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Neuanfang Teil 03

Geschichte Info
Es gibt stürmische Zeiten.
7.8k Wörter
4.65
37.7k
17
Geschichte hat keine Tags

Teil 3 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 11/04/2019
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Kapitel 11

Ich erwache und nehme sofort ein heftiges Schaukeln wahr. Fred ist nicht neben mir im Bett. Ich kann mich noch genau erinnern, wir haben uns am Abend in eine der Kajüten zurückgezogen. Ich fand es so kuschelig und bin auch sofort in seinen Armen eingeschlafen. Ich bin allein. Er fehlt mir!

Ich krabble mühevoll aus dem Bett und mache mich auf die Suche. Ich vermute, dass ich ihn am Ruder antreffe und begebe mich als erstes dorthin. Der Weg ist nicht einfach, da das Boot gewaltig schwankt und ich mich ständig irgendwo festhalten und nach vorne hangeln muss. Ich brauche ganz schön lange. Wie erwartet ist Fred am Ruder und kämpft gegen einen Sturm an. Er hat einige Mühe den Katamaran zu steuern. Er liegt zwar recht stabil auf dem Wasser, aber die drei bis vier Meter hohen Wellen spielen mit ihm, wie mit einem Ball.

Ich bleibe hinter der geschlossenen Tür zum Kabinenbereich stehen und beobachte ihn. Obwohl der Kommandobereich unter einem breiten Vordach liegt, ist er patschnass. Immer wieder spritzt Wasser herein und rinnt an seinem Regenmantel ab. Fred ist für die Situation angemessen gekleidet und macht auch sonst einen sicheren und kompetenten Eindruck. Der Sturm macht mir keine Angst. Er hat alles im Griff. Ich schaue ihm längere Zeit zu. Ich liebe diesen Mann, der mich sicher durch Sturm und Wetter leitet und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Mein Ärger darüber, dass er mir nicht von Anfang an gesagt hat, dass er mein Chef ist, ist schon lange verraucht. Vermutlich hätte ich mich an seiner Stelle nicht anders verhalten. Bei mir war es wohl vor allem die erste Reaktion, dass ich ein wenig enttäuscht und angefressen war. Allerdings muss ich zugeben, dass es doch ein kleiner Schock war, zu erfahren, dass Fred eine ganz andere Position im Betrieb bekleidet, als ich bis dahin vermutet habe.

Ich frage mich, wie wohl die Kollegen reagieren, wenn sie erfahren, dass ich mit dem Chef zusammen bin und vor allem, wenn sie erfahren, dass ich die Leitung der IT-Abteilung übernehmen soll. Das wird vermutlich nicht ganz einfach werden. Schließlich machen sich einige der älteren Herren große Hoffnungen. Seit die Nachricht im Umlauf ist, dass Hismann abgelöst werden soll, habe ich gar einige Hahnenkämpfe miterlebt. Wie werden sie wohl reagieren, wenn nun ausgerechnet die Neu, die noch nicht einmal eine feste Anstellung hat, diese Rolle einnehmen soll? Bisher hatten sie mich nicht auf dem Schirm. Es wird für einige eine ganz schöne Überraschung. Werden sie es akzeptieren, dass ihnen eine Frau vor die Nase gesetzt wird? Gespannt bin ich auch auf die Reaktion von Kerstin und der anderen Frauen. Überwiegt bei ihnen die weibliche Solidarität oder der eigene Vorteil?

Die Stimmung ist wegen des Sturms düster und bedrohlich. Trotz allem blicke ich zuversichtlich in die Zukunft. Das liegt vor allem an Fred. So wie er das Schiff sicher durch die Gefahr manövriert, so wird er sicher auch der Steuermann sein, der mich durch schwierige Zeiten im Unternehmen führen wird. Davon bin ich überzeugt und dieses Vertrauen gibt mir die nötige Zuversicht. Er ist im Augenblick dermaßen konzentriert, dass er nicht bemerkt, dass ich hinter der Tür stehe und ihn beobachte.

Hinter mir entdecke ich einen Regenmantel, ähnlich, wie er ihn trägt. Ich nehme ihn und ziehe ihn mir über. Ich gehe davon aus, dass Fred den Mantel eigens für mich hingehängt hat. Ich bin mir nämlich sicher, dass er gestern noch nicht da war. Gut vor Wind und Wetter geschützt öffne ich die Tür, die mir der Wind beinahe aus der Hand reißt. Gegen den Sturm ankämpfend trete ich hinaus in die Nacht. Im Freien muss ich mich noch besser festhalten, als im Inneren des Bootes. Hier draußen ist es nicht nur das Schaukeln. Der Sturm ist ganz schön kräftig und der Wind pfeift mir um die Ohren.

„Guten Morgen", begrüßt mich Fred, als ich ihn erreiche.

„Guten Morgen!", brülle ich zurück.

Um uns herum herrscht ein derartiger Lärm von Wind und Wellen, dass ich gegen ihn anbrüllen muss und Fred kaum verstehe. Deshalb gehe ich ganz nahe an ihm heran.

„Das Wetter soll das ganze Wochenende schlecht bleiben. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, umzukehren."

„Du warst die ganze Nacht hier draußen?"

„Kurze Zeit, nachdem du eingeschlafen bist, ging es los", erklärt er. „Bei so einem Wetter kann ich das Steuer nicht allein lassen."

„Warum hast du mich nicht geweckt?"

„Du hast so schön geschlafen und außerdem hättest du mir eh nicht helfen können."

„Ich hätte dir Gesellschaft leisten können."

„Das tust du ja jetzt."

„Hast du Hunger oder Durst?"

„Kochen kann man bei so einem Seegang nicht."

„Das ist mir schon klar. Aber ein Brot schmieren kann ich hoffentlich und eine Flasche Wasser öffnen kriege ich auch noch hin."

„Brot und Wasser klingt gut", grinst er.

„Wie im Knast", lache auch ich.

Ich mache mich wieder auf den Weg zurück ins Innere. Es dauert eine Weile, bis ich das Brot geschmiert habe. Aufgrund des heftigen Schaukelns ist es schwerer, als ich mir das vorgestellt habe. Mit viel Geduld und einer Portion Anstrengung schaffe ich es und nehme noch eine Wasserflasche. Dann mache ich mich auf den Weg zurück nach draußen.

„Soll ich das Steuer übernehmen? Dann kannst du in Ruhe essen."

„Hast du das schon einmal gemacht?"

„Nein, aber auf hoher See und mit einem erfahrenen Kapitän an meiner Seite, wird es nicht so schwer sein. Du hast mich und das Boot doch unter Kontrolle."

„Wenn du dir sicher bist", meint er. „Achte darauf, dass du immer den Kurs hältst. Du musst auf den Kompass achten. Immer Richtung Süden, genau nach Süden."

„Jawohl, Herr Kapitän", antworte ich gut gelaunt.

Etwas umständlich vollführen wir den Tausch. Schließlich kann ich die Brote und das Wasser nicht einfach abstellen und er kann das Ruder nicht aus der Hand lassen ohne, dass es herumwirbeln würde. Also lege ich zunächst eine Hand auf das Ruder, um es festzuhalten und übergebe Fred den Teller mit den Broten und das Wasser. Erst dann nimmt er auch die zweite Hand vom Ruder und ich übernehme mit beiden Händen. Das ist zwar etwas umständlich, aber in der gegenwärtigen Situation die einzige Möglichkeit.

Es ist ein ungewohntes Gefühl, das Steuer in Händen zu halten. Der Sturm flößt mir Respekt ein. Zunächst bin ich voll konzentriert auf die kleine Nadel am Kompass und unglaublich angespannt. Es ist ungemein aufregend für mich. Mit der Zeit jedoch fühle ich mich sicherer und entspanne allmählich. Ich kann es kaum glauben, ich steuere ein Schiff durch einen Sturm und das noch dazu auf hoher See.

„Du machst das nicht schlecht", lobt mich Fred.

„Mit dir an meiner Seite ist es auch nicht schwer."

„Kann ich dich auch einen Moment alleine lassen? Ich muss dringend aufs Klo."

„Du willst mich alleine lassen?"

In mir steigt kurz Panik auf. Unter seiner Aufsicht fühle ich mich halbwegs sicher. Doch ohne ihn weiß ich nicht, was ich mache, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht. Ich kann das nicht!

„Du brauchst nur immer Richtung Süden halten."

„Und, wenn ein Wal oder ein Hai auftaucht?"

„Das passiert sicher nicht. Du brauchst keine Angst zu haben, die bleiben im Wasser."

„Kann ein Schiff unseren Weg kreuzen? Ein Ozeandampfer oder so?"

„Das ist höchst unwahrscheinlich. Aber sollte das doch der Fall sein, dann nähern sie sich nicht so schnell und bis sie bei uns sind, bin ich sicher wieder zurück."

„Na gut, du bist der Kapitän."

Fred verschwindet unter Deck und kommt nach einiger Zeit zurück. Er sieht sichtlich erleichtert aus. Im Endeffekt war wirklich alles halb so schlimm. Was sollte auch passieren? Trotzdem hat mir während seiner Abwesenheit das Herz bis zum Hals geschlagen und meine Beine waren etwas weich. Am Ende bin ich dann aber doch stolz auf mich, es geschafft zu haben.

„Das war wirklich höchste Zeit!"

„Was hättest du getan, wenn ich nicht gekommen wäre?"

„Vermutlich in die Hose gemacht", meint er und lacht laut.

„Übernimmst du wieder?"

„Nein, nein, du machst das großartig."

Fred setzt sich auf die Bank etwas abseits vom Kommandostand und schaut mir belustigt zu. Er scheint mir voll und ganz zu vertrauen, denn sein Gesichtsausdruck ist völlig entspannt. Kurze Zeit später legt er sich sogar hin. Die Sitzfläche ist zwar zu klein, damit er sich ausstrecken kann, aber zusammengekauert kann er einigermaßen bequem liegen.

„Weck mich in zwei Stunden oder, wenn du Hilfe brauchst. Ich schlafe eine Runde."

„Du willst schlafen?", frage ich entsetzt.

„Ich bin doch da. Keine Sorge"; meint er. „Ich war die ganze Nacht auf den Beinen und bin müde. Zwei Stunden Schlaf würden mir guttun."

„Ok, aber ich wecke dich, wenn ich Hilfe brauche."

Fred scheint wirklich müde zu sein. Fast zeitgleich mit meiner Antwort fallen ihm die Augen zu und er dämmert weg. Mir ist klar, dass ich nun weitgehend auf mich allein gestellt bin, weil ich ihn nur im äußersten Notfall wecken will. Trotzdem ist seine Anwesenheit beruhigend.

Anfangs vergeht die Zeit nur langsam und ich suche ständig das Meer nach möglichen Gefahren ab. Da der Wellengang ausgesprochen stark ist, kann ich, wenn wir uns in einem Wellental befinden, kaum etwas sehen. Dann fühle ich mich von den Wänden aus Wasser eingeengt und mich beschleicht ein beklemmendes Gefühl. Wenn dann aber das Boot angehoben wird und sich am Kamm einer Welle befindet, dann habe ich einen herrlichen Ausblick. Allerdings muss ich mich beeilen, den gesamten Horizont abzusuchen, bevor es wieder abwärts geht.

Anfangs bekomme ich beinahe Platzangst, wenn wir uns in einem Wellental befinden. Am Kamm der Welle gerate ich hingegen unter Stress, weil ich es schaffen will, die gesamte Runde zu schauen. Doch mit der Zeit werde ich gelassener. Ich bekomme ein Gefühl für den Rhythmus, mit dem der Katamaran angehoben wird und dann wieder im Wellental verschwindet. Ich beruhige mich Zusehens. Als sich die zwei Stunden dem Ende entgegen neigen, bin ich völlig entspannt und steuere das Boot souverän. Inzwischen kann mich nicht mehr so leicht etwas aus der Ruhe bringen. Ich bin von mir selbst überrascht.

Erst als zum starken Wind und Wellengang nun auch Regen sowie Blitze und Donner hinzukommen, steigt wieder meine innere Unruhe. Anfänglich sind die Blitze weit weg und es nieselt nur. Doch mit der Zeit kommen die Einschläge immer näher und es gießt schließlich wie aus Kübeln. Ich sehe kaum noch den Bug und bin, wie im Blindflug. Zum Glück ist die Zeit abgelaufen, sonst hätte ich Fred auf jeden Fall geweckt.

„Was ist los?", brummt er.

Ich muss ihn aus einem tiefen Schlaf gerissen haben. Er benötigt einige Zeit, um wieder klar zu denken. Ich fühle mich einerseits geehrt, dass er so viel Vertrauen zu mir hat und so tief und entspannt geschlafen hat, werde mir aber andererseits aber auch bewusst, dass er nicht gleich hätte reagieren können, hätte ich ihn wegen einer drohenden Gefahr wecken müssen. Doch ist zum Glück alles gut verlaufen.

„Alles gut", beruhige ich ihn.

„Es stürmt! Warum hast du mich nicht geweckt?"

„Es gab keinen Grund."

„Du hattest keine Angst?"

„Wieso?"

„Es blitzt, es donnert, es stürmt, es schüttet, wie aus Kübeln."

„Was willst du, wir schwimmen immer noch obenauf."

Ich bin ein wenig bummelwitzig und gebe mich gelassener, als ich in Wirklichkeit bin. Aber es ehrt mich, dass er sich wundert, weil ich mir nicht ins Hemd gemacht habe.

Fred erhebt sich und kommt zu mir her. Er drückt einige Knöpfe und betrachtet die Bilder auf einem Monitor. Ich verstehe nicht viel davon. Es scheinen Landkarten zu sein -- oder nennt man diese Seekarten?

„Du hast Kurs gehalten", meint er anerkennend.

„Was hast du denn gedacht?", antworte ich mit gespielter Empörung.

„Amy, das ist nicht so einfach, wie du vermutlich denkst. Durch das ständige Auf und Ab aufgrund des starken Wellengangs kommt man leichter vom Kurs ab, als man meinen möchte. Du hast dich brav auf den Kompass verlassen."

„Was sonst?"

„Manche werden mit der Zeit nachlässig."

„Ich doch nicht."

„Das sehe ich."

„Aber wie siehst du das so schnell?"

Erneut drückt er einige Knöpfe. Dann zeigt er auf den Monitor, der sich vor dem Steuerrad auf der Kommandokonsole befindet.

„Ich kann mittels GPS eine Standortbestimmung vornehmen."

„Und wir sind auf Kus?"

„Perfekt sogar."

Fred zeigt mir am Monitor, wo wir uns befinden und wo wir hinwollen. Wegen des Windes und der rauen See kommen wir nur sehr langsam voran, obwohl wir schon seit der Nacht nicht mehr die Segel gesetzt haben, sondern vom Motor angetrieben werden. Dies sei zuverlässiger, erklärt mir Fred. Im Sturm zu segeln wäre ausgesprochen schwierig und allein kaum durchführbar, da die Windrichtung manchmal von einem Moment auf den anderen wechseln kann und das auch noch mehrmals hintereinander. Dies würde aufwendige Manöver erforderlich machen. Außerdem wäre im Augenblick der Wind viel zu stark.

„Scheiße, wir haben nur noch wenig Diesel im Tank", meint Fred.

Er schaut wirklich besorgt drein. Das wiederum beunruhigt mich. Bisher war er immer gelassen und schien die Situation zu beherrschen.

„Was heißt das?"

„Wir müssen den Motor abstellen und uns treiben lassen bis der Sturm abflaut. Erst dann können wir die Fahrt unter Segel fortsetzen. Wir müssen berechnen, dass wir die Elbe hinaufmüssen und das besser mit Motor. Außerdem sollten wir eine Reserve behalten. Es könnte sich eine Gefahrensituation ergeben."

Er betätigt einen Schalter und im selben Moment steht der Motor still. Es herrscht trotzdem nicht Ruhe, denn der Sturm heult und die Blitzeinschläge kommen immer näher. Allmählich bekomme ich es mit der Angst zu tun.

„Mach dir keine Sorgen, das geht vorbei."

„Das weiß ich auch. Aber werden wir den Sturm unbeschadet überstehen?"

„Das Boot ist sehr sicher. Damit zu kentern ist praktisch unmöglich."

„Das ist beruhigend."

Nun setze ich mich auf die Bank, auf der kurz zuvor Fred so selenruhig geschlafen hat.

„Was machen wir jetzt?", frage ich neugierig.

„Wir halten weiterhin auf Süden zu und lassen uns treiben."

„Aber der Sturm spielt mit uns, wie mit einem Ball. Ohne Motor sind wir ihm hilflos ausgeliefert."

„Es bleibt uns nichts anderes übrig", meint er. „Der Sturm geht vorbei und dann können wir vorsichtig Segel setzen."

Wir warten also ab. Wie gerne würde ich neben Fred sitzen und mich von ihm in den Arm nehmen lassen. Doch das geht nicht. Er muss am Ruder bleiben. Als sich das Meer endlich ein wenig beruhigt, gehe ich unter Deck und koche uns ein paar Nudeln und kippe aus einer Dose Tunfisch drüber. Unter diesen Bedingungen zu kochen ist nicht einfach, aber ich schaffe es. Ich gieße noch etwas Olivenöl über die Nudeln, damit sie nicht so trocken sind und bringe alles nach oben. Fred scheint großen Hunger zu haben. Er isst mit Begeisterung.

„Das schmeckt super", lobt er mich.

„Das sind ein paar Nudeln und eine Dose Tunfisch. Sterneküche sieht anders aus."

„Aber es schmeckt und ist eine Menge, die sattmacht!", kontert er.

Wir essen schweigsam und anschließend räume ich ab. Das Abspülen schenke ich mir. Das Boot ist zu unruhig und deswegen tue ich mir das nicht an. Schon das Kochen war eine Kraftanstrengung. Ich musste mich in der Küche abstemmen, damit ich nicht herumgebeutelt werde und musste den Topf auf dem Herd festhalten, damit er nicht zu Boden fallen konnte. Es war etwas schwierig, aber nicht unmöglich.

„Wenn wir heute noch nach Hamburg kommen, dann ziehst du gleich bei mir ein", meint Fred.

Ich habe es mir soeben wieder auf der Sitzbank gemütlich gemacht.

„Du glaubst, wir kommen heute noch nach Hause?"

„Sicher kann man sich auf dem Meer nie sein. Aber ich hoffe es. Das hängt auch davon ab, wie lange der Sturm noch anhält."

Irgendwie freue ich mich darauf, seine Wohnung zu sehen. Wie wohnt er, wo wohnt er und wie ordentlich ist er? Erneut überkommen mich Zweifel. Ich kenne Fred seit nicht einmal einer Woche und schon soll ich bei ihm einziehen. Nüchtern betrachtet erscheint mir das absolut voreilig. Doch wenn ich meinem Gefühl folge, ist es der richtige Weg. Ich vertraue ihm und ich liebe ihn. Warum also nicht gleich Nägel mit Köpfen machen.

Natürlich spielen dabei unser Verhältnis und meine bevorstehende Beförderung eine Rolle. Wenn die Situation eine andere wäre, würden wir uns vermutlich etwas mehr Zeit lassen. Aber ich bin mir sicher, dass es auch dann auf dasselbe Ergebnis hinauslaufen würde. Wenn man sich schon so sicher ist, dass am Ende so oder so das Zusammenziehen steht, warum also nicht gleich?

Wir hängen beide unseren Gedanken nach und schweigen eine längere Zeit. Allmählich lässt der Sturm tatsächlich nach. Ich schöpfe Hoffnung.

„Können wir bald die Segel setzen und Kurs auf den Heimathafen nehmen?", frage ich.

„Vom Sturm her schon."

„Und warum tun wir es dann nicht?"

„Es wird langsam dunkel. Da wird es besser sein, die Nacht noch hier draußen zu verbringen und erst mit Tageslicht zu segeln."

„Noch eine Nacht auf hoher See also."

„Wird uns nichts anderes übrigbleiben."

„Aber diesmal wechseln wir uns ab", sage ich entschlossen.

„Amy, du solltest schlafen", meint er energisch.

„Du auch!"

„Aber du bist mein Gast."

„Geteiltes Leid ist halbes Leid."

„Hast du noch andere Sprüche auf Lager?"

„Mit gehangen, mit gefangen."

„Ok, ich ergebe mich. Wie willst du es machen?"

„Im Stehen", scherze ich.

„Du bringst mich echt auf eine Idee", kontert er. „Halte das Ruder."

„Immer Richtung Süden?"

„Ja, genau, immer Richtung Süden."

Ich gehe ans Steuer und Fred tritt hinter mich. Ein erwartungsvolles Lächeln spielt um seine Lippen. Keine Ahnung, was er vorhat.

„Nicht loslassen, um keinen Preis loslassen", weist er mich an.

„Natürlich nicht", bestätige ich.

Sein Grinsen irritiert mich. Als er damit beginnt, mir den Regenmantel, den ich den ganzen Tag über anhatte, auszuziehen, glaube ich zu ahnen, was er will.

„Doch nicht hier?"

„Wir sind schon den ganzen Tag allein auf dem Boot und ich habe dich nicht ein einziges Mal gefickt."

„Bei dem Sturm und dem Wetter?", antworte ich empört. „Du hast Ideen."

Ich will es ja auch, wenn ich ehrlich bin. Ich spiele nur die Schockierte, weil ich ihn etwas necken will. Ich helfe sofort mit, den Regenmantel auszuzieht. Dazu lasse ich jeweils mit einer Hand das Ruder los, damit er den Ärmel herausziehen kann. Da ich nackt war, als ich mir den Mantel übergeworfen habe, stehe vor ihm, wie Gott mich schuf. Es ist zwar etwas frisch, doch zum Glück nicht kalt. Auch Fred ist in Windeseile nackt. Von hinten fasst er mir an die Brüste, an den Po und zwischen die Beine. Da das Boot noch etwas schwankt, bin ich gezwungen etwas breitbeinig dazustehen und ermögliche ihm damit automatisch einen perfekten Zugang. Er nützt das auch weidlich aus und liebkost sehr sanft diese empfindlichen Stellen. Anfangs streift er nur ab und zu sachte über meine Spalte, konzentriert sich aber immer stärker darauf und treibt meine Erregung immer stärker in die Höhe.

Er lässt sich viel Zeit. Schließlich werden wir die Nacht hier draußen verbringen und haben keine Eile. Mich dagegen macht er damit fast verrückt. Ich bin erregt, wie schon lange nicht mehr und mein Verlangen steigt ins Unermessliche. Als er schließlich meine Beine noch etwas weiter spreizt und mich so dirigiert, dass ich ihm meinen Po einladend entgegenrecke, da kann ich es kaum noch erwarten, dass er seinen herrlichen Prügel an meiner intimen Stelle ansetzt und endlich zustößt.

Ich spüre wenig später tatsächlich etwas an meinen Schamlippen. Es kann eigentlich nur seine Eichel sein. Die Finger würden sich anders anfühlen. Doch er stößt nicht zu. Er reibt nur sanft über meinen Schlitz, über den Damm und durch meine Arschkerbe. Er stöhnt mir ins Ohr und lässt mich auf diese Weise wissen, dass er erregt ist. Dieses Wissen um seine Erregung wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Es brennt sich in meinem Hirn ein. Himmel, ich bin geil bis zum Abwinken und er ist es offenbar auch. Warum stößt er nicht zu?