestaltung zu kommen, auf den sie seit ihrer Rückkehr nicht mehr verzichtete: dem Konsum von Pornos und den dazugehörigen Streicheleinheiten.

Sie wischte ein wenig ziellos auf ihrer Lieblingsseite umher, bis sie etwas fand, das ihr Interesse weckte: Eine Lehrerin in ihrem Alter beaufsichtigte eine Gruppe Schüler -- ein Mädchen und fünf Jungs, Teenager, alle über achtzehn (es gab einen großen, roten Hinweis zu Beginn des Films, der das betonte).

Die Lehrerin war um Disziplin bemüht, ließ sich aber recht schnell davon überzeugen, sich von ihren Schülern ausziehen zu lassen. Melanies Hand fand den Weg in ihr Höschen und streichelten über ihre Schamlippen und ihren Kitzler. Als Schülerin und Lehrerin Seite an Seite Schwänze bliesen, schob sie einen Finger in sich und seufzte erleichtert.

Ein lautes Schnarren dröhnte durch die Wohnung. Melanie erschrak und brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass es der Vibrationsalarm ihres Telefons war. Scheiße! Wer zum Teufel ruft denn jetzt an?

Sie verhedderte sich fast bei dem Versuch, gleichzeitig aufzuspringen, das Tablet wegzulegen und die Hand aus ihrer Hose zu ziehen. Irgendwie gelang es ihr, stolperfrei zurück zur Küchenzeile zu kommen, wo sie das Handy liegengelassen hatte. Sie kannte die angezeigte Nummer nicht, aber das hieß nichts. Es war möglicherweise einer ihrer Kunden, und sie hatte jeden Abschluss verdammt nötig.

"Maklerbüro Keller, was kann ich für Sie tun?", meldete sie sich und hoffte, dass man ihrer Stimme nichts von der hektisch abgebrochenen Aktion anmerken würde.

"Hi. Ähm ... Melanie, bist du das?", fragte der Anrufer.

Sie erkannte die Stimme sofort. "Leon? Ja, ich bin's."

"Oh, Gottseidank. Ich musste mir die Nummer aus Lukas Handy klauen und wusste die letzte Zahl nicht mehr.", plapperte er los. "Hab schon mit zwei Leuten gequatscht, die keine Melanie kannten."

Sie lachte. Ihr Zorn über ihren plötzlichen Rauswurf war zwar nicht verraucht, aber seine planlose Art war entwaffnend.

"Du weißt schon, dass diese Nummer öffentlich im Internet zu finden ist? Sie steht bei der Anzeige für das Büro, was ihr nicht mieten wolltet."

"Oh."

Sie schüttelte grinsend den Kopf. "Dann mal raus mit der Sprache, was möchtest du?"

Leons Stimme wieder zu hören löste gemischte Gefühle in ihr aus. Ihr war danach, ihm die Meinung zu geigen, ihm eine der vielen Gemeinheiten an den Kopf zu werfen, die ihr beim Warten am Bahnhof und auf der Heimfahrt eingefallen waren. Andererseits wollte sie hören, was er auf dem Herzen hatte. Sofort flammte die Hoffnung auf, dass es etwas ganz Bestimmtes war. Ihr Blick zuckte auf das Tablet, das im Standbild zeigte, wie ein Schwanz tief im Mund der Lehrerin verschwand.

"Also, es ist so.", sagte er. "Wir geben bald ein Konzert. Das erste zu unserem neuen Album. Unser erstes richtiges Album, also ne ganz große Nummer für uns. Es wird wieder im 'Silo' sein."

"Aha. Also habt ihr euch wieder mit Lukas zusammengerauft?"

"Jaja, so in der Art. Wir proben noch zusammen, aber außerhalb der Musik gehen wir uns aus dem Weg. Es sind einige Konzerte geplant und alle ausverkauft, das wollten wir uns nicht entgehen lassen."

"Daran ist die Einlage mit Neele sicherlich nicht ganz unschuldig, hm?"

"Deswegen rufe ich an.", sagte er mit einem merkwürdigen Unterton.

"Sag nicht, Lukas hat schon wieder so eine Nummer mit ihr vor?"

"Schlimmer. Viel schlimmer." Er atmete hörbar tief ein. Seine Aufregung durchs Telefon regelrecht spürbar. "Scheiße, Melanie, er hat Neele verkauft. Er macht sie zur Nutte!"

"Sch, ganz langsam, beruhig dich erstmal. Das musst du mir genauer erklären." Sie setzte sich aufs Sofa und rieb sich nachdenklich über die Wange.

"Es ist so:", fuhr Leon atemlos fort. "Für die Show wurden zehn besondere Tickets verkauft. Zweihundertfünfzig Euro das Stück. Warte, ich schick dir einen Screenshot davon."

Melanie nahm das Handy vom Ohr und betrachtete das Bild, das Leon ihr geschickt hatte. Auf dem Ticket war das Logo der Band "Limp Lust" -- sie erinnerte sich an Kevins Pulli mit ebenjenem Aufdruck. Daneben stand in knalligen Farben "True Sin Tour: Special Limited Ticket" und der Preis. Die rechte Seite bildete ein Foto einer hübschen, jungen Frau mit niedlichem Gesicht und langen schwarzen Haaren in aufreizender Pose. Ihre knappe Bekleidung, ein Lederkorsett und ein passender Minirock, zeigten viel von ihrer hellen Haut. Eine Sprechblase ließ sie "I'm yours tonight." sagen. Das war dann wohl Neele.

"Leon?", fragte Melanie, das Telefon wieder am Ohr.

"Ja, bin da. Hast du es gesehen? Das ist doch widerlich!"

"Ich fürchte, ich kann dir noch nicht ganz folgen. Was hat man denn davon, wenn man dieses Ticket kauft?"

"Na, das was da steht, Mann! Wer dieses Ticket kauft, darf Neele ficken. Während des Konzerts, während wir spielen, vor dem ganzen verdammten Publikum. Sie dürfen mit ihr machen, was sie wollen! Das kann ich doch nicht zulassen!" Seine Stimme hob sich, den letzten Satz hatte er in den Hörer geschrien.

Melanie glaubte nicht so recht, was sie da hörte. "Das ist doch ein Marketing-Gag, oder? Lukas will doch nicht wirklich, dass zehn fremde Männer seine eigene Freundin auf einer Bühne ficken?"

"Doch, ganz genau das will der kranke Bastard. Echte, ehrliche Kunst nennt er das. Die perfekte Visualisierung unserer musikalischen Vision. Fuck, ich hätte ihm am liebsten die Fresse poliert. Hab mich natürlich nicht getraut.", schob er nuschelnd hinterher.

"Zwingt er sie dazu?", fragte Melanie ernst.

"Angeblich nicht. Der Wichser behauptet, sie verstehe seine künstlerische Version und freut sich darauf, Teil davon zu sein. Bullshit!" Leon verhedderte sich beim Sprechen fast und schnappte nach Luft. "Hab sie natürlich gefragt, ihr geschrieben. Und sie hat seine Version bestätigt. Aber das glaube ich einfach nicht! Er hat irgendwas mit ihr gemacht, hat irgendwas gegen sie in der Hand oder was weiß ich."

Melanie gab ihm einen Moment, sich zu beruhigen. "Und was kann ich dabei tun?", fragte sie sanft.

"Ich weiß es doch auch nicht. Kevin will sich raushalten, hat Schiss vor Lukas. Und auf mich hört sie nicht. Keine Ahnung, vielleicht kannst du mit ihr von Frau zu Frau reden oder sowas."

"Okay, ich bin dabei." Die Entscheidung fiel ihr leicht. Wenn es nur den Hauch einer Chance gab, das arme Mädchen aus Lukas Klauen zu befreien, versuchte sie es gerne.

"Ja? Wirklich? Oh Danke, danke, Melanie."

Die Erleichterung in seiner Stimme gab ihr fast ein schlechtes Gewissen. "Hör zu, Leon. Ich kann nichts versprechen. Wenn sie das wirklich will, wird sie es durchziehen."

"Ich weiß. Aber dann habe ich wenigstens alles versucht."

"Also gut, an die Arbeit. Wieviel Zeit haben wir? Kannst du es irgendwie arrangieren, dass ich mit ihr alleine sprechen kann?"

"Sie geht mir aus dem Weg. Oder Lukas schirmt sie ab, keine Ahnung. Am besten wäre es direkt vor dem Konzert. Da wird sich eine Gelegenheit finden, besonders, wenn Lukas mit seinen dämlichen Ritualen beschäftigt ist."

"Sag mir einfach wann und wo. Den Rest bekommen wir schon hin."

*

Die ganze Zugfahrt über hatte Melanie nachgedacht, wie man einer jungen Frau ausredete, sich für einen öffentlichen Gangbang zur Verfügung zu stellen, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.

Sie hatte nicht so recht gewusst, was sie anziehen sollte, also hatte sie sich mit einer schwarzen Sweatjacke, Jeans und Sneakern eher lässig gekleidet. Einzig bei der Unterwäsche war sie wählerischer und hatte sich für einen dunkelroten BH mit Spitze sowie den dazugehörigen String entschieden. Das Konzert war an einem Samstagabend, es wäre durchaus möglich, dass sich heute Abend etwas ergeben würde.

Die Begrüßung mit Leon, der sie am Bahnhof abgeholt hatte, war erst etwas merkwürdig gewesen. Sie hatten sich verlegen angestarrt, bis Melanie die Initiative ergriffen hatte und sich für eine Umarmung nebst kurzem Kuss auf den Mund entschieden hatte.

Bis auf ein paar vereinzelte Sätze hatten sie im Auto düster geschwiegen. Die ganze Fahrt über trommelte Leon mit den Fingern auf dem Lenkrad, drehte an den Knöpfen für Heizung und Klimaanlage. Sein Gezappel war ansteckend: Melanie wurde hibbelig und spielte ihrerseits mit einer Strähne ihrer braunen Haare.

Sie fuhren auf den Hof eines großen Gebäudes. Bei dem Anblick schnürte sich ihr die Kehle zu. Die verfallene Industrieanlage, ein alter Getreidespeicher, passte zu ihrer Stimmung -- es beklemmte sie, in welcher Lage Neele war und dass es scheinbar an ihr war, sie daraus zu befreien. Eine mögliche Konfrontation mit Lukas sorgte nicht dafür, dass sich ihre Laune hob.

"Da sind wir.", sagte Leon unnötigerweise.

Die Nacht war mittlerweile hereingebrochen und das Gelände wurde von ein paar vereinzelten, blässlich gelben Laternen nur unzureichend erhellt. Vor einem größeren Tor hatte sich schon eine Schlange von hauptsächlich dunkel gekleideten Menschen gebildet. Ihre Unterhaltungen verschmolzen zu einem hektischen Gesumme. Es roch nach altem Öl, modrigem Getreide und war kalt für die Jahreszeit. Melanie bereute es, keine dickere Jacke anzuhaben.

Leon führte sie weg von der Menschenmenge, um das Gebäude herum zu einem Hintereingang. Dort stand ein Van mit einem "Limp Lust" Aufkleber, aus dem zwei kräftige Kerle Equipment ausluden.

"Ihr habt Roadies?", fragte Melanie anerkennend.

Leon zuckte mit den Achseln. "Ist das erste Mal. Das 'Silo' kriegt Prozente von unseren Einnahmen, scheinbar so viel, dass man uns den roten Teppich ausrollt."

"Kein Wunder, bei dem, was Lukas mit den Tickets verschachert." Melanie schüttelte sich. "Wissen die, was er vorhat?"

"Keine Ahnung.", antwortete Leon. "Und wenn, wäre es ihnen sicher egal. Will gar nicht wissen was hier sonst so abgeht. Da sind Flecken auf dem Boden, über die denkt man lieber nicht länger nach."

Sie folgten den Roadies in das Gebäude. Der Gang führte direkt in die Haupthalle des alten Speichers, in einen Korridor, der durch Absperrungen und schwarze Tücher von einer deutlich größeren, freien Fläche getrennt war. Man hatte noch keine Fans hineingelassen. Durch eine Lücke in den Tüchern erkannte Melanie, dass es neben der Hauptbühne eine Weitere gab: Ein kleines Podest, das etwas niedriger war.

Leon bog ab und führte sie durch eine abgenutzte Tür in eine Art Umkleidekabine. Früher hatten hier die Arbeiter ihre Spinde, vereinzelt waren sie noch vorhanden. Man hatte daraus eine Art Maske für die Künstler hergerichtet -- es gab bequeme Drehstühle vor Spiegeln anstelle der üblichen, harten Holzbänke, die für solche Räume typisch waren.

Auf einem der Stühle saß ein fülliger junger Mann, der überraschend agil auf die Füße sprang, als er Melanie entdeckte. Er trug fast die gleichen Sachen, wie bei ihrer letzten Begegnung -- ein Pulli mit dem Logo der Band und dieses Mal eine schwarze Jeans anstelle einer Jogginghose. Die Drumsticks, mit denen er nervös gespielt hatte, fielen klappernd auf den gekachelten Boden.

"Melanie! Scheiße, ich hab dich vermisst."

Mit zwei schnellen Schritten war Kevin bei ihr und presste sie ohne Rücksicht auf Verluste an sich. Lachend erwiderte sie die Umarmung. Es dauerte nicht lange, da wanderten seine Hände ihren Rücken herab und kneteten herzhaft ihren Po. Sie ließ ihn einen Moment gewähren und konnte nicht behaupten, dass es ihr nicht gefiel.

Schließlich wandte sie sich doch aus seinem Griff und drohte ihm gespielt streng mit dem Zeigefinger.

"Langsam, Freundchen. Wegen dir konnte ich drei Tage nicht richtig sitzen. Und ich habe noch nicht vergessen, wie ihr mich abserviert habt."

Bei ihrem ersten Argument hatte er dreckig gegrinst, beim zweiten entgleisten ihm die Gesichtszüge und er schaute betroffen auf seine Füße. "Ja, ist echt scheiße gelaufen. Tut mir leid. Wirklich."

"Dafür haben wir jetzt keine Zeit.", winkte Melanie ab. Sie war nicht bereit, ihnen so einfach zu verzeihen, auch wenn kaum ein Tag vergangen war, an dem sie nicht das herrliche Gefühl von seinem riesigen Schwanz in ihr vermisst hatte. Da kam ihre Mission als Ablenkung recht. "Wo ist denn eure Prinzessin?"

"Prinzessin? Meinst du mich?", fragte eine weibliche Stimme mit angenehmem, weichem Klang. Ihre Belustigung war nicht zu überhören. Lässig am Türrahmen lehnte die junge Frau, die Melanie schon von dem Foto auf dem Konzertticket kannte. In der Realität wirkte sie ein wenig fragiler. Ihre kleine, ebenmäßige Nase und ihr schlanker Körperbau fielen ihr auf und riefen spontan Neid hervor. Die langen schwarzen Haare trug sie offen und ihre braunen Augen wurden durch den starken Einsatz von Kajal betont.

Ihr Outfit machte es nicht schwer, ihre weiteren körperlichen Reize zu entdecken. Sie trug schwarze Hotpants, gehalten von einem nietenbesetzten Gürtel, und geschnürte Stiefel, die fast bis an ihr Knie reichten. Ihr Oberteil war ein "Limp Lust"-Top, eingeschnitten und zusammengeknotet, sodass viel von ihrem flachen Bauch zu sehen war. Ein Piercing in Form einer einzigen, schwarzen Perle zierte ihren Bauchnabel.

"Hallo, ich bin Melanie.", sagte sie ein wenig verlegen und hielt ihr die Hand hin.

"Ich bin Neele.", grinste die Schwarzhaarige, ignorierte ihre Hand und zog sie in eine feste, herzliche Umarmung. Ihr Haar roch angenehm nach Vanille. Melanie ertappte sich dabei, die Wärme ihres nackten Rückens unter ihren Fingerspitzen zu genießen. Falls Neele sich daran, oder an ihren kalten Fingern an einer empfindlichen Stelle, störte, ließ sie es sich nicht anmerken.

Neele trat einen Schritt zurück und lächelte Melanie freundlich an. "Ich habe von unseren beiden Schwerenötern hier schon gehört, dass eine gute Freundin von ihnen mit mir sprechen will. Da bin ich natürlich neugierig. Besonders, was 'gute Freundin' heißt."

Eine leichte Hitze stieg in Melanies Wangen und führte dazu, dass Neele wissend grinste.

"Wir lassen euch Mädels dann mal allein.", mischte Kevin sich ein. "Kommst du, Leon? Hey, nicht träumen!"

Kevin legte seinem Kumpel den Arm um die Schultern und schob ihn regelrecht vor sich her, bis er sich endlich wieder besann und aufhörte, Neele verträumt anzustarren. Sie verschwanden durch die Tür und schlossen sie hinter sich.

"Wollen wir uns nicht setzen?", fragte Neele und deutete auf die Drehstühle. Melanie nickte und setzte sich auf den Stuhl, den Kevin angewärmt hatte. Neele nahm ihr gegenüber Platz. Ihre Augen waren wach und aufmerksam, sie wirkte überhaupt nicht wie jemand, der zu etwas gezwungen wurde. "Nun?", fragte sie. "Es geht sicherlich um das Konzert und die ... besondere Einlage, nehme ich an?"

"Also ist es wahr? Die beiden haben nicht übertrieben, was das 'Special Limited Ticket' angeht?"

Neele lächelte schelmisch. "Ich weiß nicht. Was haben sie denn gesagt?"

"Es heißt, mit dem Ticket wirst du verkauft. Das jeder, der es hat ... Sex mit dir haben darf. Also gleich, nachher, während des Konzerts."

"Das stimmt.", antwortete Neele ungerührt. "Ich werde heute abend von zehn Männern gefickt werden. Oder was auch immer die sonst mit mir vorhaben."

Es überraschte Melanie, wie ruhig und souverän sie das gesagt hatte. Wie jemand, der unerwartet eine Stunde länger arbeiten musste, nicht wie eine junge Frau, der eine sexuelle Grenzerfahrung bevorstand. "Und ... macht dir das keine Angst?", fragte sie.

"Natürlich. Es macht mir eine Scheißangst."

"Warum ... warum machst du es dann?"

"Melanie, du bist eine von den Guten. Echt süß, was du hier versuchst." Ihr freundlicher Blick wurde entschlossen. "Aber du kennst mich nicht. Du weißt nichts über mich und Lukas, außer dem, was dir Leon und Kevin vielleicht erzählt haben. Ich tue was ich tue aus freien Stücken, und muss nicht gerettet werden. Weder von dir noch von Leon."

Ups, erwischt. Andererseits hätte Neele blind und taub sein müssen, um das löchrige Gebilde, das sie Plan nannten, nicht zu durchschauen. "Du hast recht. Tut mir leid, wenn es so wirkte, als wollte ich dich bevormunden. Es fällt mir nur so schwer zu glauben, dass eine intelligente junge Frau wie du so etwas mitmacht. Oder dass dein Freund es nicht nur zulässt, sondern scheinbar aktiv eingefädelt hat."

Neele lachte freudlos auf. "Damit bist du nicht alleine. Ich glaube es wahrscheinlich auch erst, wenn der erste fremde Schwanz in mir steckt."

Was hatte das jetzt wieder zu bedeuten? Bevor Melanie nachfragen konnte, ertönten laute Rufe. Wenige Sekunden später flog die Tür auf und Lukas stürmte herein, gefolgt von Kevin und Leon, die offenbar erfolglos versucht hatten, ihn aufzuhalten. Sein ohnehin schon grimmiger Blick wurde noch finsterer, als er erkannte, wer da mit seiner Freundin saß. Er sah fast genau so attraktiv aus, wie bei dem Besichtigungstermin, aber er hatte seinen Zauber für sie verloren.

"Ach, darum wolltet ihr mich nicht reinlassen. Seid ihr jetzt komplett bescheuert? Was zum Teufel macht denn die verklemmte Maklerfotze hier?"

Selten hatte Melanie sich die Fähigkeit, einfach zu verschwinden und am besten auf der anderen Seite der Welt aufzutauchen, so gewünscht wie jetzt. Leon und Kevin waren kreidebleich, ihnen ging es vermutlich genau so. Einzig Neele blieb aufreizend gelassen, drehte sich mitsamt Stuhl zu den Eindringlingen und verschränkte die Arme unter ihren kleinen Brüsten.

"Sei nicht so ein Arsch, Schatz, ja?", sagte sie ruhig. "Sag Melanie artig 'Hallo' und klopf das nächste Mal an, statt hier wie ein wildgewordener Stier reinzustürmen."

Zu Melanies Überraschung folgte nicht direkt ein weiterer Ausbruch. Vielmehr erstarrte Lukas förmlich. Sein Kiefer mahlte, seine Augen funkelten wütend, er gab sich offenbar große Mühe, sich zu beherrschen. "Hallo.", sagte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. "Was willst du hier? Du kannst den beiden Luschen nach dem Konzert einen blasen, jetzt gerade störst du."