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Polyamorie 03 - Kapitel 01

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„Erzähl! Was für ein Unfall?", hakte Lena nach.

Lisa rutschte von der Lehne in meinen Sitz und legte ihren Arm um mich. Sie trug lediglich ein T-Shirt von mir, genauso wie Lena, was mir erst in dem Moment auffiel. Es war ihnen natürlich viel zu groß, reichte aber über Po und halb über die Schenkel. Ich schaute kurz zu Yasi. Sie hatte sich eine Jogginghose und ihr eigenes T-Shirt übergezogen. Kein Wunder, ihre Klamotten hingen bei uns im Schlafzimmerschrank. Lisas und Lenas nicht.

„Das war so", fing Marie an. „Ich war gerade 18 Jahre geworden und hatte mir aus Protest gegen meine Eltern ein Intimpiercing stechen lassen. Genau durch die Klitoris."

„Tut das nicht weh?", unterbrach sie Lena.

„Sau weh, aber nicht so, wie das, was mir nach dem Duschen passiert ist."

Sie schaute zu Julia. Diese legte ihr die Hand aufmunternd auf den Oberschenkel.

„Ich habe mir mit dem Handtuch beim Abtrocknen das Piercing herausgerissen."

„Waaaas? Wie konnte das denn passieren", erschrak Lena. Sie kniff reflexartig die Beine zusammen und hielt schützend die Hand vor ihrer Pussy. Auch Yasi und Lisa zuckten bei der Schilderung zusammen.

„Ich war nach dem Piercing ziemlich empfindlich an der Stelle und habe ein extra weiches Handtuch benutzt. Irgendwie musste sich eine Schlinge davon um das Piercing gewickelt haben und als ich das Handtuch hochzog, um meine Haare zu trocknen, fühlte ich den Schmerz."

„Auua, das tut ja schon vom Zuhören weh. Hast du dir die Pussy verletzt?", fragte Lena besorgt weiter.

„Nicht nur das. Es hat saumäßig geblutet. Ich bekam Panik. Das Piercing war komplett raus und hatte mir den Kitzler fast abgerissen."

„Boah, hör' auf", erschreckte sich Yasi. „Mir wird gleich wieder schlecht, wenn ich mir das nur vorstelle."

„Ich bin dann ins Krankenhaus. Da habe ich Juls kennengelernt. Sie hatte mich untersucht und sofort operiert. Die Klitoris ist wieder angenäht. Aber -" Sie verstummte. Julia strich ihr tröstend über den Arm.

Julia erklärte uns: „Die Nerven sind dabei kaputt gegangen. Seit dem bekommt Marie schlecht einen Orgasmus." Sie nippte an der Tasse und griff nach einem Stück Stollen. „Ich habe mich dem Problem angenommen. Nicht nur medizinisch. Maries Eltern waren nicht sehr verständnisvoll, um es milde auszudrücken."

Marie kniff die Lippen zusammen. Dann erklärte sie: „Die haben mich rausgeschmissen. Ich passte nicht in ihr ach so christliches Bild. Das war auch der Grund für meine Protestaktion. Ging ziemlich nach hinten los."

„Anschließend kam sie zu mir", sagte Julia. „Sie wusste nicht wohin. Ich bot ihr Obdach und auch Trost. Dabei verliebten wir uns und sind seit dem zusammen." Sie strich Marie zärtlich über die Haare. „Nach einiger Zeit sind wir darauf gekommen, dass Marie doch Orgasmen bekommen kann." Sie biss in das Weihnachtsgebäck. „Die Reize auf den Kitzler müssen allerdings sehr stark sein. Leichte bis mittelstarke Schläge, mit der Hand oder einem Gegenstand. Nur streicheln klappt nicht."

„Kann man von der Verletzung noch etwas sehen?", fragte Lena.

„Wenn man genau hinsieht, schon", antwortete Marie. Sie stand auf und stellte sich vor Lena, dann öffnete sie ihre Jeans, zog sie zusammen mit dem Slip herunter und präsentierte ihr den Kitzler. Mit den Fingern hielt sie die Schamlippen gespreizt und zog die Haut darüber zurück.

„Sieht für mich normal aus", bemerkte Lena.

„Danke, hab mir auch besonders viel Mühe gegeben, damit man keine Naht sieht. Aber wenn man genau hinschaut und weiß, worauf man achten muss. Schau hier..." Julia zeigte Lena, wo die Naht war. Lena erkannte die Verletzung.

„Und du hast kein Gefühl darin?", bohrte Lena weiter nach.

„Nur, wenn ich stark darauf gehauen werde oder jemand daran saugt."

„Darf ich es mal versuchen, Marie?" Lena wollte es genau wissen. Lisa setzte sich schlagartig auf. Den Protest in ihrem Blick konnte man nicht übersehen. Auch Yasi fixierte Lena vorwurfsvoll über ihre Tasse hinweg. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie Lena bestimmt wieder vors Schienbein getreten.

Ich schritt ein. „Lena, das reicht. Du solltest besser nicht-" Noch bevor ich den Satz zu Ende sprechen konnte, brauste Lena auf. „Ach, du darfst so was machen. Ich erinnere an Cory. Du hast dir bei nem Fake-Fick mit ihr in die Hose gespritzt und wolltest sie am liebsten richtig ficken, genau wie Marie. Und wir dürfen nicht mal ein bisschen lecken. Das ist unfair."

Demonstrativ griff sie Marie an der Hüfte, setzte ihre Lippen an den Kitzler und saugte. Marie gefiel es. Sie presste Lenas Kopf an ihre Pussy.

„Oh Gott ist das geil." Bettelnd sah sie zu Julia. „Bitte Juls, ich möchte es." Die blonde Ärztin griff nicht ein. Sie lehnte sich gespielt entspannt zurück, um ihren Kaffee weiter zu trinken. Lenas Verhalten ärgerte sie sichtbar. Doch sie duldete es. Marie zuliebe.

Die Einzige, die etwas unternahm, war Lisa. Sie war so aufgebracht, dass sie aufsprang und Lena von Marie wegzerrte. „Lena, lass das! Fehlt nur noch, dass Papa sie auch noch fickt. Der war gestern Nacht schon so scharf auf sie und hätte am liebsten angerufen und gefra..." Lisa verstummte. Sie bemerkt zu spät, was sie gerade verraten hatte. Erschrocken schaute sie an Lena vorbei zur Person hinter ihr auf dem Sofa.

Julias ernste Miene hellte sich auf. Das anfängliche Kichern schwoll zu einem Lachen an. „Hihihihihi Harharharhaaahaaaaa Chrrrrrr. Hihihihii Hahahar Chhrrrrr!" Irgendwie kam mir das Lachen bekannt vor.

Es war ansteckend. Wir lachten alle mit. Es war das gleiche Lachen, das Yasi auch machte. Julia und Yasi hatten das gleiche Lach-Gen. Wir schütteten uns alle aus, bis Yasi Julia auf den Schenkel klopfte. Julia hatte inzwischen bemerkt, dass Yasi sie nicht nachmachte, sondern dass dies ihre eigene, natürliche Lache war. Julia bekam Tränen in den Augen und winkte Yasi zu sich für eine Umarmung. Ohne zu zögern, schlossen sie sich in die Arme und löste sich erst nach einer weiteren Lachrunde. Beide wischten sich Tränen ab.

„Und ich dachte, diese Lache sei einmalig!", bemerkte Marie trocken. Sie schaute von Julia zu Yasi und wieder zurück.

„Unglaublich, dass es noch einen Menschen mit dieser Lache gibt. Seid ihr sicher, dass ihr nicht verwandt seid?", fragte ich im Spaß und wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel.

Inzwischen hatte Marie ihren Slip wieder hochgezogen und setzte sich bei Lena auf den Schoß. Sie hatte ihre Arme um sie gelegt und schaute in Lenas Augen. Ich nahm Lenas Erregung wahr. Gleich würden sie sich ... -- da passierte es auch schon -- Sie küssten sich!

Julia blickte zu Yasi, deren Gesicht sie noch in beiden Händen hielt. Yasi war wie paralysiert. Sie starrte in Julias blaue Augen. Dann pressten sie ihre Lippen aufeinander. Yasi gefiel es, erst hatte sie Angst vor Julia und jetzt küssten sie sich.

Mein Blick fiel auf Lisa. Sie stand enttäuscht da und schluckte ihre Wut herunter. Sie musste sich von allen verraten fühlen. Ihre Fäuste waren geballt, gleich würde sie explodieren.

Ich musste etwas unternehmen. Entschlossen drückte ich mich aus dem Sessel hoch und drehte sie an den Schultern zu mir. Sie sollte nicht weiter auf die Situation schauen. Zögernd löste sie den Blick von ihrer geliebten Yasi. Lena hatte sie verraten und Yasi ebenfalls. Ich hob ihr Kinn an. Wir schauten uns an. Ich versuchte, ihr mit meinen Augen zu sagen, dass alles gut war. Sie musste auf Yasi und Lena nicht eifersüchtig oder wütend sein. Eine einzelne Träne bildete sich in ihrem linken Auge. Nur ich sah sie. Ich küsste sie weg. Lisa schlang die Arme um mich und verbarg ihr Gesicht an meiner Brust.

„Ich liebe dich, mein Engel. Immer!", flüsterte ich ihr zu. Lisa schluchzte.

Yasi hatte uns bemerkt. Sie erhob sich und umarmte uns beide. „Kein Grund zur Eifersucht, Lisa. Ich liebe dich doch. Das war nur ein Kuss. Komm her, du Dumme, ich zeige dir, wie sehr ich dich lieb habe."

Sie zog Lisas Arme von mir und drehte ihr knallrotes Gesicht zu sich. Yasi gab ihr einen hauchzarten Kuss auf die verheulten Augen. Lisa schniefte. Erneut küsste Yasi eine Träne fort, und noch eine. Lisa seufzte und stupste ihr einen Kuss auf die Wange. Dann trafen sich ihre Lippen. Nach und nach steigerten sie sich in eine wilde Zungenschlacht, vergaßen uns um sich herum, vertieften sich in ihre Zärtlichkeiten. Ich schaute in die Runde. Alle sahen Lisa und Yasi zu.

Nach scheinbar endloser Zeit verharrten beide reglos. Sie bemerkten uns, und wie wir sie anstarrten.

„Tschuldigung!", hauchte Yasi. Abermals strich sie Lisa über die Wange. Mein Engel kniff die Lippen aufeinander, dann umarmten sie sich. Lisa schaute an der kleineren Yasi vorbei. Sie fixierte Julia, flüsterte aber meinem Kätzchen ins Ohr: „Ich liebe dich. Ich brauche dich. Ich will dich. Jetzt!"

Yasi löste sich aus der Umarmung und blickte sie von unten an. „Ich dich auch!" Ein Blinzeln brachte Lisa wieder zum Strahlen.

Sie nahmen sich an die Hand und Yasi zog Lisa mit sich aus dem Wohnzimmer. Beim Hinausgehen gab sie Lisa einen Klaps auf den Po. Ihr Shirt hob sich und präsentierte ihr nacktes Hinterteil.

Julia fand als Erste das Wort wieder: „Was meintest du vorhin damit: ‚Frank würde am liebsten Marie ficken'?", fragte sie Lena.

„Oh, das ... Das habe ich nur so dahergesagt. Soll ich dir noch einen Kaffee holen?", lenkte Lena ab, griff Julias Tasse und wollte aus dem Wohnzimmer.

„Nein, ich will jetzt keinen Kaffee! Ich will eine Antwort!", hakte Julia energisch nach und packte Lenas Arm. Eines war klar: Lady Julia duldete keine Ausflüchte und ganz bestimmt auch keine Widerworte.

Furcht stieg in Lenas Blick auf. Hilfesuchend schaute sie zu mir.

Mit klopfendem Herzen antwortete ich: „Die drei haben herausgefunden, dass ich Marie attraktiv finde und haben mich damit aufgezogen, dass ich mit ihr Geschlechtsverkehr haben will. Das ist nichts, nur so eine kindische Idee von denen." Beigesprungen war ich ihr, hatte allerdings die Wahrheit ein wenig verdreht. Ich schaute zur kleinen Rothaarigen. Marie machte mich in Wirklichkeit so an, dass ich sie sofort hier auf dem Couchtisch nehmen wollte. Ich dachte wieder schwanzgesteuert. Wo das hinführte, hatte ich schon mehrmals erlebt. Nicht immer war etwas Gutes dabei herausgekommen. Ich musste mich stärker zusammenreißen, auch wenn sie wirklich heiß aussah.

Marie sah zu Lena, dann fixierte sie mich, wie beim Wegschauen Spiel vorhin. Erneut verlor ich. „Das stimmt nicht! Du würdest mich gerne ficken! Gib es zu!" Sie hatte mich ertappt. „Schon auf der Halloween-Feier habe ich dein Interesse gespürt", fuhr sie fort. „Aber du, Lena, du hast mich damals fortgejagt - und gestern Abend wieder." Marie funkelte Lena böse an. Diese schluckte. Nicht zuletzt, wegen des noch immer währenden, strengen Blickes von Julia.

„Das ist nur zum Schutz der Familie gewesen", fing Lena an. „Ich spürte, dass du was von unserem Mann wolltest. Das konnte ich nicht zulassen. Zum Schutz von Lisa und vor allen Dingen Yasi und dem Baby. Frank denkt manchmal schwanzgesteuert. Ich erkenne, wann ich dazwischengehen muss. Das ist im Bett so und gestern Abend hatte ich auch das Gefühl", erklärte sie ihr Verhalten.

„Wie sieht das jetzt aus? Denkst du noch immer so?", fragte Julia.

„Ich weiß nicht. Eigentlich finde ich euch ganz nett. Das muss aber nicht heißen, dass ich es befürworte, wenn Frank und Marie ... Ich weiß nicht. Lisa und Yasi sollten da auch mitreden."

„Was ist mit mir? Darf ich nicht auch mitreden, oder Marie?", hakte ich nach.

„Oder ich!", meldete sich Julia zu Worte.

„Richtig! Oder Julia! Die beiden sind genauso ein Paar, wie wir vier zusammen sind. Wir sollten das alles schnell vergessen. Ich werde es schon überwinden, mal eine junge bildhübsche Frau nicht ins Bett zu bekommen." Ich sah Marie dabei an und sprach weiter: „Lena, du hast recht, ich denke manchmal nicht rational, sondern emotional. Aber, wenn ich das nicht hin und wieder täte, wären wir heute nicht zusammen, wie wir es sind. Außerdem glaube ich, dass ihr drei manchmal mindestens genauso pussygesteuert seid, wie ich schwanzgesteuert. Oder wie erklärst du dir deine Lust, an Maries Kitzler zu saugen oder Lisa und Yasi eben gerade?"

Lena schwieg. Es arbeitete in ihrem Hirn. Sie schaute von mir zu Marie und weiter zu Julia. Die nickte ihr kaum merklich zu, um mich zu bestätigen.

Lena schaute Marie an. „Was ist Marie, willst du mit ihm schlafen?", fragte sie ruhig und sachlich.

„Ich ... Ich glaube schon. Es kribbelt, wenn ich ihn ansehe." Sie wandte sich ihrer Geliebten zu. „Juls, du weißt, dass ich das ganz selten bei einem Mann habe. Ich glaube, dass ich mit ihm einen bekommen kann. Ich bin mir da sicher. Was denkst du, als meine Freundin und Ärztin?" Ihr Blick war fast flehentlich.

„Als deine Ärztin sage ich: Ihr solltet es versuchen! Jedes bisschen ist ein Schritt zur Normalisierung deiner Empfindsamkeit. Als deine Freundin und Geliebte sage ich -"

Lena, Marie und ich schauten gespannt zu Julia.

„Ich fände es toll, wenn du wieder einen normalen Orgasmus bekommen könntest. Mit Frank wäre es mir sehr lieb."

Sie drückte Marie an sich. Beide zeigten ihre tiefe Verbundenheit durch einen besiegelnden Kuss.

„Nebenbei: Ich fände es auch toll", mischte ich mich ein.

„Hast du das gesagt oder dein Schwanz?", fragte Lena und schüttelte den Kopf. „Lass dein Ding mal noch in der Hose. Noch steht nichts fest. Wir müssen Lisa und Yasi fragen, die sollten das mitentscheiden." Lena erhob sich und drückte aufmunternd Maries Hand. Mir warf sie einen verständnisvollen Blick zu.

„Glaubst du, ich kann wirklich wieder einen normalen Orgasmus bekommen. Ohne Schlagen, oder so?", fragte Marie aufgeregt ihre Geliebte. Ihre Augen leuchteten voller Hoffnung.

Zärtlich legte Julia ihre Hände auf Maries Schultern. „Vielleicht klappt es ja. Mit ein bisschen Glück. Das wäre so schön mein kleiner gefallener Engel. Ich wünschte, es wäre so. Du hast es verdient." Dann küsste sie Marie auf die Stirn.

„Hast du sie eben ‚mein kleiner gefallener Engel' genannt?", wollte ich mich vergewissern.

„Ja, so nenne ich sie manchmal. Sie ist wie ein Engel und kann durch ihren Unfall nur Lust empfinden, wenn ich sie wie eine Sklavin behandle. Sie hätte es verdient, wieder geheilt zu werden. Marie würde dann wieder zu meinem Engel aufsteigen, den ich noch immer in ihr sehe. Das wünsche ich mir so sehr für sie. Wenn du wüsstest, was wir alles schon ausprobiert haben."

Ich erkannte die Liebe für Marie in Julias Augen. Auch wenn sie eine SM-Meisterin war und Marie ihre Sklavin, Julia hatte eine sanfte Seite. Die Zärtlichkeit, mit der sie Marie berührte, bestätigte mich in meiner Annahme. Ich konnte mit Julia mitfühlen, wenn ich mir vorstellte, dass es Lisa wäre und nicht Marie. Ich würde an Julias Stelle genauso denken. Marie tat mir schon fast leid, so ein bezauberndes Wesen mit diesen Problemen und dadurch gezwungen, den harten Weg zu gehen. Sie würde sonst keinen sinnlichen Orgasmus bekommen. Das kostenlose Geschenk der Natur müsste sie jedes Mal mit Schmerzen bezahlen. Hin und wieder mag es okay sein, aber man(n), oder in diesem Fall Frau, sollte selber entscheiden können und alle Wege offen haben.

Qualvolle Minuten später, in denen wir drei gebannt wartete, kamen Lena, Lisa und Yasi ins Wohnzimmer zurück.

„Wir haben uns beraten und einen Entschluss getroffen", sagte Lena. Einem Richtspruch gleich schauten wir erwartungsvoll zu den dreien.

„Wir sind damit einverstanden, dass Marie und Frank miteinander Sex haben", fuhr sie fort.

Marie jubelte und sprang Julia um den Hals. Dann ging sie zu Lena und umarmte sie ebenfalls. Bei Lisa war sie zurückhaltender. Lisas Umarmung wirkte kühl. Als sie vor Yasi stand, hob diese abwehrend ihre Hand und sagte: „Es gibt Bedingungen!"

„Welche Bedingungen?", wollte ich wissen.

Um den Konditionen mehr Nachdruck zu verleihen, zählte sie mit den Fingern: „Erstens: Wir alle sind nicht dabei. Zweitens: Wir dürfen auch alle etwas machen, ohne dass du damit einverstanden sein musst."

„Das ist aber nicht fair. Wenn du damit nicht einverstanden bist, dann blasen wir die Sache hier ab. Das will ich so nicht", protestierte ich.

„Wir ALLE sind damit einverstanden, aber wir wollen dir zeigen, dass man auch vertrauen muss. Du siehst in uns immer noch deine kleinen Mädchen. Die sind wir nicht mehr. Wir sind alle über 18 und müssen unsere Entscheidungen selber treffen und verantworten. Du lernst, uns zu vertrauen, und wir werden selbstbewusster. Das ist der Gedanke dahinter."

„Aber ihr seid doch alle selbstbewusst und stark. Das..."

„Äußerlich, im Innern zweifeln wir an uns selbst. Das siehst du nicht", unterbrach mich Yasi. Ich sah ein, was sie meinte. Schweigend nickte ich zu dem Punkt.

„Drittens: Ihr müsst verhüten."

„Kein Problem, ich nehme die Spritze", erklärte Marie, die wieder auf dem Sofa Platz genommen hatte und gespannt zuhörte.

„Wir haben auch keine Geschlechtskrankheiten. Dafür sorge ich schon. Was ist mit euch?", ergänzte Julia.

„Wir, soweit ich weiß, auch nicht. Aber, wir sind auch nur unter uns. Keiner hatte Sex mit einem Außenstehenden", erklärte ich Julia und schaute nach Bestätigung suchend in die Runde.

Alle nickten. Julia gab sich damit zufrieden.

„Und als letztes: Nicht in unserem Schlafzimmer. Das ist uns allen wichtig", betonte Lena.

„Das verstehe ich. Einverstanden!", pflichtete ich bei.

„Ich bin nicht ganz damit einverstanden!", meldete sich Julia „Aus medizinischer Sicht sollte ich den Akt beobachten. Ich mache mir Sorgen um Marie, wenn es nicht so kommt, wie sie es sich vorstellt, kann sich das in eine Psychose auswirken. Ich muss notfalls für sie da sein." Julia drückte Maries Hand. Ihre Blicke strahlten Vertrauen aus.

„Dann findet der Akt in meinem Zimmer statt und wir alle sehen vom Schlafzimmer aus zu. Wir können es sogar für ‚Frau Doktor' aufnehmen!", zickte Lisa gegen Julia. Yasi drückte Lisas Hand, damit diese sich wieder abregte.

Julia bemerkte es, ging aber nicht weiter auf Lisas Anfeindung ein. Stattdessen lachte sie ihr zu und sagte ohne Antipathie: „Das ist ausgesprochen lieb von dir, dein Zimmer auch noch zur Verfügung zu stellen. Glaube mir, das wissen wir zu schätzen. Danke Lisa! Danke auch an euch, Lena und Yasi."

Mich überkam das Gefühl, auf einer Bullenauktion zu sein. Es fehlte nur der Hammerschlag und jemand rief: „Verkauft an die kleine Rothaarige!"

Marie ging nochmal die Runde, um sich bei jedem zu bedanken. Selbst Lisa und Yasi ließen sich diesmal von Marie umarmen. Lenas Umarmung war am warmherzigsten. Zum Schluss standen Marie und ich voreinander. Wir sahen uns unschlüssig und nervös an. Im Augenwinkel bemerkte ich Lisa. Sie beobachtete uns genau.

Dann blinzelte mir mein Engel mit beiden Augen zu und nickte ihr Einverständnis. „Nun küss sie endlich!", half sie nach.

Mein Blick schweifte zu Yasi und Lena. Sie lächelten ebenfalls. Damit gaben auch sie ihr Okay. „Mach schon. Sie wartet doch darauf", drängte Lena.

Mein Herz klopfte. Ich schaute hinunter. Maries schien genauso aufgeregt zu sein. Man konnte ihren Puls am Hals schlagen sehen. Ihr Herz raste wie meines. Langsam, fast ängstlich den Augenblick zu zerstören, legte ich meine Hände auf ihre Hüften. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, gleichzeitig beugte ich mich entgegen. Unsere Lippen berührten sich zart, dass ich es kaum spürte. Ich zog sie an mich ran, küsste sie nochmal. Mit Zunge und inniglich. Dann spürte ich wieder dieses Kribbeln in meinem Schoß. Marie presste plötzlich ihre Oberschenkel zusammen. Mir kam es bekannt vor.

Als wir uns lösten, atmete Marie stark aus. „Wow! Bei deinen Küssen bekomme ich ja jetzt schon einen Orgasmus. Ich hab ganz weiche Knie", flüsterte sie.

Die drei hinter ihr hatten es auch vernommen. Sie stießen sich gegenseitig mit den Ellenbogen an und kicherten hinter vorgehaltener Hand.

„Was ist den so komisch?", fragte Marie. „Wirklich! Er küsst ‚fantastisch orgastisch'!"