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Der eheliche Ritt dauerte keine Ewigkeit, aber beide genossen ihn. Wann hatten sie zuletzt so intensiv miteinander gefickt? Als Herbert schließlich in seine Marlene hineingespritzt hatte, fühlte er sich um Jahre verjüngt. Zudem empfand er ein so zärtliches Gefühl für seine Frau wie schon lange nicht mehr. Er dirigierte sie zurück auf die Bank und ging vor ihr auf die Knie, schob sein Gesicht zwischen ihre Schenkel. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Azad sich mit den Händen ihren Brüsten widmete. Herbert leckte, was seine Zunge hergab. Und so setzten sie auch für seine Frau noch einen lustvollen Schlusspunkt.

Minutenlang verharrten sie bewegungslos. Schließlich erhob sich Marlene.

„Dann gehe ich mich jetzt mal etwas sauber machen", erklärte sie. Mit einem verschmitzten Seitenblick auf Azad fragte sie leise ihren Mann: „Besorgst du morgen Kondome?"

2. Untermieter

Wolfgang stand am Fenster und sah den drei Kids zu, die ausgelassen in seinem Garten spielten. Er lächelte. Kinder leben sich schnell ein, dachte er.

Der Junge und die beiden Mädchen waren die Kinder von Sengar und Djamila. Er hatte die syrische Flüchtlingsfamilie vor einigen Wochen in sein Haus als Untermieter aufgenommen. Untermieter war natürlich nicht ganz richtig, denn er bot ihnen den Wohnraum, ohne etwas dafür zu nehmen. Solange der Asylantrag lief, hatte Sengar keine Arbeitserlaubnis, und von der staatlichen Unterstützung konnten sie gerade das Nötigste bestreiten. Sie erhielten zwar in bescheidenem Umfang Wohnkostenerstattung, aber auch dieses Geld ließ er ihnen. Sie konnten es besser gebrauchen als er.

Wolfgang war seit drei Jahren Witwer. Das Haus war seit dem Tod seiner Frau zu groß für ihn. Die obere Etage ließ sich gut als eigene Wohnungseinheit verwenden. Ihm reichten die Räume im Erdgeschoss allemal. Da hatte es keiner langen Überlegung bedurft, einen Teil des Hauses als Flüchtlingsunterkunft anzubieten. Mit der fünfköpfigen Familie hatte er es gut getroffen. Die Eltern waren ordentliche ruhige Leute, mit den Kindern war endlich wieder Leben im Haus, und er hatte obendrein ein gutes Gefühl dabei. Das Leben des Mittfünfzigers hatte wieder mehr Sinn.

Leichtes Klopfen an der Tür. Auf sein „Herein" betrat Sengar das Zimmer und blieb zurückhaltend an der Tür stehen. Er war ein etwas untersetzter, stets freundlich blickender Mann Mitte dreißig, wirkte jedoch älter, was sowohl auf seine Herkunft als auch auf Entbehrungen und Sorgen im Zusammenhang mit der Flucht zurückzuführen sein mochte.

„Du bitte komm mit. Wollen reden." Sein Deutsch war noch sehr holprig, aber immerhin ausreichend, dass sie sich verständigen konnten.

„Was gibt es denn? Worüber möchtest du reden?", fragte Wolfgang.

„Miete. Geben für Wohnen", erklärte der Syrer.

„Nein Sengar, das haben wir doch schon geklärt", schüttelte Wolfgang den Kopf. „Ihr müsst nichts bezahlen. Ihr könnt hier wohnen, solange es nötig ist, und meinetwegen auch, solange ihr wollt. Ich will kein Geld von euch. Ihr braucht jeden Cent für eure Kinder."

„Nicht Geld, aber anders", beharrte Sengar. „Kein gut Gefühl, wenn alles nur schenken. Bitte komm mit."

Wolfgang glaubte zu verstehen. Sengar sah in Deutschland keineswegs, wie es manche Zeitgenossen gern propagierten, das Schlaraffenland, in dem er Anspruch auf eine komfortable Rundumversorgung hatte, die nichts kostete. Für den muslimischen Familienvater war es auf Dauer demütigend, verletzte seinen Stolz, ausschließlich auf Unterstützung angewiesen zu sein und keine Möglichkeit zu haben, selbst für seine Familie zu sorgen. Aber daran konnte so schnell niemand etwas ändern, Sengar musste Geduld haben. Wolfgang war stets bemüht, nicht den edlen Wohltäter herauszukehren, um Sengar nicht noch mehr zu beschämen.

„Gut, ich komme mit", stimmte er zu. Vielleicht wollte ihn die Familie ja anstelle einer Mietzahlung zu einem besonderen Essen einladen, spekulierte er. Das durfte er natürlich nicht ablehnen.

Er folgte Sengar in die obere Etage. Djamila war nicht zu sehen. Zu seiner Verwunderung steuerte Sengar die Tür an, die zum Schlafzimmer führte. Diesen Raum hatte Wolfgang nicht betreten, seit die Familie hier wohnte. War das nicht so etwas wie der Harem? Seiner Vorstellung nach war man bei Muslimen doch sehr sensibel in solchen Dingen. Er fühlte sich etwas unsicher, als er Sengar in das Zimmer folgte, in dem es intensiv nach Rosennöl duftete.

Wolfgang hatte die syrische Frau bisher nie ohne Kopftuch gesehen. Sie trug zwar keinen Schleier, hatte das Tuch aber stets so straff umgebunden, dass von ihrem Gesicht nicht wirklich viel zu sehen war. Er hatte Sengar einmal darauf angesprochen, ob die Befolgung ihrer religiösen Regeln diese Verhüllung wirklich erfordere. Der hatte ihm zu verstehen gegeben, früher sei Djamila nicht so streng damit umgegangen. Es sei vielmehr noch eine Folge der Bürgerkriegssituation in ihrem Heimatland. Da konnte es gefährlich sein, auf religiöse Fanatiker zu treffen, ohne so züchtig bekleidet zu sein, wie diese das laut ihrer Koranauslegung verlangten. Auf der Flucht sei es dann ebenfalls eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, wegen der vielen alleinstehenden jungen Männer, die oft um sie herum waren. Für die hätte eine weniger stark verhüllte Frau eine Verlockung bedeuten können. Diese Ängste hätte Djamila auch hier in Sicherheit noch nicht abgelegt.

Daher hatte Wolfgang bisher auch nicht richtig einschätzen können, wie bildhübsch Sengars Frau tatsächlich war. Obwohl man bei orientalischen Frauen oft den Eindruck hatte, dass sie früh altern, war Djamila trotz ihrer drei Kinder vom Gesicht her noch eine richtige Schönheit. Vermutlich war sie auch einige Jahre jünger als ihr Mann. Sie stand mitten im Zimmer vor dem Bett, die langen schwarzen Haare offen, und sah ihnen entgegen.

Von Hals bis Fuß war ihr Körper unter einem langen Umhang verborgen. Dennoch hatte Wolfgang unvermittelt den Eindruck, in eine seltsam erotische Atmosphäre eingetaucht zu sein, nicht nur des in seinen Augen zur Tabuzone zählenden Raums und des fehlenden Kopftuchs wegen. Dadurch, dass dieser lange Umhang offensichtlich nur am Hals mit einem Band zusammengehalten wurde, hatte er als Bekleidung etwas geradezu Frivoles. Man überlegte unwillkürlich, ob die Frau noch etwas darunter trug.

Er sollte nicht lange rätseln müssen. Auf einen Wink ihres Mannes hin löste sie ohne Zögern das Band. Der Umhang glitt zu Boden, und Wolfgang starrte entgeistert auf eine völlig nackte Djamila.

Nicht nur ihr Gesicht konnte sich sehen lassen, sondern auch ihr wohlgeformter schlanker Körper. Ihre Haut war glatt und makellos. Glatt und haarlos war auch der Venusberg, die weibliche Spalte offen zur Schau gestellt. Wolfgang glaubte sich zu erinnern, dass es bei Muslimen wohl religiöser Brauch war, die Schamhaare zu entfernen. Einziger Hinweis auf die Geburt der drei Kinder waren die ziemlich hängenden dicken Brüste mit ihren auffällig langen Nippeln und ein paar vereinzelte, erst bei näherem Hinsehen erkennbare Schwangerschaftsstreifen am Bauch.

„Wir überlegt. Du keine Frau, darum das Miete für dich", erläuterte Sengar und zeigte auf seine Frau. „Jetzt ist gute Gelegenheit, Kinder nicht in Haus."

Wolfgang wurde fast schwindelig. Das konnte nicht der Ernst der beiden sein. Einem anderen Mann seine Ehefrau anzubieten war gewiss nicht mit Sengars Religion in Einklang zu bringen. Heutzutage mochte eine solche Freizügigkeit zwar im christlichen Abendland gar nicht mal so ungewöhnlich sein, aber doch keinesfalls im Islam, dessen Angehörige nach seinem Wissensstand äußerst strengen Moralvorstellungen anhingen. Schon allein, dass die Frau sich ihm hier so zeigte, musste ein ungeheures Sakrileg sein. Wie hatten sich die beiden zu solch einem Schritt überwinden können?

„Ich ... aber ...", stammelte er. „Sengar, das geht nicht!"

„Djamila nicht gut?", fragte der Syrer.

„Doch, natürlich, sie ist sehr schön. Aber ... sie ... ihr ..."

Auf einen weiteren Wink ihres Mannes hin legte sich Djamila auf das Bett, zog die Beine an und spreizte sie. Ihre Vulva öffnete sich leicht. Eine geradezu obszöne Einladung. Aber Wolfgang blieb wie angewurzelt stehen. Sengar überlegte. Dann schien ihm ein Gedanke zu kommen. Er lächelte verdutzt, schob dann mit einem Ruck seine Jogginghose nach unten und präsentierte einen kräftigen, halbsteifen Penis. Auch hier war jegliche Schambehaarung entfernt.

„Du lieber mit Mann?", bot er an.

„Nein, um Himmels willen", protestierte Wolfgang. „Das ist es nicht."

Der andere überlegte wieder. Er sprach ein paar Worte zu seiner Frau, die sich daraufhin umdrehte und, auf Knie und Hände gestützt, den Männern ihr ansehnliches Hinterteil hinhielt. Bis in die Pospalte schien die Entfernung der Schamhaare nicht konsequent fortgesetzt worden zu sein, denn dort lugten ein paar kecke dunkle Härchen heraus. Sengar trat hinzu und spreizte mit Daumen und Zeigefinger einer Hand die Backen, sodass der runzlige Hintergang sichtbar wurde, mit der anderen öffnete er ihre Schamlippen, durchpflügte sie ein wenig mit den Fingern, zeigte Wolfgang die Nässe, die daran haften blieb, und strich damit über ihr Poloch.

„Oder hier?", fragte er erwartungsvoll.

Wolfgang wusste nicht, was er noch erwidern sollte. Allmählich setzte sich bei ihm die Erkenntnis durch, dass die beiden sogar gekränkt wären, wenn er ihr absurdes Angebot nicht annahm. Auch Djamila machte nicht den Eindruck, als füge sie sich nur gehorsam dem Befehl ihres Mannes, sondern biete sich dem Hausbesitzer aus voller Überzeugung an.

Sengars Blick richtete sich auf Wolfgangs Körpermitte und er lächelte zufrieden. Wolfgang konnte sich denken, was da zu sehen war. Denn seine innere Blockade gab nach. Die massive Verlockung hatte über seine Hemmungen triumphiert. Er hatte eine Erektion, die sich in seiner Hose unübersehbar abzeichnete. Sein Körper hatte das Kommando übernommen. Wie viele Jahre war es her, dass er zuletzt eine nackte Frau vor Augen gehabt hatte? Erst recht, dass er mit einer Frau Verkehr gehabt hatte?

„Ich weiß nicht", versuchte er Zeit zu gewinnen. „Wollt ihr das denn wirklich?" Nach einigen Sekunden der Unentschiedenheit hörte er sich zu seiner eigenen Verwunderung hinzufügen: „Aber lieber auf normale Art". Und er begann sich wie im Trance auszuziehen.

Er wusste nicht, wann zuletzt sein Schwanz sich so hart angefühlt hatte. Sengar heftete seinen Blick darauf und nickte anerkennend. Dann holte er etwas aus seiner Hosentasche und drückte es Wolfgang in die Hand. Der staunte. Es war ein Kondom. Sengar hatte die ganze Sache anscheinend sorgfältig geplant. Denn in seinem kulturellen Umfeld gehörte Safer Sex doch wohl kaum zu den Gepflogenheiten eines Ehemannes.

„Damit kein Kind", grinste er.

Als Wolfgang die Schutzvorrichtung mehr oder weniger ungeschickt übergestreift hatte und sich mit wippendem Schwanz Djamilas herausgestrecktem Hinterteil näherte, wurde ihm doch wieder etwas mulmig. Seine Bedenken, die Liebesdienste der schönen Syrerin anzunehmen, waren zwar dahingeschmolzen, aber er hatte so etwas noch nie in Gegenwart eines anderen Mannes gemacht, hier sogar ihres Ehemannes. Das war denn schon eine sehr spezielle Situation.

Doch er war schon über den Punkt hinaus, an dem er noch zurückwollte. Außerdem festigte sich in ihm der Verdacht, dass allein das mietfreie Wohnangebot diese ungewöhnliche „Gegenleistung" des Ehepaars nicht erklären konnte. Selbst als Ausdruck der Dankbarkeit, und sei sie noch so tief empfunden, konnte es doch kaum mit dem Ehrgefühl eines Muslims vereinbar sein, einem Wohltäter seine Frau zur Verfügung zu stellen. War es vielleicht so, dass der Gedanke, seine Frau von Wolfgang besteigen zu lassen, Sengar erregte? Nutzte er hier die Gelegenheit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, nämlich sexuelle Gelüste mit der fraglos ehrlich gemeinten Dankbarkeitsbezeugung? Die inzwischen mächtige Ausbeulung in der Jogginghose des Mannes ließ jedenfalls wenig Zweifel an dessen Erregung aufkommen. Welchen Grund sollte es also für Wolfgang geben, sich in dessen Gegenwart zu genieren?

Er kniete sich hinter Djamila aufs Bett, holte tief Luft und setzte seinen Ständer an der haarlosen Pflaume an. Ein wenig nervös war er immer noch, schließlich war er seit Jahren aus der Übung. Aber mühelos glitt er in die Frau hinein. In Erwartung des Kommenden mussten ihre Säfte bereits reichlich geflossen sein, was er mit Erleichterung zur Kenntnis nahm und als Beweis dafür interpretierte, dass sie nicht nur aus Pflichtgefühl oder Gehorsam handelte. Gleichzeitig steigerte es seine Erregung noch einmal.

Fast andächtig verharrte er zunächst regungslos, kostete das fast schon vergessene Gefühl der Penetration aus. Vorsichtig ging er zu den ersten Bewegungen über, konnte sich dann aber kaum noch beherrschen und nahm immer mehr Tempo auf. Sein Unterleib klatschte in schnellem Rhythmus gegen Djamilas weiche Arschbacken. Plötzlich stieß die Frau wimmernde Laute aus, die jedoch keineswegs Ausdruck von Schmerz oder Unbehagen zu sein schienen. Das spornte Wolfgang noch mehr an. Er gab kein Halten mehr. Jetzt wollte er es haben, endlich wieder haben -- das Gefühl, in einer willig dargebotenen Fotze zum Schuss zu kommen. Ein letzter Stoß, ein Stöhnen, das schon eher einem Urschrei glich, und er entlud sich zuckend.

Anschließend war er fast geneigt, sich auf die nackte Frau fallen zu lassen und eine Weile in enger Umarmung mit ihr zu verbringen. Aber er wusste nicht, wie Sengar darauf reagieren würde. So zog er schließlich seinen erschlafften Schwanz heraus. Das Kondom war so mit Sperma gefüllt, dass es vom Gewicht des weißlichen Inhalts nach unten gezogen wurde und wie ein Pendel hin und her baumelte. Ein wenig verlegen entledigte er sich des Anhängsels. Sengar streckt bereits die Hand danach aus, um es zu entsorgen. Er schien nach wie vor bester Stimmung.

Niemand sprach ein Wort, als Wolfgang seine Kleidung aufsammelte. Nass geschwitzt, wie er war, verzichtete er jedoch darauf, sich anzuziehen. Erst einmal brauchte er jetzt eine Dusche, und dazu konnte er auch gleich nackt nach unten gehen, um sein eigenes Bad aufzusuchen. Als er sich zum Gehen wandte, brach Sengar das Schweigen.

„Jetzt einmal in Woche Miete", klang es halb wie eine Frage, halb wie eine Feststellung aus seinem Mund. Seine Augen blitzten geradezu schalkhaft, als er hinzufügte: „Wenn mal kein Lust auf Frau, geht auch mit Mann." Wieder zog er seine Hose herunter und zeigte sein jetzt voll erigiertes Glied.

Na, das wäre für ihn doch mehr als gewöhnungsbedürftig, dachte Wolfgang. Obwohl er sich eingestand, dass der Anblick des männlichen Geschlechtsteils seine Neugier geweckt hatte. Vielleicht ergab es sich ja mal, dass sie beide zugleich mit Djamila ... War der Syrer möglicherweise ein wenig bi? Fiel es ihm deshalb nicht so schwer, die eigene Ehefrau auszuleihen?

Wie dem auch sei, jedenfalls freute Wolfgang sich jetzt schon auf die nächste Mietrate.

3. Gesundheitsaspekte

Ich stehe da, vielleicht 5-6 Meter entfernt, schaue fassungslos zu. Ist fassungslos das richtige Wort? Eher nicht. Überrascht? Verwirrt? Verständnislos? Ungläubig?

Was mich derart durcheinander bringt, ist zum einen ganz allgemein das Geschehen, zum anderen ihr Verhalten. Damit habe ich einfach nicht gerechnet. Obwohl ich es doch nicht völlig hätte ausschließen dürfen -- so unwahrscheinlich es auch sein mag. Hatte ich nicht insgeheim gewusst, dass es ein Spiel mit dem Feuer sein konnte, und hatte mich nicht genau das gereizt? Hatte ich nicht auch schon einige Male Fantasien gehabt, in denen ich sie mir in genau solch einer Rolle vorstellte? Ja, hatte ich. Aber doch in dem -- nun als trügerisch entlarvten -- sicheren Gefühl, dass sie sich nie darauf einlassen würde.

Spreche ich in Rätseln? Dann hier die Auflösung: Die Rede ist von meiner Frau. Von ihr und einem anderen Mann.

Aber der Reihe nach.

Rückblende -- eine Woche zuvor:

Kati legte die Frauenzeitschrift beiseite, in der sie gerade geblättert hatte.

„Wir müssen etwas für unsere Gesundheit tun. Uns bewegen, abnehmen."

Derlei Mahnungen waren nicht neu. Meine Frau äußerte sie in regelmäßigen Abständen. Ich hatte diese Appelle bisher erfolgreich ausgesessen. Dabei hatte sie ja recht. Aber ich tat mich schwer, mir den berühmten Ruck zu geben.

Diesmal war es anders. Zweifellos war es nur Zufall, dass ich mich an diesem Tag nach dem Duschen kritischer als sonst im Spiegel betrachtet hatte. Ich wirke nach außen hin vielleicht nicht wirklich dick, mir in unbekleidetem Zustand eine gute Körperform zu bescheinigen, erfordert jedoch viel Nachsicht. Der Spiegel warf ein alles andere als eindrucksvoll männliches Bild zurück.

„Ich weiß", seufzte ich einmal mehr. Angesichts der deprimierenden Erinnerung an meine morgendliche Körperbetrachtung setzte ich diesmal allerdings hinzu: „Wenn du eine vernünftige Idee hast, was wir machen können, soll es mir recht sein."

„Wir können uns doch mal informieren", war ihr Vorschlag. „Es muss ja nicht gleich ausarten. Bestimmt gibt es irgendwelche Gruppen, denen man sich auch als Ungeübte anschließen kann. Und wenn es für den Anfang nur etwas mit Gymnastik oder Wandern ist. Oder Yoga, das soll ja gleichzeitig für körperliche und geistige Fitness gut sein. Wir kommen allmählich in ein Alter, in dem beides wichtig ist. Ich weiß zwar nicht, ob man dabei auch Gewicht verliert, aber Hauptsache, wir unternehmen erst einmal etwas."

„Außerdem", setzte sie noch hinzu, „lernt man vielleicht auch wieder mal ein paar Leute kennen. Das kann auch nicht schaden."

Auch da konnte ich ihr nicht widersprechen. Vielleicht war dieser Wunsch für sie sogar noch ausschlaggebender als das Gesundheitsargument. Seit wir vor zwei Jahren dieses Haus gekauft hatten und 40 Kilometer von unserem früheren Wohnort entfernt lebten, waren auch unsere alten Kontakte weitgehend eingeschlafen, beschränkten sich auf gelegentliche Besuche. Die gesellschaftliche Einbindung war aufgrund der Distanz nicht mehr gegeben. Und hier hatten wir noch nichts Vergleichbares aufgebaut. Unser Sohn und unsere Tochter waren aus dem Haus und lebten weit entfernt. Mit den Nachbarn tauschten wir Grüße aus, mehr nicht.

Nicht dass Kati an sehr engen Beziehungen gelegen war. Wenn es wirklich intim wurde oder andere ihr körperlich zu nah kamen, entzog sie sich gern. Es musste schon eher locker und unverbindlich bleiben. Aber zu einem ausgefüllten Privatleben gehörte für sie eben auch ein Bekanntenkreis, in dem man sich aufgehoben fühlte, sich austauschte, Gespräche führte.

Was ihr Gewicht betraf, musste sie sich nämlich im Gegensatz zu mir keine so großen Gedanken machen. Fand ich jedenfalls, auch wenn sie selbst das nicht so sehen wollte. Wie so viele ihrer Geschlechtsgenossinnen griff sie sich häufig an Hüften und Po mit den Worten: „Das ist zu viel hier, da muss was weg."

Ich versuchte immer, ihr das auszureden. Gewiss, für ein Model ist sie, wie ich es gern formuliere, nicht dürr genug, sondern zu weiblich geformt. Um es mit deutlichen Worten zu sagen: Ihre beachtlichen Titten kann man mit „ganz schön Holz vor der Hütte" umschreiben, wenn sie auch nicht so übertrieben ausladend sind, dass sie unproportioniert wirken. Katis Hüften haben fraulichen Umfang, und wenn sie vor einem hergeht, sieht man Pobacken tanzen, die diese Bezeichnung auch verdienen. Dazwischen aber verjüngt sich das alles zu einer deutlichen Taille, sodass kein vernünftiger Mann auf den Gedanken käme, meine Frau als übergewichtig zu bezeichnen. Sie hat Kurven, aber sie ist nicht dick.

Sie merken es schon: Ich bin von ihrem Körper trotz vieler Ehejahre nach wie vor angetan. Das hat immerhin zur Folge, dass wir in unserem Alter -- gerade fünfzig und mehr als 25 Jahre verheiratet -- noch einigermaßen regelmäßig miteinander bumsen. In altersgemäßen Abständen und nicht mehr so unermüdlich wie früher, aber immerhin. Fremdzugehen war nie eine Option. Für mich nicht und für Kati schon gar nicht. Also eine ganz brave, hinreichend funktionierende Ehe. Wie langweilig, werden Sie jetzt vielleicht sagen. Oder gar: wie spießig. Aber uns war es recht so.