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Nur der Nabel!

Geschichte Info
Es soll ein Jux sein, als Noah Marie auf den Bauch pustet…
9.7k Wörter
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Es ist nur ein Jux, als Noah Marie auf den Bauch pustet...

********************

Ein harmloser, vielleicht ein wenig übergriffiger Scherz bei einem studentischen Picknick löst eine Kettenreaktion von Ereignissen aus. Noah wird hineingezogen in ein erotisches Spiel, dessen Regeln er nicht kennt. Doch bald kommt er auf den Geschmack und gibt Marie, was sie braucht.

Auf die Idee, mal den Bauch in den Mittelpunkt zu stellen, hat mich Leser wedka500 gebracht, der sich schon sehr ausführlich mit dieser Materie auseinandergesetzt hat -- vielen Dank dafür! Ich hoffe, die Geschichte gefällt dir, und auch allen anderen.

Danke auch an _Faith_, der mich bei einigen kritischen Punkten dieser Geschichte sehr unterstützt hat. Es macht Spaß, mit fähigen Kolleg/innen zusammenzuarbeiten!

Dingo666

********************

„Noch Prosecco?"

Linda schlenderte vorbei, in der einen Hand einen vollen Plastikbecher, in der anderen Hand die Flasche.

Noah saß im Gras und wollte ablehnen, er fühlte sich leicht genug im Kopf. Doch die Tröpfchen, die sich als Kondenswasser auf dem kalten Glas der Flasche gebildet hatten, ließen ihn die Trockenheit in seinem Mund wahrnehmen. Er nickte und hob seinen Becher. Linda kippte den Prosecco zu schnell hinein, er schäumte über. Das Mädchen kicherte nur, und er leckte den Schaumwein von den Fingern.

Ah, was für ein Sonntag! Er trank einen Schluck und sah sich um. Rolf und drei andere spielten mit einem Frisbee auf der Wiese, Schreie und Lachen drangen herüber. Jemand klimperte auf einer Gitarre, und der Grill qualmte auch schon. Insgesamt waren etwa zwanzig Leute zu der improvisierten Sonntagsfete am Waldrand gekommen. Einige davon waren aus Noahs Semester, andere kannte er noch nicht. Alles Studenten, vielleicht mit Ausnahme des bärtigen Typs am Grill. Ein Postdoc?

Sein Blick schweifte über die Mädchen, mit einer gewissen Routine, jetzt im vierten Semester.

Selma war mit ihrem Freund da. Schade, denn er fand ihre üppigen Formen höchst attraktiv. Insbesondere jetzt, da die Blondine der Hitze wegen nur einen Rock und ein bauchfreies Shirt trug, das ihre Brüste melonengleich betonte. Nein, keine Chance bei ihr.

Die Schmale mit den schwarzen Haaren drüben am Tisch? Hm, nein. Die machte so einen verkniffenen Eindruck, und er stand nicht auf knochig.

Leah, die rundlich gebaute Streberin aus seinem Jura-Kurs? Sie unterhielt sich angeregt mit einer Freundin und lachte gerade lauthals. Süß, mit dem Wuschelkopf und der Brille. Aber die redete wie ein Wasserfall, und das war auch nicht sein Ding.

Hm.

Er trank weiter, ohne auf den Geschmack zu achten. Gut, er war nicht hierher mitgekommen mit dem Vorsatz, eine Frau aufzureißen. Es sollte einfach ein lässiger Tag werden, bevor es morgen wieder losging mit Vorlesungen, Seminaren und Prüfungsvorbereitungen. Andererseits weckten die Sonne, die frische Luft und das entspannte Rumhängen diesen bestimmten Hunger in ihm. Den Hunger auf etwas Warmes, Weiches, Weibliches.

Die Geschichte mit Yin war ja auch schon eine Weile her, überlegte er. Huh, diese chinesische Austauschstudentin, die war ein heißer Feger gewesen. Nach außen ganz gesittet, aber im Bett der reinste Wirbelwind. Er lächelte bei dieser Erinnerung und verdrängte sie dann schnell. Das war drei Monate her, und er konnte gerade eine Erektion nicht gebrauchen. Das würde in seiner bequemen Shorts nicht verborgen bleiben.

Sein Radarblick ergab kein Ziel, das sich besonders anbieten würde. Neben ihm lagen drei Mädels auf einer Decke und sonnten sich, oder schliefen, oder beides. Er kannte Marie, direkt neben ihm, mit der hatte er schon ein paar Mal geredet. Zu schnippisch. Und eins weiter, das war Ronja-Lia. So eine Toughe. Eine Lesbe? Wer hatte schon so einen Namen?

Noah seufzte und trank den Becher leer. Dabei schwankte er zwischen Frustration und Entspannung. Ist doch egal, sagte er sich. Dann eben morgen. Oder übermorgen. Du kannst es nicht erzwingen, das weißt du doch.

Er nickte zu seinen eigenen Gedanken und blinzelte in die Sonne. Also gut. Kein Pirschen. Kein Flirten. Keine Jagd, heute. Einfach aushängen, genießen und entspannen. Auch nett.

Sein Blick fiel wieder auf Marie. Sie hatte die Arme über den Kopf gestreckt und die Augen geschlossen. Ein Bikini-Oberteil fasste die Brüste zu hellblauen Halbkugeln zusammen, mit weißen Pünktchen drauf. Dazu trug sie einen knallroten Rock, der lose über ihre Schenkel lag. Ob es eine gute Idee für sie war, hier in der prallen Sonne zu liegen? Das Mädchen hatte eine milchweiße Haut, wie es für ihren rotblonden, irisch wirkenden Typ oft vorkam. Sie würde kaum je eine Bräunung annehmen. War das der Grund für sie, es umso mehr zu versuchen?

Marie erinnerte ihn an Christina, seine jüngere Schwester. Die hatte auch so eine Haut und eine ähnlich rotblonde Lockenmähne. Und auch so einen schmalen Bauch. Er beäugte Maries Mitte, nackt zwischen dem Rocksaum und dem Bikini. Ein sehr in die Länge gezogener Nabel bildete eine Schlucht in der Mitte. Auch wie bei Christina. Als Kinder hatten sie oft die Nabel verglichen. Sein eigener fiel dagegen als kreisrunder Trichter aus.

Beim Toben und Spielen und Kitzeln war seine Schwester am Bauch immer ganz empfindlich gewesen, erinnerte er sich und lächelte dabei. Ja, und sie mochte es, wenn er seinen Mund auf den Bauch legte, und dann die Luft ausstieß, so dass die Lippen auf der Haut vibrierten. Dann lachte sie hell auf und konnte sich gar nicht beruhigen.

Diese Assoziation war es, die ihn steuerte, getrieben von seinen gerade angestellten Beuteüberlegungen und befeuert vom Alkohol. Ohne nachzudenken, beugte er sich über Marie, drückte ihr den Mund über den Nabel, und blies. Heftig. Seine Lippen produzierten ein herrlich unanständiges Geräusch. Einen langen, feuchten Furz auf der glatten Haut.

Marie schrie laut auf und schreckte hoch. Sie starrte ihn aus geweiteten Augen an.

Noah wich zurück, schlagartig ernüchtert. Was hatte er da nur angerichtet? Alle sahen zu ihnen herüber. Ronja-Lia, das große, braunhaarige Mädchen neben Marie, stützen sich hoch. Sie hatte die Augenbrauen so heftig zusammengezogen, dass ihre Augen nur noch Schlitze waren.

„Oh, sorry", brachte er heraus. „Das war wohl, äh -- ich wollte, uhm..."

Marie keuchte richtig, sah er. Sie rappelte sich auf, stand vor ihm. Er blinzelte hoch, fragmentiert.

„Was hat der Arsch denn gemacht, Marie?", fragte Ronja-Lia. Ihr Ton hörte sich so an, als argwöhnte sie mindestens eine Vergewaltigung.

„Ich..."

Marie brach ab. Sie schüttelte den Kopf. Dann wandte sie sich ab und stakte in Richtung Waldrand. Noah starrte ihr nach, mit offenem Mund. Er hatte keine Ahnung, was da lief. Nur dass, was immer es war, wahrscheinlich er der Schuldige sein würde.

„Na super!", spie Ronja-Lia aus und fixierte ihn. „Weißt du, was du da angerichtet hast? Marie hat gerade eine schwere Zeit. Heute war sie endlich mal wieder fröhlich. Bis eben."

„Tschuldigung", brachte er heraus.

Sie schnaubte. Wenigstens verloren die anderen das Interesse, erkannte er aus den Augenwinkeln. Vielleicht musste er doch nicht als notgeiler Paria von dannen ziehen. Er atmete auf.

„Na, und jetzt?", fragte Ronja-Lia scharf.

„Was jetzt?"

„Meinst du nicht, eine Entschuldigung wäre fällig?" Sie blitzte ihn an wie das Signal einer Sprengladung, kurz vor der Zündung.

„Oh. Äh -- klar. Ich geh ja schon."

Noah kämpfte sich hoch und schwankte eine Sekunde. Er hatte wohl doch ein wenig mehr getrunken als gedacht. Mit gesenktem Kopf trottete er Marie hinterher. Na ja, wenigstens zog er sich so erst mal aus der Affäre, und aus der unmittelbaren Gefahrenzone um Ronja-Lia. Klar, er war größer und stärker. Aber das half nicht, wenn Frauen richtig sauer wurden, das hatte er schon herausgefunden. Mit dieser scharfen Zunge würde sie ihn im Handumdrehen in mikroskopisch kleine Schnipsel zerlegen.

Wo war Marie? Er schob einen Ast zur Seite und betrat das kleine Waldstück, das zwischen der Wiese und dem nahen Wildbach lag. Das Wasser rauschte im Hintergrund über die Steine und überdeckte damit fast das Summen der Insekten und die Vogelrufe. Ein roter Farbfleck schimmerte zwischen den Bäumen, und er nahm die Richtung auf.

Marie stand vor einem Baumstamm und hatte sich mit beiden Händen dagegen gelehnt. Sie atmete schnell, den Kopf gesenkt.

„Marie?", sagte er weich. Sie reagierte erst nicht. Dann drehte sie den Kopf. Ein rätselhafter Ausdruck lag in ihren Augen.

„Ich... es tut mir leid.", versuchte er es mit einem schafsköpfigen Lächeln, und breitete die Arme aus. „Ich hätte das nicht tun sollen. Sorry, dass ich dich erschreckte habe."

„Erschreckt?" Sie blinzelte. Dann stieß sie ein Lachen aus. Ein sehr seltsames Lachen, wie ein hohles Echo. Noah fühlte sich verloren. Sein Kopf schwindelte, er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Was hatte sie nur? So schlimm war es nun auch wieder nicht gewesen, oder?

„Soll ich gehen? Äh -- willst du deine Ruhe haben?", versuchte er es. „Ich wollte dir echt nur sagen, dass ich nicht..., also ich habe mir nichts dabei gedacht."

Sie atmete tief durch und löste sich vom Baumstamm. „Warum hast du das denn getan?", wollte sie wissen. Ihre Stimme klang dünn. Jedenfalls nicht böse, stellte er erleichtert fest. Schilfgrüne Augen sahen ihn an.

„Ach, ich weiß auch nicht recht", seufzte er. „Das habe ich früher mit meiner Schwester gemacht. Sie hat immer total gekreischt dabei, aber sie mochte es. Und als ich dich da so liegen sah..." Er zuckte die Achseln und verstummte.

Sie nickte zögernd. Dann lächelte sie, allerdings ein wenig gezwungen. „Schon gut", hörte er sie flüstern. „Nichts passiert."

„Okay." Er erwiderte das Lächeln. „Wieder Freunde?"

Jetzt musste sie wirklich grinsen. Ihr Gesicht sah so viel schöner aus, von einer Sekunde auf die andere. Ein dreieckiges Gesicht, registrierte er. Sie hatte etwas von einem Fuchs. Einer Füchsin. Das passte auch zum blassen Orange ihrer Haare.

„In Ordnung. Wieder Freunde." Sie kicherte sogar.

„Gut", atmete er auf. „Äh -- kommst du mit zurück?"

Sie antwortete nicht. Sah ihn nur an, prüfend. Dann atmete sie tief ein, schlug die Augen nieder, und fragte leise: „Kannst du das nochmal machen?"

„Was?" Er blinzelte.

„Na, das mit dem Mund. Auf meinem Bauch." Marie kicherte erneut. Dunkler, diesmal.

„Äh -- klar. Wenn du willst?" Er verstand nichts.

„Ja." Sie nickte. „Warte mal. So."

Damit lehnte sie sich mit dem Rücken gegen den Baum. Die Arme hingen locker an den Seiten. Ihre Brust hob und senkte sich schnell, sah er. Die Augen glitzerten.

Mit einem Kopfschütteln trat er näher. Warum? War das eine Art Aufarbeitung? Ein Spiel? Oder -- eine Falle? Würde sie dann schreiend durch den Wald brechen und ihn als Wiederholungstriebtäter verleumden? Sexuelle Belästigung wurde ja heutzutage sehr weit ausgelegt. Glücklicherweise! Aber...

Sie wartete. Er spürte keine Gefahr, dafür eine gewisse Verpflichtung. Er hatte noch was gut zu machen. Also kniete er sich dicht vor sie, sah hoch, in ihre Augen, sah ihren Bauch an. Ein hübscher Bauch. Überhaupt sah sie gut aus. Mittelgroß, schlank, elegante Proportionen. Hmm.

Nach einem letzten Kontrollblick ging er näher, mit dem Gesicht dicht an ihren flachen Bauch. Ein Hauch ihres Duftes stieg ihm in die Nase. Ein Duschgel oder so, etwas Fruchtiges. Darunter Mädchenhaut, warm und lecker. Sanft legte er die Lippen schräg über den Nabel, und spürte ihr unwillkürliches Zucken. Ebenso sanft pustete er, ließ die Lippen schnattern, auf ihrer Haut.

„Uhh!"

Sie starrte mit großen Augen zu ihm herunter, die Lippen leicht geöffnet, und atmete noch schneller. Ohne den Blick zu unterbrechen, ging er wieder vor und wiederholte das Spiel, noch leichter. Dann küsste er sie nur, sehr sanft. Marie stieß einen leisen Laut aus.

Sie wollte mehr, sagte ihm sein Instinkt. Doch er traute dem nicht ganz -- möglicherweise vernebelte der dumme Prosecco seine Sinne.

„Mehr?", fragte er leise. Sie deutete ein Nicken an und schloss die Augen.

Ah. Ihm dämmerte es langsam. Das törnte sie an? Sie stand auf erotische Spiele am Nabel? Oder war das nur wieder seine eigene Geilheit?

Sehr sanft küsste er sie, erst links, dann rechts des Nabels. Er schloss die Lippen, knabberte wie ein Fisch an der glatten Haut. Marie spannte die Bauchmuskeln, und lockerte sie wieder, mit einem stotternden Atemzug.

Er schob die Zunge vor und leckte in die Tiefe ihres Nabels hinein.

„UHHH!"

Seine Zweifel lösten sich auf, er musste grinsen. Ja, sie war erregt, unverkennbar. Die Art, wie sie hastig Luft holte, wie sie die Muskeln zusammenzog, wie sich leise Laute in ihren Atem mischte, das kannte er gut. Nur bisher nicht im Zusammenhang mit einem Nabel.

Er fasste sie locker um die Taille und setzte die Liebkosungen fort. Küsse, quer über den Bauch, auf die untersten Rippenbögen, und dicht über den Rocksaum, wo sie sich ganz straff anfühlte. Sanftes Lecken, immer näher, und am Ende mit der ganzen Zunge hinein in den Trichterschlitz, und nach dem geheimnisvollen Geschmack in der Tiefe tauchen.

Marie stöhnte leise, ihre Finger zitterten über seinen Kopf und zogen ihn dann an sich. Der Zungenkuss mit ihrem Nabel verwandelte sich in eine feuchtglitschige Vereinigung, er bohrte die gespannte Zunge hinein und spürte, wie ihre Bauchdecke seinem Druck ein wenig nachgab. Ihr Becken zuckte vor, ein, zwei Mal.

Eine gewaltige Erektion hatte sich in Noahs Hose gebildet, doch er achtete nicht darauf. Zu süß, zu verlockend, zu abgedreht empfand er dieses ebenso unverhoffte wie eigentümliche Spiel. Er schloss die Lippen über ihren Nabel und saugte hart. Sie japste und wand sich unter seinen Berührungen hin und her.

Ein Ruf.

Sie fuhren auseinander, schwer atmend, und starrten sich an. Noah kam auf die Füße und wischte sich den Mund ab. Marie rieb sich hektisch über den Bauch, um seinen Speichel zu verteilen.

„Ah, da seid ihr ja." Ronja-Lia trat zwischen zwei Bäumen hindurch und sah von Marie zu Noah. „Alles klar? Ihr wart so lange weg."

„Jaja, alles klar." Marie setzte ein Lächeln auf, nicht ganz überzeugend. „Alles klar. Wir, äh, wir kommen gleich."

Noah nickte eifrig. Ronja-Lia guckte kritisch und schnaubte, als sie den Umriss seines Penis entdeckte. Der hatte seine Mörderhärte von vorhin verloren, zeichnete sich aber immer noch unter den Shorts ab.

„Na gut." Sie zögerte und wandte sich dann ab.

Die beiden sahen sich an. Marie schien genauso ratlos wie er selbst, was sie jetzt mit sich und dieser Situation anfangen sollte. Bei dem Gedanken, dass sie jetzt einfach zurückgingen und so taten, als sei nichts vorgefallen, stellte sich etwas quer in ihm.

„Das war, äh, schön", versuchte er es und lächelte sie an. „Wirklich schön."

„Mhm." Marie wischte sich über den Bauch. „Ja..."

„Wenn ich gewusst hätte, wie empfindlich du da bist, dann hätte ich vorhin nicht die..."

„Nein!", fiel sie ihm ins Wort und atmete einmal durch. „Ich, uh, normalerweise ist es nicht so extrem. Aber vorhin, da..." Sie verstummte.

„Ja?"

„Ach, egal." Sie setzte ein schräges Grinsen auf. „Vorhin auf der Decke, da habe ich gedöst. Und geträumt. Erotisch. Die Sonne hat mich so warm angeschienen, und es war alles so friedlich. Mein Bauch ist eine einzige erogene Zone, und ich hatte mir gerade vorgestellt, dass mich jemand da küsst. Und dann kamst plötzlich du." Ein unsicheres Lachen folgte.

„Verstehe." Er erwiderte das Grinsen. „Das hat sozusagen ins Bild gepasst."

„Sozusagen." Sie fixierte ihn. „Für einen Moment dachte ich, ich würde einen Orgasmus kriegen, auf der Stelle. Aber wenn du das jemand erzählst, dann bringe ich dich um."

„Keine Angst. Dein Geheimnis ist sicher bei mir."

„Bestimmt", grinste sie, ihre Augen auf seine Mitte gerichtet. Sie hatte auch den länglichen Umriss entdeckt.

„Und falls du mehr möchtest -- immer gerne." Er zog einen imaginären Hut und verbeugte sich wie ein Chevalier.

Marie lachte auf. Dann legte sie den Kopf schräg. Ihre mattgrünen Augen leuchteten. „Ehrlich? Dir gefällt das auch?"

„Na klar."

„Auch, wenn es nur darauf beschränkt bleibt?", forschte sie nach, plötzlich ernst. „Kein Sex? Nur der Nabel?"

So hatte er sich das nicht vorgestellt. Natürlich Sex, diese Leckerei war ja nur eine Variante des Vorspiels oder? Doch er verstand genug von Frauen, um den richtigen Text zu liefern.

„Ja. Auch dann", versicherte er treuherzig. „Anscheinend ist mir da bisher was entgangen. Das war -- abgefahren, gerade eben. Wenn du also willst, dann verwöhne ich dich gerne noch ein wenig. Nur so. Kein Sex. Keine Ansprüche."

Marie stemmte die Hände in die Hüfte. Sie war wirklich hübsch, ging ihm durch den Kopf. Mittelgroß, schlank, und sie bewegte sich so elegant. Wahrscheinlich tanzte sie viel, oder hatte das früher. Ihr Fuchsgesicht gefiel ihm ebenso. Sie hatte ein kleines Näschen, keck gewölbt, und einen kleinen Mund mit vollen Lippen. Und diese Wangenknochen!

„Na gut." Sie holte zitternd Luft. „Aber ich warne dich! Ich bin gerade ein wenig durch den Wind, und deshalb in der richtigen Verfassung für so einen Scheiß. Aber das kann auch schnell wieder wechseln. Versprichst du mir, dass du mich sofort in Ruhe lässt und gehst, wenn ich das will? Ohne Angabe von Gründen?"

„Versprochen", nickte er im Brustton der Überzeugung. Die Aussicht auf weiteren, intimen Kontakt mit diesem Nabel hätte ihn alles schwören lassen. Auch, dass die Sonne im Westen aufgeht und im Zenit einen Langnese-Werbesong erklingen lässt. Dann befasste sich der Rest an klarem Verstand, den er zwischen seinen Schläfen zusammenkratzen konnte, mit den praktischen Aspekten ihres Vorhabens.

„Am besten gehen wir tiefer in den Wald", schlug er vor. „Sonst kommt Ronja-Lisa nochmal vorbei. Das würde ich ihr zutrauen."

„Ronja-Lia ist in Ordnung", seufzte Marie mit einem Seitenblick. „Aber manchmal geht sie mir auch auf den Nerv."

„Sehr beschützend, scheint mir."

„Eben." Noch ein Seitenblick. „Sie streitet es zwar ab, aber ich habe schon lange das Gefühl, dass sie was von mir will. Sie ist bi."

„Ah", nickte er und tat so, als würde ihn das nicht sofort antörnen. Eine echte Bi? „Und jetzt ist sie eifersüchtig?"

„Möglich." Marie drückte den Rücken durch. „Ist mir aber egal. Wir wohnen zusammen in einer WG, aber mehr brauche ich nicht."

„Aha."

Sie kicherte und winkte ihm. Zusammen gingen sie in Richtung des Flüsschens. Nebeneinander. Ohne Körperkontakt, doch er war sich ihrer Nähe sehr bewusst. Das Schweigen zwischen ihnen vibrierte vor heimlicher Spannung. Was für ein herrlicher Sonntag!

Einträchtig bahnten sie sich den Weg durch das wuchernde Unterholz. Ringsum erstreckte sich der Wald gleichförmig in alle Richtungen. Ja, hier würde sie niemand finden.

Warum war er eigentlich mitgegangen?, fragte er sich. Es würde nichts laufen, das hatte Marie klar genug ausgedrückt, mehrfach. War er wirklich schon derart ausgehungert, dass er seinen Sonntag opferte, nur um einem -- möglicherweise leicht durchgeknallten -- Mädel den Bauch zu lecken?

Noah sah an sich herab. Welchen Eindruck machte er überhaupt? Die Shorts saßen knapp, aber wenigstens hatte er heute Morgen eine frische aus dem Schrank gezogen. Das blaue, ärmellose Shirt ging auch in Ordnung. Er achtete auf seine Arme und trainierte jede Woche ein paar Mal. Das konnte man ruhig zeigen. Und die blonden Wuschelhaare, um die musste er sich eh nicht kümmern. Die sahen immer gut genug aus, wenn er gutmütig unter den Fransen hervor grinste.

Alles gut. Das musste reichen. Er hatte ja keine weiterreichenden Absichten. Oder?

Sie stießen auf das Flüsschen, das lebhaft in seinem Steinbett dahinschoss. Etwas weiter links zeichneten sich die Umrisse von Steinen zwischen den Bäumen ab. Ein paar locker übereinandergeschichtete Felstrümmer, bewachsen und mit altem Laub bedeckt.

„Schau mal." Er deutete auf eine Seite des Miniaturgebirges. „Da ist eine kleine Höhle oder sowas. Das sieht doch fast aus wie ein Nabel in einem Bauch, oder?"