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Neues Haus Neue Schule Neues Leben Ch. 05

Geschichte Info
Emilys Try-Outs und ein neuer Kurs.
7.7k Wörter
4.7
4.1k
1

Teil 5 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 11/14/2023
Erstellt 09/21/2023
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Zuerst einmal möchte ich mich für die aufbauenden Worte und die Vorschläge bedanken, die ich im letzten Kapitel in den Kommentaren lesen durfte. Das war wirklich motivierend. Um die Frage zu beantworten. Das auf der dritten Seite nur eine Zeile stand, war Zufall. Ich schreibe den Text in einem externen Textprogramm und es ist mir vor Einreichung nicht aufgefallen. Weiterhin gilt für alle Anregungen, Kritik und Korrekturen, bitte schreibt es als Kommentar. Ich freue mich über jeden.

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Namen:

Hauptfiguren:

Emily Webster

James Franklin

Familie:

Rupert und Mary Webster -- Eltern von Emily

Brian und Diana Franklin -- Eltern von James

Chris Webster -- Bruder von Emily

Diana Franklin -- Schwester von James

Freunde:

Mark Hall -- James bester Freund (vor dem Umzug)

Sarah Allen -- Emilys beste Freundin (vor dem Umzug)

Sandra Green -- weitere Freundin von Emily (vor dem Umzug)

Claudia Phillips -- weitere Freundin von Emily (vor dem Umzug)

Aiden Connor -- James erster Freund an der Delltown High

Peter Miller -- Freund von James

Patrick Stuart -- Freund von James

Steve Mitchell -- Freund von James

Lara Norris -- Freundin von James

Gabrielle (Gabe) Simpson -- Freundin von Emily

Nora Jones -- Freundin von Emily

Nathalie Porter - Freundin von Emily

Veronika Schneider -- Teamkollegin von Emily

Lehrer:

Mrs. (Sgt.) Brooks -- Mathelehrerin an der Delltown High

Mr. Porter -- Biologielehrer an der Delltown High

Mrs. Green -- Sozialkundelehrerin an der Delltown High

Mrs. Holmes - Lehrerin von Emily

Mr. Hermann - Geschichtslehrer von Emily und James

Feinde:

Samantha Cooper -- Erzfeindin von Emily und feste Freundin von Craig Gibson

Craig Gibson -- Zu Beginn zweiter Quarterback des Footballteams

Megan Tyler -- Freundin von Samantha und Kapitän der Fußballmannschaft

Desweiteren:

Norman Grimes -- Der geheimnisvolle Vererber

Mr. Larkin -- Sekretär an der Delltown High

William Norris -- Zu Beginn erster Quarterback und Kapitän des Footballteams

Dean Thomas -- Beinahe Opfer des geheimnisvollen Mörders und Eishockeykapitän

Agent Morris -- FB-Agent, der sich für alles interessiert, was mit Norman Grimes zu tun hat.

Agent Schwartz -- FBI-Agentin, der sich für alles interessiert, was mit Norman Grimes zu tun hat.

Coach Hudgens- Headcoach der Footballmannschaft

Coach Hoffmann -- Offensive Coordinator

Coach May -- Defense Coordinator, Assistent Head Coach

Coach Smith -- Quaterback Coach

Mike Perez -- Wide Receiver Neuling

Felicia Carter -- Opfer des geheimnisvollen Mörders und Volleyballkapitän

Billy Noel -- Schwarm von Veronika, in der Sozialkundeklasse

Coach Jones -- Trainerin von der Frauen-Fußballmannschaft.

Reagan Kim -- Stammtorhüterin

Ellie Richards -- Freundin von Veronika und in der Fußballmannschaft

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Montag

James

Mit voller Wucht schlug der Ball vorbei an den vergeblich ausgestreckten Händen der Torhüterin in das erzitternde Netz. Ich riss den Arm hoch und schloss mich den Jubelschreien meiner Freunde an. Unsere kleine Gruppe saß beinahe vollzählig - Nora, Nathalie und Steve hatten es nicht geschafft - auf der kleinen Tribüne neben dem Übungsfeld und wir sahen den zukünftigen Spielerinnen der Delltown-High-Fußball-Frauen-Mannschaft zu, die zum Ende ihrer Try-Outs ein kurzes Trainingsspiel absolvierten. Aufmerksam beäugt von dem Trainergespann.

Genau dieses Gespann hatte gerade die Köpfe zusammengesteckt und tuschelte miteinander, wobei einer der Assistenztrainer bedeutungsvoll auf die Torschützin, auch bekannt als Emily Webster, zeigte.

Es war offensichtlich, dass sie es in die Mannschaft geschafft hatte, vermutlich sogar gleich als Starterin, das konnte selbst ich mit meinen mangelhaften Kenntnissen dieser Sportart erkennen. Das war nicht ihr erstes Tor in diesem nicht sehr langen Spiel und ein weiteres hatte sie aufgelegt.

Wenig später gellte ein Pfiff über den Platz und entließ die Athletinnen. Sofort sprang Sofia auf und zog mich an der Hand hinter ihr aufs Spielfeld.

Es war eine Überraschung gewesen, dass meine kleine Schwester darauf bestanden hatte, mitzukommen. Normalerweise zog sie es vor sich von Fremden fernzuhalten, vor allem in dieser Dichte, und Sport war noch nie ihr Ding gewesen. Ich fragte mich einen Moment, ob ich neidisch sein sollte, dass sie zu Emilys Try-Outs wollte, wo sie doch meine verpasst hatte. Allerdings entschied ich mich, dass ich die Frage, wen von uns sie lieber hatte, besser gar nicht erst stellte. Definitiv Emily.

Also ließ ich mich von ihr quer über das Feld zerren, vorbei an erschöpften Spielerinnen, manche fröhlich, andere enttäuscht, einige schlichtweg nervös.

Emily stand neben einem blonden schlanken Mädchen, dass ich nicht kannte, und unterhielt sich angeregt. Sie hatte ihre langen braunen Haare in einem Pferdeschwanz zusammengebunden und wandte uns den Rücken zu. Sie trug ein einfarbiges blaues Trikot und sehr eng anliegende schwarze Shorts, unter denen sich die Konturen ihres herzförmigen Hinterns abzeichneten.

„Siehst du etwas, das dir gefällt?" Patrick war uns zusammen mit dem Rest gefolgt und grinste mich an.

„Ich... äh...", stotterte ich.

„Was gefällt dir?", wollte Emily wissen, die uns inzwischen bemerkt und sich umgedreht hatte.

„Fußball", antwortete ich in der vagen Hoffnung, mich aus der Sache retten zu können.

„Er hat ganz verträumt auf deinen Po gestarrt", erklärte Sofia kichernd und machte all meine Hoffnungen zunichte.

Ich spürte augenblicklich, wie sich das Blut in meine Wangen fraß und hätte am liebsten mein Gesicht in meinen Händen vergraben. Emily sah mich eher überrascht als schockiert an - oder vielleicht hoffte ich das auch nur -, den Kopf leicht schiefgelegt. Gabrielle lachte schallend auf.

„Du hättest mir deine Schwester viel früher vorstellen sollen. Ich liebe sie." Sie legte eine Hand auf die Schulter meiner Schwester.

„Jeder liebt mich", verkündete Sofia ungerührt, was uns alle zum Lachen brachte.

„Leute das ist Veronika", stellte Emily uns das Mädchen neben ihr vor. „Sie spielt im Mittelfeld." Wir grüßten sie freundlich, sogar ich brachte ein Nicken zustande.

„Veronika, das sind meine Freunde", fuhr Emily fort. „Das sind Peter, Patrick, Gabrielle und Aiden." Sie bedachte mich mit einem Grinsen. „Das ist James und ich schwöre dir, normalerweise kann er auch in ganzen Sätzen sprechen, aber irgendwas scheint ihn heute abzulenken." Sie zwinkerte mir zu. „Und das kleine Energiebündel ist Sofia."

Veronika kniete sich hin, um mit meiner Schwester auf einer Höhe zu sein.

„Und wie hat dir das Training gefallen?", fragte sie mit einem freundlichen Lächeln.

„Super!", rief Sofia begeistert, strahlte über beide Wangen und sah zu Emily auf. „Kannst du mir Beibringen wie das geht?"

„Ich werde dem Coach sagen, er soll sich deinen Namen merken", behauptete Veronika mit einem Grinsen.

„Wirklich?" Sofia wippte aufgeregt hoch und runter.

„Ihr ganzes Leben habe ich versucht sie für Football zu begeistern und dann kommt ihr", beklagte ich mich kopfschüttelnd. Wenigstens hatten wir das Thema gewechselt.

„Vielleicht liegt es an der Sportkleidung", schlug Peter vor. „Dir scheint die der Fußballerinnen ja auch besser zu gefallen." Das brachte meine Freunde zum Lachen und mich noch stärker zum Erröten.

„Da komme ich nicht mehr raus, oder?", wollte ich wissen, obwohl ich die Antwort längst kannte.

„Nicht solange ich ein Wörtchen mitzureden habe", entgegnete Aiden grinsend. Ich schüttelte den Kopf.

„Die nächsten zwei Jahre werden hart." Mein Kommentar brachte Gabrielle zum Kichern.

„Na wenn du das sagst", behauptete sie und zog vielsagend die Augenbraunen hoch. Peter prustete los.

„Ich glaube es dauert noch etwas, bis wir nach Hause fahren können", entschuldigte ich mich bei Emily. „Ich muss mir zuerst ein Loch graben, in das ich versinken kann."

„Ach du hältst das aus", erklärte sie neckend. Sie hatte leicht reden.

„Was meint er mit nach Hause?", fragte Veronika. „Wohnt ihr zusammen? Warte, ihr seid doch nicht etwa Geschwister?" Sie musterte mich schockiert.

„Lange Geschichte", erwiderte Emily schnell. „Kommst du jetzt zum Umziehen Veronika? Irgendwas sagt mir, dass James so schnell wie möglich hier wegwill." Sie grinste mich an, drehte sich um und ging in Richtung Umkleidekabine. Ich war mir sicher, dass sie ihre Hüft stärker schwang als sonst.

„Es war schön euch kennenzulernen", sagte Veronika zögernd, warf mir noch einen verwirrten Blick zu und folgte ihr dann.

„Häh?", fragte ich mit trockenem Mund, einen Moment, nachdem sie gegangen waren.

„Oh man", kicherte Patrick.

„Du warst übrigens super", rief Gabrielle Emily hinterher.

„Danke." Mit diesem Wort verschwand sie in dem kleinen Steingebäude am Rand des Übungsplatzes.

Der Kies knirschte hörbar, als die Reifen des Opel Zafiras auf ihm zum Stehen kamen. Ich zog den Schlüssel aus dem Schloss und öffnete die Tür.

„Wie ist es gelaufen?" Rupert wartete bereits am Türeingang und kam uns mit langen Schritten entgegen.

„Ganz okay, schätze ich", antwortete Emily und zuckte mit den Schultern.

„Okay", protestierte ich. „Sie hat alle in Grund und Boden gespielt. Im Abschlussspiel hat sie zwei Tore geschossen und ein drittes aufgelegt." Ich sah sie kopfschüttelnd an.

„Und sie bringt mir bei so zu spielen wie sie.", verkündete Sofia von der Rückbank aus ihrem Kindersitz.

„Sieht aus, als hättest du zwei neue Fans gefunden." Rupert half Sofia aus ihrem Kindersitz, bevor ich mich darum kümmern konnte und schob uns Richtung Haustür. „James, deine Mutter sagt, das Abendessen wäre beinahe fertig. Wir sollten sie nicht warten lassen."

Emily warf mir ein breites Grinsen zu.

„Ich hätte nicht gedacht, dass James so viel gefallen am Fußball findet." Sie betonte das „Fußball" und zwinkerte mir zu. Ich spürte, wie ich wieder rot anlief und schob mich schnell an die Spitze unserer kleinen Gruppe.

„Und wie war es", rief auch meine Mutter aus der Küche, als sie uns hereinkommen hörte.

„Du wirst auf jeden Fall einen Grund haben dieses Jahr ins Stadion zu gehen", antwortete ich ihr, während ich meine Schuhe auszog.

„Du meinst zwei Gründe", berichtigte sie mich. „Immerhin hast du es auch in die Schulmannschaft geschafft." Ich verzog das Gesicht.

„Naja, ich bezweifle, dass ich dieses Jahr zum Spielen komme", erwiderte ich mit einem Schulterzucken und betrat die geräumige Küche durch die weit geöffnete Tür.

„Mach dich nicht so klein", beharrte Emily, die hinter mir hereingekommen war. „Du warst Klasse bei den Try-Outs und das haben die Trainer auch gesehen."

Ich spielte mit dem Gedanken sie zu berichtigen. Immerhin hatte es der, auf den es ankam, nicht gesehen, aber es ging heute schließlich nicht um mich.

„Ich schätze, du hast recht."

„Das tust du besser, denn recht habe ich", behauptete sie. Na, wenigstens glaubte einer von uns an meine Chancen.

„Das riecht lecker, was gibt es denn?", wollte sie wissen, nachdem sie sich an mir vorbei geschoben hatte.

„Nudeln mit Tomatensoße", erklärte meine Mutter und probierte eine Löffelspitze aus dem großen Topf am Herd. „James, kannst du bitte schonmal die Nudeln abgießen."

Ich nickte und hob den Nudeltopf zum Waschbecken. Dort ließ ich das Wasser langsam zwischen Rand und Deckel herausrinnen.

„Kann ich auch irgendwas tun?", wollte Emily wissen und sah sich suchend um.

„Du kannst den Tisch decken", antwortete meine Mutter.

Nachdem ich das Nudelwasser losgeworden war, half ich Emily die großen Teller, das Besteck und Salatschüsseln aus dem Schrank auf dem Tisch zu verteilen. Rupert setzte sich mit einem Lächeln auf seinen gewohnten Platz und sah uns dabei zu.

„Decken wir nur für uns fünf oder kommen die anderen noch?", fragte Emily.

„Brian ist mit Chris in die Stadt gefahren, um etwas Werkzeug für seine Pläne mit der Scheune zu besorgen und Mary besucht einen Klienten", erklärte meine Mutter. „Rupert wie wäre es, wenn du dir ein Beispiel an deiner Tochter nimmst und hilfst. Ich brauche jemanden, der die Töpfe und Schüsseln zum Tisch trägt."

„Wofür habe ich sonst Kinder in die Welt gesetzt", fragte Rupert grinsend, erhob sich jedoch mit übertriebenem Ächzen von seinem Platz am Tisch und schnappte sich den großen Topf Soße.

„Halt still, sonst verreibst du alles", ermahnte ich Sofia, die mich leidgeprüft ansah, während ich ihre Mundwinkel, Wangen und Kiefer von den großzügigen Soßenhinterlassenschaften reinigte. Sie ließ es schmollend über sich ergehen, bis ich ihr zum Schluss mit dem sauberen Teil der Serviette gegen die Nase stupste.

„Siehst du, schon vorbei", erklärte ich.

„Es wäre schon viel früher vorbei gewesen, wenn du gar nicht erst angefangen hättest", beharrte Sofia und schaffte es dabei noch vorwurfsvoller als ohnehin schon auszusehen.

„Gegen diese Logik lässt sich wenig sagen", behauptete Emily. Sie saß uns gegenüber und beobachtete die Szene mit einem Lächeln.

„Auch du Brutus?" Ich fasste mir theatralisch an die Brust und drückte dabei die soßengetränkte Serviette gegen mein weißes T-Shirt. „Oh verdammt."

Emily und Sofia brachen in Lachen aus, als sie den roten Fleck sahen.

„Das Blut des Verrats", behauptete ich und stand auf, um mir einen Schwamm von der Spüle zu schnappen. Meine Mutter griff nach meinem Arm, bevor ich mein Glück versuchen konnte.

„Damit verreibst du nur alles", wiederholte sie ironischerweise die Worte, die ich zuvor zu Sofia gesagt hatte. „Geh, dir ein neues T-Shirt anziehen und tu das in die Wäsche."

„Schade, rot steht dir", behauptete Emily mit einem Zwinkern.

Dienstag

„Was kann ich für sie tun?", fragte ich und sah Mr. Larkin, der auf der anderen Seite des Schalters saß unsicher an. „Habe ich irgendetwas falsch gemacht?"

Das brachte mir ein beruhigendes Lächeln ein.

„Die meisten würden einfach behaupten, dass sie nichts falsch gemacht hätten, anstatt zu fragen", antwortete er kryptisch. „Ironischerweise sind das dann auch meistens die, die sich zurecht sorgen machen." Ich sah ihn verwirrt an.

„Also?", begann ich, doch er wischte meine Erwiderung mit der Hand beiseite.

„Alles ist gut", behauptete er und gab etwas auf seinem Computer ein. „Es geht um Mrs. Green, deine Sozialkundelehrerin. Sie wird den Rest des Schuljahres leider ausfallen, weshalb wir ihre Schüler auf andere Kurse verteilen müssen."

„Es ist doch nichts schlimmes?", fragte ich besorgt und musste unwillkürlich an die Gedenkfeier denken, die die Schule erst vor wenigen Tagen erschüttert hatte. Mr. Larkin warf mir einen ernsten Blick zu.

„Es ist etwas persönliches", sagte er schließlich. „Bitte pass auf was du über die Sache erzählst, wir wollen nicht, dass sich irgendwelche Gerüchte verbreiten." Wenn ich eins über die High School wusste, dann dass dieser Wunsch immer zu Enttäuschungen führte. Ganz egal was ich erzählen würde oder vielmehr nicht erzählen würde.

„Natürlich!", versprach ich trotzdem. Mr. Larkin nickte zufrieden und hinter ihm ertönte das Geräusch des Druckers.

„Das ist dein neuer Zeitplan." Er gab mir einen Zettel. „Dein neuer Kurs findet schon in der nächsten Stunde bei Mr. Hermann statt. Falls du irgendwelche Fragen hast, komm einfach zu mir."

Ich nickte ihm zu und bedankte mich artig. Auf dem Weg nach draußen warf ich einen Blick auf das Blatt Papier, das mich in den zweiten Stock verwies. Da meine Freistunde ohnehin nur noch etwa 10 min andauerte, beschloss ich mich sofort auf den Weg zu machen.

Glücklicherweise war das Klassenzimmer bereits aufgeschlossen, sodass ich nicht im Gang warten musste. Ich blickte mich im Raum um und erkannte zwischen den größtenteils Unbekannten ausgerechnet Emily, die sich mit Veronika, dem Mädchen von den Fußball-Try-Outs, unterhielt. Sie selbst saß auf ihrem Platz, während die blonde Sportlerin am Tisch daneben lehnte.

Bevor ich auf mich aufmerksam machen konnte, hatte mich Emily bereits entdeckt und winkte mir zu. Dann beugte sie sich zu Veronika und wechselte ein paar Worte. Kurz darauf winkte sie mich heran, während Veronika mir zuzwinkerte, sich vom Tisch abstieß und zur Sitzreihe hinter ihr ging.

Immerhin schien sie nicht mehr zu glauben, ich hätte meiner Schwester auf den Hintern geglotzt.

„Hey", begrüßte ich Emily, als ich ihren Platz erreichte.

„Hey", grüßte sie zurück. „Ich habe schon gehört, dass wir jemand aus einem anderen Kurs hierher kommt, da ein Lehrer im Entzug ist."

„Ich weiß nichts von einem Entzug", antwortete ich schnell, Mr. Larkins Bitte im Kopf.

„Es könnten auch Gefängnis, Mord oder ein Lottogewinn sein", klärte sie mich auf. „Je nachdem wen man fragt." So viel zum Thema keine Gerüchte.

„Setzt du dich jetzt endlich oder willst du weiter im Gang herumstehen." Emily deutete auf den Stuhl neben sich.

„Sitzt da nicht schon jemand", wollte ich wissen und warf einen Blick auf Veronika. Emily schüttelte den Kopf.

„Du saßt so verloren aus, da haben wir beschlossen, dass wir dich nicht neben jemand Fremden sitzen lassen können", erklärte sie und wies nochmal auf den Platz neben sich.

„Ich will niemanden vertreiben", protestierte ich besorgt. „Ich komme schon zurecht." Emily schüttelte lächelnd den Kopf.

„Im Ernst, es ist in Ordnung", beharrte sie, dann verwandelte sich ihr Lächeln in ein Grinsen. „Außerdem hat Vero jetzt endlich eine Ausrede sich neben Billy zu setzen. Sie würde dich umbringen, wenn du ihr die nimmst."

„Das will ich natürlich nicht riskieren." Ich nahm endlich die Einladung an und ließ mich auf den Platz neben ihr gleiten.

„Sie wird dein Opfer zu schätzen wissen", entgegnete Emily und schob sich eine verirrte Strähne hinters Ohr. Einen Moment lang war ich gefangen von den Konturen, die das Licht der Fester auf dem Alabaster ihrer Haut mahlte.

„Ich werde es schon irgendwie überleben", behauptete ich. Ihre Mundwinkel krümmten sich zu einem Schmunzeln.

„Ich könnte ja meine neue Sportuniform anziehen. Würde das helfen." Sie zwinkerte mir zu und ich wurde immerhin nicht ganz so rot, wie beim letzten Mal. Die Fußballtrainer hatten nicht ganz so lange gebraucht, um die Liste mit den neuen Teammitgliedern aufzuhängen, wie die Footballabteilung. Natürlich hatte sie es geschafft.

„Mir gefallen Rot und Schwarz", behauptete ich und spielte damit auf die Schulfarben an. Sie lachte auf.

„Vermutlich sollte ich doch bei Straßenkleidung bleiben. Ich will deinen Eltern nicht erklären müssen, wieso dein Notenschnitt absackt."

„Möchten sie den Rest des Kurses nicht an ihrem Gespräch teilhaben lassen, Miss Webster?" Mir war gar nicht aufgefallen, dass der Lehrer den Raum betreten hatte und die übrigen Schüler längst schweigend an ihren Plätzen saßen.

Mr. Hermann war ein großer schlanker Mann mit einer Brille, scharfen Gesichtszügen und einer zu langen, zu spitzen Nase, was ihm das Aussehen eines Falken gab. Jedoch lächelte er seinen tadelnden Worten zum Trotz.

Ich warf Emily einen verzweifelnden Blick zu und formte die Worte „Bitte nicht" lautlos mit den Lippen, was mir ein Grinsen einbrachte.

„Ich erkläre unserem neuen Schüler nur gerade auf welchem Stand der Kurs ist", behauptete sie.

„Dann können sie mich bestimmt darüber aufklären", bot der Lehrer mit einem Blick auf mich an. „Ich bin immer so schrecklich vergesslich." Ich wich seinen stechenden Augen aus.

„Äh... ich bin kein besonders guter Zuhörer", entgegnete ich und wappnete mich für den unweigerlich folgenden Tadel. Zu meinem Erstaunen lachte Mr. Herrmann jedoch nur mit den übrigen Schülern.