Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Neuanfang Teil 02

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Das Gefühl ist herrlich. Ich genieße es in vollen Zügen und bleibe einen Moment fast reglos auf ihm sitzen. Er betrachtet mich mit einem unglaublich liebevollen Blick. Auch er ist von Lust und Verlangen leicht benebelt. Das sehe ich an seinen Augen.

Da ich nach Erregung giere, beginne ich ihn sanft zu reiten. Es fühlt sich wunderbar an, verlangt aber schon bald nach mehr. Deshalb beschleunige ich das Tempo und werde zunehmend schneller. Immer tiefer und immer härter jage ich mir seinen Pfahl in mein Inneres. Ich kann mich nicht mehr beherrschen, ich will zum Abschluss kommen. Ich bin nur noch auf den Höhepunkt fixiert, dem wir beide entgegenjagen.

Ganz deutlich kann ich spüren, wie sich langsam mein Inneres verkrampft und ich nur noch darauf warte, dass endlich alles explodiert. Es baut sich eine ungeheure Spannung auf, die mich fesselt und mich nicht mehr loslässt. Ich hatte mir irgendwann zu Beginn des Abends vorgenommen, mit seiner Lust zu spielen und ihn zu necken. Doch diesen Vorsatz habe ich wohl schon vor langer Zeit wieder über Bord geworfen. Ich will nur noch abheben und diese wunderbare Entladung erleben.

Alles in mir scheint sich zu verkrampfen, bis ich nur noch ein Knäuel aus Lust und Verlangen bin, der urplötzlich explodiert, sich in einer gewaltigen Entladung auflöst. Er verwandelt sich in mir in ein unglaublich schönes Gefühl, das meinen gesamten Körper flutet. Es kommt mir so vor, als würde ich fliegen und dieser Welt komplett entrückt sein.

Aber auch Fred lässt los. Auch er bäumt sich ein letztes Mal auf, rammt mir seinen Prügel von unten her ungestüm und fordern in meine Muschi und flutet wenig später mein Inneres. In mehreren Schüben befördert er eine riesige Menge seines Samens in meinen Unterleib.

Kapitel 9

Erschöpft aber unglaublich befriedigt schlafe ich neben Fred ein. Ich habe mich eigentlich nur zum Ausruhen neben ihn fallen lassen. Doch noch während ich versuche zu Atem zu kommen und meinen Pulsschlag unter Kontrolle zu kriegen, fordert die Müdigkeit ihren Tribut. Ich tauche langsam aber unaufhaltsam ab in einen erholsamen Schlaf. Ich träume immer wieder von uns beiden. Es sind nur einzelne Bilder, die vor meinem inneren Auge aufflackern. Zumindest erinnere ich mich am Morgen nur an Bruchstücke und nicht an zusammenhängende Träume.

Einmal laufe ich mit Fred Hand in Hand nackt über eine Sommerwiese. Es ist ähnlich, wie gestern, Die Sonne wärmt angenehm unsere Haut. Ein andermal schwimmen wir im Meer und tauchen immer wieder ab, um uns unter der Wasseroberfläche zu küssen. Wieder ein anderes Mal schlendern wir durch eine Stadt. Plötzlich zieht mich Fred in einen Hauseingang und küsst mich verstohlen. Ich kann mir auf diese Bilder keinen Reim machen.

Als ich am Morgen erwache, habe ich nicht mehr viel Zeit, darüber nachzudenken. Ich schaue auf den Wecker und mir wird bewusst, dass es bereits halb neun ist. Ich muss vergessen haben, ihn zu stellen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich zu beeilen, um meinen Termin mit Werner noch rechtzeitig zu schaffen. Mit schlechtem Gewissen wecke ich Fred, beichte ihm, dass wir verschlafen haben und, dass ich mich auf den Weg machen muss, weil ich einen Termin mit Werner habe. Fred ist noch zu verschlafen, um meinem Redeschwall wirklich folgen zu können. Ich hoffe, er versteht zumindest das Wichtigste.

„Bleib so lange, wie du willst. Wenn du gehst, zieh einfach die Tür hinter dir ins Schloss und fühl dich ansonsten, wie zuhause", sage ich.

Dann springe ich auch schon aus dem Bett, verschwinde kurz im Bad, ziehe mich an und gehe dann zurück zu Fred. Er ist inzwischen halbwegs zu sich gekommen und beobachtet mein Treiben mit sichtlichem Vergnügen.

„Ich habe noch nie gesehen, dass sich eine Frau so schnell anzieht", neckt er mich.

„Bis heute Abend", sage ich aber nur.

Dabei hauche ich ihm einen Kuss auf den Mund, erhebe mich und will schon gehen, da nimmt er meine Hand, zieht mich zu sich herab und küsst mich voller Leidenschaft. Ich schmelze schon wieder dahin und um ein Haar wäre ich wieder im Bett gelandet. Mir fällt im letzten Moment dann doch noch ein, dass Werner wartet und reiße mich mit Bedauern los.

„Ich muss wirklich", versichere ich ihm.

„Lauf!", meint er. „Bis heute Abend."

Natürlich komme ich zu spät. Es ist etwa zehn Minuten nach Neun, als ich meinen Finger auf den Scanner lege, um die Tür zur Entwicklungsabteilung zu öffnen. Werner erwartet mich bereits mit einem schelmischen Grinsen.

„Verschlafen?", meint er und lächelt süffisant.

„Ja, meine Schuld. Ich habe den Wecker vergessen zu stellen."

„Wer hat dich denn abgelenkt?"

„Blödmann, das geht dich überhaupt nichts an."

„Sorry, ich bin nur neugierig."

„Darfst du auch sein, aber ich sage dir nichts."

Das kleine Geplänkel bereitet uns beiden Spaß. Ich habe keine Ahnung, ob er es einfach allgemein meint oder ob er eine Vermutung hat. Schließlich hat sich Fred für mich bei ihm eingesetzt und es kann ja sein, dass sie dabei über uns beide gesprochen haben.

„Dann konzentrieren wir uns auf die Arbeit", meint er. „Komm mit!"

Ich folge ihm. Werner geht in den hinteren Bereich und dort durch eine Tür, die ich bisher nicht wahrgenommen habe. Dahinter befindet sich ein großer Sitzungsraum. Ich bekomme einen gewaltigen Schreck, als mir klar wird, dass etwa zwanzig Personen auf uns warten. Auf einer großen Leinwand ist der Plan zu sehen, den ich Werner gestern, mit meinem Gekritzel ergänzt, gegeben habe. Allerdings ist in diesem Plan meine händische Planung korrekt eingebaut.

„Meine Damen und Herren, darf ich vorstellen, das ist meine Lieblingsprogrammiererin, Amy Schnürl. Lassen Sie sich nicht von ihrer Jugend täuschen und von ihrer Schönheit blenden. Sie hat mehr auf dem Kasten, als so mancher alte Hase. Nicht nur, dass sie es als einzige geschafft hat, die Steuerung für das Sauerstoffhauptsystem hinzukriegen, sie hat auch gleich die Notfallsysteme geplant. Diese Frau nimmt Euch Arbeit ab. Das hätten wir von den IT-Typen nie erwartet", meint Werner, als er mich vorstellt.

Bei so viel Lob wird mir warm im Gesicht und ich möchte am liebsten im Erdboden versinken. Ich wette, ich bin rot, wie eine Tomate. Mir liegt es nicht, dermaßen im Mittelpunkt zu stehen. Die Anwesenden scheinen Werners Art schon zu kennen. Sie applaudieren und es kommen anfeuernde Zurufe, so weiterzumachen.

„Amy war so freundlich, uns die Ideen in die Pläne eintragen zu lassen. Damit haben auch wir zumindest einen kleinen Beitrag geleistet. Das durfte ich übernehmen", scherzt Werner weiter. „Mehr konnte ich nicht tun, denn selbst ich hätte daran wirklich nichts zu ergänzen oder zu verbessern. Hat jemand von Euch einen Einwand?"

Es herrscht eine beinahe gespenstische Ruhe im Raum. Es kommt mir so vor, als würde sich niemand trauen, etwas zu sagen. Man könnte eine Nadel fallen hören.

„Echt, niemand hat einen Einwand?", bohrt Werner nach.

„Wenn du nichts auszusetzen hast", meldet sich ein Mann um die Fünfzig. „Du bist doch immer der, dem etwas nicht passt."

Er sagt es in mit einem Schmunzeln, sodass allen klar ist, dass er es nicht ganz ernst meint.

„Das ist als Projektleiter doch auch meine Aufgabe", wirft Werner ein. „Wenn also niemand Verbesserungsvorschläge hat, dann belassen wir es dabei, wie Amy es uns geliefert hat. An die Arbeit! Es gibt noch einiges zu tun. Wir können nicht alles Amy überlassen."

Alle gehen wieder an die Arbeit. Einige schütteln mir im Vorbeigehen die Hand und sagen etwas Anerkennendes. Ich bedanke mich artig.

„Darauf kannst du dir etwas einbilden. So schnell wurde noch kein Teil des Raumschiffes durchgewunken. Fred hatte tatsächlich den richtigen Riecher, als er mich angewiesen hat, dir alles zu zeigen und dich zu unterstützen", meint Werner.

„Fred ist über dir? Er darf dir Anweisungen geben?"

„Er ist zwar nur ganz knapp über mir, aber du weißt ja, wie das mit den Sesselfurzern aus der Verwaltung ist. Sie sitzen am längeren Hebel. Spätestens, wenn die Budgets vergeben werden, ist man froh, wenn man sie nicht geärgert hat."

Er erklärt das zwar einigermaßen plausibel. Ich habe aber dennoch den Eindruck, als würde er mir etwas verheimlichen. Aber noch bevor ich etwas sagen kann, wechselt er Argument.

„Nach der Sauerstoffversorgung kannst du dich an das Wasser- und Abwassersystem machen. Dies ist eines unserer größten Probleme."

„Moment, ich muss mir erst die Notfallsysteme bei der Sauerstoffversorgung vornehmen und alles zusammen in die Testphase bringen. Erst danach kann ich mich neuen Aufgaben widmen", bremse ich seine Euphorie ein. „Außerdem ist noch nicht sicher, ob ich eine Festanstellung bekomme oder nicht."

„Da mach dir nur keine Sorgen. Fred wird auch dafür sorgen. Da bin ich mir ganz sicher."

„Mit Budgetdruck?"

„Was sonst?"

Kapitel 10

Ich verabschiede mich von Werner und gehe zurück in mein Büro. Dort angekommen lese ich eine Nachricht von Fred.

„Termin mit Werner gut gelaufen?"

„Er will mich im Entwicklerteam haben."

„Das glaube ich gerne. Hole dich um 14 Uhr ab."

„So früh schon?"

„Wir machen Wochenende."

„So lange?"

„Du hast diese Woche mehr als genug gearbeitet."

„Das stimmt. Bis später!"

„Ich freu mich", antwortet er noch.

Ich mache mich wieder ans Werk und arbeite dann derart konzentriert, dass ich die Zeit vergesse. Als Fred den blonden Lockenkopf zur Tür hereinsteckt, wird mir erst bewusst, dass es schon so spät ist.

„Hallo, meine Schöne", meint er.

„Hallo, mein Schöner", antworte ich. „Ich bin´s gleich."

Ich packe schnell zusammen und schalte den Laptop aus. Fred beobachtet mich dabei belustigt. Er wartet aber geduldig, bis ich fertig bin.

„Wir sollten zu dir fahren, ein paar Sachen einpacken. Wir verbringen das Wochenende auf hoher See?", eröffnet er mir.

„Auf hoher See?"

„Ich habe ein Boot organisiert."

„Und du kannst damit fahren, oder wie man das nennt."

„Ich kann und darf ein Schiff steuern. Ich habe das Schiffspatent."

„Na dann, steht meinem ersten Bootsausflug nichts im Weg."

Wir fahren zu mir und ich packe alles Nötige zusammen. Fred berät mich dabei, weil ich nicht genau weiß, was ich auf hoher See alles benötige und was sinnvoll ist. Am Ende machen wir uns mit einer großen Spottasche bewaffnet auf den Weg. Fred muss bereits in der Früh gepackt haben, denn seine Tasche steht schon im Kofferraum seines Wagens. Als er losfährt, bin ich gespannt auf unser erstes gemeinsames Wochenende, das noch dazu ein Bootsausflug wird. Für mich eine komplett neue Erfahrung.

Als er am Yachthafen ankommt, bin ich doch ein wenig aufgeregt. Auch wenn ich mich bei ihm wohlfühle und ihm vertraue, so ist dies eine völlig neue Welt für mich. Fred dagegen scheint nicht zum ersten Mal hier zu sein. Er parkt den Wagen gezielt, nimmt lässig unsere Taschen und schließt den Wagen ab. Er geht los und nimmt zielstrebig Kurs auf einen der Liegeplätze. Als er vor einem Hochseekatamaran stehen bleibt bin ich erst einmal baff.

Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, als er mir gesagt hat, wir würden aufs Meer hinausfahren. Natürlich war mir klar, dass wir nicht mit einem kleinen Ruderbötchen ablegen. Dass es aber gleich so ein riesiges Teil ist, hätte ich dann doch nicht erwartet. Das Boot ist sicher zwölf bis dreizehn Meter lang und etwa halb so breit. Seine Form ist modern und windschnittig. Ein unglaublich tolles Teil.

„Mit dem fahren wir hinaus?", frage ich überrascht.

„Du brauchst keine Angst haben, der Katamaran liegt super im Wasser."

„Das glaube ich gern. Ich mache mir Sorgen wegen der Größe?"

„Er ist super leicht zu steuern. Das schaffe ich locker allein."

„Wie kommst du zu so einem Boot?"

„Es gehört mir."

„Dir?", bin ich völlig überrascht. „Verdient man in der Verwaltung so viel?"

„Lass uns ablegen, dann erkläre ich dir alles. Ich glaube, ich muss dir einiges erzählen."

„Das glaube ich auch."

Fred geht an Bord, sperrt auf und führt mich in den Aufbau, der den Innenbereich bildet. Er ist nicht besonders groß, aber für zwei Leute reicht´s. Die Einrichtung ist modern und ausgesprochen praktisch. Alles in allem gefällt mir das Boot sehr. Ich bin nur irritiert, dass es ihm gehört.

Fred stellt die Sporttaschen ab und zieht sich die Badehose an. Als er nach draußen geht, um die Leinen zu lösen, ziehe auch ich den Bikini an. Dazu gehe ich allerdings ins Bad, wo ich nicht durch die großen Fenster des Wohnbereichs von jedem gesehen werden kann, der am Steg vorbeigeht. Als ich kurze Zeit später wieder an Deck gehe, steht Fred am Ruder und startet gerade den Motor. Der Katamaran setzt sich langsam in Bewegung und steuert auf die Ausfahrt zu.

„Gleich sind wir in der Elbe", erklärt er mir.

„Darf ich mich an Deck bewegen oder muss ich mich irgendwohin stellen oder setzen?"

„Du darfst dich frei bewegen", meint er und fügt dann grinsend hinzu: „Pass nur jedoch auf, dass du nicht ins Wasser fällst."

„Scherzbold!", kontere ich.

Da ich zum ersten Mal auf einem Boot bin, überkommt mich die Neugier. Ich will alles genau sehen und gehe vor zum Bug. Fred steuert den Katamaran gekonnt vom Hafen in die Elbe und nimmt Kurs auf das offene Meer. Zwischen großen Lastenkähnen und kleinen, schnellen Booten gleiten wir über das Wasser. Der Motor läuft ausgesprochen ruhig, erzeugt aber ein leichtes Vibrieren. Es fühlt sich herrlich an, so als würde man über das Wasser gleiten. Als wir nach einiger Zeit die Elbmündung erreichen und auf das offene Meer zusteuern, schaltet Fred den Motor aus und wie von Zauberhand wird das Hauptsegel von einem Elektromotor nach oben gezogen. Es bläht sich im Wind. Das Geräusch des flatternden Stoffes ist kurz zu hören, bevor er gestrafft wird und der Katamaran merklich an Geschwindigkeit zulegt.

Eine ganze Weile bleibe ich vorne am Bug stehen und lasse mir den Wind durch die Haare und um die Ohren blasen. Auf Freds Ermahnung hin schmiere ich mich mit Sonnencreme ein. Im leichten Fahrwind spürt man die Sonne kaum und könnte leichtsinnig werden. Zum Glück denkt Fred an alles.

Das Meer ist relativ ruhig, sodass ich problemlos stehen oder sitzen kann. Das Boot schaukelt nur leicht. Ich bin ganz froh, allein hier vorne zu sein. So kann ich besser nachdenken. Fred hat mich mit dem Bootsausflug komplett verwirrt. Er hat bisher auf mich wie ein Mann gewirkt, der zwar nicht schlecht verdient, aber auch nicht im Luxus schwimmt. Seine Kleidung ist modern und von guter Qualität. Mir wäre aber nicht aufgefallen, dass er großen Wert auf Marken legt. Er fährt einen nicht mehr ganz neuen 3-er BMW, der auch nicht sonderlich aufgemotzt wäre.

Dieses Boot allerdings passt so gar nicht in das Bild, das ich mir von ihm gebildet habe. Ein Katamaran von dieser Größe ist allein schon von den laufenden Kosten her ein Luxus, den sich ein Verwaltungsangestellter schwerlich leisten kann. Von den Anschaffungskosten will ich erst gar nicht sprechen.

„Versteckst du dich vor mir?", erkundigt sich Fred.

Er muss von mir unbemerkt nach vorne gekommen sein. Offenbar war ich dermaßen in Gedanken, dass ich ihn nicht habe kommen hören.

„Wer steuert das Boot?", frage ich erschrocken.

„Der Autopilot. Solange der Wind nicht dreht, ist das kein Problem."

„Ich habe mich hierher zurückgezogen, um nachzudenken", gestehe ich.

„Nachzudenken? Über was denn?"

„Über dich", antworte ich ehrlich.

„Über mich? Warum das?"

„Ich habe mir von dir ein Bild gemacht, das du heute komplett über den Haufen geworfen hast."

„Wie das?"

„Wie kann sich ein Verwaltungsangestellter so ein Schiff leisten?"

„Ich habe nie gesagt, dass ich ein Verwaltungsangestellter bin", antwortet er. „Ich habe gesagt, ich arbeite in der Verwaltung."

„Und wo liegt da der Unterschied?"

„Ich bin kein Angestellter."

„Das heißt?"

„Mir gehört die Firma."

Ich schaue ihn vermutlich an, als würde ich einen Geist sehen. Ich muss zweimal nachdenken, ob ich ihn schon richtig verstanden habe.

„Du bist der Chef?"

„Ja, so könnte man sagen."

„Der Chef-Chef? Über Hismann?"

„Ja, über Hismann."

„Der oberste Chef? Ganz, ganz oben?"

„Ja!"

„Fuck!"

„Ist das ein Problem für dich?"

„Was soll ich dir sagen? Ich muss erst realisieren, was das heißt. Keine Ahnung."

„Aber Amy, das hat doch nichts mit uns zu tun", beteuert er.

„Weil es andere Leute betrifft?"

„Nein, das nicht."

„Wenn es nichts mit uns zu tun hat, warum hast du es mir nicht gleich gesagt?"

„Es hat sich nicht ergeben."

„Nicht ergeben, dass ich nicht lache", fahre ich ihn erbost an. „Weißt du, wie es für mich aussieht? Der Chef hat sich einen Spaß daraus gemacht, die kleine Programmiererin flachzulegen."

„Das stimmt nicht! Und das weißt du."

„Woher soll ich das wissen? Ich weiß doch nicht einmal, was ich denken soll?"

„Was hättest du gesagt, wenn ich gleich am ersten Abend gesagt hätte, hallo ich bin der Boss?"

„Ich hätte gewusst, dass du mein Chef bist."

„Wärst du mitgegangen, ein Bier trinken."

„Vermutlich nicht."

„Siehst du!"

„Aber nach dem ersten Mal gab es noch viele andere Gelegenheiten."

„Aber nie die Richtige."

„Jede wäre die Richtige gewesen."

„Ach ja, genauso wie jetzt?"

„Wieso, wie jetzt?"

„Jetzt habe ich es dir gesagt und schau, wie du reagierst."

„Wenn du es jetzt erst sagst."

„Hätte ich es heute früh, gestern Abend oder vor zwei Tagen gesagt, hättest du vermutlich ähnlich reagiert."

Wir sind beide etwas lauter geworden. Ich, weil ich verärgert bin, Fred weil er sich angegriffen fühlt. Zum Glück sind wir inzwischen auf hoher See. Hier kann uns keiner hören.

Sein Einwand ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Hätte er es mir am ersten Abend gesagt, hätte ich mich nicht auf ihn eingelassen. Für mich wäre es absolut unmöglich gewesen, mit dem Chef der Firma kumpelhaft ein Bier trinken gehe. Am dritten Abend wären wir nicht im Bett gelandet und danach wäre es vermutlich zu spät gewesen. Trotzdem ärgert es mich, dass ich erst jetzt erfahre, wer er wirklich ist.

„Was wird Werner jetzt von mir denken?", sage ich relativ still. Ich sage es mehr zu mir selbst. „Er muss mich für eine ganz dumme Gans halten."

„Das tut er nicht. Er hält dich für eine unglaublich fähige Programmiererin, eine Teamworkerin, die auch über ihren Bereich hinausschaut schaut und Zusammenhänge erkennt und berücksichtigt."

„Das sagst du jetzt."

„Nein, das hat er mir heute genau mit diesen Worten gesagt. Dein Plan vom Notfallsystem zur Sauerstoffversorgung ist genial."

„Dann habe ich meine Stelle?"

„Ja, natürlich."

„Weil ich mit dem Chef geschlafen habe?"

„Wer sagt das?"

„Noch niemand. Aber sobald bekannt wird, dass wir zusammen sind, überschlagen sich die Gerüchte. Vor allem in der IT-Abteilung zerreißen sie sich die Mäuler."

„Dann werden wir ihnen das Maul eben stopfen."

„Wie denn? Willst du eine Anweisung per Mail verschicken? Was schreibst du darin?"

„Das Gerede der Leute kann dir doch egal sein."

Ich schaue ihn ungläubig an. Er hat meine Hand ergriffen und hält sie fest.

„Du hast leicht reden. Du sitzt irgendwo in der Veraltung und bekommst nicht mit, was bei uns abgeht. Ich bin es, die in der IT-Abteilung sitzt und noch dazu das Küken ist, auf dem alle herumhacken."

„Darüber wollte ich auch noch mit dir sprechen."

„Worüber?"

„Über das Küken uns so."

„Willst du mich jetzt doch nicht einstellen?", frage ich entrüstet. „Vermutlich ist das auch besser."

„Ach was, du Dummerchen."

Er nimmt mein Kinn zwischen Daumen und abgebogenen Zeigefinger. Er drückt sanft meinen Kopf nach oben, damit ich ihm in die Augen schauen muss. Unser Gespräch hat mich derart verletzt, dass ich nur noch zu Boden blicke.

„Warum Dummerchen?", gebe ich Kontra. „Willst du dich jetzt auch noch über mich lustig machen."

„Das würde ich nie tun!", versichert er.

„Ach ja? So wie du mir gesagt hast, wer du in Wirklichkeit bist."

„Verdammt Amy, was hätte ich denn tun sollen? Aber lass mich doch bitte ausreden", fleht er mich beinahe an. „Ich möchte, dass du die IT-Abteilung übernimmst."