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Nachgeholte Schülerliebe

Geschichte Info
Ehevermittlung die zweite.
9.9k Wörter
3.9
38k
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Nachgeholte Schülerliebe -- oder Ehevermittlung die zweite

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Zur Übersicht für die geneigte Leserin und den geneigten Leser -- es gibt ja deren einige, denen meine Geschichten gefallen -- hier eine chronologische Übersicht meiner bisherigen Geschichten:

[Der Unterschied]

[Die Grundbegriffe]

Das Obligatorische

[Über einen starken Typ]

[Ferienspaß I]

PennälerInnenfeten

Lernen fürs Abitur

[Ferienspaß II]

Erstes Eheleben

Auf Schlingerkurs in den Hafen (mit Ferienspaß III)

Der weltberühmte Pianist hat heute nicht seinen besten Tag

Auf der Durchreise

Der Wanderclub

Die Ernennung

[Hinter unverschlossenen Türen]

Vetternwirtschaft

Vom anderen Ufer

An der Ostsee hellem Strande ...

Wenn der Herr außer Haus ist, tanzt das Mäuslein im Bette

Die Rettung aus der Gosse

Die Tröstung

Gartenarbeit

Das Cembalo

Urlaub mit Mama

Als Scheidungswitwe -- Ehevermittlung die erste

Nachgeholte Schülerliebe -- oder Ehevermittlung die zweite

Die mit [] markierten Texte sind nicht in Literotica zu finden, denn sie handeln von Jugenderlebnissen, bei denen einige der handelnden Personen noch keine achtzehn Jahre alt sind, oder sie sind kürzer als 750 Wörter. Wer auch diese Texte lesen möchte, melde ich bei mir, möglichst per E-Mail.

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Ich freute mich ja für Karin und Herbert, daß sie sich nun endlich gefunden hatten. Allerdings war ich nun wieder solo, und das in den schulfreien Pfingstferien. Ich benutzte die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Besuch bei meiner Mutter, und ich schlief auch in ihrem Haus in meinem alten Zimmer. Im Haus war einiges zu richten, und am Dienstag kaufte ich groß ein, um Kühltruhe und Kühlschrank wieder aufzufüllen. Meine Mutter machte nicht die erwarteten Bemerkungen, daß es mit Herbert ja sowieso nichts hätte werden können, das heißt, keine Ehe; was anderes zählte für sie nicht. Und so wurden es einige ruhige harmonische Tage, die mir halfen, über den mir selbst gegenüber nicht eingestandenen Schmerz wegen der Trennung von Herbert hinwegzukommen.

Am Mittwoch war schönes Wetter, und ich wollte etwas raus. Allein auf der Waldwiese -- nein, das wollte ich nicht, aber mich am Bredenbeker Teich sonnen: Das war das richtige. Es würde unter der Woche nicht so voll sein, und ich konnte in der Sonne liegen und über mich und mein Leben nachdenken. Ich gedachte, mich ohne den in dieser Beziehung nach meiner Meinung allzu vorsichtigen Herbert hüllenlos zu sonnen und, wenn wirklich niemand mich sähe, auch zu baden. Für den Weg wollte ich eigentlich schon mein Bikinihöschen anziehen -- aber es war vom Waschen noch zu feucht. Und weil ich im Haus meiner Mutter keinen anderen Bikini hatte und auch zu faul war, einen Slip anzuziehen, zog ich unten gar kein Wäschestück an und nahm den Bikini mit, um ihn an der Sonne zu trocknen. Ich hatte dann nur einen weiten, luftigen Minirock an und oben einen knappen Top.

Meine Mutter kommentierte meinen Aufzug mit den Worten:

"So kannst du doch nicht auf die Straße gehen!",

und ich antwortete:

"Mama, ich geh doch nicht auf die Straße, sondern ins Freibad!"

"Du hast sicher wieder keinen BH mit, wie ich dich kenne! Soviel Sonne ist auch gar nicht gesund!"

Ich sagte meiner Mutter nicht, daß ich nicht einmal ein Bikinihöschen anhatte, sondern antwortete:

"Alle Frauen sonnen sich da oben ohne, und ich will ja auch nicht den ganzen Tag dableiben."

Ich fuhr also zum Bredenbeker Teich und ging zu der Badebucht, die ich durch Herbert kennengelernt hatte. Es war wirklich sehr leer heute, aber -- ich sah schon von weitem, daß Volker auf seinem Platz lag und sich sonnte.

Er sah mich auch schon von weitem und rief mir zu:

"Na, Melanie, heute ohne Herbert?"

Ich nahm eine neckisch wippende Gangart an und antwortete:

"Das sieht du ja. Und was machst du als erfolgreicher Geschäftsmann hier mitten am Tag?"

"Was macht denn nun Herbert heute? -- Gestern am Dienstag hatte sich meine Stellvertreterin für ein verlängertes Pfingstwochenende freigenommen, und heute schmeißt sie dafür den Laden allein, und ich kann hier das schöne Wetter ausnutzen. -- Kann ich auch heute zu dir rüberkommen, oder geht das nicht, wenn Herbert nicht dabei ist?"

"Doch, komm, nimm deine Sachen und komm hinter unsere Büsche."

"Und was ist nun mit Herbert, oder willst du mir das nicht sagen?"

"Herbert verlobt sich gerade mit seiner Jugendliebe."

"Dann bist du jetzt frei?"

"Frei war ich auch vorher. Wir haben dir ja gesagt, wir waren noch in der Kennenlernphase."

"Ich will ja gar nicht alle deine Geheimnisse ausforschen -- oder eigentlich doch -- aber natürlich nur, wenn du willst. Aber wir können ja überhaupt über unsere Schulerinnerungen schnacken. Weißt du noch --"

"Entschuldige, Volker, aber ich muß dich unterbrechen!"

Wir waren nämlich an unserer geschützten Stelle hinter den Büschen angekommen. Ich kramte das nasse Bikinihöschen aus meinem Badekorb heraus, hielt es Volker unter die Nase und fuhr fort:

"Dieses Höschen ist leider noch naß, und ich dachte sowieso, heute könnte ich mich ungestört ganz ohne sonnen. Ich frage dich: Kannst du den Anblick einer ehemaligen Schulkameradin im Evakostüm ertragen, ohne ausfällig zu werden?"

"Natürlich, Melanie, ich bin ja schon quasi gebunden. Die Gesine in Emden, ich hatte euch ja von ihr erzählt."

"Das hat ja kaum je einen Mann vor irgendetwas zurückgehalten!"

"Na ja -- kann ich dann auch -- ich meine -- darf ich auch meine Badehose ausziehen?"

"Wenn es unbedingt sein muß! Wie kommst du überhaupt zu dieser lächerlich kleinen Badehose? Meinst du, daß du damit die Frauen anmachst?"

"Ich weiß, daß dieses Stück lächerlich ist, aber ich will ja auch niemanden anmachen. Bei meiner richtigen Badehose ist das Gummiband ausgeleiert, und ich bin noch nicht dazu gekommen, mir eine neue vernünftige zu kaufen. Diese hatte ich in meiner Papagalli-Phase, aber es hat nichts gebracht."

"Siehst du -- hab ich ja gesagt! Wenn du deine richtige Badehose zufällig hier hast, kann ich dir ein neues Gummiband einziehen, ich hab Nähzeug und, glaub ich, auch Gummiband in meinen Sachen."

"Nein, ich hab die Badehose leider nicht hier. Aber vielleicht kommst du nachher kurz zu mir nach Hause!?"

"Der eine die Briefmarkensammlung, der andere die kaputte Badehose -- na, du bist mir einer!"

"So meinte ich das doch nicht, Melanie! Wenn du die nächsten Tage wieder herkommst, kann ich sie ja dann mitbringen."

Jetzt ging es ans Ausziehen. Ich beschloß, doch erst einmal das nasse Höschen unter dem Rock anzuziehen.

"Oooooch!", machte Volker enttäuscht, und ich antwortete in schelmischem Ton:

"Es ist so doch schicklicher!" und zog meinen Top und dann meinen Minirock aus.

"Und du hattest unter dem Rock vorher nichts an? Und davon hast du nichts gesagt?"

"Aber Volker, sowas sagt man doch nicht so direkt: ,Volker, kuck mal', unter dem Rock bin ich nackt`!"

"Das hätt ich gern gesehen!"

"Das kann ich mir denken. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend."

"Dann behalt ich auch meine Badehose an."

"Wie du willst!"

Damit legten wir uns erst einmal lang und ließen uns die Vorderfront bescheinen.

Lange konnte Volker seine Neugier nicht zurückhalten.

"Melanie", fragte er, "es klang letztes Mal so raus, daß du ein recht bewegtes Leben gehabt hast."

"Wie man's nimmt."

"Willst du mir was davon erzählen?"

"Ich weiß nicht, wieso ihr Männer immer mein Vorleben wissen wollt. Freu dich doch, daß du neben einer jungen Frau liegst und dich sonnst!"

"Ist es denn etwas Schlimmes, hast du ein Geheimnis?"

"Ich hab viele Geheimnisse, aber eigentlich nichts Schlimmes."

"Erzähl doch mal ein bißchen! Wie war das nach Rolf?"

"Zweimal je einmal ein Partylöwe und dann Uli. Das hast du doch noch mitgekriegt."

"Und dann nach dem Abitur?"

"Nach dem Abitur -- da hab ich -- da hab ich geheiratet, und dann hab ich mich scheiden lassen -- und jetzt bin ich hier!"

"Hast du gleich nach dem Abitur geheiratet?"

"Du willst auch alles wissen! Aber jetzt erzähl erstmal du!"

"Da ist nicht viel. Ich hab dir ja gesagt: Ich war in dich verknallt, aber ich habe mich nicht getraut, dir das zu sagen, weil du ja mit Uli verbandelt warst."

"Blöd!"

"Wirklich!

"Und wie ging es dann weiter?"

"Nach dem Abitur hab ich mich mit Trudi angefreundet, und sie hat mich auch zum Mann gemacht --"

"Trudi Kramer?"

"Genau, die!"

"Das kann doch nicht wahr sein, die Trudi Kramer ist immer noch meine beste Freundin. Die hat mir doch sonst immer alles gesagt!? -- Ja, jetzt fällt mir was ein: Das war ganz kurz, denn Trudi hat dann ja in München studiert und ist erst danach wieder nach Hamburg zurückgekommen. Ja, zwischen Abitur und Abreise nach München sagte sie etwas von einem Freund -- Fritz -- oder Frieder --"

"Fiete! Du weißt ja, wie Trudi ist: Sie nannte mich einfach Fiete. Das hat sie so erfunden, wohl auch um unsere Freundschaft geheimzuhalten -- die war ziemlich heftig! ,Volker` war ihr zu offiziell, und ,Fokker` fand sie so was von out."

"Und dann ging Trudi nach München --"

"Und ich hatte andere Freundinnen und hab gar nicht mitgekriegt, daß Trudi wieder zurückgekommen ist. Ich war dann ja auch beim Bund."

"Willst du Trudi nicht mal wiedertreffen? Ich kann dir ihre Nummer geben, sie freut sich sicher! Sie hat allerdings einen Freund, schon seit mehreren Jahren. Ich glaub, das wird was Ernstes."

"Kann ich mir bei Trudi gar nicht vorstellen! Aber na ja, ich schreib mal ihre Nummer auf."

Bei diesem Gespräch hatten wir uns aufgerichtet, saßen uns mit angewinkelten Beinen gegenüber und stützten uns mit einer Hand ab. Volker sah mich hingebungsvoll von unten nach oben und von links nach rechts an und begann schließlich:

"Weißt du, Melanie, was ich an dir besonders schön finde?"

"Meine schwarzen Haare?"

"Die sind auch schön! -- Nein!"

"Meinen Busen?"

"Wunderbar! Aber auch nein!"

"Meine Wanderbeine?"

"Wie bitte?"

"Meine Wanderbeine! -- Das erklär ich dir vielleicht ein andermal."

"Halb richtig!"

"Wieso halb?"

"Ich meine diese kleinen Wülste innen am Schenkel oberhalb vom Knie."

",des Knies`", konnte ich nur noch sagen. Dieses Detail des menschlichen Körpers hatte ich wohl schon hundertemal gesehen, bei Weiblein und bei Männlein, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, daß diese kleinen Wülste -- war es eigentlich Fett oder waren es Muskeln? -- irgendjemand besonders anmachen könnten.

Aber vielleicht war es auch nur ein Trick von Volker -- ehrlich gesagt: gut ausgedacht! --, den er tippte mit Zeige- und Mittelfinger auf diesen Teil von mir und machte dann mit den beiden Fingern Gehbewegungen -- natürlich nach oben. Als er fast im Schritt angekommen war, ließ er sich durch "Frechdachs!" doch stoppen, fragte dann aber:

"Darf ich dich fragen, ob du rasiert bist?"

Ich faßte mich ans Kinn und antwortete: "Ich bin doch eine Frau!"

"Ich meine doch: hier!", und tippte andeutungsweise auf mein Bikinihöschen.

"Du Schlingel! Hast du es schon vergessen, daß du mich das letzte Mal wenigstens einige Sekunden ganz ohne gesehen hast? Du hattest doch solche Stielaugen! Nein, ich bin nicht rasiert, ich trage Natur. -- Und jetzt Schluß für heute. Ich will jetzt noch etwas baden, dann muß ich zu meiner Mutter, wir kriegen Besuch von meiner Tante Klara. -- Siehst du jemand? Ich würde nicht gern meinen Bikini wieder naß machen."

"Nein, ich sehe absolut niemanden. Darf ich dann auch ohne Badehose -- aus dem gleichen Grund?"

"Natürlich! Ich hab schon mal nackte Adonisse gesehen!"

Und so zogen wir beide unsere Höschen aus. Volker fragte mich nicht wie die meisten Männer bei solcher Gelegenheit, wie ich seinen Pimmel finde. Das nahm mich sehr für ihn ein. Sein Pimmel hatte übrigens eine sehr lange rüsselartige Vorhaut, aber das wußte er sicher selbst, das brauchte ich ihm nicht zu sagen.

Wir hopsten ins trübe, moorige, aber ansonsten saubere Wasser des Teiches, und diese Wasserbeschaffenheit war ideal fürs Nacktbaden. Als dann doch Spaziergänger vorbeikamen, sahen sie nichts als unsere Köpfe. Da die Spaziergängergruppe aber sehr langsam schlenderte, mußten wir recht lange baden, und als wir endlich aus dem Wasser steigen konnten, drängte mir ein wenig die Zeit.

"Volker", sagte ich, "ich muß mich jetzt beeilen. Trocknest du mir den Rücken ab?"

Das ließ sich Volker nicht zweimal sagen, und natürlich versuchte er auch, mich weiter vorn am Busen zu trocknen.

"Finger weg!", kommandierte ich mit freundlichem Ton, "Gib mir lieber das Handtuch!"

Ich trocknete mich in Windeseile fertig ab, zog schnell Bikinihöschen, Röckchen und Top an und brach auf.

"Kommst du morgen wieder?", fragte Volker.

"Ich weiß noch nicht. Soll ich?"

"Bitte, Melanie! Es soll morgen ja noch schöner und wärmer werden. Und wir haben uns ja noch so viel zu erzählen."

" ,Erzählen` meinst du?"

"Na ja, und vielleicht --"

"Wieder baden?"

"Ja -- und --"

"Lustmolch! -- Bring morgen deine richtige Badehose mit! Wenn ich's nicht vergesse, bring ich Gummiband mit!"

Damit brach ich auf, ging wippenden Schrittes von dannen und schwenkte meine Badetasche durch die Luft. Mir war ziemlich klar, was morgen oder übermorgen werden würde, und ich gönnte Volker seine nachgeholte Schülerliebe.

Auf dem Weg zu meiner Mutter holte ich Tante Klara ab, die in Ahrensburg wohnte. Da ich fand, ich sehe so luftig angezogen super aus, zog ich mich auch für den Kaffeetisch nicht um, was meine Mutter wieder einmal unmöglich fand.

"Laß doch die Melanie", sagte Tante Klara, "ich wünschte, ich könnte auch noch so was tragen!"

"Und sicher warst du wieder mit einem Mann am Bredenbeker Teich!", ärgerte sich meine Mutter.

"Ja, Mama, und weißt du, mit wem?"

"Nicht mehr mit Herbert? Wieder mit einem anderen?"

"Ja, Mama, mit Herbert ist es aus, der heiratet seine Jugendliebe, das hab ich dir doch erzählt. Nein, am Teich hab ich Volker Mertens getroffen, der war in meiner Parallelklasse und ist jetzt Chef von Edeka in Ahrensburg."

"Du mit deinen Männern."

"Das waren doch alles sympathische Burschen!", warf Tante Klara ein. Ihr hatte ich manche meiner Freunde vorgestellt -- eigentlich alle außer dem verheirateten Otto --, von denen meine Mutter nichts wissen wollte. "Was soll ich sagen, ich mit meinem Wolfram!"

Wolfram war Tante Klaras jüngerer Sohn, lange Jahre ein ziemlicher Hallodri, jetzt glücklich verheiratet.

"Ja, Tante Klara, ich weiß es noch wie heute, da wart ihr und Wolfram und seine damalige Freundin hier bei uns, und aus Wolframs Mund fiel in diesem Haus das erste Mal das Wort ,bumsen`. Du, Mama, wurdest rot und gingst ärgerlich in die Küche, aber Papa lachte nur und sagte zu Wolfram: ,Treib's nicht zu doll, min Jung!`"

"Und", fuhr ich fort, "als Onkel Fritz noch lebte, da redete er gern und immer wieder von seinem Dackel, ,der seine Pistole unter dem Bauch trägt`."

Nun mußte auch meine Mutter lachen, und wir ergingen uns an weitere Erinnerungen an Onkel Fritz und meinen Vater.

"Und", fuhr Tante Klara fort, "Herr Mertens ist wirklich sehr nett. Wegen ihm --"

"Seinetwegen!"

"Melanie, korrigier doch nicht ewig deine alte Tante! Wegen Herrn Mertens gehe ich jetzt immer zu Edeka einkaufen. Leider geht er ja jetzt weg, nach Osnabrück oder so -- das hat er dir doch sicher gesagt!?"

"Nach Emden."

"Noch schlimmer. Dann ist es ja auch gleich wieder aus mit ihm."

"Ich fürchte auch, Tante Klara!"

Als ich nach Kaffe und Abendbrot Tante Klara wieder nach Hause fuhr, fing sie an:

"Ich kann meine Schwester ja etwas verstehen! Ich muß mich auch erst an das heutige Leben gewöhnen! Du letzte Woche noch mit Herbert -- der war ja ganz besonders sympathisch -- jetzt mit Herrn Mertens im Bett --"

"Am Bredenbeker Strand, und wir waren auch noch nicht --"

"Das kommt ja aber sicher noch bald -- und Herr Mertens mit einer Verlobten --"

"Die sind noch nicht verlobt!"

"Ist doch egal! Sie sind so gut wie! Zu unserer Zeit -- wir waren ja auch keine Klosterschüler -- aber so -- ich glaub, ich bin zu alt für so was."

"Du bist doch nicht zu alt! Was du und wir alle mit Wolframs verschiedenen Schwärmen erlebt haben -- und jetzt hat er einen süßen kleinen Steppke, und du bist Oma."

"Ich beklag mich ja gar nicht! -- Und, Melanie, kannst du ein Geheimnis für dich behalten?"

"Natürlich, ich bin schweigsam wie das Grab!"

"Na, na, wenn ich dich so mit deiner Freundin Trudi tuscheln sehe -- also: Ich hab einen Freund!"

"Du -- hast -- einen --"

"Ja, Melanie, klapp deinen Mund wieder zu! Ich geh doch zu dem Seniorentanz in Ahrensburg, und da hab ich den Peter -- Herrn Abromeit kennengelernt."

"Und?"

"Nichts ,und`! Wir gehen zusammen spazieren, gehen ins Café, und manchmal sehen wir abends zusammen fern. Er ist Leiter des Amtsgerichts, und nächstes Jahr wird er pensioniert."

"Und habt ihr schon weitere Pläne?"

"Erstmal abwarten! Und sag um Himmels willen meiner Schwester erstmal nichts davon! -- Komm doch am Sonntag zu mir, dann stell ich ihn dir vor!"

"Mensch, Tante Klara, das finde ich ja toll!", konnte ich nur noch zum Abschied sagen, als wir vor Tante Klaras Haus angelangt waren.

Jetzt mußte ich mir aber doch Trudi zur Brust nehmen. Wieso hatte die mir nie was von Volker gesagt?

Es war noch nicht zu spät zum Telephonieren, als ich zu Hause war, und bei Trudi konnte ich auch um vier Uhr nachts anrufen.

"Wie geht es dir -- was hast du denn heute so gemacht bei dem schönen Wetter?", flötete ich in den Apparat.

"Ich war mit meinem Freund auf der Ostsee segeln und bin ganz kaputt."

",Am Sonntag will mein Liebster mit mit mir Pünktchen Pünktchen geh'n`", trällerte ich ins Telephon.

"Ich kenn die vulgäre Variante dieses Schlagers, du braucht gar nicht solche Witze zu machen, damit war nichts, und ich hab ja nicht gewußt, wie anstrengend das Segeln ist bei dem Wind, den wir heute hatten."

"Du Ärmste, ja, das glaub ich. -- Rat mal, wen ich letztens getroffen hab -- das rätst du nie!"

"Rolf?"

"Nein -- leider nein."

"Peter -- ach nee, der hätte sich bestimmt angemeldet. Karl -- Theo -- was weiß ich, welcher von deinen Verflossenen das ist."

"Es war einer deiner Verflossenen."

"Helge?"

"Nein."

"Alois?"

"Nein."

"Nun sag doch schon endlich!"

"Ein Verflossener, von dem du mir nie was erzählt hast."

"Günter in München, wegen dem seinem Drängen ich so schnell wieder nach Hamburg zurückgekommen bin -- das war ganz kurz."

"Das andere war auch ganz kurz und davor."

"Volker!?"

"Genau!"

"Ja, der liebe Volker. Entschuldige, ja, damals, als ich ja ganz erwachsen geworden war und anfangen wollte zu studieren, da hatte ich eine kurze Phase, wo ich allen Menschen meine Freunde verheimlicht habe -- ich wollte sie ganz für mich haben. Hat er dir von mir erzählt?"

"Ja; er hat mich auch nach meinem Vorleben ausgequetscht, und da hab ich ihn nachdrücklich aufgefordert, auch von sich zu erzählen."

"Ja, der arme Volker! Was haben wir ihn gehänselt, er kam uns ja mit seiner Art und seinen Gemüsehändlereltern ziemlich proletenhaft vor. Er hat ja Stielaugen auf dich geworfen --"

"Das hat er mir auch gesagt -- hast du das gemerkt?

"Das hat doch jeder gemerkt, nur du nicht, weil du mit Uli verbandelt warst und eigentlich immer noch auf Rolf gehofft hast. -- Na ja, so war es eben. Und als Volker auf unserer Abiturfete so einsam und ohne Freundin rumsaß, hab ich ein paarmal mit ihm getanzt und ihn für den nächsten Tag bei mir eingeladen --"

"-- und ihn zum Mann gemacht."

"Ja, ich glaube, er hatte wirklich noch keine Erfahrungen mit Frauen, aber wir haben nicht im Einzelnen darüber geredet. Leider war es ja nur kurz -- bis ich nach München ging --, aber es war eine meiner schönsten Beziehungen. Volker war ein ganz Lieber. Und als ich dann vor Günter aus München floh, da hatte er doch eine andere Freundin gefunden. -- Und du, wie bist du wieder an Volker geraten?"